DE4315997A1 - Vorrichtung zum automatischen Wechseln der Werkzeuge im Bohrkopf einer Plattenbohrmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum automatischen Wechseln der Werkzeuge im Bohrkopf einer PlattenbohrmaschineInfo
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Description
Die vorstehende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
automatischen Wechseln der Werkzeuge in einem Bohrkopf zum
Bearbeiten von Platten.
Aus dem Stand der Technik sind Bohrmaschinen bekannt
geworden, die eine zu bearbeitende Platte in horizontaler
Lage aufnehmen. Bekannte Bohrmaschinen dieser Art weisen
üblicherweise ein Maschinengestell auf, das mit einem
oberen Joch versehen ist, das den verfahrbaren Bohrkopf
aufnimmt, der von einer NC-Einrichtung steuerbar ist.
Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, in die horizontal
angeordnete Platte Bohrungen in beliebiger Lage einzubringen.
Der Bohrkopf der numerisch gesteuerten Bohrmaschinen weist
üblicherweise eine Anzahl von Spindeln auf, die mit fest
montierten Werkzeugen ausgerüstet sind. Ferner sind
zusätzliche Bohr- und Fräseinheiten vorgesehen, die mit
auswechselbaren Werkzeugen bestückbar sind.
Eine Möglichkeit, die Werkzeuge der Bohr- und
Fräseinheiten auszutauschen besteht darin, den
Werkzeugwechselvorgang von Hand durchzuführen. Diese
Tätigkeit bedingt aber eine Unterbrechung des Bearbeitungsvorganges
und damit verbunden eine Verminderung der
Maschinenleistung.
Es ist auch bekannt geworden, in der Nähe des Maschinengestelles
der Plattenbohrmaschine ein Magazin vorzusehen,
das mit unterschiedlichen Werkzeugen bestückt ist. Die
Werkzeuge sind aus dem Magazin entnehmbar, um in die
Spindel der zugeordneten Bohreinheit eingesetzt zu werden.
Diese bekannte Ausführungsform hat den Nachteil, daß der
Bohrkopf bei jedem Werkzeugwechsel bis zum Werkzeugmagazin
verfahren werden muß, da das Magazin mit Abstand vom
Maschinengestell angeordnet ist. Anschließend ist der
Bohrkopf erneut in den Teil der Maschine zu verfahren, in
dem der neue Bohrvorgang durchzuführen ist.
Auch diese Verfahrensweise stellt einen erheblichen
Zeitverlust dar, der aufgrund der Leerhübe des Bohrkopfes
während des Wechselvorganges entsteht.
Es ist Aufgabe der vorstehenden Erfindung, die Nachteile
des Standes der Technik zu vermeiden, und eine Werkzeugwechselvorrichtung
für eine Bohrmaschine der genannten Art
vorzuschlagen, in der der Werkzeugwechselvorgang ohne
nennenswerte Zeitverluste durchführbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Bohrkopf mit wenigstens zwei alternativ einsetzbaren
Bearbeitungseinheiten ausgerüstet ist, deren Werkzeuge
austauschbar sind, und daß mit dem Bohrkopf Werkzeugwechselvorrichtungen
verbunden sind, die parallel (Achse
X), mit auf- und abgehender Bewegung (Achse Z), sowie mit
senkrechter Bewegung (Achse Y) gegenüber den Bohreinheiten
gesteuert verfahrbar sind.
Durch Vorsehung mehrerer Bearbeitungseinheiten am Bohrkopf,
die mit austauschbaren Werkzeugen bestückbar sind, sowie
in Verbindung mit Werkzeugmagazinen, die mit dem Gehäuse
des Bohrkopfes wirkverbunden sind und entlang mehrerer
Achsen (X, Y, Z) gegenüber dem Gehäuse des Bohrkopfes
verfahrbar angeordnet sind, eröffnet sich die Möglichkeit,
den Werkzeugwechselvorgang direkt am Bohrkopf
durchzuführen, um das Werkzeug einer Bearbeitungseinheit
auszutauschen, während von der anderen Bearbeitungseinheit
noch in diesem Moment die gewünschten Bohr- oder Fräsvorgänge
durchgeführt werden und danach eine Bearbeitungseinheit
zur Verfügung gestellt wird, die bereits für
einen folgenden Bearbeitungsvorgang ausgerüstet ist.
Während die bereitstehende Bearbeitungseinheit zu einem
späteren Zeitpunkt Bearbeitungsvorgänge mit einem neuen
Werkzeug durchführt, ist es möglich, das Werkzeug der
Bearbeitungseinheit auszutauschen, die einen Bearbeitungsvorgang
durchgeführt hat.
Mit anderen Worten, mit einem Werkzeugmagazin, das direkt
am Gehäuse des Bohrkopfes angeordnet ist, wird es
möglich, den Werkzeugwechsel in einer Bohr- und Fräseinheit
dann vorzunehmen, wenn die zweite Bohreinheit einen
Bearbeitungsvorgang durchführt und umgekehrt.
Der Erfindungsgegenstand wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles
genauer beschrieben und in den Zeichnungen
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Bohrmaschine
deren Bohrkopf mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugmagazin
ausgerüstet ist;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht in Richtung des
Pfeils II der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des verfahrbaren
Bohrkopfes der mit dem erfindungsgemäßen Werkzeugwechselmagazin
ausgerüstet ist.
Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, weist die mit 1 gekennzeichnete
Bohrmaschine Ständer 2, 3, 4 und 5 auf, die ein
Joch 6 aufnehmen, das in Querrichtung auf Führungen 7 und
8 verfahrbar ist.
An der Unterseite des Joches 6 ist unter Zuhilfenahme von
Querstreben 9 eine horizontale Auflageebene gebildet, die
eine zu bohrende Platte 10 aufnimmt. Zur Durchführung des
Bohrvorganges ist ein Bohrkopf vorgesehen, der gesamthaft
mit 11 gekennzeichnet ist.
Der Bohrkopf 11 kann längs der Achsen X, Y und Z (Achse,
die senkrecht zur Zeichnungsebene ausgerichtet ist)
verfahren werden. Die Bewegungen längs der Achsen X, Y und
Z werden unter Zuhilfenahme von bekannten Vorrichtungen
über eine bekannte NC-Steuereinheit gesteuert.
Der Bohrkopf 11 weist eine Bearbeitungseinheit 12 auf, die
eine Anzahl fest montierter Werkzeuge 13, z. B. eine Anzahl
von Spiralbohrern aufnimmt. Ferner ist die Einheit 12 mit
einer Fräseinheit 14 ausgerüstet, die z. B. mit mehreren
Sägeblättern 15 ausgerüstet ist, die in ihre Arbeitslage
verschwenkbar sind. Ferner weist der Bohrkopf 11 zwei
Elektroantriebe 16 und 17 auf, die jeweils eine Spindel 18
mit sehr hoher Drehzahl antreiben. Vor den Elektroantrieben
16 und 17 sind Werkzeugmagazine 19 und 20 angeordnet, die
eine Anzahl von Werkzeugen 21 bzw. 22 aufnehmen, die in die
Spindeln 18 der Elektroantriebe 16, 17 einsetzbar sind.
Die bisher beschriebenen Einrichtungen sind schematisch
noch einmal in Fig. 2 dargestellt, in der auch schematisch
die Lage des Aufnahmelagers für die Anordnung der Werkzeugmagazine
19 und 20 dargestellt ist.
Der Erfindungsgegenstand wird in Fig. 3 verdeutlicht, in
der lediglich die wichtigsten Einrichtungen dargestellt
wurden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die
Darstellung der Antriebsmittel der Kolben-Zylindereinheit
der Kugelumlaufspindel sowie des Verschiebeschlittens
verzichtet, da diese Bauteile vom Stand der Technik her
bekannt sind.
Aus der Fig. 3 kann die Anordnung der Bearbeitungseinheit
12 im Inneren des Bohrkopfes entnommen werden. Die
Bearbeitungseinheit 12 ist mit einer Anzahl von Werkzeugen
13, z. B. mit Spiralbohrern bestückt, die wahlweise
antreibbar sind und zur Durchführung der Bohrungen in der
Platte benötigt werden. In die Bohrungen werden zu einem
späteren Zeitpunkt Verbindungsdübel oder ähnliche
Einrichtungen eingesetzt. Der Fig. 3 kann auch die
Lageanordnung der Einstichvorrichtung 14 mit den Sägeblättern
15 oder Fräsern entnommen werden.
An der Vorderseite und im Inneren des Bearbeitungskopfes 11
sind zwei Elektroantriebe 16 und 17 vorgesehen, die jeweils
mit einer Spindel 18 ausgerüstet sind, die mit hoher
Drehzahl antreibbar ist. Die Spindeln 18 sind so
ausgebildet, daß sie auswechselbare Werkzeuge aufnehmen
können. Vor den Elektroantrieben 16 und 17 sind Werkzeugaufnahmemagazine
19 und 20 angeordnet, die austauschbare
Werkzeuge 21 und 22 aufnehmen. Über bekannte Antriebsmittel
ist jeder Elektroantrieb 16, 17 mit auf- und abwärts
gerichteter Bewegung längs der Achse Z verfahrbar. Die
Achse Z ist senkrecht zur Zeichnungsebene (Fig. 3)
angeordnet. Auch die Magazine 19 und 20, die die Werkzeuge
21 und 22 aufnehmen, sind gesteuert auf- und abwärts
entlang der Achse Z verfahrbar. Des weiteren sind die
Werkzeugmagazine 19 und 20 gemeinsam längs der Achse X
steuerbar in beide Richtungen der Achse X verfahrbar.
Die Magazine 19 und 20, die die Werkzeuge 21 und 22
aufnehmen, sind auch gesteuert in beiden Richtungen der
Achse Y verfahrbar. Das Verfahren der Werkzeugmagazine 19
und 20 entlang der Achsen Z, X und Y kann unter
Zuhilfenahme von pneumatischen Kolben-Zylindereinheiten
erfolgen oder aber unter Zuhilfenahme von kleinen,
steuerbaren Motoren, z. B. Gleichstrommotoren, die z. B.
über einen Encoder, Transduktor oder ein anderes
Erfassungsmittel die genaue Lage der Magazine 19, 20
feststellen, um damit zu gewährleisten, daß sich die
Achsen der Werkzeuge 21, 22 in Übereinstimmung mit und
unterhalb der Spindeln 18, der Elektroantriebe 16, 17
befinden.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist
folgende:
Durch Vorsehung der Magazine 19, 20 zur Aufnahme von austauschbaren Werkzeugen 21, 22 direkt am Bohrkopf 11, wird vermieden, daß der Bohrkopf 11 Arbeitshübe durchführen muß, um von einer Bearbeitungsstellung zu einem entfernten Werkzeugaufnahmemagazin oder umgekehrt zu verfahren. Somit werden Totzeiten während des Werkzeugwechselns vermieden, was zu einer Leistungssteigerung der Maschine führt. Des weiteren, um die Produktivität des Bohrkopfes 11 weiter zu erhöhen, ist es vorteilhaft, wenigstens zwei Elektroantriebe 16, 17 vorzusehen, auch wenn für die Bohrmaschine der dargestellten Art ein einziger Elektroantrieb mit nur einer Spindel 18 zur Durchführung der erforderlichen Bohr- und Fräsarbeiten ausreichen würde. Die Vorsehung von zwei Elektroantrieben 16, 17 ermöglicht es nämlich, den Werkzeugwechsel an einem ersten Elektroantrieb 16 durchzuführen, während der zweite Elektroantrieb 17 noch bestimmte Bohr- oder Fräsarbeiten durchführt oder umgekehrt.
Durch Vorsehung der Magazine 19, 20 zur Aufnahme von austauschbaren Werkzeugen 21, 22 direkt am Bohrkopf 11, wird vermieden, daß der Bohrkopf 11 Arbeitshübe durchführen muß, um von einer Bearbeitungsstellung zu einem entfernten Werkzeugaufnahmemagazin oder umgekehrt zu verfahren. Somit werden Totzeiten während des Werkzeugwechselns vermieden, was zu einer Leistungssteigerung der Maschine führt. Des weiteren, um die Produktivität des Bohrkopfes 11 weiter zu erhöhen, ist es vorteilhaft, wenigstens zwei Elektroantriebe 16, 17 vorzusehen, auch wenn für die Bohrmaschine der dargestellten Art ein einziger Elektroantrieb mit nur einer Spindel 18 zur Durchführung der erforderlichen Bohr- und Fräsarbeiten ausreichen würde. Die Vorsehung von zwei Elektroantrieben 16, 17 ermöglicht es nämlich, den Werkzeugwechsel an einem ersten Elektroantrieb 16 durchzuführen, während der zweite Elektroantrieb 17 noch bestimmte Bohr- oder Fräsarbeiten durchführt oder umgekehrt.
Wird z. B. durch den Elektroantrieb 16 mit dem Werkzeug 21,
das in der Spindel 18 montiert ist, eine bestimmte
Bearbeitung an der Platte vorgenommen, z. B. ein
Fräsvorgang zur Erzeugung einer Ausnehmung, so befindet
sich der Elektroantrieb 17 mit der Spindel 18 ohne
Werkzeug bereits in Wartestellung und ist bereit, ein
Werkzeug aufzunehmen, das für einen folgenden
Arbeitsvorgang erforderlich ist.
Das erforderliche Werkzeug 22 wird durch eine Bewegung des
Werkzeugmagazins 20 längs der Achse X bereitgestellt, in
der Art, daß die Achse des ausgewählten Werkzeuges mit
der Achse der Spindel 18 übereinstimmt.
Anschließend wird das Werkzeugmagazin 20 längs der Achse
Y verschoben, so lange, bis die Achse des ausgewählten
Werkzeuges 22 mit der zweiten Achse der Spindel 18
überreinstimmt. Daraufhin wird das Werkzeugmagazin 20
längs der Achse Z angehoben, um das ausgewählte Werkzeug
22 in die Ausnehmung der Spindel 18 einzuführen, und das
Werkzeug zu blockieren.
Am Ende der beschriebenen Vorgänge werden diese in
entgegengesetzter Weise wiederholt, das Werkzeugmagazin 20
fährt in eine Wartestellung, wie in Fig. 3 dargestellt.
Sobald der Werkzeugwechsel in Verbindung mit dem Werkzeug
22 und dem Magazin 20 beendet ist, wird auch der
Bearbeitungsvorgang, der mit dem Elektroantrieb 16
durchgeführt wurde, beendet sein, worauf die Bearbeitung
des Werkstückes sofort mit dem Werkzeug 22 fortgetzt
wird, welches bereits in der Spindel 18 des Elektroantriebs
17 angeordnet ist. Somit entstehen keine Totzeiten für den
Werkzeugwechsel.
Entsprechend der vorangegangenen Beschreibung wird durch
das Werkzeugwechselmagazin 19, das unter den Elektroantrieb
16 verfahren wurde, das Werkzeug aufgenommen, das jetzt
nicht mehr für den Bearbeitungsvorgang benötigt wird;
gleichzeitig wird in die Spindel 18 des Elektroantriebs 16
ein neues Werkzeug 21 eingesetzt, indem die notwendigen
Verschiebebewegungen entlang der Achsen X, Y und Z
durchgeführt werden.
Claims (1)
- Vorrichtung zum automatischen Auswechseln der Werkzeuge im Bohrkopf (11) einer Plattenbohrmaschine (1), dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrkopf (11) mit mindestens zwei Bearbeitungseinheiten (16, 17) ausgerüstet ist, die mit auswechselbaren Werkzeugen (21, 22) bestückbar sind und mit dem Bohrkopf (1) Werkzeugaufnahmemagazin (19, 20) wirkverbunden sind, die parallel (Achse X), mit auf- und abgehender Bewegung (Achse Z), sowie in einer senkrechten Ebene (Achse Y), gesteuert gegenüber den Bohreinheiten (16, 17) verfahrbar sind.
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