DE4406101A1 - Verfahren und Einrichtung zur Simulation künstlicher Schwerkraftbedingungen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Simulation künstlicher SchwerkraftbedingungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Simulation
künstlicher Schwerkraftbedingungen, insbesondere künstlicher
Mikrogravitationsbedingungen nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 und auf eine Einrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
Z. Zt. sind verschiedene Verfahren und Einrichtungen zur
Simulation künstlicher Schwerkraft-/Mikrogravitationsbedingun
gen bekannt.
H. W. Luttmann beschreibt in "Bremer Fallturm trickst die
Schwerkraft aus" (siehe VDI-nachrichten Nr. 25/ 22. Juni 1990,
Seite 35) als einen ca. 146 m hohen Fallturm ausgebildete
Simulationseinrichtung, bei der eine Kapsel in freiem Fall
innerhalb von 4,5 Sek. durch die Fallröhre des Turmes hin
durchfällt und an deren unterem Ende abgefedert aufgefangen
wird. Der Bremer Fallturm ermöglicht durch die aufwendige
Evakuierung der Fallröhre und den freien Fall der Kapsel
Simulationen nur in großen zeitlichen Abständen. Zusätzlich
wird die Kapsel mit einem Verzögerungsschock des zigfachen der
Erdbeschleunigung im Millisekundenbereich belastet.
In dem DE-GM-88 02 418 wird eine Falleinrichtung beschrieben,
bei der eine in einem Wurf-/Fallschacht geführte Kapsel
mittels eines Linearmotors berührungsfrei angetrieben wird.
Diese bekannte Einrichtung erfordert zur Steuerung eine falls
bis zum vollständigen Halt gebremst werden muß, wodurch sich
ein hoher Energie- und Investitionsaufwand ergibt.
In der DE 38 72 943 T2 wird ein Verfahren sowie eine Vor
richtung zur Erzeugung von Mikroschwerkraftbedingungen,
insbesondere im Erdanziehungsfeld beschrieben, die speziell
für die Anwendung in der Biotechnologie entwickelt wurden und
bei denen eine Kapsel, die Zellkulturen enthält, durch
periodisches Hochwerfen den Bedingungen der Mikrogravitation
unterworfen wird. Zum einen wird durch die Belastungen, die
während des Abbremsens und Beschleunigens auf die Kapsel
wirken sowie durch die möglichen Bahnabweichungen im freien
Wurf/Fall die Simulationsdauer begrenzt. Zum andern ist eine
externe Energieversorgung der Kapsel nicht möglich. Darüber
hinaus läßt sich ein beliebiger Schwerkraftverlauf wie z. B.
eine stoßfreie Abbremsung bis zum Halt nicht bzw. nur schwer
realisieren.
Schließlich ist aus der US-PS 3,041,741 ein Raumflugsimulator
bekannt, bei dem eine auf einem Fahrzeug befestigte Probenkap
sel zuerst auf einer horizontalen Kreisbahn beschleunigt und
danach auf eine in einer vertikalen Ebene liegende Wurf-
/Fallstrecke umgelenkt wird, um zurückkehrend auf dieser
Kreisbahn anschließend wieder abgebremst zu werden. Neben dem
Aufwand für die komplexe Verbindungs-Weiche zwischen der
horizontalen Beschleunigungsbahn und der vertikalen Wurf-
/Fallstrecke weist diese bekannte Einrichtung den Nachteil
auf, daß ein länger andauernder, kontinuierlicher Betrieb
nicht möglich ist, daß also die Geschwindigkeit der Probenkap
sel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Simulationen bis auf
Null abgebremst werden muß. Der dafür vorgeschlagene chemische
Antrieb macht darüber hinaus aufwendige Wartungsarbeiten
erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Ein
richtung obiger Gattungen anzugeben, die ermöglichen, daß bei
geringer Abbremsbeschleunigung eine periodische Erzeugung von
Mikrogravitations -/Schwerkraftbedingungen einfach und kosten
günstig sichergestellt wird, und zudem eine einfache Möglich
keit der Energieversorgung mitgeführter Systeme verwirklicht
wird.
Diese Aufgabe wird durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine gattungsgemäße
Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
Demgemäß ist beim erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich, daß
die Bewegungsvorrichtung, die z. B. eine Proben-Kapsel trägt,
sich auf einer insgesamt in einer im wesentlichen vertikalen
Ebene liegenden Gesamtbahn bewegt, daß der erste Bahnteil im
wesentlichen gleich dem dritten Bahnteil aufgebaut ist,
hiermit eine im wesentlichen U-förmige Gesamtbahn bildend und
daß die Bewegungsvorrichtung die Gesamtbahn ein oder beliebige
Male periodisch bzw. pendelartig durchfährt. Somit besteht die
Möglichkeit, z. B. eine Probe auf einer U-förmigen Bahn hin-
und herpendeln zu lassen, wobei mindestens einer der beiden
Bahn-Schenkel eine kombinierte Wurf-/Fallstrecke darstellt,
wodurch die doppelte Mikrogravitationsdauer einer einfachen
Fallstrecke erhalten wird. Selbstverständlich kann die
Mikrogravitationsdauer insgesamt durch vielfaches Hin- und
Herpendeln entsprechend erhöht werden. Durch die Umlenkung der
Bewegungsrichtung im bogenförmigen, zweiten Bahnteil der U-
förmigen Gesamtbahn werden sowohl ein Teil der kinetischen
Energie der Probenkapsel und der gesamten, diese tragenden
Bewegungsvorrichtung für die nächste Wurfphase verwendet, als
auch die Abbremsbeschleunigung reduziert, wobei deren Höhe bei
konstanter Simulationsdauer hauptsächlich vom Krümmungsradius
des Bogenstückes abhängt.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann die die
Probenkapsel tragende Bewegungsvorrichtung so angetrieben
werden, daß vorbestimmbare Schwerkraftbedingungen, insbesonde
re im Bereich von 1 bis 0 g simuliert werden. Dabei besteht
zusätzlich die Möglichkeit, durch die Anbringung von festen
oder von Stellgliedern bewegbaren Unebenheiten auf der Bahn,
in gewünschter Weise Beschleunigungsspikes zu erzeugen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird
die von der Bewegungsvorrichtung getragene Probenkapsel auf
einer U-förmigen Gesamtbahn mit im wesentlichen zueinander
parallelen, geradlinigen, vertikalen Schenkeln bewegt.
Hierdurch weist die Bewegungsbahn der Probenkapsel zwei
zueinander parallele Wurf-/Fallstrecken auf, die über ein
unteres Bogenstück miteinander verbunden sind, so daß die
Probenkapsel z. B. im ersten Bahnteil vertikal abwärts fällt,
dann den Bogenteil durcheilt und schließlich den dritten
Bahnteil zumindest teilweise hochgeworfen wird und ggf. mit
einem zusätzlichen Antrieb bis in eine gewünschte Höhe
befördert wird, wonach eine Bewegungsumkehr stattfindet.
Danach fällt also die Bewegungsvorrichtung mit der Probenkap
sel erneut vertikal abwärts, durchläuft das bogenförmige zweite
Bahnteil und wird im ersten Bahnteil zuerst hochgeworfen und
danach auf gewünschte Höhe über den Zusatzantrieb hochbewegt.
Es findet folglich eine Hin- und Her-Pendelbewegung durch
jeweiliges Fallen und mit Antrieb kombiniertes Hochwerfen
statt, durch die in optimaler Weise künstliche Schwerkraft-
und insbesondere Mikrogravitationsbedingungen geschaffen
werden können.
Selbstverständlich kann die zusätzliche Bewegungskraft, die
die Probenkapsel bzw. die Bewegungsvorrichtung jeweils auf die
Ausgangshöhe einer Pendelbewegung bringt, an unterschiedlichen
Bahnabschnitten eingebracht werden, wie z. B. im kurvenförmi
gen zweiten Bahnteil, im ersten oder im dritten Bahnteil,
wodurch die Bewegungsvorrichtung mit der Probenkapsel wie auf
einer Schaukel hin- und herfällt bzw. gedrückt wird.
Von Vorteil kann des weiteren sein, wenn ein Schenkel der U-
förmigen Gesamtbahn von der Vertikalen in einem Winkel von ca.
200 bis 750 abweicht. Hierdurch kann z. B. die auf der
Bewegungsvorrichtung befestigte Probenkapsel auf dem geneigten
Schenkel unter zusätzlicher Antriebskraft starten und bis in
die gewünschte obere Position des Vertikal-Schenkels gedrückt
werden, wonach sie vertikal nach unten fällt und dann entlang
des geneigten Schenkels wieder in die Ausgangsposition
zurückfährt, und wonach der Antrieb wieder eingeschaltet und
die Pendelbewegung wiederholt werden kann.
Von Vorteil ist des weiteren, wenn der erste Bahnteil zwei
Schenkel aufweist, wobei der erste Schenkel im wesentlichen
parallel zum Vertikalschenkel des dritten Bahnteils, also
vertikal verläuft, während der zweite zu dieser um ca. 20° bis
75° geneigt verläuft. Beide Schenkel können dabei in der
gleichen Vertikalebene liegen. Wird nunmehr die Bewegungsvor
richtung mit der Probenkapsel z. B. vom Haltepunkt des
geneigten zweiten End-/Anfang-Schenkel gestartet, dann kann
die Probenkapsel je nach Bedarf, beliebig lang zwischen den
beiden vertikalen Schenkeln U-förmig hin- und herpendeln, um
schließlich bei Simulationsende erneut auf den schrägen
Schenkel zu fahren und auf diesem angehalten zu werden.
Selbstverständlich ist hierbei ein Weichen-Bahnteil notwendig,
das das Ein- bzw. Aus fahren in den ersten oder zweiten
Schenkel des ersten Bahnteils ermöglicht.
Wie bereits vorerwähnt, können die beiden Schenkel des ersten
Bahnteils in der gleichen Vertikalebene liegen. Sie können
jedoch auch in zueinander winkelig oder parallel versetzten,
unterschiedlichen Vertikalebenen angeordnet sein. Insbesondere
in letzteren beiden Fällen läßt sich eine Vereinfachung des
Aufbaus der zwischen den beiden Schenkeln des ersten Bahnteils
angeordneten Weichen erzielen, wenn der bogenförmige, zweite
Bahnabschnitt an seinem unteren, mittleren Teil horizontal so
auseinandergezogen ist, daß ein horizontales, gerades Zwi
schenstück zwischen zwei Bogenteilen vorgesehen ist.
Vorteilhaft kann auch sein, wenn die Gesamtbahn eine in einer
Vertikalebene liegende Teil-Kreisbahn ist, auf der die auf der
Bewegungsvorrichtung befestigte Probenkapsel in Art eines
Pendels hin- und herschwenkt.
Auch kann schließlich von Vorteil sein, wenn die Gesamtbahn
eine geschlossene, im wesentlichen O-förmige Bahn ist, wobei
die beiden vertikalen Bahnteile durch jeweils ein unteres und
ein oberes, bogenförmiges Bahnteil so miteinander verbunden
sind, daß die Bewegungsvorrichtung mit der Probe immer an
einem Vertikalschenkel abwärts fällt, den unteren Bahnbogen
durchläuft, im zweiten Vertikalschenkel hochgeworfen und zudem
angetrieben wird. Hierdurch wird eine Probe entlang einer
geschlossenen, vertikalen Gesamtbahn immer in gleicher
Bahnrichtung bewegt, wobei jeweils fast die Hälfte des Weges
als Fall-Strecke und die andere Hälfte als Wurf-Strecke,
jeweils bedarfsweise kombiniert mit Antriebsstrecken, betrach
tet werden kann.
Die Aufgabe wird auch durch eine Einrichtung zur Durchführung
des vorbeschriebenen Verfahrens mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
Demgemäß weist die Simulationseinrichtung eine aus drei
Bahnteilen zusammengesetzte und insgesamt in einer Vertikal
ebene angeordnete Gesamtbahn auf. Das erste Bahnteil ist im
wesentlichen identisch mit dem dritten Bahnteil ausgebildet,
wodurch eine U-förmige Gesamtbahn realisiert wird. Zudem ist
die Bewegungsvorrichtung, die z. B. eine Probenkapsel trägt,
so ausgelegt, daß die U-förmige Gesamtbahn einmal oder
beliebige Male periodisch bzw. pendelartig durchfahrbar ist.
Von Vorteil ist dabei, wenn die Bewegungsvorrichtung in Form
eines Schlittens ausgebildet ist, der auf einem Haltegerüst
geführt ist, das im Bereich der Schenkel, also des ersten und
des dritten Bahnteils in festem Abstand parallel zur Laufbahn
des Schlittens verläuft und im bogenförmigen zweiten Bahnteil
einen kleineren, gleichen oder größeren Abstand besitzen kann,
je nach Art der Führung, die durch oben und unten angebrachten
Führungsmittel oder nach dem bei Achterbahnen verwendeten
Prinzip oder mit einer oder mehreren mittigen Führungsschienen
erfolgen kann, wobei die Führung durch eine oder mehrere
Schienen ausgeführt werden kann. Durch die Veränderung des
Abstandes zwischen Lauf- und Führungsschiene, neben den zum
Stand der Technik gehörenden Lösungen, ergibt sich die Möglich
keit der Beeinflussung der Anpreßkraft, mit der die schlitten
förmige Bewegungsvorrichtung durch Federn an die Schienen
angedrückt wird und die bei einer einseitigen Führung ein
Kippen des Schlittens auf der Wurf-/Fallstrecke verhindert.
Dabei kann ein Teil der Führungsschienen im Bereich des Bogens
weggelassen werden, da hier kein Kippen des Schlittens zu
befürchten ist. Diese Ausführungsform ist jedoch geräusch
intensiver.
Gemäß einer Weitebildung des Erfindungsgedankens weist die
Simulationseinrichtung zwei im wesentlichen zueinander
parallele, geradlinige Bahnteil-Schenkel auf, die durch einen
halbkreisförmigen, unteren Bahnteil miteinander verbunden
sind.
Mindestens einer der beiden Schenkel der Gesamtbahn, also der
erste Bahnteil und/oder der zweite Bahnteil kann in einem
Winkel von ca. 20° bis 75° von der Vertikalen geneigt an
geordnet sein, wodurch z. B. eine zumindest einseitig offene
U-Gesamtbahn ausgebildet wird. Dabei kann nur der erste
Bahnteil-Schenkel zur Vertikalen geneigt angeordnet sein,
während der dritte Bahnteil-Schenkel vertikal steht, wobei das
äußere Ende des ersten Bahnteil-Schenkels gleichzeitig die
Anfangs- und Endstation der z. B. als Schlitten ausgebildeten
Bewegungsvorrichtung bildet.
Zudem kann von Vorteil sein, wenn der erste Bahnteil zwei
zueinander geneigte Schenkel aufweist und zwar einen ersten,
zur Vertikalen geneigten und einen zweiten, vertikalen
Schenkel, die jeweils bedarfsweise über eine Weiche mit dem
zweiten, Bogen-Bahnteil und über diese mit dem dritten
Bahnteil koppelbar sind. Dabei kann die jeweilige Weiche
konstruktiv einfacher ausgeführt werden, wenn der zweite,
gebogene Verbindungs-Bahnteil ein horizontales Bahn-Zwischen
teil aufweist, und die Weiche vorzugsweise in diesem Zwischen
teil angeordnet ist.
Dabei können die beiden Schenkel des ersten Bahnteils in der
gleichen Vertikalebene angeordnet sein. Sie können jedoch auch
in unterschiedlichen Vertikalebenen so angeordnet sein, daß
der vertikale Schenkel in der gleichen Ebene mit dem zweiten
und dem dritten Bahnteil angeordnet ist, eine U-Schwingbahn
bildend, während der zweite, geneigt angeordnete Schenkel in
einer zur U-Schwingbahn-Ebene parallel oder winkelig versetz
ten Vertikalebene angeordnet ist.
Vorteilhaft ist des weiteren, wenn die z. B. als Schlitten
ausgebildete Bewegungsvorrichtung aus zwei oder mehr einzeln
fahrfähigen Teilen besteht, die mit einem bzw. mehreren festen
oder lösbaren Gelenken miteinander gekoppelt sind. Durch die
Koppelung mehrerer Schlitten bzw. die Verwendung eines oder
mehrerer Drehgelenke wird ein modularer Aufbau ermöglicht und
die Achs- bzw. Radlast verringert bzw. besser verteilt sowie
die Anpassung an den Kurvenbogen verbessert.
Von Vorteil ist des weiteren, wenn bei einer mechanischen
Führung des Schlittens die beim Durchfahren des ersten
bogenförmigen Bahnteiles auftretenden Reibungskräfte durch
magnetische Gegenkräfte reduziert werden. Hierdurch kann der
Antrieb kleiner dimensioniert werden. Dies kann dabei wie bei
einem Linearmotor erfolgen oder durch einen am Schlitten
befestigten Dauermagneten, wobei durch eine oder mehrere im
Bogen angebrachte Spulen beim Durchfahren des Schlittens ein
entgegengesetzt gerichtetes Magnetfeld erzeugt wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die
Simulationseinrichtung eine Gesamtbahn aufweisen, deren drei
Bahnteile alle bogenförmig so ausgebildet sind, daß im
wesentlichen ein einziger, gleichförmiger Kreisbogen gebildet
wird. Als Bewegungsvorrichtung ist hier eine um den Mittel
punkt der Gesamt-Kreisbahn sich bewegendes Probenkapsel-Pendel
vorgesehen. Dabei kann das Probenkapsel-Pendel an einer
drehbaren, horizontalen Achse befestigt sein und vorzugsweise
zur Entlastung der Achslager und/oder Vereinfachung des
Antriebs am Pendel ein Gegengewicht angebracht sein. Hierdurch
können zwar naturgemäß nur kurze Mikrogravitationszeiten
erzeugt werden. Eine mögliche Anwendung dieser Ausführungsform
besteht z. B. in der Herstellung von Keramiken mit anisotropen
Eigenschaften, wobei die Stoffstruktur wie bei einem umgekehr
ten Schlagwerk durch die Abbremsung der Kapsel an einem
Anschlag zusätzlich aufgelockert werden kann.
Zwar besteht einer der großen Vorteile der erfindungsgemäßen
Simulationseinrichtung darin, daß sie unter normalen atmosphä
rischen Bedingungen arbeitet. Jedoch kann unter gewissen
Bedingungen von Vorteil sein, wenn die Einrichtung sich
insgesamt in einem Behälter befindet, in dem sich konstante
Umgebungsparameter erzeugen lassen und/oder der sich mit einem
speziellen Gas oder Gasgemisch füllen läßt. Es läßt sich
folglich bedarfsweise auch ein Betrieb im Vakuum oder unter
Schutzgas durchführen, wobei dann die Mitführung z. B. einer
Vakuumpumpe auf dem Schlitten entfällt.
Durch eine z. B. gleitende Lagerung der Versuchskapsel in
einer, zwei oder drei Achsen bzw. durch eine Aufhängung
mittels Seilen mit oder ohne Spiel auf dem Schlitten, lassen
sich neben den durch den Stand der Technik gegebenen Dämp
fungsmethoden die Übertragung von Vibrationen des Schlittens
auf die Kapsel verringern und die Mikrogravitationsqualität
verbessern. Unerwünschte, durch den betriebsbedingten Gravita
tionsverlauf entstehende Konvektion kann zudem bei entspre
chend geeigneten Medien durch den Einsatz elektrischer Felder
eingeschränkt werden. Einen anderen Weg stellt die Verstärkung
dieser Strömungen durch Rühren oder den Einsatz hochfrequenter
elektromagnetischer oder mechanischer Schwingungen etwa im
Ultraschallbereich dar.
Erfindungsgemäß läßt sich durch eine reibungsarme Lagerung des
Schlittens und eine aerodynamisch günstige Formgebung bzw.
Verkleidung, speziell bei kleinen Bauhöhen, die auf den
Schlitten wirkende Restbeschleunigung unter 0,1 g senken, wenn
dieser etwa nur im Bogen eine Antriebskraft erfährt. Dieser
Wert könnte für manche Anwendungen durchaus schon ausreichend
sein, wobei die Steuerung des Antriebs nach dem Stand der
Technik mittels Näherungsschalter oder Lichtschranken o. a.
erfolgen kann, die direkt ein Relais anziehen oder abfallen
lassen.
Vorteilhaft ist des weiteren, wenn die Bewegungsvorrichtung
nach einem vorgegebenen Programm angetrieben wird, dessen
Parameter experimentell und/oder empirisch ermittelt wurden
und den Werten der vorhergehenden Simulation bei Bedarf
angepaßt werden können. Hierdurch kann die benötigte Motorlei
stung verringert und gleichzeitig die Mikrogravitationsquali
tät verbessert werden, wenn der Antrieb des Schlittens über
einen größeren Teil der Bahn, d. h. einschließlich der Wurf-
/Fallstrecken, erfolgt. Eine on-line Steuerung des Schlittens
durch die Aufnahme geeigneter Parameter wie Ort, Geschwindig
keit oder Beschleunigung in Verbindung mit einer festen
Zeitbasis, ist z. B. mit einer Fuzzy-Logic möglich, wird aber
bei einem Antrieb mit loser Koppelung, etwa mit Druckluft oder
Propellern, problematisch. Einen einfacheren Weg stellt die
nachträgliche Optimierung der Steuerung in Abhängigkeit der
erzielten Mikrogravitationsqualität dar, wobei diese dann auch
als feste Programme gespeichert werden können.
Vorteilhaft ist des weiteren, wenn die Bewegungsvorrichtung
abrupt abgebremst werden kann, so daß eine erhöhte Beschleuni
gung oder ein Schock auftritt, wobei ein Teil der kinetischen
Energie in anderer Form zwischengespeichert und durch ent
sprechende Halterungen auch der Versuchsablauf unterbrochen
werden kann und/oder ein auf der Bewegungsvorrichtung befind
licher Druckbehälter aufgefüllt werden kann.
Die erfindungsgemäße Simulationseinrichtung weist des weiteren
den Vorteil auf, daß die Bewegungseinrichtung während ihrer
Bewegung und/oder vorzugsweise an den Umkehrpunkten der
Bewegungsrichtung bzw. -Bahnteilen ohne Unterbrechung eines
laufenden oder periodischen Simulationsbetriebs be- und/oder
entladen werden kann. So kann die Führung des Schlittens,
mittels einer vertikal beweglichen und mit einem Verschluß
versehenen Andockeinrichtung die Zufuhr flüssiger und/oder
gasförmiger Stoffe am Wendepunkt zum Schlitten erlauben.
Mittels eines Magnetventils können z. B. im Bogenstück
flüssige Stoffe in dort angebrachte Auffangbehälter abgelassen
werden. Auch können auf der Bewegungsvorrichtung/dem Schlitten
zusätzliche Vorrichtungen für die Be- und/oder Entladung
vorzugsweise containerähnlicher Behälter vorgesehen sein,
durch die diese Behälter festgehalten und/oder gelöst bzw.
abgestoßen werden können.
Auch kann von Vorteil sein, wenn die Bewegungsvorrichtung mit
einem Schleppseil in eine Startposition bringbar ist, wobei
das Schleppseil mit einem Motor und/oder manuell antreibbar
ist und vorzugsweise über eine oder mehrere Rollen geführt
ist.
Das vorbeschriebene Verfahren und die Einrichtung können
erfindungsgemäß zur Herstellung von Kugeln verwendet werden,
wobei das Fertigungsmaterial in geschmolzenem Zustand aus
einem Vorratsbehälter durch eine Düse austritt.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Einrichtung können des
weiteren zur Herstellung von Hohlkugeln verwendet werden,
wobei zusätzlich zu der vorbeschriebenen Herstellung von
Kugeln bei dieser durch einen zusätzliche im Inneren der Düse
angebrachten Kanal Gas in das flüssige Material eingebracht
wird.
Die erfindungsgemäß hergestellten Hohlkugeln können des
weiteren zur Herstellung von Folien verwendet werden, wobei
die flüssige Kugel von einer vorzugsweise runden Halterung
aufgenommen wird, so daß sich die Kugel ganz oder nur mit
einem Teil ihrer Oberfläche in oder an der Halterung befindet.
Vorzugsweise ist die Halterung beheizbar ausgebildet. Zudem
können gegenüber der Halterung Infrarot-Strahler und/oder
Reflektoren so angebracht sein, daß die Richtung der Abkühlung
bzw. der Temperaturgradient im Bereich der Halterung gesteuert
bzw. beeinflußt werden kann.
Schließlich kann unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Verfahren und Einrichtung und der durch diese herstellbaren
Hohlkugeln das Fertigungsmaterial in geschmolzenem Zustand als
Teil eines Kugelsegments oder in Kugelform auf ein zu be
schichtendes Trägermaterial oder Substrat aufgebracht werden.
Dabei kann der Temperaturgradient steuerbar sein und das
Substrat kann vorgeheizt werden.
Durch eine oder mehrere seitlich versetzt angebrachte Start-
/Endposition wird ein schneller Versuchsbeginn und/oder
Versuchsabbruch oder bei Verwendung mehrerer Schlitten auch
Wechsel zwischen verschiedenen Versuchen leicht realisiert.
Die für die Simulierung nötigen Antriebskräfte können z. B.
durch Pneus, sonstige mit einer Haftschicht versehene Räder,
Zahnräder in Verbindung mit einer entsprechenden Führung,
Seile, magnetische Felder, Propeller oder durch das Rückstoß
prinzip übertragen bzw. erzeugt werden.
Die für den Antrieb benötigte Energie kann in Form von
Druckluft, elektrischer oder chemischer Energie im Schlitten
mitgeführt werden bzw. einem Schlitten mittels geeigneter
Abnehmer von außen in Form elektrischer Energie zugeführt
werden.
Zur Steuerung der Simulierung werden die Parameter Ort, Zeit,
Geschwindigkeit und Beschleunigung einzeln oder in beliebiger
Kombination verwendet und die Meßgrößen durch z. B. Näherungs
melder, optische Abtastung z. B. einer Gitters, optische oder
akustische Entfernungsmessung, Induktionsprinzip, Staurohr,
Ausnutzung des Doppeleffekts, Drucksensoren bzw. Beschleuni
gungsaufnehmer, Verwendung einer in einer Richtung beweglichen
und an zwei Dehnungsmeßstreifen befestigten Masse oder durch
Messung der Position der Probenkapsel relativ zum Schlitten,
aufgenommen.
Die Steuerung der Antriebskräfte kann z. B. durch eine auf dem
Schlitten oder außerhalb befindliche Regelung bzw. durch eine
Kombination der beiden vorhergehenden Methoden erfolgen.
Die vorzugsweise als Schlitten ausgebildete Bewegungsvor
richtung kann auf der Bahn z. B. mittels Rädern, Gleitreibung,
magnetischer Felder bzw. in einer Kombination der vorher
gehenden Elemente geführt werden.
Dabei können sich die Führungen über die gesamte Länge der
Bahn erstrecken oder aber nur in den Schenkeln des U und einem
Teil des Bogens angebracht sein.
Durch die Anbringung von Unebenheiten, die fest angeordnet
sind oder von Stellgliedern bewegbar sind, auf den Schienen,
besteht zusätzlich die Möglichkeit, in gewünschter Weise
Beschleunigungsspikes zu erzeugen.
Eine Führung mittels eines Stoff-Feld-Systems, etwa in der Art
einer Magnetschwebebahn, ist dabei natürlich genauso vorstell
bar. Die Energieversorgung müßte dann - bei völliger Loslösung
- induktiv erfolgen.
Die Ausbildung der Gesamtbahn in Art eines geschlossenen O-
Zuges (O-Bahn) bietet den Vorteil einer einfacher Steuerung,
der allerdings auf Kosten der Mikrogravitationsdauer geht.
Nachfolgend werden das erfindungsgemäße Verfahren und die
erfindungsgemäße Einrichtung anhand mehrerer Ausführungsbei
spiele der Einrichtung unter Bezug auf die Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Einrichtung, in
erster Ausführungsform,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Einrichtung in
zweiter Ausführungsform,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Einrichtung in dritter Ausführungsform, die eine
Kombination der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Ausführungsformen ist, mit allen Bahnteilen in der
gleichen Vertikalebene,
Fig. 4 eine Seitenansicht auf eine Ausführungsform ähnlich
wie in Fig. 3, jedoch mit dem End-/Anfangsbahnteil-
Schenkel in parallel versetzter Vertikalebene,
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Einrichtung nach Fig. 4,
Fig. 6 bis 8 jeweils eine schematische Darstellung der Befesti
gungsart einer Probenkapsel auf einer schlittenför
migen Bewegungsvorrichtung, wobei,
Fig. 6 eine starre Befestigung der Probekapsel auf dem
Schlitten,
Fig. 7 eine Befestigung der Probenkapsel über Gleitlager,
und
Fig. 8 eine Befestigung der Probenkapsel über Schwenkachsen
bewegbare Halteklammern zeigt,
Fig. 9 eine Seitenansicht auf eine schlittenförmige Bewe
gungsvorrichtung,
Fig. 10 eine Stirnansicht nach dem Pfeil X aus Fig. 9,
Fig. 11 eine Draufsicht auf die schlittenförmige Bewegungs
vorrichtung nach Fig. 9 und 10,
Fig. 12 eine schematische Seitenansicht auf eine schlitten
förmige Bewegungsvorrichtung in Verbindung mit
Bahnführungen,
Fig. 13 eine Ansicht nach Pfeil XIII aus Fig. 12, die
Schienenanordnung darstellend,
Fig. 14 eine Draufsicht auf die Schienendarstellung nach
Fig. 13,
Fig. 15 eine sehr reduzierte schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Einrichtung, mit O-förmiger
Gesamt-Bewegungsbahn,
Fig. 16 eine schematische Darstellung einer in dem bogenför
migen, zweiten Bahnteil befindlichen, mehrteiligen,
schlittenförmigen Bewegungseinrichtung mit mehreren
Drehgelenken, und
Fig. 17 eine erfindungsgemäße Einrichtung mit einer Pendel-
Bewegungsvorrichtung und halbkreisförmiger Gesamt
bahn.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Simulationseinrichtung in
erster Ausführungsform dargestellt, deren Gesamtbahn 1 eine
nach oben einseitig offene U-Form aufweist. Die Gesamtbahn 1
ist im wesentlichen aus drei Bahnteilen zusammengesetzt und
zwar aus einem ersten, zur Vertikalen geneigten Bahnteil 2,
einem zweiten, gekrümmten Bahnteil 3 und einem dritten,
vertikalen Bahnteil 4. Am äußeren "freien" Ende des ersten
Bahnteils 2, das gleichzeitig Bewegungsanfang und -ende
darstellt, befindet sich ein Haltepunkt 5. Am entsprechenden
oberen Ende des vertikalen, dritten Bahnteils 4 ist ein
Wendepunkt 6 vorgesehen. Zwischen Haltepunkt 5 und Wendepunkt
6 bewegt sich auf einer in strichpunktierter Linie eingezeich
neten Bewegungsbahn 8 eine als Schlitten 9 ausgebildete
Bewegungsvorrichtung auf der eine Probenkapsel 10 befestigt
ist. Der Schlitten 9 befindet sich in Ruhestellung im Halte
punkt 5. Von hier aus startet der Schlitten 9, beschleunigt
zusätzlich zum Hangabtrieb auf dem ersten Bahnteil 2, und über
den bogenförmigen zweiten Bahnteil 3, bis er den eine Wurf-
/Fallstrecke darstellenden Bahnteil 4 mit der für einen freien
und reibungslosen Wurf bis zum Wendepunkt 6 nötigen Geschwin
digkeit erreicht. Der Schlitten 9 wird dabei gegen Herauskip
pen aus der Bahn über ein Haltegerüst 7 gehalten. Der Schlit
ten 9, dessen genauer Aufbau im weiteren insbesondere im
Zusammenhang mit Fig. 6 bis 12 beschrieben wird, der bisher
mittels Schienenrädern 11 auf Schienen 12 rollte, wird nun von
auf dem Haltegerüst 7 laufenden Rädern 13 so angetrieben, daß
Luftwiederstands- und Reibungskräfte ausgeglichen werden. Bei
dieser Ausführungsform fährt der Schlitten 9 immer aus dem
Haltepunkt 5 ab und bis zum Wendepunkt 6 und kehrt wieder in
den Haltepunkt 5 zurück.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform besitzt die
Gesamtbahn 15 eine mittensymmetrische U-Form. Hier ist auch
der erste Bahnteil 17 als vertikale Wurf-/Fallstrecke ausge
bildet, während das zweite, gekrümmte Bahnteil 18 hier eine
Halbkreis-Form besitzt. Der in der Gesamtbahn 15 eingebrachte
Schlitten 9 mit darauf befestigter Probe 10 wird zwischen den
jeweiligen Wendepunkten 6 und 16 der Wurf-/Fallstrecken 4 und
17 entlang der Bewegungsbahn 8 hin- und herpendeln. Diese
Pendelbewegung kann durch entsprechenden Antrieb des Schlit
tens bedarfsweise beliebig lange aufrechterhalten werden.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Simulationseinrichtung und zwar mit einer Gesamtbahn
20, die im wesentlichen eine Kombination der in Fig. 1 und 2
dargestellten Gesamtbahnen 1 und 15 ist. Die Gesamtbahn 20
liegt insgesamt, d. h. mit allen ihren Bahnteilen 2, 3, 4, 17
und 18 in der gleichen Vertikalebene. Ein vom Haltepunkt 5
startender Schlitten 9 fährt hier entlang des schrägen ersten
Bahnteils 2, des gekrümmten zweiten Bahnteils 3, wird hochge
worfen entlang des dritten, vertikalen Bahnteils 4 und ändert
seine Richtung am Wendepunkt 6, um entlang des Bahnteils 4
abwärts zu fallen, und nun nach Stellen einer nicht darge
stellten Weiche vom gekrümmten Bahnteil 3 auf das gekrümmte
Bahnteil 18 zu wechseln und schließlich in das vertikale erste
Bahnteil 17 hochgeworfen zu werden. Danach findet am Wende
punkt 16 eine Bewegungsumkehrung statt und der Schlitten wird
beliebige Male zwischen den Wendepunkten 16 und 6 über die
Bahnteile 17, 18 und 4 hin- und herpendeln, bis die Weiche 25
wieder umgestellt und der Schlitten vom Wendepunkt 6 kommend
über den Bahnteil 2 wieder zurück zum Haltepunkt 5 fährt.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Simulationseinrichtung dargestellt, die im Prinzip
ähnlich wie diejenige nach Fig. 3 aufgebaut ist. Hier ist
jedoch die Gesamtbahn 21 nicht insgesamt in einer einzigen
Vertikalebene angeordnet, sondern die aus den zwei vertikalen
Bahnteilen 4 und 17 und dem zwischen diesen befindlichen
gekrümmten Mittenbahnteil, der zwischen zwei Viertelkreisen 22
ein horizontales Zwischen-Bahnteil 23 aufweist, ist in einer
ersten vertikalen Fläche angeordnet, während das Bahnteil 2
mit dem Haltepunkt 5 in einer zu der ersten Vertikalebene
parallelen Vertikalebene angeordnet ist, wie insbesondere aus
Fig. 5 ersichtlich ist. Über eine nicht näher dargestellte
Weiche 25 am Beginn des horizontalen Zwischenbahnteils 23
können die auf den jeweiligen Bahnteilen angeordnete Schienen
12 des Pendelbahnteiles oder des Schrägbahnteiles 2 mit dem
Haltepunkt 5 angeschlossen werden. Bei Beginn der Simulation
fährt der Schlitten 9 vom Haltepunkt 5 weg, über die Bahnteile
2, 24, dann über die Weiche 25, die Bahnteile 22 und 4 bis zum
Wendepunkt 6, wo er umkehrt. Dann durchläuft er die Bahnteile
4 und 22, um über die zwischenzeitlich umgestellte Weiche 25
entlang des horizontalen Bahnteils 23 und der Bahnteile 22 und
17 bis zum Umkehrpunkt 16 zu fahren. Danach schwingt der
Schlitten zwischen den Umkehrpunkten 16 und 6 in vorgegebener
Weise hin und her, um nach erneuter Umstellung der Weiche 25
vom Wendepunkt 6 kommend über den Bahnteil 2 in den Haltepunkt
5 zurückzukehren.
In den Fig. 6 bis 8 sind verschiedene Befestigungs- bzw.
Aufnahmevorkehrungen für die Probe bzw. Probenkapsel 10
dargestellt.
So zeigt Fig. 6 den Schlitten 9, der zu beiden Längsseiten an
einer entsprechenden Radaufhängung jeweils Schienenräder 11
aufweist. Die Probenkapsel 10 ist dabei auf dem Schlitten
starr befestigt.
Gemäß Fig. 7 ist die Probenkapsel 10 über ein Gleitlager 27
auf dem Schlitten 9 befestigt, während gemäß Fig. 8 eine
Befestigung über Halteklammern 28 stattfindet, die um Dreh
achsen 29 schwenkbar sind.
In Fig. 9 bis 11 ist eine besondere Ausführungsform des
Schlittens dargestellt. Dieser weist an seiner einen Längs
seite zwei Schienenräder 11 auf, während auf seiner anderen
Längsseite ein Halterad 13 vorgesehen ist, das im wesentlichen
mittig im Vergleich zu den beiden Schienenrädern 11 angeordnet
ist. Das Halterad 13 ist an einer Radaufhängung 30 befestigt,
die über Druckfedern 31 eine anpressende Querbeweglichkeit des
Rades 13 zuläßt. Hierdurch wird das Rad 13 an das jeweilige
Haltegerüst 7 angepreßt, wie z. B. in Fig. 1 bis 3 darge
stellt. Der Schlitten 9 läuft somit auf den Rädern 11 und 13,
über die er zu den die für den Antrieb der Räder nötige
Energie für einen Elektromotor 23 aufnimmt. Das Haltegerüst 7
sorgt dabei in Verbindung mit den Druckfedern 31 für die
nötige Anpreßkraft, um die für die Übertragung der Antriebs
kräfte nötigen Normalkräfte zu erzeugen. Aus Fig. 9 und 11
wird ersichtlich, daß der Elektromotor 32 über einem Riemen
antrieb 33 mit dem Rad 13 verbunden ist.
In Fig. 12 bis 14 wird eine besondere Ausführungsform des
Schlittens 9 und beispielsweise der Bahnen 4 und 17 darge
stellt. Auf den Rollflächen der Bahnen sind Schienen 12
angeordnet und in bestimmtem Abstand dazu ist das Haltegerüst
7 vorgesehen. Die Schienen 12 bestehen im wesentlichen aus
Profilstäben 36, die beispielsweise einen runden Querschnitt
aufweisen. Die Profilstäbe 36 sind dabei über Schwellen 37 auf
den Bahnen befestigt.
Das Haltegerüst 7 besteht ebenfalls aus Profilstäben 36 mit
vorzugsweise rundem Querschnitt, die durch I-Halteprofile 38
so festgehalten sind, daß die Profilstäbe an der Unterseite
des oberen Querschenkels des I-Profils angebracht sind.
Der Schlitten 9 weist an seiner Unterseite Schienenräder 11
auf, die auf den Profilstäben 36 laufen, wozu die Mantel
flächen der Räder 11 dem Stabprofil angepaßt sind und vorzugs
weise eine entsprechende, den Profilstab 36 der Schiene
überdeckende Rillenprofilierung besitzen. An der Unterseite
des Schlittens 9 ist eine Radaufhängung 34 angeordnet, die in
der in Fig. 12 dargestellten Ausführungsform aus am Schlitten
schwenkbar angelenkten Hebeln besteht, an deren äußerem Ende
Halteräder 13 angeordnet sind. Die Hebel der Radaufhängung 34
sind jeweils über Zugfedern 35 so vorgespannt, daß die die
Profilstäbe des Haltegerüsts umgreifenden Halteräder 13 den
gesamten Schlitten gegen Abheben von den Schienen und somit
von der Bahn bewahren.
In dem in Fig. 15 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel
weist die insgesamt in einer Vertikalebene liegende Gesamtbahn
40 eine O-Form auf, wobei sie auf einem vertikalen Bahnteil 4,
das immer als Fallstrecke arbeitet, einem unteren Halbkreis-
Bahnteil 18, einem vertikalen Bahnteil 17, das immer als
Wurfstrecke arbeitet und einem oberen Halbkreis-Bahnteil 41
zusammengesetzt ist. Der auf der Gesamtbahn 40 laufende
Schlitten 9 durchläuft die Bahn immer im gleichen Sinn
entlang einer Bewegungsbahn 8. Selbstverständlich kann die
Bewegungsrichtung auch bedarfsweise umgekehrt werden. Der
Vorteil dieser Ausführungsform besteht in einer einfachen
Steuerung, der jedoch auf Kosten der Mikrogravitationsdauer
geht.
Fig. 16 zeigt eine weitere besondere Ausführungsform eines
Schlittens 9, der hier aus mehreren in Fahrtrichtung hinter
einander über Drehgelenke 43 zusammengesetzten Schlittenteilen
42 besteht. Der Schlitten 9 ist dabei über mehrere Radachsen
mit entsprechenden Rädern auf den Bahnteilen bzw. den darauf
befindlichen Schienen abgestützt. Hierdurch wird die Achs-
bzw. Radlast verringert bzw. besser verteilt, sowie die
Anpassung an die gekrümmten Bahnteile verbessert.
Schließlich zeigt Fig. 17 eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einrichtung, die im wesentlichen den Aufbau
eines Pendels aufweist. Die Probenkapsel 10 befindet sich
dabei an einem in einem Achslager 45 drehbar gelagerten Stab
46, an dessen Ende ein Weicheisenstück 47 befestigt ist, das
zur Lagerentlastung dient und von einem vertikal unter dem
Achslager 45 angeordneten Elektromagneten 48 angezogen wird.
Wird an seiner Stelle ein Dauermagnet verwendet, kann auf
sonst zusätzlich notwendige Sensoren zu Steuerung verzichtet
werden, in dem die in der Spule induzierte Spannung ausge
wertet wird. Das Magnetfeld stößt dann den Magneten ab,
nachdem er die Spule mindestens zur Hälfte überquert hat. Bei
entsprechender Beschleunigung des Stabes 46 wird dann die
Probenkapsel 10 an einer jeweiligen Kontaktplatte 49, die den
jeweiligen Umkehrpunkt darstellt, abgebremst. Es ist klar
ersichtlich, daß hier die Gesamtbahn 50, die ebenfalls in
einer Vertikalebene liegt, eine Halbkreisform aufweist.
Bezugszeichenliste
1 Gesamtbahn/1te Ausf.
2 1tes Bahnteil, schräg
3 2tes Bahnteil, Kreissegment
4 3tes Bahnteil, vertikal
5 Haltepunkt
6 Wendepunkt
7 Haltegerüst
8 Bewegungsbahn
9 Schlitten
10 Probekapsel
11 Schienenräder
12 Schienen
13 Halteräder
14 -
15 Gesamtbahn/2te Ausf.
16 Wendepunkt, 2ter
17 1tes Bahnteil, Vertikalsch.
18 2tes Bahnteil, Halbkreis
19 -
20 Gesamtbahn/3te Ausf.
21 Gesamtbahn/4te Ausf.
22 Viertelkreis-Bahnteil
23 Zwischen-Bahnteil
24 Bogen-Bahnteil
25 Weiche
26 Radaufhängung
27 Gleitlager
28 Halteklammern
29 Achse
30 Radaufhängung
31 Druckfedern
32 Elektromotor
33 Riementrieb
34 Radaufhängung
35 Zugfedern
36 Profilstab
37 Befestigungsschwelle
38 I-Befestigungsprofil
39 -
40 Gesamtbahn/5te Ausf.
41 Bahnteil, Halbkreis
42 Schlittenteile
43 Drehgelenke
44 Radachsen
45 Achslager
46 Stab
47 Weicheisenstück
48 Elektromagnet
49 Kontaktplatte
50 Gesamtbahn/6te Ausf.
2 1tes Bahnteil, schräg
3 2tes Bahnteil, Kreissegment
4 3tes Bahnteil, vertikal
5 Haltepunkt
6 Wendepunkt
7 Haltegerüst
8 Bewegungsbahn
9 Schlitten
10 Probekapsel
11 Schienenräder
12 Schienen
13 Halteräder
14 -
15 Gesamtbahn/2te Ausf.
16 Wendepunkt, 2ter
17 1tes Bahnteil, Vertikalsch.
18 2tes Bahnteil, Halbkreis
19 -
20 Gesamtbahn/3te Ausf.
21 Gesamtbahn/4te Ausf.
22 Viertelkreis-Bahnteil
23 Zwischen-Bahnteil
24 Bogen-Bahnteil
25 Weiche
26 Radaufhängung
27 Gleitlager
28 Halteklammern
29 Achse
30 Radaufhängung
31 Druckfedern
32 Elektromotor
33 Riementrieb
34 Radaufhängung
35 Zugfedern
36 Profilstab
37 Befestigungsschwelle
38 I-Befestigungsprofil
39 -
40 Gesamtbahn/5te Ausf.
41 Bahnteil, Halbkreis
42 Schlittenteile
43 Drehgelenke
44 Radachsen
45 Achslager
46 Stab
47 Weicheisenstück
48 Elektromagnet
49 Kontaktplatte
50 Gesamtbahn/6te Ausf.
Claims (36)
1. Verfahren zur Simulation künstlicher Schwerkraft-
insbesondere Mikrogravitationsbedingungen, bei dem eine auf
einer antreib- und abbremsbaren Bewegungsvorrichtung befestig
ter Körper, Probe, Aufnahmekapsel usw. sich auf einer aus drei
Bahnteilen zusammengesetzten Gesamtbahn hin- und herbewegt,
wobei diese
- - mindestens auf einem ersten Bahnteil beschleunigt wird,
- - anschließend über ein bogenförmiges, zweites Verbindungs- Bahnteil bewegt wird,
- - und schließlich entlang eines dritten, in einer im wesentlichen vertikalen Ebene liegenden Wurf-/Fall- Bahnteils hochfährt,
- - um sich vor Erreichen des oberen, äußeren Endes des dritten Bahnteils zumindest unter Schwerkrafteinwirkung auf den drei Bahnteilen wieder zurückzubewegen, dadurch gekennzeichnet
- - daß die Gesamtbahn (1, 15, 20) insgesamt in einer im wesentlichen vertikalen Ebene liegt,
- - daß der erste Bahnteil (2, 17) im wesentlichen gleich dem dritten Bahnteil (4) aufgebaut ist, eine U-förmige Gesamtbahn bildend,
- - daß die Bewegungsvorrichtung (9) die Gesamtbahn einmal oder beliebige Male periodisch bzw. pendelartig durch fährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (9) mit
darauf befindlicher Probenkapsel (10) so angetrieben wird, daß
vorprogrammierbare Schwerkraftbedingungen, insbesondere im
Bereich von 1 bis 0 g simuliert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß durch auf der Bahn eingebrachte
Unebenheiten, die vorzugsweise fest und/oder manuell oder
mechanisch betätigbar angebracht sind, Beschleunigungsspikes
erzeugt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (9) auf
einer U-förmigen Gesamtbahn (15) mit im wesentlichen paralle
len, geradlinigen, vertikalen Schenkeln (4, 17) bewegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schenkel (2) der U-
förmigen Gesamtbahn von der Vertikalen in einem Winkel von ca.
20° bis 75° abweicht.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bahnteil zwei Schenkel
(2, 17) aufweist, wobei der erste Schenkel (17) im wesentli
chen parallel zum Vertikalschenkel des dritten Bahnteils (4),
d. h. ebenfalls im wesentlichen vertikal verläuft, während der
zweite Schenkel (2) in einem Winkel von ca. 20° bis 75° zu
diesem geneigt ist, wobei die Bewegungsvorrichtung (9) vom
äußeren Haltepunkt (5) des zweiten Schenkels (2) startet, dann
entlang der Vertikal-Bahnteile (4, 17) mit dazwischenliegenden
Bogen-Bahnteil (3) beliebige Male auf- und abpendelt, um
schließlich erneut auf den geneigten Anfangs/-Endschenkel (2)
einzufahren und auf diesem anzuhalten.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (9) nur
in einem Teil der Gesamtbahn oder gemäß einem vorgegebenen
Programm in mehreren Abschnitten der Bahn angetrieben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbahn eine in der
Vertikalebene liegende Teil-Kreisbahn (50) ist, auf der die
Bewegungsvorrichtung in Art eines Pendels schwingt.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbahn (40) eine im
wesentlichen O-Form aufweist, wobei die vertikalen Bahnteile
(4, 17) gerade Fall- bzw. Wurfstrecken sind, die oben und
unten jeweils über eine Halbkreis-Bahn (18, 41) verbunden
sind.
10. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Ansprüchen 1 bis 9,
- - mit einer antreib- und abbremsbaren Bewegungsvorrichtung auf der ein Versuchskörper, eine Probenkapsel o. dgl. befestigt ist,
- - mit einer ortsfesten Bahn, auf der die Bewegungsvorrich tung zumindest teilweise über Schienen o. dgl. geführt sich bewegt,
- - wobei die Bahn im wesentlichen aus drei Bahnteilen besteht, und zwar
- - einem ersten, Beschleunigungs-Bahnteil,
- - einem zweiten, bogenförmigen Verbindungs-Bahnteil und
- - einem dritten, in einer vertikalen Ebene liegenden Bahnteil,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die aus den drei Bahnteilen (2, 3, 4) zusammengesetz te Gesamtbahn insgesamt in einer Vertikalebene liegt,
- - daß auch das erste Bahnteil (2) im wesentlichen identisch wie das dritte Bahnteil (4) ausgebildet ist, wodurch die Gesamtbahn (1, 15, 20, 21, 50) U-förmig ausgebildet ist, und daß die Bewegungsvorrichtung (9) so ausgelegt ist, daß die U-förmige Gesamtbahn einmal oder beliebige Male periodisch bzw. pendelartig durchfahrbar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (9) so
ausgelegt ist, daß vorprogrammierbare Schwerkraftbedingungen
insbesondere im Bereich von 1 bis 0 g simulierbar sind.
12. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Beschleunigungs
spikes auf der Bahn Unebenheiten fest und/oder manuell oder
mechanisch betätigbar angebracht sind.
13. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die U-förmige Gesamtbahn (15) zwei
im wesentlichen parallele, geradlinige Bahnschenkel aufweist.
14. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden
Schenkel der Gesamtbahn, also der erste Bahnteil (2) und/oder
der dritte Bahnteil (4) in einem Winkel von ca. 20° bis 75°
geneigt zur Vertikalen angeordnet ist, eine zumindest ein
seitig offenere U-Gesamtbahn (1) bildend.
15. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bahnteil-Schenkel (2) zur
Vertikalen abgewinkelt angeordnet ist, während der dritte
Bahnteil-Schenkel (4) vertikal steht, wobei das äußere Ende
des ersten Bahnteil-Schenkels (2) gleichzeitig die Anfang- und
Endstation der Bewegungsvorrichtung bildet und einen Halte
punkt (5) aufweist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste Bahnteil zwei Schenkel
(2, 17) aufweist, und zwar einen ersten, zur Vertikalen
geneigten Schenkel (2) und einen zweiten, vertikalen Schenkel
(17), die jeweils bedarfsweise über eine Weiche (25) mit dem
zweiten, vertikalen Bahnteil (4) koppelbar sind.
17. Einrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweite, gekrümmte Verbindungs-
Bahnteil ein horizontales Zwischen-Bahnteil (23) aufweist,
wobei die Weiche (25) vorzugsweise in diesem Zwischen-Bahnteil
(23) angeordnet ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (2, 17) des
ersten Bahnteils in der selben Vertikalebene der Gesamtbahn
angeordnet sind.
19. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel (2, 17) des
ersten Bahnteiles in unterschiedlichen Vertikalebenen so
angeordnet sind, daß der vertikale Schenkel (17) in der
gleichen Ebene mit dem zweiten (3) und dem dritten Bahnteil
(4) angeordnet ist, eine U-Schwingbahn bildend, während der
zweite, geneigt angeordnete Schenkel (2) des ersten Bahnteils
in einer zur U-Schwingbahn parallel oder winkelig versetzten
Vertikalebene angeordnet ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung ein
Schlitten (9) ist, der aus zwei oder mehr einzeln fahrfähigen
Teilen (42) besteht, die mit einem bzw. mehreren festen oder
lösbaren Gelenken (43) miteinander gekoppelt sind.
21. Einrichtung nach den Ansprüchen 10 und 20,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (9) zur besseren
Anpaßbarkeit an einen kurvenförmigen Bahnverlaufaus mehr als
zwei Achsen aufgebaut ist und ein oder mehrere Drehgelenke
aufweist.
22. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer mechanischen Führung des
Schlittens (9) die beim Durchfahren des bogenförmigen Bahn
teiles (3) auftretenden Reibungskräfte durch magnetische
Gegenkräfte reduziert werden.
23. Einrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbahn (40) eine im
wesentliche geschlossene, O-förmige Bahn mit zwei vertikalen
Bahnteilen ist, die jeweils über Halbkreis-Bahnteile (3, 41)
miteinander verbunden sind.
24. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß alle drei Bahnteile der Gesamtbahn
(50) bogenförmig ausgebildet sind, im wesentlichen einen
Halbkreisbogen bildend und daß als Bewegungsvorrichtung eine
um den Mittelpunkt der Gesamtbahn (50) sich bewegendes
Probenkapsel-Pendel vorgesehen ist.
25. Einrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, daß der Probenkapsel-Pendel an einer
drehbaren horizontalen Achse (45) befestigt ist und vorzugs
weise zur Entlastung der Achslager und/oder Vereinfachung des
Antriebs an Probenkapsel-Pendel ein Gewicht (47) angebracht
ist.
26. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sie sich in einem Behälter
befindet, in dem konstante Umgebungsparameter erzeugt werden
und/oder der mit einem speziellen Gas oder Gasgemisch gefüllt
ist oder einen luftleeren Raum enthält.
27. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Probenkapsel (10) durch einen
luftleeren Raum von der Bewegungsvorrichtung (9) getrennt ist
und frei schwebt oder fest mit dieser verbunden ist.
28. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (9)
während ihrer Bewegung und/oder vorzugsweise an den Bewegungs-
Umkehrpunkten (6, 16) ohne Unterbrechung eines laufenden oder
periodischen Simulationsbetriebs be- und/oder entladbar ist.
29. Einrichtung nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Bewegungsvorrichtung (9)
Vorrichtungen für die Be- und/oder Entladung vorzugsweise
containerähnlicher Behälter vorgesehen sind, durch die diese
Behälter festgehalten und/oder gelöst bzw. abgestoßen werden
können.
30. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsvorrichtung (9) mit
einem Schleppseil in eine Startposition bringbar ist, wobei
das Schleppseil mit einem Motor und/oder manuell antreibbar
ist und vorzugsweise über eine oder mehrere Rollen geführt
ist.
31. Herstellung von Kugeln unter Verwendung des Verfahrens
und der Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 30, wobei das
Fertigungsmaterial in geschmolzenem Zustand aus einem Vorrats
behälter durch eine Düse austritt.
32. Herstellung von Kugeln gemäß Anspruch 31, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Hohlkugeln durch einen
zusätzlich im Innern der Düse angebrachten Kanal Gas in das
flüssige Material eingebracht wird.
33. Herstellung von Folien unter Verwendung der nach An
sprüchen 31 und 32 hergestellten Kugeln bzw. Hohlkugeln, wobei
die flüssige Kugel von einer vorzugsweise runden Halterung
aufgenommen wird, so daß sich die Kugel ganz oder nur mit
einem Teil ihrer Oberfläche in oder an der Halterung befindet,
und wobei vorzugsweise die Halterung beheizbar ist.
34. Herstellung von Folien nach Anspruch 33,
dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der Halterung Infrarot-
Strahler und/oder Reflektoren so angebracht sind, daß die
Richtung der Abkühlung bzw. der Temperaturgradient im Bereich
der Halterung gesteuert bzw. beeinflußt werden kann.
35. Herstellung von Beschichtungen unter Verwendung der
Herstellungsverfahren nach Ansprüchen 31 bis 34, wobei das
Fertigungsmaterial in geschmolzenem Zustand als Teil eines
Kugelsegments oder in Kugelform auf ein zu beschichtendes
Trägermaterial oder Substrat aufgebracht wird und wobei der
Temperaturgradient steuerbar ist und das Substrat vorgeheizt
werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4406101A DE4406101C2 (de) | 1993-02-25 | 1994-02-25 | Vorrichtung zur Simulation künstlicher Schwerkraftbedingungen |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4305872 | 1993-02-25 | ||
DE4335589 | 1993-10-18 | ||
DE4406101A DE4406101C2 (de) | 1993-02-25 | 1994-02-25 | Vorrichtung zur Simulation künstlicher Schwerkraftbedingungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4406101A1 true DE4406101A1 (de) | 1994-12-01 |
DE4406101C2 DE4406101C2 (de) | 1997-12-18 |
Family
ID=25923417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4406101A Expired - Fee Related DE4406101C2 (de) | 1993-02-25 | 1994-02-25 | Vorrichtung zur Simulation künstlicher Schwerkraftbedingungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4406101C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202012001827U1 (de) * | 2012-02-24 | 2013-05-27 | Zarm-Fallturm-Betriebsges. Mbh | Fallturm, sowie Beschleunigungskapsel und Nutzlastträger für selbigen |
CN106097836A (zh) * | 2016-07-05 | 2016-11-09 | 中国科学院空间应用工程与技术中心 | 一种服务于高微重力科学实验的超静平台 |
CN106683534A (zh) * | 2016-11-11 | 2017-05-17 | 李树增 | 产生微重力环境的装置 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3041741A (en) * | 1960-03-16 | 1962-07-03 | Jr Charles L Barker | Space flight simulator |
DE8802418U1 (de) * | 1988-02-25 | 1988-04-07 | Plaas-Link, Andreas, Dr., 3000 Hannover, De |
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1994
- 1994-02-25 DE DE4406101A patent/DE4406101C2/de not_active Expired - Fee Related
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LUTTMANN * |
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CN106683534B (zh) * | 2016-11-11 | 2019-04-12 | 李树增 | 产生微重力环境的装置 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4406101C2 (de) | 1997-12-18 |
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