DE4345359C2 - Bei Raumtemperatur abbindender, Kohlenstoff enthaltender Dreikomponentenzement - Google Patents
Bei Raumtemperatur abbindender, Kohlenstoff enthaltender DreikomponentenzementInfo
- Publication number
- DE4345359C2 DE4345359C2 DE4345359A DE4345359A DE4345359C2 DE 4345359 C2 DE4345359 C2 DE 4345359C2 DE 4345359 A DE4345359 A DE 4345359A DE 4345359 A DE4345359 A DE 4345359A DE 4345359 C2 DE4345359 C2 DE 4345359C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cement
- acid
- component
- catalyst
- liquid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B41/00—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
- C04B41/009—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone characterised by the material treated
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B26/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
- C04B26/02—Macromolecular compounds
- C04B26/10—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- C04B26/12—Condensation polymers of aldehydes or ketones
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B26/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing only organic binders, e.g. polymer or resin concrete
- C04B26/02—Macromolecular compounds
- C04B26/10—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- C04B26/12—Condensation polymers of aldehydes or ketones
- C04B26/122—Phenol-formaldehyde condensation polymers
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B41/00—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
- C04B41/80—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone of only ceramics
- C04B41/81—Coating or impregnation
- C04B41/85—Coating or impregnation with inorganic materials
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/02—Elements
- C08K3/04—Carbon
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B2111/00—Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
- C04B2111/90—Electrical properties
- C04B2111/94—Electrically conducting materials
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Ceramic Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen bei Raumtemperatur abbin
denden Kohlenstoff enthaltenden Dreikomponentenzement.
Kohlenstoff enthaltender Zement besteht im allgemeinen aus einer
Mischung eines Kohlenstoff enthaltenden Materials und eines wärme
härtbaren Harzes und wird üblicherweise verwendet, um Kohlenstoff-
und Graphit-Zusammensetzungen oder -Anordnungen bei erhöhter
Temperatur zu binden. Normalerweise bindet ein Zement nicht unter
halb von etwa 100°C, sondern erst bei einer höheren Temperatur ab,
wobei er seine volle Verbundfestigkeit entwickelt.
Ein Kohlenstoff enthaltender Zement mit einer Zusammensetzung, wie
sie im einzelnen im US-Patent 3 441 529 beschrieben ist, ist bereits im
Handel erhältlich. Dieser Zement muß einer Wärmebehandlung bei
150 bis 200°C unterzogen werden, damit ein Abbinden und volles
Aushärten erfolgt, wobei sich eine anwendbare Biegesteifigkeit von
13,790 MPa (etwa 2000 psi) entwickelt. Diese Steifigkeit wird durch
eine nachfolgende Wärmebehandlung bei 850°C gespeichert. Das
Erfordernis der Wärmebehandlung für diesen Zement beinhaltet eine
beträchtliche praktische Einschränkung für die Verwendung an Bau
stellen, wo geeignete Vorrichtungen zum Erwärmen der Zement ent
haltenden Zusammensetzungen im allgemeinen nicht erhältlich sind.
Ein bei Raumtemperatur abbindender Zement, der in der Zeitschrift
Light Metals, Seite 759 (1991) beschrieben wurde, ist ebenfalls im
Handel erhältlich und wird zur Zeit in der Aluminium-Industrie bei der
Herstellung von Aluminium verwendet, um die Kollektor-Elemente auf
der Kathode zu befestigen. Allerdings erhält man mit diesem Zement,
welcher ein Dreikomponentensystem ist, nur eine Festigkeit von
2,096 MPa (etwa 304 psi) nach dem Abbinden, und er verliert den
größten Teil seiner Festigkeit nach der Wärmebehandlung bei 900°C.
Dieser Zement enthält ein Epoxyharz als wärmehärtbare Flüssigkeit,
einen getrennten Katalysator und einen Kohlenstoffestkörper.
Epoxyharze sind bekannt dafür, daß sie nur eine geringe thermische
Stabilität aufweisen und eine sehr geringe Ausbeute an Kohlenstoff
nach der Wärmebehandlung ergeben. Aus diesem Grunde speichert
der oben genannte Zement auch nur sehr wenig Festigkeit nach der
Wärmebehandlung bei hoher Temperatur. Für eine allgemeinere
Anwendungsweise ist es sehr wünschenswert, einen Zement zu
haben, der bei Raumtemperatur aushärtet und eine genügende Festig
keit bereitstellt, um eine physikalische Handhabung zu erlauben, ohne
daß dieser eine Abnahme an Festigkeit nach dem Abbinden und der
Wärmebehandlung erleidet. Aus diesem Grunde ist es wünschenswert,
daß der Zement ein wärmehärtbares Harz enthält, das eine hohe
Ausbeute an Kohlenstoff nach dem Abbinden und der Wärme
behandlung bereitstellt. Die minimale Festigkeit, die notwendig ist, um
diese Forderung zu erfüllen, ist eine mittlere Festigkeit von wenigstens
5,171 MPa (etwa 750 psi) und vorzugsweise mehr als 6,895 MPa
(1000 psi).
Der Dreikomponenten-, Kohlenstoff enthaltende Zement, der zur Zeit
erhältlich ist, härtet bei Raumtemperatur ab, stellt allerdings nicht eine
minimale Festigkeit zur Verfügung, die bei Raumtemperatur für allge
meinere Anwendungen oder für die Fähigkeit, die minimale Festigkeit
nach dem Abbinden und der Wärmebehandlung zu speichern, erfor
derlich ist.
In der DE-PS 8 69 313 und der DD-PS 7543 ist ein Verfahren zur Her
stellung von Formkörpern, insbesondere von Bauelementen, aus
carbonathaltigen Bauabfallstoffen, wie z. B. Trümmersplitt, Ziegelsplitt
oder Ziegelmehl, und Bindemitteln beschrieben, wobei den carbonat
haltigen Ausgangsmaterialien Säure, vorzugsweise Schwefelsäure, oder
saure Salze, gegebenenfalls in geringem Überschuß, zugesetzt und
nach beendeter Sulfatbildung ein Kunstharz oder ein kondensations
fähiges Vorprodukt zugemischt werden, worauf der so entstandene
Schlicker anschließend zu Formkörpern verarbeitet wird. Das Binde
mittel soll einerseits in ausreichender Menge vorhanden sein und
andererseits möglichst schnell abbinden, so daß die daraus herge
stellten Formkörper, wie z. B. Dachsteine, Klinker, Ziegelsteine, Mörtel
teile, Straßendecken, Bauplatten oder Bauelemente für in Montage
bauweise zu errichtende Häuser, innerhalb kurzer Zeit, z. B. in etwa 2
bis 6 Stunden, aushärten und damit sofort verwendungsfähig sind.
Von der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich dieses Verfahren
grundsätzlich dadurch, daß ausschließlich Trümmersplitt, also ein
carbonathaltiges Material, eingesetzt wird und des weiteren, daß der
Binder ausschließlich in Form einer festen Komponente eingesetzt
wird.
Die DE-OS 20 64 071 beschreibt Formmassen zur Herstellung von
wärmebeständigen Formteilen auf der Grundlage von wärmehärtbaren
Kunststoffen in Form von Melamin/Phenol-Harzen mit einem Phenol
gehalt von bis zu 20 Gew.-%, Epoxidharzen, Polyestern und/oder
Amingruppen enthaltenden Acrylatharzen, die als Füllstoffe
mindestens 4 und höchstens 50 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis
35 Gew.-%, elementaren Kohlenstoff enthalten, bezogen auf die
Gesamtmasse. Bei der Wärmehärtung gemäß der DE-OS 20 64 071
sind relativ hohe Temperaturen im Bereich von wenigstens 80°C bis
hin zu mehr als 100°C erforderlich, weil das Wasser und das Aceton
der Ausgangsmischung ausgetrieben werden müssen. Gemäß dem
Verfahren der DE-OS 20 64 071 werden ausschließlich wärmehärtbare
Kunstharze, dagegen aber keine bei Raumtemperatur härtenden
Phenolharze oder starke Säurekatalysatoren eingesetzt. Denn in der
DE-OS 20 64 071 wird insbesondere darauf hingewiesen, daß kalthär
tende Formmassen auf Resolbasis nur einen eingeschränkten Anwen
dungsbereich haben.
Die US-A-4 915 874 (Nadkarni) beschreibt einen für die Anwendung in
Elektrolysezellen geeigneten, leitfähigen Zement.
Dieser Zement enthält als feste Komponente ein calciniertes Anthrazit-Ag
gregat, gegebenenfalls in Mischung mit Graphit, wobei an dieses
kchlenstoffhaltige Ausgangsmaterial hohe Anforderungen gestellt sind:
Das verwendete Anthrazit soll vor Gebrauch bei Temperaturen von
1600°C bis 1800°C calciniert werden, was einen aufwendigen
Prozeß erfordert. Dagegen enthält die feste Komponente des Nad
karni-Betons außer dem kohlenstoffhaltigen Material keine weitere
Bestandteile, insbesondere kein beigemischtes Phenolharz und keinen
Katalysator, wodurch folglich zur Herstellung des Betons zusätzliche
Komponenten, die das Harz und den Katalysator enthalten, erfor
derlich sind und als separate Komponenten zur Verfügung gestellt
werden müssen, was für den Anwender jedoch den Nachteil hat, daß
durch das beschwerliche exakte Mischen dieser Einzelkomponenten
die Applikationszeit beträchtlich erhöht wird.
Die flüssige Komponente des Nadkarni-Patentes umfaßt als Bestand
teile einen flüssigen Harzbinder, der ein festes Phenol/Formaldehyd-Harz
sowie ein aromatisches Amin enthält. Letzteres reagiert mit dem
Harz der flüssigen Komponente, d. h. diese flüssige Zusammensetzung
ist nicht stabil und folglich nicht lagerbeständig.
Der Zement des Nadkarni-Patentes härtet je nach Aushärtungsreagenz
nicht zwangsläufig bei Raumtemperatur aus. Insbesondere wenn
sogenannte latente Aushärtungsreagenzien verwendet werden, bedarf
es zum Abbinden eines aufwendigen Erhitzens mit einem Propan
brenner über einen Zeitraum von mindestens zwei Stunden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Kohlen
stoff enthaltenden Dreikomponenten-, wärmehärtbaren Zement bereit
zustellen, welcher bei Raumtemperatur abbindet, und einen steifen
Zement mit einer mittleren Festigkeit von wenigstens 5,17 MPa (etwa
750 psi) zur Verfügung zu stellen. Die Abbindereaktion bei Raum
temperatur soll genügend langsam sein, damit der Zement praktisch
und sicher innerhalb von 1 bis 2 Stunden aufgetragen werden kann
und dann eine hohe Festigkeit beim weiteren Abbinden bei Raum
temperatur innerhalb von 20 Stunden oder länger entwickelt. Dieser
Zement muß seine Festigkeit beträchtlich nach dem vollen Abbinden
bei 150°C steigern und seine hohe Steifigkeit nach der Wärmebehand
lung bei 850°C speichern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Zement gemäß
Anspruch 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der vorliegenden Erfin
dung finden sich in den Unteransprüchen 2 bis 7.
Der erfindungsgemäße, Kohlenstoff enthaltende Dreikomponenten
zement besitzt im allgemeinen eine erste, feste Komponente aus
einem Kohlenstoff enthaltenden Material, eine zweite, flüssige, in
Kohlenstoff umwandelbare Komponente und einen Katalysator als
dritte Komponente. Die feste Komponente enthält vorzugsweise eine
Mischung Kohlenstoff enthaltender Teilchen und ein festes Phenol
harz. Die flüssige Komponente enthält eine aminfreie Lösung eines
flüssigen, polymerisierbaren Resol-Phenolharzes, gelöst in Furfural
dehyd. Der stark saure Katalysator ist ausgewählt aus der Gruppe von
p-Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Trichloressigsäure, Naphtha
lindisulfonsäure, Benzoldisulfonsäure, Trifluoressigsäure, Schwefel
säure und Methansulfonsäure.
Die flüssige Komponente des erfindungsgemäßen Zements entfaltet,
wenn sie mit dem Katalysator zusammenge
geben wird, eine sehr hohe Ausbeute an Kohlenstoff von wenigstens
40 bis 50% bei der Wärmebehandlung und ergibt eine Speicherung
von Festigkeit bei hoher Temperatur.
Ein geeignetes Kohlenstoff enthaltendes Material ist ausgewählt aus
der Gruppe von Graphitmehl, Petrolkoksmehl, Ruß, Pechkoksmehl,
calciniertem Lampenrußmehl oder ähnlichem oder deren Mischungen.
Die Kohlenstoff enthaltenden Teilchen sind z. B. eine Mischung aus
Graphitpulver und Ruß. Bevorzugte Ruße sind Gasruße, die hergestellt
worden sind durch Durchleiten von Naturgas über feuerfeste
Materialien. Ein geeigneter Ruß wird unter dem Handelsnamen
"Thermax" vertrieben.
Obgleich bevorzugt, kann die Rußkomponente aus der Mischung der
festen Komponente weggelassen werden. Die feste Komponente kann
ebenfalls aus Graphit und Thermax zusammengesetzt sein, wobei die
phenolische Komponente weggelassen und die Festigkeit des Zements
vermindert wird.
Der flüssige Anteil enthält eine Lösung eines Phenolharzes in Furfur
aldehyd. Jedes übliche Phenolharz, vorzugsweise ein Resol, kann im
festen und/oder flüssigen Anteil des erfindungsgemäßen Kohlenstoff
enthaltenden Zements verwendet werden. Allerdings sollte das pheno
lische Harz kein Amin oder eine basische Katalysatorkomponente
aufweisen, da dies den sauren Katalysator des Harzes neutralisieren
würde.
Der saure Katalysator katalysiert die Polymerisation und die Carboni
sierung der Furfural-Flüssigkeit. Die Flüssigkeit, die das gelöste
Phenolharz enthält, ergibt einen wärmebehandelten Kohlenstoff in
einer Ausbeute von wenigstens 40%, wenn er mit dem Katalysator
behandelt wird. Das Phenolharz kann von dem flüssigen Anteil ent
fernt werden und erlaubt selbst bei Raumtemperatur ein Abhärten
durch die Katalyse des Furfurals. Allerdings wird die Ausbeute an
flüssigem Kohlenstoff um etwa die Hälfte reduziert und auch die
Festigkeit nach dem Abbinden und der Wärmebehandlung wird
reduziert.
Geeignete Anteile der Kohlenstoff enthaltenden Teilchen in der erfin
dungsgemäßen Gesamtmenge an Zement betragen 40 bis 75 Gew.-%,
vorzugsweise 55 bis 65 Gew.-%. Wenn die Kohlenstoff enthaltenden
Teilchen in der festen Komponente aus Graphitpulver und Thermax
ruß zusammengesetzt sind, ist das Graphitpulver in einer Menge von
30 bis 50 Gew.-% und der Thermaxruß in einer Menge von 10 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Zements, vorhanden. Die
minimale Konzentration des Katalysators zur Erzeugung eines
Abbindens bei Raumtemperatur hängt von der Wahl des Katalysators
ab. Wenn man p-Toluolsulfonsäure als Säurekatalysator benutzt, kann
ein Abbinden bei Raumtemperatur in weniger als 24 Stunden bereits
mit etwa 2,0 Gew.-% Säurekatalysator, bezogen auf das Gewicht des
Zements, erreicht werden. Sofern eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit
für den Zement erforderlich ist, wie bei gewissen Anwendungen für
Aluminiumzellen, kann Eisen- oder Stahlpulver zu dem festen Anteil
des Zements hinzugefügt werden. Geeignete Anteile an Eisen- oder
Stahlteilchen in der Gesamtmenge des erfindungsgemäßen Zements
liegen bei 10 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 30 Gew.-%. Ein
größerer Anteil an p-Toluolsulfonsäure ist erforderlich bei einem
Abbinden bei Raumtemperatur, sofern Eisen- oder Stahlteilchen zuge
gen sind. Wenn der Katalysator p-Toluolsulfonsäure ist, ist ein
Gewicht an Katalysator erforderlich, was etwa zweimal so hoch ist wie
das, welches für Zemente benutzt wird, die ohne die Zugabe von
Eisen hergestellt worden sind.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen einen Dreikom
ponentenzement gemäß der vorliegenden Erfindung:
Ein Dreikomponentenzement, bestehend aus einem Feststoff, einer
Flüssigkeit und einem Katalysator, wurde hergestellt unter Verwen
dung der folgenden Zusammensetzung:
Feststoff: | ||
Graphitmehl | 70 g | |
Thermax | 30 g | |
Phenolharz | 20 g | |
Flüssigkeit: @ | 50/50 (Volumen) Resol-Phenolharz/Furfuraldehyd | 40 g |
Katalysator: @ | 75/25 Gew.-% p-Toluolsulfonsäure in Wasser | 5 g |
Das Graphitmehl ist ein gemahlenes Graphit, wobei wenigstens 60%
durch ein 200-Maschennetz hindurchgehen (Maschenweite 75 µm).
Die drei Komponenten wurden innig gemischt und dann verwendet,
um zwei Teilchen eines isotropen ATJ-Graphits zu binden. Die
gebundenen Graphitteile wurden getestet, nachdem sie 6 Tage bei
Raumtemperatur belassen worden waren und eine Verbundfestigkeit
des Zements von 8,69 MPa (1260 psi) gemessen worden war.
Ein zweites Paar von gebundenen Teilchen wurde getrocknet, um den
Zement voll zu vernetzen, durch Erhitzen auf 140°C für 1 Stunde. Die
Verbundfestigkeit der ausgehärteten gebundenen Teile wurde dann
gemessen und die Graphitproben brachen bei einer Festigkeit von
20,68 MPa (3000 psi), wobei die Verbindung noch intakt war. Die
Verbindungsfestigkeit betrug daher mehr als 20,68 MPa (3000 psi).
Ein drittes Paar von gebundenen Proben wurde ebenfalls bei 140°C
gehärtet und bei 850°C einer Wärmebehandlung ausgesetzt, und
daraufhin bezüglich der Festigkeit getestet. Der Festigkeitswert nach
der Wärmebehandlung betrug 12,27 MPa (1780 psi).
a) Ein Zement wurde hergestellt, ähnlich wie in Beispiel 1, ausge
nommen, daß die flüssige Komponente ein Furfuraldehyd ohne
irgendein zugefügtes Phenolharz enthielt. Eine kleine Menge an
Polyox, ein Handelsprodukt der Union Carbide Corporation für
ein wasserlösliches Polyethylenoxidharz, wurde als Verdickungs
mittel hinzugefügt. Der Zement hatte folgende Zusammensetzung:
Feststoff: | ||
Graphitmehl | 17,5 g | |
Thermax | 7,5 g | |
Phenolharz | 5,0 g | |
Flüssigkeit: @ | Furfuraldehyd | 9,9 g |
Polyethylenoxidharz | 0,2 g | |
Katalysator: @ | 75%-p-Toluolsulfonsäure in Wasser | 2,5 g |
Dieses Material schien zu einem Feststoff bei Raumtemperatur
nach etwa 24 Stunden abzubinden. Der Zement war vollständig
getrocknet, nachdem man ihn für zwei Stunden unter Argon bei
200°C erhitzt hatte. Die Trockenausbeute (cure yield) betrug
89,8%. Der Zement wurde dann einer Wärmebehandlung ausge
setzt, indem man ihn in einer inerten Atmosphäre auf 800°C
erhitzte und für eine Stunde bei 800°C beließ. Die Ausbeute des
wärmebehandelten Kohlenstoffs betrug 86,5%, was eine Gesamt
ausbeute von 77,7% (89,8% · 0,865) ergab.
b) Zum Vergleich wurde ein Zement ähnlich Beispiel 1 hergestellt,
aus folgender Zusammensetzung:
Feststoff: | ||
Graphitmehl | 17,5 g | |
Thermax | 7,5 g | |
Phenolharz | 5,0 g | |
Flüssigkeit: @ | Furfuraldehyd | 5,5 g |
Phenolharz | 5,0 g | |
Katalysator: @ | 75%-p-Toluolsulfonsäure in Wasser | 1,3 g |
Dieser Zement ergab eine Trockenausbeute von 98,0%, eine Aus
beute nach Wärmebehandlung von 82,8% und eine Gesamtaus
beute von 81,1%. Die niedrigere Ausbeute an Kohlenstoff nach
Beispiel 2a) führt erwartungsgemäß zu einer geringeren Festigkeit.
Ein Zement ähnlich Beispiel 1 wurde hergestellt, ausgenommen, daß
kein Phenolharz in dem Feststoff vorhanden war. Dieser hatte
folgende Zusammensetzung:
Feststoff: | ||
Graphitmehl | 20,0 g | |
Thermax | 9,0 g | |
Flüssigkeit: @ | 2-Furfuraldehyd | 5,0 g |
Phenolharz (Resol) | 5,0 g | |
Katalysator: @ | 75%-p-Toluolsulfonsäure in Wasser | 1,26 g |
Nach 24stündigem Abbinden bei Raumtemperatur hatte sich der
Zement verfestigt. Der Zement wurde vollständig getrocknet, indem
man ihn für zwei Stunden auf 200°C in einer Argonatmosphäre hielt,
wobei eine Trockenausbeute von 90,7% erhalten wurde. Allerdings
war der getrocknete Zement porös und wies eine schlechtere Struktur
auf, als der wärmebehandelte Zement gemäß Beispiel 1.
Claims (7)
1. Bei Raumtemperatur abbindender, kohlenstoffhaltiger Dreikomponen
ten-Zement mit
- (a) einer ersten Komponente, enthaltend eine Mischung aus kohlen stoffhaltigen Teilchen und einem festen Phenolharz;
- (b) einer zweiten Komponente, enthaltend eine aminfreie Lösung eines flüssigen, polymerisierbaren Resol-Phenolharzes, gelöst in Furfur aldehyd; und
- (c) einer dritten Komponente, enthaltend einen starken Säurekata lysator, ausgewählt aus der Gruppe von p-Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Trichloressigsäure, Naphthalindisulfonsäure, Benzoldisulfonsäure, Trifluoressigsäure, Schwefelsäure und Methan sulfonsäure.
2. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kohlen
stoffhaltigen Teilchen Graphitmehl, Petrolkoksmehl, Ruß, Pechkoks
mehl und/oder calciniertes Lampenrußmehl, sind.
3. Zement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Säurekatalysator in fester Form oder gelöst in Wasser oder Alkohol vor
liegt.
4. Zement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die kohlenstoffhaltigen Teilchen in einer Menge zwischen 40 und
75 Gew.-% enthalten sind, bezogen auf das Gewicht des Zements.
5. Zement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die kohlenstoffhaltigen Teilchen Graphitpulverteilchen in einer
Menge von 30 bis 50 Gew.-% und Ruß in einer Menge von 10 bis
30 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gewicht des Zements.
6. Zement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er zusätzlich ein Stahl- oder Eisenpulver zur Bereitstellung von
elektrischer Leitfähigkeit für den Zement enthält.
7. Zement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration des Stahl- und Eisenpulvers 10 bis 40 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Zements, beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934312571 DE4312571C2 (de) | 1992-04-17 | 1993-04-17 | Bei Raumtemperatur abbindender kohlenstoffhaltiger Zweikomponentenzement |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US07/870,314 US5280063A (en) | 1992-04-17 | 1992-04-17 | Room temperature setting carbonaceous cement |
DE19934312571 DE4312571C2 (de) | 1992-04-17 | 1993-04-17 | Bei Raumtemperatur abbindender kohlenstoffhaltiger Zweikomponentenzement |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4345359C2 true DE4345359C2 (de) | 1997-08-28 |
Family
ID=25925017
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4345359A Expired - Fee Related DE4345359C2 (de) | 1992-04-17 | 1993-04-17 | Bei Raumtemperatur abbindender, Kohlenstoff enthaltender Dreikomponentenzement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4345359C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10207969A1 (de) * | 2002-02-25 | 2003-09-18 | Kali Umwelttechnik Sondershaus | Verfahren zur Herstellung fluidablauffreier Abfallmischungen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4915874A (en) * | 1986-08-20 | 1990-04-10 | Alcan International Limited | Cement for collector bar-carbon block joints of electrolytic cells |
-
1993
- 1993-04-17 DE DE4345359A patent/DE4345359C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4915874A (en) * | 1986-08-20 | 1990-04-10 | Alcan International Limited | Cement for collector bar-carbon block joints of electrolytic cells |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10207969A1 (de) * | 2002-02-25 | 2003-09-18 | Kali Umwelttechnik Sondershaus | Verfahren zur Herstellung fluidablauffreier Abfallmischungen |
DE10207969B4 (de) * | 2002-02-25 | 2007-04-05 | Kali-Umwelttechnik Sondershausen Gmbh | Verfahren zur Herstellung fluidablauffreier, suspensionsstabiler Mischungen aus Anmischflüssigkeit und partikelförmigem Feststoff |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0248980B2 (de) | Hochtemperaturbeständige Formstoffe | |
DE2624641C2 (de) | ||
DE2806506C2 (de) | Verfahren zum Herstellen feuerfester Ziegel | |
WO2005068391A1 (de) | Herstellung von umweltfreundlichen kohlenstoffgebundenen feuerfesterzeugnissen im kaltmischverfahren | |
DE2624288C3 (de) | Stichlochmasse | |
DE3212671C2 (de) | Feuerfeste kohlenstoffhaltige Steine und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2752040A1 (de) | Neutronenabsorberplatten auf grundlage von borcarbid und kohlenstoff und verfahren zu ihrer herstellung | |
EP0662462B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von keramischen Bauteilen aus Siliziumcarbid | |
DE2348282C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Graphitpreßpulver und Graphitpreßmassen zur Fertigung von Graphitformkörpern | |
EP0533850A1 (de) | Bindemittelgemisch. | |
DE4345359C2 (de) | Bei Raumtemperatur abbindender, Kohlenstoff enthaltender Dreikomponentenzement | |
DE10356376B3 (de) | Kohlenstoffsteine mit geeigneter Porosität und Verfahren zu deren Herstellung | |
EP0406549B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, kohlenstoffgebundenen keramischen Formkörpern | |
DE2406992C2 (de) | Härtbare Massen mit erhöhter thermischer Widerstandsfähigkeit | |
EP0335073A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Katalysatoren für die Verminderung von Stickoxiden und nach dem Verfahren hergestellte Katalysatoren | |
DE4243797C2 (de) | Härtbare phenolharzmodifizierte Furanharze als Bindemittel für Kitte und Beschichtungsmassen mit verbesserter Thermostabilität, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE4312571C2 (de) | Bei Raumtemperatur abbindender kohlenstoffhaltiger Zweikomponentenzement | |
DE69206192T2 (de) | Zusammensetzung zur Herstellung von Kohlenstoffverbundmaterial, so erhaltenes Kohlenstoffverbundmaterial und Verfahren zu dessen Herstellung. | |
DE2131792C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffkörpern | |
DE4114210C1 (de) | ||
DE2735940A1 (de) | Copolymer von schwefel und polysulfidpolymer | |
DE3411827A1 (de) | Haertbare formmassen und ihre verwendung | |
EP0075279B1 (de) | Bindemittel für feuerfeste Materialien und dessen Verwendung | |
AT382861B (de) | Feuerfeste, kohlenstoffhaltige steine und formlinge sowie massen zu deren herstellung | |
AT229844B (de) | Verfahren zur Herstellung von Graphitformkörpern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
Q172 | Divided out of (supplement): |
Ref document number: 4312571 Country of ref document: DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
AC | Divided out of |
Ref document number: 4312571 Country of ref document: DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
AC | Divided out of |
Ref document number: 4312571 Country of ref document: DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Representative=s name: PATENTANWAELTE GESTHUYSEN, VON ROHR & EGGERT, 45128 |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |