DE4405848A1 - Gerät zur Veränderung der Brechkraft der Hornhaut des Auges - Google Patents
Gerät zur Veränderung der Brechkraft der Hornhaut des AugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zur Herstellung von Vertie
fungen in der Hornhaut zur Behandlung von insbesondere
brechungsbedingten Fehlsichtigkeiten.
Derartige Geräte zur Herstellung von Vertiefungen in der Horn
haut sind für andere Zwecke bekannt. Der Zweck der bekannten
Geräte besteht darin, aus der Hornhaut Proben zu entnehmen.
Aus der EP 0424945 ist beispielsweise ein Entnahmegerät be
kannt, das aus einer inneren und einer äußeren Nadel aufgebaut
ist. Die innere Nadel ist in der äußeren Nadel beweglich ange
ordnet. Des weiteren ist aus der EP 0358990 eine Vorrichtung
zur Durchführung einer Trepanation, insbesondere an der Augen
vorderkammer bekannt, bei der ein im wesentlichen kreisförmi
ger Trepan durch ein handbetätigtes Zugmittel in eine Drehbe
wegung versetzt wird. Ferner sind aus der EP 0248569, der
EP 0536508 sowie der EP 0170650 verschiedene Operationsgeräte
bekannt, mit denen sich Schnitte am Auge durchführen lassen.
Ferner ist es aus der EP 0261242 an sich bekannt, bei Geräten
zur Durchführung von Operationen am Auge die Schnittiefe der
Schneidwerkzeuge zu begrenzen.
Sämtliche der vorgenannten Geräte dienen jedoch nicht der Be
handlung von Fehlsichtigkeiten. Fehlsichtigkeiten ergeben sich
durch vom normalsichtigen (emmetropen) Auge abweichenden Horn
hautkrümmungen. Beim emmetropen Auge geht man davon aus, daß
die gekrümmte Hornhaut und die natürliche Linse im wesent
lichen die parallel einfallenden Lichtstrahlen so brechen, daß
ihr Brennpunkt in der Netzhautebene liegt. Besteht jedoch ein
Mißverhältnis zwischen der Brechkraft und der Achsenlänge des
optischen Systems, so liegt die oben erwähnte Fehlsichtigkeit
(Ammetropie) vor, wobei bei einem kurzsichtigen (myopen) Auge
der Brennpunkt vor der Netzhaut und bei einem weitsichtigen
(hyperopen) Auge der Brennpunkt hinter der Netzhaut liegt.
Wenn die Krümmung der Hornhaut in verschiedenen Richtungen un
terschiedlich groß ist, bilden die einfallenden Lichtstrahlen
keinen gemeinsamen Brennpunkt. In solchen Fällen spricht man
von einem Astigmatismus. Ein Astigmatismus wirkt sich auf der
Netzhaut durch Verzerrungen aus. Gemischte Myopien und Hypero
pien kombiniert mit Astigmatismen machen rund 64% aller Fehl
sichtigkeiten aus.
Gewöhnliche Korrekturmittel für derartige Fehlsichtigkeiten
sind im wesentlichen Brillen und Kontaktlinsen. Starke Fehl
sichtigkeiten versucht man durch operative Eingriffe zu besei
tigen. Ziel der operativen Eingriffe ist eine Veränderung der
Hornhautkrümmung und damit eine Verlegung des Brennpunktes auf
die Netzhaut. Folgende Operationsmethoden und Geräte zur Ver
änderung der Hornhautkrümmung sind erwähnenswert:
Zunächst die radiäre Keratotomie, bei der mehrere radiale
Schnitte in die Peripherie der Hornhaut gelegt werden, wodurch
die Hornhaut an Krümmungsradius verliert und somit eine ge
ringere Brechkraft bekommt. Zwar handelt es sich bei der
"radiären Keratotomie" um ein erprobtes, mit relativ geringem
Zeitaufwand durchführbares Verfahren, jedoch ist die Vorhersa
gegenauigkeit auf den Einfluß der Korrektur der Fehlsichtig
keit relativ gering. Nachteilig an diesem Verfahren ist die
Schwächung der Hornhaut, so daß es sogar zu Perforationen kom
men kann, was zum Abbruch der Operation zwingt. Darüber hinaus
ist die radiäre Keratotomie vorwiegend auf das myope Auge be
grenzt. Ferner sei noch auf die Keilexzision und die Epikera
tophakie verwiesen. Bei den beiden vorgenannten Verfahren
handelt es sich um große operative Eingriffe mit den üblichen
damit verbundenen Risiken. Insbesondere besteht auch bei den
beiden vorgenannten Operationsmethoden ein recht großes Risiko
der Perforation der Hornhaut.
Des weiteren sind weniger aufwendige Operationsmethoden unter
Zurhilfenahme von Lasern bekanntgeworden. Besonders hervorzu
heben in diesem Zusammenhang ist die seit 1987 praktizierte
Methode der photorefraktiven Keratektomie (corneal shaping)
bei der das Hornhautzentrum mit ultravioletten Strahlenimpul
sen abgetragen wird. Diese seit 1987 in etwa 50 000 Fällen an
gewandte Methode mit einem ultravioletten Laser (Excimerlaser)
ist recht gut erprobt, bei guter Vorhersagbarkeit des Ergeb
nisses. Nachteilig ist jedoch, daß die etwa DM 500 000,00 teu
ren Excimerlaser sich bei den niedergelassenen Ärzten kaum mit
Erfolg einführen lassen. Nach einer Laserbehandlung kann es
darüber hinaus zu einer sogenannten Haze kommen. Damit ist
eine Blendwirkung aufgrund der Narbenbildung im Zentrum der
Hornhaut gemeint. Ferner besteht bei einer Überdosierung der
Laserbehandlung die Gefahr der Perforation der Hornhaut. Wei
terhin birgt die Laserbehandlung eine Infektionsgefahr.
Neben den erprobten ultravioletten Laserverfahren wurden be
reits einzelne Versuche mit Infrarotlasern und Mikrowellen
durchgeführt. Beide vorgenannten Verfahren basieren auf einer
Schrumpfung und Narbenbildung im Hornhautstroma mit mäßig de
finierter Verziehung der Hornhaut. Ausreichende Praxiserfah
rungen über diese Verfahren liegen noch nicht vor. Eine Anwen
dung am menschlichen Auge ist eher unwahrscheinlich.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein preiswertes Gerät zu schaffen, mit dem
sich insbesondere auch in der ambulanten Praxis brechungsbe
dingte Fehlsichtigkeiten behandeln lassen, das möglichst weit
gehend unabhängig von der Erfahrung des Operateurs eine hohe
Perforationssicherheit und geringe postoperative Nachwirkungen
gewährleistet.
Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, mit einem spitzen Ope
rationsgerät Vertiefungen in der Hornhaut des Auges herzustel
len. Im Bereich der Vertiefungen (Punktion) kommt es zu einer
sofortigen Aufsteilung der Hornhaut. Damit verbunden ist eine
Veränderung der Brechkraft. In Abhängigkeit der Anordnung der
Punktionen und deren Größe lassen sich verschiedene Effekte
zur Beeinflussung von Fehlsichtigkeiten erzielen. Dieser Lö
sungsansatz ist insofern bemerkenswert, als die Verwendung
eines nadelgleichen und zudem auch noch angetriebenen Operati
onsgeräts eine Perforation erwarten läßt. Gleichwohl wird die
vorstehend genannte Aufgabe durch ein ein Antriebsmittel auf
weisendes sich stirnseitig verjüngendes Hohlrohr gelöst, des
sen stirnseitiger Durchmesser im Bereich zwischen 10-700 µm
liegt, vorzugsweise etwa 160 µm. Dies entspricht allenfalls
dem Durchmesser einer Nadel. Trotzdem ist dieses Gerät zur
Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut in hohem Maße
perforationssicher, da sich das Hohlrohr kontinuierlich auf
den auf der Hornhaut wirksamen Durchmesser verjüngt. Das Hohl
rohr weist hierzu einen vorbestimmten Winkel im Bereich seiner
Verjüngung auf. Der Winkel bezogen auf die gedachte Längsachse
des Hohlrohres wird im folgenden als Schneidenwinkel bezeich
net. Die stirnseitige Verjüngung des erfindungsgemäßen Opera
tionsgerätes führt mit zunehmender Schnittiefe auf ihrem
Schnittweg durch die Hornhaut durch seitliche Reibung am
Schnittrand und Eindellung der Hornhaut zu einer Abstützung
des Operationsgerätes, so daß ein weiteres Vertiefen der Horn
haut ab einem durch die Geometrie des Hohlrohres bestimmten
Eindringweg unmöglich ist. Als zusätzliche Sicherheit, um eine
Perforation der Hornhaut auszuschließen, ist im Bereich der
Verjüngung ein den Eindringweg des Hohlrohrs in die Hornhaut
begrenzender Abstandshalter vorgesehen. Dieser Abstandshalter
setzt beim Erreichen eines vorzugsweise voreinstellbaren Ein
dringwegs auf der Hornhaut seitlich des Hohlrohres auf und
verhindert damit ein weiteres Eindringen. Der Abstandshalter
ist als nicht angetriebenes (statisches) Hüllrohr ausgebildet,
das in geeigneter Weise an dem Antriebsmittel befestigt ist
und sich von dort aus das Hohlrohr ummantelnd erstreckt.
Ein weiterer zentraler Vorteil des erfindungsgemäßen Operati
onsgerätes, insbesondere in Verbindung mit einem schnelldre
henden Antrieb besteht darin, daß gleichzeitig mit der Her
stellung der Vertiefung in der Hornhaut das Gewebe über das
Hohlrohr entnommen wird. Als Nebeneffekt lassen sich daher mit
dem Operationsgerät steril Proben entnehmen und für verschie
dene Zwecke weiterverarbeiten.
Der einfache Aufbau des Operationsgerätes erlaubt dessen An
wendung für jeden Augenarzt in ambulanter Praxis. Teure Groß
anlagen wie bei der Laserablation sind nicht notwendig.
Darüber hinaus ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen Opera
tionsgerätes die Perforationsgefahr minimal. Die Hornhaut
bleibt wesentlich stabiler als bei sämtlichen bekannten Ver
fahren, da sie weder durch einen Flächenabtrag noch durch
längere Schnitte geschwächt wird. Eine minimale Vertiefung der
Hornhaut neigt nicht zur Perforation unter hoher Belastung.
In Ausgestaltungen der Erfindung wird anstelle der schnell
drehenden Turbine ein das Hohlrohr in oszillierende Bewegungen
versetzendes Antriebsmittel verwendet oder ein Antriebsmittel,
das auf Ultraschallbasis arbeitet. Die oszillierende Bewegung
kann sowohl in Längsrichtung des Hohlrohres als auch um dessen
Längsachse erfolgen. In einer solchen Ausgestaltung wird es
allerdings erforderlich sein, das mit dem Operationsgerät ge
schnittene Hornhautgewebe mit geeigneten Maßnahmen, bei
spielsweise per Unterdruck, aus der Vertiefung zu entnehmen.
Entscheidend für den Behandlungserfolg ist nämlich eine si
chere Entfernung des von dem Hohlrohr hergestellten Stanzkör
pers aus der Hornhaut. Nur dann zeigt die Hornhaut die ge
wünschten langfristigen, brechkraftändernden Effekte. Bei Ver
wendung eines Turbinenantriebs verbessert sich mit zunehmender
Turbinendrehzahl der Behandlungserfolg. Bevorzugte Turbi
nendrehzahlen liegen im Bereich zwischen 10 und 30 000 U/min.
Zur Verlängerung der Wartungsintervalle des Operationsgerätes
kann das Hohlrohr im Bereich der Verjüngung, insbesondere an
seiner stirnseitigen Öffnung, gehärtet sein. Hierzu eignet
sich entweder die Ausbildung als Diamantspitze oder die Här
tung der metallischen Spitze mit allgemein bekannten Verfah
ren.
Die richtige Anordnung der Vertiefungen in der Hornhaut, um
das gewünschte Behandlungsziel zu erreichen, läßt sich durch
eine wie eine Schablone wirkende Kontaktlinse gemäß Anspruch
15 erheblich erleichtern. Diese Kontaktlinse muß nicht
zwingend rund sein, sondern kann in den Grenzen der Gestalt
der Hornhaut auch andere Formen aufweisen.
Die beispielsweise mit einem Cyanacrylat auf der Hornhaut be
festigte Kontaktlinse besitzt an den Stellen Öffnungen, an de
nen der Chirurg die Vertiefungen vorzusehen hat (vgl. Ansprü
che 12, 13). Der Durchmesser der Öffnungen ist so abgestimmt,
daß die Mechanismen zum Begrenzen des Eindringweges des Hohl
rohres ungehindert wirken können.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen des
näheren erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Teilansicht des erfindungsgemäßen
Geräts,
Fig. 2 die Darstellung eines erfindungsgemäßen Hohlrohrs
jedoch ohne Antriebsmittel, teilweise geschnitten,
Fig. 3 eine Darstellung des von dem Abstandshalter ummantel
ten Hohlrohrs sowie
Fig. 4 eine Darstellung eines verstellbaren Abstandshalters.
Fig. 1 zeigt eine schematische Teilansicht des erfindungsge
mäßen Geräts zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut,
im folgenden als Operationsgerät 1 bezeichnet. Das Operations
gerät 1 besteht im wesentlichen aus einer Antriebseinheit 2,
die das in Fig. 1 nur teilweise dargestellte Hohlrohr 3 in
Drehbewegung versetzt. Bei voller Drehzahl erreicht das Hohl
rohr 3 etwa 30 000 U/min. Das Hohlrohr 3 wird von einem fest
an der Antriebseinheit 2 befestigten Hohlrohr 4 ummantelt, das
als Abstandshalter den Eindringweg des Hohlrohrs 3 in die
Hornhaut auf höchstens 0,6 mm begrenzt.
Einzelheiten des Hohlrohres 3 ergeben sich aus Fig. 2. Wie
deutlich dort zu erkennen, besteht das Hohlrohr 3 aus einem
Schaft 6 mit einer Halterung 7, um das Hohlrohr 3 sicher in
das Bohrfutter 8 (vgl. Fig. 1) einspannen zu können. Der
Schaft 6 geht an dem der Halterung 7 abgewandten Seite in
einen schlankeren Abschnitt 9 über, der sich schließlich
stirnseitig auf den auf der Hornhaut wirksamen Durchmesser 11
verjüngt. Dieser auf der in der Zeichnung nicht dargestellten
Hornhaut wirksame Durchmesser des kreisförmigen Hohlrohres 3
soll im folgenden als Spitze 11 bezeichnet werden. Der von der
Spitze 11 ausgehende Kanal 12 des Hohlrohres 3 muß sich nicht
zwangsläufig durch das gesamte Hohlrohr erstrecken. Ein durch
gehender Kanal 12 ist allerdings vorteilhaft, da sich dann das
mit dem Hohlrohr 3 entnommene Gewebe problemlos mit einem auf
den Durchmesser des Kanals abgestimmten Mandrin entfernen
läßt.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt der vordere Ab
schnitt des Hohlrohrs 3 folgende Geometrie: Der schlankere Ab
schnitt 9 des Hohlrohres 3 weist einen Durchmesser von 1,5 mm
auf, die sich auf der Länge 13 von 1,5 mm auf den Durchmesser
der Spitze 11 von 0,16 mm verjüngt. Daraus resultiert ein
Schneidenwinkel 14 von etwa 240. Aus Fig. 2 ist weiterhin er
sichtlich, daß die Verjüngung von dem schlankeren Abschnitt 9
zur Spitze 11 gleichmäßig verläuft. Hierauf ist jedoch die Er
findung keineswegs beschränkt. Es ist durchaus auch ein kon
vexer Verlauf, der sich zwischen der Spitze 11 und dem schlan
keren Abschnitt 9 erstreckenden Außenwand 15 denkbar. Ferner
sind je nach Anwendungsfall die unterschiedlichsten Abmes
sungen für den Durchmesser der Spitze 11 im Bereich zwischen
10-700 µm und damit entsprechende Abmessungen des schlanke
ren Abschnitts 9 des Hohlrohrs 3 denkbar. In der Regel wird
bei einem größeren Durchmesser der Spitze 11 die Außenwand 15
stärker nach außen gewölbt sein, um Perforationen sicher zu
verhindern. Bei kleineren Spitzen kann demgegenüber der
Schneidenwinkel noch etwas spitzer als in dem gezeigten Aus
führungsbeispiel sein.
Aus Fig. 3 ist eine genauere Darstellung des Hohlrohrs 3 in
Verbindung mit dem als Abstandshalter wirkenden Hüllrohr 4 zu
sehen. Eine antriebsseitig an dem Hüllrohr 4 dargestellte
Büchse 16 (vgl. Fig. 1) läßt sich über einen entsprechenden
an der Antriebseinheit 2 angeordneten Zapfen 17 stülpen, so
daß das Hüllrohr 4 fest auf der Antriebseinheit 2 sitzt. Auch
das Hüllrohr 4 verjüngt sich stetig, um die freie Sicht des
Operateurs auf das Operationsfeld nicht zu behindern. Das
Hüllrohr 4 endet in einem Abstand vor der Spitze 11 des Hohl
rohres 3, so daß der abgerundete Anschlag 19 des Hüllrohres 4
sanft auf der Hornhaut aufsetzt, wenn die gewünschte Eindring
tiefe der Außenwand 15 des Hohlrohres 3 in die Hornhaut er
reicht ist. Der Abstand des Anschlags 19 von der Spitze 11 muß
wegen der unvermeidlichen Eindellung der Hornhaut etwas größer
als der gewünschte Eindringweg gewählt werden. Andernfalls
würde der Anschlag 19 zu früh auf der Hornhaut aufsetzen. Ver
schiedene Abstände zwischen Spitze 11 einerseits und Anschlag
19 andererseits lassen sich entweder durch einen Wechselsatz
unterschiedlich langer Hüllrohre 4 realisieren oder durch ein
fein einstellbares Hüllrohr 21, wie es sich aus Fig. 4 er
gibt. Die Ausgestaltung und Wirkung des Hüllrohres 21 ent
spricht dem der Fig. 3, so daß hierauf nicht näher einge
gangen werden braucht. Der wesentliche Unterschied besteht
darin, daß das Hüllrohr 21 antriebsseitig geteilt ist. Das den
Anschlag 19 aufweisende Ende des Hüllrohres 21 weist eine
Mikrometerschraube 22 auf, die in Verbindung mit dem entspre
chenden Gewinde 23 eine Feinverstellung des Abstandes des An
schlags 19 zur in Fig. 4 nicht gezeigten Spitze 11 des Hohl
rohres 3 zuläßt.
Zur Handhabung des Operationsgerätes bei einer Operation wird
auf die Verfahrensansprüche 12, 13 und 14 verwiesen, deren
Verfahrensschnitte sich jedoch auch an anderen optischen Lin
sen mit Abbildungsfehlern durchführen lassen, so beispielswei
se am toten Auge oder auch an anderen optischen Linsen, die
den eingangs beschriebenen Wirkmechanismus der Aufsteilung
zeigen. Der Chirurg wird versuchen, das Operationsgerät in
einem möglichst rechten Winkel zu einer gedachten Tangen
tialebene an die Hornhaut des Auges heranzuführen. Der vermit
tels der schnelldrehenden Antriebseinheit 2 etwa mit 30 000
U/min drehende Hohlbohrer 3 wird sodann unter leichtem Druck
auf der Hornhaut aufgesetzt, um die gewünschte Vertiefung her
zustellen. Nach einem vorbestimmten Eindringweg, der zum einen
durch das sich verjüngende Hohlrohr und zum anderen durch den
Abstandshalter begrenzt ist, zieht er das Hohlrohr langsam und
gleichmäßig aus der Vertiefung zurück. In dem in Fig. 2 dar
gestellten Kanal 12 befindet sich nun das Hornhautgewebe, das
durch die schnelldrehende Turbine zugleich auch exakt aus der
Vertiefung gelöst wird. Je nach gewünschtem Behandlungsziel
wird die Zahl und Anordnung der herzustellenden Vertiefungen
variiert. Das im Kanal 12 befindliche Hornhautgewebe wird mit
Hilfe eines in den Zeichnungen nicht dargestellten Mandrins
nach Entnahme des Hohlrohrs 3 aus dem Bohrfutter 8 entfernt.
Hierzu wird der Mandrin halterungsseitig durch das Hohlrohr 3
in Richtung der Spitze 11 gestoßen.
Claims (15)
1. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut mit
einer Handhabe und einem Schneidmittel zur Behandlung von
insbesondere brechungsbedingten Fehlsichtigkeiten, gekenn
zeichnet durch ein ein Antriebsmittel aufweisendes sich
stirnseitig verjüngendes Hohlrohr.
2. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen im Bereich der Ver
jüngung angeordneten Abstandshalter, der den Eindringweg
des Hohlrohres in die Hornhaut begrenzt.
3. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter
den Eindringweg in die Hornhaut auf höchstens 0,6 mm be
grenzt.
4. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfer
nung zwischen Hornhaut und Abstandshalter durch ein auf den
Abstandshalter wirkendes Verstellmittel veränderlich ist.
5. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellmittel
eine Feinjustierung, insbesondere mit einer Mikrometer
schraube als Verstellorgan, aufweist.
6. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, daß der
das Hohlrohr ummantelnde als statisches Hüllrohr ausgebil
dete Abstandshalter sich vom Antriebsmittel erstreckt.
7. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der
stirnseitig auf der Hornhaut wirksame Durchmesser des
kreisförmigen Hohlrohres (Spitze) im Bereich 10 bis 700 µm
liegt, vorzugsweise etwa 160 µm.
8. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das
lösbar mit dem Hohlrohr verbundene Antriebsmittel eine
schnell drehende Turbine, vorzugsweise mit 10 000-30 000
U/min ist und die lösbare Verbindung zwischen Hohlrohr und
Antriebsmittel vorzugsweise einen Schnellverschluß auf
weist.
9. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antriebsmittel das Hohlrohr in eine oszillierende Bewegung
versetzt.
10. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
einem der Ansprüche 1-7 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsmittel auf Ultraschallbasis arbeitet.
11. Gerät zur Herstellung von Vertiefungen in der Hornhaut nach
einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hohlrohr im Bereich der Verjüngung, insbesondere an seiner
Spitze gehärtet ist, vorzugsweise in Form einer Diamant
spitze.
12. Verfahren zur Korrektur von optischen Linsen, insbesondere
der Hornhaut des Auges, gekennzeichnet durch eine im we
sentlichen zirkuläre Anordnung von Vertiefungen um das Zen
trum der Linse.
13. Verfahren zur Korrektur von optischen Linsen mit Abbil
dungsfehlern, insbesondere Astigmatismen der Hornhaut des
Auges, dadurch gekennzeichnet, daß Vertiefungen im Bereich
der steileren Achse der Linse angeordnet werden.
14. Verfahren zur Korrektur von optischen Linsen nach Anspruch
12 oder 13, gekennzeichnet durch die Verwendung eines ein
Antriebsmittel aufweisenden sich stirnseitig verjüngenden
Hohlrohres nach einem der Ansprüche 1-11.
15. Auf der Hornhaut fixierbare Kontaktlinse zum erleichterten
Herstellen von Vertiefungen mit dem Gerät nach einem der
Ansprüche 1-11, gekennzeichnet durch entsprechend der zu
behandelnden Fehlsichtigkeit auf der Kontaktlinse angeord
nete Öffnungen, deren Durchmesser so auf das sich stirnsei
tig verjüngende Hohlrohr abgestimmt ist, daß ein ungehin
dertes Herstellen von Vertiefungen möglich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944405848 DE4405848C2 (de) | 1994-02-23 | 1994-02-23 | Gerät zur Veränderung der Brechkraft der Hornhaut des Auges |
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4405848A1 true DE4405848A1 (de) | 1995-08-31 |
DE4405848C2 DE4405848C2 (de) | 1998-11-12 |
Family
ID=6511009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944405848 Expired - Fee Related DE4405848C2 (de) | 1994-02-23 | 1994-02-23 | Gerät zur Veränderung der Brechkraft der Hornhaut des Auges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4405848C2 (de) |
Citations (5)
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DE2811869A1 (de) * | 1978-03-17 | 1979-09-27 | Volker Geuder | Trepan fuer die keratoplastik |
DE2923711A1 (de) * | 1979-06-12 | 1980-12-18 | Thomas A Moore Contract System | Ultraschallsonde |
DE8525799U1 (de) * | 1985-09-10 | 1985-10-24 | Moskovskij naučno-issledovatel'skij institut mikrochirurgii glaza, Moskau/Moskva | Einrichtung zur Durchführung von ophthalmologischen Operationen |
EP0358990A1 (de) * | 1988-08-25 | 1990-03-21 | Chiron Adatomed Pharmazeutische und Medizintechnische Gesellschaft mbH | Vorrichtung zur Durchführung einer Trepanation am Auge |
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-
1994
- 1994-02-23 DE DE19944405848 patent/DE4405848C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4405848C2 (de) | 1998-11-12 |
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