DE4343420A1 - Verfahren zur Herstellung sintermetallischer Formkörper - Google Patents
Verfahren zur Herstellung sintermetallischer FormkörperInfo
- Publication number
- DE4343420A1 DE4343420A1 DE4343420A DE4343420A DE4343420A1 DE 4343420 A1 DE4343420 A1 DE 4343420A1 DE 4343420 A DE4343420 A DE 4343420A DE 4343420 A DE4343420 A DE 4343420A DE 4343420 A1 DE4343420 A1 DE 4343420A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- hand
- metal powder
- sintered bodies
- plasticized
- mass
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
- B22F3/22—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces for producing castings from a slip
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F1/00—Metallic powder; Treatment of metallic powder, e.g. to facilitate working or to improve properties
- B22F1/10—Metallic powder containing lubricating or binding agents; Metallic powder containing organic material
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C3/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing ornamental structures
- B44C3/04—Modelling plastic materials, e.g. clay
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Powder Metallurgy (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
zumindest in Teilvolumina metallischen Sinterkörpern sowie die
Verwendung plastifizierter Metallpulver zur Herstellung
derselben.
Die Herstellung metallischer Formkörper aus Pulvern mittels
Sintertechnologie hat dort große wirtschaftliche Bedeutung
erlangt, wo es um die Herstellung komplexer technischer
Massenteile geht.
Dabei werden die Pulver durch Pressen zu manipulierbaren
Grünlingen verdichtet und anschließend gesintert. Als eher
selten verwendetes Sonderverfahren gilt das Einfüllen und
Verdichten von Metallpulver in ein organisches Formwerkzeug, das
zusammen mit der Pulverfüllung gesintert und dort durch hohe
Temperaturen zersetzt bzw. Verflüchtigt wird.
Die Technik zur Herstellung von sintermetallischen Formkörpern
wird durch die Anwendung des Strangpressens erweitert. Durch
Beimengung von Plastifizierungsmitteln zum Metallpulver lassen
sich mittels Strangpressen langgestreckte Formteile, wie
Stangen, Rohre und einfache Sonderprofile, als Meterware
mechanisch formen und unter Beibehaltung dieser Profile sintern.
Qualität und Anwendungsumfang dieses Verfahrens sind maßgeblich
bestimmt von den verwendeten Plastifizierungsmitteln, sowie von
deren Einbringung vor dem Formgebungsverfahren und der
Ausbringung vor oder während des Sinterprozesses.
Nach einem dazu verwandten Verfahren werden plastifizierte
Metallpulver zu dünnen Folien, sogenannten metallischen Tüchern
ausgewalzt und danach zum Beispiel als Oberflächenschichten auf
Bauteile, z. B. auf Walzen aufgebracht und auf den Basiskörper
aufgesintert.
In den letzten Jahren haben Verfahren zur maschinellen Fertigung
sintermetallischer Formkörper durch die rasche Weiterentwicklung
des metallischen Formspritzens (metal injection molding) eine
bedeutsame Ausweitung erfahren.
Maßgeblichen Anteil am raschen technischen Fortschritt bei der
Herstellung von Sinterformteilen durch Spritzgießen,
Strangpressen und dazu verwandten Verfahren hat die wachsende
Zahl bekannter Plastifizierungs- und Schmiermittel, welche das
Arbeiten bei unterschiedlichsten Temperaturen und nach
unterschiedlichsten Ein- und Ausbringungsverfahren ermöglichen.
In der Regel werden mehrere, aufeinander abgestimmte oder sich
in ihrer Wirkung ergänzende Stoffe zum Metallpulver zugegeben.
Ein- und Ausbringung der überwiegend organischen Stoffe erfolgt
in ein- oder mehrstufigen Verfahren, teils über thermische,
teils über Lösungsverfahren.
Die heute bekannten Zusatzstoffe lassen sich grob unterteilen in
- - Naturstoffe, wie Cellulose, Wachse, Öle
- - synthetische Stoffe, das sind Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere
- - Weichmacher, sogenannte oberflächenaktive Stoffe
- - Lösungsmittel und
- - Aushärter.
Von den vielen in der Patentliteratur beschriebenen bekannten
Verfahren in Anwendung weiterentwickelter Plastifizierungsmittel
seien stellvertretend genannt
- - die EP 0 503 166, bei der ein Pulver, insbesondere Metall pulver mit 38 Vol.-% eines speziellen Binders verknetet, daraus Spritzgußteile gefertigt und die Binder bzw. Plastifizie rungsmittel beim anschließenden Sintern in sauerstoffhaltiger Atmosphäre wieder aus gebracht werden
- - die EP 0 480 107, bei der ebenfalls ein Metallpulver mit einem speziellen Binder verknetet und damit für die Bearbeitung als gespritztes Teil brauchbar gemacht wird.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Metallkörpern, bzw. von metallischen Sinterkörpern mittels
im Unterschied zum Stand der Technik nicht mechanisierten
Formgebungseinrichtungen und -verfahren unter Verwendung
plastifizierter Metallpulver, wie sie für maschinelle Ausformung
bekannt sind.
Aufgabe ist weiterhin die Ausgestaltung von Körperformen bzw.
der oberflächennahen Bereiche von Formkörpern, die maschinellen
Formgebungsverfahren für Massenteile nicht zugänglich sind,
insbesondere auch hinsichtlich deren ästhetischer Wirkung und
der Einmaligkeit (Unikat).
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, nach dem eine
knetbare Masse aus plastifiziertem Metallpulver von Hand in eine
freie, nicht durch Formwerkzeug vorgegebene Körperform gebracht
und/oder die geformte Masse in oberflächennahen Bereichen von
Hand nachbehandelt wird.
Die erfinderische Lösung besteht weiterhin in der Verwendung von
plastifiziertem, knetbarem Metallpulver zur Herstellung von
manuell in eine freie Körperform gebrachten und/oder von Hand in
dessen oberflächennahen Bereichen nachbehandelten, sowie
anschließend gesinterten, zumindest in Teilen metallischen
Formkörpern, wie Skulpturen.
Der Begriff "in von Hand gestaltete Körperform gebracht" steht
stellvertretend für alle Verfahren, bei denen der einzelne
Formkörper nicht mittels bzw. in einem vorgefertigten,
mechanischen Formwerkzeug aus Metallpulver hergestellt wird.
Manuell frei gestaltete Körperformen schließen demnach die
Gestaltung der Grundform, die nachträgliche Gestaltung der
Oberfläche bzw. von oberflächennahen Zonen manuell oder mittels
Handwerkszeug ebenso ein, wie das Aufspachteln oder Aufspritzen
von Oberflächenschichten auf einen Grundkörper.
Mit vorliegender Erfindung wird somit ein bislang allein der
Herstellung von Sintermetall-Massenformteilen in Formwerkzeugen
vorbehaltenes Verfahren dem Bereich der individuellen
künstlerischen Formgebung erschlossen. Das erfinderische
Verfahren bzw. die erfinderische Verwendung von plastifiziertem
Metallpulver erlaubt die Herstellung von Sinterformkörpern, wie
sie hinsichtlich Formenvielfalt und Formenoberflächengestaltung
mittels technisch maschineller Verfahren und in
Formgebungswerkzeugen undenkbar sind.
Das erfinderische Verfahren gestattet zudem eine Vielfalt von
Formen und oberflächlichen Gestaltungselementen für Formkörper,
bei denen es auf die ästhetische Wirkung ankommt, wie sie für
gegossene Skulpturen und Plastiken unbekannt sind. Die
unterschiedlichen Verfahren erlauben unterschiedliche
Fertigungsmittel und ergeben völlig neuartige, ungewohnte,
ästhetische Wirkungen entsprechend gefertigter
sintermetallischer Formkörper.
Das erfinderische Verfahren gestattet gegenüber gegossenen, auf
künstlerische Wirkung ausgerichteten Formkörpern eine
unbeschränkte Erweiterung auf alle metallischen Werkstoffe. Die
Fertigung gegossener Plastiken beschränkt sich demgegenüber auf
Bronzen und niedrigschmelzende metallische Werkstoffe.
Künstlerische Stahlplastiken werden in der Regel durch Schmieden
vorgeformter Schmelzrohlinge hergestellt.
Sintermetallisch hergestellte Formkörper lassen sich mit
gezielter Porenstruktur, das bedeutet mit charakteristischer
Oberflächenwirkung herstellen.
Die Poren von sintermetallischen Formkörpern lassen sich zudem
nachträglich mit einem zweiten niedrigschmelzenden, ggf.
andersfarbigen Metall füllen, z. B. infiltrieren.
Für das erfinderische Verfahren kommen generell solche
plastifizierte Metallpulver zur Anwendung, wie sie auch für die
zum Stand der Technik beschriebenen technischen Verfahren
verwendet werden. Mit Hilfe der dem Fachmann geläufigen
Kenntnisse sind allerdings besondere Auswahl- und
Kombinationskriterien anzuwenden. Ein von Hand knetbares
Metallpulver muß eine Viskosität bzw. Plastizität besitzen, wie
sie der Größe nach bei technisch maschineller Verarbeitung nicht
immer gefordert ist. Mit maschinellen Einrichtungen und
Formwerkzeugen werden aus plastifizierten Metallpulvern sowohl
bei Raumtemperatur, aber auch bei Temperaturen bis zu ca. 150
Formteile gefertigt. Entsprechend ist die Auswahl geeigneter
Plastifizierungsmittel zu treffen.
Für die Ausbringung der Plastifizierungs- und sonstiger Mittel
aus dem geformten, aber noch nicht gesinterten Formkörper kommen
in Ausführung des erfinderischen Verfahrens die zum Stand der
Technik bekannten Verfahren zur Anwendung.
Der Anteil an Plastifizierungsmitteln im Metallpulver beträgt
bis zu 50 Volumprozent. Damit kommt der Ausbringung des
Plastifizierungsmittels besondere Bedeutung zu.
Schrumpfungsbedingte Formänderungen während der Ausbringung des
Plastifizierungsmittels aus dem Formkörper sind unvermeidlich,
unerwünschte Risse und Brüche aber nicht.
Unter den bekannten, bei Raumtemperatur einsetzbaren organischen
und anorganischen Plastifizierungsmitteln seien vor allem die
Naturstoffe, wie Cellulose, Polysaccharide, Alginate, Caseine,
Naturkautschuk, Wachse, sowie Öle und/oder Fette genannt.
Brauchbare synthetische Stoffen sind vor allem synthetische
Kautschuke, Silicone, Paraffine und Epoxidharze
(Zweikomponenten-Reaktionsharze), daneben die duroplastischen
Polymere- und Cellulose-Verbindungen, wie Celluloseäther,
Methylcellulose, Carboxymethylcellulose und Hydroxylethyl
cellulose.
Die plastifizierten Metallpulver werden vor dem Kneten und
Formgeben von Hand vorteilhafterweise oberflächlich so
vorbehandelt, daß das plastifizierte Metallpulver nicht an der
Hand bzw. am Kunststoff-Handschuh hängenbleibt. Dazu werden die
plastifizierten Massen oberflächlich mit Fetten und Ölen, aber
auch mit Seifen präpariert.
Bindemittel aus wäßrigen oder organischen Lösungsmitteln müssen
mit Schmiermitteln und oberflächenaktiven Substanzen
angereichert werden, um eine leichte Verknetbarkeit bei
gleichzeitiger Aufnahme hoher Scherkräfte durch die
plastifizierte Masse zu gewährleisten und die innere Rißbildung
in der Masse auszuschließen bzw. zu reduzieren. Ein weiteres
Kriterium für die Auswahl an Plastifizierungsmitteln ist die
Verhinderung von Trocknungsrissen, weiterhin die Möglichkeit,
angetrocknete Massen nachträglich wieder anzulösen und
weiterverarbeitbar zu halten, ebenso die Möglichkeit des
Oberflächenglättens und Oberflächenstrukturierens zum Abschluß
des Formgebungsverfahrens.
Die Plastifizierungsmittel werden durch Einrühren und Einkneten
in das Metallpulver eingebracht, wobei dies bei der Herstellung
größerer plastifizierter Metallpulvermassen vorteilhaft mit
Hilfe maschineller Einrichtungen, wie Knetaggregaten geschieht.
Derartig plastifizierte Metallpulver lassen sich in luftdichte
Folien einschweißen und sind in dieser Form über lange Zeiträume
ohne Qualitätsänderung lagerbar, sofern nicht solche
Plastifizierungsmittel eingemischt sind, die unter den
Lagerungsbedingungen chemisch miteinander reagieren, z. B. die
Masse langsam aushärten.
Zur Herstellung der plastifizierten Metallpulver können neben
Pulvern aus unterschiedlichen Metallen, in gewissem Umfang auch
metallische und nichtmetallische Pulver und weiterhin Pulver
unterschiedlicher Korngrößen nebeneinander verwendet werden.
Damit lassen sich die Gestaltungsmöglichkeiten und die Wirkungen
entsprechend geformter Körper erweitern.
Die manuelle Formgebung von plastifizierten Metallpulvern ist
dem Verfahren des Töpfers, d. h. dem Gestalten von keramischen
Massen zu Formkörpern und Skulpturen vergleichbar.
Im Begriff manuelle Ausgestaltung von Formkörpern aus
plastifizierten Metallpulvern ist das Aufbringen derselben auf
ein mechanisch stabiles, temperaturbeständiges Stützgerüst
und/oder das Verbinden und Ineinanderformen von Metallpulver und
vorgeformten metallischen oder keramischen Festkörpern mit
eingeschlossen.
Der Begriff manuelle Formgebung soll ausdrücklich die Verwendung
von technischen Geräten und Mitteln, insbesondere von
Handwerkszeug zur freien Formgestaltung, nicht aber die
Verwendung von die Körperform vorgebenden Formen bzw. Preßformen
mit einschließen.
Weiters seien in dem Begriff auch solche Formgebungsverfahren
eingeschlossen, bei denen das plastifizierte Metallpulver nur so
geringe Plastizität aufweist, daß die Formgebung nicht mehr
allein mit der Fingerkraft, sondern nur mit diese unter
stützenden technischen Hilfsmitteln, wie Stichel oder Hammer und
Meißel, möglich ist. Praktisch heißt das plastifizierte Massen
mit mechanischen Festigkeiten, vergleichbar denjenigen von
Kerzenwachs oder Gips, also Festigkeiten weit unter denjenigen
von gesinterten oder gegossenen metallischen Formkörpern.
Die Unteransprüche 3 bis 11 beschreiben besondere
Ausgestaltungsmöglichkeiten des erfinderischen Verfahrens.
In der Folge wird die Erfindung anhand von einzelnen
Verfahrensbeispielen näher erläutert.
1000 g rostfreies Stahlpulver der Korngröße < 44 µm werden mit
etwa gleichem Volumenanteil an Plastifizierungsmittel
angereichert. Die Zugaben bestehen aus
-Methylcellulose/Wassergemisch 1 : 40|60 g | |
-Äthylenglykol | 15 g |
-Glycerin | 15 g |
-Alkohol | 2 g |
-Olivenöl | 5 g |
-Polymethacrylat (Produktname Plexisol) | 20 g |
Metallpulver und organische Zugaben werden in einem Sigmakneter
während 1,5 Stunden homogen vermischt, wobei die Zugabe des
Polymethacrylates erst nach ca. 30 Minuten Knetzeit erfolgt.
Die so plastifizierte Metallpulvermasse ist in luftdichten
Behältern oder Verpackungen verschlossen praktisch unbegrenzt
haltbar.
Das plastifizierte Metallpulver bildet eine von Hand und allein
mit Fingerkraft formbare Masse.
Der von Hand geformte und abschließend in oberflächennahen Zonen
nachbehandelte Formkörper wird während 24 Stunden an Luft
getrocknet. Er ist danach - abhängig vom Körpervolumen - mit
Vorsicht manipulierbar, ohne die ausgestaltete Körperform zu
verlieren oder zu brechen.
Zum abschließenden Sintern wird der Formkörper in ein Sandbett
gelegt, das heißt zumindest weitgehend von eingeschüttetem Sand
umschlossen und in einen Sinterofen eingebracht. Das mit dem
Sintergut beschickte Ofeninnere wird rasch auf 120°C gebracht
und dann im Temperaturbereich zwischen 120 und 650°C mit ca.
10°C pro Stunde langsam weiter aufgeheizt. Daran schließt sich
eine Haltezeit von einer Stunde bei 650°C an.
Bis zu diesem Zeitpunkt werden sämtliche organischen Zugaben zum
Metallpulver nacheinander vollständig aus dem Formkörper
ausgebracht. Daran anschließend wird das Sintergut rasch auf
1250° erhitzt und bei dieser Temperatur ca. eine Stunde lang zum
fertigen Sinterkörper gesintert. Die Sinterung findet
vorzugsweise unter Unterdruck und/oder in Schutzgasatmosphäre
statt.
Zu 1000 g Bronzepulver der Korngröße < 160 µm werden folgende
Zugaben eingebracht:
- - 125 g Silikonharz
- - 50 ml Silikonöl
- - 30 g eines handelsüblichen Weichmachers und
- - 10 g eines auf den Weichmacher abgestimmtes Lösungsmittel.
Die im Sigmakneter zubereitete plastifizierte Metallpulvermasse
ist von Hand knetbar.
Nach Abschluß des Formgebungsverfahrens wird der gesamte
Formkörper mit einem auf die Plastifizierungsmittel abgestimmten
Härter besprüht. Dadurch verliert das Material seine
Plastizität. Die Körperform wird so mechanisch fixiert.
Das Entfernen des Plastifizierungs- und Bindemittels aus dem
Formkörper als Vorstufe eines Sinterprozesses entspricht dem
Verfahren nach Beispiel 1. Anschließend wird der von
Plastifizierungsmittel vollständig befreite Formkörper rasch auf
830°C erhitzt und dort während 30 Minuten zum fertigen
Sinterkörper verarbeitet.
In einer Abwandlung von Beispiel 1 werden zum Stahlpulver die
dort angeführten organischen Zugaben beigemischt, ausgenommen
das Olivenöl und das Polymethacrylat. An deren Stelle wird als
Plastifizierungsmittel zusätzlich der kaltpolymere Kunststoff
Methylacrylat in einer Menge von 10 g beigegeben.
Nach Beendigung der Formgestaltung wird der Formkörper mit einem
auf das Methylacrylat abgestimmten Härter besprüht. Es kommt zur
Polymerisierung und damit zur mechanischen Formstabilisierung.
Die weiteren Verfahrens Schritte des Ausbringens von
Plastifizierungsmittel und Sinterung entsprechen denen von
Beispiel 1.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von zumindest in Teilvolumina
metallischen Sinterkörpern, mit den Fertigungsschritten
Formgebung von mit Plastifizierungsmitteln angereicherten
Metallpulvern, Ausbringen des Plastifizierungsmittels und
Sintern,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine knetbare Masse aus plastifiziertem Metallpulver von
Hand in eine freie, nicht durch Formwerkzeug vorgegebene
Körperform gebracht und/oder die geformte Masse in
oberflächennahen Bereichen von Hand nachbehandelt wird.
2. Verwendung von plastifiziertem, knetbarem Metallpulver zur
Herstellung von manuell in eine freie Körperform gebrachten
und/oder von Hand in dessen oberflächennahen Bereichen
nachbehandelten, sowie anschließend gesinterten, zumindest
in Teilen metallischen Formkörpern, wie Skulpturen.
3. Verfahren zur Herstellung von metallischen Sinterkörpern
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Metall
pulver eines oder mehrere organische Plastifizierungsmittel
zugegeben werden.
4. Verfahren zur Herstellung von metallischen Sinterkörpern,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Metallpulver eines oder
mehrere anorganiche Plastifizierungsmittel zugegeben werden.
5. Verfahren zur Herstellung von metallischen Sinterkörpern
nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Plastifizierungsmittel durch Verflüchtigung und/oder durch
Zersetzung bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur aus
gebracht werden.
6. Verfahren zur Herstellung von metallischen Sinterkörpern
nach Anspruch 1, sowie 3-5, dadurch gekennzeichnet, daß
gemeinsam mit dem plastifizierten Metallpulver metallische
und/oder nichtmetallische Körper in eine gemeinsame Form
gebracht werden.
7. Verfahren zur Herstellung metallischer Sinterkörper, nach
Anspruch 1, sowie 3-6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
mechanisch vorgeformte plastifizierte Masse von Hand in
ihrer Form nach- bzw. umgearbeitet wird.
8. Verfahren zur Herstellung metallischer Sinterkörper, nach
Anspruch 1, sowie 3-7, dadurch gekennzeichnet, daß
Oberflächenbereiche der geformten Masse, mit oder ohne
technische Hilfsmittel von Hand strukturiert wird.
9. Verfahren zur Herstellung metallischer Sinterkörper, nach
Anspruch 1, sowie 3-8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
bei Raumtemperatur von Hand nicht, oder nicht ausreichend
knetbare, plastifizierte Metallpulvermasse durch lokale
Erwärmung oder durch Anlösen in diesem Bereich von Hand
formbar gemacht wird.
10. Verfahren zur Herstellung metallischer Sinterkörper, nach
Anspruch 1, sowie 3-9, dadurch gekennzeichnet, daß die von
Hand in Körperform gebrachte plastifizierte Masse mit einem
das Plastifizierungsmittel chemisch aushärtenden Mittel
besprüht wird.
11. Verfahren zur Herstellung metallischer Sinterkörper nach
Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die besprühte und
ausgehärtete Körperform mittels Handwerkszeug manuell
nachbearbeitet wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4343420A DE4343420A1 (de) | 1993-12-18 | 1993-12-18 | Verfahren zur Herstellung sintermetallischer Formkörper |
GB9423590A GB2284826A (en) | 1993-12-18 | 1994-11-23 | Process for manufacturing sintered-metal moulded bodies |
ITMI942492A IT1271728B (it) | 1993-12-18 | 1994-12-12 | Procedimento per la produzione di pezzi foggiati in metallo sinterizzato |
FR9415180A FR2713968A1 (fr) | 1993-12-18 | 1994-12-16 | Procédé de fabrication de corps métalliques frittés. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4343420A DE4343420A1 (de) | 1993-12-18 | 1993-12-18 | Verfahren zur Herstellung sintermetallischer Formkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4343420A1 true DE4343420A1 (de) | 1995-06-29 |
Family
ID=6505494
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4343420A Ceased DE4343420A1 (de) | 1993-12-18 | 1993-12-18 | Verfahren zur Herstellung sintermetallischer Formkörper |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4343420A1 (de) |
FR (1) | FR2713968A1 (de) |
GB (1) | GB2284826A (de) |
IT (1) | IT1271728B (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE714164C (de) * | 1939-10-13 | 1941-11-22 | Willi Lohmann | Verfahren zum Herstellen von Zahnersatzteilen |
DE1915977B2 (de) * | 1969-04-22 | 1978-08-10 | Ceramco Industrial Products Corp., Long Island City, N.Y. (V.St.A.) | Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz und Schmuck aus Metallpulvern |
DE3841903C2 (de) * | 1988-12-13 | 1990-10-18 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt, De |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4854970A (en) * | 1986-06-04 | 1989-08-08 | Fine Particle Technology, Inc. | Art medium |
-
1993
- 1993-12-18 DE DE4343420A patent/DE4343420A1/de not_active Ceased
-
1994
- 1994-11-23 GB GB9423590A patent/GB2284826A/en not_active Withdrawn
- 1994-12-12 IT ITMI942492A patent/IT1271728B/it active IP Right Grant
- 1994-12-16 FR FR9415180A patent/FR2713968A1/fr not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE714164C (de) * | 1939-10-13 | 1941-11-22 | Willi Lohmann | Verfahren zum Herstellen von Zahnersatzteilen |
DE1915977B2 (de) * | 1969-04-22 | 1978-08-10 | Ceramco Industrial Products Corp., Long Island City, N.Y. (V.St.A.) | Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz und Schmuck aus Metallpulvern |
DE3841903C2 (de) * | 1988-12-13 | 1990-10-18 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt, De |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2713968A1 (fr) | 1995-06-23 |
ITMI942492A1 (it) | 1996-06-12 |
ITMI942492A0 (it) | 1994-12-12 |
GB2284826A (en) | 1995-06-21 |
GB9423590D0 (en) | 1995-01-11 |
IT1271728B (it) | 1997-06-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3854547T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Teilen aus pulverförmigem Material. | |
DE4322084A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Setters | |
DE68902279T2 (de) | Verfahren fuer die herstellung von gesinterten keramischen gegenstaenden. | |
DE3231100C2 (de) | ||
WO2014019954A1 (de) | Mehrkomponenten-fügen von plastischen zubereitungen zur herstellung von medizinprodukten mit funktioneller oberfläche | |
DE3942666C2 (de) | ||
EP0314142B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines porösen Formkörpers | |
DE4343420A1 (de) | Verfahren zur Herstellung sintermetallischer Formkörper | |
DE69609898T2 (de) | Feingiessverfahren zur Erzeugung von Gegenständen mit sehr präziser Oberfläche | |
DE102012006572A1 (de) | Verfahren zur Herstellung komplex geformter Gussteile mit einer Druckgießmaschine | |
DE2458682A1 (de) | Verfahren zum herstellen eines formkoerpers aus siliziumnitrid | |
DE19523655B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus polymerkeramischem Verbundwerkstoff | |
DE102004036343A1 (de) | Beschichtungsmaterial für eine Glasform, Verfahren zum Beschichten einer Glasform sowie eine beschichtete Glasform | |
DE3322889A1 (de) | Herstellung sinterkeramischer formkoerper | |
DE10149793A1 (de) | Plastische Formmassen auf Basis von Fettsäureestern, Paraffin, Lösungsmittel und sinterfähigen Pulvern | |
DE69122339T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Pulverformkörpers | |
DE4124198A1 (de) | Verfahren zur herstellung von sinterformteilen mittels kaltisostatischen pulverpressens in einmal verwendbaren pressformen | |
DE10314277B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines gesinterten Metall und/oder Keramikbauteiles | |
EP3173392A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von keramikteilen | |
DE10027551B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus einer plastisch verarbeitbaren Formmasse auf der Basis von Bienenwachs, Lösungsmittel und sinterfähigen Pulvern und eine Verwendung der Formmasse | |
WO2012069373A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hochtemperaturbeständigen triebwerksbauteilen | |
DE3729578C2 (de) | ||
DE19750006A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von keramischen Formkörpern | |
DE102011102456B4 (de) | Verfahren für die Entbinderung von thermoplastischen Massen beim Niederdruckspritzgießen | |
DE3616049A1 (de) | Am-msgt-verfahren fuer die herstellung von industriellen modellen, formen, matrizen, kokillen, vorrichtungsausruestungen und spezialwerkzeugen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |