DE4403830A1 - Verfahren für die Verwertung von Fuselölen - Google Patents
Verfahren für die Verwertung von FuselölenInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L1/00—Liquid carbonaceous fuels
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- C10L1/14—Organic compounds
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die
Verwertung von Fuselölen. Die Herstellung von Trinkalkohol
oder industriellem Alkohol aus zum Beispiel Getreide,
Kartoffeln, Melasse und dergleichen erfolgt im allgemeinen
in zwei Stufen, wobei in einem ersten Schritt zunächst ein
sogenannter Rohalkohol hergestellt wird. Dieser Rohalkohol
wird dann erneut gebrannt, um den erwünschten Trinkalkohol
oder industriellen Alkohol in der erforderlichen Reinheit zu
erhalten. Bei dieser Redestillation des Rohalkohols fällt
bekanntlich das sogenannte Fuselöl an. Dieses Fuselöl ist
ein Gemisch aus verschiedenen höheren Alkoholen wie unter
anderem Propylalkoholen, Butylalkoholen und Amylalkoholen
sowie anderen Alkoholen, Estern und Aldehyden. Die
Zusammensetzung des Fuselöls variiert je nachdem, welche
Ausgangsstoffe gebrannt werden. Das Fuselöl ist eine
gelblich-braune Flüssigkeit mit starkem unangenehmen Geruch.
Die Menge des bei der Redestillation des Rohalkohols
anfallenden Fuselöls schwankt ebenfalls je nachdem, welche
Ausgangsstoffe vergoren wurden etwa in der Größenordnung
zwischen 0,1 und 0,5%.
Bei den Brennereien bildet dieses Fuselöl bislang ein
Abfallprodukt, das entweder an Ort und Stelle entsorgt wird,
was aus Gründen der Umweltbelastung problematisch ist.
Teilweise wird das Fuselöl auch für die Entsorgung gesammelt
und abtransportiert, wodurch naturgemäß Kosten anfallen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
für die sinnvolle Verwertung des in den Brennereien
anfallenden Fuselöls zu schaffen. Die Lösung dieser Aufgabe
liefert ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Durch Versuche
konnte nun überraschend gefunden werden, daß das Fuselöl
insbesondere im Gemisch mit Dieselöl oder Heizöl oder Rapsöl
einen wertvollen Motorentreibstoff für Dieselmotoren bildet,
der mit relativ hohem Wirkungsgrad und rückstandsfrei
verbrennt. Damit bietet sich die Möglichkeit, das Fuselöl in
einer Brennerei entweder unmittelbar durch Verbrennung in
einem Heizbrenner oder durch Verbrennung in einem
Dieselmotor mit Generator zur Stromerzeugung einzusetzen und
somit den gesamten oder einen Teil des Eigenenergiebedarfs
der Brennerei zu decken. Darüberhinaus eignet sich das
Fuselöl im Gemisch mit Dieselöl oder Heizöl oder Rapsöl als
Motorentreibstoff für Fahrzeugmotoren zum Beispiel in der
Landwirtschaft. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird nicht
nur das Problem der mit Kosten verbundenen Entsorgung
gelöst, sondern das Fuselöl dient der Energieerzeugung und
wird somit volkswirtschaftlich sinnvoll verwertet.
Es wurde gefunden, daß der Brennwert des Fuselöls lediglich
etwas geringer ist als derjenige von Heizöl. Dafür ist die
Verbrennung aber praktisch rückstandsfrei und die
Verbrennung geruchsarm und es entstehen keine
umweltbelastenden Gase, sondern im wesentlichen nur CO₂ und
Wasserdampf. Es wurde außerdem gefunden, daß der im Fuselöl
enthaltene Wassergehalt von bis zu etwa 12% Wasser beim
Einsatz als Motorentreibstoff nicht stört, wenn man das
Fuselöl mit Dieselöl oder Heizöl oder auch Rapsöl mischt.
Dabei ist weiterhin von Vorteil, daß das Fuselöl, da es
bislang als Abfallstoff anfiel, kostenfrei oder
kostengünstig zur Verfügung steht, da, wenn es nicht dort
eingesetzt wird, wo es anfällt, allenfalls die
Transportkosten anfallen. Da Rapsöl teurer ist als Heizöl,
ist natürlich die Verbrennung des Fuselöls im Gemisch mit
Heizöl vorzuziehen.
Das Fuselöl ist im Gemisch mit Heizöl beziehungsweise
Dieselöl oder Rapsöl in nahezu allen Mischungsverhältnissen
brennbar. Bei der Verwendung als Motorentreibstoff für
Dieselmotoren ergeben sich Grenzen für das
Mischungsverhältnis unter Umständen durch die verwendeten
Treibstoffpumpen, zum Beispiel Einspritzpumpen bei
Dieselmotoren. Es kann auch vorteilhaft sein, vor der Zufuhr
des Treibstoffs zum Motor einen Mischer einzusetzen, um eine
etwaige Entmischung zu vermeiden. Der Wassergehalt des
Fuselöls hat sich jedoch als nicht störend erwiesen.
Der bevorzugte Mischungsbereich bei dem Einsatz als
Motorentreibstoff liegt bei einem Volumenteil Fuselöl auf
zwei Volumenteile Dieselöl oder Heizöl bis zwei Volumenteile
Fuselöl auf ein Volumenteil Dieselöl oder Heizöl, das heißt,
der Anteil des Fuselöls im Gemisch beträgt vorzugsweise
zwischen etwa 33% und 66%.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung hat es sich bei dem
Einsatz höherer Anteile von Fuselöl im Gemisch als
vorteilhaft erwiesen, einen geringen Prozentsatz Rapsöl
zuzugeben, vorzugsweise zwischen 0,5% und etwa 5% Rapsöl,
um die Klopffestigkeit des Treibstoffgemischs zu erhöhen.
Es sei angemerkt, daß die gesamte anfallende jährliche Menge
an Fuselöl in der Europäischen Gemeinschaft etwa 800.000
Liter beträgt.
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In einer Kornbrennerei wurden durch Vergärung von Weizen
nach einmaliger Destillation zehntausend Liter Rohalkohol
gewonnen. Dieser Rohalkohol wurde redestilliert zu
Trinkalkohol für die Herstellung von Weizenkorn. Bei dieser
Redestillation fiel ein Rückstand von etwa 30 Litern
Fuselölen an. Von diesem Fuselöl wurden 25 Liter mit 50
Litern Dieselöl vermischt und unter Betätigung eines
mechanischen Rührwerks über eine Einspritzpumpe einem
Dieselmotor zugeführt. Es ergab sich eine gute Verbrennung
des Treibstoffgemischs bei klopffreiem Lauf des Motors. Das
Gemisch verbrannte rückstandsfrei. Mit dem Dieselmotor wurde
ein Generator mit herkömmlichen Wirkungsgrad angetrieben,
wobei eine Strommenge von 2½ kWh pro Liter
Treibstoffgemisch erzeugt werden konnte. Die anfallende
Wärmeenergie wurde über einen Wärmetauscher zurückgewonnen.
Das entspricht einer Energiegewinnung von insgesamt 187,5
kWh, von denen 62,5 kWh auf das eingesetzte Fuselöl
entfallen. Bei Einspeisung der gewonnenen Energie in das
Stromnetz unter Zugrundelegung eines Preises von 14 Pfennig
pro kWh entspricht dies einem Gegenwert von DM 8,75.
In einem weiteren Versuch wurden 33 Liter des gemäß Beispiel
1 gewonnenen Fuselöls mit 16,5 Liter Dieselöl und 0,5 Liter
Rapsöl gemischt und das erhaltene Treibstoffgemisch wurde in
den Tank eines Traktors gegeben. Der Motor des Fahrzeugs
lief einwandfrei mit geringem Klopfen und zeigte dabei eine
relativ geruchsarme und rußarme Abgasbildung.
Claims (7)
1. Verfahren für die Verwertung von bei der Redestillation
von Rohalkohol anfallenden Fuselölen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Fuselöle mit Dieselöl oder
Heizöl und/oder Rapsöl mischt und das Gemisch als
Brennstoff oder Treibstoff verwendet.
2. Verfahren für die Verwertung von Fuselölen nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus
Fuselöl und Dieselöl oder Heizöl oder Rapsöl als
Motorentreibstoff für Dieselmotoren von
landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder für den Antrieb von
Generatoren zur Stromerzeugung einsetzt.
3. Verfahren für die Verwertung von Fuselölen nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Brennstoffgemisch beziehungsweise Treibstoffgemisch eine
Mischung mit einem Mischungsverhältnis von zwischen einem
Volumenteil Fuselöl auf zwei Volumenteile Dieselöl oder
Heizöl oder Rapsöl bis zwei Volumenteile Fuselöl auf ein
Volumenteil Dieselöl oder Heizöl oder Rapsöl verwendet.
4. Verfahren für die Verwertung von Fuselölen nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem
Gemisch aus Fuselöl und Dieselöl oder Heizöl einen
geringen Prozentsatz Rapsöl von vorzugsweise zwischen
0,5% und 5% Rapsöl zur Erhöhung der Klopffestigkeit
beimischt.
5. Treibstoffgemisch für Motoren dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einem Gemisch aus bei der Redestillation von
Rohalkohol anfallendem Fuselöl und Dieselöl oder Heizöl
und/oder Rapsöl besteht.
6. Treibstoffgemisch nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß es Fuselöl und Dieselöl oder Heizöl
und/oder Rapsöl in einem Mischungsverhältnis von zwischen
einem Volumenteil Fuselöl auf zwei Volumenteile Dieselöl
oder Heizöl oder Rapsöl bis zwei Volumenteile Fuselöl auf
ein Volumenteil Dieselöl oder Heizöl oder Rapsöl enthält.
7. Treibstoffgemisch für Motoren nach einem der Ansprüche
5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gemisch aus
zwischen 30 und 70 Volumenprozent Fuselöl, zwischen 30
und 70 Volumenprozent Dieselöl oder Heizöl und zwischen
0,5 Volumenprozent und 5 Volumenprozent Rapsöl enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403830 DE4403830A1 (de) | 1994-02-08 | 1994-02-08 | Verfahren für die Verwertung von Fuselölen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403830 DE4403830A1 (de) | 1994-02-08 | 1994-02-08 | Verfahren für die Verwertung von Fuselölen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4403830A1 true DE4403830A1 (de) | 1995-08-10 |
Family
ID=6509716
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944403830 Withdrawn DE4403830A1 (de) | 1994-02-08 | 1994-02-08 | Verfahren für die Verwertung von Fuselölen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4403830A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
PL423962A1 (pl) * | 2017-12-19 | 2019-07-01 | Seewax Spółka Z Ograniczoną Odpowiedzialnością | Biopaliwo |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3150989A1 (de) * | 1980-12-30 | 1982-08-05 | Institut Français du Pétrole, 92502 Rueil-Malmaison, Hauts-de-Seine | Brennbare kompositionen, die ein gasoel, mindestens einen fettsaeureester sowie einen alkoholischen bestandteil auf basis von n-butanol enthalten und als dieseltreibstoffe brauchbar sind |
US4968320A (en) * | 1987-12-04 | 1990-11-06 | Eniricerche S.P.A. | Hybrid diesel fuel composition |
-
1994
- 1994-02-08 DE DE19944403830 patent/DE4403830A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3150989A1 (de) * | 1980-12-30 | 1982-08-05 | Institut Français du Pétrole, 92502 Rueil-Malmaison, Hauts-de-Seine | Brennbare kompositionen, die ein gasoel, mindestens einen fettsaeureester sowie einen alkoholischen bestandteil auf basis von n-butanol enthalten und als dieseltreibstoffe brauchbar sind |
US4968320A (en) * | 1987-12-04 | 1990-11-06 | Eniricerche S.P.A. | Hybrid diesel fuel composition |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Derwent-Abstr. 93-208016/26 (HU3275) * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
PL423962A1 (pl) * | 2017-12-19 | 2019-07-01 | Seewax Spółka Z Ograniczoną Odpowiedzialnością | Biopaliwo |
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