DE4342815A1 - Schloßkernräumvorrichtung - Google Patents

Schloßkernräumvorrichtung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Räumen des Pro­ files in Schloßkernen als Bestandteil eines Zylinder­ schlosses mit einer Einrichtung zur Durchführung einer Re­ lativbewegung zwischen dem Werkstück und dem Räumwerkzeug.
Das Räumen erfolgt durch diese lineare Relativbewegung zwi­ schen dem Schloßkern, der auch als Rotor bezeichnet wird, und dem Räumwerkzeug, welches an seinem Ende das Schloß­ kernprofil aufweist und von vorne nach hinten durch eine Vielzahl von in Richtung Profiltiefe steigenden Zähnen wäh­ rend der Bewegung das Profil spanabhebend erzeugt.
Man unterscheidet gleichbleibende Kernprofile für Normal­ schlösser und variable Profile für Kerne von Zylinder­ schlössern im Rahmen von Schließungsanlagen.
Vorrichtungen der eingangs genannten Art sind in verschie­ denen Ausführungsformen bekannt.
Für Kerne von Normalschlössern hat man bereits Senkrechtin­ nen- oder Senkrechtaußenräummaschinen mit bewegtem Räum­ werkzeug mit einer oder mehreren Räumstellen ausgeführt. Zum Stand der Technik gehören auch Waagerecht-Räummaschinen mit bewegtem oder feststehendem Räumwerkzeug und Ketten­ räummaschinen mit feststehendem Räumwerkzeug und umlaufen­ den Werkstückträgern.
Für das Räumen der Kerne mit variablem Profil hat man Waa­ gerecht-Räummaschinen mit feststehendem Räumwerkzeug, ent­ weder getrennt für erstens das Räumen des sog. Grundprofils und zweitens des variablen Teils des Profils oder gemeinsam nacheinander folgend in einem eingesetzt. Die Räumwerkzeug­ teilstücke für die variablen Profilteile werden hierbei ma­ nuell gewechselt. Schließlich sind auch Waagerecht-Räumma­ schinen mit einer oder einer Anzahl von Räumwerkzeugbahnen für das Grundprofil und mehrere Räumwerkzeugteilstücke für das variable Profil bekannt, die jeweils in einer bestimm­ ten Unterteilung in Kästen angeordnet sind und die gesteu­ ert in die jeweilige Kombi-Position bewegt werden müssen. Der strukturelle Aufbau dieser Maschinen ist erheblich und mit hohem Kostenaufwand verbunden. Es müssen extrem genaue und große Werkzeugkästen verwendet und mit ihrer gesamten Masse hochgenau positioniert werden. Darüber hinaus be­ steht die Gefahr einer Genauigkeitseinschränkung durch Tem­ peraturschwankungen.
Angesichts dieser Problematik liegt der Erfindung die Auf­ gabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die sich unter Vermeidung der aufgezeigten Nachteile einfach bedienen läßt und sich durch eine hohe Präzision des Räumvorganges mit technisch ver­ hältnismäßig einfachen Mitteln auszeichnet.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale, wobei hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen der erfindungsge­ mäßen Vorrichtung auf die Merkmale der Unteransprüche ver­ wiesen wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch minde­ stens eine vertikal und gestellfest am Maschinenkörper an­ geordnete Räumwerkzeugbahn aus, sowie einen an dem Maschi­ nenkörper geführten Werkstückschlitten, der parallel zur Räumwerkzeugbahn verfahrbar ist, wobei entlang der Räum­ werkzeugbahn Magazine zur Aufnahme einer Mehrzahl von Räum­ werkzeugen angeordnet sind, sowohl für die Grundprofile als auch für die Varianten, aus welchen die Werkzeuge zuführbar sind, die innerhalb der Räumwerkzeugbahn in Genauposition fixierbar sind.
Durch diese konstruktive Ausgestaltung ergibt sich eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem eingangs geschilderten Stand der Technik. So können problemlos im Falle der Anwen­ dung für nichtvariable Profile mehrere Räumbahnen nebenein­ ander angeordnet werden. Die Senkrechtlage der Schloßkerne erlaubt die Anwendung einer preiswerten und technisch gün­ stig konzipierten Be- und Entladeeinrichtung. Die Werk­ stückeingabe kann manuell oder automatisch erfolgen und be­ findet sich in handlicher Höhe über dem Boden, wobei keine Bodengrube erforderlich ist. Die geräumten Kerne können je nach gewünschter Weiterführung oben mit Rückförderung oder durch Schwerkraft oder aber auch mit Hilfe des zurücklau­ fenden Werkstückschlittens auf Beladehöhe ausgegeben wer­ den. Der Platzbedarf für die Maschine ist gering und die Späneentsorgung ist auf günstige Weise möglich.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zur Fixierung der Räumwerkzeuge in der Räumwerkzeugbahn ge­ stellfeste Fixier- und Spannelemente vorgesehen, wobei diese aus einer Anlageleiste sowie einem axial verschiebba­ ren, in eine werkstückseitige Positionieröffnung eingrei­ fenden und in einer Leiste geführten Zentrierbolzen beste­ hen können. Es genügt somit, die zahlreichen Räumwerkzeuge mit einfachen und preiswerten Magazinen nur angenähert in die Räumebene zu bewegen, da die Genaulage durch gestellfe­ ste Mittel erzeugt wird. Es ergibt sich somit nicht nur eine Kostenreduzierung, sondern es ist auch die erforderli­ che hohe Genauigkeit des Räumvorganges mit verhältnismäßig einfachen Mitteln gewährleistet.
Vorteilhafterweise sind die Werkzeuge innerhalb des Räum­ werkzeugmagazins an umlaufenden Ketten oder Zahnriemen ge­ halten, die durch einen Servomotor positionsgesteuert an­ treibbar sind. Die Magazine können somit eine Vielzahl von Werkzeugen, wie beispielsweise etwa sechzehn, aufnehmen und der angenäherten Arbeitsposition zuführen. Nach einer vor­ teilhaften Ausführungsform sind die Magazine mittels Zy­ linder und zugehöriger Führung zwischen Fixierlage und Ver­ stellungslage vor und zurück verfahrbar. Durch diese Ausge­ staltung und infolge der geringer bewegten Massen ist der Werkzeugwechsel in optimal kurzer Zeit möglich. Auch können die Werkzeugmagazine während des Maschinenrücklaufes in eine geänderte Lage fahren, so daß hierdurch ein Zeitgewinn erzielt wird. Dieser technische Aufbau ermöglicht es, den Schloßkern, ohne ihn zu entspannen, ein zweites Mal oder mehrere Male zu räumen und hierbei die nicht benötigten Räumwerkzeuge außer Eingriff zu halten. Das Konzept läßt im Bedarfsfall auch eine nennenswert größere Anzahl von Maga­ zinen und eine nennenswert größere Anzahl von Räumwerkzeug­ teilstücken je Magazin zu, ohne es in der Funktionsweise und der Genauigkeit zu beeinträchtigen.
Die Fixierung und Klemmung der Räumwerkzeuge sind mit höchster Allgemeingenauigkeit und Wiederholungsgenauigkeit gewährleistet, da sie gleichbleibend gestellfest immer an den gleichen Elementen fixiert und geklemmt werden. Ein Austausch der Räumwerkzeuge, etwa zum Schärfen, ist auf einfache und handliche Weise in kurzer Zeit möglich.
Vorteilhafterweise ist in der oberen Endposition des Werk­ stückschlittens ein durch eine Zylindereinheit verschiebba­ rer Greifer zur Überführung der bearbeiteten Werkstücke an­ geordnet. Die geräumten Kerne können somit übernommen und etwa mit Rückförderung durch Schwerkraft oder durch den Werkstückschlitten selbst weitergeführt werden.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Räum­ vorrichtung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnun­ gen. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Räumvor­ richtung in schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Räumvorrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines der Werkzeugmagazine ohne Gehäuse,
Fig. 4 die Draufsicht auf das Innere des Werkzeugmaga­ zins gemäß Fig. 3, wobei sich eines der Werkzeuge in der fixierten Genauposition befindet,
Fig. 5 die Draufsicht auf den Werkstückschlitten und
Fig. 6 eine Detaildarstellung der Fixier- und Spannele­ mente entsprechend der Darstellung in Fig. 5 in größerem Maßstab.
Für die nachfolgende Beschreibung der Räummaschine gemäß den Fig. 1 bis 6 wird eine Maschinenausführung für variable Profile mit Werkzeugmagazinen und einer Räumbahn zugrunde­ gelegt. Bei einer entsprechenden Maschinenausführung für gleichbleibende Profile entfallen die Werkzeugmagazine, wo­ bei statt dessen mehrere Räumwerkzeuge im Abstand nebenein­ ander angeordnet sein können.
Die Beschreibung bezieht sich auf eine Maschinenausführung mit mechanischem Antrieb des Werkzeugschlittens, der alter­ nativ auch hydraulisch angetrieben werden kann. In der Dar­ stellung gemäß Fig. 3 wurde ein Magazin für die Varianten- Räumwerkzeuge gewählt, welches in Form von mindestens zwei in einem gewissen Abstand zueinander angeordneten Kettenma­ gazinen gleichermaßen dem Prinzip nach gültig ist für die längeren Grundprofilräumwerkzeuge.
Zur Vereinfachung der Beschreibung ist die Maschinenausfüh­ rung für manuelles Be- und Entladen dargestellt. Optional kann die Maschine auch mit automatischem Be- und Entladesy­ stem ausgestattet sein zur Anpassung an die Maschinenaus­ führung und Einsatzerfordernisse. Es können auch weitere Zusatzeinrichtungen vorgesehen sein, wie etwa für das Ent­ graten der Stiftlöcher, die im einzelnen nicht wiedergege­ ben sind.
Der Maschinenkörper 1 ist mit einem Maschinenfuß 2, der einen (nicht dargestellten) Spänebehälter oder einen Späne­ förderer enthalten kann, verbunden. Der Werkstückschlitten 3 ist mittels der Genauigkeits-Linearwälzführung seitlich parallel zum Räumwerkzeug 4 geführt. In ihm ist die mecha­ nische Ausrüstung eingebaut für die Fixierung des Schloß­ kerns 5 mit einer Klemmung-Spannung und optional einem Spielausgleich. Die beidseitig mit dem Werkstückschlitten 3 verbundene Kette oder ein Zahnriemen bewegt umgelenkt den Werkstückschlitten 3 mit einem Getriebemotor 7 auf und ab. Es können auch entsprechend zwei Ketten oder Zahnriemen eingesetzt werden. Die Räumwerkzeuge 4, die sich im Ein­ griff befinden, sind mit dem Maschinenkörper 1 durch die teils beweglich gesteuerten Fixier- und Spannelemente 8, 9 und 10 in hochgenauer Position verbunden. Das Prinzip ist beispielhaft dargestellt, wobei die Details auch unter­ schiedlich ausgeführt sein können. Die Menge der Werkzeuge ist mit den Werkzeugmagazinen 11 verbunden, deren Ketten 12 oder Zahnriemen über die Kettenräder 13 laufen und durch je einen Servomotor 14 positionsgesteuert angetrieben werden.
Durch eine Waagerechtbewegung mittels eines Zylinders 15 und zugehöriger Führung 16 verfährt jedes Magazin 11 indi­ viduell vor und zurück zwischen Fixierlage und Verstel­ lungslage.
Auf der Rückseite der Maschine kann ein (nicht dargestell­ tes) Podest angeordnet sein für eine Zugänglichkeit bei ei­ nem Werkzeugtausch nach außerhalb.
Die Anzahl der Werkzeugmagazine 11 ist für die Varianten- Räumwerkzeuge individuell unterschiedlich, je nach den technischen Gegebenheiten der Einsatzerfordernisse. Dies gilt auch für die Anzahl der Räumwerkzeuge 4 in jedem Maga­ zin 11. In der Zeichnung sind ein Zweifach-Magazin 11 für die Grundprofil-Räumwerkzeuge 4 und acht Magazine 11 für die Varianten-Räumwerkzeuge 4 und sechzehn Räumwerkzeuge 4 je Magazin 11 beispielhaft dargestellt.
Der auf den Elementiduell unterschiedlich, je nach den technischen Gegebenheiten der Einsatzerfordernisse. Dies gilt auch für die Anzahl der Räumwerkzeuge 4 in jedem Maga­ zin 11. In der Zeichnung sind ein Zweifach-Magazin 11 für die Grundprofil-Räumwerkzeuge 4 und acht Magazine 11 für die Varianten-Räumwerkzeuge 4 und sechzehn Räumwerkzeuge 4 je Magazin 11 beispielhaft dargestellt.
Der auf den Elementen 18 geführte und mit dem Zylinder 19 bewegte Greifer 17 bewegt den geräumten Schloßkern 5 über das Rohr oder den Schlauch 20, so daß der Schloßkern 5 nach Lockerung wieder durch freien Fall nach unten geführt wird. Hiermit ist das Prinzip einer Entladung dargestellt. Auch andere Lösungen sind möglich, insbesondere auch im Falle der Ausbildung des Werkstückschlittens 3 mit zwei hinter­ einander im Abstand liegenden Werkstücken 5. Wie bereits oben ausgeführt wurde, umfaßt die dargestellte Räumvorrich­ tung eine Räumwerkzeugbahn 23.
Die Räum- und Rücklaufgeschwindigkeit beträgt je nach Ma­ schinenausführung 24 bis 100 m/min. Sie kann in Ausnahme­ fällen auch niedriger oder höher sein. Die der Beschreibung entsprechende Maschine wird im Regelfall mittels Industrie­ prozessor 21 mit Festplattenlaufwerk, Diskettenlaufwerk, alpha-numerischer Tastatur 22, speicherbarer Programmsteue­ rung und dem Leistungsteil gesteuert und angetrieben. Die Daten können manuell eingegeben oder durch Diskette oder Datennetz automatisch übertragen werden.
Für die Maschinenausführung für gleichbleibende Profile entfällt in der Steuerung im Regelfall die Ausstattung mit Industrieprozessor.
Es soll an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich angegeben werden, daß es sich bei der vorangehenden Beschreibung le­ diglich um eine solche beispielhaften Charakters handelt und daß verschiedene Abänderungen und Modifikationen mög­ lich sind, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlas­ sen. Dies trifft insbesondere auf die Anzahl der Räumwerk­ zeugbahnen 23 zu, wie auch insbesondere die Anzahl der Werkzeugmagazine 11 einerseits für das Grundprofil und an­ dererseits für Varianten und die hierin jeweils befindli­ chen Räumwerkzeuge 4 zu.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Räumen des Profiles in Schloßkernen als Bestandteil eines Zylinderschlosses mit einer Einrich­ tung zur Durchführung einer Relativbewegung zwischen dem Werkstück und dem Räumwerkzeug, gekennzeichnet durch mindestens eine vertikal und gestellfest an dem Maschinen­ körper (2) angeordnete Räumwerkzeugbahn (23) sowie einen an dem Maschinenkörper (2) geführten Werkstückschlitten (3), der parallel zur Räumwerkzeugbahn (23) verfahrbar ist, wo­ bei entlang der Räumwerkzeugbahn (23) Magazine (11) zur Aufnahme einer Mehrzahl von Räumwerkzeugen (4) angeordnet sind, aus welchen die Werkzeuge (4) zuführbar sind, die in­ nerhalb der Räumwerkzeugbahn (23) in Genauposition fixier­ bar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fixierung der Räumwerkzeuge (4) gestellfeste Fi­ xier- und Spannelemente (8, 9, 10) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannelemente aus einer Anlageleiste (8) sowie ei­ nem axial verschiebbaren, in eine werkzeugseitige Positio­ nieröffnung eingreifenden und in einer Leiste (9) geführten Zentrierbolzen (10) bestehen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Räumwerkzeugmaga­ zine (11) die Werkzeuge (4) an umlaufenden Ketten oder Zahnriemen (12) gehalten sind, die durch einen Servomotor (14) positionsgesteuert antreibbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magazine (11) mittels Zy­ linder (15) und zugehöriger Führung (16) zwischen Fixier­ lage und Verstellungslage vor und zurück verfahrbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der oberen Endposition des Werkstückschlittens (3) ein durch eine Zylindereinheit (19) verschiebbarer Greifer (17) zur Überführung des bearbeite­ ten Werkstücks (5) angeordnet ist.
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