DE4405483C1 - Sicherheitsbehälter zum Sammeln scharfer oder spitzer Gegenstände - Google Patents
Sicherheitsbehälter zum Sammeln scharfer oder spitzer GegenständeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Sicherheitsbehälter zum Sammeln scharfer oder spitzer Gegen
stände, insbesondere von Kanülen und Klingen im klinischen Bereich, die an einem
Halter, insbesondere an einem Spritzenkörper oder einem Skalpellgriff, befestigt sind.
In Krankenhäusern, Arztpraxen, Altenheimen u. ä. besteht eine große Verletzungsge
fahr durch spitze und scharfe Gegenstände, wie Spritzen, Nadeln und Skalpelle.
Besonders gefährlich ist eine Verletzung dann, wenn diese Gegenstände schon am
Patienten verwendet wurden, da dann neben einer Verwundung auch eine erhöhte
Infektionsgefahr auftreten kann.
So wird in einem Bericht des Bundesverbands der Unfallversicherer BAGUV vom
Dezember 1990 über "Unfälle in Krankenhäusern 1980-1989" angegeben, daß 48%
aller Arbeitsunfälle auf Verwundungen mit Spritzen, Kanülen und Skalpelle entfallen.
Bei zehntausend Unfällen im Jahr im Klinikbereich ist das eine große, auf die Dauer
nicht vertretbare Zahl. Ähnliche dramatische Zahlen gehen auch aus Untersuchungen
aus dem Jahre 1984 und 1985 am Universitätsklinikum Freiburg hervor. Die Berufsge
nossenschaft für Gesundheits- und Wohlfahrtspflege berichtet von ungefähr 700
Unfallmeldungen pro Jahr, bei denen Arbeitsunfähigkeit von mehr als 3 Tagen vorliegt.
Nicht nur für die im Krankenhaus arbeitenden Menschen ist ein verbesserter Arbeits
schutz zur Erhaltung der Gesundheit notwendig, sondern er kann auch zur Verringe
rung der Kosten im Gesundheitswesen beitragen. Die genannten 700 Unfälle im Jahr
nur einer einzigen Berufsgenossenschaft ergeben allein bei 3 Tagen, wenn man die
Kosten für einen Tag mit 200,-DM ansetzt, schon einen Betrag von über vierhundert
tausend Mark. Berücksichtigt man weiter, daß dies nur die Zahlen einer einzigen
Berufsgenossenschaft sind und eine Arbeitsunfähigkeit oft mehr als drei Tage dauern
kann, muß man mit einen volkswirtschaftlichen Schaden aufgrund dieser Unfälle von
mehreren Millionen rechnen.
Vor allem, da gefährliche, bei Verletzungen leicht übertragbare Krankheiten wie Aids
zunehmen, ist eine Verringerung von Verletzungen mit infizierten Spritzen, Nadeln und
Skalpellen dringend erforderlich.
Eine einfache Möglichkeit zur Vermeidung von Verletzungen nach Gebrauch, bestände
darin, einen verschließbaren Sicherheitsbehälter vorzusehen, in den die Nadeln,
Skalpelle oder Spritzen nach Gebrauch geworfen werden. Das Problem verschiebt sich
dann vom Klinikbereich auf das mit der Entsorgung befaßte Personal, denn wenn die
Spritzen dem Sicherheitsbehälter entnommen werden, können ebenfalls Verletzungen
entstehen.
Um die Infektionsgefahr zu vermindern, müssen Spritzen und Skalpelle jetzt schon als
Sondermüll entsorgt werden (siehe beispielsweise Abfallsatzung vom 17.7.92 der
Landeshauptstadt München, Amtsblatt 21/1992, und deren Anlage zu Abs. 1, Nr. 18:
krankenhausspezifische Abfälle, Abfallschlüssel Nr. 97,971 und 97101). Deswegen
erhöht das Wegwerfen ganzer Spritzen oder Skalpelle auch den Sondermüllanfall, so
daß hier neue Kosten entstehen. Es ist auch zu beachten, daß ganze Spritzen oder
Kanülen sehr sperrig sind, so daß nur ein Teilbereich des Sicherheitsbehälters gefüllt
wird, was das Müllvolumen weiter erhöht. Die Probleme der Müllentsorgung sind
allgemein bekannt.
Es gibt Spritzen mit abnehmbaren Kanülen, das Abnehmen der Kanülen erhöht aber die
Verletzungsgefahr. Zur Vermeidung solcher Verletzungen können Vorrichtungen
eingesetzt werden, wie sie aus der Patentliteratür bekannt sind.
Bei Sicherheitsbehältern gemäß der DE 40 13 013 A1 oder der DE 35 01 043 lassen
sich Kanülen direkt an einer an einem Sicherheitsbehälter vorgesehenen Entfernvorrich
tung von dem Spritzenkörper abstreifen. Nach Abstreifen fallt die Kanüle in einen
Sicherheitsbehälter, dessen Öffnung automatisch verschlossen wird, so daß auch ein
unbeabsichtigtes Umstoßen des Sicherheitsbehälters keine Gefahr darstellt. Derartige
Vorrichtungen bedürfen aber mechanisch beweglicher Teile, was aufwendig ist und
Kosten verursacht, weswegen sie für eine Ausstattung aller medizinischer Arbeitsplätze
ungeeignet sind.
Gemäß der DE-OS 27 40 335 wird der Aufwand für mechanisch bewegliche Teile
verringert, indem die Öffnung des Sicherheitsbehälters gerade so klein gehalten ist, daß
eine Spritze eingeführt werden kann und direkt an der Öffnung abgestreift wird. Diese
einfache Ausführung ist aber schwer zu handhaben, gerade weil die Öffnung sehr klein
ist. Die Deckfläche ist zwar bis zur Öffnung konisch
ausgebildet, der Konuswinkel ist jedoch nur sehr flach
weswegen bei Aufsetzen einer Kanüle auf diese Deckfläche eine hohe Wahrscheinlich
keit ihres Abbrechens gegeben ist. Die abgebrochenen Stücke springen dann unkon
trolliert von der Deckfläche weg und können sowohl Patient als auch Klinikpersonal
gefährden.
Das Klinikpersonal muß zum Einführen der Spritze genau in die Öffnung zielen, also
den Blick vom Patienten abwenden, so daß dieser Sicherheitsbehälter für die klinische
Praxis ungeeignet ist und das ordnungsgemäße Abstreifen vom Klinikpersonal nur
selten durchgeführt wird. In der Druckschrift ist aber gemäß einer Weiterbildung auch
vorgesehen, die Ränder der Öffnung elastisch federnd auszubilden, so daß die Öffnung
größer gewählt werden kann. Es ist aber zu erwarten, daß dieser Rand durch die
ständige Beanspruchung sehr leicht verschleißt oder falls nicht einstückig ausgeführt
sich sogar löst, so daß die Lebensdauer eines derartigen Sicherheitsbehälters sehr stark
reduziert ist.
In allen Behältern nach dem Stand der Technik erfolgt das Entfernen der Kanülen
durch Abstreifen an einem Schlitz, was eine einfache kostengünstige Lösung darstellt.
Auf das Abstreifen von Kanülen sind die genannten Behälter aber auch beschränkt.
Keiner der Behälter ist beispielsweise für das Vernichten von Skalpellen geeignet.
Die auf dem Markt vertriebene Rigi-Box® der Firma Rigling löst dieses Problem mit
einer Dose, durch die ebenfalls über eine im Deckel befindliche Öffnung Kanülen
abgestreift werden können. Jedoch ist der Deckel abnehmbar, so daß auch andere
Gegenstände entsorgt werden können. Das ist aber nur unter Zuhilfenahme beider
Hände möglich, so daß Schneid- und Stichverletzungen auftreten können. Der
abnehmbare Deckel erhöht außerdem die Verletzungsgefahr durch schon im Behälter
befindliche Gegenstände.
Die Nachteile der bekannten Sicherheitsbehälter sind also vielfältig. Abgesehen davon,
daß die bekannten Behälter nur begrenzt zum Abstreifen von Kanülen einsetzbar sind,
lösen die meisten Behälter nach dem Stand der Technik das Sicherheitsproblem nicht.
Wenn die Öffnung zur Erhöhung der Sicherheit mit beweglichen Teilen versehen ist,
können sich die einzuführenden Gegenstände an der Öffnung verklemmen.
Außerdem erhöhen bewegliche Teile die Kosten, was es nicht erlaubt, diese Behälter
standardgemäß im Klinikbetrieb einzusetzen. Ferner nimmt das medizinische Personal
üblicherweise die genannten Behälter für den routinemäßigen Gebrauch nicht an, da
das mögliche Verklemmen einer Kanüle an der Öffnung oder das notwendige genaue
Zielen durch eine sehr klein gehaltene Öffnung die Arbeit behindert. Außerdem lassen
sich die angegebenen Sicherheitsbehältern auch nicht für Skalpelle verwenden.
Wünschenswert ist daher ein Sicherheitsbehälter der genannten Art, der sich kosten
günstig herstellen läßt, indem er keine beweglichen Teile verwendet, einen Großteil
von möglichen Verletzungen bei unbeabsichtigtem Umstoßen vermeidet und der sich
zur Entsorgung möglichst vieler Arten von spitzen und scharfen Gegenständen eignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, Sicherheitsbehälter zu schaffen, die wesentlich einfacher
handhabbar sind, ohne an der Öffnung befindliche, bewegliche Teile auskommen und
mit denen eine hohe Sicherheit bei verringerten Kosten erreicht wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Sicherheitsbehälter gelöst, wie sie in
Anspruch 1 und 2 gekennzeichnet sind.
Erfindungsgemäß werden die Entfernvorrichtung und die Öffnung voneinander
räumlich getrennt, und die Gegenstände über eine Führungseinrichtung in den Behälter
eingeführt. Dadurch ergibt sich ein entsprechend großer Spielraum in der Nähe der
Entfernvorrichtung, was die Arbeit für das medizinische Personal erleichtert. Die
Öffnung kann klein gehalten werden, da die Führungseinrichtung die entfernte Nadel,
das Skalpell oder die Kanüle automatisch in die Öffnung gleiten läßt.
Zur Vereinfachung der Bedienung führt die Führungseinrichtung bei dem im Anspruch
1 gekennzeichneten Sicherheitsbehälter die Gegenstände nur innerhalb eines vorgege
benen Winkelbereichs durch die Öffnung. Damit wird ein Herausfallen vermieden.
Da bei den erfindungsgemäßer Sicherheitsbehältern Kanülen oder andere scharfe oder
spitzen Gegenstände nur innerhalb eines definierten Winkelbereichs durch die Öffnung
geführt werden können, weil eine Führungseinrichtung vorgesehen ist, welche die
Gegenstände von der Entfernvorrichtung zu der Öffnung gleiten läßt und ausrichtet
ergibt sich unter anderem gegenüber dem Stand der Technik der Vorteil, daß über
mehrere Führungsvorrichtungen an verschiedenen Stellen der Öffnung oder mehrere
Öffnungen spitze oder scharfe Gegenstände in den Innenbereich des Sicherheitsbehäl
ters eingebracht werden können. Die Erfindung ermöglicht also die Verwendung
verschiedener Entfernvorrichtungen für verschiedenste Gegenstände, beispielsweise
Kanülen unterschiedlicher Abmessungen, Skalpelle oder auch Abbrechvorrichtungen
zur Beseitigung der Nadeln von Einmalspritzen, um den Sondermüll zu verringern.
Gegenüber der genannten Rigi-Box® hat die Trennung von Entfernvorrichtung und
Öffnung aufgrund der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung den Vorteil, daß die
Öffnung sogar so klein gewählt werden kann, daß die Kanüle gerade durch die
Öffnung paßt. An der Entfernvorrichtung kann jedoch beliebig viel Platz zum Hantie
ren mit der Spritze zur Verfügung gestellt werden, da aufgrund der Führungsvorrich
tung eine Trennung der Aktionen Entfernen und Einführen in den Sicherheitsbehälter
verwirklicht ist.
Der definierte Winkelbereich zur Einführung der spitzen oder scharfen Gegenstände
verhindert auch deren Herausfallen, denn bei beliebig kleinem Winkelbereichs ist nicht
zu erwarten, daß sich beim zufälligen Umfallen des Sicherheitsbehälters die Gegen
stände erstens in Richtung auf die Öffnung zu bewegen und weiter die exakte Richtung
einnehmen, in der sie durch die Öffnung passen. Deshalb ist auch nach Entsorgung kein
Deckel nötig, was die Arbeitszeit für den Entsorgungsvorgang drastisch reduziert, da
das Entfernen und Aufsetzen, eventuell durch Verschrauben, die Zeit für das Spritzen
erhöht. Vorteilhafterweise wird deshalb das Entsorgen von Spritzen über den erfin
dungsgemäßen Sicherheitsbehälter von dem medizinischen Personal leichter angenom
men werden, und diesen auch unter Zeitdruck benutzen, beispielsweise bei einer
kritischen Operation, bei der nur wenig Zeit zur Verfügung steht. Dieser psychologi
sche Aspekt macht den erfindungsgemäßen Sicherheitsbehälter bedeutend sicherer als
ähnliche Geräte nach dem Stand der Technik.
Die Eigenschaft dieses Sicherheitsbehälters, daß die Gegenstände im Innenraum den
Sicherheitsbehälter nur schwer verlassen können, macht ihn besonders als Einwegbe
hälter geeignet, wobei nach Füllen der gesamte Sicherheitsbehälter zusammen mit
seinem Inhalt entsorgt wird. Selbst beim Weg vom Arbeitsplatz zur Müllentsorgung ist
nicht zu befürchten, daß die scharfen oder spitzen Gegenstände herausfallen, es wird
also auch bei späteren Arbeitsgängen eine Verletzungsgefahr vermieden.
Man kann den Sicherheitsbehälter jedoch auch als Mehrwegbehälter ausgestalten,
wenn beispielsweise im Boden eine verschließbare Öffnung vorgesehen wird. Dann
können die Gegenstände durch den Boden einem Sammelbehälter oder direkt dem
Müll zugeführt werden. Es ist bei solchen Ausbildungen allgemein aber nicht gewähr
leistet, daß das scharfe oder spitze Füllgut mit der den Verschluß am Boden öffnenden
Hand in Berührung kommt. Deshalb wäre auch zum Entleeren eine Einhandbetätigung
wünschenswert.
Diese Möglichkeit ist bei einem Sicherheitsbehälter nach Anspruch 2 gegeben. Bei
diesem Sicherheitsbehälter ist auch eine funktionelle Trennung von Entfernvorrichtung
und Öffnung mit den dargestellten Vorteilen vorgesehen, er muß aber bezüglich
Deckfläche und definiertem Winkelbereich nicht so ausgestaltet sein, daß die im
Innenraum befindlichen Gegenstände den Behälter nicht verlassen können. Dann läßt
sich dieser Sicherheitsbehälter als Mehrwegbehälter durch einfaches Umkippen
entleeren.
Gegen unbeabsichtigtes Umstoßen ist bei diesem Sicherheitsbehälter mindestens ein
Teilbereich der Wand so ausgebildet, daß der Sicherheitsbehälter mittels einer Befesti
gungseinrichtung an einem medizinischen Arbeitsplatz, einer Schale oder einem
Spritzentablett so befestigbar ist, daß die Öffnung nach oben zeigt.
Bei einem Sicherheitsbehälter mit einer zylindrischen Wand kann die Befestigungsein
richtung beispielsweise ein am Arbeitsplatz, einer Schale oder einem Spritzentablett
befestigter Zylinder oder Ring sein, in den der Sicherheitsbehälter einfach eingeführt
wird.
Die Befestigung an einer Schale oder einem Spritzentablett gibt eine genügenden
Sicherheit gegen das Umfallen.
Die Befestigung hat aber insbesondere den Vorteil, daß das Krankenhauspersonal beim
Transport der Spritzen von Patient zu Patient, den Sicherheitsbehälter immer mit sich
führt und dadurch zur Hand hat. Außerdem verbleibt der Sicherheitsbehälter dann nicht
beim Patienten, was beispielsweise bei Kindern sichergestellt sein muß, damit diese aus
Langeweile und Spieltrieb nicht versuchen können, an die Spitzen oder scharfen
Gegenstände im Innern des Sicherheitsbehälters heranzukommen.
Die im vorhergehenden Absatz genannten Vorteile beziehen sich auch auf Einwegbe
hälter, so daß die Merkmale des Anspruch 2 nicht nur bei Mehrwegbehältern vorteil
haft einsetzbar sind.
Bei einer Weiterbildung für Mehrwegbehälter wird eine einfache Entleerung vorteilhaf
terweise dadurch erreicht, daß eine sich von der Innenseite des Sicherheitsbehälters
eine zweite zur Öffnung erstreckende Führungseinrichtung vorgesehen wird, welche
die Gegenstände beim Halten des Sicherheitsbehälters mit der Öffnung in Schwerkraf
trichtung, durch die Öffnung führt.
Die Gefahr einer ungewollten Entleerung, beispielsweise durch Umstoßen, ist auch bei
dieser Weiterbildung nicht gegeben, da diese Sicherheitsbehälter beispielsweise an
Arbeitsplätzen lösbar befestigt sind und beispielsweise einmal am Tag beim Sauberma
chen in einen größeren Sammelbehälter ohne zweite Führungseinrichtung und ohne
Entfernvorrichtungen umgefüllt werden, der die spitzen oder scharfen Gegenstände
von mehreren Arbeitsplätzen aufnimmt und der dann der Müllentsorgung zugeführt
wird. Das Nehmen aus der Befestigung und das Auskippen in den Sammelbehälter ist
aufgrund der Weiterbildung leicht einhändig durchführbar.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist die zweite Führungseinrichtung ebenfalls als
Kegelfläche, die sich vom Innenraum aus zur Öffnung verjüngt, ausgebildet und weist
damit den Vorzug einer einfachen Form auf. Die einfache Form erlaubt eine günstige
Herstellungsweise.
Die Sicherheit gegen Umfallen ist gemäß einer Weiterbildung durch einen aufsetzbaren
Deckel erhöht, der beispielsweise mit Hilfe eines Gewindes oder eines Bajonettver
schlusses befestigt werden kann.
Eine besonders einfache Befestigung ist gemäß einer vorzugsweisen Weiterbildung
durch ein elastisches Band gegeben, welches an gegenüberliegenden Seiten bezüglich
der Öffnung an der Wand befestigt ist und nach Aufsetzen des Deckels zur Befestigung
über diesen gezogen werden kann. Diese Weiterbildung zeichnet sich nicht nur durch
eine kostengünstige Herstellungsmöglichkeit aus, sie ermöglicht dem medizinischen
Personal auch eine einfache und schnelle Befestigung, so daß in der Praxis von einer
ordnungsgemäßen Befestigung selbst unter Zeitdruck Gebrauch gemacht werden wird,
was beispielsweise bei einem zeitaufwendigeren Drehverschluß nicht immer erwartet
werden kann.
Die Sicherheitsbehälter sind vorteilhafterweise sehr einfach aufgebaut und lassen sich
daher leicht herstellen, wie später noch ausführlicher dargestellt wird. Der einfache
Aufbau ist vor allem darauf zurückzuführen, daß beweglichen Teile vermieden werden
können.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die Öffnung kreisförmig und die Füh
rungseinrichtung weist eine sich zur Öffnung verjüngende Kegelfläche auf.
Diese Ausgestaltung erleichtert ebenfalls die einfache Formgebung. Der gesamte
Sicherheitsbehälter kann beispielsweise zylindrisch ausgebildet werden, wodurch am
Rand eine große Fläche für verschiedene Entfernvorrichtungen zur Verfügung steht.
Entsprechende Kegelflächen als Führungsvorrichtungen führen dann über Entfernvor
richtungen abgetrennte Gegenstände gleichermaßen durch die Öffnung. Wenn sogar
für alle Entfernvorrichtungen die gleiche Kegelfläche zur Verfügung gestellt wird,
ergibt sich die besonders einfache Form eines Sicherheitsbehälters mit einem nach
innen verlaufenden, durch die Kegelfläche sich ergebenden Trichter. Der durch die
Kegelfläche gebildete Trichter verbietet außerdem das Herausfallen der Gegenstände,
wenn die Öffnung in Richtung der Schwerkraftwirkung gekehrt wird, da beim
Umdrehen des Sicherheitsbehälters sein Inhalt an der Wand entlanggleitet und
zwischen innerer Kegelfläche und Wand im Innenraum festgehalten wird.
Da die Erfindung besonders kostengünstig ausführbar sein soll, damit der Sicherheits
behälter geeigneterweise als Einwegbehälter ausgebildet werden kann, sind auch
besonders einfach herzustellende Formen für die Entfernvorrichtung vorzusehen.
Gemäß einer vorzugsweisen Weiterbildung enthält die Entfernvorrichtung mindestens
eine Fläche mit einem Schlitz, der sich bis zu einer Seite der Fläche erstreckt und eine
zum Abstreifen der Gegenstände, insbesondere von Kanülen, geeignete Breite hat.
Die Spritze wird bei dieser Weiterbildung von der Seite der Fläche in den Schlitz
eingeführt, so daß die Kanüle unter dem Schlitz liegt. Durch Hochziehen der Spritze
greifen dann die Ränder des Schlitzes an der Kanüle an, so daß die Kanüle abgestreift
wird und dann über die Führungseinrichtung in die Öffnung gleitet.
Die Breite des Schlitzes muß im allgemeinen dem Durchmesser der Spritze und der
Kanüle angepaßt sein, damit ein derart einfaches Abstreifen möglich ist. Für unter
schiedliche Spritzen könnte man dann Entfernvorrichtungen der genannten Art mit
verschiedenen Schlitzbreiten vorsehen.
Der dadurch entstehende Aufwand wird dadurch verringert, daß sich der Schlitz
gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung von der an den Schlitz angrenzenden Seite der
Fläche im weiteren Verlauf des Schlitzes bis zum Ende des Schlitzes verjüngt. Dadurch
können Spritzen verschiedener Durchmesser in denselben Schlitz zum Abstreifen der
Kanülen eingeführt werden. Der Aufwand für Entfernvorrichtungen und damit die
Kosten für Sicherheitsbehälter können dadurch verringert werden.
Die vorgenannten Entfernvorrichtungen sind jedoch nur für das Abstreifen von
Kanülen geeignet. Die Entsorgung von Skalpellen oder Nadeln von Einwegspritzen zur
Verringerung des Sondermülls kann damit nicht durchgeführt werden.
Dazu dient gemäß einer vorzugsweisen Weiterbildung eine Brecheinrichtung, die zwei
voneinander beabstandete gegenüberliegende Backen enthält, so daß der scharfe Teil
eines Skalpells zwischen die Backen schiebbar und durch Bewegen eines Griffes am
Skalpell abbrechbar ist.
Bei dieser bevorzugten Weiterbildung ist auch für die Brecheinrichtung eine einfache
Formgebung gewählt worden, die sich besonders durch eine kostengünstige Herstel
lung auszeichnet, weswegen sie besonders für Einwegbehälter geeignet ist.
Bei allen vorgenannten Möglichkeiten für einen erfindungsgemäßen Sicherheitsbehälter
wurde schon der Kostenpunkt angesprochen. Der Sicherheitsbehälter sollte wegen des
hohen Bedarfs für möglichst viele Arbeitsplätze im medizinischen Bereich als Massen
artikel fertigbar sein. Das ist bei allen genannten Formen und Weiterbildungen durch
ähnliche Fertigungstechniken wie bei Getränke- oder Konservendosen möglich, wenn
der Sicherheitsbehälter gemäß einer bevorzugten Weiterbildung aus vorgefertigten
Teilen für die Deckfläche, die Bodenfläche und die Wand unter Befestigung der
vorgefertigten Teile durch Löten oder Klemmen zusammengefügt ist. Die Teile können
aus Blech ausgestanzt sein. Von der Herstellung, beispielsweise einer Bierdose,
unterscheidet sich ein Sicherheitsbehälter der vorgenannten zylindrischen Art mit
kegelförmigen Trichter nur durch einen Formschritt für den Deckel und dadurch, daß
statt des Griffes zur Öffnung die vorbeschriebenen, aus Blechen in einfache Form
gebogenen Entfernvorrichtungen angelötet werden. Der beispielhafte Vergleich mit
Bierdosen zeigt, daß sich die Preise für die erfindungsgemäßen Sicherheitsbehältern bei
Massenfertigung auf wenige Pfennige reduzieren lassen.
Gleichfalls lassen sich die Sicherheitsbehälter auch kostengünstig aus Kunststoffteilen
durch Spritzguß oder Tiefziehen fertigen. Dafür ist gemäß einer vorzugsweisen
Weiterbildung vorgesehen, daß die Wand mit der Deckfläche oder die Wand mit der
Bodenfläche einstückig als Kunststoffteil hergestellt ist, an dem ein die Bodenfläche
beziehungsweise ein die Deckfläche enthaltendes Teil befestigt ist.
Es werden nur zwei Werkzeuge für derartige Kunststoffbehälter benötigt, die zudem
einfach geformt sind, wenn eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen für den
Sicherheitsbehälter verwendet wird. Damit reduzieren sich die Kosten eines derartigen
Sicherheitsbehälters bei Massenfertigung im wesentlichen auf die Kosten für das
Kunststoffmaterial.
Bei den vorstehend genannten Sicherheitsbehältern und deren angegebenen Weiterbil
dungen ergibt sich eine sehr große Sicherheit des Klinikpersonals mit geringem
Aufwand. Der geringe Aufwand wird dadurch sichergestellt, daß die erfindungsgemäße
Sicherheitsbehälter keine beweglichen Teile enthalten, also in Art von Bierdosen
hergestellt werden können oder aus einer geringen Zahl von Kunststoffteilen zusam
mengefügt werden können. Die Sicherheit ergibt sich daraus, daß durch die Trennung
von Entfernvorrichtung und Öffnung die Spitzen oder scharfen Gegenstände leichter
abgetrennt werden können, so daß das Klinikpersonal diesen Sicherheitsbehälter auch
routinemäßig verwenden wird. Weiter ist eine hohe Sicherheit durch die einhändige
Bedienweise gegeben.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es
zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit zylindrischer Wand und
kegelförmiger Deckfläche;
Fig. 2 eine Entfernvorrichtung zur Entfernung von Kanülen von einer
Spritze;
Fig. 3 eine schematische Darstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise
der Entfernvorrichtung gemäß Fig. 2;
Fig. 4 eine Entfernvorrichtung für die Klingen von Skalpellen oder Na
deln von Spritzen;
Fig. 5 ein Schnitt entlang der Längsachse eines Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1;
Fig. 6 eine Schnittzeichnung eines Ausführungsbeispiels für einen
Mehrwegbehälter;
Fig. 7 Eine Schnittzeichnung für Einzelteile für eine kostengünstige Fer
tigung des Sicherheitsbehälters aus Kunststoff.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Sicherheitsbehälter 8 mit
einer Wand 10. Die Wand 10 umgibt einen Innenraum, der nach unten hin durch eine
Bodenfläche 12 abgeschlossen ist. An der Oberseite des Sicherheitsbehälters 8 ist eine
Entfernvorrichtung 14 befestigt, an der Kanülen von Spritzen, wie in Verbindung mit
Fig. 2 und Fig. 3 genauer beschrieben wird, abgestreift werden können.
Die Entfernvorrichtung 14 ist auf einer mit der Wand 10 abschließenden Deckfläche 16
angelötet. Die Deckelfläche 16 ist kegelförmig ausgebildet und verläuft trichterförmig
nach innen. Damit dient sie als Führungseinrichtung, um an der Entfernvorrichtung
abgestreifte Kanülen zu einer Öffnung 18 zu führen. Die abgestreiften Kanülen fallen
dann durch die Öffnung 18 in den Innenbereich, wo sie auch bei unbeabsichtigtem
Umstoßen des Sicherheitsbehälters 8 nicht mehr durch die Öffnung 18 gelangen
können, wie nachfolgend anhand Fig. 5 deutlicher wird. Der Schutz vor Herausfallen
ist aber zum Teil auch dadurch gegeben, daß die Öffnung 18 so klein gewählt ist, daß
die Kanülen nur bei Ausrichtung innerhalb eines definierten Winkelbereichs durch die
Öffnung 18 in den Innenbereich des Sicherheitsbehälters 8 gelangen können. Bei
Einführen der Kanülen in die Öffnung 18 sorgt die Formgebung der kegelförmig
ausgebildeten Deckfläche 16 für eine Ausrichtung der Kanülen in Richtung auf die
Öffnung und in den Innenbereich aufgrund des konstruktiv festgelegten Konuswinkels
des Teilkegels. Die Deckfläche 16 wirkt also nicht nur als Verschluß des Sicherheits
behälters, sondern dient in dem Ausführungsbeispiel auch als Führungseinrichtung zum
Ausrichten und Führen abgestreifter Kanülen durch die Öffnung 18.
Weiter befindet sich die Öffnung 18 zentrisch zur Wand 10 des Sicherheitsbehälters 8.
Die Deckfläche 16 deckt also den Sicherheitsbehälter 8 am Rand der Wand 10
vollständig ab, wodurch beim Umfallen des Sicherheitsbehälters im Innenraum des
Sicherheitsbehälters befindliche, beim Umfallen an der Wand 10 entlanggleitende
Gegenstände aus dem Sicherheitsbehälter 8 nicht herausfallen könnten. Deswegen ist
es wichtig, die Öffnung nicht bis zur Wand zu erstrecken. Außerdem hat die zentrische
Anordnung der Öffnung 18 zur Wand 10 den Vorteil, daß am Umfang der Wand 10
auf der Deckfläche 16 noch verschiedene weitere Entfernvorrichtungen für verschiede
ne Zwecke angeordnet sein können, für die dann gleich günstige Bedingungen für das
Führen durch die Öffnung 18 durch die als Führungseinrichtung verwendeten,
kegelförmig als Trichter ausgebildeten Deckfläche 16 vorliegen.
In Fig. 1 ist auch ein Deckel 20 zu sehen. Dieser Deckel ist für Einwegbehälter nicht
notwendig, da bei diesen die Kanülen den Innenraum des Sicherheitsbehälters nicht
unbeabsichtigt verlassen können. Mehrwegbehälter können aber bei einer Ausgestal
tung gemäß Fig. 4 eine Entleerung des Sicherheitsbehälter 8 durch die Öffnung 18
vorsehen. Das unbeabsichtigte Umstoßen wird bei derartigen Sicherheitsbehältern 8
dadurch vermieden, daß dieser an der Wand 10 durch eine Befestigungsvorrichtung am
medizinischen Arbeitsplatz, einer Spritzenschale oder einem Spritzentablett festgehal
ten wird. Die Form der Wand 10 muß dann entsprechend ausgelegt sein. Bei einer
zylindrischen Wand 10, wie beim Ausführungsbeispiel, ist eine Befestigung einfach
durch Einstecken, in einen am Arbeitsplatz oder einer Spritzenschale bzw. einem
Spritzentablett vorgesehenen, befestigten, der Wand 10 angepaßten Zylinder möglich.
Beim Herausnehmen zum Entleeren kann dann ein zusätzlicher Schutz durch Aufsetzen
eines Deckels 20 über die Öffnung 18 erreicht werden. Dieser Deckel 20 sollte dann
lösbar befestigt sein. Dazu kann beispielsweise ein Schraubverschluß oder ein Klemm
verschluß verwendet werden. Im Ausführungsbeispiel von Fig. 1 ist dagegen zur
Befestigung des Deckels 20 ein Bajonettverschluß mit Eingreifteilen 22 auf der Wand
10 und entsprechenden Aussparungen 24 im Deckel 20 vorgesehen.
Ein besonders einfacher Verschluß des Deckels, der ein besonders schnelles Schließen
und Öffnen des Sicherheitsbehälters 20 gestattet, besteht aus einem einfachen elasti
schen Band, das an gegenüberliegenden Seiten der Wand befestigt ist und nach
Aufsetzen des Deckels über diesen gezogen wird. Um ein zufälliges Abrutschen des
elastischen Bands vom Deckel zu vermeiden, ist es zweckmäßig, im Deckel 20 eine
geeignete Aussparung oder Rille zur Aufnahme des elastischen Bands vorzusehen.
Bei Einwegbehältern, werden die Kanülen einhändig an der Entfernvorrichtung 14
abgestreift und gelangen, wie beschrieben, in den Sicherheitsbehälter 8. Dort verblei
ben sie und werden mit dem Sicherheitsbehälter entsorgt.
Für Mehrwegbehälter ist eine besondere Konstruktion zum Entleeren vorgesehen, die
später in Verbindung mit Fig. 6 beschrieben wird. Für diese ist ein Arbeitsverfahren
möglich, bei dem erst der Deckel aufgesetzt wird, der Sicherheitsbehälter zu einem
anderen zu entsorgenden, als Sammelbehälter dienenden Einwegbehältern gebracht
wird und dort einhändig entleert wird. Kann der Einwegbehälter zum Sammeln des
Inhalts mehrerer Sicherheitsbehälter 8 zu verschiedenen Arbeitsplätzen bewegt werden,
dann ist jedoch kein Deckel 20 notwendig, da er mit der gleichen Hand, mit welcher
der Sicherheitsbehälter 8 aus seiner Halterung genommen wird, aufgrund der später
beschriebenen Konstruktionsweise in einen Sammelbehälter ausgekippt werden kann.
Fig. 2 zeigt vergrößert die Entfernvorrichtung 14 zum Abstreifen einer Kanüle. Sie
besteht im wesentlichen aus einem gefalzten Blechstück, wobei ein Falz 26 dieses in
ein Befestigungsteil 28 und eine Fläche 30 unterteilt. Mit dem Befestigungsteil 28 wird
die Entfernvorrichtung 14, beispielsweise durch Punkten an der Deckfläche 16,
befestigt. Die dann von der Deckfläche 16 abstehende Fläche 30 ist zum Abstreifen
von Kanülen an einem Schlitz 32 zum Abstreifen von Kanülen versehen. Das Abstrei
fen wird in Fig. 3 dargestellt.
Auf einem Spritzenkörper 34 ist eine Kanüle 36 mit daran befestigter Nadel 38
aufgesetzt. Die aus Spritzenkörper 34 und Kanüle 36 bestehende Spritze wird zur
Beseitigung der Kanüle 36 von der Seite der Fläche 30, von welcher der Schlitz 32
zugänglich ist, in den Schlitz 32 geführt und zwar so, daß die Kanüle 36 sich unterhalb
der Fläche 30 befindet. Die Kanüle steht im Bereich der Spritze über, so daß ein
Herausziehen der Spritze nach oben gemäß Fig. 3 die Kanüle 36 von dem Spritzenkör
per 34 abstreift, die dann zur Entsorgung in den Sicherheitsbehälter 8 gleiten.
Aus Fig. 3 ist auch erkennbar, daß die Schlitzbreite auf die Spritzen dimensioniert
werden muß, so daß für verschiedene Spritzen unterschiedliche Entfernvorrichtungen
14 mit verschiedenen Schlitzgrößen vorgesehen werden müßten, wenn der Schlitz 32
parallel verlaufende Ränder für den Abstreifvorgang aufweisen würde. Die Entfern
vorrichtung 14 in Fig. 2 ermöglicht jedoch das wirksame Abstreifen von Kanülen 36 bei
verschiedenen Spritzendurchmessern, weil sich der Schlitz zum Falz 26 hin verjüngt.
Dadurch gibt es für unterschiedliche Spritzendurchmesser innerhalb eines gewissen
Bereiches immer eine Anlagefläche zum Abstreifen der Kanülen 36.
Aus Fig. 2 ist auch zu erkennen, daß der Schlitz 32 an der Seite der Fläche, an der die
Spritze einführbar ist, Rundungen 40 aufweist, die das Einführen der Spritzen in den
Schlitz 32 erleichtern. Das trägt zur Beschleunigung des Abstreifvorgangs für die
Kanüle 36 bei.
In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Entfernvorrichtung 50 gezeigt die
geeignet ist, die Klingen von Skalpellen zu entsorgen. Das in Fig. 4 gezeigte Skalpell
42 besteht aus einem Griff 44 und einer Klinge 46. Die zum Abbrechen der Klinge 46
verwendete Entfernvorrichtung 50 besteht aus einem U-Profil, dessen mittlerer Teil zur
Befestigung geeignet ist. Die Schenkel des U bilden zwei voneinander beabstandete
Backen 52, zwischen welche die Klinge 46 des Skalpells 42 geschoben wird. Die
Backen 52 erzeugen eine Gegenkraft bei einer Bewegung des Griffes 44 in Richtung
einer Backe, so daß die Klinge abbricht und in den Innenraum des Sicherheitsbehälters
8 gleitet. Das Beispiel zeigt daß der erfindungsgemäße Sicherheitsbehälter 8 zur
Entsorgung verschiedenster mechanischer Gegenstände verwendet werden kann.
Beispielsweise kann die Entfernvorrichtung 50 auch dazu verwandt werden, Nadeln
von Einmalspritzen, wie sie von Diabetikern verwendet werden, abzubrechen wodurch
auch in diesem medizinischen Bereich der Sondermüll verringert wird.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel von Fig. 1 zur Veranschauli
chung einer Fertigungsmethode für Einwegsicherheitsbehälter 8. Im wesentlich besteht
der Sicherheitsbehälter 8 dabei aus einem zur Dose geformten Blech 54, in das ein
Deckblech 55 mit einem zylindrischen Bereich 56 und einem kegelstumpfförmigen, die
Öffnung 18 am Kegelstumpfende enthaltenden Bereich 58 hineingesteckt wurde.
Danach wurden die Dosenränder über den zylindrischen Bereich gefalzt, so daß das
Deckblech 55 fixiert ist. Entfernvorrichtungen nach Fig. 2 oder Fig. 4 wurden an
schließend auf das Deckblech aufgepunktet oder gelötet.
Neben der einfachen Herstellungsweise für einen Sicherheitsbehälter 8 verdeutlicht die
Fig. 5 auch, daß der Inhalt den Sicherheitsbehälter 8 diesen beim unbeabsichtigten
Umkippen nicht verlassen kann. Die Kanülen oder Skalpellklingen gleiten beim
Umkippen nämlich an der Wand entlang und können sich durch keinen Kippvorgang
zur Öffnung 18 bewegen, da sie selbst bei Umkehrung des Sicherheitsbehälters nicht
zur Öffnung 18 gelangen. Sie werden vielmehr zwischen Deckblech 55 und dem die
Wand 10 ausbildenden Blech 54 zurückgehalten.
Da sich der Inhalt eines Sicherheitsbehälters 8 nicht entfernen läßt, ist der Sicherheits
behälter gemäß Fig. 1 als Einwegbehälter geeignet, der nach Füllen als Gesamtes
entsorgt wird. Deswegen ist auch eine Fertigung aus Blech sinnvoll, welches bei der
Entsorgung durch Erhitzen mitschmilzt, wohingegen Kunststoffbehälter unerwünschte
giftige Abgase erzeugen könnten.
Als Mehrwegbehälter kann ein Sicherheitsbehälter 8 gemäß Fig. 5 verwendet werden,
wenn man beispielsweise ein Loch mit einem lösbaren Verschluß in der Bodenfläche 12
vorsehen würde, durch das der Inhalt entnommen werden kann. Dabei ist jedoch
Vorsicht geboten, da das Lösen eines Verschlusses und Umschütten in einen Sammel
behälter für Sondermüll nicht unbedingt eine Einhandbetätigung erzwingt. Verlet
zungsgefahr ist beispielsweise dann gegeben, wenn der Sicherheitsbehälter schräg
gehalten wird und der Verschluß geöffnet wird, wobei die scharfen oder spitzen
Gegenstände über die den Verschluß öffnende Hand fallen können.
Um solche Arbeitsunfälle zu vermeiden, ist eine andere Bauweise gemäß Fig. 6 für
Mehrwegsicherheitsbehälter geeigneter. In Fig. 6 ist ein der Fig. 5 ähnlicher Sicher
heitsbehälter gezeigt, bei dem zur Öffnung 18 hin jedoch ein zweites inneres kegel
förmiges Blech 60 eingesetzt wurde. Dieses Blech 60 dient als Führungseinrichtung
vom Innenraum des Sicherheitsbehälters 8 nach außen.
Der Sicherheitsbehälter 8 gemäß Fig. 6 sollte in einem Halter am Arbeitsplatz, an einer
Spritzenschale oder einem Spritzentablett angeordnet werden, wobei der Halter ein die
Wand 10 umschließender Zylinder sein kann. Wenn der Sicherheitsbehälter 8 gemäß
Fig. 6 in einen Sammelbehälter entleert wird, der im Klinikbereich von Arbeitsplatz zu
Arbeitsplatz bewegt wird, ist nur eine natürliche, einhändige Bewegung erforderlich,
den Sicherheitsbehälter 8 gemäß Fig. 6 aus seiner Halterung zu nehmen und in den
Sammelbehälter auszuleeren. Der Sammelbehälter kann wieder wie ein Sicherheitsbe
hälter nach Fig. 5 oder Fig. 6 ausgebildet sein.
Mehrwegbehälter sollten zur Abtötung von Bakterien desinfizierbar sein. Ein geeigne
tes Material ist daher auch Nirostastahl. Die in den Ausführungsbeispielen gezeigten
Formen lassen es zu, Sicherheitsbehälter 8 mit glatten Oberflächen zu bauen, so daß es
keine Ritzen gibt, in denen sich schwer zu reinigender, Infektionsträger enthaltender
Schmutz festsetzen kann.
Fig. 7 zeigt ein Beispiel für den Aufbau, wenn der Sicherheitsbehälter beispielsweise
aus Kunststoff gefertigt werden soll. Durch die möglichen einfachen Formen lassen
sich Wand 10 und Deckelteil hier einstückig gießen, wie an dem Teil 80 in Fig. 7
verdeutlicht ist. Zum Verschließen muß dann nur noch ein Bodenteil 82 hergestellt
werden, welches an das Teil 80 angeschweißt wird. Das Bodenteil hat im Beispiel von
Fig. 7 die gleiche Form wie ein Deckel 84, der ebenfalls, wie vorgehend beschrieben,
bei einem Sicherheitsbehälter 8 verwendet werden kann.
Die Kunststoffteile gemäß Fig. 7 können durch Spritzguß oder Tiefziehen gefertigt
werden. Dies erlaubt eine kostengünstige Herstellung von Sicherheitsbehältern 8.
Prinzipiell lassen sich auch die in Fig. 7 nicht gezeigten Entfernvorrichtungen 14, 50
mit angießen. Wegen der beispielsweise bei der Brechvorrichtung 50 hohen wirkenden
Kräfte, ist es jedoch zweckmäßiger, diese aus Stahl zu fertigen und in das Teil 80 mit
einzugießen.
Die vorstehenden Beispiele zeigen Sicherheitsbehälter 8, die kostengünstig herstellbar
sind, einen guten Arbeitsschutz darstellen und mit denen auch das Müllproblem
verringert werden kann. Diese Sicherheitsbehälter 8 können an den Arbeitsplätzen im
Klinikbereich befestigt werden. Eine besonders ergonomische Ausgestaltung sieht
jedoch vor, die Sicherheitsbehälter 8 in einem Halter an einer Spritzenschale oder
Spritzentablett lösbar zu befestigen, da dann das Krankenhauspersonal den Sicher
heitsbehälter immer mit sich führt. Es ergibt sich dadurch auch eine zusätzliche
Sicherheit, da dann der Sicherheitsbehälter 8 nicht beim Patienten verbleibt, also
beispielsweise bei Kindern als Patienten, auch die Gefahr eingedämmt wird, daß diese
aus Spieltrieb und Langeweile den Behälter öffnen und die scharfen oder spitzen
Gegenstände entnehmen.
Claims (13)
1. Sicherheitsbehälter (8) zum Sammeln scharfer und/oder spitzer Gegenstände (36,
46), insbesondere von Kanülen (36) und Klingen (46) im klinischen Bereich, die an
einem Halter, insbesondere einem Spritzenkörper (34) oder an einem Skalpellgriff (44),
befestigt sind, mit einem durch eine Wand (10) ummantelten Innenbereich, einer mit
der Wand (10) abschließenden, geschlossenen Bodenfläche (12) und einer mit der
Wand (10) abschließenden Deckfläche (16), die gegenüberliegend zur Bodenfläche
(12) angeordnet ist, wobei die Deckfläche (16) eine Öffnung (18) aufweist, durch
welche die zu sammelnden scharfen oder spitzen Gegenstände (36, 46) in den Innenbe
reich einführbar sind, und bei dem eine Entfernvorrichtung (14, 50) vorgesehen ist, mit
der spitze oder scharfe Gegenstände (36, 46) vom Halter einhändig entfernt werden
können,
bei dem die Entfernvorrichtung (14, 50) von der Öffnung (18) beabstandet ist, und eine mit der Deckfläche (16) des Sicherheitsbehälters (8) fest verbundene Führungseinrich tung zur Führung und Ausrichtung unter Schwerkraftwirkung der durch die Entfernungsvorrichtung (14, 50) vom Halter entfernten Gegenstände (36, 46) vorgese hen ist oder die Deckfläche (16) zumindest teilweise als gleichwirkende Führungsein richtung ausgebildet ist, wobei die Führungseinrichtung sich mindestens von der Entfernvorrichtung (14, 50) zu der Öffnung (18) erstreckt,
bei dem ferner die Öffnung (18) in jeder Richtung kleiner als die jeweils größte Abmessung des kleinsten zu sammelnden Gegenstandes (36, 46) jedoch so groß ist, daß die vom Halter (34; 44) entfernten Gegenstände (36, 46) sich durch die Öffnung (18) führen,
und bei dem die Form von Deckfläche (16) und Wand (10) sowie die Lage der Öffnung (18) in der Deckfläche (16) so gewählt sind, z. B. trichterartig, daß ein Zurückgleiten der Gegenstände (36, 46) durch die Öffnung (18) verhindert ist, wenn der Sicherheitsbe hälter (8) fallt oder auf Teilen der Wand (10) oder der Bodenfläche (12) aufstößt oder stabil ruht.
bei dem die Entfernvorrichtung (14, 50) von der Öffnung (18) beabstandet ist, und eine mit der Deckfläche (16) des Sicherheitsbehälters (8) fest verbundene Führungseinrich tung zur Führung und Ausrichtung unter Schwerkraftwirkung der durch die Entfernungsvorrichtung (14, 50) vom Halter entfernten Gegenstände (36, 46) vorgese hen ist oder die Deckfläche (16) zumindest teilweise als gleichwirkende Führungsein richtung ausgebildet ist, wobei die Führungseinrichtung sich mindestens von der Entfernvorrichtung (14, 50) zu der Öffnung (18) erstreckt,
bei dem ferner die Öffnung (18) in jeder Richtung kleiner als die jeweils größte Abmessung des kleinsten zu sammelnden Gegenstandes (36, 46) jedoch so groß ist, daß die vom Halter (34; 44) entfernten Gegenstände (36, 46) sich durch die Öffnung (18) führen,
und bei dem die Form von Deckfläche (16) und Wand (10) sowie die Lage der Öffnung (18) in der Deckfläche (16) so gewählt sind, z. B. trichterartig, daß ein Zurückgleiten der Gegenstände (36, 46) durch die Öffnung (18) verhindert ist, wenn der Sicherheitsbe hälter (8) fallt oder auf Teilen der Wand (10) oder der Bodenfläche (12) aufstößt oder stabil ruht.
2. Sicherheitsbehälter (8) zum Sammeln scharfer und/oder spitzer Gegenstände (36,
46), insbesondere von Kanülen (36) und Klingen (46) im klinischen Bereich, die an
einem Halter, insbesondere einem Spritzenkörper (34) oder an einem Skalpellgriff (44),
befestigt sind, mit einem durch eine Wand (10) ummantelten Innenbereich, einer mit
der Wand (10) abschließenden, geschlossenen Bodenfläche (12) und einer mit der
Wand (10) abschließenden Deckfläche (16), die gegenüberliegend zur Bodenfläche
(12) angeordnet ist, bei dem mindestens ein Teilbereich der Wand (10) so ausgebildet
ist, daß der Sicherheitsbehälter (8) mittels einer Befestigungseinrichtung an einem
medizinischen Arbeitsplatz, einer Spritzenschale oder einem Spritzentablett so
befestigbar ist, daß die Öffnung (18) nach oben zeigt, bei dem weiter die Deckfläche
(16) eine Öffnung (18) aufweist, durch welche die zu sammelnden scharfen oder
spitzen Gegenstände (36, 46) in den Innenbereich einführbar sind, und bei dem eine
Entfernvorrichtung (14, 50) vorgesehen ist, mit der spitze oder scharfe Gegenstände
(36, 46) vom Halter einhändig entfernt werden können,
bei dem die Entfernvorrichtung (14, 50) von der Öffnung (18) beabstandet ist, und eine mit der Deckfläche (16) des Sicherheitsbehälters (8) fest verbundene Führungseinrich tung zur Führung und Ausrichtung unter Schwerkraftwirkung der durch die Entfernungsvorrichtung (14, 50) vom Halter entfernten Gegenstände (36, 46) vorgese hen oder die Deckfläche (16) zumindest teilweise als gleichwirkende Führungseinrich tung ausgebildet ist, wobei die Führungseinrichtung sich mindestens von der Entfernvorrichtung (14, 50) zu der Öffnung (18) erstreckt,
bei dem ferner die Öffnung (18) in jeder Richtung kleiner als die jeweils größte Abmessung des kleinsten zu sammelnden Gegenstandes (36, 46) jedoch so groß ist, daß die vom Halter (34; 44) entfernten Gegenstände (36, 46) sich durch die Öffnung (18) führen.
bei dem die Entfernvorrichtung (14, 50) von der Öffnung (18) beabstandet ist, und eine mit der Deckfläche (16) des Sicherheitsbehälters (8) fest verbundene Führungseinrich tung zur Führung und Ausrichtung unter Schwerkraftwirkung der durch die Entfernungsvorrichtung (14, 50) vom Halter entfernten Gegenstände (36, 46) vorgese hen oder die Deckfläche (16) zumindest teilweise als gleichwirkende Führungseinrich tung ausgebildet ist, wobei die Führungseinrichtung sich mindestens von der Entfernvorrichtung (14, 50) zu der Öffnung (18) erstreckt,
bei dem ferner die Öffnung (18) in jeder Richtung kleiner als die jeweils größte Abmessung des kleinsten zu sammelnden Gegenstandes (36, 46) jedoch so groß ist, daß die vom Halter (34; 44) entfernten Gegenstände (36, 46) sich durch die Öffnung (18) führen.
3. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sich von der Innenseite eine zweite Führungseinrichtung (60) zur Öffnung (18)
erstreckt, welche die Gegenstände (36, 46) beim Halten des Sicherheitsbehälters mit
der Öffnung (18) in Schwerkraftrichtung, durch die Öffnung (18) führt.
4. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Führungseinrichtung (60) eine Kegelfläche aufweist, die sich vom
Innenraum aus zur Öffnung (18) verjüngt.
5. Sicherheitsbehälter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein am Sicherheitsbehälter (8) befestigbarer Deckel (20) vorgesehen ist, mit der die
Öffnung (18) nach Befestigung des Deckels (20) verschließbar ist.
6. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (20) über einen Schraub- oder Bajonettverschluß (22, 24) an der Wand
(10) befestigbar ist.
7. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein elastisches Band aufweist, welches an gegenüberliegenden Seiten bezüglich
der Öffnung (18) an der Wand (10) befestigt ist und nach Aufsetzen des Deckels (20)
zur Befestigung über diesen gezogen werden kann.
8. Sicherheitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (18) kreisförmig ist und die Führungseinrichtung eine sich zur
Öffnung (18) verjüngende Kegelfläche aufweist.
9. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entfernvorrichtung (14) mindestens eine Fläche (30) mit einem Schlitz (32)
enthält, der sich bis zu einer Seite der Fläche (30) erstreckt und eine zum Abstreifen
der Gegenstände, insbesondere von Kanülen (36), geeignete Breite hat.
10. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (32) sich von der an den Schlitz (32) angrenzenden Seite der Fläche
(30) aus im weiteren Verlauf des Schlitzes (32) verjüngt.
11. Sicherheitsbehälter nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entfernvorrichtung (50) eine Brecheinrichtung aufweist, die zwei voneinander
beabstandete gegenüberliegende Backen (52) enthält, so daß der scharfe Teil (46) eines
Skalpells (42) zwischen die Backen (52) schiebbar und durch Bewegen eines Griffes
(44) am Skalpell (42) abbrechbar ist.
12. Sicherheitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus vorgefertigten Teilen (54, 55) für die Deckfläche (16), die Bodenfläche (12)
und der Wand (10) unter Befestigung der vorgefertigten Teile (54, 55) durch Falzen,
Löten und/oder Klemmen zusammengefügt ist.
13. Sicherheitsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wand (10) mit der Deckfläche (16) oder die Wand (10) mit der Bodenfläche
(12) einstückig als Kunststoffteil (80) hergestellt ist, an dem ein die Bodenfläche (12)
beziehungsweise ein die Deckfläche (16) enthaltendes Teil (82) befestigt ist.
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