DE4400319C2 - Spannbackeneinheit - Google Patents
SpannbackeneinheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorschubeinrichtung
zum Vorschub von Werkstücken, insbesondere für Knet-
oder Preßmaschinen nach den Merkmalen im Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Für den Vorschub von Material, insbesondere bei Knet-
oder Preßmaschinen ist es bekannt Zylinder-Kolbeneinheiten
vorzusehen. Hierbei ist eine Zylinder-Kolbeneinheit
fest mit einer Spannbackeneinheit verbunden, die das Werk
stück festhält. Der Vorschub des Werkstücks erfolgt konti
nuierlich. Dies hat zur Folge, daß die von der Vorschubein
richtung aufgebrachte Vorschubkraft bei geschlossenem Werkzeug
auf dieses einwirkt. Hierdurch ist ein Werkzeugverschleiß be
dingt. Desweiteren kann es zu einem Durchrutschen des
Werkstücks kommen. Um dem entgegenzuwirken, befindet
sich am freien Ende des Werkstücks ein Anschlag. Es
bestehen bereits Überlegungen den Vorschub intermittie
rend auszubilden.
Ein intermittierender Vorschub ist jedoch mit einigen
Nachteilen verbunden). Bei Maschinen, insbesondere Knetmaschi
nen, bei denen die Arbeitswerkzeuge mit einem hohen Takt
arbeiten, ist die Zeitspanne, innerhalb welcher das Werk
stück vorgeschoben werden kann, entsprechend klein.
Dies hat zur Folge, daß der Vorschub innerhalb kürzester
Zeit erfolgen muß. Dadurch bedingt, ist es notwendig die
Vorschubeinrichtung und das Werkstück zu beschleunigen.
Um den Werkzeugverschleiß möglichst gering zu halten,
ist es notwendig, die hoch beschleunigten Massen, welche
die einzelnen Massen der Vorschubeinrichtung umfaßt, ab
zubremsen. Das Abbremsen der Masse bis zum Stillstand be
darf einiger Zeit. Erfolgte die Abbremsung erst nachdem
der neue Arbeitstakt begann oder der Abbremsvorgang noch
nicht abgeschlossen ist, so wird die kinematische Energie
am Werkstück verbraucht. Dies führt dazu, daß der Ver
schleiß der Werkzeuge relativ hoch sein kann, wodurch die
Standzeit einer Maschine verringert wird. Bei relativ dünn
wandigen Hohlprofilen, z. B. einem Rohr, besteht die Gefahr,
daß das Werkstück geknickt wird, wenn das Werkzeug be
reits geschlossen und die Vorschubeinrichtung weiterhin
einen Vorschub ausübt.
In der Patentanmeldung P 43 26 674.6 ist eine Vorschub
einrichtung, insbesondere für Knet- oder Preßmaschinen, mit
einer Vorschubeinheit und mit einer Spannbackeneinheit mit
zwei relativ aufeinander zu und weg bewegbaren Backen be
schrieben, wobei zwischen den Backen ein Werkstück ein
spannbar ist. Jede Backe weist zwei relativ zueinander
in oder entgegengesetzten Vorschubrichtung verschieb
lichen Backenteile auf. Zwischen den Backenteilen sind
Spannkraftübertragungselemente vorgesehen, sowie
wenigstens ein Energiespeicher, welcher eine Abbrems
energie speichert und beim Öffnen eines Werkzeugs der
Maschine freigibt.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde die bekannte Vorschubeinrichtung so
weiterzubilden, daß die vorstehend genannten Nachteile
vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorschubeinrichtung mit
den im Anspruch 1 enthaltenen Merkmalen gelöst. Vorteil
hafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprü
che.
Die erfindungsgemäße Vorschubeinrichtung zeichnet sich
dadurch aus, daß die einander zugewandten Flächen der
Backenteile im Schnitt i.w. senkrecht zur Vorschubrich
tung konkav bzw. konvex sind und das eine Backenteil
um seine Längsachse, welche sich in Vorschubrichtung
erstreckt verschwenkbar ist.
Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß nicht nur die
durch eine gradlinige Bewegung entstehende Energie
gespeichert werden kann, sondern auch die Energie, welche
durch ein Verdrehen des Werkstückes während des
Umformvorgangs entsteht. Hierzu wird vorgeschlagen
die einander zugewandten Flächen gemäß einem weiteren
Gedanken kreisbogenförmig auszubilden.
Um ein sicheres und zuverlässiges Zusammenspiel der
Backenteile zu gewährleisten, wird vorgeschlagen das
eine Backenteil mit einer Führung auszubilden, entlang
welcher das andere Backenteil beim Verschwenken ge
führt wird. Hierbei wird vorgeschlagen, das eine Backen
teil mit einer Schulter und das andere Backenteil mit
einem Vorsprung auszubilden, wobei der Vorsprung zur
Anlage auf die Schulter kommt. Beim Verschwenken des
einen Backenteils gleitet dann der Vorsprung auf der
Schulter.
Gemäß einem anderen Gedanken wird vorgeschlagen, die
Führung der Backenteile so auszubilden, daß das eine
Backenteil mit einer Führungsnut versehen ist, in wel
che wenigstens ein am anderen Backenteil vorgesehener
Führungszapfen eingreift. Es versteht sich, daß die
Führungsnut einen zur Ausbildung der einander Zuge
wandten Flächenkrümmungsradius aufweist.
Gemäß einem weiteren Gedanken hat die Ausbildung den
Vorteil, die Energie, welche durch ein Verdrehen des
Werkstücks während des Umformvorgangs entsteht, ge
speichert werden soll. Hierzu sind zwei separate
Energiespeicher vorgesehen, wobei der eine Energie
speicher für die translatorische Energiespeicherung
vorgesehen ist und der andere für die Energie, welche
durch ein Verdrehen des Werkstücks während des Umform
vorgangs entsteht.
Vorteilhafterweise sind die Energiespeicher mitein
ander gekoppelt. Zur Kupplung wird ein Kopplungs
glied vorgeschlagen, welches an einem Backenteil ver
schwenkbar gelagert ist.
Von Vorteil ist es, wenn es sich bei den Spannkraft
übertragungselementen um zylinderförmig ausgebildete
Elemente handelt. Durch die zylinderförmig ausgebilde
ten Elemente besteht nur eine geringe Reibung zwischen
den Backenteilen, so daß die überschüssige Energie nahe
zu vollständig von dem Energiespeicher gespeichert und
wieder freigegeben werden kann. Die Reibung dieser Ele
mente kann noch weiter verringert werden, wenn es sich
bei den Spannkraftübertragungselementen um Kugeln han
delt. Die Anordnung der Kugeln hat auch den Vorteil,
daß ein eventueller Winkelversatz ausgeglichen werden
kann.
Zur Realisierung des Energiespeichers wird vorgeschlagen
Federelemente zu verwenden. Das Federelement oder
mehrere Federelemente speichern die beim Abbremsen der
Vorrichtung entstehende Energie, welche durch die zuein
ander verschieblichen Backenteile in die Federelemente
eingeleitet wird. Diese Ausführungsform hat den Vor
teil, daß der Energiespeicher konstruktiv einfach ver
wirklicht werden kann.
Gemäß einem weiteren Gedanken wird vorgeschlagen Feder
elemente zu verwenden, bei denen es sich um Puffer aus
einem gummielastischen Material handelt. Diese Ausbil
dung hat den Vorteil, daß sowohl die durch die grad
linige Bewegung als auch die durch ein Verdrehen des
Werkstücks während des Umformvorgangs entstehende
Energie gespeichert werden kann.
Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung zeichnet sich
die erfindungsgemäße Vorschubeinrichtung dadurch aus,
daß der Energiespeicher eine mit den Backenteilen
verbundene Schraubenfeder ist.
Um ein unterschiedliches Ansprechverhalten des Ener
giespeichers zu erreichen, wird vorgeschlagen die
Federkraft einstellbar auszubilden.
Vorteilhafterweise ist hierzu in der Ausnehmung eine
Feder angeordnet, auf die eine Schraube einwirkt.
Vorteilerhafterweise sind beidseits des Kupplungs
gliedes jeweils ein Federelement angeordnet und die
Federkraft eines jeden Federelements ist einstell
bar, wobei die Einstellung für jedes Federelement ge
trennt vorgenommen werden kann. Dies hat den Vorteil,
daß das Ansprechverhalten über ein relativ großes
Spektrum eingestellt werden kann.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nach
folgenden Figurenbeschreibung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Spann
backeneinheit in der Vorderansicht,
Fig. 2 die Spannbackeneinheit nach Fig. 1 in der Seiten
ansicht von links, im Vollschnitt,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer Spannbacken
einheit in der Vorderansicht,
Fig. 4 das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in
der Seitenansicht von links im Vollschnitt.
Die Spannbackeneinheit umfaßt zwei relativ aufeinander
zu und wegbewegbare Backen 1, 2 auf. Die Bewegung der
Backen aufeinander zu und voneinander weg sind durch
die Pfeile A,B verdeutlicht. Nicht dargestellt ist eine
Einrichtung, durch welche die Bewegung der Backen erfolgt
und die die notwendige Haltekraft der Backen 1, 2 auf
das Werkstück 3 einbringt.
Jede Backe 1, 2 umfaßt zwei relativ zueinander verschieb
liche Backen 4, 5. Die Backenteile 4, 5 sind in und ent
gegen der Richtung des Vorschubs V verschieblich.
Das Backenteil 4 weist eine im Schnitt i.w. senkrecht
zur Vorschubrichtung V konvexe Fläche 6 auf. Das Backen
teil 5 weist eine der Fläche 6 zugewandte, konkav ausge
bildete, Fläche 7 auf. Zwischen den beiden gekrümmten
Flächen 6 und 7 sind die Spannkraftübertragungselemente
8 angeordnet.
Das Backenteil 4 ist um seine Längsachse, welche sich
in Vorschubrichtung V erstreckt, verschwenkbar.
Das Backenteil 5 weist an seinen beiden Stirnflächen
Absätze 9 auf, auf welchen die Vorsprünge 10 zur Anlage
kommen.
Der Absatz 9 und der Vorsprung 10 bilden eine Führung
des Backenteils 4 beim Verschwenken.
Jedes Backenteil 4, 5 weist eine Ausnehmung 11, 12 auf. In
die Ausnehmungen 11, 12 ragt ein Kupplungsglied 13 hinein.
Das Kupplungsglied ist um einen Stift 14 schwenkbar ge
lagert. In der Ausnehmung 11 bzw. 12 sind jeweils zwei Federn
15 bzw. 16 angeordnet. Das eine Ende der jeweiligen Fe
der liegt am Kupplungsglied 13 an. Zur Einstellung der
Federkraft einer jeden Feder 15, 16 ist jeweils eine
Schraube 17 vorgesehen. Die Ausnehmungen 11, 12 liegen
i.w. senkrecht zueinander.
In den Fig. 3 und 4 ist ein zweites Ausführungsbei
spiel einer Spannbackeneinheit dargestellt.
Die Backe 1 bzw. 2 besteht, wie bereits vorstehend
beschrieben, aus den Backenteilen 4, 5, die relativ zuein
ander verschieblich sind.
Das Backenteil 4 weist in seiner dem Backenteil 5 zuge
wandten Fläche 6 eine Ausnehmung 11 auf.
Das Backenteil 5 weist einen Zapfen 18 auf, welcher
in die Ausnehmung 11 hineinragt. In der Ausnehmung 11
sind desweiteren rechts und links des Zapfens 18 Puffer
elemente 19, 20 angeordnet. Die Pufferelemente sind einer
seits mit dem Zapfen 18 und andererseits mit dem Backen
teiteil 4 verbunden. Die Federkrafteinstellung der
Pufferelemente kann über die Schrauben 17 erfolgen.
Claims (17)
1. Vorschubeinrichtung zum Vorschub von Werkstücken,
insbesondere für Knet- oder Preßmaschinen, mit
einer Vorschubeinheit und mit einer Spannbackeneinheit
mit zwei relativ zueinander zu und weg bewegbaren
Backen (1; 2), zwischen denen ein Werkstück (3) einspann
bar ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Backe (1; 2)
zwei relativ zueinander in oder entgegengesetzt der
Vorschubrichtung (V) verschiebliche Backenteile (4; 5)
aufweist und zwischen den Backenteilen (4; 5) Spannkraft
übertragungselemente (8) vorgesehen sind, sowie wenigstens
ein Energiespeicher (15; 16; 19, 20) vorgesehen ist, wel
cher eine Abbremsenergie speichert und beim Öffnen eines
Werkzeugs freigibt, wobei die einander zugewandten
Flächen (6, 7) der Backenteile (4; 5) konkav bzw. konvex
gekrümmt sind und das Backenteil (4) um seine Längsachse,
welche sich in Vorschubrichtung (V) erstreckt, verschwenk
bar ist.
2. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (6; 7) der
Backenteile im Schnitt i.w. senkrecht zur Vorschubrich
tung (V) kreisbogenförmig ausgebildet sind.
3. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Backenteil (5)
eine Führung aufweist, entlang welcher das Backenteil (4)
beim Verschwenken geführt wird.
4. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Backenteil (5) eine Schul
ter (9) und das Backenteil (4) einen Vorsprung (10) auf
weist, wobei der Vorsprung (10) zur Anlage auf die
Schulter (9) kommt.
5. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Backenteil (4) wenigstens
einen Führungszapfen aufweist, der in die Führungsnut
eingreift.
6. Vorschubeinrichtung nach einem oder mehreren vorstehen
den Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Energiespeicher (15; 16) vorgesehen sind, wobei der eine die
Translationsenergie in Vorschubrichtung und der andere die
durch Verschwenken entstehende Energie speichert.
7. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Energiespeicher gekoppelt sind.
8. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Kopplungsglied (13) vorgesehen
ist, welches an einem Backenteil verschwenkbar gelagert
ist.
9. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spannkraftübertragungselemente (8) zylinderförmig
ausgebildet sind.
10. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spannkraftübertragungselemente (8) Kugeln sind.
11. Vorschubeinrichtung nach einem oder mehreren
vorstehenden Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Energiespeicher Federelemente (15; 16)
umfaßt.
12. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Federelement ein Puffer (19; 20)
aus einem gummielastischen Material ist.
13. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Puffer starr mit den
Backenteilen (4; 5) verbunden ist.
14. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Federelement eine Schrauben
feder ist.
15. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 8 und 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Backenteile (4; 5)
jeweils eine Ausnehmung (11; 12) aufweisen, in die
das Kopplungsglied (13) hineinragt und daß das Kopplungs
glied zwischen zwei Federelementen angeordnet ist.
16. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 11 dadurch ge
kennzeichnet, daß die Federkraft des Federelements einstellbar ist.
17. Vorschubeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Energiespeicher wenigstens
eine Zylinder/Kolben-Einheit umfaßt.
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