DE4345097C2 - Eindrückdeckel für eine Dose aus Verbundmaterial und Verfahren zur Herstellung des Deckels - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Eindrückdeckel für eine Dose aus Verbundmaterial, insbesondere aus aluminiumkaschiertem Karton, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Solche Dosen kommen heute für Nahrungs- und Genußmittel, wie z. B. Instant-Kaffee, -Tee oder -Brühe zur Anwendung. Ihre Deckel dienen dabei zum Wiederverschließen der Dosen nach Entfernung des in der Regel vorhandenen Membranverschlusses. Sie sind bisher aus Kunststoff gefertigt, wodurch eine wirtschaftlich günstige Fertigung in einem Werkzeug möglich ist. Zum Öffnen des Deckels kann dieser an dem deckeleinwärts gerichteten Vorsprung mit Fingern, einem Löffelstiel oder dergleichen untergriffen und vom Dosenrand abgehoben werden, während das Wiederverschließen der Dose durch den Deckel durch einfaches Eindrücken des Einsteckteiles des Deckels in die Dosenöffnung möglich ist.

Mit derartigen Deckeln versehene Dosen aus Verbundmaterial sind wegen ihrer Materialvielfalt, z. B. Karton, Aluminium und Kunststoff, nicht sehr umweltfreundlich bzw. nur mit einem hohen Aufwand umweltfreundlich zu entsorgen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dose der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die einen die bisherige Materialvielfalt der Dose aus Verbundmaterial reduzierenden Deckel hat, der mit geringem Herstellungsaufwand eine gute Handhabung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der auf dem Dosenrand aufsitzende Deckelrand eine breitgedrückte Rollung aufweist, die mit ihrem nach außen über die zylindrische Ringwand des Einsteckteils des Deckels hinaus ragenden Bereich auf dem Dosenrand aufsitzt und mit ihrem nach innen über diese Ringwand hinausragenden Bereich einen gut untergreifbaren Vorsprung bildet. Dieser Deckel ist einfach und preiswert in einem einzigen Werkzeug herstellbar und besteht aus einem Material, das auch im Verbundmaterial der Dose enthalten ist. Dadurch ist der Entsorgungsaufwand der Dose im Vergleich zu den bisher bekannten Dosen aus Verbundmaterial mit Kunststoffdeckel um zumindest ein unterschiedliches Material verringert.

Der breitgedrückte Rollrand des Dosendeckels kann an eine Abkröpfung der zylindrischen Ringwand des Deckeleinsteckteils angeschlossen sein und nach außen, aber auch nach innen gerollt sein. Ein Hinausragen des Rollrandes nach außen über die Dosenseitenwand hinaus ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn beim Transport oder bei Lagerung der Dosen nebeneinander kein Unterhaken des Deckelrandes durch benachbarte Dosen an andere Gegenstände zu befürchten ist, das zu einem unerwünschten Abheben des Deckels vom Dosenkörper führen könnte. Der Rollrand kann umlaufend über seinen gesamten Umfang oder an seinem Umfang nur stellenweise derart breitgedrückt sein, daß er einen nach innen gerichteten, zum Untergreifen dienenden Vorsprung bildet.

Der erfindungsgemäße Deckel kann in bekannter Weise an seinem Einsteckteil mindestens eine sich über den gesamten Einsteckteil erstreckende, aus der Ringwand zur Deckelmitte hin ausgeformte Sicke haben, die beim Abnehmen des Deckels zum Druckausgleich zwischen dem Innenraum der Dose und der Umgebung dient. Um einen sicheren Sitz des Deckels in der Dosenöffnung zu sichern, kann der Deckel an der Außenseite der Ringwand seines Einsteckteils umlaufende, nach außen geprägte Rillen aufweisen, die mit ihrem Scheitel an der Innenseite der Dosenwandung anliegen. Ferner können im Boden des Einsteckteils des Deckels Versteifungssicken angeordnet sein.

Die Dose mit dem erfindungsgemäßen Deckel kann kreisförmigen, ovalen, rechteckigen oder beliebigen anderen Querschnitt haben.

Die Erfindung umfaßt auch ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Eindrückdeckels, bei welchem zunächst der Einsteckteil des Deckels aus einem Aluminiumband oder Aluminiumblech ausgeschnitten und tiefgezogen wird, der am oberen Rand der zylindrischen Ringwand des tiefgezogenen Einsteckteils ausgebildete Deckelrand gerollt und dann der Rollrand durch Ausübung eines etwa parallel zur Ringwand gerichteten Drucks breitgedrückt wird. Diese Verfahrensweise kann in einem Arbeitsgang mit einem Mehrfachwerkzeug hergestellt werden, so daß eine wirtschaftliche und nur geringen Aufwand erfordernde Fertigung möglich ist.

In der Technik sind zum einen Dosen aus verschiedenen Materialien bekannt. Zum Beispiel ist in der DE-PS 1 58 112 eine Dose aus Papier oder Pappe beschrieben, die an ihrem oberen, offenen Rand erstmals einen der Verstärkung des Randes dienenden ringförmigen Kern aufweist, der aus Metall ausgebildet sein kann.

Ferner sind bereits Eindrückdeckel aus Blech bekannt, nicht aber bei Dosen aus Verbundmaterial, sondern bei Blechdosen. Die bekannten Blechdeckel haben jedoch zur einfachen und wirtschaftlichen Herstellung relativ plane Form mit einem nach außen über den Eindrückteil des Deckels hinaus stehenden Deckelrand und sind in der Regel von einem sogenannten Deckelring, der am oberen Dosenrand befestigt ist, aufgenommen. Dieser Deckelring hat eine umlaufende, rinnenförmige Vertiefung, über welche der Deckel mit einem auf dem Deckelring aufsitzenden Rand hinweggreift, wodurch dieser Rand zum Öffnen des Deckels untergriffen werden kann (DE-28 24 096 A). Bei diesen bekannten Dosen besteht das Deckelsystem somit aus zwei Teilen, nämlich den am oberen Dosenrand befestigten Deckelring und den in diesen Deckelring lösbar eindrückbaren Deckel. Sie sind daher für Dosen aus billigem Verbundmaterial, wie aluminiumbeschichtetem Karton, zu teuer und haben den weiteren Nachteil, daß zum Öffnen ihr Rand in der Regel nur mit Hilfswerkzeugen untergriffen und vom Deckelring abgehoben werden kann.

Es sind zwar auch Blechdosen mit Blechdeckeln bekannt, bei welchen der Blechdeckel unter Vermeidung des vorgenannten Deckelringes direkt auf dem Dosenrand aufsitzt. Diese Deckel, die, wie der erfindungsgemäße Deckel, einen napfförmigen, in der Dosenöffnung sitzenden Einsteckteil aufweisen, haben einen vom Deckelrand einwärts gerichteten, zum Untergreifen dienenden Vorsprung, der von einer an den Deckelrand angebördelten, angeschweißten oder angelöteten Griffleiste gebildet ist (DE-40 28 264 A. Diese Ausgestaltung des Deckels hat jedoch wiederum den Nachteil eines relativ hohen Fertigungsaufwandes, da zu der Herstellung des Deckels mehrere Arbeitsgänge unter Verwendung von mindestens zwei Werkzeugen notwendig ist. Ferner muß sich die Griffleiste aus Stabilitätsgründen zumindest über einen relativ großen Teil des Umfanges des Eindrückdeckels erstrecken, wobei trotzdem die Gefahr gegeben ist, daß diese Griffleiste beim Öffnen oder mehrfachen Öffnen aus ihrer ursprünglichen Lage herausgebogen wird.

Schließlich ist es aus der GB-PS 1 495 704 bekannt, den gerollten Rand eines Deckels stellenweise breitzudrücken, um dadurch gute Ansatzpunkte für den Eingriff zum Anheben des Deckels auszubilden. Im Gegensatz dazu wird das Breitdrücken der Rollung bei der vorliegenden Erfindung erstmalig über den gesamten Deckelrand ausgebildet und dazu benützt, auf einfache und wirkungsvolle Weise am Deckelinnenrand eine Griffleiste zum einfachen Öffnen des Deckels vorzusehen.

Ein Ausführungsbeispiel einer Dose mit dem erfindungsgemäßen Deckel und ein Verfahren zu dessen Herstellung ist in der Zeichnung dargestellt, die im folgenden näher beschrieben werden:

Fig. 1 zeigt den oberen, abgebrochen dargestellten Teil der Dose im Querschnitt;

Fig. 2 ist ein Teilschnitt durch den Dosendeckel nach Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 bis 6 zeigen das Herstellungsverfahren in seinen Verfahrensschritten.

Die in Fig. 1 dargestellte Dose hat kreisförmigen Querschnitt, wobei die Dosenöffnung von dem oberen Rand des zylindrischen Dosenkörpers 1 gebildet wird. In diese Dosenöffnung ist der ebenfalls kreisrunde Eindrückdeckel 2 gesetzt, der aus einem napfförmigen, in der Dosenöffnung sitzenden Einsteckteil 3 und einem Deckelrand 4 besteht. Der Einsteckteil 3 hat eine zylindrische, sich parallel zur Dosenseitenwand erstreckende Ringwand 5, die vom mit Versteifungssicken 6 ausgestatteten Boden 1 des Einsteckteils 3 sich nach oben erstreckt. Diese Ringwand hat zwei übereinanderliegende, umlaufende, nach außen geprägte Rillen oder Sicken 8, die zum sicheren Sitz des Deckels 2 in der Dosenöffnung mit ihrem Scheitel an der Innenseite der Dosenseitenwand 1 anliegen. Ferner weist die Ringwand 5 mehrere sich über die gesamte Höhe des Einsteckteiles 3 erstreckende Sicken 17 auf, die aus der Ringwand zur Deckelachse hin ausgeformt sind.

An ihrem oberen Rand ist diese Ringwand 5 mit einer deckelauswärtsgerichteten Rollung 9 versehen, mit der der Deckel auf dem Dosenrand 10 aufsitzt. Dieser um den gesamten Deckel 2 umlaufende Rollrand ist an einer Stelle des Deckelumfanges derart breitgedrückt, daß er einen deckeleinwärtsgerichteten, also deckeleinwärts über die Innenfläche der Ringwand 5 hinausragenden Vorsprung 11 bildet, der als Griffkante zum Abheben des Deckels von dem Dosenkörper als Griffkante von Hand oder auch, wenn erforderlich, mit einem Werkzeug untergriffen werden kann. Der Rollrand 9 kann jedoch auch über seinen gesamten Umfang breitgedrückt und als deckeleinwärts vorspringende Griffkante ausgebildet sein.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Dose noch eine unterhalb des Eindrückdeckels 2 befindliche Dichtmembran 12, die insbesondere bei luftdicht zu erschließenden Lebens- oder Genußmitteln, wie beispielsweise Kaffee, Tee o. dgl., zur Anwendung gelangt. Diese Dichtmembran ist mit ihrem Rand an die Innenfläche der Dosenseitenwand 1 angesiedelt oder angeklebt und kann beim erstmaligen Öffnen der Dose durch Ausschneiden oder Abziehen entfernt werden.

In den Fig. 3 bis 6 sind die vier wesentlichen Schritte des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens zur Fertigung des Eindrückdeckels der in Fig. 1 gezeigten Dose dargestellt. Fig. 3 zeigt den den späteren Deckel bildenden Ausschnitt 13 aus einem Aluminiumband oder -blech, der anschließend in die in Fig. 4 gezeigte Napfform tiefgezogen wird. Mit dem Tiefziehen des Bandabschnittes 13 können auch die in Fig. 1 gezeigten Versteifungssicken 6 und Halterillen 8 sowie die ebenfalls vorstehend erwähnten, sich über die gesamte Deckelhöhe erstreckenden, in Fig. 1 nicht dargestellten Druckausgleichssicken hergestellt werden. Daraufhin wird der obere Rand der tiefgezogenen Napfform 14 mit einer nach außen gerichteten Rollung 15 versehen, die im letzten in Fig. 6 gezeigten Verfahrensschritt an einer oder mehreren Umfangsstellen des Deckelrandes durch einen von oben ausgeübten Druck breitgedrückt wird, um einen auf dem Dosenrand 10 aufsitzenden, äußeren Bereich und einen über die Innenfläche der Ringwand 16 deckeleinwärts hinausragenden, eine Griffleiste darstellenden Vorsprung zu bilden. Alle diese in Fig. 4 bis 6 gezeigten Verfahrensschritte können in einem Folgewerkzeug durchgeführt werden.

Claims (10)

1. Einstückig aus Metall ausgebildeter Eindrückdeckel (2) für eine Dose aus Verbundmaterial, insbesondere aus Metall und einem weiteren Werkstoff, z. B. Karton, der aus einem napfförmigen, in der Dosenöffnung sitzenden Einsteckteil (3) mit zylindrischer, sich etwa parallel zu der Dosenwandung erstreckender Ringwand (5) und einem an deren oberen Rand ausgebildeten, auf dem Dosenrand (10) aufsitzenden Deckelrand (4) besteht, der mit seinem nach außen über die zylindrische Ringwand (5) des Einsteckteils (3) hinausragenden Bereich auf dem Dosenrand (10) aufsitzt und einen deckeleinwärtsgerichteten, zum Untergreifen dienenden Vorsprung (11) hat, dadurch gekennzeichnet, daß der auf dem Dosenrand (10) aufsitzende Deckelrand (4) in Form einer breitgedrückten Rollung (9) ausgebildet ist, die mit ihrem nach innen über die Ringwand (5) hinausragenden Bereich den Vorsprung (11) bildet.

2. Eindrückdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine runde oder eckige Form/Kontur hat und mit seinem breitgedrückten Rollrand (9) unmittelbar auf dem Dosenrand (10) aufsitzt.

3. Eindrückdeckel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der breitgedrückte Rollrand (9) des Deckels (2) radial nach außen mit der Dosenseitenwand (1) bündig abschließt.

4. Eindrückdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der breitgedrückte Rollrand (9) an eine Abkröpfung der zylindrischen Ringwand des Deckeleinsteckteiles angeschlossen ist.

5. Eindrückdeckel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, insbesondere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelrand (4), wie an sich bekannt ist, zunächst nach außen gerollt ist.

6. Eindrückdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollrand (9) des Deckels (2) an seinem Umfang nur stellenweise derart breitgedrückt ist, daß er einen nach innen gerichteten, zum Untergreifen dienenden Vorsprung (11) bildet.

7. Eindrückdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Deckel (2) an seiner Ringwand (5) mindestens eine sich über die gesamte Ringwandhöhe erstreckende, aus der Ringwand zur Deckelmitte hin ausgeformte Sicke (17) hat.

8. Eindrückdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihr Deckel (2) an der Außenseite der Ringwand (5) seines Einsteckteils (3) umlaufende, nach außen geprägte Rillen (8) aufweist, die mit ihrem Scheitel zum sicheren Sitz des Deckels in der Dosenöffnung an der Innenseite der Dosenseitenwand anliegen.

9. Eindrückdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (7) des Einsteckteils (3) des Deckels (2) an sich bekannte Versteifungssicken (6) angeordnet sind.

10. Verfahren zur Herstellung des Eindrückdeckels für eine Dose nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei zunächst der napfförmige Einsteckteil des Deckels aus einem Aluminiumband oder -blech ausgeschnitten und tiefgezogen wird, daß der am oberen Rand der zylindrischen Ringwand des tiefgezogenen Einsteckteils ausgebildete Deckelrand nach außen gerollt und dann der Rollrand durch Ausübung eines etwa parallel zur Ringwand gerichteten Drucks breitgedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der breitgedrückte Rand mit seinem äußeren Teil seiner Abmessungen mit dem Dosenrand bündig abschließt und deckelspiegelseitig einen flachen Greifring ausbildet.