DE4336342A1 - Ecken-Verstärkungskonstruktion für Textilstoff - Google Patents
Ecken-Verstärkungskonstruktion für TextilstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft grundsätzlich eine Verstärkung für
Textilstoffe oder Folien, im einzelnen eine Ecken-
Verstärkungskonstruktion für Textilstoff, besonders für Zelte,
wobei diese Verstärkungskonstruktion die Textilstoffecke
verstärken kann und so Zugkräfte aufnehmen kann, welche durch
ein Zugseil, welches an ein Stützelement gebunden ist, auf die
Textilstoffecke übertragen werden, wobei durch die Verstärkung
die Lebensdauer des Textilstoffs verlängert wird.
Im allgemeinen besteht bei gewebtem Textilstoff, welcher aus
Kett- und Schußfäden gewebt ist, die Neigung, daß der
Textilstoff an den Ecken ausfranst und so die Kett- und
Schußfäden auseinanderfallen. Herkömmlicherweise werden zum
Verhindern des Lösens der Kettfäden und Schußfäden an den Ecken
voneinander die Ecken des gewebten Textilstoffs umgeschlagen
und dann mit Stichen versehen, um so einen Verstärkungsteil
auszubilden. Die Kunststoffaser-Textilstoffe und Naturfaser-
Textilstoffe für verschiedene Zelte, d. h. die Zeltplanen,
werden stets durch eine Kraft gespannt, um die gewünschte Form
beizubehalten, wobei zum Zwecke des Verhinderns eines
Ausfransens an den Textilstoffecken aus gewebten Textilstoff
diese umgeklappt oder umgefaltet und mit Stichen verstärkt
werden, wobei eine kreisrunde Öffnung in der Ecke vorgesehen
ist und eine Öse in dieser Ecke befestigt wird, um zu
ermöglichen, daß ein Seil durch die Öse gezogen werden kann und
an einem Befestigungselement festgeknüpft werden kann. Weil
jedoch diese Öffnung die Gewebestruktur aus Kett- und
Schußfäden zerstört, passiert es häufig, daß wenn ein Zug auf
die Ösen ausgeübt wird, ein Ausfransen im Bereich der Öffnung
des Textilstoffs und schließlich ein Ausreißen auftritt.
Beispielsweise wird ein Zelt mit Hilfe einer Mehrzahl von
Zeltstangen und Seilen derart aufgespannt, daß die Zeltstangen
aufrechtgerichtet sind, wobei die Spannseile an den einzelnen
Ecken des Zelts befestigt werden und diese Spannseile an
Zelthäringen befestigt werden. Um die Seile mit den Ecken des
Zelts zu verbinden, ist das Zelt im allgemeinen an seinen Ecken
mit runden Öffnungen zum Aufnehmen des jeweiligen Seils
versehen, wobei diese Öffnungen mit Ösen verstärkt sind, welche
vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff hergestellt sind.
Jedoch wird jedes der Seile stets in eine Richtung gezogen, um
die auf gespannte Form des Zelts beizubehalten, wobei die Öse
jeweils in die gleiche Richtung gezogen wird, was eine
Verformung und ein Ausfransen des gewebten Textilstoffs in der
Nähe der runden Öffnung zum Aufnehmen des Seils zur Folge hat.
In diesem Zusammenhang hat diese Art von Seilöffnung insoweit
einen Nachteil, daß die Verstärkungsöse, welche bei der Öffnung
zum Aufnehmen des Seils vorgesehen ist, leicht herausgerissen
werden kann.
Um dieses Problem zu lösen, wird in dem US-Patent Nr. 4,777,071
eine Ecken-Verstärkungskonstruktion für Textilstoff ohne Stiche
vorgeschlagen. Wie in diesem US-Patent vorgeschlagen wird, ist
eine zusammenklappbare Ecken-Verstärkungskonstruktion an einer
Ecke des gewebten Textilstoffs vorgesehen, um zu verhindern,
daß die Kett- und Schußfäden des Textilstoffs bei der
Seilöffnung und in der Umgebung davon deformiert und
voneinander gelöst werden. Für das Anbringen dieser Ecken-
Verstärkungskonstruktion wird diese gegen eine
Unterseitenfläche der Ecke des gewebten Textilstoffs angelegt
und danach werden zwei Lappen davon hochgeklappt, um eine obere
Fläche der Ecke derart zu bedecken, daß die beiden
Seilöffnungen der Konstruktion sich mit den zugehörigen Löchern
in dem Textilstoff überlappen. In diesem Zustand wird eine
herkömmliche Verstärkungsöse an den überlappten Öffnungen bzw.
Löchern angebracht.
Diese Ecken-Verstärkungskonstruktion kann zwar dazu beitragen,
ein Ausreißen zu verhindern, hat jedoch den Nachteil, daß sie
eine Faltkonstruktion ist, bei welcher befürchtet werden muß,
daß ein Lösen bei möglicher übermäßig starker Kraft auftritt,
und hat den weiteren Nachteil, daß separate Verstärkungsösen
erforderlich sind, was die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt.
Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Konstruktion zum
Verstärken der Ecke eines Textilstoffs zu schaffen, womit die
Lebensdauer des Textilstoffs verlängert werden kann und eine
große Stabilität und Sicherheit erreicht wird.
Dies wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale im
Patentanspruch 1 erreicht.
Als weiterer Vorteil wird durch die Erfindung erreicht, daß die
oben genannten Nachteile überwunden werden und ohne Stiche eine
Verbesserung der Festigkeit erreicht wird, und zugleich eine
wirtschaftlichere Herstellung ermöglicht wird.
Weiter wird durch die erfindungsgemäße Ecken-
Verstärkungskonstruktion für Textilstoff erreicht, daß wenn ein
Seil an einer Ecke des Textilstoffs angreift und einer Zugkraft
ausgesetzt ist, um eine gewünschte Form durch Spannen des
Textilstoffs aufrechtzuerhalten, die Seilkraft gleichmäßig auf
den Textilstoff verteilt werden und so die Lebensdauer des
Textilstoffs verlängert werden kann.
Als weiterer Vorteil der Erfindung wird erreicht, daß der
Textilstoff leicht in der Ecken-Verstärkungskonstruktion
positioniert werden kann, um dann mit dieser Konstruktion fest
in Eingriff zu erlangen.
Erfindungsgemäß werden die vorgenannten Vorteile dadurch
erreicht, daß die Ecken-Verstärkungskonstruktion für
Textilstoff eine obere und eine untere Platte zum Bedecken der
oberen und unteren Fläche der Ecke aufweist, um diese Ecke zu
verstärken. Diese obere und untere Platte sind einstückig
miteinander verbunden und durch Spritzgießen aus Kunststoff
hergestellt, wobei beide Platten die Form eines
gleichschenkligen Dreiecks aufweisen. Diese trapezförmige
Konstruktion ist an den beiden Grundlinien offen, aber an den
beiden Schenkelseiten geschlossen, wodurch die Textilstoffecke
darin positioniert werden kann und verhindert wird, daß die
Textilstoffecke aus der Struktur wieder herausrutschen kann,
nachdem die Ecken-Verstärkungskonstruktion an der
Textilstoffecke befestigt wurde.
Sowohl die obere, als auch die untere Platte sind jeweils mit
einer Öffnung zum Einpassen einer Öse versehen, durch welche
ein Seil gezogen werden kann, um eine Zugkraft auszuüben, wobei
weiter ein Paar von Öffnungen links und rechts der vorgenannten
Öffnung für die Öse angeordnet sind, um durchgriffen zu werden
und so eine sichere Fixierung der positionierten
Textilstoffecke zu erreichen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten
Ausführungsbeispiels, bei welchem die Montage an den
Textilstoff vorgenommen ist; und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels im von dem Textilstoff gelösten Zustand.
In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines für
Textilstoff verwendeten Verstärkungsteils 1 dargestellt. Dieses
Verstärkungsteil 1 ist aus Kunststoffmaterial hoher Festigkeit
einstückig durch Spritzgießen hergestellt. Ein Spalt 11,
welcher eine Gestalt in Form eines gleichschenkligen Trapezes
aufweist, umrandet das Verstärkungsteil 1 und übt eine
Positionierfunktion zum Einstellen der Befestigungsstellung des
Verstärkungsteils 1 relativ zu einem Textilstoff 2 aus. Eine
kreisrunde Öffnung ist in der Mitte des Verstärkungsteils 1
ausgebildet, um eine Öse 3 einzupassen, welche Zugkräften
ausgesetzt ist, welche aufgrund eines durch die Öse geführten
Seils aufgebracht werden, welches gespannt wird, um so
beispielsweise eine Abstützung eines Zelts zu erreichen. Ein
Paar von Ausnehmungen zum Aufnehmen von Einschnappteilen 4 und
4′ sind links und rechts der vorgenannten runden Öffnungen
angebracht, um die Textilstoffecke in dieser Stellung
festzuhalten.
In der Darstellung nach Fig. 2 ist das bevorzugte
Ausführungsbeispiel des Verstärkungsteils von dem Textilstoff
gelöst. Nachfolgend wird eine detaillierte Beschreibung
gegeben, um das Verstärkungsteil zum Verstärken der
Textilstoffecke zu verwenden.
Ein Verstärkungsteil 1 in Form einer Ecken-
Verstärkungskonstruktion, welcher einstückig aus festem
Kunststoffmaterial hergestellt ist, besteht im wesentlichen aus
zwei Platten, nämlich einer oberen Platte 1A und einer unteren
Platte 1B, wobei ein Spalt 11 zwischen den beiden Platten
ausgebildet ist. Kreisrunde Öffnungen 12 und 13 sind in einem
mittleren Teil der oberen Platte 1A bzw. der unteren Platte 1B
ausgebildet, wobei eine mit einer Lippe versehene Öse 3 im
montierten Zustand in die Öffnungen 12 und 13 eingepaßt ist.
Ein Paar von weiteren Öffnungen 14 und 16 sind auf der linken
bzw. rechten Seite der Öffnung 12 in der oberen Platte 1A
ausgebildet. Mit einem entsprechenden Paar von Öffnungen 15 und
17 ist die untere Platte 1B versehen. Nachfolgend wird
beschrieben, wie die Ecken-Verstärkungskonstruktion für
Textilstoff verwendet wird. Um ein Ausfransen oder Auflösen der
Textilstoffecke 2 zu vermeiden, welche aus Kett- und Schußfäden
gewebt ist, wird üblicherweise ein im Nähverfahren verstärkter
Teil im Bereich der aneinander angrenzenden Kanten dieser Ecke
vorgesehen, wobei ein rundes Loch 21 an einem geeigneten Platz
in dem Textilstoff 2 zum Aufnehmen einer Öse 3 darin
ausgebildet ist. Das Loch 21 entspricht in seiner Größe den
kreisrunden Öffnungen 12 und 13. Zwei weitere Löcher 22 und 23,
welche den Öffnungen 14 und 16 entsprechen, sind auf der linken
bzw. rechten Seite des runden Lochs 21 in dem Textilstoff 2
ausgebildet. Die Ecken des Textilstoffs 2 sind zwischen die
obere und untere Platte 1A und 1B des Verstärkungsteils derart
eingesetzt, daß die Öffnungen 14, 15, das Loch 22 bzw. 23 und
die Öffnungen 16 bzw. 17 eng und deckungsgleich
aufeinanderliegen, sowie die kreisrunden Öffnungen 12, 13 des
Verstärkungsteils und die Öffnung 21 des Textilstoffs genau
aufeinander ausgerichtet sind.
Der Spalt 11, welcher zwischen der oberen Platte 1A und der
unteren Platte 1B ausgebildet ist, ermöglicht, daß die
Textilstoffkante in dem Verstärkungsteil leicht positioniert
werden kann, d. h. auch bezüglich der Ausrichtung der Öffnung
12 und des Lochs 21, sowie der Öffnungen 14, 16 und der Löcher
22 und 23 zueinander. Danach wird die Öse 3, welche die Lippe
aufweist, in die übereinanderliegenden Öffnungen 12, 13 und 21
eingepaßt, um mittels eines O-Rings durch Pressen der Lippe
miteinander fest verbunden zu werden. Gleichzeitig wird ein
Einschnappteil 4 mit seinem eigenen O-Ring durch das Loch 22
hindurch verriegelt, welches zwischen den Öffnungen 14 und 15
angeordnet ist, wodurch die Textilstoffecke in dem
Verstärkungsteil befestigt wird. Entsprechendes gilt für den
anderen Einschnappteil 4′. Das bedeutet, daß die
Textilstoffecke in der Ecken-Verstärkungskonstruktion gemäß dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel zusätzlich mittels des
Einschnappteils 4′ befestigt wird, welches durch die
übereinanderliegenden Öffnungen 16, 17 und 23 dringt, wobei
dieser Einschnappteil 4′ ebenfalls mit seinem zugehörigen O-
Ring verriegelt wird.
Weil wie oben beschrieben die Öse 3 fest in den kreisrunden
Öffnungen 12 und 13 des Verstärkungsteils befestigt ist, greift
eine Zugkraft nicht direkt an dem in dem Textilstoff
ausgebildeten Loch 21 an, wobei die Zugkraft dazu dient, den
Textilstoff in die gewünschte Form zu ziehen und mittels eines
durch die Öse 3 gezogenen Seils aufgebracht wird. Aus diesem
Grund tritt aufgrund dieser Kraft kein Lösen der Kett- und
Schußfäden der Textilstoffecke voneinander auf und
infolgedessen wird die Öse 3 nicht herausgerissen. Darüber
hinaus ist die Ecken-Verstärkungskonstruktion in der Hinsicht
vorteilhaft, daß die Zugkraft gleichmäßig verteilt wird und die
Zugfestigkeit des Textilstoffs stark vergrößert wird.
Claims (1)
- Ecken-Verstärkungskonstruktion für einen Textilstoff (2), wobei die Konstruktion ein einstückig durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestelltes Verstärkungsteil (1) aufweist, welches mit einer oberen Platte (1A) und einer untere Platte (1B) versehen ist, wobei die obere Platte und die untere Platte eine Konstruktion in Form eines gleichschenkligen Trapezes mit einem dazwischen ausgebildeten Spalt ausbildet, um eine Positionierung einer Textilstoffecke darin zu ermöglichen, wobei beide Platten (1A bzw. 1B) jeweils eine Öffnung (12 bzw. 13) zum Einpassen einer Öse (3) in diese aufweisen, und die Öse (3) derart ausgebildet ist, daß ein Seil durch diese gezogen werden kann und die Öse (3) einer Zugkraft ausgesetzt werden kann, und wobei ein Paar von Öffnungen (14, 15 bzw. 16, 17) auf der linken und rechten Seite der vorgenannten Öffnung vorgesehen sind, um einen festen Eingriff in die Textilstoffecke zu verwirklichen und diese so in ihrer Position zu halten.
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