DE4402108A1 - Maschine zum Streichen einer laufenden Bahn, insbesondere einer Papierbahn - Google Patents
Maschine zum Streichen einer laufenden Bahn, insbesondere einer PapierbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Streichen einer
laufenden Bahn, insbesondere einer Papierbahn. Auf den
Oberbegriff von Anspruch 1 wird verwiesen.
Bei Maschinen dieser Art wird die Bahn im allgemeinen auf
indirekte Weise mit Streichfarbe beschichtet. Es wird
nämlich zunächst die Mantelfläche der Auftragswalze mit
einem Streichfarbenfilm beschichtet und sodann der
Streichfarbenfilm durch den Umlauf der Auftragswalze zu
einer Abgabestelle transportiert, an welcher die zu
bestreichende Bahn den Streichfarbenfilm abnimmt. Es ist
aber auch möglich, den Film direkt auf der Bahn
aufzutragen. Dabei umschlingt die zu bestreichende Bahn die
Mantelfläche der Auftragswalze und läuft durch die
Auftragszone hindurch.
An die Strichqualität werden zahlreiche Anforderungen
gestellt. Das wichtigste Erfordernis ist die
Gleichmäßigkeit des Auftrages. Der Strich soll sowohl in
Längsrichtung der Bahn, als auch in Querrichtung hierzu
möglichst gleichmäßig aufgetragen werden, d. h. mit einem
Film konstanter Stärke sowie konstantem Flächengewicht (was
im allgemeinen dasselbe ist). Der Film soll keine
Unregelmäßigkeiten aufweisen, insbesondere nicht streifig
sein.
Ein gravierendes Problem besteht in folgendem: Der
Auftragsraum, d. h. der aus Klinge, Klingenhalter, Rakel,
Rakelhalter und Mantelfläche der Auftragswalze gebildete
Raum erhält seinen Zufluß durch den maschinenbreiten Spalt
zwischen der freien Kante der Klinge und der Mantelfläche
der Auftragswalze. Der Abfluß an Streichfarbe findet statt
in Gestalt des Streichfarbenfilmes, der zwischen der
Mantelfläche der Walze und der Dosierrakel den Auftragsraum
verläßt. An den Seiten des Auftragsraumes, d. h. im Bereich
der Bahnränder, ist der Auftragsraum zwar durch sogenannte
Stauschilde abgesperrt. Da die Stauschilde feststehen, die
Auftragswalze aber umläuft, kann diese Absperrung nur
unvollkommen sein, weshalb an den Seiten eine gewisse
Leckage an Streichfarbe auftritt. Somit finden hier weitere
Abflüsse aus dem Auftragsraum nach außen statt. Dies führt
dazu, daß sich im Stauraum im Bereich der Bahnränder eine
geringere Stauhöhe einstellt, was letztlich zu einer
Verringerung des Streichfarbenangebots im Bereich der
Bahnränder führt, und damit zu einer verringerten Stärke
des Streichfarbenfilms.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine
gemäß dem Oberbegriff derart zu gestalten, daß der
Streichfarbenfilm, der den Stauraum verläßt, gleichmäßig
dick ist, und insbesondere im Bereich der Walzenränder
nicht dünner ist, als im Bereich der Walzenmitte.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst.
Die Erfinder haben vor allem die Problematik des Abströmens
der Streichfarbe aus den Randbereichen erkannt. Sie haben
ferner die richtigen Maßnahmen ergriffen, um den Abfluß an
Streichfarbe aus den Randbereichen zu kompensieren.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine
Streicheinrichtung zum indirekten Streichen einer
Papierbahn. Man erkennt zwei Auftragswalzen 1, 2, ferner
zwei Auftragswerke 3, 4. Die Auftragswerke weisen jeweils
die folgenden Elemente auf: eine Rückwand 3.1, 4.1, einen
Klingenhalter 3.2, 4.2 mit Klinge 3.3, 4.3, einen
Rakelhalter 3.4, 4.4 mit Rakel 3.5, 4.5. Die beiden Walzen
laufen gegenläufig in Richtung der Pfeile um und bilden
gemeinsam einen Walzenspalt, durch welchen die Papierbahn 5
in Pfeilrichtung hindurchgeführt wird.
Die Mantelflächen der beiden Walzen 1, 2 laufen zunächst
durch den betreffenden Sumpf 3.7, 3.4 hindurch, sodann -
unter Belassung eines maschinenbreiten Spaltes - unter der
freien Kante der Klinge 3.3 bzw. 4.3 hindurch, sodann
weiter zur Rakel 3.5 bzw. 4.5, wo sie mit einem
Streichfarbenfilm definierter Stärke den Auftragsraum
verlassen. Der Streichfarbenfilm wird sodann am Walzenspalt
auf die betreffende Seite der Papierbahn 5 aufgetragen.
In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist die
Auftragseinrichtung 3 in vergrößertem Maßstab und daher
genauer wiedergegeben. Die Rückwand 3.1 ist hierbei
weggelassen. Sie kann sich auch dann erübrigen, wenn die
Auftragseinrichtung in einem absteigenden Teil der
Auftragswalze angeordnet ist, so daß sich ein horizontaler
Spiegel des Sumpfes 3.7 ausbilden kann. Man erkennt
wiederum den Klingenhalter 3.2 sowie die Klinge 3.3. Das
freie Ende der Klinge 3.3 bildet mit der Mantelfläche der
Auftragswalze 1 einen Spalt, durch welchen Streichfarbe aus
dem Sumpf 3.7 hindurchtreten kann. Der Auftragsraum 3.6 ist
begrenzt von der Klinge 3.3, einem Teil des Klingenhalters
3.2, vom Rakelhalter 3.4, von der Rakel 3.5, von einem Teil
der Mantelfläche der Auftragswalze 1 sowie von einem
Abdeckblech 3.7.
Entscheidend ist, daß aus dem Auftragsraum 3.6 eine
Teilmenge der Streichfarbe austreten kann, und zwar durch
eine Vielzahl von Bohrungen 7, die im Rakelhalter 3.4
vorgesehen sind. Die Bohrungen münden in einen Raum, der
von einer Auffangrinne 8 umgeben ist. Die Auffangrinne
weist eine freie Kante 8.1 auf, die einstellbar ist. Diese
freie Kante hat lediglich die Funktion eines
Spritzschutzes.
Die genannten Bohrungen 7 im Rakelhalter stellen eine
Möglichkeit dar, eine Teilmenge der Streichfarbe aus dem
Auftragsraum 3.6 austreten zu lassen. Dabei sind die
Bohrungen derart gestaltet und angeordnet, daß im mittleren
Bereich der Länge der Auftragswalze verhältnismäßig viel
Streichfarbe austritt, an den Rändern jedoch relativ wenig
oder gar keine Streichfarbe. Zwei praktische Möglichkeiten
sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Dies sind
Ansichten auf den Rakelhalter 3.4 jeweils von vorn her
gesehen, also entgegen der Richtung der austretenden
Streichfarbe. Wie man aus Fig. 3 erkennt, nehmen die
Durchmesser der Bohrungen 7 von der Mitte gegen die Ränder
hin ab.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist in den
Rakelhalter ein Schlitz eingearbeitet, der aus Abschnitten
7.1, 7.2, 7.3 und 7.4 besteht. Auch hier nimmt wiederum die
Schlitzweite von der Mitte gegen die Ränder hin ab.
Außerdem besteht die Möglichkeit, die Öffnungen -
gleichgültig, ob Bohrungen oder Schlitze - durch eine hier
nicht dargestellte Jalousie teilweise oder ganz abzudecken.
Es wäre denkbar, jeder einzelnen Öffnung eine eigene
Schieberplatte zuzuordnen. Jedoch kann auch eine gemeinsame
Schieberplatte vorgesehen werden, die Öffnungen
entsprechend der Öffnungen im Rakelhalter aufweist; die
Schieberplatte kann in diesem Falle derart verschoben
werden, daß sich die Bohrungen im Rakelhalter und die
Bohrungen in der Schieberplatte ganz oder teilweise
überdecken.
Die genannten Bohrungen 7 - bzw. sonstige Öffnungen -
können aber auch in jeder anderen Begrenzungswand des
Auftragsraumes 3.6 vorgesehen sein. So wäre es denkbar,
Öffnungen im Abdeckblech 3.7 vorzusehen oder im
Klingenhalter 3.2.
Es besteht auch die Möglichkeit, Öffnungen in zwei oder
mehreren der Begrenzungswände des Auftragsraumes 3.6
vorzusehen.
Die Bohrungen oder Schlitze haben nicht nur den Sinn des
Kompensierens des Abflusses der Streichfarbe an den
Rändern. Sie bewirken auch eine einwandfreie und geordnete
Strömung aus dem Sumpf 3.7 heraus durch den
maschinenbreiten Spalt zwischen der freien Kante von Klinge
3.3 und der Mantelfläche von Auftragswalze 1 bis in den
Auftragsraum 3.6 hinein und weiterhin aus diesem heraus. Es
werden "tote Ecken" mit der Gefahr von Ablagerungen
vermieden.
Parallel zu dem erfindungsgemäßen Gedanken, einen
zusätzlichen, kontrollierten Abfluß von Streichfarbe aus
dem Auftragsraum heraus zu schaffen, haben die Erfinder
eine Parallellösung vorgesehen. Diese besteht darin, den
Einlaßspalt in den Auftragsraum 3.6 zwischen der freien
Kante der Klinge 3.3 und der Mantelfläche der Auftragswalze
1 über seine Länge hinweg - d. h. über die Breite der
Auftragswalze 1 hinweg - ungleich groß zu machen. Genauer
gesagt besteht dieser Gedanke darin, die Weite des Spaltes
gegen die Ränder hin zunehmen zu lassen. Auch hierdurch
läßt sich der unerwünschte Abfluß von Streichfarbe aus dem
Auftragsraum an dessen seitlichen Enden kompensieren. Fig.
5 ist eine Draufsicht auf den genannten Spalt, und zwar
entgegen der aus diesem austretenden Streichfarbenströmung.
Wie man sieht, hat die freie Kante der Klinge 3.3 einen
parabolischen Verlauf, so daß die Spaltweite gegen die
Seiten hin zunimmt. Auch ist es denkbar, die Gestalt der
Klinge 3.3 durch einen entsprechenden Verstellmechanismus
zu verformen. In Fig. 5 sind hierzu lediglich schematisch
Gewindespindeln 3.8 angedeutet. Selbstverständlich könnte
die Verstelleinrichtung auch pneumatisch oder hydraulisch
arbeiten.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann auch
dadurch gelöst werden, daß die Weite des Auslaßspaltes aus
dem Auftragsraum über die Spaltlänge hinweg unterschiedlich
groß ist. Dabei wird unter "Auslaßspalt" der Spalt zwischen
dem Rakelelement 3.5 und der Mantelfläche der Auftragswalze
1 oder 2 verstanden. Gemäß der Erfindung sollte die Weite
dieses Auslaßspaltes gegen die stirnseitigen Enden der
Auftragswalze 1 oder 2 hin zunehmen.
Es kommen alle Arten von Rakelelementen für die
erfindungsgemäße Maschine in Betracht. Eine Rollrakel wurde
bereits genannt. Es kommen aber auch Schaber oder sonstige
feststehende Rakel in Betracht. Bei den Rollrakeln können
gerillte Rakel, profilierte Stäbe oder drahtumwickelte
Stäbe verwendet werden.
Fig. 6 zeigt ähnlich wie Fig. 2 eine Auftragseinrichtung
3 in vergrößertem Maßstab. Auch hier ist wiederum zwischen
der Mantelfläche der Auftragswalze 1 und der Klinge 3.3 ein
Sumpf 3.7 gebildet, der von oben her in Pfeilrichtung einen
Zulauf 10 hat. Die freie Kante der Klinge 3.3 wird umströmt
- siehe Pfeil 11, und die gewünschte Teilmenge tritt an beiden Seiten der Auftragseinrichtung aus - siehe Pfeile 12. Auf diese Weise gelangt nur frische Farbe in den Sumpf 3.7. Eine Anreicherung von Fremdpartikeln kann nicht stattfinden.
- siehe Pfeil 11, und die gewünschte Teilmenge tritt an beiden Seiten der Auftragseinrichtung aus - siehe Pfeile 12. Auf diese Weise gelangt nur frische Farbe in den Sumpf 3.7. Eine Anreicherung von Fremdpartikeln kann nicht stattfinden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 7 ist ähnlich jener gemäß
Fig. 6. Hierbei ist - ähnlich der Ausführungsform von
Fig. 2 - in Rakelhalter 3.4 eine Lochreihe 7 vorgesehen,
durch die eine Teilmenge in Richtung des Pfeiles 13
austritt und in einer Auffangwanne 14 aufgefangen wird.
Eine weitere Teilmenge strömt in Richtung der Pfeile 12
durch Schlitze in Klingenhalter 3.2. Dabei ist es möglich,
daß diese letztgenannte Teilmenge - siehe Pfeil 15 - dem
Zulaufzugegeben wird - siehe Pfeil 10.
Bei dieser Ausführungsform gemäß Fig. 7 wird die Teilmenge
gemäß Pfeil 13 aus dem System entlassen, während die andere
Teilmenge gemäß Pfeil 15 im System verbleibt und
Bestandteil eines inneren Kreislaufes ist. Dies sorgt für
eine gute Spülung der Rakel 3.5, um das Anhaften von
Partikeln zu vermeiden.
Claims (9)
1. Maschine zum Streichen einer laufenden Bahn,
insbesondere einer Papierbahn (5)
- 1.1 mit einer Auftragswalze (1, 2), deren Mantelfläche der Aufnahme eines Streichfarbenfilms dient;
- 1.2 mit einer Auftragseinrichtung (3) zum Aufbringen des Streichfarbenfilms auf die Mantelfläche;
- 1.3 die Auftragseinrichtung (3) weist eine maschinenbreite Klinge (3.3) auf, die zusammen mit der Mantelfläche der Auftragswalze (1, 2) einen spitzen Winkel einschließt und einen Sumpfraum (3.7) zur Aufnahme eines Streichfarbensumpfs begrenzt;
- 1.4 die freie Kante der Klinge (3.3) bildet mit der Mantelfläche der Auftragswalze (1, 2) einen Einlaßspalt;
- 1.5 der Klinge (3.3) ist ein Rakelelement (3.5) nachgeschaltet, das die Stärke des Films auf der Mantelfläche der Auftragswalze (1, 2) einstellt;
- 1.6 zwischen dem Einlaßspalt und dem Rakelelement (3.5) befindet sich eine Auftragszone;
- 1.7 Klinge (3.3), ein zugehörender Klingenhalter
(3.2), Rakelelement (3.5) sowie ein zugehörender
Rakelhalter (3.4) und gegebenenfalls weitere
Wände umschließen als Begrenzungswände einen
Auftragsraum (3.6), der an den Bahnrändern von
Stauschilden abgesperrt ist;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: - 1.8 die Begrenzungswände des Stauraumes (3.6) weisen im Bereich der Mitte des Stauraumes - über die Breite der Auftragswalze (1, 2) gesehen - Auslaßöffnungen auf.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Querschnitte der Öffnungen gegen die seitlichen
Enden des Stauraumes (3.6) hin abnehmen.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Querschnitte der Öffnungen
einstellbar sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnungen Bohrungen (7) sind.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bohrungen Schlitze sind.
6. Maschine zum Streichen einer laufenden Bahn,
insbesondere einer Papierbahn (5), insbesondere nach
einem der Ansprüche 1-5, gekennzeichnet durch die
folgenden Merkmale:
- 6.1 der Zulauf an Streichfarbe zum Auftragsraum (3.6) ist im Bereich von dessen stirnseitigen Enden größer als im Bereich von dessen Mitte.
7. Maschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einlaßspalt zum Auftragsraum im Bereich von dessen
stirnseitigen Enden weiter ist als im Bereich von
dessen Mitte.
8. Maschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Weite des Einlaßspaltes einstellbar ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Weite des Auslaßspaltes
zwischen Rakelelement (3.5) und Mantelfläche der
Auftragswalze (1, 2) gegen die stirnseitigen Enden der
Auftragswalze (1, 2) hin zunimmt.
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