DE4400292A1 - Dichtanordnung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtanordnung, bestehend aus
gegeneinander gepreßten Stirnwänden von zwei Bauteilen aus
Beton, Stahlbeton oder dergleichen, insbesondere von Tunnel
rohrsegmenten; sowie aus einerstrangförmigen Dichtung aus
elastomerem Werkstoff (d. h. aus Gummi oder gummiähnlichem
stoff) zum Abdichten des Spaltes zwischen den Bauteilen
bzw. Tunnelrohrsegmenten, wobei die Dichtung einen Basisteil
besitzt, der bezogen auf den Dichtteil beidseitig unter
Bildung von Flanschen verbreitert ist und der mittels dieser
Flansche und entsprechender zusätzlicher Verankerungsteile an
einer der beiden Stirnwände der Bauteile bzw. Tunnelrohr
segmente befestigt ist, während der mit dem Basisteil
einstückig verbundene Dichtteil, der im Querschnitt gesehen
von trapezförmiger Gestalt ist, und zwar bezogen auf den
Basisteil mit abnehmender Breite unter gleichzeitiger
Verjüngung der Seitenflanken, beim Zusammenpressen der
Bauteile bzw. Tunnelrohrsegmente das Abdichten des Spaltes
übernimmt.
Dichtanordnungen der oben beschriebenen Art sind für die
verschiedensten Einsatzzwecke bekannt, wobei im folgenden
insbesondere auf den Anwendungsbereich im Tunnelbau, wobei
die Tunnelrohrsegmente wiederum insbesondere Einschwimm
elemente sind, näher eingegangen wird (DE-C-31 01 332).
Zur Abdichtung des Spaltes zwischen zwei Einschwimmelementen
wird je eine Stirnseite mit einem Dichtrahmen (Stirndichtung)
aus elastomerem Werkstoff versehen. Das zuletzt abgesenkte
Teilstück wird gegen seinen bereits fest montierten
Vorgänger gezogen, bis eine erste Abdichtung erreicht ist.
Nachdem dann das Wasser aus der Kammer zwischen den beiden
Stirnwänden der Schwimmstücke gepumpt worden ist, wird das
zuletzt abgesenkte Element durch den äußeren Wasserdruck so
stark gegen seinen Nachbarn geschoben, daß die Stirndichtung
ihre endgültige Zusammenpressung erfährt und somit eine
vollständige Abdichtung zustande kommt.
Da im Rahmen des weltweiten Tunnelbaus immer größere
Anforderungen an Elastomerdichtungen gestellt werden, insbe
sondere auch unter dem Gesichtspunkt zuverlässiger Abdichtung
in Erdbebengebieten (z. B. Japan), besteht die Aufgabe darin,
eine hochwirksame Dichtung bereit zu stellen, die selbst
unter extremen Bedingungen einsatzfähig ist, und zwar über
einen langen Zeitraum hinweg (100 Jahre).
Gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 wird nun diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß innerhalb des trapez
förmigen Dichtteiles wenigstens zwei, insbesondere wenigstens
drei strangförmig verlaufende Kanäle angeordnet sind.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 bis 20 genannt.
Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Stirnseite bzw. Stirnwand eines Einschwimm
elementes mit Dichtrahmen (Stirndichtung);
Fig. 2 den Querschnitt (Schnittlinie A-A; Fig. 1) des
Dichtrahmens, wobei der Profilkörper drei
strangförmig verlaufende Kanäle besitzt;
Fig. 3 den Querschnitt (Schnittlinie A-A; Fig. 1) des
Dichtrahmens, wobei der Profilkörper acht strang
förmig verlaufende Kanäle aufweist;
Fig. 4 den Querschnitt (Schnittlinie A-A; Fig. 1) des
Dichtrahmens mit zwei Strukturierungsvarianten
der Stirnfläche des Profilkörpers.
Dabei stellen die Fig. 2 bis 4 den spannungslosen (d. h.
unbelasteten) Zustand der Dichtungen dar.
Nach Fig. 1 ist die Stirnseite (2) des Einschwimmelementes
(1) mit zwei Tunnelröhren mit einem Dichtrahmen (3) aus
elastomerem Werkstoff ausgestattet, wobei nun im folgenden
auf den Querschnitt (Schnittlinie A-A) des Dichtrahmens
anhand verschiedener Profilstrukturen näher eingegangen wird.
Nach Fig. 2 erfolgt die Abdichtung des Spaltes (6) zwischen
den beiden Einschwimmelementen (1, 4) aus Beton mittels der
Dichtung (7). Die Stirnseiten (2, 5) dieser Bauelemente sind
jeweils mit einer Metallplatte (8, 9) belegt, die im Beton
verankert ist. Die Metallplatte (8) trägt dabei seitliche
Metallprofile (10) und Metallstreifen (11), wobei die
Metallprofile und Metallstreifen mittels einer Schraube (12)
miteinander verbunden sind. Als Befestigungsmittel können
auch L-förmige Stahlschienen (DE-C-31 01 332) zum Einsatz
kommen.
Die Dichtung (7) selbst besitzt einen Basisteil (13), der
bezogen auf den Dichtteil (14) beidseitig unter Bildung von
Flanschen (15, 16) verbreitert ist. Diese Flansche werden
dabei von den Metallprofilen (10) und Metallstreifen (11)
verankernd umfaßt. An der Grundseite (17) des Basisteiles
(13) sind fünf strangförmig verlaufende Rillennuten (18, 19,
20) vorhanden, wobei die im Bereich der Längsmittelebene X
angeordnete Rillennut (18) wenigstens 30% breiter und/oder
tiefer ist als die seitlich davon angeordneten Rillennuten
(19, 20).
Der mit dem Basisteil (13) einstückig verbundene Dichtteil
(14) ist im Querschnitt gesehen von trapezförmiger Gestalt,
und zwar bezogen auf den Basisteil (13) mit abnehmender
Breite unter gleichzeitiger Verjüngung der Seitenflanken
(21, 22). Diese Seitenflanken des trapezförmigen Dichtteiles
verlaufen winkelgleich, d. h. spiegelsymmetrisch bezogen auf
die Längsmittelebene X. Die Stirnfläche (23) des Dichtteiles
ist ebenflächig ausgebildet. In der Mitte des trapezförmigen
Dichtteiles (14), und zwar im Bereich der Längsmittelebene X,
sind drei strangförmig verlaufende Kanäle (24, 25, 26) vor
handen, die direkt übereinander angeordnet und im wesentlichen
von kreisförmiger Querschnittsgestalt sind. Dabei besitzt
der sich im Bereich der Stirnfläche (23) befindende Kanal (26)
einen geringeren Durchmesser als die beiden darunter ange
ordneten Kanäle (24, 25).
Hinsichtlich der Dichtung (7) wie auch der Dichtungen (27;
Fig. 3) und (41; Fig. 4) gelten zweckmäßigerweise folgende
Parameter:
Mindestbreite a des Basisteiles:|300 mm | |
Mindeststärke b der Flansche: | 50 mm |
Mindestabstufung der Flansche: | 40 mm |
Mindesthöhe d des Dichtteiles: | 250 mm |
Winkel α der Seitenflanken: | 5 bis 15° (bezogen auf Längsmittelebene X) |
Härte in Shore A der Dichtung: | 50 bis 80° |
Fig. 3 zeigt nun eine Dichtung (27), wobei deren Basisteil
(28) mit dem der Dichtung (7; Fig. 2) formidentisch ist. Auch
die Umrisse des trapezförmigen Dichtteiles (29), nämlich die
Seitenflanken (30, 31) und die Stirnfläche (32), sind gleich.
Dagegen sind die strangförmig verlaufenden Kanäle völlig
anders angeordnet. Im Gegensatz zu der Dichtung (7; Fig. 2)
sind hier die Kanäle innerhalb der gesamten Querschnitts
fläche des trapezförmigen Dichtteiles (29) verteilt vor
handen, und zwar bezogen auf die Längsmittelebene X unter
im wesentlichen spiegelsymmetrischer Anordnung, wobei das
Strukturprinzip im folgenden näher erläutert wird.
Die insgesamt acht Kanäle sind bezogen auf die Längsmittel
ebene X dreireihig (Reihen I, II, III) angeordnet, und zwar
derart, daß sich die mittigen Kanäle (33, 34;. Reihe II)
innerhalb des Bereiches der Längsmittelebene X befinden,
während zwischen dieser Längsmittelebene und den beiden
Seitenflanken (30, 31) jeweils die seitlichen Kanäle (35, 36,
37; Reihe I) bzw. (38, 39, 40; Reihe III) vorhanden sind,
wobei die mittigen Kanäle (Reihe II) in einem Abstand e ver
setzt zu den seitlichen Kanälen (Reihen I, III) angeordnet
sind. Hinsichtlich der Anzahl (m, n) der Kanäle gelten dabei
folgende Parameter:
mittig angeordnete Kanäle (Reihe II): m = 2
seitlich angeordnete Kanäle (Reihe I bzw. III): n = m + 1 = 3
seitlich angeordnete Kanäle (Reihe I bzw. III): n = m + 1 = 3
Die Kanäle sind auch hier im wesentlichen von kreisförmiger
Querschnittsgestalt, wobei die sich im Bereich der Stirn
fläche (32) des trapezförmigen Dichtteiles (29) befindenden
zwei Kanäle (37, 40) einen geringeren Durchmesser besitzen
als die darunter angeordneten sechs Kanäle (33, 34, 35, 36,
38, 39).
Fig. 4 zeigt nun zwei Strukturierungsvarianten der Stirn
fläche (42) der Dichtung (41), wobei hinsichtlich der An
ordnung der Kanäle auf die Fig. 3 verwiesen wird. Nach der
einen Variante ist in der Mitte der Stirnfläche des Dicht
teiles, und zwar im Bereich der Längsmittelebene X, eine
einzige Rillennut (43) vorhanden. Eine zweckmäßige Alternative
besteht darin, die Stirnfläche (42) mit mehreren
Verzahnungen (44; gestrichelte Linienführung) zu versehen.
Auch wenn die Dichtanordnung schwerpunktmäßig am Beispiel
der Spaltabdichtung von Einschwimmelementen erläutert wurde,
so ist die erfindungsgemäße Stirndichtung auch zum Abdichten
der Fugen anderer Bauteile mit äquivalentem Anordnungs
prinzip, wo zugleich ähnlich hohe Anforderungen hinsichtlich
der Dicht-Leistung gestellt werden, verwendbar.
Claims (20)
1. Dichtanordnung, bestehend aus
- - gegeneinander gepreßten Stirnwänden (2, 5) von zwei Bau teilen aus Beton, Stahlbeton oder dergleichen, insbe sondere von Tunnelrohrsegmenten (1, 4); sowie aus
- - einer strangförmigen Dichtung (3, 7, 27, 41) aus
elastomerem Werkstoff zum Abdichten des Spaltes (6)
zwischen den Bauteilen bzw. Tunnelrohrsegmenten, wobei
die Dichtung einen Basisteil (13, 28) besitzt, der
bezogen auf den Dichtteil (14, 29) beidseitig unter
Bildung von Flanschen (15, 16) verbreitert ist und der
mittels dieser Flansche und entsprechender zusätzlicher
Verankerungsteile (8, 10, 11, 12) an einer der beiden
Stirnwände (2) der Bauteile bzw. Tunnelrohrsegmente (1)
befestigt ist, während der mit dem Basisteil einstückig
verbundene Dichtteil, der im Querschnitt gesehen von
trapezförmiger Gestalt ist, und zwar bezogen auf den
Basisteil mit abnehmender Breite unter gleichzeitiger
Verjüngung der Seitenflanken (21, 22, 30, 31), beim
Zusammenpressen der Bauteile bzw. Tunnelrohrsegmente das
Abdichten des Spaltes übernimmt;
dadurch gekennzeichnet, daß - - innerhalb des trapezförmigen Dichtteiles (14, 29) wenigstens zwei, insbesondere wenigstens drei strang förmig verlaufende Kanäle (24 bis 26; 33 bis 40) ange ordnet sind.
2. Dichtanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Grundseite (17) des Basisteiles (13, 28)
wenigstens drei offene oder geschlossene, strangförmig
verlaufende Rillennuten (18, 19, 20) vorhanden sind, wobei
die im Bereich der Längsmittelebene X angeordnete Rillen
nut (18) breiter und/oder tiefer ist als die seitlich
davon angeordneten Rillennuten (19, 20), die im wesent
lichen spiegelsymmetrisch zu der mittigen Rillennut (18)
verlaufen.
3. Dichtanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittig angeordnete Rillennut (18) wenigstens 30%
breiter und/oder tiefer ist als die seitlich davon ange
ordneten Rillennuten (19, 20).
4. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Basisteil (13, 28) eine Mindest
breite a von 300 mm aufweist.
5. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flansche (15, 16) des Basisteiles
eine Mindeststärke b von 50 mm aufweisen.
6. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flansche (15, 16) eine Mindest
abstufung c von 40 mm aufweisen.
7. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der trapezförmige Dichtteil (14, 29)
eine Mindesthöhe d von 250 mm aufweist.
8. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der trapezförmige Dichtteil (14, 29)
eine Stirnfläche (23, 32, 42) besitzt, die - bezogen auf
die Längsmittelebene X - im wesentlichen von spiegel
symmetrischer Gestalt ist.
9. Dichtanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (23, 32) ebenflächig oder konkav
ausgebildet ist.
10. Dichtanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (42) Rillennuten oder Verzahnungen
(44) aufweist.
11. Dichtanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Mitte der Stirnfläche (42) des trapezförmigen
Dichtteiles, und zwar im Bereich der Längsmittelebene X,
eine einzige Rillennut (43) angeordnet ist.
12. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenflanken (21, 22, 30, 31)
des trapezförmigen Dichtteiles winkelgleich, d. h.
spiegelsymmetrisch bezogen auf die Längsmittelebene X
verlaufen.
13. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Seitenflanken (21, 22, 30, 31)
des trapezförmigen Dichtteiles in einem Winkel α von
5° bis 15° verlaufen, und zwar bezogen auf die Längsmittel
ebene X.
14. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß ausschließlich in der Mitte des trapez
förmigen Dichtteiles (14), und zwar im Bereich der Längs
mittelebene X, Kanäle (24, 25, 26) vorhanden sind, die
direkt übereinander angeordnet sind.
15. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanäle (33 bis 40) innerhalb der
gesamten Querschnittsfläche des trapezförmigen Dichtteiles
(29) verteilt vorhanden sind, und zwar bezogen auf die
Längsmittelebene X unter im wesentlichen spiegelsymme
trischer Anordnung.
16. Dichtanordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle bezogen auf die Längsmittelebene X drei
reihig (Reihen I, II, III) angeordnet sind, und zwar
derart, daß sich die mittigen Kanäle (33, 34; Reihe II)
innerhalb des Bereiches der Längsmittelebene X befinden,
während zwischen dieser Längsmittelebene und den beiden
Seitenflanken (30, 31) jeweils die seitlichen Kanäle
(35, 36, 37; Reihe I) bzw. (38, 39, 40; Reihe III) vor
handen sind, wobei die mittigen Kanäle (Reihe II) in
einem Abstand e versetzt zu den seitlichen Kanälen
(Reihe I, III) angeordnet sind.
17. Dichtanordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß hinsichtlich der Anzahl (m, n) der Kanäle folgende
Parameter gelten:
mittig angeordnete Kanäle (Reihe II): m (insbesondere m = 2)
seitlich angeordnete Kanäle (Reihen I bzw. III): n = m + 1
mittig angeordnete Kanäle (Reihe II): m (insbesondere m = 2)
seitlich angeordnete Kanäle (Reihen I bzw. III): n = m + 1
18. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanäle (24 bis 26; 33 bis 40)
im wesentlichen von kreisförmiger Querschnittsgestalt
sind.
19. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanäle (26, 37, 40), die sich im
Bereich der Stirnfläche (23, 32, 42) des trapezförmigen
Dichtteiles befinden, einen geringeren Durchmesser haben
als die darunter angeordneten Kanäle.
20. Dichtanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung eine Härte in Shore A
von 50° bis 80° besitzt.
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