DE4339876A1 - Vorrichtung zum Insufflieren - Google Patents
Vorrichtung zum InsufflierenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind in verschiedenen Variationen bekannt.
Obgleich das Medium auch eine Flüssigkeit sein kann, handelt es sich zumeist um
Gas, nämlich CO₂. Der Einfachheit halber wird daher im folgenden von diesem
Medium ausgegangen.
Beispielsweise in der DE 30 00 218 C2 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
beschrieben, bei der ein Kontaktmanometer der als erstes Mittel dient und die
zweiten Mittel durch mehrere Zweigleitungen mit jeweils verschiedenem
Strömungswiderstand gebildet werden. In periodisch wiederkehrenden Meßphasen
wird der Fluß über ein Ventil unterbrochen, so daß bei statischem Druckausgleich
zwischen der Körperhöhle und der Leitung vor dem Abfuhranschluß der
Körperhöhlen-Druck innerhalb der Anschlußeinrichtung gemessen werden kann.
Nach Maßgabe der Differenz zu einem gewünschten Enddruck in der Körperhöhle
wird manuell oder automatisch eine der Zweigleitungen geöffnet, wodurch die
Füllgeschwindigkeit verändert wird. Sobald der Enddruck erreicht ist, wird die
Füllung gestoppt.
Die stets erforderliche vollständige Unterbrechung des Flusses während der
Meßphasen verzögert den Füllvorgang. Deshalb befaßt sich die DE 40 19 239 A1
mit einer modifizierten Art der ersten Mittel. Wesentlich ist daran ein
Zwischenspeicher, der während der Meßphasen einen gewissen Fluß aufrecht
erhält. Dabei verändert sich der Druck im Zwischenspeicher in charakteristischer
Weise abhängig vom Körperhöhlen-Druck, der somit berechnet werden kann, ohne
daß der Füllvorgang vollständig unterbrochen werden muß.
Die DE 42 40 758 A1 schließlich beschreibt verschiedene Vorrichtungsvarianten,
die im wesentlichen Kombinationen der beiden vorgenannten Vorrichtungen
darstellen. Auch ist eine Variante beschrieben, wonach die indirekte Druckmessung
durch eine direkte Druckmessung ersetzt wird. Dazu enthält die Insufflationsnadel
einen Drucksensor, dessen Meß-Signal über eine Signalleitung oder mittels
Infrarotlicht-Signal an die Steuereinrichtung geleitet wird.
Bei größeren Operationen wird gelegentlich ein sehr hoher Fluß zum Ausgleich von
Leckagen benötigt. Soweit die Körperhöhle über nur eine Insufflationsnadel befüllt
wird, stellt sich dabei das Problem, daß der Strömungswiderstand der
Schlauchleitung und der Insufflationsnadel selbst den Fluß beschränkt. Ein höherer
Fluß ist dann nur dadurch zu erzielen, indem der Druck am Abfuhranschluß über
einen maximal vertretbaren Druck erhöht wird, um so eine größere Druckdifferenz
zur Verfügung zu haben. Dies ist jedoch nicht üblich und erhöht das Patientenrisiko
bei einem Gerätedefekt erheblich.
Man könnte nun eine Insufflationsnadel mit großem Querschnitt verwenden, aber
dies bedeutet natürlich einen großen Einstich. Es müßte auch der Querschnitt der
Schlauchleitung vergrößert werden. Man könnte auch mehrere Insufflationsnadeln
parallel anschließen, wie dies in der DE 42 40 758 A1 angedeutet ist. Beiden
Varianten ist gemeinsam, daß das Gasvolumen in den Schlauchleitungen zwischen
Körperhöhle und Anschlußeinrichtung vergrößert wird, womit Schwingungen und
Verzögerungen bei der Druck-Messung und -Steuerung auftreten. Bei der
Parallelschaltung mehrerer Schlauchleitungen ist eine zuverlässige Kontrolle jedes
einzelnen Insufflationsweges nicht gewährleistet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu
schaffen, die einen bedarfsweise größeren Fluß des Mediums gestattet, wobei eine
höhere Sicherheit des Patienten erreicht wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Gemäß der Erfindung werden zwei oder mehrere Insufflationsnadeln verwendet,
wobei aber jeder Insufflationsnadel entsprechende Meß- und Steuermittel
zugeordnet sind. Daher verhält sich jeder Versorgungszweig zumindest ebenso
reaktionsschnell und zuverlässig, wie im Fall einer EIN-Nadel Anschlußeinrichtung.
Dank der schnellen Reaktion bei großen Flüssen kann man mit einem kleineren
Körperhöhlen-Druck arbeiten, was die Patienten schont. Die Anschlußeinrichtungen
werden aber von einem gemeinsamen Druck-Steuer-Signal gesteuert, was
Interferenzen und Schwingungen vermeidet. Auch können Unterschiede in den
Versorgungszweigen die Sicherheit des Patienten nicht beeinträchtigen. Solche
Unterschiede können entstehen, wenn die Insufflationsnadeln nicht unmittelbar in
dieselbe Körperhöhle eingestochen werden oder wenn die Nadelspitze eine
Gewebeschicht nicht vollständig durchdringt.
Prinzipiell können die ersten Mittel von jeder bekannten Art sein, also auch
Drucksensoren in den Insufflationsnadeln. Die Ausgestaltung nach Anspruch 2
allerdings stellt auf die in der DE 30 00 218 C2 und insbesondere DE 40 19 239 A1
beschriebenen Mittel ab, die es ermöglichen, äußerst einfache Insufflationsnadeln
zu verwenden. Diese können auch problemlos sterilisiert werden.
Das Prinzip der indirekten Druckmessung erfordert eine Unterbrechung bzw.
Reduzierung des Flusses, was zweckmäßigerweise über eine für alle
Anschlußeinrichtungen gemeinsame Taktsteuerungseinrichtung gemäß Anspruch 3
synchronisiert wird. Dabei ist eine Synchronisation gemäß Anspruch 4 besonders
einfach auszuführen. Eine Synchronisation gemäß Anspruch 5 oder 6 ist zwar etwas
aufwendiger, hat aber den Vorteil, daß zufolge der zeitversetzten Meßphasen der
Körperhöhlen-Druck in kürzer aufeinanderfolgenden Zeitpunkten gemessen wird, so
daß schneller auf Druckänderungen reagiert werden kann. Wenn dann gemäß
Anspruch 7 synchronisiert wird, kann der Körperhöhlen-Druck besonders effektiv
erfaßt werden. Diese Synchronisierung bietet sich besonders ab einer Anzahl N = 4
an und wenn die Füllung der Körperhöhle kurz vor dem Abschluß steht.
Die Ausgestaltung nach Anspruch 8 bedient sich prinzipiell der aus der
DE 42 40 758 A1 bekannten Zyklussteuerung, um dadurch den Fluß je Zeiteinheit
zu variieren. Damit kann die Füllgeschwindigkeit so eingestellt werden, um
Verletzungen des Patienten durch zu rasche Gewebedehnung vorzubeugen. Da sich
zudem die Zyklen bei Annäherung an den gewünschten Körperhöhlen-Druck
verkürzen, ist zugleich gewährleistet, daß in dieser kritischen Füllphase immer
häufiger der Druck gemessen wird, was die Gefahr einer Überschreitung des
gewünschten Körperhöhlen-Druckes vermindert.
Die Überwachung des Flusses ist dabei gemäß Anspruch 9 zu realisieren.
Gegenüber einer unmittelbaren Messung des Gesamtflusses hat die hier
angegebene Variante den Vorteil, zugleich die erforderlichen Fluß-IST-Signale für
eine Volumenregelung nach Anspruch 10 und insbesondere Anspruch 11 zu liefern.
Diese Volumenregelung regelt den mittleren Fluß jedes Versorgungszweiges
während eines Zyklus auf einen vorgegebenen Wert. Damit auch den mittleren
Gesamtfluß. Die Teil-Flüsse sind nicht notwendigerweise, aber vorzugsweise
gleiche Anteile des Gesamtflusses. Diese Regelung des mittleren Flusses über
einen ganzen Zyklus hin kompensiert die zur Druckmessung erforderliche
Unterbrechung oder Reduktion des Flusses während der Meßphasen. Der sich
automatisch einstellende mittlere Fluß entspricht daher in der Wirkung einer
unterbrechungslosen Füllung mit diesem eingestellten Fluß, wodurch ein optimal
schneller Füllvorgang gewährleistet ist. Dabei werden sämtliche den Fluß
beeinflussenden Faktoren kompensiert, wie das sinkende Druckgefälle zwischen
Körperhöhle und Zufuhranschluß.
Diese Regelung an sich ist Gegenstand einer nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung P 42 33 849.2 und ist dort detaillierter beschrieben.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Prinzipschaltung einer Vorrichtung gemäß einer ersten Ausgestaltung
der Erfindung,
Fig. 2 Zeitdiagramme zur Veranschaulichung einer Betriebsart einer Variante der
Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 ein Zeitdiagramm zur Veranschaulichung einer Betriebsart einer weiteren
Variante der Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 4 eine Prinzipschaltung einer Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausgestaltung
der Erfindung.
Zur Vereinfachung der Beschreibung wird im folgenden Gas stellvertretend für alle
in Frage kommenden Insufflations-Medien genannt. Eine erste Anschluß
einrichtung 11 erstreckt sich zwischen einem Zufuhranschluß 12 und einem
Abfuhranschluß 13. Dem Zufuhranschluß 12 wird über eine hier nicht besonders
dargestellte Gaspatrone und ein Reduzierventil Gas mit einem Betriebsdruck von
üblicherweise etwa 50 mm Hg zugeführt. Im folgenden Leitungsweg 14 zum
Abfuhranschluß 13, der im Unterschied zu den elektrischen Leitungen durch dicke
Linien hervorgehoben ist, befinden sich erste Mittel 15, zweite Mittel 16 und dritte
Mittel 17. Die ersten Mittel 15 erzeugen ein den Gasdruck in der Körperhöhle
darstellendes Druck-IST-Signal PIST, beispielsweise gemäß der in der
DE 40 19 239 A1 dargestellten Weise, die hier nicht näher beschrieben werden
muß. Die zweiten Mittel 16 umfassen im wesentlichen ein elektromagnetisch
betätigbares Ventil, mit dem der Leitungsweg 14 gesperrt oder geöffnet werden
kann. Die dritten Mittel 17 umfassen beispielsweise eine kalibrierte Drossel, einen
Differenzdrucksensor, der den Druckabfall an der Drossel erfaßt und eine
Rechnerschaltung, die aus dem Differenzdruck und dem bekannten
Strömungswiderstand der Drossel den Fluß durch die Drossel berechnet. Die dritten
Mittel 17 erzeugen dementsprechend ein Fluß-IST-Signal FIST. An den
Abfuhranschluß 13 kann über eine Schlauchleitung 18 eine erste Insufflationsnadel
19 angeschlossen werden.
Die Vorrichtung umfaßt weiterhin eine zweite Anschlußeinrichtung 111 prinzipiell
gleicher Art, vorzugsweise identisch gleich. Sie enthält im Leitungsweg 114
zwischen Zufuhranschluß 112 und Abfuhranschluß 113 ebenfalls erste, zweite und
dritte Mittel 115, 116, 117. An ihren Abfuhranschluß 113 kann über eine
Schlauchleitung 118 eine zweite Insufflationsnadel 119 angeschlossen werden. Die
Zufuhranschlüsse 12 und 112 können unmittelbar parallel verbunden sein.
Bei Bedarf können noch weitere Anschlußeinrichtungen dieser Art vorgesehen
werden.
Die von den ersten Mitteln 15, 115 erzeugten Druck-IST-Signale werden einer
gemeinsamen ersten Signalauswerteeinrichtung 21 zugeführt, die ein
Druck-Steuer-Signal P′IST erzeugt, welches dem jeweils größeren Wert der
zugeführten Druck-IST-Signale PIST entspricht. Wenn die Druck-IST-Signale nicht
gleichzeitig erzeugt werden, dann werden die Werte während einer Periode
zwischengespeichert, wobei zu jedem Zeitpunkt stets der aktuell größte
Speicherwert ausgewählt wird. Eine Periode in diesem Sinn dauert so lange, bis alle
Druck-IST-Signale aller ersten Mittel aufeinanderfolgend eingetroffen sind. Danach
beginnt eine neue Periode. Das Druck-Steuer-Signal wird an einen Eingang eines
Differenzwertbildners 22 angeschlossen, dessen zweitem Eingang ein
Druck-SOLL-Signal PSOLL von einer Einstelleinrichtung 23 zugeführt wird. Am
Ausgang entsteht ein Differenzdruck-Signal ΔP, das an eine
Taktsteuerungseinrichtung 24 gelegt wird.
Die Taktsteuerungseinrichtung 24 erzeugt an ihren zwei Ausgängen beispielsweise
die in Fig. 2 dargestellten, zyklisch unterbrochenen Steuersignale S1 und S2, die
gegeneinander zeitversetzt sind. Im Rhythmus dieser Steuersignale werden die
zweiten Mittel 16 und 116 geöffnet und gesperrt, wodurch die Verbindung zwischen
den Zufuhranschlüssen 12, 112 und den ersten Mitteln 15, 115 während einer am
Beginn eines Zyklus jeweils einsetzenden Meßphase M unterbrochen und während
einer anschließenden, bis zum Ende des Zyklus jeweils andauernden Füllphase F
freigegeben wird. Die Unterbrechungen für die Meßphasen M sind notwendig zur
indirekten Messung bzw. Berechnung des Körperhöhlen-Druckes. Die zweiten Mittel
16, 116 werden vorzugsweise so synchronisiert, daß die Meßphase der einen
Anschlußeinrichtung jeweils etwa in der Mitte einer Füllphase der anderen
Anschlußeinrichtung liegt. Bei drei Anschlußeinrichtungen sind die Meßphasen um
etwa 1/3 eines Zyklus versetzt. Bei vier oder mehr Anschlußeinrichtungen kann man
die Meßphasen so synchronisieren, daß stets eine Meßphase an die andere
anschließt, so daß der Körperhöhlen-Druck durch eine dichte Folge von Messungen
überwacht wird.
Wenn schließlich im Zeitpunkt tE während der Meßphase einer Anschluß
einrichtung festgestellt wird, daß das Druck-Steuer-Signal P′IST gleich oder größer
als das Druck-SOLL-Signal PSOLL ist, hat dies mit ΔP = 0 zur Folge, daß auch die
zweiten Mittel in der jeweils anderen Anschlußeinrichtung gesperrt werden. Damit
ist der Gesamtfüllvorgang beendet. Sinkt der Körperhöhlen-Druck im späteren
Verlauf durch Leckage wieder ab, so setzt dies einen Neustart der Füllzyklen in
Gang.
Man kann den Fluß durch jede Anschlußeinrichtung verändern, wenn die zweiten
Mittel 16, 116 beispielsweise in der aus der DE 42 40 758 A1 bekannten Art mit
wahlweise einschaltbaren Pfaden mit verschiedenen Strömungswiderständen
ausgebildet sind.
Die Taktsteuerungseinrichtung 24 kann auch analog zu der aus der DE 42 40 758
A1 bekannten Vorrichtung als Zyklussteuerungseinrichtung ausgebildet werden, die
ein in Fig. 3 dargestelltes Steuersignal S3 erzeugt, welches allen zweiten Mitteln 16,
116 parallel und zeitgleich zugeleitet wird. Das Wesentliche an der dargestellten
Impulsfolge ist, daß die Füllphasen F1, F2, F3 usw. immer kürzer werden, je kleiner
das Differenzdruck-Signal wird. Wenn schließlich im Zeitpunkt tE der
Körperhöhlen-Druck den SOLL-Wert erreicht hat, ist die Dauer der Füllphasen
gleich NULL. Das heißt, der Zyklus besteht dann nur aus einer Meßphase, womit
der Gesamtfüllvorgang beendet ist.
Den Arzt interessiert neben dem Körperhöhlen-Druck auch der momentane
Gesamtfluß sowie das Gesamtgasvolumen, weil daraus zu ersehen ist, ob der
Insufflationsvorgang ordnungsgemäß abläuft. Dazu werden die Fluß-IST-Signale der
dritten Mittel 17, 117, von einer zweiten Signalauswerteeinrichtung 25 summiert und
als Gesamtfluß-IST-Signal an eine digitale Anzeigevorrichtung 26 geleitet. Das
Gesamtfluß-IST-Signal wird in einer Rechnerschaltung über die Zeit summiert und
ergibt das Gesamtgasvolumen, das ebenfalls von der Anzeigevorrichtung 26
dargestellt wird.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist lediglich die Erzeugung der
Steuersignale S4 und S5 anders als im vorigen Ausführungsbeispiel. Die
Steuersignale S4 und S5 werden nämlich von einer Volumenregeleinrichtung 27
erzeugt die so aufgebaut ist, um das während eines Zyklus in die Körperhöhle
einzuleitende Gasvolumen auf einen vorgebbaren Wert zu regeln. Die Impulsformen
der Steuersignale S4 und S5 erscheinen im Ergebnis ähnlich zu der in Fig. 3
dargestellten Impulsform. Gemäß der Zyklussteuerungseinrichtung von Fig. 1 wurde
die Zeitdauer der Füllphasen F1, F2 usw. in einer fest vorgegebenen Abhängigkeit
zum Differenzdruck-Signal ΔP eingestellt. Gemäß der Volumenregeleinrichtung
nach Fig. 4 hingegen wird in Abhängigkeit vom Differenzdruck-Signal ΔP der
mittlere Gesamtfluß während eines Zyklus eingestellt. Da bei zunehmender
Annäherung an den Körperhöhlen-SOLL-Druck der mittlere Fluß während der Zyklen
zunehmend verringert werden soll, hat dies indirekt auch eine Verkürzung der
Zyklusdauer zur Folge.
Die Volumenregeleinrichtung 27 weist eine Generatoreinrichtung 28 auf, die ein
Fluß-SOLL-Signal SOLL erzeugt das mit dem Beginn einer Meßphase jedes
Zyklus erneut von Null beginnend ansteigt. Der Anstieg je Zeiteinheit, der den
gewünschten mittleren Gesamtfluß repräsentiert, wird entweder über einen
Einsteller 29 fest eingegeben oder vom Differenzdruck-Signal ΔP vorgegeben.
Dieses Fluß-SOLL-Signal wird mittels einer Signalteilerschaltung 31 auf zwei
Fluß-SOLL-Teilsignale aufgeteilt, die jeweils einer Koinzidenzschaltung 32, 33
zugeführt werden.
Die Funktion wird am Beispiel der Anschlußeinrichtung 11 erläutert:
Die Koinzidenzschaltung 32 vergleicht das an ihr anliegende Fluß-SOLL-Teilsignal mit dem Fluß-IST-Signal von den dritten Mitteln 17. Da das Fluß-SOLL-Teilsignal bereits am Beginn der Meßphase eines Zyklus zu steigen beginnt, das Fluß-IST-Signal aber erst am Ende der Meßphase einsetzt, kann eine Gleichheit von IST und SOLL nur dann eintreten, wenn der IST-Fluß größer ist, als die SOLL-Vorgabe. Dieser Gleichheitszustand wird dann von der Koinzidenzschaltung 32 durch die Abgabe des Steuersignals S4 angezeigt, womit dann das Ende einer Füllphase (und damit eines Zyklus) ausgelöst wird. Es beginnt daraufhin ein neuer Zyklus. Zufolge dieser Regelung entspricht der tatsächliche mittlere Fluß während eines Zyklus einem unterbrechungslosen Fluß der vorgegebenen Größe. Dabei werden Variationen der Strömungseigenschaften selbsttätig ausgeglichen.
Die Koinzidenzschaltung 32 vergleicht das an ihr anliegende Fluß-SOLL-Teilsignal mit dem Fluß-IST-Signal von den dritten Mitteln 17. Da das Fluß-SOLL-Teilsignal bereits am Beginn der Meßphase eines Zyklus zu steigen beginnt, das Fluß-IST-Signal aber erst am Ende der Meßphase einsetzt, kann eine Gleichheit von IST und SOLL nur dann eintreten, wenn der IST-Fluß größer ist, als die SOLL-Vorgabe. Dieser Gleichheitszustand wird dann von der Koinzidenzschaltung 32 durch die Abgabe des Steuersignals S4 angezeigt, womit dann das Ende einer Füllphase (und damit eines Zyklus) ausgelöst wird. Es beginnt daraufhin ein neuer Zyklus. Zufolge dieser Regelung entspricht der tatsächliche mittlere Fluß während eines Zyklus einem unterbrechungslosen Fluß der vorgegebenen Größe. Dabei werden Variationen der Strömungseigenschaften selbsttätig ausgeglichen.
Zum Anfang der Insufflation herrscht noch eine große Druckdifferenz zum
Körperhöhlen-Druck und hier ist eine möglichst rasche Füllgeschwindigkeit
erwünscht. In dieser Anfangssituation wird der mittlere Fluß als Sollwert mittels des
Einstellers 29 fest vorgegeben. Wenn jetzt der IST-Fluß im Lauf der Füllung mit
kleiner werdender Druckdifferenz zum Körperhöhlen-Druck stetig kleiner wird, so
hat dies wegen der Regeleigenschaft zunächst eine Verlängerung der Zyklen zur
Folge. Sobald aber ein vorgebbarer Grenzwert des Differenzdruck-Signales ΔP
unterschritten wird, wird auf einen anderen Regelmodus umgeschaltet. Es
übernimmt dann nämlich das Differenzdruck-Signal ΔP die Steuerung des Anstiegs
des Fluß-SOLL-Signals. Dessen Anstieg wird daraufhin immer flacher, je kleiner
die Druckdifferenz zum Körperhöhlen-Druck wird, womit der mittlere Fluß je Zyklus
stetig vermindert wird. Dies äußert sich in einer stetigen Verkürzung der Zeitdauer
der Zyklen analog zu der in Fig. 3 dargestellten Signalform.
In derselben Weise wird der Teilfluß der Anschlußeinrichtung 111 mittels des
Steuersignals S5 geregelt. Die Aufteilung der Teilflüsse auf die beiden
Anschlußeinrichtungen 11 und 111 kann je nach Leistungsvermögen gleichmäßig
oder unterschiedlich sein. Wenn die beiden Insufflationsnadeln 19 und 119
denselben Strömungswiderstand aufweisen, können die Teilflüsse gleich groß sein.
Die Teilflüsse können auch je nach Position der Insufflationsnadeln im
Operationsbereich unterschiedlich eingestellt werden, wenn dies gewünscht ist. In
dem Fall muß die Signalteilerschaltung 31 mit variablen Teilerverhältnissen
ausgebildet sein, etwa nach der Art eines Potentiometers.
Es versteht sich, daß das Fluß-SOLL-Signal generell auf eine Anzahl N
Fluß-SOLL-Teilsignale aufgeteilt werden muß, wobei N der Anzahl von
Anschlußeinrichtungen entspricht. Weiterhin können die Signale in analoger oder
digital codierter Form erzeugt und weiterverarbeitet werden.
Abweichend zum Beispiel der Fig. 4 kann auch jede Anschlußeinrichtung 11,111
jeweils mit einer eigenen Volumenregeleinrichtung ausgestattet sein, die dann
gemeinsam vom Differenzdruck-Signal ΔP angesteuert werden.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Insufflieren eines Mediums in eine Körperhöhle,
umfassend eine Anschlußeinrichtung (11) zwischen einem Zufuhranschluß (12)
und einem Abfuhranschluß (13), an welchen Abfuhranschluß (13) eine erste
Insufflationsnadel (19) über eine Schlauchleitung (18) anschließbar ist,
wobei erste Mittel (15) vorgesehen sind, um ein den Medium-Druck in der
Körperhöhle darstellendes Druck-IST-Signal zu erzeugen,
wobei zweite Mittel (16) vorgesehen sind, um den Fluß des Mediums durch den
Abfuhranschluß (13) zur Insufflationsnadel (19) in vorgebbarer Weise nach
einem Druck-Steuer-Signal einzustellen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest eine weitere Anschlußeinrichtung (111) prinzipiell gleicher Art vorgesehen ist, an deren Abfuhranschluß (113) eine weitere Insufflationsnadel (119) anschließbar ist und der separate erste und zweite Mittel (115, 116) zugeordnet sind
und daß eine erste Signalauswerteeinrichtung (21) vorgesehen ist, welcher die von allen ersten Mitteln (15,115) erzeugten Druck-IST-Signale zugeführt werden, wobei die erste Signalauswerteeinrichtung (21) das den jeweils höheren Medium-Druck repräsentierende Druck-IST-Signal auswählt und als Druck-Steuer-Signal (P′IST) abgibt.
daß zumindest eine weitere Anschlußeinrichtung (111) prinzipiell gleicher Art vorgesehen ist, an deren Abfuhranschluß (113) eine weitere Insufflationsnadel (119) anschließbar ist und der separate erste und zweite Mittel (115, 116) zugeordnet sind
und daß eine erste Signalauswerteeinrichtung (21) vorgesehen ist, welcher die von allen ersten Mitteln (15,115) erzeugten Druck-IST-Signale zugeführt werden, wobei die erste Signalauswerteeinrichtung (21) das den jeweils höheren Medium-Druck repräsentierende Druck-IST-Signal auswählt und als Druck-Steuer-Signal (P′IST) abgibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und
zweiten Mittel (15, 115, 16, 116) zwischen dem Zufuhranschluß (12, 112) und
Abfuhranschluß (13, 113) jeder Anschlußeinrichtung (11, 111) angeordnet sind
und daß die zweiten Mittel (16, 116) die Verbindung zwischen dem Zufuhr
anschluß (12, 112) und den ersten Mitteln (15, 115) während einer am Beginn
eines Zyklus einsetzenden Meßphase (M) unterbrechen und den Fluß während
einer anschließenden bis zum Ende des Zyklus andauernden Füllphase (F)
freigeben und daß die ersten Mittel (15, 115) jeweils während der Meßphase
(M) das Druck-IST-Signal erzeugen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Taktsteuerungseinrichtung (24) vorgesehen ist, welche alle zweiten Mittel (16,
116) synchronisiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taktsteuerungseinrichtung (24) alle zweiten Mittel (16, 116) derart
synchronisiert, daß die Meßphasen (M) in den Anschlußeinrichtungen (11, 111)
gleichzeitig beginnen und enden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taktsteuerungseinrichtung (24) alle zweiten Mittel (16, 116) derart
synchronisiert, daß die Meßphasen (M) in den Anschlußeinrichtungen (11, 111)
zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten beginnen und enden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taktsteuerungseinrichtung (24) alle zweiten Mittel (16, 116) derart
synchronisiert, daß die Meßphasen (M) in den Anschlußeinrichtungen (11, 111)
aufeinanderfolgen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Takt
steuerungseinrichtung (24) alle zweiten Mittel (16, 116) derart synchronisiert,
daß die Dauer jeder Meßphase (M) gleich ist dem N-ten Teil eines Zyklus,
wobei N der Anzahl von Anschlußeinrichtungen (11, 111) entspricht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Zyklussteuerungseinrichtung (24) und ein Differenzwertbildner (22) vorgesehen
sind, welcher Differenzwertbildner (22) ein Differenzdruck-Signal erzeugt nach
Maßgabe der Differenz zwischen dem vom Druck-Steuer-Signal repräsentierten
Medium-Druck und einem von einer Einstelleinrichtung (23) vorgegebenen,
einen SOLL-Medium-Druck repräsentierenden Druck-SOLL-Signal, wobei die
Zyklussteuerungseinrichtung (24) die Zyklusdauer nach Maßgabe des
Differenzdruck-Signals variiert, derart, daß bei größter Differenz eine
vorgebbare maximale Zyklusdauer eingestellt wird und bei der Differenz NULL
die Zyklusdauer gleich der Meßphase (M) ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschlußeinrichtungen (11, 111) jeweils dritte Mittel (17, 117) aufweisen, zur
Erzeugung jeweils eines Fluß-IST-Signales, das den Fluß des Mediums durch
den jeweiligen Zufuhranschluß (12, 112) repräsentiert und daß eine zweite
Signalauswerteeinrichtung (25) vorgesehen ist, welcher die von allen dritten
Mitteln (17, 117) erzeugten Fluß-IST-Signale zugeführt werden, wobei die
zweite Signalauswerteeinrichtung (25) ein die Summe der Flüsse darstellendes
Gesamtfluß-IST-Signal erzeugt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Volumenregeleinrichtung (27) vorgesehen ist, die das während eines Zyklus in
die Körperhöhle einzuleitende Volumen des Mediums auf einen vorgebbaren
Wert regelt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Volumenregeleinrichtung (27) eine Generatoreinrichtung (28) aufweist,
die ein Fluß-SOLL-Signal erzeugt das den mittleren Gesamtfluß während eines
Zyklus repräsentiert
daß eine Signalteilerschaltung (31) vorgesehen ist, die eine Anzahl N von Fluß-SOLL-Teilsignalen erzeugt, wobei N der Anzahl von Anschlußeinrichtungen (11, 111) entspricht und die Summe der N Fluß-SOLL-Teilsignale den mittleren Gesamtfluß ergibt,
daß für jede Anschlußeinrichtung (11, 111) jeweils eine Koinzidenzschaltung (32, 33) vorgesehen ist, der ein Fluß-SOLL-Teilsignal und das Fluß-IST-Signal von den dritten Mitteln (17, 117) der betreffenden Anschlußeinrichtung (11, 111) zugeführt wird, wobei die Koinzidenzschaltung (32, 33) bei der Übereinstimmung von Fluß-SOLL-Teilsignal und Fluß-IST-Signal ein Steuersignal (S4, S5) erzeugt womit die zur Anschlußeinrichtung (11, 111) gehörigen zweiten Mittel (16, 116) umgesteuert werden, derart, daß das Ende einer Füllphase (F) eines Zyklus und damit der Beginn einer Meßphase (M) des folgenden Zyklus ausgelöst wird.
daß eine Signalteilerschaltung (31) vorgesehen ist, die eine Anzahl N von Fluß-SOLL-Teilsignalen erzeugt, wobei N der Anzahl von Anschlußeinrichtungen (11, 111) entspricht und die Summe der N Fluß-SOLL-Teilsignale den mittleren Gesamtfluß ergibt,
daß für jede Anschlußeinrichtung (11, 111) jeweils eine Koinzidenzschaltung (32, 33) vorgesehen ist, der ein Fluß-SOLL-Teilsignal und das Fluß-IST-Signal von den dritten Mitteln (17, 117) der betreffenden Anschlußeinrichtung (11, 111) zugeführt wird, wobei die Koinzidenzschaltung (32, 33) bei der Übereinstimmung von Fluß-SOLL-Teilsignal und Fluß-IST-Signal ein Steuersignal (S4, S5) erzeugt womit die zur Anschlußeinrichtung (11, 111) gehörigen zweiten Mittel (16, 116) umgesteuert werden, derart, daß das Ende einer Füllphase (F) eines Zyklus und damit der Beginn einer Meßphase (M) des folgenden Zyklus ausgelöst wird.
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DE19934339876 DE4339876A1 (de) | 1993-11-23 | 1993-11-23 | Vorrichtung zum Insufflieren |
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DE4339876A1 true DE4339876A1 (de) | 1995-05-24 |
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2016062528A1 (de) * | 2014-10-22 | 2016-04-28 | Olympus Winter & Ibe Gmbh | Einrichtung zur insufflation |
DE102016202316A1 (de) | 2016-02-16 | 2017-08-17 | Topas Gmbh Technologieorientierte Partikel-, Analysen- Und Sensortechnik | Einrichtung und Verfahren zur Beaufschlagung wenigstens eines Gewebeabschnitts einer Körperhöhle oder in einer Körperhöhle mit medizinisch wirksamen Lösungen und/oder Suspensionen |
WO2018108200A1 (de) * | 2016-12-16 | 2018-06-21 | W.O.M. World Of Medicine Gmbh | Medizintechnische pumpe mit verbesserter desufflation |
WO2019223826A1 (de) * | 2018-05-25 | 2019-11-28 | W.O.M. World Of Medicine Gmbh | Insufflationsvorrichtung und damit durchführbare betriebsverfahren |
-
1993
- 1993-11-23 DE DE19934339876 patent/DE4339876A1/de not_active Withdrawn
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CN110049798A (zh) * | 2016-12-16 | 2019-07-23 | Wom医药世界公司 | 具有经过改进的放气装置的医用泵 |
CN110049798B (zh) * | 2016-12-16 | 2021-11-26 | Wom医药世界公司 | 具有经过改进的放气装置的医用泵 |
WO2019223826A1 (de) * | 2018-05-25 | 2019-11-28 | W.O.M. World Of Medicine Gmbh | Insufflationsvorrichtung und damit durchführbare betriebsverfahren |
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