DE4335523A1 - Antiallergikum - Google Patents
AntiallergikumInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
- A61K31/33—Heterocyclic compounds
- A61K31/335—Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin
- A61K31/35—Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin having six-membered rings with one oxygen as the only ring hetero atom
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- A61K35/00—Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
- A61K35/02—Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution from inanimate materials
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Description
Die Erfindung betrifft ein als Nasenspray oder -tropfen
applizierbares Antiallergikum, das insbesondere gegen
Pollenallergie wirksam ist.
Aus DE-A 41 29 396 ist bekannt, niedermolekulare
Huminate als entsprechende Nasenarznei einzusetzen,
wobei als besonders günstige Wirkung die Tatsache
beobachtet wurde, daß sich nach mehrmaligem Gebrauch
die Wirkungsdauer verlängert, so daß bei manchen
Versuchspersonen nach mehrtägigem Gebrauch des Mittels
an Tagen mit niedriger Pollenbelastung keine
Applikation des Mittels notwendig war.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diesen positiven Effekt
zu verstärken, um die Anzahl der Applikationen während
der Zeit der Pollenbelastung weiter zu verringern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Antiallergikum
gemäß der Ansprüche 1 bis 7.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese
Verstärkung der Wirkung durch eine Kombination von
Huminaten mit Hydroxiphenylalkanolaminen erreicht wird,
wenn eine wäßrige Lösung der beiden Komponenten, bzw.
eines Adduktes aus beiden Komponenten als Nasenspray
oder -tropfen verwendet wird.
Es ist aus DE-OS 17 92 228 und DE-OS 19 25 699 bekannt,
daß Hydroxiphenylalkanolamine gegen Heuschnupfen
wirksam sind, wenn sie oral appliziert werden.
Desgleichen sind aus DE-OS 31 29 872 und
DE-OS 37 16 863 oral einzunehmende
Kombinationspräparate bekannt, die die Wirkung der
Hydroxiphenylalkanolamine verbessern.
Trotzdem ist aus diesem Stand der Technik nicht
abzuleiten, daß die Hydroxiphenylalkanolamine, mit
bestimmten Huminaten kombiniert als Nasenspray oder
-tropfen eingesetzt, deren Wirkung und Wirkungsdauer
wesentlich verbessern.
Die Verbesserung besteht darin, daß auch bei sensiblen
allergischen Personen nach mehrmaliger Applikation des
erfindungsgemäßen Antiallergikums als Nasenspray oder
-tropfen tagelang trotz Pollenbelastung keine
Heuschnupfensymptome mehr auftreten, so daß es z. B.
während einer üblicherweise 6-wöchigen
Heuschnupfenperiode ausreicht, in der ersten Woche das
erfindungsgemäße Antiallergikum jeweils ein- bis
zweimal am Tage zu applizieren und in den folgenden
drei Wochen lediglich gelegentliche Anwendungen des
Mittels ausreichen, um beschwerdefrei zu sein, während
insgesamt die Zeit der Pollenempfindlichkeit verkürzt
wird.
Das erfindungsgemäße Antiallergikum enthält Ammonium-
oder Alkalihuminate und Hydroxiphenylalkanolamin der
allgemeinen Formel
in Form eines an sich bekannten wasserlöslichen Salzes,
wobei die OH-Gruppe in m- oder p-Stellung steht und R₁
und R₂ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff,
eine Methyl-, Ethyl- oder Isopropylgruppe und R₃
Wasserstoff, eine Hydroxyl-, Methyl- oder Methoxigruppe
bedeuten.
Die beiden, in synergistischer Weise wirkenden
Komponenten werden in Wasser gelöst, beide jeweils in
einer Konzentration von 0,5 bis 2,5 Gew.-%, wobei die
Konzentrationen der beiden Substanzen gleich oder
verschieden sein können.
In einer bevorzugten Ausführung besteht das Mittel aus
einem jeweils 1%igen Lösung von
Hydroxiphenylalkanolammoniumsalz und Alkalihuminat in
Wasser.
Es wurde gefunden, daß die beiden Komponenten innerhalb
von 2 bis 5 Stunden nach dem Vermischen ein Addukt
bilden. Dieser Vorgang ist dünnschichtchromatographisch
zu verfolgen.
Das Addukt ist bis 60°C thermostabil und beständig
gegen schwache Laugen (etwa bis pH 10) sowie gegen
Oxidations- und Reduktionsmittel. Es stellt somit eine
Stabilisierung der an und für sich empfindlichen
Huminatkomponente dar.
In stark saurem Medium (pH 3) wird das Addukt
gespalten. Desgleichen wurde bei einem Addukt aus
Hydroxyphenylalkanolamin und Huminaten mit einem
mittleren Molekulargewicht von 1000 D, bei einem
Streubereich von 300 bis 1500 D gefunden, daß das
Addukt auch durch Ultrazentrifugation bei einer
nominellen Trenngrenze von 2500 D gespalten wird.
Hydroxiphenylalkanolamine passieren die Membran während
das Huminat zurückbleibt.
Das Mittel kann neben den beiden Komponenten, bzw. dem
sie enthaltenden Addukt noch weitere Zusatzstoffe, wie
etwa Salze zum Einstellen einer isotonischen Lösung,
Konservierungs- oder Verdickungsmittel enthalten.
Erfindungsgemäß einsetzbare und wirksame Huminate sind
sowohl natürliche, niedermolekulare Ammonium- oder
Alkalihuminate, wie sie aus DE-A 37 07 909 oder
DE-A 37 36 623 bekannt sind, als auch synthetisch durch
Oxidation von mehrwertigen Phenolen in schwach
alkalischem wäßrigem Medium entsprechend DE-A 37 07 910
hergestellte niedermolekulare Ammonium- oder
Alkalihuminate. Es sind dies dunkelbraune,
wasserlösliche Produkte mit einem mittleren
Molekulargewicht von 1000 D, bei einem Streubereich
von 300 bis 1500 D.
Weiterhin wirksam sind aber auch natürliche und
synthetische Huminate mit Molekulargewichten bis zu
50 000 D, sofern sie den folgenden Merkmalen
entsprechen:
Sie sind physiologisch positiv wirksam, das heißt, sie
haben heilende Eigenschaften, sind sehr gering toxisch
und weder mutagen noch teratogen.
Ihre wäßrigen Lösungen zeigen keinen Tyndall-Effekt und
fluoreszieren nicht. Entsprechende Prüfungen dieser
Eigenschaften werden zweckmäßigerweise mit wäßrigen
Lösungen in einer Konzentration durchgeführt, daß sie
noch etwa 50% der Transmission des eingestrahlten
Lichtes haben.
Beispiele für entsprechende, synthetische Huminate sind
die gemäß DE-A 41 34 379 hergestellten Produkte.
Ebenso erfindungsgemäß einsetzbar und wirksam sind
modifizierte Ammonium- oder Alkalihuminate.
Diese modifizierten Huminate, die aus DE-A 41 34 384
bekannt sind, werden hergestellt durch Oxidation von
Verbindungen der allgemeinen Formeln
und/oder
wobei R₁, R₃ und R₄ gleich oder verschieden sind und
eine OH-Gruppe oder Wasserstoff darstellt, R₂ eine CO-
oder CH₂-Gruppe bedeutet und R₅ und R₆ gleich oder
verschieden sind und Wasserstoff oder Hydroxylgruppen
darstellen.
Die als zweite Komponente eingesetzten
Hydroxiphenylalkanolamine sind als Sympathomimetika
bekannte Verbindungen. Aus dieser Gruppe bevorzugt sind
Norfenefrin, Phenylefrin, Synephrin oder Etilefrin.
Eine Lösung wird hergestellt durch Vermischen von 10 ml
einer 1%igen wäßrigen Lösung eines Natriumhuminates
mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000, bei
einem Streubereich von 300 bis 1500 und 2 ml einer
1%igen wäßrigen Lösung von
2-Ethylamino-1-(3-hydroxiphenyl)-ethanol HCl. Die frisch
angesetzte Lösung wird im Abstand von 10 Minuten
dünnschichtchromatographisch untersucht
(Kieselgelplatte 16 F, Schichtdicke 0,25 mm;
Laufmittel: 95 Vol.-% Methanol und 5 Vol.-% Eisessig).
Zu Beginn zeigen sich zwei Spots (Rf-Werte 0,0 und
0,71). Bereits nach 10 Minuten hat sich der dem
Hydroxyphenylalkanolamin entsprechende Fleck (Rf: 0,71)
deutlich in seiner Intensität vermindert. 30 Minuten
nach dem Ansetzen der Mischung hat der dem
Hydroxyphenylalkanolamin entsprechende Spot lediglich
noch eine Intensität von etwa 50% der Probe, die
direkt nach dem Ansetzen chromatographiert wurde. Eine
weitere Veränderung wird nicht beobachtet.
Eine Lösung wurde hergestellt durch Vermischen gleicher
Volumina einer 1%igen wäßrigen Lösung eines
Natriumhuminates mit einem mittleren Molekulargewicht
von 1000, bei einem Streubereich von 300 bis 1500 und
einer 1%igen wäßrigen Lösung von
2-Ethylamino-1-(3-hydroxiphenyl)-ethanol HCl. Die Lösung
wurde von Patienten die unter durch Pollenflug
bedingten allergischen Reaktionen insbesondere im
Nasen- und Augenbereich leiden, als Nasenspray
verwendet, indem sie sich bei Auftreten der
Heuschnupfensymptome mittels einer an sich bekannten
und üblicherweise für Nasensprays verwendeten
Vorratsflasche jeweils eine Dosis der Lösung in die
Nase sprühten. Bei allen Patienten verringerten sich
innerhalb von Minuten die Beschwerden. Die Nasen wurden
frei, der Niesreiz verschwand, die Verquellung der
Augen wurde reduziert. Unterwünschte Nebenwirkungen
wurden nicht beobachtet.
Andererseits wurde generell festgestellt, daß die
Anzahl der notwendigen Applikationen wesentlich
reduziert war.
Während einer üblicherweise 6-wöchigen
Heuschnupfenperiode war es ausreichend, in der ersten
Woche das erfindungsgemäße Allergikum jeweils ein- bis
zweimal am Tage zu applizieren. In den folgenden drei
Wochen reichten lediglich gelegentliche Anwendungen des
Mittels aus, um beschwerdefrei zu sein, während
insgesamt die Zeit der Pollenempfindlichkeit auf etwa 4
Wochen verkürzt war.
Claims (7)
1. Als Nasenspray oder -tropfen applizierbares
Antiallergikum, dadurch gekennzeichnet, daß es in
wäßriger Lösung Ammonium- oder Alkalihuminate und
ein wasserlösliches Salz eines
Hydroxiphenylalkanolamin der allgemeinen Formel
bzw. ein Addukt aus diesen beiden Wirkstoffen
enthält, wobei in der Formel die OH-Gruppe in m-
oder p-Stellung steht und R₁ und R₂ gleich oder
verschieden sind und Wasserstoff, eine Methyl-,
Ethyl- oder Isopropylgruppe und R₃ Wasserstoff,
eine Hydroxyl-, Methyl- oder Methoxigruppe
bedeuten.
2. Antiallergikum nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es die beiden Komponenten
jeweils in einer Konzentration von 0,5 bis
2,5 Gew.-% gelöst enthält.
3. Antiallergikum nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein
Konservierungsmittel sowie ggf. ein
Verdickungsmittel enthält.
4. Antiallergikum nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Huminate
natürliche oder synthetische Ammonium- oder
Alkalihuminate mit einem mittleren
Molekulargewicht von 1000 bei einem Streubereich
von 300 bis 1500 sind.
5. Antiallergikum nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Huminate
natürliche oder synthetische Ammonium- oder
Alkalihuminate mit einem Molekulargewicht bis zu
50 000 D sind, deren wäßrige Lösung keinen
Tyndall-Effekt zeigen und nicht fluoreszieren.
6. Antiallergikum nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Huminate
modifizierte Ammonium- oder Alkalihuminate sind,
die durch Oxidation von Verbindungen der
allgemeinen Formeln
und/oder
hergestellt wurden, wobei R₁, R₃ und R₄ gleich
oder verschieden sind und eine OH-Gruppe oder
Wasserstoff darstellt, R₂ eine CO- oder CH₂-Gruppe
bedeutet und R₅ und R₆ gleich oder verschieden
sind und Wasserstoff oder Hydroxylgruppen
darstellen.
7. Antiallergikum nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Hydroxiphenylalkanolamin Norfenefrin, Phenylefrin,
Synephrin oder Etilefrin ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335523 DE4335523A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Antiallergikum |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335523 DE4335523A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Antiallergikum |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335523A1 true DE4335523A1 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6500447
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934335523 Withdrawn DE4335523A1 (de) | 1993-10-19 | 1993-10-19 | Antiallergikum |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4335523A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001045693A1 (en) * | 1999-12-21 | 2001-06-28 | Vlaams Interuniversitair Instituut Voor Biotechnologie Vzw | Use of carboxy compounds such as 2(4-acetoxyphenyl)-2-chloro-n-methyl-ethylammonium chloride as anti-inflammatory agents |
-
1993
- 1993-10-19 DE DE19934335523 patent/DE4335523A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001045693A1 (en) * | 1999-12-21 | 2001-06-28 | Vlaams Interuniversitair Instituut Voor Biotechnologie Vzw | Use of carboxy compounds such as 2(4-acetoxyphenyl)-2-chloro-n-methyl-ethylammonium chloride as anti-inflammatory agents |
US7053120B2 (en) | 1999-12-21 | 2006-05-30 | Gent Universiteit | Use of carboxy compounds such as 2(4-acetoxyphenyl)2-chloro-N-methyl-ethylammonium chloride as anti-inflammatory agents |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: RUETGERS AG, 60326 FRANKFURT, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |