DE4339122A1 - Verfahren und Einrichtung zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte Übertragungskanäle - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte ÜbertragungskanäleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte
Übertragungskanäle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem IEEE-Standard 802.4b-1992: "Enhancements for Physical
Layer Diversity" ist bekannt, zur Erhöhung der Verfügbarkeit
eines Bussystems mehrere redundant ausgeführte Übertragungs
kanäle vorzusehen. An jeden dieser Übertragungskanäle sind
Teilnehmer angeschlossen, die sowohl Sender als auch Empfän
ger von Botschaften sein können. Geeignete Übertragungskanäle
sind beispielsweise elektrische Zweidrahtleitungen oder Ko
axialkabel sowie Lichtwellenleiter. Zur Übertragung einer
Botschaft von einem Sender zu einem Empfänger wird die Bot
schaft von dem sendenden Teilnehmer gleichzeitig auf mehreren
Übertragungskanälen ausgesendet. Ein empfangender Teilnehmer
empfängt die Botschaft von einem Übertragungskanal und hört
die Botschaft gleichzeitig auf den weiteren Übertragungskanä
len mit. Aufgrund physikalischer Eigenschaften der Übertra
gungskanäle kann die Übertragung einer Botschaft vom Sender
zum Empfänger mit Störungen behaftet sein. Tritt eine Störung
auf einem der Übertragungskanäle auf, so könnte unmittelbar
der Empfang auf die nicht gestörten Übertragungskanäle umge
schaltet werden. Die bereits empfangene Information einer
gestörten Botschaft kann dabei verlorengehen. Dieses Verfah
ren wäre bei sporadisch auftretenden Störungen von Nachteil,
da in diesem Fall der Empfang ständig zwischen den Übertra
gungskanälen hin- und hergeschaltet wird. Ebenso kann der
Fall auftreten, daß bei einer Störung auf einem Übertragungs
kanal mit ansonsten guter Übertragungssicherheit sofort auf
einen Übertragungskanal umgeschaltet wird, dessen Übertra
gungssicherheit unter Umständen erheblich schlechter ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte
Übertragungskanäle zu finden, bei welchem die oben genannten
Nachteile vermieden werden, und eine entsprechende Einrich
tung zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das neue Verfahren der ein
gangs genannten Art das im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 genannte Merkmal bzw. die neue Einrichtung das kennzeich
nende Merkmal des Anspruchs 12 auf. Vorteilhafte Weiterbil
dungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß auch bei sporadisch auf
tretenden Fehlern auf einzelnen Übertragungskanälen Botschaf
ten immer von den Übertragungskanälen empfangen werden, die
eine gute Übertragungssicherheit gewährleisten. Ein Daten
verlust durch unnötiges Umschalten schon bei einmaligen Feh
lern wird vermieden und damit der Botschaftsdurchsatz insge
samt erhöht. Für die Beherrschung von Fehlern auf den redun
dant ausgeführten Übertragungskanälen wird vorteilhaft eine
die Übertragungssicherheit kennzeichnende Größe ermittelt,
die auch für Diagnosezwecke aussagekräftig ist. Dies kann auf
einfache Weise durch Aufzählen der jeweils auf den Übertra
gungskanälen korrekt erkannten Startzeichen und am Bot
schaftsende befindlicher korrekter Prüfzeichen und Vergleich
der gewonnenen Ergebnisse erfolgen. Wenn Übertragungskanäle
mit geringerer Übertragungssicherheit, deren Vergleichswert
eine vorgegebene Schwelle überschreitet, von der Auswahl als
Empfangskanal ausgeschlossen werden, sind nur die Datenüber
tragungskanäle beteiligt welche die beste Übertragungs
sicherheit aufweisen. In diesem Fall muß aber das Verstrei
chen des vorgegebenen ersten Zeitintervalls nach dem Empfang
einer Botschaft abgewartet werden, um ein Überschreiben auf
Übertragungskanälen, die mit einer größeren Zeitverzögerung
behaftet sind, zu verhindern. Andernfalls kann mit dem Aus
senden einer Botschaft als Reaktion auf die zuvor empfangene
Botschaft sofort nach dem Ende der empfangenen Botschaft
begonnen werden, ohne dadurch die Übertragungssicherheit zu
gefährden. Auf diese Weise wird erreicht, daß nicht die
maximal auftretende Verzögerung zweier Botschaften im Bus
system abgewartet werden muß, sondern nur die tatsächlich bei
der Übertragung einer Botschaft von dem aktuell sendenden
Teilnehmer zum empfangenden Teilnehmer. Diese Zeitverzögerung
kann zwar den Maximalwert erreichen, ist aber in den meisten
Fällen geringer. Im Mittel führt das erfindungsgemäße
Verfahren somit zu einer erheblichen Steigerung des
Botschaftsdurchsatzes. Vorteilhaft wertet der empfangende
Teilnehmer zur Auswahl des Empfangskanals nur die Startzei
chen aus, die nach Erkennen des zuerst ankommenden Startzei
chens innerhalb eines vorgegebenen ersten Zeitintervalls, das
dem um einen Sicherheitsbetrag erhöhten maximalen Zeitversatz
der Botschaft auf den verschiedenen Übertragungskanälen
entspricht, erkannt werden. Dadurch wird vermieden, daß bei
einer zeitweisen Störung eines Übertragungskanals die
Botschaft erneut ausgesendet werden muß. Beim Empfang einer
Botschaft tritt in jedem Fall kein Datenverlust auf, wenn die
ab dem zuletzt erkannten Startzeichen empfangene Information
in dem empfangenden Teilnehmer zwischengespeichert wird, bis
ein weiteres Startzeichen innerhalb des vorgegebenen Zeit
intervalls erkannt wird. Damit bei einem gestörten Übertra
gungskanal ein fehlerhafter Empfang einer Botschaft das Bus
system nicht blockiert, andererseits aber eine Botschaft in
jedem Fall vollständig empfangen wird, bleibt ein Übertra
gungskanal zum Empfang einer Botschaft zumindest ausgewählt,
bis nach Start der Botschaft entweder das Ende erkannt wurde
oder ein vorgegebenes zweites Zeitintervall verstrichen ist,
das größer als die maximale Länge einer Botschaft ist. Wenn
der Übertragungskanal derart gestört ist, daß innerhalb des
zweiten Zeitintervalls kein Prüfzeichen erkannt werden konn
te, wird der Übertragungskanal von der Auswahl ausgeschlos
sen. Um eine Wiederholung eines gestörten Empfangs zu ver
hindern, wird ein von der Auswahl ausgeschlossener Übertra
gungskanal erst nach Überschreiten einer vorgegebenen Anzahl
korrekt erkannter Start- und Prüfzeichen wieder in die
Auswahl einbezogen.
Anhand der Zeichnungen, in denen zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens geeignete Bussysteme dargestellt
sind, werden im folgenden die Erfindung sowie Ausgestaltungen
und Vorteile näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilnehmer an einem Bussystem mit zwei redun
dant ausgeführten Übertragungskanälen,
Fig. 2 ein Zeitdiagramm für den Empfang einer Botschaft,
Fig. 3 eine Unterbrechung eines Übertragungskanals als Stö
rung in einem redundant ausgeführten Bussystem mit
zwei Teilnehmern in einem logischen Token-Ring und
Fig. 4 eine Unterbrechung beider Übertragungskanäle in einem
Bussystem mit sechs Teilnehmern.
Nach Fig. 1 ist ein Teilnehmer 1 an zwei redundant ausge
führten Übertragungskanälen a und b angeschlossen. Zwei von
einander getrennte Zuleitungen 2 und 3 dienen zum gleichzei
tigen Senden von Botschaften auf die Übertragungskanäle a
bzw. b und damit an weitere, in der Fig. 1 der Übersicht
lichkeit wegen nicht dargestellte Teilnehmer. Mit Zuleitungen
4 und 5 ist der Teilnehmer 1 zum Empfang der Botschaft über
wahlweise einen der beiden Übertragungskanäle a und b mit
diesen verbunden. Durch die Pfeile an den Zuleitungen 2 . . . 5
werden jeweils die Richtungen der Datenübertragung angedeu
tet. Der Teilnehmer 1 empfängt über die Zuleitung 4 oder die
Zuleitung 5. Welche von beiden ausgewählt wird, bestimmt eine
in dem Teilnehmer 1 befindliche Redundanzsteuerung. Auf der
zweiten, nicht ausgewählten Zuleitung wird gleichzeitig mit
gehört. Auf beiden Zuleitungen 4 und 5 werden Start- und
Prüfzeichen der Botschaft ausgewertet. In dem bekannten
7-Schichten-Modell kann die Auswahl derart erfolgen, daß
Physical Layer und Medium Access Unit zweifach vorhanden sind
und zwischen Data Link Layer und den beiden Physical Layer
eine Schalteinheit zur Auswahl des Übertragungskanals vorge
sehen ist. Eine Redundanzsteuerung zur Ausführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens kann sowohl in einen Teilnehmer,
z. B. ein Automatisierungsgerät, integriert werden, das dann
über einen redundanten Busanschluß verfügt, der Teilnehmer
kann aber auch als autarke Einheit ausgeführt werden, der an
einen Busanschluß eines Geräts angeschlossen wird und die
Anbindung an ein Bussystem mit den beiden redundanten Über
tragungskanälen a und b gewährleistet. Derartige autarke Ge
räte sind kaskadierbar, d. h., es können zwei redundant aus
geführte Übertragungskanäle mit einem autarken Gerät zu einem
Übertragungskanal zusammengefaßt werden, der wiederum einen
von zwei redundant ausgeführten Übertragungskanälen
darstellt, der auf ein weiteres autarkes Gerät geführt ist.
Auf diese Weise können beliebig viele Übertragungskanäle
redundant ausgeführt werden. In einer alternativen Ausführung
verfügt der Teilnehmer selbst über eine Vielzahl von An
schlüssen für redundant ausgeführte Übertragungskanäle. Im
folgenden wird ein Zugriffsverfahren für zwei redundant aus
geführte Übertragungskanäle beschrieben. Das zugrundeliegende
Prinzip kann aber leicht auf eine größere Anzahl redundanter
Übertragungskanäle übertragen werden.
Zur Auswahl eines Übertragungskanals zum Empfang der Bot
schaft sind bestimmte Umschaltkriterien erforderlich, die al
le Teilnehmer am Bussystem in gleicher Weise befolgen. In den
Teilnehmern werden korrekte Startzeichen SD und Prüfzeichen
(z. B. FCS), die jeweils auf einem Übertragungskanal empfan
gen werden, gezählt und durch einen Vergleich der ermittelten
Ergebnisse ein Vergleichswert berechnet. Dies kann in dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 beispielsweise dadurch ge
schehen, daß ein Zähler bei jedem korrekten Zeichen auf Über
tragungskanal a um Eins inkrementiert und bei jedem korrekten
Zeichen auf Übertragungskanal b dekrementiert wird. Ein posi
tiver Zählerstand zeigt somit direkt den Vergleichswert an,
der besagt, daß auf Übertragungskanal a um den Zählerstand
mehr korrekte Zeichen empfangen wurden als auf Übertragungs
kanal b. Bei einem negativen Zählerstand ist entsprechend die
Übertragungssicherheit auf dem Übertragungskanal b besser.
Mit einem Umschaltkriterium wird nun in Abhängigkeit vom Zäh
lerstand der Übertragungskanal mit der schlechtesten Übertra
gungssicherheit von der Auswahl als Empfangskanal ausge
schlossen. Damit nicht ständig zwischen den Übertragungskanä
len aufgrund einzelner Fehler hin- und hergeschaltet wird,
wird das Umschaltkriterium erst aktiv, wenn der Betrag des
Zählerstandes 3 übersteigt. Zusätzlich wird der Maximalbetrag
des Zählerstandes auf 4 begrenzt, um einen ausgeschlossenen
Übertragungskanal nach Wegfall der Störung wieder schnell in
die Auswahl einzubeziehen. Oberhalb der Schwelle mit dem Wert
3 wird also der Übertragungskanal a für den Empfang der Bot
schaft ausgewählt, unterhalb der Schwelle mit dem Wert -3 der
Empfangskanal b.
Liegt der Zählerstand auf oder innerhalb der beiden Schwel
len, so wird der Übertragungskanal zum Empfang der Botschaft
ausgewählt, auf welchem ein Startzeichen SD, das den Beginn
der Botschaft kennzeichnet, zuletzt erkannt wird. Dies ist an
Fig. 2 verdeutlicht. Dort trifft die Botschaft auf dem Über
tragungskanal b zeitverzögert gegenüber der Botschaft auf dem
Übertragungskanal a ein, jedoch innerhalb eines vorgegebenen
Zeitintervalls TMSD, so daß der Übertragungskanal b zum Emp
fang der Botschaft ausgewählt wird. Um sicherzustellen, daß
auch bei einer möglichen Umschaltung keine Information verlo
rengeht, speichert die Redundanzsteuerung die bereits auf dem
Übertragungskanal a eingetroffene Information so lange zwischen,
bis der Übertragungskanal b als Empfangskanal ausge
wählt wurde. Das Zeitintervall TMSD entspricht dem maximalen
Zeitversatz zwischen Botschaften auf den beiden Übertragungs
kanälen a und b. Wenn abweichend von der Darstellung nach Fig.
2 innerhalb des Zeitintervalls TMSD nur auf Übertragungs
kanal a ein Startzeichen SD erkannt wird, so ist entsprechend
der Definition des Zeitintervalls TMSD die Botschaft auf dem
Übertragungskanal b nicht mehr zu erwarten und es wird Über
tragungskanal a als Empfangskanal ausgewählt. Da in diesem
Fall auf dem Übertragungskanal b offensichtlich ein schwer
wiegender Fehler vorliegt, wird gleichzeitig der Zählerstand
auf den Wert 4 gesetzt. Ein Empfangskanal bleibt bis zum Er
kennen des Endes einer Botschaft ausgewählt, es sei denn, daß
ein zweites vorgegebenes Zeitintervall abläuft, das der zwei
fachen maximalen Länge einer Botschaft entspricht. Dieses
zweite Zeitintervall wird auf beiden Übertragungskanälen
überwacht und bei Überschreiten auf den fehlerfreien Übertra
gungskanal umgeschaltet. Gleichzeitig wird der Zählerstand
auf einen der Werte +4 oder -4 gesetzt, um zu markieren, daß
auf einem Übertragungskanal eine schwerwiegende Störung vor
liegt. Hat der Zählerstand den Wert +4 oder -4, so wird die
empfangene Botschaft erst um das Zeitintervall TMSD verzögert
weiterverarbeitet, um ein verfrühtes Aussenden einer Bot
schaft als Reaktion auf die empfangene Botschaft zu verhin
dern. Dadurch ist gewährleistet, daß sich die Botschaften
auch auf dem nicht ausgewählten Übertragungskanal, auf dem
die empfangene Botschaft eventuell verspätet eintrifft, nicht
gegenseitig überlagern. Hat der Zählerstand den Wert +4 oder
-4 und wurden 50 Startzeichen und 50 Prüfzeichen in Folge
korrekt auf dem zuvor gestörten Übertragungskanal erkannt,
dann wird der Zählerstand dekrementiert bzw. inkrementiert,
um den wieder störungsfreien Übertragungskanal erneut in die
Auswahl einzuschließen.
In Abhängigkeit des Zählerstandes oder des Standes eines wei
teren Zählers werden Informationen über die Übertragungskanä
le zur weiteren Verarbeitung für eine Redundanzdiagnose zur
Verfügung gestellt. In einem Ausführungsbeispiel wird dazu
ein weiterer Zähler bei korrekten Startzeichen und Prüfzei
chen auf dem Übertragungskanal a inkrementiert und bei kor
rekten Startzeichen und Prüfzeichen auf dem Übertragungskanal
b dekrementiert. Zur Auswertung wird der Wert dieses weiteren
Zählers alle 500 empfangene Start- und Prüfzeichen in ein
Diagnoseregister übernommen und der Zähler zurückgesetzt.
Liegt der im Diagnoseregister abgelegte Zählerstand zwischen
den Werten -3 und 3, so sind beide Übertragungskanäle
ausreichend sicher. Bei einem Wert von +4 ist dagegen der
Übertragungskanal b schlecht, bei -4 der Übertragungskanal a.
Im folgenden wird die Behandlung von Fehlersituationen durch
das anhand der Fig. 1 und 2 beschriebene Ausführungsbei
spiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem Bussystem
mit einem Zugriffsverfahren nach einem Token-Passing-Prinzip
beschrieben. Das Verfahren ist jedoch nicht an ein bestimmtes
Buszugriffsverfahren gebunden.
Fig. 3 zeigt ein Bussystem mit zwei aktiven Teilnehmern 6
und 7 an zwei Übertragungskanälen a und b. Die Teilnehmer 6
und 7 werden als aktiv bezeichnet, da sie in einem Buszu
griffsverfahren nach dem Token-Passing-Prinzip den Token,
d. h. die Sendeberechtigung, annehmen und die zeitweise Ma
sterschaft am Bus übernehmen können. Sie senden über Zulei
tungen 8 bzw. 9, die mit beiden Übertragungskanälen verbunden
sind, Botschaften aus. Die Steuerung des Zugriffs für den
Empfang von Botschaften mit den Zuleitungen 10, 11 bzw. 12,
13 erfolgt nach dem bereits oben beschriebenen Zugriffsver
fahren. Der gezeigte Fehlerfall besteht in einer regelmäßigen
Störung des Übertragungskanals a zwischen den beiden Teil
nehmern 6 und 7. Als Ausgangslage für die Betrachtung der
Fehlerbehandlung wird angenommen, daß der Teilnehmer 6 auf
dem Übertragungskanal a empfängt, während er auf dem Übertra
gungskanal b mithört, der Zählerstand entsprechend dem
schlechtesten Fall den Wert 3 hat und der Teilnehmer 6 im
Token-Besitz ist. Der Teilnehmer 7 empfängt auf dem Übertra
gungskanal b, hört auf Übertragungskanal a mit und sein Zäh
lerstand hat ebenfalls den Wert 3. Folge der Störung am Über
tragungskanal a ist, daß auf ihm nicht immer ein korrektes
Startzeichen oder Prüfzeichen erkannt wird. Bei einer Token-
Übertragung von Teilnehmer 6 zu Teilnehmer 7 empfängt Teil
nehmer 7 den Token auf Übertragungskanal b, hört aber auf
Übertragungskanal a beispielsweise keine korrekten Start- und
Prüfzeichen, so daß sein Zählerstand dekrementiert wird. Eine
Umschaltung des Empfangskanals erfolgt nicht, da bereits auf
dem Übertragungskanal b empfangen wird.
Wenn nun der Teilnehmer 7 an weitere, in Fig. 3 nicht darge
stellte Teilnehmer Botschaften sendet, erkennt der Teilnehmer
6 auf dem Übertragungskanal a die Start- und Prüfzeichen der
Botschaften nicht. Spätestens nach vier vom Teilnehmer 6 feh
lerhaft erkannten Botschaften des Teilnehmers 7 schaltet der
Teilnehmer 6 seinen Empfangskanal auf den Übertragungskanal b
um, auf dem er korrekte Start- und Prüfzeichen mithörte. Alle
weiteren Botschaften werden nun auch von dem Teilnehmer 6
verstanden, da nicht mehr der gestörte Übertragungskanal a
als Empfangskanal ausgewählt ist.
Sendet Teilnehmer 7 nach dem Token-Empfang eine Aufrufbot
schaft, die sofort quittiert werden soll, an Teilnehmer 6, so
hat Teilnehmer 6 nach der ersten zulässigen Wiederholung der
Aufrufbotschaft auf dem Übertragungskanal b zwei korrekte
Start- und zwei korrekte Prüfzeichen mehr erkannt als auf dem
Übertragungskanal a. Teilnehmer 7 konnte bei diesem Auf
rufzyklus den Teilnehmer 6 noch nicht erreichen. Daraufhin
sendet Teilnehmer 7 in einer weiteren Botschaft den Token an
den Teilnehmer 6. Erst nach einer Token-Wiederholung wählt
Teilnehmer 6 den Übertragungskanal b als Empfangskanal aus
und die zweite Token-Wiederholung und alle weiteren Aufrufe
werden wieder von Teilnehmer 6 verstanden, da er nun von dem
nicht gestörten Übertragungskanal b empfängt.
In beiden Fällen wird von dem Teilnehmer 6 zuverlässig der
ungestörte Übertragungskanal b zum Empfang von Botschaften
ausgewählt.
Ein weiterer, nicht in der Fig. 3 dargestellter Fehlerfall
wäre, wenn Übertragungskanal a statt einer regelmäßigen Stö
rung während der Übertragung einer Botschaft in eine Dauer
störung übergeht. Dann würde bei einer Botschaftsübertragung
von Teilnehmer 7 zu Teilnehmer 6 das Startzeichen der Bot
schaft noch empfangen, aber beim Empfang der Botschaft ein
zweites Zeitintervall, welches das Zweifache der maximalen
Länge einer Botschaft beträgt, überschritten. Als Reaktion
darauf wird der Stand des Zählers im Teilnehmer 6 auf -4 ge
setzt und Teilnehmer 6 wählt danach den ungestörten Übertra
gungskanal b als Empfangskanal aus. Weitere Botschaften wer
den nun korrekt empfangen.
Anhand Fig. 4 soll eine Fehlerbehandlung betrachtet werden
für den Fall, daß ein Bussystem mit sechs Teilnehmern 14 . . . 19
an beiden Übertragungskanälen a und b auseinandergeschnit
ten wurde. Die Teilnehmer 14 und 15 befinden sich an einem
Segment des Bussystems und die Teilnehmer 16 . . . 19 an dem
anderen. Bei einem Token-Passing-Zugriffsverfahren haben sich
in den beiden unabhängigen Bussegmenten zwei logische Token-
Ringe gebildet, in denen jeweils ein Token umläuft. Wird nun
der Übertragungskanal b zwischen den Punkten 20 und 21, wie
durch eine gestrichelte Linie angedeutet, wieder verbunden,
so liegt der Fehlerfall eines Mehrfach-Tokens vor. Beim Aus
senden von Botschaften auf einem der beiden Segmente erkennen
die Teilnehmer des jeweiligen anderen Segmentes, entweder die
Teilnehmer 14 und 15 oder die Teilnehmer 16, 17, 18 und 19,
auf dem Übertragungskanal b sporadisch korrekte Start- und
Prüfzeichen, während auf Übertragungskanal a keine Zeichen
erkannt werden. Die Teilnehmer wählen den Übertragungskanal b
als Empfangskanal aus. Der Mehrfach-Token wird nun mit den
üblichen Methoden des Token-Passing-Verfahrens aufgelöst,
indem z. B. ein zweiter Teilnehmer, der gerade im Token-Be
sitz ist, seinen Token abwirft, wenn eine empfangene Bot
schaft eine Aufruf- oder Token-Botschaft ist. Wenn beispiels
weise die Teilnehmer 14 und 16 gleichzeitig in Token-Besitz
sind und der Teilnehmer 14 eine Token-Botschaft des Teilneh
mers 16 empfängt, so wirft Teilnehmer 14 seinen Token ab.
Obwohl die Behandlung von Fehlerzuständen auf den redundant
ausgeführten Übertragungskanälen nur für das Buszugriffs
verfahren nach dem Token-Passing-Prinzip erläutert wurde, ist
die erfindungsgemäße Zugriffssteuerung auch auf andere Bus
zugriffsverfahren ohne Einschränkung anwendbar.
Claims (13)
1. Verfahren zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant
ausgeführte Übertragungskanäle (a, b), bei welchem
- - ein sendender Teilnehmer (1) eine zu übertragende Botschaft gleichzeitig auf mehrere Übertragungskanäle (a, b) sendet und
- - ein empfangender Teilnehmer die Botschaft auf einem Über tragungskanal (a, b) empfängt und gleichzeitig auf dem oder den weiteren Kanälen (b; a) mithört,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der empfangende Teilnehmer die korrekte Übertragung mehrerer Botschaften auf den Übertragungskanälen (a, b) überwacht, jeweils einen Vergleichswert zur Beurteilung der Übertragungssicherheit der einzelnen Übertragungskanäle (a, b) bildet und in Abhängigkeit von diesen Vergleichswerten einen Übertragungskanal (a, b) zum Empfang einer Botschaft auswählt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net,
- - daß zur Überwachung der korrekten Übertragung von Botschaf ten Startzeichen (SD), die jeweils den Beginn einer Bot schaft kennzeichnen, und Prüfzeichen, die sich jeweils am Ende einer Botschaft befinden, überprüft werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net ,
- - daß die Anzahl der jeweils auf den Übertragungskanälen (a, b) korrekt erkannten Startzeichen (SD) und Prüfzeichen er mittelt und verglichen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net,
- - daß zum paarweisen Vergleich ein Zähler bei auf dem einen Übertragungskanal (a; b) korrekt erkannten Startzeichen (SD) und Prüfzeichen inkrementiert und bei auf dem anderen Übertragungskanal (b; a) korrekt erkannten dekrementiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß der empfangende Teilnehmer, falls die Vergleichswerte aller Übertragungskanäle (a, b) über einer vorgegebenen Schwelle liegen, eine Botschaft erst zur Verarbeitung wei terleitet, wenn die letzte Botschaft auf den Übertragungs kanälen (a, b) eintrifft, und
- - daß andernfalls Übertragungskanäle (a, b) mit geringer Übertragungssicherheit, deren Vergleichswert eine vorgege bene Schwelle unterschreitet, von der Auswahl ausgeschlos sen werden und eine empfangene Botschaft in dem empfangen den Teilnehmer erst nach Verstreichen eines vorgegebenen ersten Zeitintervalls (TMSD), das dem um einen Sicherheits betrag erhöhten maximalen Zeitversatz der Botschaft auf den verschiedenen Übertragungskanälen (a, b) entspricht, zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net,
- - daß der empfangende Teilnehmer den Übertragungskanal (a, b) zum Empfang der Botschaft auswählt, auf welchem das Start zeichen (SD) zuletzt erkannt wird, wenn die Vergleichswerte aller Übertragungskanäle (a, b) über einer vorgegebenen Schwelle liegen.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net,
- - daß der empfangende Teilnehmer zur Auswahl des Empfangs kanals (a, b) nur die Startzeichen (SD) auswertet, die nach Erkennen des zuerst ankommenden Startzeichens (SD) inner halb des vorgegebenen ersten Zeitintervalls (TMSD) erkannt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net,
- - daß die ab einem bereits erkannten Startzeichen (SD) emp fangene Information in dem empfangenden Teilnehmer zwi schengespeichert wird, bis ein weiteres Startzeichen (SD) innerhalb des ersten vorgegebenen Zeitintervalls (TMSD) er kannt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß ein Übertragungskanal (a, b) zum Empfang einer Bot schaft zumindest ausgewählt bleibt, bis nach Start der Bot schaft entweder das Ende erkannt wurde oder ein vorgegebe nes zweites Zeitintervall verstrichen ist, das größer als die maximale Länge einer Botschaft ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß ein Übertragungskanal (a, b) von der Auswahl ausge schlossen und sein Vergleichswert unterhalb die Schwelle gelegt wird, wenn nach Start der Botschaft das vorgegebene zweite Zeitintervall verstrichen ist und innerhalb des zweiten Zeitintervalls kein Prüfzeichen erkannt wurde.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net,
- - daß ein von der Auswahl ausgeschlossener Übertragungskanal (a, b) erst nach Überschreiten einer vorgegebenen Anzahl korrekt erkannter Start- und Prüfzeichen von Botschaften wieder in die Auswahl einbezogen wird, indem der Ver gleichswert um einen Betrag angehoben wird, so daß er die Schwelle nicht mehr unterschreitet.
12. Einrichtung zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redun
dant ausgeführte Übertragungskanäle (a, b), bei welchem ein
sendender Teilnehmer eine zu übertragende Botschaft gleich
zeitig auf mehrere Übertragungskanäle (a, b) sendet und ein
empfangender Teilnehmer die Botschaft auf einem Übertragungs
kanal (a; b) empfängt und gleichzeitig auf dem oder den wei
teren Kanälen (b; a) mithört,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der empfangende Teilnehmer Mittel zur Überwachung einer korrekten Übertragung mehrerer Botschaften auf den Übertra gungskanälen (a, b) und zur Erzeugung eines Vergleichswer tes zur Beurteilung der Übertragungssicherheit der einzel nen Übertragungskanäle (a, b) aufweist, und
- - daß Mittel zur Auswahl eines Übertragungskanals (a, b) zum Empfang einer Botschaft in Abhängigkeit von diesen Ver gleichswerten vorhanden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4339122A DE4339122A1 (de) | 1993-11-16 | 1993-11-16 | Verfahren und Einrichtung zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte Übertragungskanäle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4339122A DE4339122A1 (de) | 1993-11-16 | 1993-11-16 | Verfahren und Einrichtung zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte Übertragungskanäle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4339122A1 true DE4339122A1 (de) | 1995-05-18 |
Family
ID=6502735
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4339122A Ceased DE4339122A1 (de) | 1993-11-16 | 1993-11-16 | Verfahren und Einrichtung zur Steuerung des Zugriffs auf mehrere redundant ausgeführte Übertragungskanäle |
Country Status (1)
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1993
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