DE4340937A1 - Rückhaltesystem für einen Rollstuhl - Google Patents
Rückhaltesystem für einen RollstuhlInfo
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- B60R22/12—Construction of belts or harnesses
- B60R22/14—Construction of belts or harnesses incorporating enlarged restraint areas, e.g. vests, nets, crash pads, optionally for children
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- A61G—TRANSPORT, PERSONAL CONVEYANCES, OR ACCOMMODATION SPECIALLY ADAPTED FOR PATIENTS OR DISABLED PERSONS; OPERATING TABLES OR CHAIRS; CHAIRS FOR DENTISTRY; FUNERAL DEVICES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für einen Rollstuhl
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein gattungsgemäßes Rückhaltesystem ist bekannt aus der DE-32 04 665-A1.
Dieser ist insbesondere entnehmbar, daß zum Schutz
des auf dem Rollstuhl befindlichen Insassen im wesentlichen ein
Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystem vorgesehen ist. Dessen Anlenk
punkte sind einer Stütze zugeordnet, an der weiterhin noch ein
Kopfstützenpolster und ein Bügel mit Polstern zum Schutz der
Insassenschultern vorgesehen sind. Ein solches System ermög
licht für den Rollstuhlfahrer bei der Mitführung in einem
Kraftfahrzeug ein ausreichendes Maß an Sicherheit bei Verkehrs
unfällen. Nachteilig an diesem Rückhaltesystem ist jedoch der
Umstand, daß in der Regel die auf dem Markt befindlichen Fahr
zeuge nicht zur Aufnahme einer die Sicherheitsgurteinrichtung
tragenden Stütze hergerichtet sind. Der in der Praxis häufiger
vorkommende Fall ist der, daß der Rollstuhl in das Fahrzeug be
wegt und dort durch unterschiedliche Maßnahmen, wie sie bei
spielsweise aus der DE-34 47 760-C2 (A 61 G 3/00) oder der
DE-29 27 204 (A 61 G 3/00) bekannt geworden sind, in ein an dem
Fahrzeugaufbau angelenkten Rückhaltesystem integriert sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Rückhaltesystem so weiterzubilden, daß auch bei einer lediglich
mit einem Beckengurt erfolgenden Sicherung des Rollstuhlinsas
sen dieser bei einem Fahrzeugunfall ausreichend geschützt ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche enthalten zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung.
Erfindungsgemäß wird also in das Rückhaltesystem noch ein Pol
sterelement nach der Art eines Beckenpolsters integriert, wel
ches so bemessen ist, daß es zwischen den Armlehnenteilen des
Rollstuhls gut geführt wird, um im Belastungsfall auch an der
richtigen Stelle wirksam werden zu können. Zur sicheren Fixie
rung während der normalen Fahrt wird das Beckenpolster von dein
Beckengurt gehalten und kann sich an diesem im Belastungsfalle
abstützen. Dabei ist das Beckenpolster idealerweise nach der
Art einer Oberschenkelauflage ausgebildet und kann so im Bela
stungsfall den sogenannten "Klappmesser-Effekt" unterbinden.
Prinzipiell ist die Verwendung eines Polsterelementes mit einem
Beckengurt allgemein bekannt für Kindersitze. Diese sind bezo
gen auf die geringe Körpergröße von Kindern so bemessen, daß
auch Teile des Kinderoberkörpers mit zurückgehalten werden. Die
einfache Übertragung eines solchen Rückhaltekonzeptes auf Rück
haltesysteme für Rollstühle hätte zur Folge, daß der Sitzkom
fort des Rollstuhlinsassen durch ein weit über die Armlehnen
hinausreichendes Polster deutlich beeinträchtigt würde. Außer
dem gäbe es Probleme, ein derartig dimensioniertes Polster beim
Gebrauch des Rollstuhls außerhalb des Fahrzeugs am Rollstuhl
selbst oder aber im abgestellten Kraftfahrzeug verstauen zu
können. Erfinderseitige Untersuchungen haben ergeben, daß mit
einer zwischen den Armlehnenteilen geführten Oberschenkelaufla
ge auch dann ausreichende Rückhaltewirkungen für den Fahrzeug
insassen erzielt werden, wenn Teile des Oberkörpers das Polster
im Belastungsfall nicht beaufschlagen.
Die Nebenansprüche betreffen besondere Ausgestaltungen des Pol
sterelementes und auch des Rollstuhls, um diese mit größtmögli
cher Sicherheitswirkung für den Rollstuhlinsassen in das erfin
dungsgemäße Rückhaltesystem einbinden zu können.
Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist in der
Zeichnung dargestellt. Man erkennt dort als Bestandteil eines
Rückhaltesystems 1 einen Beckengurt 2, der ein einen U-förmigen
Querschnitt aufweisendes Beckenpolster 3 durchdringt, das sei
nerseits auf den Oberschenkeln eines in einem Rollstuhl 4 sit
zenden Insassen 5 aufliegt. Der Beckengurt 1 ist über einen
Kraftbegrenzer 6 und einen Anlenkpunkt 7 am Fahrzeugboden 8 be
festigt. Ein zweiter Befestigungspunkt für den Beckengurt 2 be
findet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Rollstuhls und
ist in der in der Zeichnung dargestellten Ansicht nicht erkenn
bar. Aus ergonomischer Sicht von besonderer Bedeutung sind zwei
durchgehende Längsmulden 9 und 10 auf der Unterseite und eine
Quermulde 11 auf der dem Insassen 5 zugewandten Seite des Bek
kenpolsters 3. Es wird ferner deutlich, daß eine Oberseite 12
des Beckenpolsters 3 im wesentlichen die gleiche Höhe aufweist
wie ein rechtes Armlehnenteil 13. Ein linkes Armlehnenteil ist
aus Gründen der Übersichtlichkeit in der Zeichnung fortgelassen
worden. Nicht weiter dargestellt ist auch ein Sitzrahmenteil,
das zwischen den Armlehnenteilen angeordnet ist und im wesent
lichen der bequemen Aufnahme des Insassen 5 dient.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Beckenpolster 3 im wesentlichen ein loses Bauteil, das als
Rückhalteelement in das erfindungsgemäße Rückhaltesystem 1 in
tegrierbar ist. Hinsichtlich seiner Abmessungen ist das Becken
polster 3 so dimensioniert, daß es mit einem geringfügigen
Spiel zwischen den Armlehnen frei längsbeweglich ist und somit
problemlos auf die Oberschenkel des Insassen 5 aufgelegt werden
kann. Denkbar sind jedoch auch hier nicht dargestellte Verbin
dungsmittel an dem Beckenpolster 3, die beispielsweise dessen
Arretierung an Rahmenteilen des Rollstuhls 4 ermöglicht. Bei
dieser Art der Beckenpolsterhalterung kann es zweckmäßig sein,
die Verbindungsmittel selbst oder aber ihnen zugeordnete Anbau
teile im Beckenpolster 3 bzw. in Rahmenteilen des Rollstuhls 4
so auszulegen, daß sie im Belastungsfalle eine Kraftbegrenzer
wirkung ausüben. Gegebenenfalls könnte dann der Kraftbegrenzer
6 entfallen.
Um die Beaufschlagung des Insassen 5 durch das Beckenpolster 3
im Belastungsfall so erträglich wie möglich zu gestalten, wird
vorgeschlagen, in dem Beckenpolster 3 ein energieverzehrend
nachgiebiges Trägerteil vorzusehen, das von einer weichelasti
schen Polsterschicht umgeben ist. Ein solches Trägerteil könnte
ein Profilmetall sein, das beispielsweise in ein Kunststoff
schaumpolster eingebettet ist.
Bei erfinderseitigen Versuchen hat sich herausgestellt, daß
insbesondere die den Insassen 5 aufnehmende Sitzfläche hohen
Belastungen ausgesetzt wird, wenn der Beckengurt 2 nicht in
Hüfthöhe am Fahrzeugaufbau, sondern am Fahrzeugboden 8 ange
lenkt ist. Für diese Art der Anlenkung tritt bei Fahrzeugunfäl
len eine nicht zu vernachlässigende Kraftkomponente auf, die
über das Beckenpolster 3 und die Oberschenkel des Insassen 5
auf das Sitzteil wirken. Aus diesem Grund ist hier der Sitzrah
men selbst in einer die Belastung des Insassen während eines
Fahrzeugunfalls reduzierenden Weise energieverzehrend nachgie
big ausgebildet. Ergänzend oder alternativ hierzu können auch
die den Sitzrahmen aufnehmenden übrigen Rahmenteile des Roll
stuhls 4 energieverzehrend nachgiebig ausgebildet sein.
Bei einem ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellten Aus
führungsbeispiel befindet sich unterhalb des Sitzteils ein Ab
lagefach, in die das Beckenpolster 3 immer dann abgelegt werden
kann, wenn der Rollstuhl 4 außerhalb des Kraftfahrzeugs benutzt
werden soll. Dies ist insbesondere dann günstig, wenn das Bek
kenpolster 3 hinsichtlich seiner Dimensionierung gezielt auf
einen bestimmten Insassentyp zugeschnitten ist und deshalb eine
Verwendung bei anderen Rollstuhlfahrern, die im gleichen Kraft
fahrzeug mitgeführt werden, nicht in Betracht zu ziehen ist.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß verständlicherweise
das Beckenpolster 3 auch in einem Rückhaltesystem mit Drei
punkt-Sicherheitsgurt verwendet werden kann, um so die auch
dort eintretenden Belastungen des Unterleibes herabsetzen zu
können. Darüber hinaus kann das Beckenpolster 3 auch eine be
queme Ablage für die Arme des Insassen sein.
Claims (12)
1. Rückhaltesystem für einen in einem Kraftfahrzeug mitführba
ren Rollstuhl (4) mit einer wenigstens einen Beckengurt (2)
aufweisenden Sicherheitsgurteinrichtung für einen in dem
Rollstuhl (4) sitzenden Insassen (5), dadurch gekennzeich
net, daß in dem Rückhaltesystem ein Polsterelement (Becken
polster 3) vorgesehen ist, das im wesentlichen geführt zwi
schen Armlehnenteilen (13) von dem Beckengurt (2) gehalten
wird und an diesem im Belastungsfalle abstützbar ist.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polsterelement (Beckenpolster 3) zwischen den Arm
lehnen (13) des Rollstuhls (4) auf den Beinen des Insassen
(5) durch Auflage positionierbar ist.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polsterelement (Beckenpolster 3) über lösbare Ver
bindungsmittel mit Armlehnenteilen verbunden ist.
4. Rückhaltesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß den Verbindungsmitteln im Polsterelement (Beckenpolster
3) oder in den Armlehnen Kraftbegrenzereinrichtungen zuge
ordnet sind.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Beckengurt (2) Bestandteil einer Dreipunkt-Sicher
heitsgurteinrichtung ist.
6. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sicherheitsgurteinrichtung über wenig
stens eine Kraftbegrenzereinrichtung (6) am Kraftfahrzeug
(Fahrzeugboden 8) angelenkt ist.
7. Polsterelement, insbesondere zur Verwendung in einem Rück
haltesystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es im wesentlichen einen U-förmigen Querschnitt aufweist,
wobei der Beckengurt (1) zwischen Wangenteilen des U-förmi
gen Querschnittes hindurchführbar ist.
8. Polsterelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es eine Unterseite mit zwei durchgehenden Längsmulden (9,
10) zur ergonomisch günstigen Auflage auf die Beine des In
sassen aufweist.
9. Polsterelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es auf der geschlossenen Seite des U-förmigen Querschnitts
eine an den Unterleib des Insassen (5) angepaßte Quermulde
(11) aufweist.
10. Polsterelement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
es im wesentlichen ein energieverzehrend nachgiebiges Trä
gerteil umfaßt, das von einer weichelastischen Polster
schicht umgeben ist.
11. Rollstuhl, insbesondere zur Verwendung in einem Rückhalte
system gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
zwischen den Armlehnenrahmenteilen angeordnetes Sitzrahmen
teil selbst oder dessen Verbindungsmittel zu den Armlehnen
rahmenteilen in einer die Belastung des Insassen während
eines Fahrzeugunfalls reduzierenden Weise energieverzehrend
nachgiebig ausgebildet ist.
12. Rollstuhl nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß für
eine Benutzung außerhalb des Kraftfahrzeuges unterhalb des
Sitzrahmenteils eine Einrichtung zur Aufbewahrung des Pol
sterelementes vorgesehen ist.
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- 1993-12-01 DE DE4340937A patent/DE4340937C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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