DE4344139A1 - Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe mit verbesserten Gebrauchseigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe mit verbesserten GebrauchseigenschaftenInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
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- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/20—Macromolecular organic compounds
- D21H17/21—Macromolecular organic compounds of natural origin; Derivatives thereof
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton
und Pappe mit verbesserten Gebrauchseigenschaften.
Der Verbrauch von Papier, Karton und Pappe ist weltweit von steigender
Tendenz. Daher ist es notwendig, zur Herstellung von Papier, Karton und
Pappe auf Rohstoffe zurückzugreifen, die leicht beschaffbar, in praktisch
unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen und kostengünstig sind. Es ist be
kannt, daß sowohl Stärke als auch Stärkederivate bei der Papierherstellung
eingesetzt werden. Da die Gewinnung von Stärke verhältnismäßig aufwendig
ist und dabei eine ganze Reihe von Nebenprodukten mit anfallen, stellt der
Einsatz von Stärke keine optimale Lösung für einen Rohstoff für die Papier
herstellung dar. Dabei beträgt der Einsatz von Stärke ca. 16,2 kg/t Papier.
Der Einsatz von Stärke bei der Papierherstellung dient der Retention, der
Anbindung von Füllstoff- und Feinstoffteilchen, der Entwässerung und der
Verbesserung der Festigkeit.
Es ist bereits versucht worden, Getreidemehl einzusetzen und so auf den
Einsatz von Stärke zu verzichten. Dabei wird das Getreidemehl in Form
einer wäßrigen Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 5-15% thermisch
und/oder alkalisch verkleistert und dann der Faserstoffmasse zugesetzt.
Dabei hat sich gezeigt, daß Getreidemehle bei der Dispergierung stark zur
Klumpenbildung neigen, was auch durch starkes Rühren nicht behebbar ist
und auch bei der sich anschließenden Verkleisterung die Klumpen bestehen
bleiben. Dazu ist Mehl ein recht heterogenes Gemisch, was sich an sich un
günstig auf die Qualität des entstehenden Papieres auswirkt, da es noch
zusätzlich über zahlreiche Inhaltsstoffe verfügt, die für die Papierher
stellung unnötig bis störend sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Stärke bei der Herstellung von
Papier durch Getreidemehle zu substituieren, wobei das Getreidemehl in
eine homogene Substanz zu überführen ist und so die Dispergierung in Was
ser zu verbessern und die Klumpenbildung zu vermeiden ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst wie im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 dargelegt. Weitere Merkmale der Ausgestaltung der Erfindung
sind aus den Ansprüchen 2 bis 6 zu entnehmen.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß das vermahlene Extrudat ein praktisch
homogenes Pulver ergibt. Die im Getreidemehl enthaltene Stärke ist durch
den Extrusionsprozeß hydrothermisch und mechanolytisch modifiziert worden,
was den Verkleisterungsvorgang überflüssig macht. Das vermahlene Extrudat
kann sofort in kaltem Wasser dispergiert werden, was ohne Klumpenbildung
in jedem Fall gelingt. Bei einer Verkleisterung kommt es zu keiner mechano
lytischen Modifizierung, das ist eine im Extruder durch mechanische, nicht
hydrothermische, Einwirkung erfolgende Denatuierung der Stärke. Dieser Vor
gang ist für die Vermeidung einer Klumpenbildung wesentlich. Die Zugabe der
so hergestellten Suspension zum Papierstoff läßt eine gleichmäßige Vertei
lung zu und hat damit ein fehlerfreies Papier im Gefolge. Neben der mechano
lytischen Modifizierung erfolgt im Extruder zwangsläufig auch eine hydro
thermische Modifizierung der Stärke.
Es ist auch möglich, die aus vermahlenem Extrudat in Wasser gebildete Sus
pension unter Normaldruck bis etwa 120°C zu erhitzen. Das ist aber von der
Zusammensetzung des Papierstoffes abhängig und dient der besseren Vertei
lung in diesem. Um Papiere für verschiedene Verwendungszwecke zu erhalten,
sind Zugaben von Farbstoffen, Hilfs- und Füllstoffen sowie die Zugabe von
zusätzlichen Retentionsmitteln vorgesehen. Als Retentionsmittel werden ka
tionische, synthetische oder natürliche Polymere zugesetzt und sie dienen
der Anbindung von Füllstoff- und Feinstoffteilchen, der Entwässerung und
der Verbesserung der Festigkeit.
Die Erfindung ist an Hand zweier Beispiele näher erläutert.
Diese zeigen zunächst die Aufbereitung des Roggenmehles und anschließend
einige Daten der damit hergestellten Papiere.
Das Mehl wird auf eine Feuchte von 18% aufgenetzt und einem Extruder zu
geführt. Es wird ein gleichläufiger Doppelschneckenextruder eingesetzt,
in dem die mechanolytische und hydrothermische Modifizierung erfolgt. Die
Extrusionstemperatur liegt dabei bei 150°C. Bei einer Drehzahl von
300 min-1 beträgt der Massedruck 4,8 MPa. Das so gewonnene Extrudat wird
auf herkömmlichen Trocknungsanlagen getrocknet und anschließend auf eine
Korngröße < 80 µm vermahlen. Nach der Vermahlung wird das so gewonnene
pulverförmige Extrudat in kaltem Wasser dispergiert, was problemlos,
ohne Klumpenbildung vor sich geht. Hier können Trennmittel, wie Kiesel
säure oder auch ein- oder mehrwertige Alkohole, zugesetzt werden. Im vor
liegenden Fall ist der durch diese Zusätze erreichbare Effekt durch in
tensives Rühren erreicht worden. Diese Suspension wird dem Papierstoff
zugesetzt, wobei vorher noch ein Retentionsmittel zugesetzt wird. Es wird
das Papier auf einem Laborblattbildner erzeugt, wobei die Gegenüberstel
lung mit herkömmlich hergestelltem Papier (0-Probe) ohne Zusatz erfolgt.
Die Verfahrensführung erfolgt wie bei Beispiel 1, nur mit den nachfolgend
genannten Daten. Die Papierherstellung erfolgt auf einer Langsiebpapier
maschine, wobei Vergleichswerte ohne Zusätze, bei Verwendung von Stärke
und zwei bei unterschiedlicher Zugabe von der aus dem Extrudat gewonnenen
Suspension aufgeführt sind.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe mit verbesserten
Gebrauchseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, daß Getreidemehl, vor
zugsweise Roggenmehl mit einer Anfangsfeuchte von 15-30% bei 50-180°C,
vorzugsweise bei 90-150°C extrudiert wird und das erhaltene
Extrudat getrocknet und anschließend auf eine Korngröße von < 180 µm
vermahlen und in kaltem Wasser eingerührt wird und von dieser Suspension
anschließend 0,3-8%, bezogen auf die Masse des Papierstoffes, demsel
ben zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor Einrühren des
vermahlenen Extrudats in Wasser Trennmittel wie Kieselsäure zugesetzt
bzw. mit Wasser mischbare Lösungsmittel wie ein- oder mehrwertige Alkoho
le zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch
Anrühren des vermahlenen Extrudats in kaltem Wasser hergestellte Suspen
sion vor der Zugabe zum Papierstoff bei Normaldruck auf 50-120°C in
einem Autoklaven erhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß entweder die
Suspension vor Zugabe zum Papierstoff mit Hilfs- und Füllstoffen ge
mischt wird oder nach Zugabe zum Papierstoff Retentionsmittel zugesetzt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfs
stoffe wahlweise Farbstoffe zugesetzt werden können und als Füllstoffe
Kaolin oder Kreide dienen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Reten
tionsmittel kationische, synthetische oder natürliche Polymere einge
setzt werden.
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Publications (2)
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1993
- 1993-12-23 DE DE19934344139 patent/DE4344139C2/de not_active Expired - Fee Related
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