DD276313A1 - Verfahren zur herstellung von papier, karton oder pappe unter verwendung von getreidemehlen - Google Patents

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DD276313A1
DD276313A1 DD32078588A DD32078588A DD276313A1 DD 276313 A1 DD276313 A1 DD 276313A1 DD 32078588 A DD32078588 A DD 32078588A DD 32078588 A DD32078588 A DD 32078588A DD 276313 A1 DD276313 A1 DD 276313A1
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DD32078588A
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Helmut Bach
Christine Kunze
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Papierfabrik Greiz Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton oder Pappe unter Verwendung von Getreidemehl. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, durch die Zugabe von Getreidemehl als Verfestigungsmittel bei der Papierherstellung auf den Einsatz von Staerke zu verzichten und die Papiereigenschaften zu verbessern. Erfindungsgemaess wird die Aufgabe dadurch geloest, dass 0,5-5% Getreidemehl, bezogen auf Faserstoff, der Faserstoffmasse vor der Blattbildung zugefuehrt werden. Das Getreidemehl wird in Form einer waessrigen Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 5-15% thermisch und/oder alkalisch verkleistert und dann der Faserstoffmasse zugesetzt. Es hat sich gezeigt, dass durch Zusatz geringer Mengen Getreidemehl die Papiereigenschaften im gleichen Masse verbessert werden, wie bei Verwendung der bekannten Staerkesorten.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton oder Pappe unter Verwendung von Getreidemehl.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Zur Verbesserung gewisser Eigenschaften von Papier ist die Verwendung u.a. von Stärke oder ihrer Derivate allgemein bekannt. Sie wird dem Papier sowohl in der Stoffmasse zugesetzt als auch auf seine Oberfläche im Naßteil oder im Treckenteil von Papiermaschinen aufgetragen.
In der DE 2833452 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Zuschlagstoffe für die Oberflächenleimung aus Getreide und/oder Knolien und/oder Wurzeln Verwendung finden. Nachteilig wirkt sich bei diesem Verfahren aus, d?-ß aus dem Mahlprodukt aus Getreide die fasrige Komponente abgetrennt werden muß, um das enthaltene Mehl auf die Oberfläche des Papiers auftragen zu können. Nur die fasrigen Bestandteile werden dem Papierstoff zugesetzt.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton oder Pappe zu antwickeln, welches durch Zugabe von Getreidemehlen zur Stoffmassse kostengünstig gestaltet wird.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Erfindung hat sich die Aufgabe ρ jstellt, durch die Zugabe von Getreidemehl als Verfestigungsmittel bei der Papierherstellung auf den Einsatz von Stärke zu verzichten und die Papiereigenschaften zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß 0,5-5% Getreidemehl, bezogen auf Faserstoff, der Faserstoffmasse vor der Blattbiidung zugeführt werden. Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die im Vergleich zu den Stärken wesentlich billigeren Getreidemehle in ähnlicher Weise wie die Stärken modifizierbar, aufbereitbar, mit anderen Hilfsmitteln mischbar und in dor Papiermasse einsetzbar sind. Das Getreidemehl wird in Wasser eingerührt. Um eine ausreichende üispergierung zu erreichen, muß bei hoher Turbule nz gearbeitet werden, damit keine Klumpenbildung erfolgt. Nach der Dispergierung erfolgt die thermische und/oder alkalische Verkleisterung. Bei der kalten alkalischen Verkleisterung werden 15-25% Ätznatron, bezogen auf Getreidemehl, bei Normaltemperatur zugegeben. Bei einer thermischen Verkleisterung wird die wäßrige Mehldispersion auf eine Temperatur oberhalb des für die jeweilige Mehlsorte charakteristischen Wertes erhitzt. Bei Roggen liegt die Temperatur, ohne Zugabo von Alkalien, zwischen 65-68cC, bei Weizen 75-140°C. Die Verkloisterung kann auch auf bekannte Weise im Autoklaven bei Temperaturen über 100'C, oder kontinuierlich in Dampfstrahlkonvertcrn durchgeführt werden. Als optimale günstige Bedingungen für eine thermisch-alkalische Verkleisterung haben sich eino Temperatur von 60-9O0C und eine Zugabe von 5-1,5% Ätznatron, bezogen auf Mehl, das als 5-15%ige Dispersion vorliegt, erwiesen. Die so hergestellten Mehlkleister können vor ihrem Zusatz zum Papierstoff mit anderen bekannten Zuschlagstoffen wie z. B. Harzleim, Naßverfestigorn, Füllstoffen, Vernetzungsmitteln, optischen Aufhellern, Dispersionen oder Lösungen von Plasten, Paraffindispersionen, Wachsdispersionen oder Mischungen aus diesen Stoffen vermischt werden.
Die Kleister bzw. ihre Mischungen mit den sogenannten Stoffen werdon vor der Blattbiidung dem Papierstoff zugegeben, z. B. im Turbolöser, in der Mischbütte oder kontinuierlich vor der Mischpumpe.
Mit dem Verfahren ist es möglich, die Qualität von Papier, Karton und Pappo durch den Einsatz von Getreidemehlen in der Masse zu verbessern.
Darüber hinaus erlaubt der durch Einsatz von Getreidemahlen gewonnene Fostigkeiiszuwachs, soiern dieser nichi bewußi beibehalten wird, den Zusatz von Füllstoffen in solchem Umfange, daß die Ausgangswerte der Papiereigenschaften ohne Mehl- und Füllstoffeinsatz wieder erreicht werden.
Ausführuitgsbelsplel Beispiel 1: Papierstoff, bestehend aus (11:
ungebl. Fichtensu'.fitzellstoff (%)
Holzschliff (%) Altpapier, holzhaltig (%) Altpapier, holzfrei (%)
Kaolin (%)
Roggenmehl (%)
(1) In beiden Fällen Leimung mittels
verstärktem Tallharzleim (1,2%/atro Stoff) und Paruffindispersion (0,1 %/atro Stoff).
O-Probe mit Mehl-und
Kaolinzusatz
16 15
11 10
28 25
43 40
2 8
2
Paplerelgcnschaftun (g/m2) 91 48 91 0,8
Flächenmasse (g/ml) 0,536 29 0,52
Rohdichte (%) 5.2 16 10,7 6,7
Aschegehal; des Papiers (kp/cm7) 1,55 7 1,45 2,27
BerEtfestigkeitrelat. (pcm/cm) 79 100 79
Durchreißfestigkeit relat. 48
(Ehnendorf) (m) 3200 0,5 3200
Reißlänge (-) 141 141
Steifigkeit (Clark) (g/m7) 28 6,1 16
Wasseraufnahme (CobbJ0) 2-3 2,19 2
Leimungsnote (betriebsintern)
Beispiel 2:
Filmschutzpapier
Papierstoffujsammensetjung: (%)
Ungebl. Kiefernsulfatzellstof (%)
holzhaltiges Altpapier (%)
holzfreies Altpapier (%)
Ruß (p/m7)
Masse pro Flächeneinheit (0SR)
Mahlgrad OWe rt
Weizenmehl-Zusatz (Vo)
(bezogen auf Papierstoff) 5,3
Reißkraft (kp) 1,87
Berstfestigkeit (kp/cm1)
Anhand der Ausfuhrungsbeispiele ist ersichtlich, daß durch Zusatz geringer Mengen Getreidemohl die Papioroigenschaften im gleichen Maße verbessert worden wie bei Verwendung der beknnnten Stärkesorten.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton oder Pappe unter Verwendung von Getreidemehlen, dadurch gekennzeichnet, daß 0,5-5% Getreidemehl, bezogen auf Faserstoff, vor der Zugabe zur Faserstoffmasse in Form wäßriger Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von 5-15% thermisch und/oder alkalisch vorkleistert werden, wobei die ausschließlich thermische Verkleisterung durch Erhitzen der wäßrigen Mehldispersion auf eineTemperaturoberhalb des fürdie jeweilige Mehlsorte charakteristischen Wertes erfolgt, die alleinige alkalische Verkleisterung durch Zugabc von 15-25% Ätznatron, bezogen auf Getreidemehl, bei Normaltemporcttur und die thermisch-alkalische Verkleisterung bei einer Temperatur von 60-900C und 6iner Zugabe von 5-15% Ätznatron durchgeführt wird und daß der Mehlkleister der Faserstoffmasse vor der Blattbildung zugesetzt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton oder Pappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehlkleister vor ihrem Zusatz zur Faserstoffmasse mit Harzleim, Naßverfestigern, Füllstoffen, Vernetzungsmitteln, optischen Aufhellern, Dispersionen oder Lösungen von Plasten, Paraffin, Wachs oder Mischungen dieser Mittel vermischt werden.
DD32078588A 1988-10-17 1988-10-17 Verfahren zur herstellung von papier, karton oder pappe unter verwendung von getreidemehlen DD276313A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4344139A1 (de) * 1993-12-23 1995-06-29 Inst Getreideverarbeitung Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe mit verbesserten Gebrauchseigenschaften
DE19530917A1 (de) * 1995-08-23 1997-02-27 Verena Wolff Klebemittel auf Getreidemehlbasis

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DE4344139A1 (de) * 1993-12-23 1995-06-29 Inst Getreideverarbeitung Verfahren zur Herstellung von Papier, Karton und Pappe mit verbesserten Gebrauchseigenschaften
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