DE440599C

DE440599C - Verfahren zur Herstellung von Kaffeegetraenk im Grossbetriebe nach dem Aufgussverfahren unter Verwendung von Druckluft

Info

Publication number: DE440599C
Application number: DEU8545D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-02-26
Filing date: 1924-08-01
Publication date: 1927-02-10

Description

Verfahren zur Herstellung von Kaffeegetränk im Großbetriebe nach dem Aufgußverfahren unter Verwendung von Druckluft. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Italien vom 26. Februar 1924 beansprucht. Bekanntlich erfolgt die Bereitung des Kaffees im Ursprungslande dieses Getränks nach dem sogenannten Aufgußver fahren, das die Herstellung eines ausgezeichneten Getränks gestattet, während man in anderen Ländern im Großbetrieb nach dem Auslaugungsverfahren mit siedendem Wasser und Druckwasserdampf arbeitet. pulver enthaltenen Stoffe bewirken, wodurch das Getränk einen besonderen Geruch und eher herben Geschmack annimmt, was vielen Verbrauchern unangenehm ist, so daß die Maschinen zur schnellen Kaffeebereitung in vielen Ländern nicht eingeführt werd--#i konnten.
Die Bereitung des Kaffees auf dem Aufgußwege ist bis heute im Großbetrieb nicht gebräuchlich, da zufolge der Widerstände, denen das Wasser beim Filtrieren durch das Kaffeepulver begegnet, wenn nicht durch energischen Druck nachgeholfen -wird, dieser Vorgang sehr viel Zeit für die Bereitung erfordert.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur raschen Herstellung von Kaffee nach dein Aufgußverfahren, das darin besteht. daß man Wasser von nicht mehr als ioo° C eine gewisse Zeit lang auf das Kaffeepulver einwirken läßt, worauf durch Zuleitung von Druckluft die Filtrierung herbeigeführt wird. Dieses Verfahren ergibt dem Vorteil, daß eine für die günstigste Kaffeebereitung notwendige Temperatur eingehalten werden kann, da die Drucksteigerung keine Cberhitzung des Wassers mit sich bringt, weil, wie schon angeführt, an Stelle des heute venvendeten Dampfes von einem Luftverdichter erzeugte Druckluft dem Auslaugegefäß zugeführt wird. Das Heißwasser kann durch irgendeine beliebig beheizte Vorrichtung geliefert werden. die bei Großbetrieben in einem geeigneten Raum aufzustellen ist. Zu dem Vorteil eines besseren Kaffees kommt noch die Beseitigung der Gefahr, die eine mit Dampf betriebene, in den Schankräumen aufzustellende Vorrichtung mit sich bringt.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des neuen Verfahrens dienenden Einrichtung.
i bezeichnet den Druckkessel, .der durch ein Rohr 2 die Aufgußvorrichtungen 3, 3', 3" von bekannter Bauart größtenteils entsprechend den bei der schnellen Kaffeebereitung verwendeten Vorrichtungen speist. Jede Aufgußvorrichtung ist mit einem Verteilerventil ¢ versehen, durch welches sie mit der Wasserspeiseröhre :2 oder mit dein aus dem Druckluftbehälter 6 abzweigenden Druckluftspeiserohr 5 in Verbindung gebracht werden kann. Der Behälter 6 wird durch einen vori einem Elektromotor oder sonstigen geeigneten Motor betriebenen, selbsttätigen Kompressor 7 unter Druck gehalten.
Falls der Kessel i ein Druckkessel ist, wird die Temperatur des Speisewassers über ioo° betragen, und es wird zweckmäßig ein durch ein Ventil io gesteuertes Speiserohr 9 für Kaltwasser vorgesehen, um durch Zusatz des letzteren das Heißwasser auf die gewünschte Temperatur herabzukühlen.
Die Arbeitsweise der- Einrichtung ist folgende: Die Schalen der Auf gußvorrichtung 3 werden mit Kaffeepulver angefüllt und in bekannter Weise befestigt; darauf wird das Ventil q. geöffnet, wodurch das heiße Wasser in das Kaffeepulver fließen kann; sobald das Wasser eine bestimmte Zeit lang mit dem gemahlenen Kaffee in Berührung geblieben ist, wird durch das gleiche oder ein anderes geeignetes Ventil das Zuströmen der Druckluft bewirkt, welche das Wasser durch das Kaffeepulver hindurchdrückt.
Das fertige Kaffeegetränk wird. in Tassen abgefangen und bildet sich mit der gleichen, den Vorrichtungen zur schnellen Kaffeebereitung eigentümlichen Schnelligkeit, ohne dabei die hohe Temperatur derselben zu erreichen.
Bei Verwendung eines Niederdruckkessels ist es zweckmäßig, gegebenenfalls eine Dampfableitung zum Wärmen von Getränken anzubringen und mittels eines in die durch eine Brennstoff- oder elektrische Vorrichtung geheizte Dampfableitung eingeschalteten Schlangenrohrs i i für die Überhitzung vorzusorgen. Eine ähnliche Vorkehrung kann bei der Druckluftleitung durch ein Schlangenrohr 13 und eine Heizvorrichtung 1q. oder durch eine sonstige Vorrichtung getroffen werden.
Natürlich kann bei kleinen Einrichtungen der Kompressor mit Motorantrieb durch einen solchen mit Handantrieb ersetzt werden, während bei großen Einrichtungen in Gegenden, wo es an elektrischem Strom fehlt und man nicht zur Anwendung eines kleinen Explosionsmotors greifen will, ein vom Kessel selbst gespeister Dampfkompressor benutzt werden kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kaffeegetränk im Großbetriebe -nach dem Auf-Bußverfahren unter Verwendung von Druckluft, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Aufgußvorrichtungen (3, 3', 3") bekannter Art zwischen zwei Rohre (2, 5) eingeschaltet sind, von denen das eine (2) mit einem Heißwasserkessel (i), das andere mit einem Luftverdichter (7) verbunden ist, wobei Mittel (d.) zur Regelung- der Wassertemperatur und des Druckluftzutritts vorgesehen sind.