DE4334419C2 - Operationshilfsinstrument für die Orchidopexie - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Operations-Hilfsinstrument
für die Orchidopexie, mit einem Faden zum Anschlingen und
Transportieren des hochstehenden Hodens durch den Leistenkanal
in den Hodensack.
Bei der Orchidopexie ist es erforderlich, einen hochstehenden
Hoden entlang dem Leistenkanal in den Hodensack einzubringen,
um dann den heruntergezogenen Hoden zu pexieren.
Bislang war es dazu erforderlich, im Bereich des hochstehenden
Hodens den Leistenkanal zu öffnen und den Hoden an einen Faden
anzuschlingen. Vom geöffneten Hodensack her wurde dann eine
lange Faßzange eingeführt und über den Leistenkanal bis zu
dem hochstehenden Hoden geführt. Die Fäden wurden dann gefaßt
und der daran angeschlungene Hoden nach unten in den Hodensack
gezogen. Es sind somit Operationsschnitte sowohl im Bereich
des Hodensacks als auch im Leistenbereich erforderlich und
außerdem stellt das Einführen der Faßzange eine recht
umständliche Manipulation dar.
Aus der DE 87 11 570 U1 ist zwar bereits eine Vorrichtung
zum Legen einer Suspensionsplastik bekannt, wobei zwei
parallelgeführte Nadeln durch das Gewebe an der Urethra und
am Blasenhals seitlich vorbei hindurchgestochen werden.
Anschließend wird mit jeder Nadel ein Faden verbunden und
diese Fäden werden durch Zurückziehen der Nadeln durchgezogen.
Dieses Gerät ist jedoch für die Orchidopexie ungeeignet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Operations
hilfsinstrument für die Orchidopexie zu schaffen, mit dem
spitze bzw. scharfe Operationswerkzeuge gefahrlos auch unter
beengten Verhältnissen an den Einsatzort gebracht werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß das
Hilfsinstrument am distalen Endbereich eines Schaftteiles eine
Halterung für wenigstens eine etwa axial orientierte und in
das Schaftteil einsetzbare sowie wieder entnehmbare, mit ihrer
Spitze distal weisenden und über die Halterung überstehenden
Nadel aufweist, deren Spitze in Transportstellung während des
Transportes durch den Leistenkanal in den Hodensack mittels
einer entfernbaren Schutzabdeckung abgedeckt ist.
Mit diesem Operations-Hilfsinstrument wird nun nur noch im
Leistenbereich, dort wo der hochstehende Hoden sitzt, ein
Operationsschnitt ausgeführt. Der hochstehende Hoden mit dann
mit Hilfe der Nadel und einem Faden angeschlungen. Die Nadel
wird dann in die Halterung eingesetzt und durch die Schutz
abdeckung geschützt durch den Leistenkanal bis in den Hodensack
transportiert. Dort wird die Schutzabdeckung so weit
zurückgezogen, daß mit der Nadel der Hodensack von innen nach
außen durchstochen werden kann. Die Nadel wird dann von außen
gefaßt und über den daranhängenden Faden wird der hochstehende
Hoden durch den Leistenkanal in den Hodensack gezogen und
mit Hilfe des Fadens im Hodensack fixieren.
Zweckmäßigerweise ist die Schutzabdeckung durch eine auf dem
Schaftteil verschiebbare Hülse gebildet. Eine solche
Schutzabdeckung läßt sich einfach realisieren und bietet
praktisch einen "Rundumschutz" mit besonders hoher Sicherheit
gegen Berührung der geschützten Spitze.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß
zwei Nadeln vorgesehen sind, die in Transportstellung in
seitlichen, axial orientierten Aufnahmenuten des Schaftteiles
eingesetzt und gehalten sind und mit ihren Nadelspitzen über
das distale Schaftende überstehen und daß die Schutzabdeckungs-
Hülse bis über die Nadelspitzen verschiebbar ist.
Bei Verwendung von zwei Nadeln kann eine Fadenschlinge gebildet
werden, durch die der Hoden einfach befestigt und an den von
den Nadeln gehaltenen Fadenenden heruntergezogen werden kann.
Somit ist unter anderem der Operationsvorgang insgesamt
wesentlich vereinfacht.
Zweckmäßigerweise ist die Schutzabdeckungs-Hülse mittels eines
beim Griffteil befindlichen Fingergriffes oder dergleichen
betätigbar. Dadurch ist eine Betätigung der durch den distalen
Endbereich der Hülse gebildeten Schutzabdeckung von außen her
auch ohne direkte Sicht oder direkten Zugriff des Werkzeuges
möglich. Die Übertragung vom Fingergriff zur Schutzabdeckung
erfolgt über die zum Fingergriff hin verlängerte Hülse.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
ihren wesentlichen Einzelheiten anhand der Zeichnungen noch
näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Operations-
Hilfsinstrumentes, zum Teil im Schnitt dargestellt
und
Fig. 2
bis 4 die wesentlichen Einzelteile des in Fig. 1 gezeigten
Instrumentes mit Schaftteil (Fig. 2), Hülsenteil
(Fig. 3) und Druckfeder (Fig. 4).
Ein in Fig. 1 gezeigtes Operations-Hilfsinstrument 1 dient zum
Einbringen von spitzen und/oder scharfen Operations-Werkzeugen
2 in den Körper eines Patienten und zum Positionieren dieser
Werkzeuge an einer Operationsstelle. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind als Operations-Werkzeuge zwei Nadeln
3 vorgesehen.
Diese Nadeln 3 sind am distalen Ende 4 des Hilfsinstrumentes
in eine Halterung eingesetzt. In Transportstellung sind die
Nadeln 3 durch eine Schutzabdeckung 5, die in Fig. 1
strichliniert angedeutet ist, abgeschirmt. Diese
Schutzabdeckung läßt sich so weit zurückziehen, daß die Nadeln
3 in Manipulierstellung zumindest mit ihren freien
Endbereichen freiliegen.
Die wesentlichen Einzelteile des Hilfsinstrumentes 1 sind in
den Fig. 2 bis 4 dargestellt. Es sind dies ein Schaftteil 6
(Fig. 2) mit Griff 7 und Werkzeug-Halterung 8, weiterhin eine
Schutzabdeckungs-Hülse 9 (Fig. 3) mit einem Fingergriff 10
sowie eine Druckfeder 11 (Fig. 4).
Die Halterung 8 am distalen Ende des Schaftteiles 6 ist im
wesentlichen durch zwei etwa diametral gegenüberliegende
Aufnahmenuten 12 sowie zwei im Bereich der Aufnahmenuten 12
befindliche Halteringe 13 gebildet.
Bei der Montage der Einzelteile des Hilfsinstrumentes wird
zuerst die Druckfeder 11 auf das Schaftteil 6 und anschließend
die Schutzabdeckungs-Hülse 9 vom distalen Ende 4 her
aufgeschoben. In Funktionsstellung stützt sich dann die
Druckfeder 11 einerseits am Griff 7 und andererseits am
äußeren Ende der Hülse 9 bzw. dem Fingergriff 10 ab. Durch
diese Druckfeder wird die Hülse, bezogen auf die gehaltenen
Werkzeuge 2 in Schließstellung gehalten. Durch Betätigen des
Fingergriffes 10 kann die Hülse 9 zum Griff 7 hin zurückgezo
gen werden, so daß dann die Endbereiche der Werkzeuge
freigegeben sind.
Zumindest in der Abdeckstellung der Hülse 9 kann sich eine
Rasteinrichtung in Eingriff befinden, so daß diese Stellung
etwas abgesichert ist, bei Betätigen des Fingergriffes 10
andererseits aber auch leicht überwunden werden kann. Gleiches
gilt auch für eine Zwischenstellung bzw. eine
Freigabestellung.
Die Nadeln 3 können vom freien Ende des Schaftteiles 6 her in
die Aufnahmenuten 12 eingeschoben werden und werden dort durch
die Halteringe 13 klemmend gehalten.
Das mit zwei Nadeln 3 als Operations-Werkzeugen ausgestattete
Hilfsinstrument läßt sich besonders gut für die Orchidopexie
einsetzen. Die Aufgabe besteht in diesem Falle darin, einen
hochstehenden Hoden durch den Leistenkanal in den Hodensack zu
transportieren und dort zu fixieren. Bislang war es dazu
erforderlich, im Bereich des hochstehenden Hodens den
Leistenkanal zu öffnen und den Hoden an einen Faden
anzuschlingen. Vom geöffneten Hodensack her wurde dann eine
lange Faßzange eingeführt und über den Leistenkanal bis zu dem
hochstehenden Hoden geführt. Die Fäden wurden dann gefaßt und
der daran angeschlungene Hoden nach unten in den Hodensack
gezogen. Es sind somit Operationsschnitte sowohl im Bereich
des Hodensacks als auch im Leistenbereich erforderlich und
außerdem stellt das Einführen der Faßzange eine recht
umständliche Manipulation dar.
Mit dem erfindungsgemäßen Operations-Hilfsinstrument wird nun
nur noch im Leistenbereich, dort wo der hochstehende Hoden
sitzt, ein Operationsschnitt ausgeführt. Der hochstehende
Hoden wird dann mit Hilfe der zwei Nadeln 3 und einem Faden
angeschlungen. Die beiden über den Faden verbundenen Nadeln 3
werden dann in die Halterung 8 des Hilfsinstrumentes 1
eingesetzt und durch - die Hülse 9 geschützt durch den
Leistenkanal bis in den Hodensack transportiert. Dort wird die
Hülse 9 so weit zurückgezogen, daß mit Hilfe der beiden Nadeln
3 der Hodensack von innen nach außen durchstochen werden kann.
Die beiden Nadeln werden dann von außen gefaßt und über den
daranhängenden Faden wird der hochstehende Hoden durch den
Leistenkanal in den Hodensack gezogen.
Mit Hilfe des Fadens läßt sich dann der heruntergezogene Hoden
im Hodensack fixieren.
Insbesondere für die Orchidopexie ist das Schaftteil 6 in
Anpassung an den Verlauf des Leistenkanales passend gebogen,
wie dies gut auch in Fig. 2 erkennbar ist. Das Schaftteil 6
kann beispielsweise aus einem etwa 4 mm dickem Rundmaterial
bestehen und eine Länge von beispielsweise 18,5 cm aufweisen.
Die Krümmung kann bei dieser Länge etwa 50° betragen.
Die Hülse 9 ist in gleichem Maße gebogen wie das Schaftteil 6
und besteht vorzugsweise aus V4a-Rohr. Der Innendurchmesser
kann beispielsweise 5 mm und der Außendurchmesser 6 mm
betragen.
Insgesamt ist somit das Hilfsinstrument vergleichsweise
schlank ausgebildet und kann deshalb problemlos durch den
Leistenkanal geführt werden.
Außer zur Orchidopexie läßt sich das Hilfsinstrument in
gegebenenfalls etwas abgewandelter Ausführungsform auch für
andere Operationen verwenden. Beispielsweise läßt sich ein
Organ oder Organteil an einer bestimmten Stelle der Bauchdecke
befestigen, indem diese mit Hilfe der Nadeln 3 durchstochen
wird und dann außenseitig ein Fixieren des innen angeschlunge
nen Teiles vorgenommen wird.
Claims (9)
1. Operations-Hilfsinstrument für die Orchidopexie, mit einem
Faden zum Anschlingen und Transportieren des hochstehenden
Hodens durch den Leistenkanal in den Hodensack, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hilfsinstrument am distalen
Endbereich (4) eines Schaftteiles (6) eine Halterung (8)
für wenigstens eine etwa axial orientierte und in das
Schaftteil einsetzbare sowie wieder entnehmbare, mit ihrer
Spitze distal weisenden und über die Halterung (8)
überstehenden Nadel (3) aufweist, deren Spitze in
Transportstellung während des Transportes durch den
Leistenkanal in den Hodensack mittels einer entfernbaren
Schutzabdeckung (5) abgedeckt ist.
2. Hilfsinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzabdeckung durch eine auf dem Schaftteil (6)
verschiebbare Hülse (9) gebildet ist.
3. Hilfsinstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Nadeln (3) vorgesehen sind, die
in Transportstellung in seitlichen, axial orientierten
Aufnahmenuten (12) des Schaftteiles (6) eingesetzt und
gehalten sind und mit ihren Nadelspitzen über das distale
Schaftende (4) überstehen und daß die Schutzabdeckungs-
Hülse (9) bis über die Nadelspitzen verschiebbar ist.
4. Hilfsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zum klemmenden Halten der in den
Aufnahmenuten (12) befindlichen Nadeln (3)
wenigstens ein das Schaftteil (6) im
Bereich der Aufnahmenuten umgreifender Haltering (13)
vorgesehen ist.
5. Hilfsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Nadeln (3) mit den Enden
eines gemeinsamen Fadens verbunden sind.
6. Hilfsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzabdeckungs-Hülse (9) mit
einem beim Griffteil (7) befindlichen Fingergriff (10)
betätigbar ist.
7. Hilfsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzabdeckungs-Hülse (9) durch
Federkraft in Abdeck- bzw. Schutzlage gehalten ist und
gegen diese Federkraft in Freigabeposition verschiebbar
ist und daß als Rückstellfeder eine beim
Griffteil zwischen diesem und dem Fingergriff (10) auf dem
Schaftteil (6) gelagerte Druckfeder (11) vorgesehen ist.
8. Hilfsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Länge des Schaftteiles (6) etwa 10
cm bis 20 cm beträgt und daß der Schaftdurchmesser
etwa 4 mm und der Durchmesser der
Schutzabdeckungs-Hülse (9) etwa 6 mm beträgt.
9. Hilfsinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaftteil (6)
Verlauf seiner Längserstreckung gekrümmt ausgebildet ist.
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