DE4337964A1 - Elektrischer Hybridbeschleuniger für eine Spezialmuntion - Google Patents
Elektrischer Hybridbeschleuniger für eine SpezialmuntionInfo
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Description
Die Schußentwicklung einer Rohrwaffe läuft dergestalt ab, daß
das Treibladungspulver nach Anzündung in Treibgas umgesetzt
wird.
Durch den dabei entstehenden Druck wird sowohl das Geschoß in
Bewegung gesetzt als auch die noch nicht in Treibgas umge
setzten Pulverpartikel zerkleinert. Es entsteht somit eine
große Abbrandfläche, was zur Folge hat, daß der Abbrand und
die damit verbundene Umsetzung in Treibgas beschleunigt wird,
was zu einem schnelleren Druckaufbau führt. Der Maximaldruck
wird erreicht, kurz nachdem sich das Geschoß in Bewegung ge
setzt hat. Er drückt das Geschoß durch das Rohr, wobei sich
eine kontinuierliche Druckabnahme infolge der Raumvergröße
rung einstellt.
Beschrieben ist dieser innenballistische Vorgang im "Waffen
technischen Taschenbuch" der Fa. Rheinmetall, Ausgabe 1985,
auf den Seiten 74 ff.
Im Rahmen von Leistungssteigerungen moderner Rohrwaffen hat
man nach immer neueren Naßnahmen gesucht, den oben beschrie
benen Druckabfall zu verhindern, indem man während der Lauf
zeit des Geschosses durch das Waffenrohr durch seitliche
Energieeinkopplung ins Waffenrohr kontinuierlich den Druck
aufrecht erhalten hat.
Eine für diese Art der Leistungssteigerung geeignete Vorrich
tung wird durch die DE-PS 10 56 968 beschrieben. Die Fig. 2
zeigt dabei ein Waffenrohr, an welchem seitlich und zur
Längsachse im Winkel stehende Treibladungen angeordnet sind.
Mittels einer Mechanik werden diese nach Passieren des Ge
schosses initiiert. Das dadurch entstehende Treibgas gelangt
hinter das Geschoß und sorgt so für eine zusätzliche Be
schleunigung. Obwohl auf diese Weise der Treibgasdruck wäh
rend des Durchlaufes des Geschosses durch das Rohr nahezu
konstant gehalten werden kann, ist die beschriebene rein
mechanisch arbeitende Vorrichtung sehr kompliziert aufgebaut.
Der aufwendige Auslösemechanismus dürfte wegen der hohen Be
lastung beim Schuß eine geringe Lebensdauer haben. Des weite
ren werden die einzelnen Nassen aufgrund mechanischer Vibra
tionen des Rohres beim Schuß das Schwingungsverhalten des
Rohres so ungünstig beeinflussen, daß die Zielgenauigkeit be
einträchtigt werden kann.
Die Vorrichtung muß trotz der Ausgestaltung als Trommel nach
einer Auswahl von Schüssen nachgeladen werden, und zwar mit
einer speziell hierfür entwickelten Treibladung. Von den Ent
wicklungskosten und Problemen der Legistik abgesehen, ist der
Ladevorgang sehr zeitaufwendig, was die Einsatzbereitschaft
der Rohrwaffe sinken läßt.
Die weitere Entwicklung ist offenbart in den
DE-OS 37 16 078.
Um ein Absinken des Gasdruckes im Lauf bei hoher Kadenz auf
einfache Weise zu verhindern, wird vorgeschlagen, den Lauf
mit Elektroden zu versehen, wobei je zwei gegenüberliegende
Elektroden paarweise zusammengefaßt werden. Diese Elektroden
paare werden mit einer elektrischen Energiequelle verbunden,
wobei die Spannung der Energiequelle so gewählt ist, daß es
jeweils zur Ausbildung eines Lichtbogens und damit zur Auf
heizung des Gases im Lauf kommt, wenn der heckseitige Teil
des Geschosses die jeweiligen Elektrodenpaare passiert hat.
Der Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, daß immer nur
das unmittelbar hinter dem Geschoß befindliche Treibgas mit
Energie angereichert wird. Der Druckabfall des Treibgases,
welcher durch die Vergrößerung des Ladungsraumes beim Durch
laufen des Geschosses durch das Rohr hervorgerufen wird,
macht sich dabei immer noch negativ bemerkbar.
Die durch den aufgezeigten Stand der Technik beschriebenen
Vorrichtungen haben gemeinsam den Nachteil, daß sie zur Lei
stungssteigerung nur seitliche Energieeinkopplung in das Waf
fenrohr vorsehen und lassen die Möglichkeit, auch die Muni
tion entsprechend zu modifizieren, außer acht. Der Erfindung
liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Leistungssteigerung
durch eine Kombination aus zeitlicher Energieeinkopplung in
das Waffenrohr und einer konstruktiv angepaßten Munition zu
schaffen. Die Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des
Hauptanspruches und des Nebenanspruches durch deren jeweilige
Kennzeichen gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß ein Spezialge
schoß mit angebautem Geschoßkäfig oder -zylinder (konstantes
Volumen), in dem zusätzlich Treibmittel mitgeführt werden
kann, zunächst mit Hilfe einer Haupt-Treibladung, die bei
Rohrwaffen übliche Beschleunigung erfährt. Anschließend wird
an einem vom Stoßboden des Rohres beabstandeten Ort über
Elektroden im Rohr und am Geschoß elektrische Energie in das
vom Geschoßkäfig eingeschlossene Volumen eingekoppelt. Der
sich zwischen den Elektroden ausbildende Lichtbogen heizt die
im Geschoßkäfigvolumen befindlichen Abbrandschwaden und
Treibmittel thermisch auf und bewirkt so eine partielle
Druckerhöhung am Geschoßboden, wodurch eine zusätzliche Be
schleunigungskraft auf das Geschoß ausgeübt wird.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß zu einem Zeit
punkt, zu dem sich das Geschoß bereits mit höherer Geschwin
digkeit im Rohr bewegt, zusätzlich elektrische Energie in ein
quasi konstantes, am Geschoß mitgeführtes, Gasvolumen einge
koppelt wird, wobei sich zunächst der Gasdruck im Geschoßkä
fig erhöht. Der anschließende Druckabfall im Gasvolumen ist
durch die Lochplatte des Geschoßkäfigs verzögert, d. h. die
Ausströmgeschwindigkeit des Gases und damit der Impuls auf
den Geschoßboden wird gegenüber den herkömmlichen Verfahren
der seitlichen Energieeinkopplung merklich gesteigert.
Durch die elektrische Entladung wird dem beschleunigten
System keine nennenswerte Nasse zugeführt, die wiederum
beschleunigt werden müßte, um dem Geschoßheck zu folgen.
Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen dabei in der Zeichnung die
Fig. 1 Hybridbeschleuniger (schematisch),
Fig. 2 Erfindungsgemäßer Hybridbeschleuniger mit
Spezialmunition,
Fig. 2a Spezialgeschoß,
Fig. 3 und 4 Schußentwicklung,
Fig. 5 Geschoß im Rohr mit Zusatztreibmittel,
Fig. 5a und 5b Hybridbeschleuniger mit unterschiedlichen
Ringelektrodenbreiten,
Fig. 6 Geschoß mit Leitungsdraht.
In den Fig. 1 bis 1b der Anlage 1 ist schematisch ein
Hybridbeschleuniger mit Ladungsraum 1 und Kaliberteil
(Rohr) 2 dargestellt, in dem sich ein Geschoß 3 bewegt. In
der hier gewählten Ausführungsvariante der Erfindung besteht
das Geschoß 3 aus elektrisch nichtleitendem Material. Am Ge
schoßheck 23 ist eine dünne elektrisch leitende Folie 4 ange
bracht. Außerdem ist in der Mitte des Geschoßhecks 23 ein
elektrisch nichtleitender Steg 5 angebracht, auf dessen ge
genüberliegendem Ende eine Lochscheibe 6 befestigt ist.
In der Innenwandung des Kaliberteils 2 sind zwei Elektroden 7
und 8 eingebaut, die über eine Pulsformer-Schaltung 9 an eine
auf geladene Kondensatorbank 10 bzw. an Massepol 16 ange
schlossen sind.
Im Ladungsraum 1 sowie in dem Käfig 18, der von Geschoß
heck 23, Lochscheibe 6 und Innenwandung des Kaliberteils 2
gebildet wird, befindet sich je ein Treibmittel, das hier in
dieser Ausführungsvariante bevorzugt als Pulverschüttla
dung 11 bzw. 12 ausgebildet ist.
Das Geschoß 3 mit angebautem Geschoßkäfig 18 wird zunächst
durch ein Treibmittel 11 vorbeschleunigt. Dabei werden die
Treibmittel 11 und 12 im Ladungsraum 1 und im Geschoßkäfig 18
teilweise in die Gasphase überführt. Gasschwaden und unver
brannte Treibmittelreste zwischen Geschoß 3 und Lochscheibe 6
werden zum Teil während der Geschoßbewegung von der Loch
platte mitgerissen.
Sobald eine Folie 4 über die Elektroden 7 und 8 streicht, be
ginnt die Entladung des Kondensators 10. Die Folie 4 ver
dampft und es bildet sich ein elektrischer Lichtbegen 22 zwi
schen den Elektroden 7 und 8, über den die im Kondensator 10
gespeicherte elektrische Energie in die Gasschwaden eingekop
pelt wird. Diese werden aufgeheizt und es entsteht im Ge
schoßkäfig 18 ein Überdruck, der in sehr schnelles Abströmen
der Gasschwaden über die Öffnungen der Lechscheibe 6 bewirkt,
wodurch ein zusätzlicher Impuls am Geschoßheck 23 erzeugt
wird.
Der Entladevorgang wird zur Geschoßbewegung über die Steuer
elektronik 9 zeitlich so geregelt, daß die elektrische Entla
dung spätestens dann abgeschlossen ist, wenn die Lech
scheibe 6 die Elektroden 7 und 8 erreicht hat.
Die Fig. 2 und 2a zeigen eine besonders vorteilhafte Aus
führungsvariante der Erfindung, bei den Ringelektroden 7
und 8 konzentrisch zur Kaliberteilachse und axial voneinander
beabstandet im Kaliberteil 2 eingebracht sind. Beide Ring
elektroden 7 und 8 werden durch den Isolator 15 elektrisch
leitend voneinander getrennt. Am Geschoßkäfig 18 sind eben
falls zwei Ringelektroden 13 und 14 angebracht, die aber von
einander geringer beabstandet sind als die Ringelektroden 7
und 8 im Kaliberteil 2. Der Überdeckungsgrad Ü der aus dem
Verhältnis Geschoß-Ringelektrodenbreite BGE und Kaliberteil-
Ringelektrodenbreite BRE gebildet wird (Ü = BGE/BRE), ist
größer 1. Abweichend von der in Abb. 1 beschriebenen Ausfüh
rungsvariante wurde hier außerdem eine zweifache Elektroden
anordnung im Kaliberteil 2 gewählt.
In den Abb. 3 und 4 wird vorg. Anordnung mit jeweils unter
schiedlichen Geschoßstellungen gezeigt.
Das Geschoß 3 mit Geschoßkäfig 18 und Treibmittel 12 wird
zunächst aufgrund der Teilumsetzung des Haupt-Treibmittels 11
beschleunigt, wobei auch der Zeit t die vorderen Ringelektro
den 8 und 13 sowie die hinteren Ringelektroden 7 und 14 kon
takten (Fig. 3). Zum gleichen Zeitpunkt wird über die Steuer
elektronik 9 die Entladung der Kondensatorbank 10 eingelei
tet, wobei ein zylinderförmiger Lichtbegen 22 zwischen den
Geschoß-Ringelektroden 13 und 14 initiiert wird.
Der Lichtbegen 22 wiederum heizt die im Geschoßkäfig 18 mit
geführten Treibmittelgasschwaden und unverbrannten Treibmit
telreste thermisch auf und bewirkt somit eine Druckerhöhung
im Geschoßkäfig 18, wodurch ein zusätzlicher Impuls am Ge
schoßheck 23 erzeugt wird.
Abb. 4 zeigt das Geschoß 3 zur Zeit "t+ t" an einer zweiten
Einkopplungsstelle im Kaliberteil 2, wo sich der gleiche Funk
tionsablauf wie zuvor beschrieben wiederholt. Die elektrische
Einkopplungsanordnung, bestehend aus den Einzelteilen 7, 8,
9, 10, 15, 16 kann entlang des Kaliberteils beliebig oft an
gebracht werden.
Der Vorteil des vorg. Ausführungsbeispiels besteht darin, daß
sich durch die in den Abb. 2 bis 4 dargestellte Elektrodenan
ordnung ein zylinderförmiger Lichtbegen ausbildet, wodurch
eine wesentlich effektivere Energieeinkopplung ermöglicht
wird als in Ausführungsbeispiel Abb. 1 bis 1b beschrieben.
Da der Abstand zwischen den Geschoß-Ringelektroden 13 und 14
kleiner ist als der Abstand der Ringelektroden 7 und 8 im Ka
liberteil 2, brennt der Lichtbegen 22 nur zwischen den Ge
schoßelektroden 13 und 14. Die durch den Lichtbegen verur
sachte Erosion entsteht so nur an den als Einschußelektroden
ausgebildeten Geschoß-Ringelektroden 13 und 14, wodurch die
Verfügbarkeit des Hybridsystems wesentlich erhöht wird.
Fig. 5 zeigt eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der
Erfindung, bei der der Überdeckungsgrad von Geschoß-Ring
elektroden (13 und 14) und Kaliberteil-Ringelektroden (7 und
8) U < 1 ist. Abb. 5a und 5b zeigen die Hybridanordnung mit
unterschiedlichen Geschoßstellungen im Kaliberteil 2.
Nachdem das Geschoß 3 mit Geschoßkäfig 18 aufgrund der Haupt-
Treibladung 11 vorbeschleunigt wurde, wird beim Kontakten der
vorderen Geschoß-Ringelektrode 13 mit der vorderen Kaliber
teil-Ringelektrode 8 zum Zeitpunkt t über die Steuerelektro
nik 9 die Entladung der Kondensatorbank 10 eingeleitet. Da
durch bildet sich zunächst ein zylinderförmiger Lichtbegen 22
zwischen der vorderen Geschoß-Ringelektrode 13 und der hinte
ren Kaliberteil-Ringelektrode 7 (Abb. 5), wodurch die Treib
mittelgasschwaden und das unverbrannte Treibmittel 12 im Ge
schoßkäfig 18 thermisch aufgeheizt werden und einen Druck am
Geschoßheck 23 erzeugen. Aufgrund der weiteren Geschoßbewe
gung im Kaliberteil 2 wird die Kontaktierung zwischen den Ge
schoß-Ringelektroden (13 und 14) und den Kaliberteil-Ringelek
troden (7 und 8) aufgehoben. Die hintere Geschoß-Ringelek
trode 14 wirkt nun als Überbrückungsleiter und es bilden sich
nun zwei Lichtbögen 22 jeweils zwischen der hinteren Geschoß-
Ringelektrode 14 und den Kaliberteil-Ringelektroden 7 und 8
(Abb. 5a). Nachdem das Geschoß 3 sich weiterbewegt hat und
die hintere Geschoß-Ringelektrode 14 aus dem Lichtbogenentla
dungsbereich zwischen den Kaliberteil-Ringelektroden 7 und 8
herausgelangt ist, brennt der Lichtbegen 22 nur noch zwischen
den Kaliberteil-Ringelektroden 7 und 8, und zwar solange, bis
die Kondensatorbank 10 entladen ist oder der Strom über die
Steuerelektronik 9 unterbrochen wird (Abb. 5b).
Durch vorgenannte Ausführungsvariante können wesentlich län
gere Energieeinkopplungszeiten erreicht werden, womit sich
auch der auf das Geschoßheck 23 ausgeübte Impuls vergrößert.
Außerdem wird durch die in Abb. 5a gezeigte zweifache Licht
bogenausbildung jeweils ein Impuls am Geschoßheck 23 und hin
ter der Lechplatte 6 erzeugt (2facher TC-Effekt).
Fig. 6a zeigt die bevorzugte Ausführung eines Projektils,
das in einer Hybridanordnung gemäß Fig. 6 beschleunigt wird.
In der hier vereinfacht dargestellten Form besteht das Ge
schoß 3 aus elektrisch nichtleitendem Material, an das sich
ein Geschoßzylinder 19, der ebenfalls aus elektrisch nicht
leitendem Material besteht, anschließt. Am Geschoßzylinderum
fang sind konzentrisch und axial voneinander beabstandet
Ringelektroden 13 und 14 angebracht. In dem Geschoßheck 23
gegenüberliegenden Geschoßzylinderboden 24 befindet sich min
destens eine Ausströmöffnung 17, die von einer Berst
scheibe 20 verschlossen wird. Der Geschoßzylinder 19 ist mit
einem vorgespannten Treibmittel 21 gefüllt, und die beiden
Geschoß-Ringelektroden 13 und 14 sind mit einem Draht 25
elektrisch leitend verbunden.
Fig. 6 zeigt das Projektil in einer Position im Kaliber
teil 2, in der es bereits aufgrund der Haupt-Treibmittel
ladung vorbeschleunigt wurde und gerade die Entladung der
Kondensatorbank 10 über die Ringelektroden 7 und 8 im Kali
berteil und die Geschoß-Ringelektroden 13 und 14 in den
Geschoßzylinder 19 erfolgt. Mit Hilfe des Drahtes 25 wird
zwischen den Geschoß-Ringelektroden 13 und 14 ein zylinder
förmiger Lichtbogen 22 initiiert, der das im Geschoßzylin
der 19 eingeschlossene Treibmittel 21 aufheizt und somit
einen hohen Druck im Geschoßzylinder 19 erzeugt. Sobald der
mit der Berstscheibe 20 eingestellte Druck im Geschoßzylin
der 19 erreicht wird, wird die Ausströmöffnung 17 freigegeben
und die aufgeheizten, hochgespannten Treibmittel 21 können
über die Ausströmöffnung 17 mit hoher Geschwindigkeit in den
Kaliberteil 2 expandieren. Dadurch wird ein zusätzlicher
Impuls auf das Geschoßheck ausgeübt.
Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt darin, daß durch
das vorgespannte Treibmittel 21 (gespeicherte Energie) im Ge
schoßzylinder 19, weniger elektrische Energie zum Erreichen
eines vorgegebenen Impulses am Geschoßheck 23 erforderlich
ist. Dadurch kann das Speichervolumen der Kondensatoren
bank 10 reduziert werden, was bei mobilen Waffensystemen wie
KPz etc. von großem Vorteil ist. Außerdem können im Geschoß
zylinder 19 bevorzugt Treibmittel eingebracht werden, die
selbst niedermolekulat sind oder niedermolekulare Reaktions
produkte bilden. Die Schallgeschwindigkeit in diesen nieder
molekularen Treibmitteln ist wesentlich höher als in den bis
her üblicherweise eingesetzten Treibmitteln, wodurch merklich
höhere Abströmgeschwindigkeiten an der Ausströmöffnung 17 er
zielt werden. Dadurch wird ein wesentlich höherer Impuls am
Geschoßheck 23 erzeugt als dies mit herkömmlichen Treibmit
teln z. B. Treibladungspulver möglich ist.
Claims (5)
1. Spezialgeschoß für eine Rohrwaffe, in deren Rohrwandung
Elektroden zum Erzeugen eines Lichtbogens im Treibgas zur
Aufrechterhaltung des maximalen Druckes im Rohr während
des Geschoßdurchlaufes eingebaut sind,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß am Geschoß (3) ein Käfig (18) zur Aufnahme einer Pulverschüttladung (12) angebracht ist, welcher aus einer nichtleitenden mit Bohrungen (7), versehenen Lech scheibe (6), einem zur Geschoßlängsachse coaxial verlau fenden nichtleitendem Steg (5) und dem Geschoßheck (23) selbst gebildet wird,
- - daß der Käfig (18) mit aus elektrisch leitenden Folien (4) gebildeten Geschoßringelektroden (13/14) versehen ist, wobei die eine Geschoßringelektrode (13) das Ge schoßheck (23) und die andere Geschoßringelektrode (14) die Lochscheibe (6) ummantelt,
- - daß die Geschoßringelektroden (13/14) so breit sind, daß abhängig von einer angelegten definierten Spannung der Lichtbogen direkt im Käfig (18) erzeugbar ist.
2. Spezialgeschoß nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Geschoßringelektroden (13/14) ein leit
fähiger Draht (25) angeordnet ist.
3. Rohrwaffe zum Verschießen eines Spezialgeschosses nach An
spruch 1 in deren Rohrwandung Ringelektroden zum Erzeugen
eines Lichtbogens im Treibgas eingebaut sind
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringelektroden (7/8) paarweise zusammengefaßt in
einem Isolator (15) derart in der Rohrwand (2) eingebaut
sind, daß jede Ringelektrode den Kontakt eines Schaltele
mentes bildet.
4. Rohrwaffe nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Ringelektrodenpaare in einem Isola
tor (15) angeordnet axial beabstandet im Rohr eingebaut
sind.
5. Rohrwaffe nach Anspruch 3 und 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringelektroden (7/8) in ihrer Breite variabel aus
gebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934337964 DE4337964C2 (de) | 1993-11-06 | 1993-11-06 | Elektrischer Hybridbeschleuniger für eine Spezialmuntion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934337964 DE4337964C2 (de) | 1993-11-06 | 1993-11-06 | Elektrischer Hybridbeschleuniger für eine Spezialmuntion |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4337964A1 true DE4337964A1 (de) | 1995-05-11 |
DE4337964C2 DE4337964C2 (de) | 1998-08-06 |
Family
ID=6501989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934337964 Expired - Fee Related DE4337964C2 (de) | 1993-11-06 | 1993-11-06 | Elektrischer Hybridbeschleuniger für eine Spezialmuntion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4337964C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2764369A1 (fr) * | 1997-06-04 | 1998-12-11 | Lasers Et Tech Avancees Bureau | Systeme de mise a feu par plasma d'une munition d'artillerie |
WO2021059406A1 (ja) * | 2019-09-25 | 2021-04-01 | 株式会社日本製鋼所 | 射出装置及び射出システム |
Citations (2)
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---|---|---|---|---|
DE3716078A1 (de) * | 1987-05-14 | 1990-06-28 | Rheinmetall Gmbh | Lauf zur beschleunigung von geschossen |
DE4003320A1 (de) * | 1990-02-05 | 1991-08-08 | Rheinmetall Gmbh | Geschoss fuer elektrothermische beschleunigungsvorrichtungen |
-
1993
- 1993-11-06 DE DE19934337964 patent/DE4337964C2/de not_active Expired - Fee Related
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Title |
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Waffentechnisches Taschenbuch der Fa. Rheinmetall,1985, S. 74 ff * |
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WO2021059406A1 (ja) * | 2019-09-25 | 2021-04-01 | 株式会社日本製鋼所 | 射出装置及び射出システム |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4337964C2 (de) | 1998-08-06 |
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Legal Events
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