DE4405149A1 - Anordnung zum Bestimmen der Konzentration von Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten - Google Patents
Anordnung zum Bestimmen der Konzentration von Inhaltsstoffen in KörperflüssigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Bestim
mung der Konzentration von Inhaltsstoffen (z. B. Glukose)
in Körperflüssigkeiten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
Anordnungen dieser Art werden z. B. bei der Behandlung von
Diabetes benutzt und dienen zur Überwachung und Anzeige
des Glukosegehaltes in der Gewebeflüssigkeit von Diabeti
kern z. B. nach Zufuhr von Insulin.
In der nachveröffentlichten EP 0 534 074 (bzw.
DE 41 30 742 A1) wird eine Anordnung zur Bestimmung der
Konzentration von Glukose in der Gewebeflüssigkeit vor
geschlagen, die mit einer im Körpergewebe (eines Diabe
tikers)implantierten und mit einer Perfusatlösung durch
strömten Dialysesonde ausgerüstet ist, wie sie z. B. aus
der DE 33 42 170 A1 bereits bekannt ist.
Diese subkutan in das Gewebe des Diabetikers implantierte
Dialysesonde ist bei dieser vorgeschlagenen Anordnung mit
tels Schlauchverbindungen zuflußseitig über eine Pumpe mit
einem Perfusatlösungs-Reservoir und rückflußseitig über
eine Enzymzelle mit einem Auffangsbehälter für die ver
brauchte Perfusatlösung versehen. Die Enzymzelle dient bei
dieser Anordnung als Sensor für die Messung der Konzentra
tion der in der Dialysesonde über eine semipermeable Mem
bran aus dem Gewebe des überwachten Diabetikers in die
Perfusat-Lösung gelangte Glukose.
Die Meßsignale der Enzymzelle werden in einer der Zelle
nachgeschalteten Auswerte/Anzeigeeinheit ausgewertet und
die Ergebnisse dieser Auswertung angezeigt. Alle Teile
dieser Anordnung sind - bis auf die mit ihrem Dialyseteil
in das Gewebe des Diabetikers implantierte Dialysenadel
extrakorporal in einem Gehäuse untergebracht, aus dem die
Schlauchleitungen von und zur Dialysesonde herausgeführt
und mit dieser verbunden sind.
Um die Schlauchleitungen möglichst kurz zu halten, wäre es
an sich sehr wünschenswert, den extrakorporalen Teil der
Anordnung in unmittelbarer Nähe der Einstichstelle am Kör
per der Patienten anzuordnen. Der Tragekomfort einer sol
chen Anordnung wäre jedoch für den Patienten vor allem we
gen des groben Volumens und Gewichtes der für den Betrieb
benötigte Batterie nicht sehr hoch.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, den extra
korporalen Teil einer solchen Anordnung so zu gestalten,
daß die Schlauchverbindungen möglichst kurz gehalten wer
den können und dennoch ein möglichst hoher Tragekomfort
erreichbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 wiedergege
ben. Die Unteransprüche enthalten vorteilhafte Aus- und
Weiterbildungen der Erfindung.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß durch die
Aufteilung des extrakorporalen Teils der Anordnung in eine
(möglichst kleine und leichte) Sensor- bzw. Sonden/Sensor-
Einheit und eine davon räumlich separierte (und ebenfalls
möglichst kleine und leichte) Auswerte/Anzeigeeinheit es
nunmehr möglich ist, die an sich kleine und leichte Sen
soreinheit in unmittelbare Nähe der Dialysesonde zu brin
gen und dadurch die Schlauchverbindungen sehr kurz zu hal
ten, wodurch zum einen die Zuverlässigkeit der Anordnung
und Effizienz der Messungen erheblich gesteigert werden
und zum anderen der Tragekomfort der Anordnung für den Pa
tienten merkbar erhöht wird. Die Auswerte/Anzeigeeinheit
kann - durch die Ausgliederung der Sensoreinheit bedingt -
entsprechend klein und leicht realisiert werden, so daß sie
ohne weiteres z. B. in der Hosentasche oder in der Jacke
des Patienten getragen werden kann mit der Folge, daß auch
von daher der Tragekomfort merkbar erhöht wird.
Ferner kann das Sensorsystem entsprechend den technischen
und medizinischen Fortschritten modifiziert werden, ohne
daß hierzu auch die Auswerte/Anzeigeeinheit wesentlich ge
ändert werden muß. Im Grenzfall können sogar Dialysesonden
mit integriertem Sensor an die unverändert übernommene
Auswerte/Anzeigeeinheit angeschlossen werden. Lediglich
eine (softwaremäßige) Anpassung der Signalauswertung der
Auswerte/Anzeigeeinheit an die neue Sensoreinheit ist ge
gebenenfalls erforderlich.
Ferner ist möglich, die mit der Perfusatlösung in Berüh
rung kommenden Teile, die naturgemäß nur eine begrenzte
Betriebsdauer haben, als separates Modul in einem eigenen
Gehäuse zusammenzufassen, das nach Erreichen der Betriebs
dauer der Teile einfach gegen ein neues Modul der gleichen
Art ausgetauscht wird, indem (nach der Entfernung der al
ten Moduls) das neue Modul (bei der teilintegrierten Lö
sung mit separater Dialysesonde) mit dem sensorseitigen
Ende in das Gehäuse der Sensoreinheit eingesteckt und mit
dem sondenseitgen Ende in das Gewebe des Patienten implan
tiert wird bzw. (bei der vollintegrierten Lösung mit Dia
lysesonde mit integrierter Sensoreinheit) indem das neue
Modul nach dem Entfernen des alten Moduls mit dem sonden
seitigen Ende in das Gewebe des Patienten implantiert wird
und mit dem sensor(ausgangs)seitigen Ende z. B. per Draht
verbindung an die separate Auswerte/Anzeigeeinheit ange
schlossen wird.
Dieses Modul kann kostengünstig als Einwegartikel herge
stellt werden. Die erforderliche Vorkalibrierung des Sen
sors bzw. die medizinisch notwendige sterile Verpackung
des Moduls kann auf einfache Art direkt bei der Herstel
lung erfolgen. Auch die Handhabung der Anordnung durch den
Arzt oder den Patienten ist denkbar einfach, da keine
Schlauchverbindungen hergestellt bzw. gelöst werden müs
sen. Dadurch werden unerwünschte Lufteinschlüsse im Per
fusatlösungs-Kreislauf vermieden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß
mit dieser Anordnung die Konzentration der zu untersuchen
den Inhaltsstoffe wie z. B. des Glukosegehaltes in der Ge
webeflüssigkeit kontinuierlich "on-line" bestimmt werden
kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1 näher
erläutert: Es zeigt
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Anordnung.
Die in der Figur gezeigte Anordnung dient zur Bestimmung
der Konzentration von (beispielhaft) Glukose in der Gewe
beflüssigkeit von Diabetikern und besteht aus einer an der
Nadelspitze mit einer für Glukosemoleküle durchlässigen
semipermeablen Membran 11 versehenen und als Glukose-Sonde
dienenden Mikrodialysenadel 1, die subkutan im Gewebe des
Patienten implantiert ist und die über Schlauchverbindun
gen 12, 13 mit einer extrakorporal getragenen Sensorein
heit 2 verbunden ist, die ihrerseits mit einer separaten
extrakorporal getragenen Auswerte/Anzeigeeinheit 3 ver
bunden ist. Die Auswerte/Anzeigeeinheit 3 weist zusätzlich
eine auf telemetrischer Basis arbeitende Datenübertra
gungseinheit auf, über die per Funk Daten zu einer separa
ten Anzeige/Alarmeinheit 4 übertragen und dort angezeigt
werden. Die separate Anzeige/Alarmeinheit 4 kann bei
spielsweise wie eine Armbanduhr ausgebildet und am Handge
lenk des Patienten befestigt sein.
Die Sensoreinheit ist in einem separaten Gehäuse 29 unter
gebracht und enthält ein Reservoir mit unverbrauchter Per
fusat-Lösung, eine mikromechanische Membranpumpe 22 (typi
sche Pumprate: 4 bis 10 µl pro Minute), eine Enzymzelle 23
sowie einen Auffangbehälter 24 für die verbrauchte Perfu
sat-Lösung. Mittels der Schlauchverbindungen 12, 13 ist
auf der Zuflußseite die Mikrodialysenadel 1 über die Pumpe
22 mit dem Reservoir 21 verbunden und auf der Rückfluß
seite über die Enzymzelle 23 mit dem Auffangbehälter 24.
Die Enzymzelle 23 ist von einem beheizbaren Kapselgehäuse
29 (beispielhaft) aus Aluminium umgeben, das Teil eines
Temperatur-Regelkreises ist, durch den die Enzymzelle wäh
rend des Betriebs der Anordnung auf einer konstanten Tem
peratur gehalten wird. Die Enzymzelle 23 ist ausgangssei
tig mit einem Meßverstärker 26 verbunden, der seinerseits
ausgangsseitig über die Drahtverbindungen 27, 28 mit der
Auswerte/Anzeigeeinheit 3 verbunden ist.
Besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn mit einem
zusätzlich eingebauten Thermometer die Temperatur in der
Meßzelle laufend registriert wird, damit anhand der regi
strierten Temperaturwerte auf mathematischem Wege die Glu
kose-Meßwerte entsprechend korrigiert werden können.
Ferner sind Meßleitungen für den Druck in der mikromecha
nischen Pumpe 22 und für die Temperatur der Enzymzelle 23
vorgesehen, die ebenfalls über die Drahtverbindungen 27,
28 mit der Auswerte/Anzeigeeinheit 3 verbunden sind. Über
diese Drahtleitungen 27, 28 wird außerdem von der Aus
werte/Anzeigeeinheit 3 die für den Betrieb der Komponenten
der Sensoreinheit erforderliche Energie an die Sensorein
heit 2 übertragen.
Die Auswerte/Anzeigeeinheit 3 enthält Baugruppen für die
Signalverarbeitung, für die Energieversorgung sowie für
die telemetrische Datenübertragung per Funk an die sepa
rate Anzeige/Alarmeinheit 4. Daneben enthält sie aber auch
optische bzw. akustische Anzeigeeinheiten sowie Schnitt
stellen zwischen den einzelnen Baugruppen innerhalb der
Auswerte/Anzeigeeinheit 3 sowie für deren Anschluß an wei
tere externe Baugruppen (wie z. B. die Sensoreinheit 2)
und Bedieneinheiten wie z. B. eine Tastatur.
Die separate Anzeige/Alarmeinheit 4 ist mit einem Armband
versehen und kann am Handgelenk getragen werden; die Ein
heit 4 ist mit einer Anzeige (Display) 41, mit auf einer
Bedieneinheit 42, mit einer optischen Alarmanzeige 43 so
wie gegebenenfalls mit einer (nicht gezeigten) akustischen
Alarmanzeige versehen.
Die Enzymzelle kann vorteilhafterweise als amperometrisch
arbeitender Sensor ausgebildet sein, der auf halbleiter
technologischer Basis (z. B. Siliziumtechnologie) nach dem
Containment-Prinzip oder auf anderem Wege hergestellt sein
kann.
Die Anordnung funktioniert wie folgt: Die Auswerte/Anzei
geeinheit 3 versorgt die Sensoreinheit 2 mit der für den
Betrieb notwendigen elektrischen Energie. In der Sensor
einheit 2 wird durch die mikromechanische Pumpe 22 unver
brauchte Perfusat-Lösung aus dem Reservoir 21 über den Zu
leitungsschlauch 12 in die Mikrodialysenadel gepumpt. Dort
wird sie mit Glukosemolekülen, die aus dem Gewebe des Pa
tienten durch die semipermeable Membran 11 in die Nadel
spitze diffundiert sind, vermischt und über den Rücklei
tungsschlauch 13 zur Enzymzelle 23 gepumpt. In der Enzym
zelle wird in an sich bekannter Weise (z. B. nach der Me
thode der H2O2-Detektion) die Glukose-Konzentration in der
Perfusat-Lösung bestimmt. Die verbrauchte Perfusat-Lösung
wird anschließend in dem Auffangbehälter 24 gespeichert.
Die Pumprate (typisch 4 bis 10 µl/Minute) und das Volumen
der im Reservoir 21 befindlichen Perfusat-Lösung sind so
bemessen, daß die Anordnung im Dauerbetrieb etwa 2 bis 4
Tage laufen kann. Danach muß aus physiologischen bzw.
chemisch/physikalischen Gründen die Mikrodialysenadel 1
bzw. die Enzymzelle 23 ausgetauscht werden. Das geschieht
zweckmäßigerweise dergestalt, daß die Baugruppen des ge
samten Perfusat-Kreislaufs, also Reservoir 21, Pumpe 22,
Dialysenadel 1, Enzymzelle 23 und Auffangbehälter 24 kom
plett ausgetauscht werden, indem sie beispielsweise - als
Modul gefertigt - einfach aus dem Gehäuse 29 bzw. dem Ge
webe des Patienten entfernt und gegen ein neues Modul ein
getauscht werden, dessen Nadel 1 in das Gewebe des Patien
ten zu implantieren ist und dessen Sensorteil 21 bis 24 in
das Gehäuse 25 zu stecken ist.
Damit die Enzymzelle zuverlässig arbeiten kann, muß sie
auf einer bestimmten Betriebstemperatur gehalten werden.
Dies geschieht mit Hilfe der beheizbaren Aluminium-Kapse
lung 29, die die Enzymzelle 23 umgibt und die Bestandteil
des bereits erwähnten Temperatur-Regelkreises ist. Die
Ausgangssignale der Enzymzelle werden in dem Meßverstärker
26 verstärkt und über die Drahtverbindungen 27, 28 zur
Auswerte/Anzeigeeinheit 3 übertragen (in einer besonders
vorteilhaften Weiterbildung können die darüber hinaus die
Thermometrie, die Umrechnung und die Auswertung der gemes
senen Werte für die Glukosebestimmung durchgeführt wer
den). Dort werden die Signale ausgewertet und die Ergeb
nisse gegebenenfalls optisch bzw. akustisch angezeigt. Die
Ergebnisse werden ferner mit der in der Aus
werte/Anzeigeeinheit 3 enthaltenen telemetrischen Daten
übertragungseinheit per Funk an die separate und batterie
betriebene Anzeige/Alarmeinheit 4 übertragen und dort auf
der Anzeige (Display) 41 dargestellt. Bei drohender Über-
oder Unterzuckerung bzw. bei drohender Erschöpfung der
Batterie der Einheit 4 können ferner optische (41) bzw.
akustische Alarmsignale ausgelöst bzw. leichte elektrische
Stromschläge ausgeteilt werden, die den Patienten auf die
drohende Gefahr aufmerksam machen sollen.
Die gesamte Anordnung 1 bis 4 kann mit Hilfe der Prozes
sortechnologie bzw. ASIC-Technologie auf Seiten der Aus
werte/Anzeigeeinheit 3 bzw. Anzeige/Alarmeinheit 4 weit
gehend miniaturisiert werden. Gleiches gilt für die Sen
soreinheit, die mit Hilfe der Mikromechanik-Technologie
(Pumpe) bzw. Halbleitertechnologie (Enzymzelle) ebenfalls
weitgehend miniaturisiert werden kann.
Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das darge
stellte Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern auch
auf weitere übertragbar ist. So ist es z. B. möglich, Kon
zentrationen auch anderer Inhaltsstoffe in Körperflüssig
keiten (z. B. Milch- oder Harnsäure, Alkohol, Fettsäure
oder Mineralstoffe) zu messen. Hierzu müssen lediglich die
inhaltsstoff-spezifischen Teile und Baugruppen der Anord
nung (Mikrodialysenadel, Enzymzelle, Perfusat-Lösung) aus
getauscht werden. Dies geschieht zweckmäßigerweise eben
falls mit Hilfe von Modulen, die komplett die Mikrodialy
senadel, die Pumpe, das Perfusat-Lösungs-Reservoir, die
Enzymzelle und den Auffangbehälter für die verbrauchte
Perfusat-Lösung enthalten.
Anstelle der mikromechanischen Membranpumpe kann auch eine
entsprechen dimensionierte Rollenpumpe verwendet werden.
Ferner können Mikrodialysenadeln verwendet werden, bei de
nen ein Teil der Perfusat-Lösung über einen Bypass in der
Nadel oder in der Sensoreinheit der aus der Nadelspitze
rücklaufenden und mit Inhaltsstoffen angereicherten Perfu
sat-Lösung beigemischt werden, wodurch die Lebensdauer der
Enzymzelle wesentlich verlängert werden kann. Außerdem ist
es möglich, eine Meß- und Überwachungsanordnung dieser Art
mit einer Dosieranordnung zu koppeln, die im Beispielsfall
von Diabetes entsprechend dem festgestellten Glukosegehalt
im Gewebe des Patienten bei Über- bzw. Unterschreitung der
vorgegebenen Glukose-Grenzwerte Insulin bzw. Glukose aus
einem extra- oder intrakorporalen Speicher in den Körper
des Patienten pumpt ("tragbares künstliches endokrines
Pankreas"). Zweckmäßig ist bei dieser Weiterbildung, wenn
Glukose für den Notfall vorgehalten wird.
Ferner ist es möglich, zur Konzentrationsmessung von un
terschiedlichen Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten meh
rere jeweils spezifisch auf diese Inhaltsstoffe anspre
chende Enzymzellen in den Perfusat-Kreislauf der Sensor
einheit in Serie oder parallel zu schalten und ausgangs
seitig an die Auswerte/Anzeigeeinheit anzuschließen.
Denkbar ist auch, daß die Pumpe in der Sensoreinheit die
Perfusat-Lösung nicht kontinuierlich, sondern in regel
mäßigen zeitlichen Abständen für kurze Meßintervalle durch
die Mikrodialysenadel pumpt, so daß die Anordnung in "In
tervall"-Betrieb arbeitet, was die Betriebsdauer der An
ordnung entsprechend verlängert, da die gleiche Menge Per
fusat-Lösung über eine längere Zeit reicht im Vergleich
zum kontinuierlichen Betrieb.
Auch kann es insbesondere im Hinblick auf die Überwachung
des Patienten durch den Arzt zweckmäßig sein, die ermit
telten bzw. angezeigten Ergebnisse in einem Speicher abzu
speichern, dessen Inhalt z. B. in regelmäßigen Abständen
ausgelesen wird und/oder der nach dem FIFO-Prinzip (First
in-first-out) arbeitet, d. h. ältere im Speicher abgespei
cherte Ergebnisse fortlaufend durch jüngere Ergebnisse er
setzt.
Ferner ist es zur Datensicherung zweckmäßig, die te
lemetrisch übertragenen Daten personen- bzw. gerätebezogen
codiert zur Anzeigeeinheit zu übertragen. Hierdurch könnte
sichergestellt werden, daß die Daten im "eigenen System"
bleiben und nicht in andere Systeme gelangen können. Eine
wechselseitige Übertragung bzw. Anzeige der Daten zwischen
mehreren solcher Anordnungen, deren Funkreichweiten über
lappen, wäre damit ausgeschlossen.
Schließlich können mit Hilfe der telemetrischen Überwa
chung der Glukosewerte gleichzeitig mehrere Diabetiker
durch eine zentrale Beobachtungs- und Überwachungsstelle
(z. B. in einem Pflege- oder Altersheim oder in einem Feri
enlager für diabetische Kinder und Jugendliche) überwacht
werden; bei dieser Lösung käme man mit erheblich weniger
Personal bei gleichzeitig weitaus besserer und effiziente
rer Kontrolle der Diabetiker aus.
Claims (15)
1. Anordnung zur Bestimmung der Konzentration von In
haltsstoffen (z. B. Glukose) in Körperflüssigkeiten, mit
einer im Körpergewebe implantierbaren und mit einer Per
fusatlösung durchströmten Dialysesonde, die zuflußseitig
über eine Pumpe mit einem Perfusatlösungs-Reservoir und
rückflußseitig über mindestens eine als Sensor für die In
haltsstoffe-Konzentration(en) dienende Enzymzelle mit ei
nem Auffangbehälter verbunden ist, welche Enzymzelle aus
gangsseitig mit einer extrakorporal angebrachten Auswer
te/Anzeigeeinheit verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Perfusatlösungs-Reservoir (21), die Pumpe (22),
die Enzymzelle (23) und der Auffangbehälter (24) getrennt
von der Auswerte/Anzeigeeinheit (3, 4) als Sensoreinheit
(2) in einem eigenen ersten Gehäuse (25) zusammengefaßt
sind oder daß die Dialysesonde (1), das Perfusatlösungs-
Reservoir (21), die Pumpe (22), die Enzymzelle (23) und
der Auffangbehälter (24) als Sonden/Sensoreinheit in einem
eigenen zweiten Gehäuse zusammengefaßt sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinheit (2) extrakorporal in unmittelbarer Nähe
neben oder über der Dialysesonde (1) angebracht ist und
daß die Zuleitung (12) und Rückleitung (14) für die Per
fusatlösung zwischen der Dialysesonde (1) und der Sensor
einheit (2) so kurz wie möglich sind.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Pumpe (22) eine mikromecha
nische Pumpe, vorzugsweise eine mikromechanische Membran
pumpe ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die mikromechanische Membranpumpe mit mindestens einem
Druck- oder Flußsensor versehen ist.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor (23) ein amperome
trisch arbeitender Sensor ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der amperometrisch arbeitende Sensor (23) in Halbleiter
technologie, vorzugsweise Siliziumtechnologie nach dem
Containment-Prinzip hergestellt ist.
7. Anordnung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Temperatur-Regelkreis zur Auf
rechterhaltung der Betriebstemperatur des Sensors (23)
vorgesehen ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (23) von einem beheizbaren Kapselgehäuse (29)
vorzugsweise aus Aluminium (Al) eingeschlossen ist, daß
das Kapselgehäuse (29) Teil des Temperatur-Regelkreises
ist und daß vorzugsweise ein Thermometer in das Kapselge
häuse eingebaut und ausgangsseitig mit der Aus
werte/Anzeigeeinheit verbunden ist.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor (23) ausgangsseitig
über einen vorzugsweise auch in der Sensoreinheit (2) an
geordneten Meßverstärker (26) mit der Auswerte/Anzeige
einheit (3, 4) verbunden ist.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerte/Anzeigeeinheit
(3, 4) zusätzlich eine Telemetriesendeeinheit aufweist,
die in Funkkontakt mit einer separaten Anzeige/Alarmein
heit (4) steht und daß die Telemetriesendeeinheit vorzugs
weise ausschließlich mit dieser separaten Anzeige/Alarm
einheit (4) in Funkkontakt steht.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die separate Anzeige/Alarmeinheit (4) mit einem Arm
band versehen ist und vorzugsweise in Form einer Armband
uhr ausgebildet ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die separate Anzeige/Alarmeinheit (4)
mit einer Batterie versehen ist und neben einem Display
(41) auch eine Alarmeinheit aufweist, die bei Über- oder
Unterschreitung von vorgegebenen Grenzwerten durch die
Meßergebnisse und/oder bei drohender Erschöpfung der Bat
terie optische und/oder akustische Alarmsignale abgibt
und/oder elektrische Stromschläge austeilt.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere auf unterschiedliche
Inhaltsstoffe ansprechende Enzymzellen in Reihe oder par
allel geschaltet sind und ausgangsseitig mit der Aus
werte/Anzeigeeinheit (3) verbunden sind.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerte/Anzeigeeinheit
(3, 4) und/oder die Anzeige/Alarmeinheit (4) (jeweils)
einen Speicher zur Speicherung der Meßergebnisse aufweist
(aufweisen) und daß der Speicher vorzugsweise als FIFO-
Speicher ausgebildet ist.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie kombiniert ist mit einer
zweiten Anordnung zur Überführung von zweiten Inhaltsstof
fen (z. B. Insulin) aus einem zweiten Reservoir in das
Körpergewebe, daß die Überführung der zweiten Inhalts
stoffe in Abhängigkeit von den Meßergebnissen durchgeführt
wird und daß die zweite Anordnung zumindest zum überwie
genden Teil in das erste Gehäuse und die Dialysesonde in
tegriert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4405149A DE4405149C2 (de) | 1993-02-25 | 1994-02-18 | Anordnung zum Bestimmen der Konzentration von Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4305834 | 1993-02-25 | ||
DE4405149A DE4405149C2 (de) | 1993-02-25 | 1994-02-18 | Anordnung zum Bestimmen der Konzentration von Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4405149A1 true DE4405149A1 (de) | 1994-09-08 |
DE4405149C2 DE4405149C2 (de) | 1998-11-26 |
Family
ID=6481327
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4405149A Expired - Lifetime DE4405149C2 (de) | 1993-02-25 | 1994-02-18 | Anordnung zum Bestimmen der Konzentration von Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4405149C2 (de) |
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Legal Events
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R071 | Expiry of right |