DE19507107C1 - Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen - Google Patents
Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von Stoffkonzentrationen in lebenden OrganismenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentration in lebenden Organismen.
Solche Sensoren lassen sich zur kontinuierlichen Konzentrationsmessung von Glucose,
Laktat und anderen Analyten im Gewebe oder Blutgefäßen von Menschen, Tieren und
anderen Organismen einsetzen.
Es ist ebenso möglich, dieses Sensorsystem mit einer Pumpe zu koppeln, die in
Abhängigkeit vom Sensorsignal Medikamente oder andere Stoffe an den Organismen abgibt
und damit einen geschlossenen Regelkreis bildet.
Es ist bekannt, daß Enzymelektroden als implantierbare Biosensoren zur kontinuierlichen
Bestimmung von Glucosekonzentrationen am Patienten entwickelt werden (vergl. z. B.:
R. F. B. Turner, D. J. Harrison, R. V. Rajotte, H. P. Baltes: A biocompatible enzyme
electrode for continuous in vivo glucose monitoring in whole blood, Sensors and Actuators,
B1, 561-564, 1990).
Es ist ebenso bekannt, daß Mikrodialysesysteme mit einer implantierbaren
Mikrodialysenadel zur Bestimmung der Glucosekonzentration am Patienten eingesetzt
werden (vergl. z. B.: F. J. Schmidt et al.: Calibration of a wearable glucose sensor, The
International Journal of Artifical Organs, Vol. 15, No. 1, pp 055-061, 1992).
Die DE OS 44 05 149 A1 beschreibt eine Anordnung zum
Bestimmen der Konzentration von Inhaltsstoffen in
Körperflüssigkeiten mit Hilfe einer implantierbaren
Dialysesonde.
Auch aus der DE 39 33 373 C2, der OS DE 44 05 149 A1
und aus Tang, L. X. et al.: Optimisation of enzyme
electrodes, Med. & Biol. Eng. & Comput., pp 18-24,
Mai 1990 sind implantierbare Sensorsysteme zur Bestimmung
von Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen
bekannt.
Nachteilig am Stand der Technik ist, daß die bekannten Enzymelektroden bei Kontakt mit
Blut oder anderen Körperflüssigkeiten eine geringe Enzymstabilität und damit keine
hinreichende Lebensdauer für den Einsatz als vollimplantierbare Sensoren besitzen. Ferner
bestehen Probleme der Biokompatibilität hinsichtlich der verwendeten Materialien.
Darüber hinaus besteht eine morphologische Inkompatibilität d. h. ein Kontaktproblem
zwischen der oft sehr kleinen Sensoroberfläche und relativ inhomogene Gewebe.
Die bekannten Mikrodialysesysteme sind für den kurzzeitigen Einsatz am Patienten
geeignet, bieten aber nicht die Möglichkeit einer vollen Implantation des Gesamtsystems.
Der Erfindung liegt darum die Aufgabe zugrunde, stofferkennende Sensoren so in ein
implantierbares Sensorsystem zu integrieren, daß das Sensorsystem folgende Eigenschaften
aufweist:
- - guter Kontakt zwischen Sensorsystem und Organismus
- - Rekalibrierungs- und Wartungsmöglichkeit für den Sensor
- - Möglichkeit zur Erneuerung von Systemkomponenten
- - Multisensorfähigkeit
- - telemetrische Datenübertragung zwischen implantiertem Sensorsystem und elektronischer Anzeige- und Steuereinheit außerhalb des Organismus
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die stofferkennende Oberfläche
mindestens eines Sensors mit mindestens einer mikroschlauchartigen
permeablen und flexiblen Kapillarmembran verbunden ist, die nach der Implantation
einen guten Kontakt mit dem lebenden Organismus eingeht, daß ferner die
Kapillarmembran mit einem Stoff gefüllt ist, der den Transport des von außen in das
Innere der Kapillarmembran getretenen Analyten zur stofferkennenden
Sensoroberfläche erlaubt, daß ferner die Kapillarmembran mit Hilfe eines Kanals
in einer Halterung so mit mindestens einem Septum verbunden ist,
daß mit Hilfe einer Injektionsnadel Stoffe durch das Septum hindurch dem Inneren der
Kapillarmembran hinzugefügt und entnommen werden können.
Der Sensor ist mit einer Signalverarbeitungselektronik und einer Batterie zur
Energieversorgung verbunden und zusammen mit einer Telemetrievorrichtung in einem
Gehäuse untergebracht, das mit der Halterung verbunden ist. Die
Telemetrievorrichtung dient zum Datenaustausch mit einer externen Signalelektronik. Diese
kann sich zum Beispiel in der Armbanduhr eines Patienten befinden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß kein direkter
Kontakt zwischen der stofferkennenden Sensoroberfläche und dem lebenden Organismus
besteht. Die Kapillarmembran ist sehr dünn und flexibel und kann damit einen guten Kontakt
mit dem Gewebe des lebenden Organismus eingehen. Für die Kapillarmembran lassen sich
alle biokompatiblen Materialien einsetzen, die für den zu messenden Stoff hinreichend
permeabel sind. Somit sind für die Entwicklung und Optimierung des Sensorsystems die
Probleme der Biokompatibilität des Materials, das in direktem Kontakt mit dem Organismus
steht, und der Sensorstabilität entkoppelt.
Mit Hilfe der Septen können Stoffe der Kapillarmembran entnommen bzw. hinzugefügt
werden. Die Kapillarmembran läßt sich auch spülen. Auf diese Weise können mit Hilfe
zweier Injektionsnadeln Kalibrierflüssigkeiten, Medikamente, Desinfektionsmittel oder
andere Stoffe durch das Innere der Kapillarmembran gespült werden. Das bedeutet, daß
während des Langzeitbetriebes Rekalibrationen des Sensors erfolgen und Stoffe in der
Kapillarmembran erneuert werden können.
Die Fig. 1 zeigt eine einfache Ausführung des Sensorsystems in der Draufsicht (Fig. 1a)
und im Schnitt (Fig. 1b). Bei diesem System ist die stofferkennende Oberfläche 1, 1′
mindestens eines Sensors 2, 2′ mit mindestens einer mikroschlauchartigen permeablen
und flexiblen Kapillarmembran 3, 3′ verbunden, die nach der Implantation einen guten
Kontakt mit dem lebenden Organismus eingeht.
Für den Sensor 2, 2′ kommen alle Ausführungsformen in Frage, die für die Messung der
Konzentration des gewünschten Analyten geeignet sind. Dies sind zum Beispiel
potentiometrische ionenselektive Elektroden, die zur Bestimmung von
Blutelektrolytkonzentrationen verwendet werden. Ebenso können amperometrische Sensoren
zur Messung von Blutgaskonzentrationen (z. B. gelöster Sauerstoff, CO₂ u. a.) aber auch
Enzymelektroden (z. B. zur Messung von Glucosekonzentrationen) und andere Biosensoren
eingesetzt werden. Das elektrische Sensorsignal wird auf bekannte Weise einer
Signalelektronik zugeführt.
Die Kapillarmembran 3, 3′ hat eine Länge zwischen 0,1 mm und 1 m, vorzugsweise einige
cm. Der Außendurchmesser beträgt einige 100 µm bis wenige mm. Die Wandstärke der
Kapillarmembran beträgt einige µm bis einige 100 µm.
Für die Kapillarmembran können alle bekannten Materialien eingesetzt werden, die für den
zu messenden Stoff permeabel sind. Solche Materialien sind z. B. Polycarbonat,
Celluloseacetat, Cellulosehydrat, regenerierte Cellulose, Cuprophan, Thomapor,
Polyacrylnitril, Polysulfon, Polyamid, Polymethylmethacrylat, Teflon.
Die Kapillarmembran kann auch mit anderen Stoffen wie Polyurethan, Silicon oder anderen
beschichtet sein, die die Biokompatibilität erhöhen.
Die Kapillarmembran ist mit einem Stoff 4 gefüllt, der den Transport des von außen, d. h.
aus dem Gewebe des lebenden Organismus in das Innere der Kapillarmembran 3, 3′
getretenen Analyten zur stofferkennenden Sensoroberfläche 1, 1′ erlaubt. Dieser
Transport erfolgt im einfachsten Fall durch Diffusion.
Der Stoff 4 kann aus flüssigen Materialien wie Kochsalzlösung, gepufferte
Kochsalzlösung und anderen Lösungen bestehen. Diesen Lösungen können auch
Medikamente wie Heparin, Antibiotika oder Desinfektionsmittel zugesetzt sein, die eine
stabilisierende Wirkung auf die Grenzfläche zwischen Kapillarmembran und lebendem
Gewebe sowie den Stoff 4 selbst ausüben.
Die Kapillarmembran ist mit Hilfe eines Kanals 11, 11′ in einer Halterung 5, 5′ so mit
mindestens einem Septum 6, 6′ verbunden, daß mit Hilfe einer Injektionsnadel Stoffe
durch das Septum hindurch dem Inneren der Kapillarmembran hinzugefügt und entnommen
werden können.
Die Halterung 5, 5′ kann aus allen biokompatiblen Materialien wie Polyurethan,
Polyethylen, Titan oder anderen bestehen.
Das Septum 6, 6′ kann aus allen bekannten biokompatiblen Materialien wie Silikon,
Naturkautschuk, Naturkautschuk mit Teflonbeschichtung, Viton-Teflon, Silikon-Gummi-
Teflon, PTFE-beschichtetem Teflon, Butyl-Gummi, Polyetherimid (PEI) bestehen.
Das Septum hat Durchmesser zwischen einigen mm und wenigen cm. Seine Dicke beträgt
einige 100 µm bis wenige mm.
Das System kann auch so aufgebaut sein, daß die Halterungen 5, 5′ mit einer
gemeinsamen Trägerplatte verbunden sind (ohne Abbildung).
In Fig. 2 ist ein gegenüber der Darstellung in Fig. 1 erweitertes Sensorsystem gezeigt.
Hier ist der Sensor 2, 2′ mit einer Signalverarbeitungselektronik 7 und einer Batterie 8
zur Energieversorgung verbunden und zusammen mit einer Telemetrievorrichtung 9 in
einem Gehäuse 10 untergebracht, das mit der Halterung 5, 5′ verbunden ist. Die
Telemetrievorrichtung dient zum Datenaustausch mit einer externen Signalelektronik. Diese
kann sich zum Beispiel in der Armbanduhr eines Patienten befinden.
Das Gehäuse 10 kann aus gleichem Material wie die Halterung 5, 5′ bestehen.
In Fig. 3 ist ein Ausschnitt aus einem Sensorsystem in der Draufsicht (Fig. 3) und im
Schnitt (Fig. 3b) gezeigt, dessen Sensor gegenüber den Darstellungen aus den Fig. 1
und 2 modifiziert ist.
Hier ist der Kanal 11 in der Halterung 5′′ in Kontakt mit einer Membran 12, die für
den zu messenden Stoff permeabel ist. Auf der dem Kanal 11 gegenüberliegenden Seite
der Membran 12 befindet sich ein zweiter Stoff 13, der mit dem durch die Membran
diffundierten Analyten eine chemische oder biochemische Reaktion eingeht. Der Sensor
17 mißt die durch die chemische oder biochemische Reaktion verursachte Veränderung
der Zusammensetzung des zweiten Stoffes 13.
Zur Pflege und Unterhaltung des Sensors kann der Stoff 13 mit Hilfe einer Injektionsnadel
durch mindestens ein Septum 15 entnommen und ausgewechselt werden.
Wird in dem Meßsystem z. B. ein Glucosesensor verwendet, so besteht die Membran 12
z. B. aus Polycarbonat, Celluloseacetat, Cellulosehydrat, regnerierte Cellulose,
Cuprophan, Thomapor, Polyacrylnitril, Polysulfon, Polyamid, Polymethylmethacrylat,
HEMA, Poly-HEMA oder anderen geeigneten Stoffen.
Der zweite Stoff 13 besteht aus einer Kochsalzlösung, KCl-Lösung oder einer anderen
anorganischen oder organischen Lösung, der das Enzym Glucoseoxidase zugesetzt ist.
Die durch die enzymatische Reaktion veränderte Sauerstoffkonzentration oder H₂O₂-
Konzentration kann mit Hilfe eines Sensors 17 gemessen werden, der als Sauerstoffsensor
oder H₂O₂-Sensor ausgebildet ist. Das Sensorsignal wird auf bekannte Weise einer
Signalelektronik zugeführt.
Das Septum 15 kann aus allen bekannten biokompatiblen Materialien wie Silikon,
Naturkautschuk, Naturkautschuk mit Teflonbeschichtung, Viton-Teflon, Silikon-Gummi-
Teflon, PTFE-beschichtetem Teflon, Butyl-Gummi, Polyetherimid (PEI) bestehen.
In der Fig. 4 ist ein Sensorsystem gezeigt, das gegenüber der Ausführung von Fig. 2
durch eine Pumpe 16 erweitert ist. Diese Pumpe pumpt den flüssigen Stoff 4, die sich in
der Kapillarmembran befindet im Kreislauf durch den Kanal 11′′ und an den Sensoren 2, 2′ vorbei. Dies hat den Vorteil, daß der Analyt, der in das Innere der Kapillarmembran
gelangt ist, schneller zum Sensor transportiert wird als dies allein durch Diffusion möglich
wäre.
Die Pumpe kann sowohl im Dauerbetrieb als auch im Intervallbetrieb arbeiten.
Eine sehr einfache Ausführung eines Teils eines Sensorsystems ist in Fig. 5 dargestellt.
Hier ist mindestens eine mikroschlauchartige permeable und flexible Kapillarmembran 3,
3′ mit einem Stoff 4′ gefüllt, der den Transport des von außen in das Innere der
Kapillarmembran 3, 3′ getretenen Analyten erlaubt und die Kapillarmembran mit Hilfe
des Kanals 11′′′ in einer Halterung 5′′′ so mit mindestens einem Septum
verbunden, daß mit Hilfe einer Injektionsnadel Stoffe durch das Septum hindurch dem
Inneren der Kapillarmembran hinzugefügt und entnommen werden können.
Diese Anordnung kann als Teil eines Sensorsystems implantiert werden. Mit Hilfe von zwei
Injektionsnadeln oder Kanülen wird von außen Gewebe des lebenden Organismus und
dann die Septen 6′′′ durchstochen, so daß sich für die Kapillarmembran ein Zufluß und ein
Abfluß für den flüssigen Stoff 4′ durch die Septen nach außen ergibt.
Diese Anordnung kann so genutzt werden, wie eine Mikrodialysenadel und mit einem
außerhalb des Organismus angeordneten Meßsystem arbeiten. Mit Hilfe dieses Meßsystems
wird der Stoff 4′ durch die Kapillarmembran gepumpt und die Konzentrationen von
Stoffen wie Glucose, Laktat, Blutelektrolyte u. a. gemessen.
Eine Vorrichtung nach Fig. 5 hat den besonderen Vorteil, daß sie als Vorstufe für
vollimplantierbare Sensorsysteme für klinische Untersuchungen und Systementwicklungen
und -optimierungen eingesetzt werden kann.
Claims (14)
1. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die stofferkennende Oberfläche (1, 1′) mindestens
eines Sensors (2, 2′) mit mindestens
einer mikroschlauchartigen permeablen und flexiblen
Kapillarmembran (3, 3′) verbunden ist, die
nach der Implantation einen guten Kontakt mit
dem lebenden Organismus eingeht, daß ferner die
Kapillarmembran mit einem Stoff (4) gefüllt ist,
der den Transport des von außen in das Innere
der Kapillarmembran (3, 3′) getretenen Analyten
zur stofferkennenden Sensoroberfläche (1, 1′)
erlaubt, daß ferner die Kapillarmembran mit Hilfe
eines Kanals (11, 11′) in einer Halterung (5, 5′)
so mit mindestens einem Septum (6, 6′) verbunden
ist, daß mit Hilfe einer Injektionsnadel
Stoffe durch das Septum hindurch dem Inneren der
Kapillarmembran hinzugefügt und entnommen werden
können.
2. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (2, 2′) mit einer Signalverarbeitungselektronik
(7) und einer Batterie (8) zur
Energieversorgung verbunden und zusammen mit
einer Telemetrievorrichtung (9) in einem Gehäuse
(10) untergebracht ist, das mit der Halterung
(5, 5′) verbunden ist und daß die Telemetrievorrichtung
zum Datenaustausch mit einer externen
Signalelektronik dient.
3. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sensor (2, 2′) potentiometrische ionenselektive
Elektroden, amperometrische Sensoren
oder Enzymelektroden eingesetzt werden.
4. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapillarmembran (3, 3′) eine Länge zwischen
0,1 mm und 1 m aufweist und aus mindestens
einem der Stoffe Polycarbonat, Celluloseacetat,
Cellulosehydrat, regenerierte Cellulose, Cuprophan,
Thomapor, Polyacrylnitril, Polysulfon,
Polyamid, Polymethylmethacrylat oder Teflon besteht.
5. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapillarmembran mit Polyurethan oder
Silicon beschichtet ist.
6. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoff (4) eine Kochsalzlösung oder eine
gepufferte Kochsalzlösung ist.
7. Implantierbares Sensorsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Stoff (4) Medikamente, Antibiotika oder
Desinfektionsmittel zugesetzt werden.
8. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung (5, 5′) aus Polyurethan, Polyethylen
oder Titan besteht.
9. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Septum (6, 6′) aus Silikon, Naturkautschuk,
Naturkautschuk mit Teflonbeschichtung,
Viton-Teflon, Silikon-Gummi-Teflon, PTFE-beschichtetem
Teflon, Butyl-Gummi oder Polyetherimid
(PEI) besteht.
10. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kanal (11) in der Halterung (5′′)
in Kontakt mit einer Membran (12) befindet, die
für den zu messenden Stoff permeabel ist, daß
auf der dem Kanal (11) gegenüberliegenden Seite
der Membran (12) sich ein zweiter Stoff (13) befindet,
der mit dem durch die Membran diffundierten Analyten
eine chemische oder biochemische Reaktion
eingeht, daß ferner der Sensor (17) die durch
die chemische oder biochemische Reaktion verursachte
Veränderung der Zusammensetzung des Stoffes
(13) mißt, daß ferner zur Pflege und Unterhaltung
des Sensors der zweite Stoff (13) mit Hilfe
einer Injektionsnadel durch mindestens ein Septum
(15) entnommen und ausgewechselt werden
kann.
11. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membran (12) aus Polycarbonat, Celluloseacetat,
Cellulosehydrat, regenerierte Cellulose,
Cuprophan, Thomapor, Polyacrylnitril, Polysulfon,
Polyamid, Polymethylmethacrylat, HEMA oder
Poly-HEMA besteht, daß der zweite Stoff (13) aus einer
Kochsalzlösung, KCl-Lösung oder einer anderen
anorganischen oder organischen Lösung besteht,
der das Enzym Glucoseoxidase zugesetzt ist, daß
ferner die durch die enzymatische Reaktion veränderte
Sauerstoffkonzentration oder H₂O₂-Konzentration
mit Hilfe eines Sensors (17) gemessen
wird, der als Sauerstoffsensor oder H₂O₂-Sensor
ausgebildet ist und daß ferner das Septum (15)
aus Silikon, Naturkautschuk, Naturkautschuk mit
Teflonbeschichtung, Viton-Teflon, Silikon-Gummi-
Teflon, PTFE-beschichtetem Teflon, Butyl-Gummi
oder Polyetherimid (PEI) besteht.
12. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Pumpe (16) den flüssigen Stoff (4), der
sich in der Kapillarmembran befindet, im Kreislauf
durch den Kanal (11′′) und an den Sensoren
(2, 2′) vorbei pumpt und die Pumpe sowohl im
Dauerbetrieb als auch im Intervallbetrieb arbeiten
kann.
13. Implantierbares Sensorsystem zur Bestimmung von
Stoffkonzentrationen in lebenden Organismen nach
den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe von zwei Injektionsnadeln oder
Kanülen von außen das Gewebe des lebenden Organismus
und dann die Septen (6′′′) durchstochen
werden, so daß sich für die Kapillarmembran ein
Zufluß und ein Abfluß für den flüssigen Stoff
(4) durch die Septen nach außen ergibt und die
Anordnung so genutzt wird wie eine Mikrodialysenadel,
die mit einem außerhalb des Organismus
angeordneten Meßsystem arbeitet, daß ferner mit
Hilfe dieses Meßsystems der Stoff (4) durch die
Kapillarmengen gepumpt und die Konzentration
von Stoffen wie Glucose, Laktat, Blutelektrolyte
u. a. gemessen wird.
14. Implantierbares Sensorsystem nach mindestens
einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß es mit einer Pumpe koppelbar
ist, welche in Abhängigkeit vom Sensorsignal
Medikamente an den Körper abgibt.
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