DE4342005A1 - Planare elektrochemische Sonde und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Planare elektrochemische Sonde und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer planaren elektrochemischen Sonde
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Eine derartige nach dem
polarographischen Meßprinzip arbeitende planaren elektrochemischen
Sonde ist zum Beispiel aus der DE-PS 38 11 713 bekannt, bei der
sowohl Anode als auch Kathode dem zu messenden Gasgemisch ausgesetzt
sind. Die Kathode steht dabei als innere Pumpelektrode in einem im
Sondenkörper integrierten Gasraum über ein Diffusionsloch mit dem
Gasgemisch in Verbindung. Bei dem aus der DE-PS 38 11 713 bekannten
Verfahren wird das Sensorelement durch Bedrucken von Keramikfolien
in Siebtrucktechnik, durch Zusammenlaminieren der Keramikfolien und
durch anschließendes Sintern der Keramikfolien hergestellt. Das zum
Gasraum führende Diffusionsloch wird vor dem Laminieren und Sintern
in die Festelektrolytfolien durch Stanzen eingebracht. Gelochte
Festelektrolytfolien bilden in der Umgebung des Diffusionslochs
einen schlechten Laminatverbund. Da das Diffusionsloch im Bereich
von aktiven Funktionsschichten liegt, bedeutet ein schlechter
Laminatverbund zugleich eine Beeinflussung der Funktionssicherheit
der Sonde.
Außerdem hat sich in der Praxis herausgestellt, daß sich an den
Funktionsschichten Partikel (Ölaschen) aus dem Abgas von Ver
brennungsmotoren absetzen und dadurch die Funktionssicherheit eben
falls beeinträchtigt wird. Ferner kommt es vor, daß beim Siebdrucken
die Siebdruckpasten in das Diffusionsloch gedruckt werden, was im
Extremfall zu einem dichten Stopfen fuhren kann, was wiederum eine
funktionsunfähige Sonde bedeuten wurde.
Es wurde bereits vorgeschlagen, daß Diffusionsloch durch den ge
samten Sondenkörper hindurchzuführen. Diese Ausführung schränkt
jedoch die Stapelbarkeit von Funktionsschichten deutlich ein. Ins
besondere bei Breitbandsonden, die mit einer Luftreferenz arbeiten,
bringt dies Probleme mit sich. Bei dieser Ausführung muß der
Referenzluftkanal im Bereich des Diffusionsloches zurückversetzt
werden, wodurch sich die Elektroden nicht mehr gegenüber stehen, so
daß sich der Innenwiderstand der Sonde erhöht. Außerdem kann der
Heizer nicht ganz flächig ausgebildet werden, und er muß zusätzlich
gegenüber dem Abgas abgedichtet sein. Dies bedeutet sowohl eine
aufwendige Herstellung als auch eine schlechte Temperaturverteilung
im Sondenkörper.
Die erfindungsgemäße polarographische Sonde mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß das Diffusionsloch
unterhalb des Gasraums ein Todvolumen ausbildet, in dem sich im
Abgas enthaltene Partikel, wie Ölaschen, ablagern können, welche
sonst die Funktionsschichten beeinträchtigen würden. Das ferner
vorgeschlagene erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß der
Laminierverbund des Sondenkörpers, insbesondere im Bereich der
Funktionsschichten verbessert wird. Darüberhinaus wird die Stapel
barkeit der Festelektrolytfolien und damit die Fertigung der
planaren Sonde vereinfacht.
Mit den in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteil
hafte Weiterbildungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens möglich. Besonders vorteilhaft ist es, das Diffusionsloch
mittels Laserbohren einzubringen. Das Laserbohren hat den Vorteil,
daß die Tiefe des Sacklochs unabhängig von der Stärke des Laminier
verbunds über die Laserpulsleistung einstellbar ist. Um die Tiefe
des Sacklochs unabhängig von der Laserpulsleistung zu begrenzen, ist
es andererseits vorteilhaft, wenn am Ende des Diffusionsloches im
Laminierverbund eine reflektierende Schicht integriert wird, wobei
die reflektierende Schicht ebenfalls in Drucktechnik auf eine Folie
aufbringbar ist.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Laminierverbund einer
Pumpzelle,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Laminierverbund
einer Breitbandsonde bestehend aus einer Pumpzelle und einer Kon
zentrationszelle und
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine weitere
Pumpzelle.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen schema
tischen Aufbau eines Sondenkörpers 10 einer Pumpzelle 41, welche
auch als polarographische Sonde bezeichnet wird. Eine erste Fest
elektrolytfolie 11 ist mit einer äußeren Pumpelektrode 12 (Anode)
und einer inneren Pumpelektrode 13 (Kathode) ausgeführt. Die innere
Pumpelektrode 13 befindet sich in einem Gasraum 14, der in eine
zweite Festelektrolytfolie 15 eingebracht ist. Unterhalb der Fest
elektrolytfolie 15 befindet sich eine dritte Festelektrolytfolie 16,
an die ein in eine elektrisch isolierende Schicht 17 eingebettetes
Heizelement 18 angrenzt. Über das Heizelement 18 ist eine vierte
Festelektrolytfolie 19 gelegt, die mit der dritten Festelektrolyt
folie 16 über einen Rahmen 20 verbunden ist. Die dritte und vierte
Festelektrolytfolie 16, 19 sowie das in die Schicht 17 und den
Rahmen 20 eingeschlossene Heizelement 18 bilden eine Heizereinheit
40.
In der ersten Festelektrolytfolie 11 befindet sich ein Diffusions
loch 21, um welches beispielsweise die Elektroden 12 und 13 ring
förmig angeordnet sind. Das Diffusionsloch 21 führt zum Gasraum 14
und über diesen hinaus als Sackloch bis in die dritte Fest
elektrolytfolie 16. Dadurch bildet das Diffusionsloch 21 unterhalb
des Gasraumes 14 ein Todvolumen 22 aus, in dem sich im Gasgemisch
mitgeführte Partikel ablagern können, wie beispielsweise Ölasche.
Das Diffusionsloch 21 ist beispielsweise 20 bis 200 µm tief in die
Festelektrolytfolie 16 eingebracht. Diffusionsloch 21 und Gasraum 14
bilden einen Diffusionskanal zur inneren Pumpelektrode 13 hin, wobei
der Gasraum 14 zweckmäßig mit einem porösen Material verfüllt ist,
welches eine Diffusionsbarriere 23 bildet. Die äußere Pumpelektrode
12 ist zweckmäßigerweise mit einer porösen Schutzschicht 24 abge
deckt.
Bei einem weiteren in Fig. 2 dargestellten Sondenkörper 30 handelt
es sich im Gegensatz zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
um eine zu einem Breitbandsensor 30 ausgebildete polarographische
Sonde, der sich im wesentlichen von der zuvor beschriebenen
polarographischen Sonde gemäß Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß er
zusätzlich zur Pumpzelle 41 eine nach dem Nernst-Prinzip arbeitende
Konzentrationszelle 43 aufweist.
Die Pumpzelle 41 ist im wesentlichen wie in Fig. 1 aufgebaut. Die
Konzentrationszelle 43 besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus einer meßgasseitigen Festelektrolytfolie 36 und einer
referenzgasseitigen Festelektrolytfolie 37. Die meßgasseitige Fest
elektrolytfolie 36 ist mit einer Meßelektrode 32 und die referenz
gasseitige Festelektrolytfolie 37 mit einer Referenzelektrode 33
ausgeführt. Die Meßelektrode 32 ist zusammen mit der inneren Pump
elektrode 12 im Gasraum 14 angeordnet. Es ist aber auch denkbar, die
innere Pumpelektrode 13 und die Meßelektrode 32 zusammenzuschalten
und dabei als eine Elektrode im Gasraum 14 zu positionieren. Die
Referenzelektrode 33 ist in einem Referenzgasraum 34 angeordnet, der
in einer weiteren Festelektrolytfolie 35 eingebracht und über einen
nicht dargestellten Kanal mit der Atmosphäre verbunden ist.
Zwischen der meßgasseitigen Festelektrolytfolie 36 und der referenz
gasseitigen Festelektrolytfolie 37 ist zumindest im Bereich des
Diffusionsloches 22 eine reflektierende Schicht 38 angeordnet. Die
reflektierende Schicht 38 wird, wie die Elektroden in Siebdruck
technik auf eine der Festelektrolytfolien 36, 37 aufgedruckt. Das
Diffusionsloch 21 reicht gemäß Fig. 2 bis auf die reflektierende
Schicht 38, so daß die Tiefe des Todvolumens 22 durch die Stärke der
meßgasseitigen Festelektrolytfolie 36 festgelegt wird.
An die weitere Festelektrolytfolie 35 schließt sich die Heizerein
heit 40 mit der dritten Festelektrolytfolie 16 und dem Heizelement
18 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel an.
Zur Herstellung der Pumpzelle 10 gemäß Fig. 1 wird die im unge
sinterten Zustand vorliegende Festelektrolytfolie 11 aus beispiels
weise yttriumstabilisiertem ZrO₂ mit der äußeren und inneren Pump
elektrode 12, 13 nebst dazugehörigen Leiterbahnen unter Verwendung
einer üblichen Platin-Cermet-Druckpaste bedruckt. Die zweite Fest
elektrolytfolie 15 aus ebenfalls yttriumstabilisiertem ZrO₂ ent
hält den Meßgasraum 14, der beispielsweise als kreisrunde
Ausstanzung ausgebildet ist. In den Meßgasraum 14 wird ein porös
sinterndes Material, beispielsweise ebenfalls auf der Basis von
yttriumstabilisiertem ZrO₂ mit einer Porosität von beispielsweise
20 bis 30 Prozent eingebracht. Es ist gleichfalls denkbar, anstelle
des porösen Materials in den Meßgasraum 14 einen entsprechend
porösen Formkörper einzusetzen.
Zur Herstellung der Heizereinheit wird die dritte Festelektrolyt
folie 16 aus mit yttriumstabilisertem Zirkonoxid mit der elektrisch
isolierenden Schicht 17 auf Al₂O₃-Basis bedruckt. Danach wird
das Heizelement 18 unter Verwendung einer Pt/Al₂O₃-Cermetpaste
der zweite Teil der elektrisch isolierenden Schicht 17 sowie der
Rahmen 20 aufgebracht.
Anschließend werden die vier Festelektrolytfolien 11, 15, 16, 19
unter Druck zu dem Sondenkörper 10 zusammenlaminiert. Nach dem
Zusammenlaminieren wird in den Sondenkörper 10 beispielsweise
mittels einer Laserbearbeitungseinheit das Diffusionsloch 21
innerhalb der ringförmig angeordneten Pumpelektroden 12, 13 als
Sackloch eingebracht, welches über den Meßgasraum 14 hinaus bis in
die dritte Festelektrolytfolie 16 reicht. Nach dem Einbringen des
Diffusionslochs 21 wird der Sondenkörper bei einer Temperatur von
ca. 1400°C gesintert. Abschließend wird zumindest auf die äußere
Pumpelektrode 12 die Schutzschicht 24 als Engoberschicht aufgebracht.
Die Herstellung des Sondenkörpers 30 des Breitbandsensors 42 gemäß
Fig. 2 erfolgt in gleicher Weise wie die Pumpzelle 41 gemäß Fig.
1, wobei die zusätzlichen Festelektrolytfolien 35, 36, 37 ebenfalls
zusammenlaminiert werden. Anders wie bei der Pumpzelle 41 gemäß
Fig. 1 wird bei dem Breitbandsensor 42 gemäß Fig. 2 auf die meß
gasseitige Festelektrolytfolie 36 oder die referenzgasseitige Fest
elektrolytfolie 37 zumindest im Bereich des später einzubringenden
Diffusionsloches 21 in einem zusätzlichen Siebdruckschritt die
reflektierende Schicht 38, aus beispielsweise Pt aufgedruckt.
Das Diffusionsloch 21 wird, wie bei der Herstellung der Pumpzelle 41
gemäß Fig. 1, ebenfalls nach dem Zusammenlaminieren der einzelnen
Festelektrolytfolien eingebracht. Beim vorliegenden Ausführungsbei
spiel gemäß Fig. 2 wird das Diffusionsloch 21 ebenfalls mittels
eines Laserstrahls eingebracht, wobei die Tiefe des Diffusionslochs
durch die reflektierende Schicht 38 begrenzt ist. Mit einer
speziellen Anordnung zur Erkennung der reflektierten Laserstrahlung
erfolgt das Abschalten des Lasers. Diese Ausführung hat den Vorteil,
daß zum Laserbohren vorher keine exakte Vorwahl der Laserpuls
leistung entsprechend der vorgesehenen Bearbeitungstiefe notwendig
ist. Es ist aber genauso möglich, bei dem Breitbandsensor 42 gemäß
Fig. 2 die Tiefe des Diffusionslochs 21 über die Laserpulsleistung
festzulegen, wobei dann auf die Herstellung der reflektierenden
Schicht 38 verzichtet werden kann und anstelle der beiden Fest
elektrolytfolien 36, 37 eine einzige Festelektrolytfolie verwendet
wird.
Anstelle der Festelektrolytfolien, die nicht zur Funktion der Pump
zelle 41 und der Konzentrationszelle 43 beitragen, können auch
andere Materialien verwendet werden. Diese Folien müssen keine
sauerstoffionenleitende Funktion besitzen. Ein bevorzugtes Materials
wäre beispielsweise Al₂O₃.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Sondenkörpers 50 einer
Pumpzelle 41 geht aus Fig. 3 hervor, bei dem in einer
Referenzgasraumfolie 56 ein Referenzgasraum 54 vorgesehen ist,
welcher der Atmosphäre zugeführt wird. Im Referenzgasraum 54 ist die
als Anode wirkende Pumpelektrode 12 an einer Festelektrolytfolie 55
angeordnet, wobei die Festelektrolytfolie 55 die Funktion der ersten
Festelektrolytfolie 11 des ersten Ausführungsbeispiels besitzt. An
die Referenzgasraumfolie 36 schließt sich die Heizereinheit 40 an,
wobei die Pumpzelle 41 und die Heizereinheit 40 zusammenlaminiert
werden. Auf die Festelektrolytfolie 55 wird dann die als Kathode
wirkende Pumpelektrode 13 aufgedruckt. Über die Pumpelektrode 13 ist
die den Meßgasraum 14 bildende Diffusionsbarriere 23 und darüber
eine gasdichte Abdeckschicht 57 gedruckt. Nach dem Abtrocknen der
beschriebenen Druckschichten wird das Diffusionsloch 21 mittels
Laserbohren eingebracht, wobei das Diffusionsloch 21 durch die
Druckschichten bis in die an die Druckschichten angrenzende Fest
elektrolytfolie 55 hinein reicht. In der Festelektrolytfolie 55
bildet das Diffusionsloch 21 das Todvolumen 22 aus. Nach dem Ein
bringen des Diffusionslochs 21 wird der Sondenkörper 50 wie in den
anderen Ausführungsbeispielen gesintert.
Claims (8)
1. Planare elektrochemische Sonde zur Bestimmung von Gaskomponenten
in Gasgemischen, mit einem aus einem Schichtsystem aufgebauten
Sondenkörper, und mit mindestens einem im Sondenkörper integrierten
Meßgasraum, zu dem ein Diffusionsloch geführt ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Diffusionsloch (21) in der Tiefe über den Gasraum
(14) hinaus zumindest in die angrenzende Schicht (16, 36, 55)
hineinreicht.
2. Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Diffusionsloch (21) in der angrenzenden Schicht (16, 36, 55) ein
Todvolumen (22) bildet.
3. Sonde nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Todvolumen
(22) in der angrenzenden Schicht (16, 36, 55) eine Tiefe von 20 bis
200 Mikrometer aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung einer planaren elektrochemischen Sonde,
bestehend aus einem Sondenkörper, der unter Verwendung keramischer
Folien zusammenlaminiert und anschließend gesintert wird, wobei ein
Diffusionsloch zu einem im Sondenkörper integrierten Meßgasraum
geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Laminieren der
keramischen Folien das Diffusionsloch (21) in den Sondenkörper (10,
30, 50) eingebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Diffusionsloch (21) mittels Laserbohren in den Sondenkörper (10, 30,
50) eingebracht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Diffusionsloch (21) über den Meßgasraum (14) hinaus bis in die an
grenzende keramische Folie (16, 36, 55) eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
des Diffusionslochs (21) mittels einer in den Sondenkörper (10, 30,
50) eingebrachte reflektierende Schicht (38) festgelegt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe
des Diffusionslochs (21) mittels einer vorbestimmten Laserpuls
leistung festgelegt wird.
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