DE4335342A1 - Wassergekühlte Flüssigkeitsreibungskupplung - Google Patents
Wassergekühlte FlüssigkeitsreibungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsreibungskupplung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Derartige Flüssigkeitsreibungskupplungen wurden beispielsweise durch
die DE-C 34 45 664 bekannt: Dabei handelt es sich um eine luftge
kühlte und wasserseitig geregelte Flüssigkeitsreibungskupplung. Der
Ventilhebel für die Ölzirkulation in der Flüssigkeitsreibungskupp
lung wird dabei über einen Stößel, der von einem nicht dargestellten
Dehnstoffelement beaufschlagt wird, welches sich im Wasserpumpenge
häuse befindet, gesteuert. Diese wasserseitige Regelung hat gegen
über der luftseitigen Regelung mit außen angeordnetem Bimetall den
Vorteil, daß sie die eigentliche Regelgröße, nämlich die Kühlmittel
temperatur, direkt erfaßt, während bei der luftseitigen Regelung die
Kühlmitteltemperatur nur mittelbar erfaßt wird. Da diese
Flüssigkeitsreibungskupplungen unter bestimmten Bedingungen sehr
heiß werden, benötigen sie eine kontrollierte Kühlung, wobei die üb
liche Luftkühlung zwar einfach, aber nicht immer ausreichend ist.
Man hat daher auch schon eine Wasserkühlung für die Flüssigkeitsrei
bungskupplung vorgeschlagen, und zwar in der DE-C 37 28 330, bei
welcher die Rotorscheibe der Flüssigkeitsreibungskupplung als Hohl
scheibe ausgebildet ist, die vom Kühlmittel durchströmt wird. Diese
Lösung beinhaltet gewisse Probleme bei der Abdichtung der Hohl
scheibe gegenüber dem Arbeitsraum und der Zuführung des Kühlmittels
zu der Hohlscheibe. Darüber hinaus ist auch die Zirkulation des
Kühlmittels in der Hohlscheibe nicht strömungsgünstig - daraus erge
ben sich Überhitzungsprobleme, die zur Dampfblasenbildung führen
können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flüssigkeits
reibungskupplung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die
Vorteile der wasserseitigen Regelung und der wasserseitigen Kühlung
sinnvoll miteinander kombiniert, d. h. eine Flüssigkeitsreibungskupp
lung schafft, die sowohl über eine möglichst genaue und schnelle Re
gelung hinsichtlich der Kühlmitteltemperatur verfügt und optimal ge
kühlt ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst - dabei wird die gesamte Flüssigkeitsrei
bungskupplung in ein stationäres Kühlgehäuse eingesetzt, welches vom
Kühlmittel des Motorkühlkreislaufes durchströmt wird. Man erreicht
dadurch den verblüffenden Vorteil und Synergieeffekt, daß das Kühl
mittel des Motors einerseits für die Steuerung der Flüssigkeits
reibungskupplung, d. h. für die Lüfterdrehzahl, und andererseits für
die Kühlung der Flüssigkeitsreibungskupplung herangezogen wird.
Durch eine konstruktive Maßnahme, nämlich das stationäre Kühlge
häuse, werden also zwei Funktionen in vorteilhafter Weise erfüllt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen, wobei eine konstruktive Variante für den An- und
Abtrieb in Anspruch 3 und 4 angegeben ist: Der über eine Riemen
scheibe erfolgende Antrieb wird über eine Hohlnabe auf das Kupp
lungsgehäuse übertragen, welches im stationären Kühlgehäuse rotiert,
während der Abtrieb als Welle in der Hohlnabe nach außen geführt ist
und den Lüfter antreibt. Vorteilhaft bei dieser Hohlnabenlagerung
ist, daß die beiden Lager nicht auf derselben Welle angeordnet sind,
weil damit jeweils eine unabhängige Abdichtung des Kühlgehäuses und
der Kupplung möglich ist (Abdichtung von Kühlmittel und Abdichtung
von Silikonöl). Das Kühlgehäuse kann dabei an geeigneter Stelle am
Motorblock oder auch karosserieseitig befestigt werden. Das Dehn
stoffelement befindet sich direkt im Strömungsbereich des Kühlmit
tels und erfaßt somit exakt die Kühlmitteltemperatur, wodurch eine
proportionale Regelung der Lüfterdrehzahl erreicht wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Variante können An- und Abtrieb
auch vertauscht werden, d. h. der Antrieb erfolgt über die Kupplungs
welle und Antriebsscheibe, während über das Kupplungsgehäuse nach
außen abgetrieben wird - dabei können An- und Abtrieb auch auf ent
gegengesetzten Seiten aus dem Kühlgehäuse herausgeführt werden, so
daß dieses zwischen Lüfter und Antrieb (Riemenscheibe) angeordnet
und karosserieseitig, z. B. an der Kühlerzarge, befestigt ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 7 ist mit dem
Kupplungsgehäuse ein Wasserpumpenrad integriert, wobei sowohl die
Kupplung als auch das Wasserpumpenrad in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet sind, so daß dieses einerseits als Kühlgehäuse für die
Flüssigkeitsreibungskupplung und andererseits als Wasserpumpenge
häuse für den Impeller des Wasserpumpenrades fungiert. Diese Lösung
hat den Vorteil, daß beide Gehäuse zu einem zusammengefaßt werden,
wodurch entsprechende Anschlüsse für das eine Gehäuse eingespart
werden können. Eine günstige Beaufschlagung des Dehnstoffelementes
zur Regelung der Kupplung ist hierbei ebenfalls gewährleistet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Flüssigkeitsreibungskupplung im Kühlgehäuse und
Fig. 2 die Flüssigkeitsreibungskupplung mit Wasserpumpen
rad in einem gemeinsamen Gehäuse.
Fig. 1 zeigt zunächst eine an sich bekannte Flüssigkeitsreibungs
kupplung mit einem Kupplungsgehäuse 1, in welchem sich drehbar ange
ordnet eine Rotorscheibe 2 befindet, welche auf einer Welle 3 befe
stigt ist, die an ihrem äußeren Ende einen Lüfter 4 trägt. Das Kupp
lungsgehäuse 1 weist eine Vorderseite 7 auf, die sich in einer Hohl
nabe 8 fortsetzt, in welcher über ein Kugellager 5 die Kupplungs
welle 3 drehbar gelagert ist. Am äußeren stirnseitigen Ende der
Hohlnabe 8 ist eine Riemenscheibe 9 befestigt, die von einem nicht
dargestellten Riementrieb vom Motor eines Kraftfahrzeuges angetrie
ben wird. Das gesamte Kupplungsgehäuse 1 ist nun erfindungsgemäß in
einem stationären Kühlgehäuse 10 drehbar gelagert, und zwar über ein
weiteres Kugellager 6, welches sich auf dem Außenumfang der Hohlnabe
8 befindet und auf seinem Außenumfang eine Nabe 11 trägt, die mit
dem Kühlgehäuse 10 verbunden ist, welches mit seiner Rückseite 14 am
Motorblock (schematisch schraffiert dargestellt) befestigt ist. Das
Kühlgehäuse 10 weist einen Eintrittsstutzen 12 und einen Austritts
stutzen 13 auf, über welche das Gehäuse 10 an den Kühlmittelkreis
lauf des Kraftfahrzeuges angeschlossen ist. Das Kühlmittel wird in
bekannter Weise durch eine nicht dargestellte Wasserpumpe umgewälzt,
die somit das Kühlmittel auch durch dieses Kühlgehäuse 10 fördert,
wodurch die in dem stationären Gehäuse rotierende Kupplung 1 allsei
tig umspült und somit gekühlt wird. Im Bereich des Kugellagers 6,
ist daher eine nicht dargestellte Dichtung vorgesehen, um Austritt
von Kühlmittel zu verhindern. Die Flüssigkeitsreibungskupplung ist
wie an sich bekannt aufgebaut, d. h. sie weist eine Arbeitskammer 15
auf, in welcher die Rotorscheibe 2 umläuft. Durch eine Trennwand 21
ist eine Vorratskammer 16 abgeteilt, die mit der Arbeitskammer 15
einerseits über eine Ventilöffnung 17 und andererseits über eine
Rücklauföffnung 22 in Verbindung steht. An der Trennwand 21 ist ein
Ventilhebel 18 befestigt, der die Ventilöffnung 17 kontrolliert und
seinerseits über einen Schaltstift 19 von einem außerhalb der Kupp
lung im Strömungsbereich des Kühlmittels angeordneten Dehnstoffele
ment 20 betätigt wird. Somit erfolgt die Steuerung der Zirkulation
des viskosen Mediums, welches sich in dem Arbeits- bzw. Vorratsraum 15, 16
der Kupplung befindet, in Abhängigkeit von der Temperatur des
Kühlmittels. Je nach Füllungsgrad des Arbeitsraumes 15 wird dann die
Rotorscheibe 2 mitgenommen und damit der Lüfter 4 angetrieben.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Fig. 2 - dort
sind gleiche Teile wie in Fig. 1 mit gleichen Bezugszahlen bezeich
net, d. h. im wesentlichen die Rotorscheibe 2 mit Kupplungswelle 3,
der Lüfter 4, die Lager 5 und 6 sowie die Hohlnabe 8 mit Riemen
scheibe 9. An das Kupplungsgehäuse 26 ist koaxial ein Wasserpumpen
rad bzw. ein Impeller 27 angesetzt, so daß Kupplungsgehäuse 26 und
Impeller 27 gemeinsam von der Riemenscheibe 9 über die Hohlnabe 8
angetrieben werden. Das Kupplungsgehäuse 26 und der Impeller 27 sind
dabei in einem gemeinsamen Kühl- und Wasserpumpengehäuse 23 angeord
net, d. h. über das Lager 6 in der gehäuseseitigen Nabe 11 gelagert.
Das Kühlmittel des Motorkühlkreislaufes tritt dabei axial über einen
Eintrittsstutzen 24 in das Gehäuse ein und wird vom Impeller 27 zum
Austrittsstutzen 25 gefördert, wobei auch das Gehäuse 26 der Kupp
lung, quasi im Nebenstrom umspült wird. Die Front- bzw. Saugseite
des Impellers 27 weist im mittleren achsnahen Bereich eine Öffnung
auf, durch die ein Hohlraum bzw. Zuströmkanal 31 zu dem Dehnstoffe
lement 28 gebildet wird, so daß auch dieses vom Kühlmittel umspült
wird und somit dessen Temperatur erfassen kann. Dadurch wird die be
reits für Fig. 1 beschriebene wasserseitige Regelung der Kupplung
erreicht, und zwar auf dieselbe Weise, da die gleichen Teile inner
halb des Kupplungsgehäuses 26 vorgesehen sind. Das Gehäuse 23 ist im
Bereich des Impellers mit seiner Wandung 30 an diesen angepaßt, so
daß eine ausreichende Förderung von Kühlmittel gewährleistet ist.
Der andere Bereich des Gehäuses 23 ist dagegen an den Umriß des
Kupplungsgehäuses 26 angepaßt, wobei ein hinreichender Spalt für die
Umströmung mit Kühlmittel vorgesehen ist. Durch diese Integration
von Kühlgehäuse und Wasserpumpengehäuse lassen sich je ein Ein
tritts- und ein Austrittsstutzen und die damit verbundenen Schlauch
verbindungen einsparen. Das Gehäuse 23 kann an geeigneter Stelle
fahrzeugseitig, z. B. am Motorblock 29 (schraffiert angedeutet) oder
auch karosserieseitig befestigt werden.
Claims (9)
1. Flüssigkeitsreibungskupplung für den Antrieb eines Lüfters zur
Motorkühlung bei Kraftfahrzeugen, bestehend aus Kupplungsge
häuse und Rotorscheibe mit Kupplungswelle, wobei die Flüssig
keitsreibungskupplung vom Motor über einen Riementrieb ange
trieben und wasserseitig geregelt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupplungsgehäuse (1) in einem stationären, separaten
Kühlgehäuse (10) drehbar gelagert und von einem flüssigen
Kühlmittel umströmt ist, welches durch das Kühlgehäuse (10)
strömt, und daß der Antrieb (8, 9) und der Abtrieb (3) der
Flüssigkeitsreibungskupplung (1, 2) aus dem Kühlgehäuse (10)
herausgeführt sind.
2. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kühlgehäuse (10) fahrzeugseitig (14) befe
stigt und über einen Eintrittsstutzen (12) und einen Aus
trittsstutzen (13) an den Kühlmittelkreislauf des Motors ange
schlossen ist.
3. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb der Flüssigkeitsreibungskupp
lung über das Kupplungsgehäuse (1) erfolgt, welches mit dem
Riementrieb (9) verbunden ist, und daß der Abtrieb über die
Kupplungswelle (3) erfolgt, die den Lüfter (4) trägt.
4. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kupplungsgehäuse (1) über eine Hohlnabe (8)
im Kühlgehäuse (10) und die Kupplungswelle (3) koaxial in der
Hohlnabe (8) gelagert ist.
5. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb über die Kupplungswelle (3)
und der Abtrieb über das Kupplungsgehäuse (1) erfolgt.
6. Flüssigkeitsreibungskupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsgehäuse (1) einen Ar
beitsraum (15) und einen Vorratsraum (16) aufweist, die durch
eine Trennwand (21) mit einer Ventilöffnung (17) voneinander
abgeteilt sind, wobei die Ventilöffnung (17) über einen Ven
tilhebel (18) kontrolliert wird, welcher von einem vom Kühl
mittel umspülten Dehnstoffelement (20) betätigt wird.
7. Flüssigkeitsreibungskupplung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Gehäuse (26) der
Flüssigkeitsreibungskupplung (2, 3) ein Wasserpumpenrad (27)
verbunden und das Kühlgehäuse (23) zusätzlich als Wasserpum
pengehäuse (30) ausgebildet ist.
8. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kühl- und Wasserpumpengehäuse (23, 30) einen
axial gerichteten Eintrittsstutzen (24) und einen radial ge
richteten Austrittsstutzen (25) aufweist und fahrzeugseitig
(29) befestigt ist.
9. Flüssigkeitsreibungskupplung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Wasserpumpenrad (27) im Bereich der
Rotationsachse einen Hohlraum (31) aufweist, der als Zuström
kanal für das Dehnstoffelement (28) ausgebildet ist.
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