DE438964C - Induktionsfreies Kabel - Google Patents

Induktionsfreies Kabel

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DE438964C DEB94035D DEB0094035D DE438964C DE 438964 C DE438964 C DE 438964C DE B94035 D DEB94035 D DE B94035D DE B0094035 D DEB0094035 D DE B0094035D DE 438964 C DE438964 C DE 438964C
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  • Induktionsfreies Kabel. Bekanntlich beeinflussen sich benachbarte elektrische Leitungen elektromagnetisch (induktiv) und elektrostatisch (kapazitiv), wenn eine Änderung der Spannung oder des Stromes, allgemein gesagt, ihres elektrischen Zustandes eintritt. Diese Erscheinungen können zu Störungen des Betriebes der einzelnen Leitungen führen und die Bildung neuer Stromkreise durch Zusammenschalten mehrerer Einzelkreise unmöglich-machen.
  • Um diese unliebsamen Nebenerscheinungen zu beseitigen, wendet man bekanntlich im störenden oder gestörten oder in beiden Stromkreisen parallel geführte Doppelleitungen (Hin- und Rückleitung) an, deren einzelne Leiter entweder konzentrisch, verdrillt, oder so angeordnet sind, daß die durch sie gedachten Ebenen in der zwischen Hin- und Rückleitung gedachten Mittellinie einer oder beider Doppelleitungen senkrecht zueinander stehen.
  • Von diesen beiden Arten von Schutzmitteln (konzentrisch oder verdrillte Anordnung der einzelnen Doppelleitungen bzw. einfache oder vollständig symmetrische Anordnung von zwei Doppelleitungen) bietet nur die vollständige Symmetrie einen Schutz gegen beide Induktionsarten (elektromagnetische und elektrostatische), die immer gleichzeitig vorhanden sind und gleich stark, aber. auch sehr verschieden stark sein können. Die konzentrische oder verdrillte Doppelleitung bildet keinen oder nur einen unvollständigen Schutz gegen die elektrostatische Induktion; denn verdrillte Doppelleitungen legen sich beim nochmaligen Verseden zu Viererkreisen unregelmäßig zusammen und erfahren auch Veränderungen in den Drallängen. Die teilweise, d. h. einfache gegenseitige symmetrische Anordnung von zwei Doppelleitungen beseitigt nur in dem Falle, daß die Leitungsebenen der beiden Doppelleitungen in der Mittellinie einer der beiden Leitungen senkrecht zueinander stehen, die gegenseitige elektromagnetische Induktion, nicht die elektrostatische.
  • Je nach der Änderung des elektrischen Zustandes, dem Wellenwiderstand, der Länge und Belastung der Leitungen kann die magnetische und die statische Induktion einander gleich oder sehr verschieden stark sein. Es reicht daher nicht in allen Fällen aus, wenn genügend Schutz gegen eine der Induktionsarten vorhanden ist. Beim Zusammenschalten mehrerer Doppelleitungen zu neuen Stromkreisen dürfen sich die einzelnen Doppelleitungen weder induktiv noch kapazitiv gegenseitig beeinflussen.
  • Solange es sich darum handelte, zwei Doppelleitungen gegeneinander praktisch induktionsfrei zu machen, um sie auch als neuen dritten Stromkreis verwenden zu können, erfüllte die vollkommene Symmetrie diese Aufgabe vollständig. Wenn aber mehr als zwei Doppelleitungen in einem Kabel, also im Induktionsbereich untergebracht und wenige oder alle zu neuen Stromkreisen einfach oder mehrfach zusammengeschaltet werden sollen, dann versagten bisher alle bekannten Schutzmittel, weil entweder die magnetische oder die statische oder beide Induktionen nicht genügend oder überhaupt nicht aufgehoben bzw. vermindert waren. Die konzentrischen oder verdrillten Doppelleitungen sind elektrostatisch unsymmetrisch. Man hat daher vereinzelt auch versucht, in Fernsprechkabeln verdrillte Doppelleitungen mit Schutzhüllen zu umgeben, die außen blank und daher fortlaufend untereinander und mit Erde leitend verbunden waren. Das Ergebnis war unbefriedigend, weil bei unrichtiger Verdrillung die Energieverluste (Dämpfung) unzulässig groß waren, wenn bei starken Hüllen aus elektrisch gut leitendem Material (Kupfer) infolge der Schirmwirkung die magnetische Induktion ebenfalls genügend vermindert wurde. Auch bei dünnen, nur für die Beseitigung der elektrostatischen Induktion bestimmten Schutzhüllen war namentlich bei höheren Schwingungszahlen, wie sie zum Fernsprechen übertragen werden müssen, die Dämpfung der Leitung unzulässig groß, weil die an unzähligen Punkten untereinander und mit Erde in gut leitender Verbindung stehenden blanken Hüllen wie auf der Niederspannungsseite kurzgeschlossene Transformatoren die Leitungen längs derselben belasteten.
  • Durch richtige Vereinigung von an sich bekannten Erscheinungen läßt sich nun ein praktisch vollkommener Schutz beliebig vieler benachbarter Doppelleitungen einesKabels selbst für Mehrfachbetrieb in häufiger Zusammenschaltung sowohl gegen magnetische wie statische Induktion erreichen. Dieses kann auf zweierlei Weise geschehen. Unter der Bezeichnung Kabel- sind auch in Rinnen, Kanälen usw. eingezogene isolierte Leitungsstränge oder mehrdrähtige Leiteranordnungen in Form von Litzen, Schnüren usw. zu verstehen.
  • Nach den angestellten Untersuchungen läßt sich bekanntlich mit Hilfe der Verdrillung der Hin- und Rückleitung einer Doppelleitung nur dann eine genügende Verminderung der magnetischen Induktion erzielen, wenn der Drall der sich gegenseitig beeinflussenden einzelnen oder zu neuen zusammengeschalteten Doppelleitungen zueinander in einem ganz bestimmten Verhältnis steht. Nach dem gefundenen Gesetz müssen die Drallängen entweder einander gleich sein oder in einem geraden Verhältnis zueinander stehen. Bei gleichen Drallängen müssen diese so gegeneinander verschoben sein, daß nebeneinanderliegende Querschnitte der beiden Doppelleitungen um 9o° gegeneinander verdreht erscheinen. Von einer parallelen Lage des Dralles der beiden Leitungen ausgehend, müssen sie also um die halbe Länge des Dralles gegeneinander in der Längsrichtung der Leitungen verschoben sein. Der Drehsinn der Verdrillung kann gleichgerichtet oder entgegengesetzt sein. Die größte zulässige Dralllänge richtet sich nach der störenden oder zu übertragenden kürzesten Wellenlänge. Sie soll höchstens ein Viertel dieser Wellenlänge betragen, da dieses der Grenzwert ist, innerhalb dessen der Strom seine Richtung nicht wechselt. Diese Regel wird in den meisten Fällen von selbst erfüllt sein. Bei der Fortleitung sehr kurzer Wellen auf verdrillten Freileitungen oder Viererkabeln, wie sie neuerdings z. B. zum Telegraphieren oder Fernsprechen zur Anwendung kommen, kann ihre Beachtung aber nötig sein. Bei der Wahl der Drallängen unterhalb dieses Höchstwertes für die einzelnen Stammdoppelleitungen und die aus ihnen gebildeten Kombinationsdoppelleitungen empfiehlt es sich, aus praktischen Gründen den Drall mit der Zunahme der Zusammensetzung der Doppelleitungen abnehinen zu lassen, so daß die einfachen Doppelleitungen die kürzesten Drallängen aufweisen. Natürlich ist die angegebene Gesetzmäßib keit nur zwischen den Leitungen anzuwenden, die sich infolge ihrer Nähe unverdrillt elektromagnetisch beeinflussen würden.
  • Da verdrillte Doppelleitungen ein elektrostatisch unsymmetrisches System sind, so wird durch die Verdrillung eine Verminderung oder Beseitigung der statischen Induktion nicht erzielt, unter Umständen tritt sogar das Gegenteil ein. Daher muß jede verdrillte Doppelleitung (wenigstens die Stammleitungen) einen besonderen elektrostatischen Schutz erhalten, und zwar in Form einer hinreichend geschlossenen metallischen Zwischenschicht oder Schutzhülle. Da die Leitungen sich infolge der besonderen Verdrillung nicht mehr elektromagetisch beeinflussen, sind die Metallhüllen nicht mehraufelektromagnetische Schirmwirkung zu bemessen, also verhältnismäßig dünn zu machen und gemäß der Erfindung bis auf einen Punkt vollständig zu isolieren, um auch ihre Wirkung wie ein kurzgeschlossener Transformator praktisch zu beseitigen. An dem einen nicht isolierten Punkt werden die Schutzhüllen untereinander und zweckmäßig vorzugsweise auch mit Erde gut leitend verbunden, um über sie den infolge der elektrostatischen Unsymmetrie bedingten statischen Ausgleich der Elektrizität bei Änderungen der Spannung und des Stromes in einem der sich reduzierenden Stromkreise außerhalb dieser Stromkreise selbst herbeizuführen. Die Anordnung der Hüllen um die Leiter selbst (Hin- und Rückleitung einzeln) empfiehlt sich nicht, weil die Verluste in ihnen infolge der starken elektromagnetischen Kopplung mangels jeglicher Kompensation der induzierten elektromotorischen Kräfte unzulässig groß werden, namentlich wenn Wechselströme mittlerer oder höherer Freqenz übertragen werden sollen. Die Länge der elektrostatischen Schutzhüllen, welche zur Verstärkung der Selbstinduktion der Kombinationsleitungen auch aus magnetischem Material sein können, wenn über diese Ströme von sehr geringer Schwingungszahl geleitet werden sollen, soll ohne Unterbrechung in der Längsrichtung der Leitung ebenfalls höchstens gleich dem vierten Teil der in den Stammleitungen fortzuleitenden kürzesten Wellenlänge sein. Hierfür ist Voraussetzung, daß die Wellen in der Kombinationsleitung länger sind, andernfalls ist die überhaupt zu übertragende kürzeste Wellenlänge maßgebend. Auch für die elektrostatische oder kapazitiv e Induktion ist die Viertel-Wellenlänge der Grenzwert, innerhalb dessen der Ladestrom bzw. die ihn erzeugende Spannung die Richtung nicht wechselt, also die Phase beibehält, «renn der Wirkwiderstand der Leitung gegenüber ihrem induktiven für die in Frage kommende Schwingungszahl verhältnismäßig klein ist. Bei anderem Verhältnis darf die Länge der Schutzanordnung (Metallhülle oder die noch zu behandelnde Kreuzung) ebenfalls nicht größer als höchsten ein Viertel der zu übertragenden kürzesten Wellenlänge sein, sondern muß, j e nach der Stärke der Induktion, kleiner gewählt werden.
  • Die elektrostatischen Schutzmittel brauchen nun nicht in allen Fällen längs der ganzen Leitungsstrecke angewandt zu werden, sondern es genügt in vielen Fällen, sie als künstliche Ausgleichkondensatoren zwischen die Apparate und übrigen Leitungsstrecken ein- oder zwischen Hin- bzw. Rückleitung unu Erde anzuschalten, wobei die Bemessung und Schaltung der Kabel mit Schutzhüllen als Ausgleichkondensatoren so erfolgen soll, daß die Ungleichheiten der Kapazitäten der zusammenzuschaltenden Stromkreise nach Möglichkeit ausgeglichen sind. Auch hier soll die Länge der Schutzhüllen oder der Abstand der Ausgleichkondensatoren von den Apparaten oder voneinander längs der Leitung in der Regel ein Viertel der kürzesten induzierenden Wellenlänge nicht überschreiten.
  • Die angegebenen Schutzeinrichtungen haben nun trotz ihrer Verbesserungen den Nachteil, daß sie verhältnismäßig kostspielig sind und auch namentlich bei kürzeren Wellen Energieverluste mit sich bringen, sei es durch Erhöhung der Dämpfung der Leitung infolge der Vergrößerung der Leitungskapazität durch die Hüllen oder durch Stromwärmeverluste in den Hüllen. Bei verdrillten Leitungen lassen sie sich aber nicht vermeiden, weil die Kapazitäten längs derselben durch die Verdrillung verändert und unsymmetrisch werden. Wird daher von der Verdrillung abgesehen, so läßt sich lediglich durch geeignete gegenseitige Anordnung der Einzelleiter oder der ihnen entsprechenden Kombinationsleiter (Hin- oder Rückleitung) einer jeden Doppelleitung erreichen, daß sowohl die magnetische wie statische Induktion praktisch hinreichend vermindert bzw. völlig beseitigt werden, ohne daß eine Vergrößerung der Kapazität eintritt oder durch zusätzliche Verluste eine Erhöhung der Dämpfung stattfindet. Derartige Anordnungen erhält man gemäß der Erfindung, wenn man die Hin- und Rückleitung der Doppelleitungen parallel führt, also unverdrillt läßt, gegenseitig in einfach (Abb. q. und 5) oder vollständig symmetrischer (Ab. 6) Ouerschnittsform anordnet und dann nach bestimmter Gesetzmäßigkeit die Hin-und Rückleitung der Doppelleitungen gegeneinander kreuzt und die aus zwei Doppelleitungen gebildeten Vierer im Stern, und zwar im geraden Schritt verseilt. Bei der vollständigen Symmetrie (Abb. 6) befinden sich die Ebenen der beiden zu einem dritten Stromkreis zusammenzuschaltenden Doppelleitungen je in der magnetischen und elektrostatischen neutralen Zone (d. h. Nullinie oder Nullebene) der zugehörigen zweiten Doppelleitung. Einfache Symmetrie ist vorhanden, wenn sich die Nullinien der beiden zusammengehörigen Doppelleitungen decken (Abb. q.) oder eine Nullinie mit der anderen Doppelleitungsebene zusammenfällt (Abb. 5).
  • Bei vollständiger Symmetrie ist ein diagonales Kreuzen der einzelnen Doppelleitungen eigentlich nicht notwendig, wenn sie wirklich räumlich vollkommen symmetrisch ausgeführt werden und es sich nur um zwei symmetrisch bzw. induktionsfrei anzuordnende Doppelleitungen handelt. Die erste Bedingung ist aber praktisch nicht zu erfüllen, und außerdem sind es meistens viel mehr Doppelleitungen, die in einem Kabel induktionsfrei eng zusammen untergebracht werden sollen. Daher ist es auch bei der an sich vollkommenen Symmetrie notwendig, die einzelnen Doppelleitungen durch diagonales Kreuzen nach einem bestimmten Gesetz mit Rücksicht auf die praktisch unvermeidlichen Unregelmäßigkeiten und die gegenseitige Einwirkung bei mehr als zwei Doppelleitungen induktionsfrei zu machen.
  • Die einfache Symmetrie erfordert selbst bei zwei Doppelleitungen die Anwendung des seitlichen Kreuzens, um mittels dieses durch Vertauschen benachbarter Leiterstrecken in dem einen Fall die noch hinsichtlich der induktiven und kapazitiven gegenseitigen Wirkung fehlende Symmetrie herzustellen, im zweiten Falle hinsichtlich der elektrostatischen.
  • Das Kreuzen muß in allen drei angegebenen Fällen (Abb. q., 5, 6) so vorgenommen werden, daß eine Anzahl regelmäßiger Felder entsteht, die bei gleicher Zahl um die halbe Feldlänge gegeneinander verschoben sein oder um ein gerades Vielfaches voneinander verschieden sein müssen.
  • Zwei Aderpaare oder Doppelleitungen, welche kurz Vierer genannt werden, bilden, wenn sie nach der ersteren Anordnung mit Schutzhüllen versehen sind und wiederum mit zwei anderen verdrillt werden, einen neuen Stromkreis, den man Achter nennen kann. Ein Achter ergibt 7 Stromkreise. Man kann in dieser Weise nun noch Vierer bilden, aus diesen wiederum Achter und dann je zwei Achter zu einem Sechzehner durch Verdrillen vereinigen, wobei darauf zu achten ist, daß die angegebene Gesetzmäßigkeit zwischen sich induzierenden Leitungen erfüllt ist. Ein Sechzehner ergibt 15 Stromkreise.
  • Elektrisch besser und in der Herstellung einfacher ist der Aufbau der Leitungen nach der zweiten, der Symmetrieanordnung. Die Vierer werden gleich zu j e vieren. nach der vollständigen symmetrischen Anordnung zu einem Sechzehner vereinigt, welcher also acht Stammdoppelleitungen enthält, die mit der Zusammenschaltung in sich 15 Stromkreise ergeben. Vereinigt man durch vollständige Symmetrie nochmals q. Sechzehner, so erhält man einen Vierundsechziger, der 63 Stromkreise bei 32 Stammdoppelleitungen besitzt.
  • Die gegenseitige Induktion benachbarter Stammleitungen verschiedener Vierer wird durch Kreuzungen nach dem angegebenen Gesetz verhindert. Die aus den beiden Stammleitungen eines Vierers gebildete dritte Doppelleitung wirkt bei vollständig symmetrischer Anordnung der Stammleitungen nicht induzierend. Bei einfacher Symmetrie läßt sich die induktive Wirkung auf benachbarte Vierer durch entsprechende Verschiebung gleich langer oder eine gerade vielfache Zahl von Kreuzungen genügend vermindern, die kapazitive Induktion hingegen durch einfache Symmetrie mit entsprechenden Kreuzungen der Vierer oder durch ihre vollständig symmetrische Anordnung praktisch beseitigen. Bei jeder neuen Viererbildung zu Sechzehnern und aus diesen zu Vierundsechzigern wiederholen sich also einfache oder vollständige Symmetrie mit den erforderlichen Kreuzungen. Bei der vollständigen Symmetrie muß auch außer den Kreuzungen der einzelnen Stammleitungen, vorausgesetzt, daß ihre Anordnung praktisch genügend symmetrisch ausgeführt ist, eine regelmäßige Verdrillung einer ganzen Viererleitung, also ihrer beiden Stammdoppelleitungen gleichzeitig und gleichmäßig um den gemeinsamen Mittelpunkt in einer Richtung, stattfinden, wobei bezüglich des Unterschiedes des Dralles mehrerer einen neuen Vierer oder Sechzehner bildenden Viererleitungen die für magnetisch induktionsfreie Verdrillung angegebenen Gesetze zu berücksichtigen sind.
  • Der Aufbau der Vierer, Sechzehner, Vierundsechziger usw. braucht nicht in allen Stufen oder Teilen nach den gleichen Anordnungen geschehen, sondern es können die angegebenen verschiedenen Anordnungen entsprechend gemeinsam in einem Kabel angewandt werden. Z. B. können auch gekreuzte Leitungen elektrostatische Schutzhüllen erhalten; desgleichen z. B. auch vollständig oder einfach symmetrische Sechzehner, um sie bei mehrfacher- Anordnung in einem gemeinsamen Bleimantel von dessen elektrostatisch unsymmetrischer Wirkung frei zu machen, wenn man die Sechzehner nicht in sich kreuzen oder verdrillen kann oder will.
  • Das elektrisch und in der praktischen Herstellung beste System mehrfach verbundener und induktionsfrei angeordneter Doppelleitungen ist nach der Erfindung das vollständig symmetrische mit diagonalen Kreuzungen der Stammleitungen und Verdrillen der Vierer in geradem Schritt, um die unsymmetrische Kapazität gegen den Bleimantel und ciie übrigen Vierer auszugleichen. Aus dem gleichen Gründe sind die gesetzmäßig gekreuzten Sechzehner ebenfalls zu verdrillen, und zwar aus praktischen Gründen zweckmäßig entgegengesetzt wie die Vierer, wobei natürlich stets die angegebenen beiden Gesetze über nie Wahl bzw. Anordnung des Dralles zwischen benachbarten Leitungen, d. h. solchen, welche sich induzieren, zu befolgen sind. Die Raumausnutzung ist bei dieser Ausführung auch in elektrischer Hinsicht am günstigsten.
  • In den Abb. i bis io sind einige Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
  • In Abb. i bilden die Hüllen h einen elektrostatischen Schirm um die Aderpaare ai, b1 und a2, b2, die gegeneinander magnetisch induktionsfrei verdrillt gedacht sind. h, 12 sind Bezeichnungen für die beiden Aderpaare als Doppelleitungen i und 2. Mit i ist die Isolation zwischen beiden Schutzhüllen und gegen Erde und mit p die nur an einer Stelle jeder Schutzhülle vorzunehmende Verbindung mit den zugehörigen übrigen bzw. Erde bezeichnet.
  • Abb. 2 und 3 stellen Kabelquerschnitte dar, bei denen aus verdrallten und mit Schutzhüllen versehenen Doppelleitungen r, 2 usw. in Abb.2 Vierer und in Abb. 3 Achter gebildet sind. Mit h sind wiederum die Schutzhüllen, die wie in Abb. z ausgeführt sind, und mit h, 122 1, usw. bzw. a., a2, bi, b2 die Doppelleitungen oder Aderpaare bezeichnet. Der nicht durch die Vierer oder Achter ausgenutzte Raum ist durch Doppelleitungen oder Vierer ausgefüllt.
  • Die Abb. q:, 5 und 6 stellen die verschie-" denen Grundzüge der symmetrischen Anordnung von Doppelleitungen dar, um sie unter gleichzeitiger Verwendung von Kreuzungen und Verdrillungen im Stern induktionsfrei zu machen. Abb. q, und 5 zeigen einfach symmetrische Anordnungen von den beiden Aderpaaren ai, b, und a2, b2. Mit N ist die neutrale Zone oder Nullinie oder Nullebene gekennzeichnet. In Abb.6 sind dieselben Aderpaare vollständig symmetrisch zueinander angeordnet: Die beiden an sich bekannten Gesetze, nach denen die einfach oder vollständig symmetrisch aufgebauten Doppelleitungen gemäß der Erfindung gekreuzt werden, um die Induktion zwischen zwei Aderpaaren a, bi und a2, - b2 und nach außen aufzuheben, sind in den Abb. 7 und 8 schematisch erläutert. In Abb.7 sind die Felder gleich lang und demzufolge gegeneinander um die halbe Feldlänge verschoben, in Abb. 8 ist die Zahl der durch die Kreuzungen entstandenen Feldei- von Leitung 2 ein gerades Vielfaches von derjenigen der Leitung z, nämlich das Zweifache. Die gegenseitige Lage der Kreuzungspunkte ist symmetrisch gezeichnet, kann aber bei einem geraden Vielfachen beliebig sein.
  • Die Abb.9 und ro sind schematische Kabelquerschnitte von einfach oder vollständig symmetrisch angeordneten Leitungen. Mit vi bis v8 sind die Vierer und mit S, bis SIV die daraus gebildeten Sechzehner bezeichnet. In Abb. 9 sind die Vierer v, bis J4 entsprechend dem Prinzip der Abb. q. und diejenigen von SI (Vierer v, bis v$) gei äß dem Prinzip von Abb. 5 angeordnet. In ni Leiden Fällen ist angenommen, daß erstens die Stammleitungen jedes Vierers in sich und zweitens bei der Querschnittsform von Abb. 4 gegenseitig induktionsfrei, also nach den Gesetzen in Abb.7 oder 8 gekreuzt und als Vierer selbst gegeneinander wieder gekreuzt Schritt verseilt sind. Außerdem müssen die Vierer selbst gegeneinander wieder gekreuzt und im Stern verseilt sein und die Sechzehner ebenfalls, wenn sie als Vierundsechziger betrieben werden sollen.
  • Bei der vollständig symmetrischen Anordnung der Leitungen in Abb. to ist angenommen, daß die Vierer in sich und gegenseitig diagonal gekreuzt und im Stern verdrillt sind und in gleicher Weise auch die Sechzehner, damit sie bis zum Vierundsechzigersystem gemeinsam betrieben werden können.
  • An den von den Sechzehnern nicht ausgefüllten Querschnitten der Abb.9 und zo sind besondere Vierer vorgesehen, die ebenfalls bezüglich benachbarter Leitungen entsprechend gekreuzt und im Stern verdrillt oder paarweise verdrillt und mit Schutzhüllen versehen sein müssen.
  • Werden die angegebenen induktionsfreien Doppelleistungssysteme lediglich als unterteilte Einfachleitung für beliebige Zwecke benutzt, so besitzen sie gegenüber gewöhnlichen Verseilungen oder solchen mit beliebigen oder ungeraden Verhältnissen der Drallängen den Vorteil tatsächlicher Verminderung oder Beseitigung der Hauptwirkung, so daß der Querschnitt sämtlicher einzelnen Leitungen voll ausgenutzt wird, was einen bedeutenden Vorteil bietet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Induktionsfreies Kabel, dadurch gekennzeichnet, daß die Doppelleitungen entweder je für sich verdrillt und in Längen von höchstens einem Viertel der kürzesten induzierenden Wellenlänge mit isolierten und punktförmig untereinander oder mit Erde elektrisch leitend verbundenen metallischen Zwischenschichten oder Schutzhüllen, gegebenenfalls in einer derartigen Bemessung, daß sie als Ausgleichkondensatoren wirken, versehen sind, oder in einfach oder vollständig symmetrischer Querschnittsform bzw. in beiden Querschnittsformen angeordnet und unter seit- i licher bzw. diagonaler Kreuzung in geradem Schritt parallel geführt und zu Vierern verdrillt sind, und zwar mit Drall- und Kreuzungslängen von höchstens einem Viertel der kürzesten indu- i zierenden Wellenlänge, oder beide Kennzeichen zugleich aufweisen.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die induktionsfrei gemachten Kabel lediglich als Einfachleiter für beliebige Zwecke benutzt werden.
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