DE4334473A1 - Vorrichtung zum Schwebendführen einer laufenden Bahn - Google Patents
Vorrichtung zum Schwebendführen einer laufenden BahnInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Bei der Herstellung bzw. Verarbeitung einer Bahn aus
einem empfindlichen Material, wie zum Beispiel Papier oder
dergleichen, hat es sich zur Vermeidung von Beschädigungen
der Bahn bzw. deren Oberfläche als vorteilhaft erwiesen,
die Bahn für die Dauer des Trockenvorgangs des Bahnmateri
als bzw. ihrer Oberflächenbeschichtung schwebend zu hal
ten. Üblicherweise finden dazu Anordnungen Verwendung, bei
denen von einem Gebläse zugeführte Luft über Düsen von
einer oder beiden Seiten der Bahn gegen diese ausgeblasen
wird, so daß die Bahn von dem so erzeugten Luftkissen
getragen wird. Die die Bahn somit umströmende Luft be
schleunigt dabei den Trocknungsvorgang, der meist zusätz
lich mittels sich über die Bahnbreite erstreckender Heiz
einrichtungen unterstützt wird. Da der Trend bei der Her
stellung bzw. der Bearbeitung von Papierbahnen zu immer
höheren Arbeitsgeschwindigkeiten geht, die Trocknungsrate
eines Flächenstücks der Bahn jedoch zum Beispiel durch die
maximale thermische Belastbarkeit des Bahnmaterials einen
oberen Grenzwert aufweist, der dazu führt, daß sich das
Flächenstück für eine minimale Zeitdauer in einem schwe
benden Zustand befinden muß, müssen die Bahnen über immer
größere Längen schwebend geführt werden. Da aufgrund der
relativ geringen Festigkeit insbesondere von feuchten
Papierbahnen der maximal erreichbare Abstand zweier auf
einanderfolgender Schwebendführungen begrenzt ist, geht
diese Entwicklung einher mit einer immer größeren Anzahl
der für die Führung einer Bahn notwendigen Stützstellen,
was einerseits die zur Bahnführung benötigte Luftmenge und
damit den benötigten Energiebedarf, andererseits den
Platzbedarf einer Trockenvorrichtung erhöht. Dem erhöhten
Platzbedarf wird üblicherweise dadurch Rechnung getragen,
daß die Papierbahn mehrfach umgelenkt wird, wodurch bei
gleicher Länge des frei schwebenden Bahnabschnitts die
hierfür benötigte Grundfläche der Vorrichtung reduziert
wird.
Vorrichtungen, mit deren Hilfe eine laufende Bahn in
einem Schwebezustand gehalten bzw. umgelenkt werden kann,
sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Üblicher
weise umfassen die Vorrichtungen sogenannte Düsenkästen,
aus denen die Luft in Richtung auf die Bahn austritt. Oft
haben hierbei die Düsen eine Schlitzform (wie zum Beispiel
bei einer Vorrichtung gemäß der DE-PS 31 30 450). Die
Düsenkästen sind in Durchlaufrichtung der Bahn mit Abstand
voneinander angeordnet, wobei die Zwischenräume als Ab
führwege für die Luft dienen, die dann, wie zum Beispiel
bei der aus der GB-PS 13 07 695 bekannten Vorrichtung, im
wesentlichen über die Bereiche der beiden Bahnkanten ent
weicht. Das freie Entweichen der Luft über die Bahnkanten
führt einerseits zu einem großen Verbrauch an Druckluft
und damit zu einem hohen Energiebedarf, andererseits zu
einem instabilen Lauf und zu einer unbefriedigenden Füh
rung der Bahn.
Dies sucht die Vorrichtung gemäß der DE-OS 29 32 794
dadurch zu verbessern, daß sie einerseits am Beginn und am
Ende ihres Umlenkbereiches quer zur Bahnlaufrichtung ver
laufende Luftaustrittsdüsen umfaßt, wobei der durch sie
gegen die Bahn gerichtete Luftstrom eine verbesserte Bahn
abstützung an den Vorrichtungsgrenzen bewirkt und somit
einer Berührung der Vorrichtung durch die Bahn entgegen
wirkt. Andererseits sind im Bereich der beiden Bahnkanten
schlitzförmige Luftaustrittsdüsen vorgesehen, welche die
bahnkantenseitigen Luftaustrittsströme hemmen und somit im
Bereich der Bahnkanten Staudrücke erzeugen, welche einen
positiven Einfluß auf die Führung der Bahn ausüben. Nach
teilig ist jedoch bei der in der DE-OS 29 32 794 beschrie
benen Bahnumlenkvorrichtung, daß durch die Zusatzdüsen,
durch die weitere Druckluft eingeblasen werden muß, sich
der Energiebedarf nochmals erhöht.
Eine Weiterentwicklung der DE-OS 29 32 794 stellt die
Vorrichtung gemäß der DE-PS 31 04 656 dar, bei welcher
gute Eigenschaften hinsichtlich der Führung und des stabi
len Laufs der Bahn durch eine spezielle Wahl der Düsen
querschnitte und deren geometrischer Anordnung erzielt
werden sollen. Wegen der Vielzahl der mit Druckluft zu
beaufschlagenden Düsen ist der zu erwartende Energiever
brauch jedoch immer noch recht hoch.
Eine weitere Ausführungsform einer Bahnumlenkvorrich
tung ist von der Firma Krieger, Mönchengladbach, bekannt.
Bei dieser Ausführungsform wird eine verbesserte Führungs
wirkung auf die Bahn dadurch erreicht, daß als Düsenkästen
quer zur Laufrichtung der Bahn angeordnete Luftkanäle
vorgesehen sind, welche seitliche, einen spitzen Winkel
zueinander bildende Kanalwandungen umfassen, wobei in jede
Kanalwandung eine Reihe von Düsen derart eingearbeitet
ist, daß jede Düse einer von der anderen Kanalwandung
gebildeten Leitfläche für die ausströmende Luft gegenüber
liegt. Durch Ausnutzung des Coanda-Effekts wird somit eine
für die Stabilisierung der Bahn günstige Luftströmung
erzeugt. Da aufgrund des Gesetztes von Bernoulli für strö
mungsfähige Medien oberhalb eines jeden Luftkanals ein
reduzierter Druck herrscht, hat die Bahn das Bestreben,
sich entlang einer Isobaren in den Luftkanal hineinzuwöl
ben. Dieser Tendenz wird bei bekannten Vorrichtung dadurch
entgegengewirkt, daß am Boden eines jeden Luftkanals mit
Druckluft beaufschlagte Zusatzdüsen vorgesehen sind, die
den Luftkanal gerade mit einer derartigen zusätzlichen
Luftmenge beaufschlagen, daß sich die Isobare, entlang
welcher sich die Bahn krümmt, in wesentlichen gleichmäßig
über die Oberfläche der Vorrichtung erstreckt.
Zwar wird mit dieser Vorrichtung eine sehr stabile
Bahnführung erreicht, jedoch ist der für die Förderung der
Luft erforderliche Energiebedarf, der etwa bei 25 kW/m
Bahnbreite liegt, recht hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gat
tungsgemäße Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, daß der
erforderliche Energiebedarf erheblich reduziert wird, ohne
daß dabei Einbußen hinsichtlich des Bahnführungsverhaltens
der Vorrichtung hingenommen werden müssen.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiederge
gebene Erfindung gelöst.
Durch die erfindungsgemäß im Luftkanal vorgesehenen
Einströmöffnungen, welche fluidisch nicht mit der Druck
kammer verbunden sind, kann durch Ejektorwirkung des durch
die in dem Luftkanal vorgesehene Düsenanordnung unter
einem Überdruck einströmenden Mediums eine zusätzliche
Menge des strömungsfähigen Mediums in den Luftkanal geför
dert werden, ohne daß es hierzu einer erhöhten Pumplei
stung bedarf. Die Kompensation des Druckeinbruchs oberhalb
der Luftkanäle erfordert nun nicht mehr das aktive Ein
blasen zusätzlicher Mengen des strömungsfähigen Mediums
über separate, im Luftkanal angeordnete Einblasdüsen,
sondern erfolgt selbsttätig mittels durch Ejektorwirkung
über die Einströmöffnungen angesaugtes strömungsfähiges
Medium. Versuche haben gezeigt, daß sich der Energiebedarf
einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die erfindungs
gemäße Ausgestaltung um etwa 25% reduzieren läßt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform gemäß Anspruch 2
kommunizieren die Einströmöffnungen mit einer separaten,
eine Einlaßöffnung für das strömungsfähige Medium aufwei
senden Saugkammer, wodurch das strömungsfähige Medium
gezielt aus einem vorbestimmbaren Bereich der Umgebung
abgesaugt und gegebenenfalls durch einen zentral in der
Saugkammer angeordneten Filtereinsatz oder ähnliches vor
dem Durchtritt durch die Einströmöffnungen gereinigt wer
den kann.
Zur Erhöhung des Wirkungsgrades der Vorrichtung ist
es gemäß Anspruch 3 vorteilhaft, die Einlaßöffnungen nahe
der Bandkanten vorzusehen, da durch diese Ausgestaltung
das strömungsfähige Medium aus einem Bereich erhöhten
Drucks abgesaugt wird.
Der in der Nähe der Bandkanten erhöhte Druck des
strömungsfähigen Mediums und die dadurch nach außen ge
richtet Strömungskomponente kann zusätzlich dadurch aus ge
nutzt werden, daß gemäß Anspruch 4 wenigstens ein die
Einlaßöffnungen teilweise umgebendes Strömungsleitblech
vorgesehen ist.
Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen für
die Ausbildung der Luftkanäle selbst zahlreiche Möglich
keiten. Versuche haben gezeigt, daß eine Ausgestaltung des
Luftkanals besonders vorteilhaft ist, bei der beiderseits
einer in Längsrichtung des Luftkanals liegenden Querebene,
welche auf der an ihrer mit der Bahn gebildeten Durchstoß
linie angelegten Tangentialebene senkrecht steht, angeord
nete Kanalwandungen vorgesehen sind (Anspruch 5).
Bei einer besonders günstigen Ausführungsform besteht
die Düsenanordnung aus einer Reihe einzelner Ausströmöff
nungen, welche in der einen Kanalwandung gegenüber von
durch die andere Kanalwandung gebildeten Strömungsleit
flächen angeordnet sind (Anspruch 6). Dadurch, daß bei
einer derartigen Ausführungsform die Kanalwandungen in den
Bereichen der auftreffenden Luftströme als Strömungsleit
flächen ausgebildet sind, lassen sich sehr günstige Strö
mungsbedingungen erzielen. Insbesondere ist es möglich,
besonders verwirbelungsarme Luftströme zu erzeugen, die
nach dem sogenannten Coanda-Effekt der Oberfläche der
jeweiligen Kanalwandung folgen.
Eine weitere Vergleichmäßigung der Luftströme kann
gemäß Anspruch 7 dadurch erzeugt werden, daß die Auström
öffnungen als Löcher ausgebildet sind, die von konzen
trischen, in den Luftkanal hineinragenden Strömungsleit
rändern umgeben sind.
Zur Erzeugung einer sich symmetrisch vom Luftkanal
über die Oberfläche der Vorrichtung erstreckenden Strömung
ist es von Vorteil, wenn gemäß Anspruch 8 zwei mit Aus
strömöffnung versehene, unmittelbar gegenüber angeordnete
Kanalwandungen einen Luftkanal bilden und jede dieser
Kanalwandungen zumindest teilweise eine Leitfläche für aus
den Auslässen der anderen Kanalwandung aus tretende Ströme
des strömungsfähigen Mediums bildet. Dabei wird die Ten
denz zur Ausbildung starker Verwirbelungen verringert,
wenn die Ausströmungen der einen Kanalwandung zu den Aus
strömöffnungen der anderen Kanalwandung seitlich versetzt
angeordnet sind (Anspruch 9).
Umfaßt die Vorrichtung mehrere Luftkanäle, so ist es
weiterhin zur Verringerung der Tendenz schädlicher Wirbel
bildungen nach Anspruch 10 besonders von Vorteil, wenn die
in der einen Kanalwand eines Luftkanals vorgesehenen Aus
trittsöffnungen den in der anderen Kanalwand eines benach
barten Luftkanals vorgesehenen Austrittsöffnungen gegen
überliegend angeordnet sind.
Ebenfalls besonders geeignet zur Erzielung verwirbe
lungsarmer Luftströmungen ist die erfindungsgemäße Vor
richtung dann, wenn sie gemäß den Ansprüchen 11 und 12
ausgestaltet ist, da hierdurch eine gleichmäßige, kanten
freie Führung der Luftströme aus den Luftkanälen heraus
ermöglicht wird.
Besonders für die Ausnutzung der Ejektorwirkung des
einströmenden Mediums geeignet ist eine Ausgestaltung der
Luftkanäle nach den Ansprüchen 13 und 14. Zur Erzielung
der maximalen Ejektorwirkung ist es dann von Vorteil,
gemäß Anspruch 16 als Einströmöffnungen einzelne, die
untere Begrenzungslinie des Luftkanals unterbrechende
Löcher vorzusehen.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist es
jedoch auch möglich, anstatt der einzelnen Einströmöff
nungen sich über eine wesentliche Länge des Luftkanals
entlang der unteren Begrenzungslinie erstreckende Ein
trittsschlitzdüsen vorzusehen. Diese Ausgestaltung der
Einströmöffnungen empfiehlt sich insbesondere dann, wenn
beide Kanalwandungen aus zwei separaten Bauteilen beste
hen, welche dann so anzuordnen sind, daß sie im unteren
Bereich des Luftkanals entsprechend der erforderlichen
Eintrittsschlitzdüsenbreite beabstandet sind. Diese Aus
führungsform hat den Vorteil, daß zur Erzeugung der Ein
strömöffnung keine weiteren Bearbeitungsschritte erforderlich
sind.
Bei einer zur Umlenkung einer Bahn vorgesehenen Vor
richtung ist es vorteilhaft, mehrere Luftkanäle vorzuse
hen, deren Querebenen sich in einer gemeinsamen Linie
schneiden, so daß die Einhüllende der Vorrichtung der
Umlenkrichtung entsprechend gekrümmt ist (Anspruch 18).
Dabei ist zur Optimierung der Führungseigenschaften der
Vorrichtung eine Ausgestaltung von Vorteil, bei der gemäß
Anspruch 19 der Winkelabstand benachbarter Querebenen etwa
konstant ist. Der Ausbildung zusätzlicher Verwirbelungen
kann dadurch entgegengewirkt werden, daß gemäß Anspruch 20
die Wandungsflächen der Vorrichtung gekrümmt sind, vor
teilhafterweise mit konstanten Krümmungsradien (Anspruch
21).
Zur zusätzlichen Stabilisierung der laufenden Bahn
ist es gemäß Anspruch 22 vorteilhaft, wenn in den am Be
ginn und am Ende des Umlenkbereichs angeordneten Wandungs
teilen der Vorrichtung etwa radial nach außen gerichtete
Stabilisierungsdüsen vorgesehen sind, welche mit der
Druckkammer kommunizieren. Derartige Stabilisierungsdüsen
helfen, auch bei einem leichten Flattern der Bahn schädli
che Berührungen zwischen dieser und der Vorrichtung zu
vermeiden.
Dadurch, daß gemäß Anspruch 23 die Druckkammer quer
zur Laufrichtung der Bahn sektioniert ist und Mittel zur
separaten Steuerung des Drucks in den einzelnen Sektionen
der Druckkammer vorgesehen sind, kann die Vorrichtung auch
zur Schwebendführung bzw. Umlenkung schmalerer Bahnen
verwendet werden, ohne daß ein größerer Teil des druck
beaufschlagten Strömungsmediums ungenutzt in die Umgebung
mit den dadurch bedingten Nachteilen strömt. Des weiteren
ist es durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung möglich, den Druck der die Bahnränder mit dem
strömungsfähigen Medium beaufschlagenden Sektionen relativ
zu den weiteren Sektionen der Druckkammer zu erhöhen,
wodurch die seitlichen Führungseigenschaften der Vorrich
tung nochmals verbessert werden. Vorteilhafterweise beste
hen die Mittel zur separaten Steuerung des Drucks aus den
einzelnen Sektionen vorgeschalteten, stufenlos steuerbaren
Plattenventilen (Anspruch 24).
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Aus
führungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 dieselbe Vorrichtung in einer Seitenansicht
(Ansicht A in Fig. 1);
Fig. 3 eine Teildarstellung derselben Vorrichtung in
einer Ansicht von oben (Ausschnitt III in Fig. 1);
Fig. 4 einen Schnitt durch dieselbe Ansicht der Vor
richtung (Schnitt IV-IV in Fig. 3);
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Luftkanal gemäß
Schnittlinie V-V in Fig. 1 in einer perspektivischen Dar
stellung.
Wenn im folgenden von "oben" bzw. "unten" die Rede
ist, so bezieht sich die Angabe auf die in den Fig. 1 und
2 dargestellte, aufrechte Betriebsstellung der Vorrich
tung, die Angaben "vorn", "links" bzw. "rechts" beziehen
sich auf die Ansicht in Fig. 2.
Die in der Zeichnung als Ganzes mit 100 bezeichnete
Vorrichtung dient der schwebend geführten Umlenkung einer
Papierbahn B, die eine Bewegung in Richtung des Pfeiles P
ausführt. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung,
die Vorrichtung mit einer ebenen Oberseite 12 auszustatten
und zur Führung einer geradlinig laufenden Bahn einzuset
zen.
Die Einrichtungen für den Antrieb der Bahn sind in
der Zeichnung nicht dargestellt und können in bekannter
Weise ausgebildet sein.
Die Vorrichtung 100 umfaßt ein im wesentlichen ge
schlossenes Gehäuse 1, welches die Form eines Zylinderseg
ments aufweist, wobei sich die Winkelerstreckung der zy
lindrischen Oberfläche nach dem geforderten Bahnumlenkwin
kel - in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiel etwa 120° - richtet. Die längsseitigen Begrenzun
gen des Gehäuses bilden zwei zueinander parallele Längs
wände 2, 2′. Stirnseitig ist das Gehäuse mittels parallel
zueinander angeordneter, kreissegmentförmiger Seitenteile
3, 3′ begrenzt, welche parallel zueinander verlaufende,
gerade Unterkanten aufweisen. Die Unterseite des Gehäuses
bildet eine ebene Wandung 4, in welche sich symmetrisch
zur Längsachse L der Vorrichtung erstreckende Luftein
trittsöffnungen 5 eingearbeitet sind. Unterhalb der unte
ren Wandung 4 ist ein sich über die gesamte Länge der
Vorrichtung 100 erstreckender Luftzufuhrkanal 6 vorgese
hen, in dessen Innenraum die Lufteintrittsöffnungen 5
münden. In dem Luftzufuhrkanal 6 sind von außen mittels
Handhaben 7 betätigbare Ventilklappen 8 vorgesehen, mit
tels derer durch Verschwenkungen in Richtung des Pfeiles K
in Fig. 2 die Querschnitte der Lufteintrittsöffnungen 5
veränderbar sind. An dem offenen Ende des Luftkanals ist
ein Flansch 9 angeordnet, welcher dem Anschluß eines - in
der Zeichnung nicht dargestellten - Luftzufuhrschlauches
dient, welcher üblicherweise die Verbindung der Vorrich
tung zu einem Gebläse herstellt.
Das als Druckkammer 10 dienende Innenvolumen des
Gehäuses 1 ist mittels parallel zu den Seitenteilen 3, 3′
angeordneter Zwischenwände 11 sektioniert. Jede der Luft
eintrittsöffnungen 5 kommuniziert gerade mit einer Sektion
der Druckkammer 10, so daß mittels der Ventilklappen 8 ein
sich über die Breite der Bahn B erstreckendes Druckprofil
eingeregelt werden kann. Insbesondere ist es durch diese
Ausgestaltung möglich, die Bahnränder mit einem erhöhten
Luftdruck zu beaufschlagen, wodurch eine bessere seitliche
Führung der Bahn erzielt wird.
Die im wesentlichen einen konstanten Krümmungsradius
aufweisende obere Seite 12 des Gehäuses 1 umfaßt eine
Mehrzahl - in dem in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel fünf - sich über die gesamte Breite der Vor
richtung erstreckende, zueinander parallele Luftkanäle 13,
deren Gestaltung weiter unten noch im einzelnen erläutert
wird.
Zwischen benachbarten Luftkanälen 13 sind die Ober
seite 12 bildende Wandungsflächen 14 vorgesehen, welche
entsprechend dem Krümmungsradius der Vorrichtung gekrümmt
sind. Am Anfang und am Ende des Umlenkbereichs der Vor
richtung 100 sind in den äußeren Wandungsflächen 15, 15′
sich über die gesamte Breite der Bahn B erstreckende An
ordnungen von Stabilisierungsdüsen vorgesehen, die mit der
Druckkammer 10 kommunizieren und durch welche Luft zur
zusätzlichen Abstützung der Bahn B etwa radial nach außen
abgeblasen wird.
An beiden Stirnseiten der Vorrichtung sind Saugkam
mern 17 vorgesehen, deren Funktion weiter unten noch im
einzelnen erläutert wird. Die Saugkammern 17 umfassen von
Strömungsleitblechen 18 umgebene Einlaßöffnungen 19, wel
che an den Enden der Wandungsflächen 14 angeordnet sind.
Im folgenden soll anhand der Fig. 3 bis 5 der Aufbau
und die Wirkungsweise der für die Strömungsverhältnisse
maßgeblichen Komponenten der Vorrichtung erläutert werden.
Ein Luftkanal 13 umfaßt zwei seitliche, einander
gegenüberliegende Kanalwandungen 20, 20′, welche zur Bahn
konvex gekrümmt sind und nach außen jeweils in eine Wan
dungsfläche 14 übergehen. Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind
die Kanalwandungen 20, 20′ gerade so weit in Richtung des
Innern des Gehäuses 1 hinabgezogen, daß sie unter einem
spitzen Winkel β aufeinandertreffen, so daß der Luftkanal
13 eine gerade, linienförmige unter Begrenzung 21 auf
weist. Dabei sind die Krümmungen der Kanalwandungen so
gewählt, daß der Luftkanal 13 einen V-förmigen Querschnitt
aufweist, wobei die Kanalwandungen 20, 20′ symmetrisch
einer in Längsrichtung des Luftkanal liegenden Querebene
Q, welche auf der an ihrer mit der Bahn B gebildeten
Durchstoßlinie D angelegten Tangentialebene T senkrecht
steht, angeordnet sind.
In den Kanalwandungen 20, 20′ eines Luftkanals 13 ist
eine sich über die Bahnbreite erstreckende Düsenreihe
22, 22′ vorgesehen, welche aus einzelnen mit der Druckkam
mer 10 korrespondierenden, lochförmigen Ausströmöffnungen
23 besteht. Die Ausströmöffnungen 23 sind zur Verringerung
der Wirbelbildung ausströmender Luft an den Lochrändern
mit in den Luftkanal 13 hineinragenden Strömungsleiträn
dern 24 ausgestattet, welche die Ausströmöffnungen 23
konzentrisch umgeben. Die Strömungsleitränder 24 können
auf einfache Weise dadurch erzeugt werden, daß die Ränder
der Löcher 23 in den Luftkanal 13 hinein umgebördelt sind.
Die Ausströmöffnungen 23 der Düsenreihen 22, 22′ sind zu
einander seitlich versetzt angeordnet, so daß der aus
einer Ausströmöffnung 23 austretende Luftstrom auf die
gegenüberliegende Kanalwandung 20, 20′ trifft, welche in
diesem Bereich eine Leitfläche 25, 25′ für die Luftströmung
bildet.
Entlang der unteren Begrenzung 21 eines Luftkanals 13
ist eine sich über die Breite der Bahn erstreckende Reihe
von zusätzlichen Einströmöffnungen 26 vorgesehen, welche
fluidisch mit einem im Innern des Gehäuses 1 angeordneten,
sich entlang des Luftkanals erstreckenden Saugkanal 27
verbunden sind. Der Saugkanal wird von einer im Innern des
Gehäuses 1 um die untere Begrenzung 21 eines Luftkanals 13
herumgezogenen Wandung 28 gebildet, welche unterhalb der
Einströmöffnungen 23 mit den Kanalwandungen 20, 20′ gas
dicht verbunden ist. An den Stirnseiten der Vorrichtung
durchstößt der Saugkanal 27 die Seitenteile 3, 3′ und mün
det in die wie beschrieben angeordnete Saugkammer 17.
Durch die in den Fig. 1 bis 5 dargestellten und mit S
bezeichneten Doppelpfeile soll der Verlauf der Luftströ
mung der im Betrieb befindlichen Vorrichtung 100 verdeut
licht werden. Die über den Luftzufuhrkanal 6 mittels eines
nicht dargestellten Gebläses zugeführte Luft gelangt, über
die Ventilklappen 8 mengenmäßig gesteuert, durch die Luft
eintrittsöffnungen 5 in die verschiedenen Sektionen der
Druckkammern 10. Aus den Druckkammern 10 bilden sich durch
die Ausströmöffnungen 23 austretende Luftströme, welche
schräg auf der in diesem Bereich als Leitfläche wirkenden
gegenüberliegenden Kanalwandung 20, 20′ auftrifft. Durch
den Coanda-Effekt liegen die Luftströmungen im wesentli
chen an den in die Wandungsflächen 14 übergehenden Kanal
wandungen an, wodurch sich oberhalb der Wandungsflächen 14
ein Luftkissen bildet, welches die laufende Bahn B trägt.
Durch die Ejektorwirkung der durch die Ausströmöffnungen
23 austretenden Luft wird durch die Einströmöffnungen 26
zusätzliche Luft in den Luftkanal 13 hineingesaugt, wo
durch einerseits dem Effekt, daß die Isobaren zumindest
teilweise den Konturen der Luftkanäle folgen, entgegen
gewirkt wird, andererseits insgesamt die zum Tragen der
laufenden Bahn zur Verfügung stehende Luftmenge erhöht
wird, ohne daß hierzu die Einströmöffnungen 26 aktiv mit
Druckluft beaufschlagt werden müßten.
Die nach dem Prinzip des Coanda-Effekts aus dem Luft
kanal 13 zu den Wandungsflächen 14 gelangende Luft wird
vorzugsweise über die Längsenden der Wandungsflächen 14
abgeführt und gelangt schließlich in den Bereich der vor
gelagerten Strömungsleitbleche 18, wo sie bevorzugt über
die entsprechende Einlaßöffnung 19 und den Saugkanal 27
der Saugkammer 17 den Einströmöffnungen 26 zugeführt wird.
Auf diese Weise kann zumindest ein Teil der kineti
schen Restenergie der über die Längsenden der Wandungs
flächen 14 abströmenden Luft - zusätzlich zur Ejektorwir
kung - genutzt werden, um Luft durch die Einströmöffnungen
26 in den Luftkanal einzublasen. Versuche haben gezeigt,
daß die Restenergie der abströmenden Luft dann optimal
nutzbar ist, wenn die in der einen Kanalwand 20 eines
Luftkanals 13 vorgesehenen Austrittsöffnungen 24 den in
der anderen Kanalwand 20′ eines benachbarten Luftkanals 13
vorgesehenen Austrittsöffnungen 23 gegenüberliegend vor
gesehen sind, so daß diese Anordnung bei dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Anwendung findet.
Claims (24)
1. Vorrichtung zum Schwebendführen einer laufenden Bahn
mittels Luft oder einem anderen strömungsfähigen Medium,
insbesondere zur Verwendung bei einer Umlenkung einer feuch
ten Papierbahn,
mit einem oder mehreren, zumindest auf einer Seite der Bahn vorgesehenen Luftkanälen (13), welche sich insgesamt über die Breite der Bahn erstrecken,
mit seitlich der Luftkanäle (13) vorgesehenen Wandungs flächen (14),
und mit mindestens einer entlang jedes Luftkanals (13) vorgesehenen Düsenanordnung (22, 22′), welche mit einer Druckkammer (10) kommuniziert, die mit dem strömungsfähigen Medium unter einem Überdruck beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in wenigstens einem Luftkanal (13) Einströmöffnun gen (26) für das strömungsfähige Medium vorgesehen sind, die fluidisch nicht mit der Druckkammer (10) verbunden sind, sondern mit einem Volumen (17), in dem ein geringerer Druck als in der Druckkammer (10) herrscht, kommunizieren.
mit einem oder mehreren, zumindest auf einer Seite der Bahn vorgesehenen Luftkanälen (13), welche sich insgesamt über die Breite der Bahn erstrecken,
mit seitlich der Luftkanäle (13) vorgesehenen Wandungs flächen (14),
und mit mindestens einer entlang jedes Luftkanals (13) vorgesehenen Düsenanordnung (22, 22′), welche mit einer Druckkammer (10) kommuniziert, die mit dem strömungsfähigen Medium unter einem Überdruck beaufschlagt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in wenigstens einem Luftkanal (13) Einströmöffnun gen (26) für das strömungsfähige Medium vorgesehen sind, die fluidisch nicht mit der Druckkammer (10) verbunden sind, sondern mit einem Volumen (17), in dem ein geringerer Druck als in der Druckkammer (10) herrscht, kommunizieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einströmöffnungen (26) mit einer mindestens eine
Einlaßöffnung (19) für das strömungsfähige Medium aufweisen
den Saugkammer (17) kommunizieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaßöffnungen (19) nahe der Längsenden der Wan
dungsflächen (14) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Einlaßöffnungen (19) wenigstens ein Strömungs
leitblech (18) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß ein Luftkanal (13) beiderseits
einer in Längsrichtung des Luftkanals liegenden Querebene
(Q), welche auf der an ihrer mit der Bahn (B) gebildeten
Durchstoßlinie (D) angelegten Tangentialebene (T) senkrecht
steht, angeordnete Kanalwandungen (20) umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Düsenanordnung (22, 22′) aus einer Reihe einzelner
Ausströmöffnungen (23) besteht, welche in der einen Kanal
wandung (20) gegenüber von durch die andere Kanalwandung
(20′) gebildeten Strömungsleitflächen (25) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausströmöffnungen (23) als Löcher mit diese konzen
trisch umgebende, in den Luftkanal (13) hineinragende Strö
mungsleitränder (24) ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei mit Ausströmöffnungen (23) versehene,
unmittelbar gegenüber angeordnete Kanalwandungen (20, 20′)
einen Luftkanal (13) bilden und jede dieser Kanalwandungen
(20, 20′) zumindest teilweise eine Leitfläche (25) für aus
den Ausströmöffnungen (23) der anderen Kanalwandung austre
tende Ströme des strömungsfähigen Mediums bildet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausströmöffnungen (23) der einen Kanalwandung (20,
20′) zu den Ausströmöffnungen (23) der anderen Kanalwandung
(20′, 20) seitlich versetzt angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die in der einen Kanalwandung (20, 20′) eines Luft
kanals (13) vorgesehenen Ausströmöffnungen (23) den in der
anderen Kanalwand (20′, 20) eines benachbarten Luftkanals
vorgesehenen Austrittsöffnungen (23) gegenüberliegend an
geordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest ein Querbereich jeder
Kanalwandung (20, 20′) relativ zu der Bahn (B) eine konvexe
Querkrümmung aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß der eine konvexe Querkrummung aufweisende Querbe
reich einerseits in eine der Wandungsflächen (14) übergeht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die einander gegenüberliegenden
Kanalwandungen (20, 20′) eines Luftkanals (13) im wesentli
chen symmetrisch zur Querebene (Q) einen spitzen Winkel (β)
zueinander bilden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Luftkanal (13) eine durch den Scheitel des
Winkels (β) verlaufende, linienförmige untere Begrenzung
(21) aufweist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Einströmöffnungen (26) nahe der unteren Begren
zung (21) angeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß als Einströmöffnungen (26) einzelne, die untere
Begrenzungslinie unterbrechende Löcher vorgesehen sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß als Einströmöffnung (26) wenigstens eine sich über
eine wesentliche Länge des Luftkanals (13) entlang der unte
ren Begrenzungslinie (21) erstreckende Eintrittsschlitzdüse
vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Luftkanäle (13) vorgese
hen sind, deren Querebenen (Q) sich in einer gemeinsamen
Linie schneiden.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkelabstand benachbarter Querebenen (Q) etwa
konstant ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wandungsflächen (14) gekrümmt sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Krümmungsradien der Wandflächen (14) konstant
sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß in den am Beginn und am Ende des
Umlenkbereichs angeordneten Wandungsteilen (15, 15′) etwa
radial nach außen gerichtete Stabilisierungsdüsen (16) vor
gesehen sind, welche mit der Druckkammer (10) kommunizieren.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (10) quer zur
Laufrichtung der Bahn (B) sektioniert ist und Mittel (8) zur
separaten Steuerung des Drucks in den einzelnen Sektionen
der Druckkammer vorgesehen sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeich
net, daß die Mittel zur separaten Steuerung des Drucks den
einzelnen Sektionen vorgeschaltete, stufenlos steuerbare
Plattenventile (8) sind.
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