DE439186C - Verfahren zur Herstellung eines Ausstattungspapiers - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines Ausstattungspapiers. Zusatz zum Patent 435843 Es ist bekannt, Ausstattungspapiere von geaderter, genarbter oder gemaserter Oberflächenbeschaffenheit durch Aufkasehieren von geknülltem und wieder geglättetem Seidenpapier auf glattes Papier herzustellen. Auch das Patent 435843 hat ein vereinfachtes Verfahren zur Herstellung solcher Papiere zum Gegenstande, welches darin besteht, daß das. geknüllte und wieder glattgestrichene Seidenpapier auf einer angefeuchteten Platte ausgebreitet, hierauf glattes, festes Papier auf das Seidenpapier aufgeklebt und mit dem anhaftenden Seidenpapier zusammen von der Platte abgezogen wird.
• Es hat sich nun gezeigt, daß man ein zu Ausstattungszwecken brauchbares Papier auch dann erhält, wenn geknülltes und wieder geglättetes und auf einer angefeuchteten Platte ausgebreitetes Seidenpapier für sich allein, d. h. ohne daß es mit festem, glattem Papier zusammengeklebt ist, von der angefeuchteten Platte abgezogen wird. Dieses. Papier unterscheidet sich von den durch Kaschieren erhaltenen Luxuspapieren vor allem dadurch, daß die feste Papierunterlage fehlt, und durch eine dadurch begründete geringere Festigkeit und Stärke. Andererseits. unterscheidet es. sich aber auch von dem in letzter Beziehung etwa gleichwertigen Seidenpapier, Kreppapier u. dgl. durch eine gewisse charakteristische Narbung -und Färbung, welche es wiederum in allerdings ahweichender Form mit den durch Kaschieren erzeugten Ausstattungspapieren gemeinsam hat. Eine reliefartige Gestaltung des Papiers, welche man am besten als »wolkig« oder »flockig«- bezeichnen kann, machen es besonders geeignet für gewisse gewerbliche Verwendungen, z. B. als überzugspapier oder Futterpapier.
• Die Herstellung dieses Papiers, welche den Gegenstand der Erfindung bildet, unterscheidet sich von der bekannten Herstellung des aus aufeinanderkaschiertem, geknittertem Seidenpapier als Oberbogen und glattem Papier als Unterbogen bestehenden Ausstattungspapiers, darin, daß der wieder ausgebreitete Knitterbogen nicht mit einem glatten Unterbogen zusammengeklebt wird. Vielmehr wird der wieder geglättete Knitterbogen nur mit gegebenenfaJ1s gefärbter Flüssigkeit in der Weise behandelt, daß der trockene Knitterbogen auf einer farbig angefeuchteten Platte ausgebreitet und wieder abgezogen wird. Damit ist das Herstellungsverfahren an sich abgeschlossen, denn das, Trocknen und die etwa noch vorzunehmenden weiteren Behandlungen zur Erzielung gewisser besonderer Wirkungen sind bekannte Maßnahmen.
• Das Verfahren wird beispielsweise in folgender Weise ausgeführt: Geknülltes und wieder ausgebreitetes und glattgestrichenes. Seidenpapier wird auf einer angefeuchteten Platte, wobei die Feuchtigkeit beliebig gefärbt sein kann, unter leichtes Eindrücken, Tupfen, Streichen o. dgl. ausgebreitet. Hierbei nimmt das Seidenpapier an den verschiedenen Stellen der Fläche die Farbe und Feuchtigkeit in verschiedener Stärke an, je nachdem durch die vorhergegangene Knitterung des Papiers die einzelnen Stellen der Papierfläche für die Annahme der Feuchtigkeit mehr oder weniger geeignet gemacht sind. Die Papierfläche erhält eine Färbung von wolken- oder fiockenartigem Charakter. Beim Abziehen des angefeuchteten Papiers von der Platte löst sich das Papier von der Platte an den-7 verschiedenen Stellen mehr oder weniger leicht von der Platte. Dadurch erhält das Papier auch eine reliefartige Oberflächengestaltung von wolkigem oder flockigem Aussehen, weiche sich im getrockneten Zustande erhält. Nach dem Trocknen kann das Papier in beliebig bekannter Weise weiterbehandelt werden, je nachdem der besondere Verwendungszweck es verlangt.

Claims (1)

1. PATENT ANSPRUC.Ll Verfahren zur Herstellung eines Ausstattungspapiers nach Patent 435843, dadurch gekennzeichnet, daß geknülltes und wieder- geglättetes Seidenpapier auf einer farbig angefeuchteten Platte ausgebreitet, wieder abgezogen und getrocknet wird.