DE4315997C2 - Bearbeitungsmaschine für plattenförmige Werkstücke - Google Patents
Bearbeitungsmaschine für plattenförmige WerkstückeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine für platten
förmige Werkstücke, mit einem in drei zueinander senkrechten
Richtungen verfahrbaren Bearbeitungskopf, der mit mindestens
zwei Spindeleinheiten mit wechselbaren Werkzeugen ausgerüstet
ist.
Aus dem Stand der Technik sind Bearbeitungsmaschinen bekannt
geworden, die eine zu bearbeitende Platte in horizontaler La
ge aufnehmen. Bekannte Bearbeitungsmaschinen dieser Art wei
sen üblicherweise ein Maschinengestell auf, das mit einem
oberen Joch versehen ist, das den verfahrbaren Bearbeitungs
kopf aufnimmt, der von einer NC-Einrichtung steuerbar ist.
Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, in die horizontal
angeordnete Platte Bohrungen in beliebiger Lage einzubringen
oder andere Bearbeitungen vorzunehmen.
Der Bearbeitungskopf der numerisch gesteuerten Bearbeitungs
maschine weist üblicherweise eine Anzahl von Spindeln auf,
die mit fest montierten Werkzeugen ausgerüstet sind. Ferner
sind zusätzliche Bohr- und/oder Fräseinheiten vorgesehen, die
mit auswechselbaren Werkzeugen bestückbar sind.
Eine Möglichkeit, die Werkzeuge der Bohr- und Fräseinheiten
auszutauschen besteht darin, den Werkzeugwechselvorgang von
Hand durchzuführen. Diese Tätigkeit bedingt aber eine Unter
brechung des Bearbeitungsvorganges und damit verbunden eine
Verminderung der Maschinenleistung.
Es ist auch bekannt geworden (US 5 046 233), am Rand des Ma
schinengestelles einer Plattenbearbeitungsmaschine ein Maga
zin vorzusehen, das mit unterschiedlichen Werkzeugen bestückt
ist. Die Werkzeuge sind aus dem Magazin entnehmbar, um in die
Spindel der zugeordneten Bearbeitungseinheit eingesetzt zu
werden. Diese bekannte Ausführungsform hat den Nachteil, daß
der Bearbeitungskopf bei jedem Werkzeugwechsel bis zum Werk
zeugmagazin verfahren werden muß, da das Magazin mit Abstand
vom Maschinengestell angeordnet ist. Anschließend ist der
Bohrkopf erneut in den Teil der Maschine zu verfahren, in dem
der neue Bohrvorgang durchzuführen ist.
Auch diese Verfahrensweise stellt einen erheblichen Zeitver
lust dar, der aufgrund der Leerhübe des Bohrkopfes während
des Wechselvorganges entsteht.
Aus der DE 33 05 631 A1 ist eine Bearbeitungsmaschine für
plattenförmige Werkstücke gezeigt, die ebenfalls einen ver
fahrbaren Bearbeitungskopf mit mindestens zwei Spindeleinhei
ten mit wechselbaren Werkzeugen aufweist. Die Spindeleinhei
ten sind dort jedoch in der Form von Revolverköpfen ausgebil
det, so ein Werkzeugwechsel durch einen entsprechenden Dreh
vorgang des Revolverkopfes durchgeführt wird. Solche Revol
verkopfmaschinen sind in der Herstellung aufwendig.
Aus der DE 26 08 141 C2 ist eine Mehrspindelmaschine bekannt,
bei der jeweils sogenannte Gelenkwellenköpfe, die in einem
Rahmen mehrere Bohrspindeln halten, jeweils einer An
triebseinheit zugeordnet werden, um dann einen Bearbeitungs
vorgang durchführen zu können. Diese Gelenkwellenköpfe können
in einer externen Einstellstation auf ein anderes Bohrbild
umgerüstet werden, ohne daß der Bearbeitungsvorgang unterbro
chen werden muß. Zur Umstellung der Bearbeitungseinheit
selbst allerdings, wird es notwendig, die Antriebseinheit ab
zuschalten, den zunächst noch dort befindlichen Gelenkwellen
kopf abzukoppeln und durch den neuen Gelenkwellenkopf zu er
setzen. Erst dann kann der Bearbeitungsvorgang wieder aufge
nommen werden. Auch bei dieser Bauart treten daher für den
Werkzeugwechsel Totzeiten ein, auch wenn dieser Zeitaufwand,
der wegen der Vielzahl der verwendeten Bohrspindeln, die un
ter Umständen ausgestauscht werden müssen, nicht an der Bohr
einheit selbst vorgenommen wird, an sich so gering wie mög
lich gehalten wird. Die Verwendung von Gelenkspindelköpfen
allerdings ist aufwendig.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bearbei
tungsmaschine der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
der Werkzeugwechselvorgang ohne nennenswerte Zeitverluste
durchführbar ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß je
der Spindeleinheit jeweils ein Werkzeugaufnahmemagazin mit
den wechselbaren Werkzeugen zugeordnet ist, daß die Werkzeug
aufnahmemagazine an dem Bearbeitungskopf angeordnet sind und
jeweils gegenüber der zugeordneten Spindeleinheit zum Werk
zeugwechsel in den drei senkrecht zueinanderstehenden Rich
tungen verfahrbar sind und der Werkzeugwechsel an der in War
testellung befindlichen Spindeleinheit während des durch die
andere Spindeleinheit weiter durchgeführten Bearbeitungsvor
ganges erfolgt.
Durch Vorsehung mehrerer Bearbeitungseinheiten am Bohrkopf,
die mit austauschbaren Werkzeugen bestückbar sind, sowie
in Verbindung mit Werkzeugmagazinen, die mit dem Gehäuse
des Bohrkopfes wirkverbunden sind und entlang mehrerer
Achsen (X, Y, Z) gegenüber dem Gehäuse des Bohrkopfes
verfahrbar, angeordnet sind, eröffnet sich die Möglich
keit, den Werkzeugwechselvorgang direkt am Bohrkopf
durchzuführen, um das Werkzeug einer Bearbeitungseinheit
auszutauschen, während von der anderen Bearbeitungseinheit
noch in diesem Moment die gewünschten Bohr- oder Fräs
vorgänge durchgeführt werden und danach eine Bearbei
tungseinheit zur Verfügung gestellt wird, die bereits für
einen folgenden Bearbeitungsvorgang ausgerüstet ist.
Während die bereitstehende Bearbeitungseinheit zu einem
späteren Zeitpunkt Bearbeitungsvorgänge mit einem neuen
Werkzeug durchführt, ist es möglich, das Werkzeug der
Bearbeitungseinheit auszutauschen, die einen Bearbeitungs
vorgang durchgeführt hat.
Mit anderen Worten, mit einem Werkzeugmagazin, das direkt
am Gehäuse des Bohrkopfes angeordnet ist, wird es
möglich, den Werkzeugwechsel in einer Bohr- und Fräs
einheit dann vorzunehmen, wenn die zweite Bohreinheit einen
Bearbeitungsvorgang durchführt und umgekehrt.
Der Erfindungsgegenstand wird nun anhand eines Ausfüh
rungsbeispieles genauer beschrieben und in den Zeichnungen
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Bohrmaschine
deren Bohrkopf mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugmagazin
ausgerüstet ist;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht in Richtung des
Pfeils II der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des verfahrbaren
Bohrkopfes der mit dem erfindungsgemäßen Werkzeug
wechselmagazin ausgerüstet ist.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, weist die mit 1 gekenn
zeichnete Bohrmaschine Ständer 2, 3, 4 und 5 auf, die ein
Joch 6 aufnehmen, das in Querrichtung auf Führungen 7 und
8 verfahrbar ist.
An der Unterseite des Joches 6 ist unter Zuhilfenahme von
Querstreben 9 eine horizontale Auflageebene gebildet, die
eine zu bohrende Platte 10 aufnimmt. Zur Durchführung des
Bohrvorganges ist ein Bohrkopf vorgesehen, der insgesamt
mit 11 gekennzeichnet ist.
Der Bohrkopf 11 kann längs der Achsen X, Y und Z (Achse,
die senkrecht zur Zeichnungsebene ausgerichtet ist)
verfahren werden. Die Bewegungen längs der Achsen X, Y und
Z werden unter Zuhilfenahme von bekannten Vorrichtungen
über eine bekannte NC-Steuereinheit gesteuert.
Der Bohrkopf 11 weist eine Bearbeitungseinheit 12 auf, die
eine Anzahl fest montierter Werkzeuge 13, z. B. eine Anzahl
von Spiralbohrern aufnimmt. Ferner ist die Einheit 12 mit
einer Fräseinheit 14 ausgerüstet, die z. B. mit mehreren
Sägeblättern 15 ausgerüstet ist, die in ihre Arbeits
lage verschwenkbar sind. Ferner weist der Bohrkopf 11 zwei
Elektroantriebe 16 und 17 auf, die jeweils eine Spindel 18
mit sehr hoher Drehzahl antreiben. Vor den Elektroantrieben
16 und 17 sind Werkzeugmagazine 19 und 20 angeordnet, die
eine Anzahl von Werkzeugen 21 bzw. 22 aufnehmen, die in die
Spindeln 18 der Elektroantriebe 16, 17 einsetzbar sind.
Die bisher beschriebenen Einrichtungen sind schematisch
noch einmal in Fig. 2 dargestellt, in der auch schematisch
die Lage des Aufnahmelagers für die Anordnung der Werk
zeugmagazine 19 und 20 dargestellt ist.
Der Erfindungsgegenstand wird in Fig. 3 verdeutlicht, in
der lediglich die wichtigsten Einrichtungen dargestellt
wurden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die
Darstellung der Antriebsmittel der Kolben-Zylindereinheit,
der Kugelumlaufspindel sowie des Verschiebeschlittens
verzichtet, da diese Bauteile vom Stand der Technik her
bekannt sind.
Aus der Fig. 3 kann die Anordnung der Bearbeitungseinheit
12 im Inneren des Bohrkopfes entnommen werden. Die
Bearbeitungseinheit 12 ist mit einer Anzahl von Werkzeugen
13, z. B. mit Spiralbohrern bestückt, die wahlweise
antreibbar sind und zur Durchführung der Bohrungen in der
Platte benötigt werden. In die Bohrungen werden zu einem
späteren Zeitpunkt Verbindungsdübel oder ähnliche
Einrichtungen eingesetzt. Der Fig. 3 kann auch die
Lageanordnung der Einstichvorrichtung 14 mit den Säge
blättern 15 oder Fräsern entnommen werden.
An der Vorderseite und im Inneren des Bohrkopfes 11
sind zwei Elektroantriebe 16 und 17 vorgesehen, die jeweils
mit einer Spindel 18 ausgerüstet sind, die mit hoher
Drehzahl antreibbar ist. Die Spindeln 18 sind so
ausgebildet, daß sie auswechselbare Werkzeuge aufnehmen
können. Vor den Elektroantrieben 16 und 17 sind Werkzeug
aufnahmemagazine 19 und 20 angeordnet, die austauschbare
Werkzeuge 21 und 22 aufnehmen. Über bekannte Antriebs
mittel ist jeder Elektroantrieb 16, 17 mit auf- und abwärts
gerichteter Bewegung längs der Achse Z verfahrbar. Die
Achse Z ist senkrecht zur Zeichnungsebene (Fig. 3)
angeordnet. Auch die Magazine 19 und 20, die die Werkzeuge 21 und 22
aufnehmen, sind gesteuert auf- und abwärts
entlang der Achse Z verfahrbar. Des weiteren sind die
Werkzeugmagazine 19 und 20 gemeinsam längs der Achse X
steuerbar in beide Richtungen der Achse X verfahrbar.
Die Magazine 19 und 20, die die Werkzeuge 21 und 22
aufnehmen, sind auch gesteuert in beiden Richtungen der
Achse Y verfahrbar. Das Verfahren der Werkzeugmagazine 19
und 20 entlang der Achsen Z, X und Y kann unter
Zuhilfenahme von pneumatischen Kolben-Zylindereinheiten
erfolgen oder aber unter Zuhilfenahme von kleinen,
steuerbaren Motoren, z. B. Gleichstrommotoren, die z. B.
über einen Encoder, Transduktor oder ein anderes
Erfassungsmittel die genaue Lage der Magazine 19, 20
feststellen, um damit zu gewährleisten, daß sich die
Achsen der Werkzeuge 21, 22 in Übereinstimmung mit und
unterhalb der Spindeln 18, der Elektroantriebe 16, 17
befinden.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist
folgende:
Durch Vorsehung der Magazine 19, 20 zur Aufnahme von austauschbaren Werkzeugen 21, 22 direkt am Bohrkopf 11, wird vermieden, daß der Bohrkopf 11 Arbeitshübe durchführen muß, um von einer Bearbeitungsstellung zu einem entfernten Werkzeugaufnahmemagazin oder umgekehrt zu verfahren. Somit werden Totzeiten während des Werkzeugswechseln vermieden, was zu einer Leistungssteigerung der Maschine führt.
Durch Vorsehung der Magazine 19, 20 zur Aufnahme von austauschbaren Werkzeugen 21, 22 direkt am Bohrkopf 11, wird vermieden, daß der Bohrkopf 11 Arbeitshübe durchführen muß, um von einer Bearbeitungsstellung zu einem entfernten Werkzeugaufnahmemagazin oder umgekehrt zu verfahren. Somit werden Totzeiten während des Werkzeugswechseln vermieden, was zu einer Leistungssteigerung der Maschine führt.
Des weiteren, um die Produktivität des Bohrkopfes 11
weiter zu erhöhen, ist es vorteilhaft, wenigstens zwei
Elektroantriebe 16, 17 vorzusehen, auch wenn für die
Bohrmaschine der dargestellten Art ein einziger Elektro
antrieb mit nur einer Spindel 18 zur Durchführung der
erforderlichen Bohr- und Fräsarbeiten ausreichen würde.
Die Vorsehung von zwei Elektroantrieben 16, 17 ermöglicht
es nämlich, den Werkzeugwechsel an einem ersten
Elektroantrieb 16 durchzuführen, während der zweite
Elektroantrieb 17 noch bestimmte Bohr- oder Fräsarbeiten
durchführt oder umgekehrt.
Wird z. B. durch den Elektroantrieb 16 mit dem Werkzeug 21,
das in der Spindel 18 montiert ist) eine bestimmte
Bearbeitung an der Platte vorgenommen, z. B. ein
Fräsvorgang zur Erzeugung einer Ausnehmung, so befindet
sich der Elektroantrieb 17 mit der Spindel 18 ohne
Werkzeug bereits in Wartestellung und ist bereit, ein
Werkzeug aufzunehmen, das für einen folgenden
Arbeitsvorgang erforderlich ist.
Das erforderliche Werkzeug 22 wird durch eine Bewegung des
Werkzeugmagazins 20 längs der Achse X bereitgestellt, in
der Art, daß die Achse des ausgewählten Werkzeuges mit
der Achse der Spindel 18 übereinstimmt.
Anschließend wird das Werkzeugmagazin 20 längs der Achse Y
verschoben, solange bis die Achse des ausgewählten
Werkzeuges 22 mit der zweiten Achse der Spindel 18
übereinstimmt. Daraufhin wird das Werkzeugmagazin 20
längs der Achse Z angehoben, um das ausgewählte Werkzeug
22 in die Ausnehmung der Spindel 18 einzuführen, und das
Werkzeug zu blockieren.
Am Ende der beschriebenen Vorgänge werden diese in
entgegengesetzter Weise wiederholt, das Werkzeugmagazin 20
fährt in eine Wartestellung, wie in Fig. 3 dargestellt.
Sobald der Werkzeugwechsel in Verbindung mit dem Werkzeug
22 und dem Magazin 20 beendet ist, wird auch der
Bearbeitungsvorgang, der mit dem Elektroantrieb 16
durchgeführt wurde, beendet sein, worauf die Bearbeitung
des Werkstückes sofort mit dem Werkzeug 22 fortgesetzt
wird, welches bereits in der Spindel 18 des Elektroantriebs
17 angeordnet ist. Somit entstehen keine Totzeiten für den
Werkzeugwechsel.
Entsprechend der vorangegangenen Beschreibung wird durch
das Werkzeugwechselmagazin 19, das unter den Elektroantrieb
16 verfahren wurde, das Werkzeug aufgenommen, das jetzt
nicht mehr für den Bearbeitungsvorgang benötigt wird;
gleichzeitig wird in die Spindel 18 des Elektroantriebs 16
ein neues Werkzeug 21 eingesetzt, indem die notwendigen
Verschiebebewegungen entlang der Achsen X, Y und Z
durchgeführt werden.
Claims (1)
- Bearbeitungsmaschine für plattenförmige Werkstücke, mit einem in drei zueinander senkrechten Richtungen verfahrbaren Bear beitungskopf, der mit mindestens zwei Spindeleinheiten mit wechselbaren Werkzeugen ausgerüstet ist, dadurch gekennzeich net, daß jeder Spindeleinheit (16, 17) jeweils ein Werkzeug aufnahmemagazin (19, 20) mit den wechselbaren Werkzeugen (21, 22) zugeordnet ist, daß die Werkzeugaufnahmemagazine (19, 20) an dem Bearbeitungskopf (11) angeordnet sind und jeweils ge genüber der zugeordneten Spindeleinheit (16, 17) zum Werk zeugwechsel in den drei senkrecht zueinanderstehenden Rich tungen (X, Y, Z) verfahrbar sind und der Werkzeugwechsel an der in Wartestellung befindlichen Spindeleinheit während des durch die andere Spindeleinheit durchgeführten Bearbeitungs vorgangs erfolgt.
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