DE4343678A1 - Bremsanlage mit Blockierschutz- und/oder Antriebsschlupfregelung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsanlage der im Oberbegriff des beigefügten Anspruchs 1 beschriebenen Art.

Bei solchen Bremsanlagen wird bekanntlich der Bremsdruck in den Radbremsen mit Hilfe von elektrisch bzw. elektromagnetisch steuerbaren hydraulischen Schaltventilen moduliert. Im Blockierschutzmodus wird dabei das Ziel verfolgt, den Bremsdruck in Abhängigkeit von dem Raddrehverhalten auf einen Wert einzustellen, bei dem das Rad nicht blockiert, aber dennoch zur Abbremsung des Fahrzeugs optimal beiträgt. Im Antriebsschlupfregelungsmodus wird, wenn ein Rad zum Durchdrehen neigt, Bremsdruck in die zugehörige Radbremse eingesteuert.

Während der Regelungsvorgänge wird der Bremsdruck in den Radbremsen durch Ansteuern der entsprechenden Hydraulikventile mit Hilfe von Pulsfolgen dosiert. Durch das Schalten der Ventile entstehen Druckstöße und Druckschwingungen, die mechanische Belastungen der hydraulischen Komponenten und störende Geräusche zur Folge haben; dies gilt vor allem dann, wenn hohe Druckdifferenzen auftreten. Durch diese Schwingungen werden außerdem die Regelfunktionen nachteilig beeinflußt.

Es ist auch bereits bekannt, durch Blenden in den Schaltventilen die Schwingungen zu dämpfen und die Druckänderungen zu verlangsamen, soweit es die Regelung zuläßt. Eine ausreichende Minderung der störenden Geräusche läßt sich auf diese Weise jedoch nicht erreichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Bremsanlage der vorgenannten Art die geschilderten Schwierigkeiten zu überwinden, und zwar ohne (nennenswerte) Erhöhung des Herstellungsaufwandes und ohne Inkaufnahme anderer Nachteile.

Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschriebene Weiterbildung einer solchen hydraulischen Bremsanlage gelöst werden kann.

Erfindungsgemäß wird also vorgeschlagen, gezielt an den Stellen des hydraulischen Systems, an denen Reflexionen auftreten - und nur an diesen Stellen - Blenden in das hydraulische System einzufügen. Diese Blenden sollen an die Übertragungseigenschaften der Leitung so weit angepaßt werden, daß die geschilderten Schwingungen und Druckwellen als Folge der Ventilbetätigungen so weit gedämpft werden, daß keine störenden Geräusche und Druckstöße, welche die hydraulischen Komponenten belasten, auftreten können. Bei optimaler Anpassung treten praktisch keine Schwingungen mehr auf. Solche Blenden dämpfen natürlich auch die regelungsbedingten Druckänderungen, doch ist diese Dämpfung wesentlich geringer als bei der konventionellen Anordnung der Blenden. Die Regelung wird dadurch erheblich verbessert.

Die beigefügte Abbildung zeigt schematisch vereinfacht und in Teildarstellung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Nach dieser Darstellung ist die Radbremse 1 eines Fahrzeugrades VR über ein Einlaß-/Auslaßventilpaar 2/3 an das hydraulische System einer (nicht gezeigten) bekannten hydraulischen Bremsanlage mit Blockierschutz- und/oder Antriebsschlupfregelung angeschlossen. Die beiden Ventile 2, 3 sind als elektromagnetisch betätigbare 2/2 Wegeventile ausgebildet, von denen das Einlaßventil 2 in der Ruhestellung auf Druckmitteldurchlaß geschaltet ist, während das Auslaßventil 3 in der Ruhestellung den Druckmittelweg sperrt. Der Anschluß an den nicht dargestellten Bremsdruckgeber, üblicherweise ein Hauptzylinder, ist in der Abbildung durch "p" und einen Pfeil in Druckmittel-Zuflußrichtung symbolisiert, der Druckmittelrückflußweg, zu dem das Auslaßventil 3 führt, mit einem Pfeil entgegengesetzter Richtung. Die Zuleitung ist mit 5 beziffert, die Rückflußleitung mit 7. Die Leitungen 6 führen zur Radbremse 1.

Erfindungsgemäß ist eine symbolisch dargestellte Blende 4 am Abschluß der Leitung, nämlich am Anschluß der Radbremse 1 angeordnet. Die üblicherweise in den Ventilen 2, 3 angeordneten Blenden entfallen. Die Blende 4 ist an das hydraulische Leitungssystem derart angepaßt, daß bei der Druckmodulation durch Schalten der Ventile 2, 3 höchstens geringe Druckschwingungen im Hydrauliksystem auftreten.

Sind in dem Hydrauliksystem noch weitere Übergangsstellen oder Leitungsenden vorhanden, an denen Reflexionen auftreten können, werden auch dort Blenden, die an die Übertragungseigenschaften der Leitungen angepaßt sind, angeordnet. Dadurch wird das Entstehen von Druckschwingungen nahezu unterbunden, die Druckmodulation jedoch nur relativ wenig gedämpft. Es wird also auf sehr einfache Weise und durch sehr einfache Maßnahmen eine wirkungsvolle Geräuschdämpfung, Minderung der Belastung der Hydraulikkomponenten durch Druckwellen und Verbesserung der Regelung erreicht. Dies gilt insbesondere auch bei einer Antriebsschlupfregelung, bei der naturgemäß relativ hohe Druckdifferenzen, die wiederum zu störenden Geräuschen führen, an den Ventilen 2, 3 auftreten.

Claims (2)

1. Hydraulische Bremsanlage mit Blockierschutz- und/oder Antriebsschlupfregelung, mit einem Bremsdruckgeber und mit elektrisch gesteuerten hydraulischen Schaltventilen, die in den Druckmittelwegen von dem Bremsdruckgeber zu den Radbremsen und in Druckmittelrückleitungen eingefügt sind und zur Bremsdruckmodulation im Blockierschutz- oder Antriebsschlupfmodus dienen, sowie mit einer Hydraulikpumpe zur Bremsdruckerzeugung und/oder zur Rückführung des in den Bremsdruckabbauphasen aus den Radbremsen abgeleiteten Druckmittels, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Druckmittel-Leitungssystem (5, 6, 7) an denjenigen Stellen, an denen die beim Schalten der Ventile (2, 3) oder Ansteuern der Hydraulikpumpe entstehenden Druckwellen reflektiert werden, Blenden (4) eingefügt sind, die den Übertragungseigenschaften der Hydraulikleitungen (5, 6, 7) angepaßt sind und die dadurch die Schwingungen im Druckübertragungsmedium zumindest weitgehend dämpfen.

2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blende (4) an den oder nahe den Leitungsenden, insbesondere an den Anschlußstellen der Radbremsen (1) an das Leitungssystem (5, 6, 7), angeordnet sind.