DE4333944A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Rades, insbesondere eines vorzugweise vorgeformten Eisenbahnrades - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Rades, insbesondere eines vorzugweise vorgeformten EisenbahnradesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen eines Rades, insbesondere eines vorgeform
ten Eisenbahnrades.
Räder generell werden bisher in verschiedener Weise her
gestellt. Meist werden sehr leichte Räder, wie sie im Au
tomobilbau benötigt werden, ebenso wie sehr große Räder
grundsätzlich aus mehreren Stücken hergestellt, die durch
Nieten oder Schweißen zusammengesetzt werden. Die meisten
Eisenbahnräder oder Räder für industrielle Zwecke werden
demgegenüber entweder durch Gießen oder durch eine Viel
zahl von Schmiede- und/oder Walzschritten aus einem
Blockrohling hergestellt, der seinerseits aus einem grö
ßeren Stahlblock bzw. einer Luppe geschnitten oder selbst
als Einzelblock gegossen wird.
Insbesondere Eisenbahnräder werden vorzugsweise aus einem
Stück hergestellt. Dabei wird der Rohling mindestens zwei
Schmiedevorgängen unterworfen, bevor er - für die spätere
Aufnahme der Achse - im Nabenbereich durchlocht und dann
schließlich vorzugsweise zur Durchmessererhöhung gewalzt,
gegebenenfalls gekümpelt bzw. gekegelt (seitliches
Versetzen des Nabenbereichs relativ zur Radlauffläche)
und schließlich noch einer spanenden Verarbeitung unter
worfen wird.
Für den Schmiede- und Lochvorgang werden somit mindestens
drei Arbeitsschritte benötigt, die jeweils gesonderte Ge
senkpaare (pro Paar ein Ober- und ein Untergesenk) erfor
dern, die dann zwischen jedem Schmiede- bzw. Preßschritt
beispielsweise durch Verschieben der Gesenkplatten, ge
wechselt werden müssen. Damit ist nicht nur ein erheb
licher Vorrichtungsaufwand verbunden, der auch eine um
fangreiche Lagerhaltung der verschiedenen Gesenkpaare be
dingt, sondern auch ein kostspieliger Zeitaufwand.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den
Schmiedeprozeß im Rahmen der Radherstellung zu vereinfa
chen. Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem vom bis
herigen mehrstufigen, mit Gesenkwechseln verbundenen Ab
lauf völlig abweichenden Grundgedanken, den Schmiedepro
zeß in nur einem Arbeitsgang, praktisch in einem Zuge
durchzuführen, und lehrt im Rahmen dieses nur einstufigen
Schmiedeablaufs die Phasenfolge gemäß dem Patentanspruch
1. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens weist die im Anspruch 9 angegebenen
Merkmale auf.
Mit der Lehre nach der Erfindung werden gegenüber dem
bisherigen, konventionellen Prozeßablauf erhebliche Vor
teile erzielt. So wird mit dem Pressen in nur einem Ar
beitsgang der bisher erforderliche Gesenkwechsel vermie
den, was zu wesentlich geringeren Nebenzeiten und erheb
lich höherer Produktivität führt sowie die Lagerhaltung
für Gesenke minimiert. Die wesentlichen vier, erfindungs
gemäß in einem Zuge nacheinander bzw. zum Teil über
schneidend durchführbaren Schritte des Schmiedeprozesses,
nämlich das Beladen und Zentrieren, das Stauchen, das
Füllen des Gesenkes und das Entladen, ermöglichen die
Herstellung eines vorgeschmiedeten Rades, das an
schließend nur noch einer spanenden Bearbeitung und gege
benenfalls einem zwischengeschalteten Walzprozeß für die
Durchmessererhöhung unterworfen werden muß.
In vorzugsweiser Realisierung der Erfindung wird ein
Lochdorn als separates Werkzeug in zentrischer Ausrich
tung, beispielsweise mittels eines manipulierenden Werk
zeugs auf den Rohling gelegt und nach dem Lochvorgang zu
sammen mit dem von ihm aus dem Rohling ausgestanzten Put
zen abgeführt, was den Vorteil besitzt, daß der separate
Lochdorn nach jedem Lochvorgang gewechselt wird bzw. wer
den kann, so daß gegenüber herkömmlichen Verfahren und
Vorrichtungen nicht aufeinanderfolgend mit demselben
Lochdorn gelocht wird und somit am Lochdorn keine Ver
schleißprobleme auftreten.
Mit der Erfindung ist es also möglich, ohne Gesenkwechsel
nacheinander und in minimaler Zeit den gesamten Schmiede
prozeß ausgehend von einem Rohling - vorzugsweise als zy
lindrischer Block erstellt - bis zum fertig geschmiedeten
Rad durchzuführen.
Zu der mit der Erfindung aufgrund der vorstehend erläu
terten Maßnahmen erreichten, überraschend kompakten Bau
form der Maschine trägt auch die multifunktionale Zen
triervorrichtung bei, mit der das Beladen der Presse mit
dem Rohling, dessen Zentrieren und schließlich das Entla
den der Presse erfolgt.
Ein ganz wesentliches Merkmal zur optimalen Realisierung
der Erfindung ist der das Untergesenk im Umfangsbereich
umgebende und dieses überragende Außenring, der die Um
fangsbegrenzung für den zu verformenden Rohling bzw. das
vorgeschmiedete Rad darstellt, also die seitliche Begren
zung des Zwischenraums zwischen dem Ober- und Unterge
senk. Dabei läßt sich die Einstufigkeit des erfindungsge
mäßen Verfahrens besonders einfach dadurch realisieren,
daß der Außenring in vorteilhafter Ausgestaltung der Er
findung den Obergesenkbewegungen zumindest streckenweise
folgt, insbesondere macht er zwangsweise während des
Absenkens des Obergesenkes dessen Bewegung mit, während
sich der Abstand zwischen den Gesenken verringert, so daß
immer für eine saubere Umfangsbegrenzung Sorge getragen
ist.
Vorzugsweise wird der Außenring insbesondere durch ihn
von unten abstützende Hydraulikzylinder mit einer be
stimmten Kraft nach oben gedrückt und gelangt aufgrund
seines gegenüber dem Obergesenk geringeren Durchmessers
während des Preßvorgangs mit seiner Oberkante in Berüh
rungsanlage an die Unterseite des Obergesenks und ver
bleibt in dieser Anlage bis zur Fertigstellung des Rades,
d. h. die Preßkraft bewirkt entgegen der den Außenring
nach oben drückenden Kraft, die erheblich geringer als
die Preßkraft ist, daß der Ring während des Preßvorgangs
nach unten bewegt wird, aber während dieser Zeit niemals
die Funktion der Umfangsbegrenzung verliert.
Schließlich trägt auch die erfindungsgemäße Zentrier- und
Beladeeinrichtung zu einer kompakten Bauweise und zu ver
kürzten Rüstzeiten bei, denn mit ihr wird nicht nur der
Rohling zwischen die Gesenke gebracht - eine weitere
Ortsveränderung des Werkstücks ist dann bis zur Fertig
stellung des vorgeschmiedeten Rades nicht mehr nötig -
sondern gleichzeitig wird der Rohling zwischen den Gesen
ken auch zentrisch ausgerichtet, so daß der Raum zwischen
den Gesenken und dem Außenring, also die Schmiedeform
beim anschließenden Pressen gleichmäßig ausgefüllt wird.
Eine besonders raumsparende und damit ebenfalls zur kom
pakten Bauweise der Vorrichtung beitragende Konstruktion
der Zentrier- und Beladeeinrichtung ergibt sich für eine
bevorzugte Ausführungsform dadurch, daß die Zentrier- und
Beladeeinrichtung aus einem mehrere Klemmbacken tragenden
Ring besteht, der aus einem zu seinem Zentrum hin offenen
U-Profil bestehen kann, in dem die nach innen gerichte
ten, vorzugsweise als in ihrem Endbereich Klemmflächen
aufweisende Bogenzähne schwenkbar gelagert sind. Dabei
kann im oder am Ring eine Betätigungsvorrichtung vorgese
hen sein, die die Bogenzähne gleichzeitig und gleichför
mig derart bewegt, daß sie mit ihren Klemmflächen zum
Zentrum in Art einer Irisblende hin- und von diesem weg
bewegt werden. Wenn der Ring z. B. drei Bogenzähne auf
weist, dann kann mit diesen ein zylindrischer Rohling
statisch bestimmt, also ohne unbestimmten Freiheitsgrad
ergriffen und in gewünschter Weise manipuliert werden.
Durch einen den Ring tragenden Schwenkarm mit einer au
ßerhalb des Pressensäulenbereichs verlaufenden vertikalen
Schwenkachse ist somit in hervorragender Weise ein seit
liches Einbringen des Rohlings zwischen die Werkzeugträ
ger bzw. Gesenke möglich, wobei durch die durch die Bo
genzähne definierte zentrische Rohlinglage innerhalb des
Rings die ausgezeichnete Möglichkeit gegeben ist, für den
den Ring tragenden Schwenkarm in der in die Presse einge
schwenkten Position einen Anschlag vorzusehen, der dann
die zentrische Lage des Rohlings innerhalb der Presse
exakt definiert. Die Bogenzähne werden sodann geöffnet,
so daß der Rohling auf der gewünschten Stelle des Unter
gesenks abgesetzt wird.
Wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Innen
durchmesser des Rings der Zentrier- und Beladeeinrichtung
größer ist als der Außendurchmesser des oberen Gesenks
und des dieses tragenden oberen Werkzeugträgers und die
Bogenzähne so bemessen sind, daß sie in Öffnungsposition
im wesentlichen in das U-Profil des Rings einfahren kön
nen, kann die Zentrier- und Beladeeinrichtung in ihrer
inneren Anschlagposition verbleiben, während der
erfindungsgemäße, einstufige Schmiede- bzw. Preßvorgang
durchgeführt wird, und sodann das fertig geschmiedete Rad
ergreifen und der Presse entnehmen, woraufhin ein neuer
Beladevorgang eingeleitet wird.
Diese erfindungsgemäße Zentrier- und Beladeeinrichtung
bewirkt somit in mehrfacher Hinsicht eine Vorrichtungs
vereinfachung gegenüber herkömmlichen Maschinen und zuge
hörigen Manipulatoren bzw. Förder- und Hebeeinrichtungen
sowie eine erhebliche Rüstzeitverkürzung auch beim Entla
den der Presse.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den übrigen Unteransprüchen sowie der nachfol
genden Beschreibung der beiliegenden Zeichnungen. Es zei
gen:
Fig. 1a die erfindungsgemäße Presse in der Beladephase,
in schematischem Längsschnitt;
Fig. 1b die in Fig. 1a dargestellte Presse in der Stauch
phase;
Fig. 1c die Vorrichtung gemäß den Fig. 1a und 1b in der
Füllphase;
Fig. 1d den unteren Teil der Vorrichtung gemäß den Fig.
1a, 1b und 1c in der Entladephase;
Fig. 2 einen separat handhabbaren Lochdorn, in
perspektivischer Darstellung;
Fig. 3 einen schematischen Horizontalschnitt durch die
Presse, wobei die Zentrier- und Beladeeinrichtung
sowohl in ihrer eingeschwenkten Zentrierposition
als auch gestrichelt in ihrer ausgeschwenkten
Ent- bzw. Beladeposition dargestellt ist; und
Fig. 4 die Zentrier- und Beladeeinrichtung gemäß Fig. 3
in vergrößerter Draufsicht.
Wie den Fig. 1a bis 1d zu entnehmen ist, besteht die er
findungsgemäße Schmiedevorrichtung 1 aus einer in ihrem
grundsätzlichen Aufbau bekannten Presse mit einer oberen
Werkzeugaufnahme 2, die unterseitig ein Obergesenk 3
trägt. Als Gegenwerkzeug wirkt ein feststehendes Unterge
senk 4, das auf einem unteren Werkzeugträger 5 (siehe
Fig. 1c) befestigt ist.
Nur insoweit kann der Aufbau der Presse als grundsätzlich
herkömmlich bezeichnet werden, denn bereits im Unter
schied zur bekannten Technik besitzen im Rahmen der Er
findung Ober- und Untergesenk 3 bzw. 4 bereits von Anfang
an die für die Endform des zu schmiedenden Rades erfor
derliche Negativform, d. h. aufgrund der nachstehend im
einzelnen noch zu erläuternden Verfahrensschritte und
Vorrichtungsmaßnahmen ist ein Gesenkwechsel während des
gesamten Schmiedevorgangs vom Rohling 6a bis zum fertig
geschmiedeten Rad 6d nicht erforderlich.
Der obere Werkzeugträger 2 besitzt eine zentrische Durch
gangsbohrung 7, die mit einer ebenfalls zentrischen, je
doch im Durchmesser etwas kleineren Durchgangsbohrung 8
im Obergesenk fluchtet. Durch diese Durchgangsbohrungen 7
und 8 kann von oben her ein Innenkolben 9 bewegt werden,
dessen Durchmesser so bemessen ist, daß er in der Durch
gangsbohrung 8 gleitend geführt werden kann.
Andererseits weist auch das Untergesenk 4 eine zentrische
Durchgangsbohrung 11 auf, die aus nachstehend noch zu er
läuternden Gründen einen noch größeren Durchmesser be
sitzt als die Durchgangsbohrung 7 im oberen Werkzeugträ
ger 2. Schließlich besitzt auch der untere Werkzeugträger
5 eine zentrische Durchgangsbohrung 12, die wiederum im
Durchmesser kleiner bemessen ist als die Durchgangsboh
rung 11 im Untergesenk 4, jedoch größer als die
Durchgangsbohrung 8 im Obergesenk 3. In der Bohrung 12 ist ein
hin- und herbeweglicher Ausstoßer 13 gelagert.
In den in den Fig. 1a, b und c veranschaulichten Schmie
dephasen liegt in der Bohrung 11 des Untergesenks 4 ein
Ausstoßring 14 auf dem Untergesenk 5 auf, d. h. der Außen
durchmesser des Ausstoßrings 14 entspricht dem Innen
durchmesser der Durchgangsbohrung 11 des Untergesenks 4
und ist damit größer als der Durchmesser der Durchgangs
bohrung 12, während der Innendurchmesser des Ausstoßrings
14 kleiner als der der zentrischen Durchgangsbohrung 12
ist und dem Durchmesser des zu lochenden Nabendurchgangs
15 für die später einzusetzende Radachse entspricht.
Sämtliche zuvor erläuterten Durchgangsbohrungen ein
schließlich des Ausstoßrings 14 und des Innenkolbens 9
sowie des Ausstoßers 13 sind zentrisch aufeinander ausge
richtet.
Zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehört vorzugsweise
eine in den Fig. 1a bis d im Querschnitt und in den Fig.
3 und 4 in Draufsicht dargestellte Zentrier- und Belade
einrichtung 16, die aus einem Ring 17 aus zu seinem Zen
trum hin offenem U-Profil besteht und drei in diesem Pro
fil zwischen den Profilschenkeln derart gelagerte Bogen
zähne 18 trägt, daß diese in der Ringebene verschwenkt
werden können. In Fig. 4 sind zwei von einer Vielzahl von
möglichen Schwenkpositionen der Bogenzähne 18 darge
stellt.
Die Bogenzähne bzw. Klemmbacken 18 besitzen eine derar
tige Form und Abmessung, daß sie, wie aus Fig. 4 hervor
geht, zumindest zum größten Teil in das U-Profil des
Rings 17 eingefahren werden können und damit der freie
Innendurchmesser der Zentrier- und Beladevorrichtung 17
einen möglichst großen, freien Durchgang besitzt, der aus
noch darzulegenden Gründen vorzugsweise größer als der
Außendurchmesser des Obergesenks 3 und des oberen Werk
zeugträgers 2 sein sollte. Über eine nicht näher darge
stellte Betätigungsvorrichtung können die drei Klemm
backen bzw. Bogenzähne 18 von außen bzw. über den sie
tragenden Ring 17 verstellt werden, und zwar gleichzeitig
und gleichförmig, so daß sie, wie ebenfalls aus Fig. 4
hervorgeht, den Rohling 6a fest, statisch bestimmt und
zentrisch zum Ring ausgerichtet erfassen können.
Die Zentrier- und Beladeeinrichtung 16 ist im dargestell
ten Ausführungsbeispiel, wie Fig. 3 zeigt, an einem
Schwenkarm 19 mit seitlich neben einer der Pressensäulen
21 vertikal verlaufenden Schwenkachse 22 befestigt, so
daß die Zentrier- und Beladeeinrichtung 16 aus der ge
strichelt dargestellten Ent- bzw. Beladeposition, in der
sie den neben der Presse angelieferten Rohling 6a in der
dargestellten und vorbeschriebenen Weise ergreift, sodann
horizontal in den Pressenbereich in die in durchgezogenen
Linien dargestellte Zentrierposition verschwenkt werden
kann, und zwar durch einen Anschlag od. dgl. Wegbegrenzung
exakt in eine zentrische Position innerhalb der Presse
für den zentrisch in der Beladeeinrichtung 16 gehaltenen
Rohling, d. h. der Rohling 6a zentriert zu den fluchtend
ausgerichteten Durchgangsbohrungen zwischen dem Ober- und
Untergesenk 3 bzw. 4 auf dem Untergesenk 4 abgelegt wer
den kann, wie dies aus Fig. 1a hervorgeht.
Fig. 1a zeigt ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Er
findung, nämlich einen quasi "losen" Lochdorn 23, der in
seinem grundsätzlichen Aufbau der Darstellung gemäß Fig.
2 entspricht und aus einem zylindrischen Fuß 23a sowie
einem ebenfalls zylindrischen, zentrisch dazu ausge
richteten Kopf 23b geringeren Durchmessers besteht. Der
Durchmesser des Fußes 23a ist so gewählt, daß er den Aus
stoßring 14 durch dessen zentrische Durchgangsbohrung
ebenso passieren kann, wie die sich nach unten anschlie
ßende Durchgangsbohrung 12 der unteren Werkzeugaufnahme
5. Der Durchmesser des Lochdornkopfes 23b entspricht etwa
dem der zentrischen Durchgangsbohrung 8 im Obergesenk 3,
so daß der Lochdorn zwar mit seinem Kopf 23b in das Ober
gesenk 3 eintauchen kann, jedoch nur bis zur Anlage des
Obergesenks 3 am Fuß 23a (siehe auch Fig. 1b). Im Zusam
menhang mit dem Lochdorn 23 ist noch zu erwähnen, daß
durch Variation seiner Fußlänge lf sich Toleranzen im
Blockausgangsvolumen in nachstehend noch zu beschreiben
der Weise ausgleichen lassen.
Wie aus Fig. 1a hervorgeht, wird der Lochdorn 23 mittels
eines vorzugsweise horizontal einschwenkbaren Trans
portarms 24 nach Beladen der Presse mit dem Rohling 6a
zentrisch auf diesem "lose" abgesetzt, d. h. als losgelöst
von anderen Maschinenteilen separates Werkzeug, und zwar
mit seinem Fuß 23a auf dem Rohling 6a zentrisch auflie
gend.
Zur erfindungsgemäßen Vorrichtung gehört schließlich noch
ein Außenring 25, der mittels an seiner Unterseite an
greifenden Hydraulikzylindern 26 heb- und senkbar ist.
Der Innendurchmesser des Außenrings 25 entspricht dem Au
ßendurchmesser des Untergesenks 4, so daß der Außenring
25 am Umfang des Untergesenks 4 entlang gleiten kann, und
ist kleiner als der Außendurchmesser des Obergesenks 3.
Anhand der Fig. 1a bis d werden nachfolgend die erfin
dungsgemäß in einem Zug durchzuführenden Schmiedephasen
beschrieben, die nach dem Stand der Technik nicht in ei
nem Arbeitsgang, sondern nur in mehreren Schritten, unter
brochen durch mehrere Gesenkwechsel durchgeführt werden
konnten:
In der in Fig. 1a dargestellten Position, d. h. bei hoch
gefahrenem Obergesenk 3 wird der zylinderförmige Rohling
(ca. 500-1.000 kg schwer) 6a mit allseitig entzunderter
Oberfläche und parallelen Stirnflächen mittels der in die
Pressenachse einschwenkbaren Zentrier- und Beladeeinrich
tung 16 in der zuvor beschriebenen Weise, nämlich allsei
tig umfaßt, unter die Presse gebracht und zentrisch auf
dem Untergesenk 4 abgesetzt. Daraufhin wird mittels des
Transportarms 24 der Lochdorn 23 zentrisch auf dem Roh
ling 6a abgelegt, woraufhin der Transportarm 24 zurückge
schwenkt wird, also außerhalb des Gesenkbereichs in seine
Ent- bzw. Beladeposition, und die Bogenzähne bzw. Klemm
backen 18 gelöst und in das U-Profil des Rings 17 einge
zogen werden. Der Innenkolben 9 befindet sich in dieser
Situation in hochgezogener Position, in der er mit seiner
abgesetzten Spitze 13a durch den Ausstoßring ragt und
diesem unterseitig mit seinem gegenüber der Spitze 13a
größeren Durchmesser anliegt.
Zur Wahl des Lochdorns 23 ist noch zu erwähnen, daß des
sen Fußlänge lf, wie bereits erwähnt, der Blockvolumento
leranz angepaßt ist, d. h. diese ausgleicht, indem die
Fußlänge nach dem Sägen und Wiegen des Blocks je nach
Über- oder Untergewicht entsprechend lang gewählt wird.
Je weniger Übergewicht nämlich der Block 6a besitzt, um
so länger wird der Fuß gewählt, also um so größer ist lf,
da dann nach Beendigung der nachfolgend beschriebenen
Stauchphase nur noch relativ wenig Material durch Lochen
dem Rohling abgenommen bzw. entfernt wird, da das Volumen
des Lochdornfußes 23a in der nachfolgend beschriebenen
Stauch- und Füllphase zum Verdrängungsvolumen beiträgt.
Das bedeutet gleichzeitig, daß für den jeweiligen
Schmiedeablauf der Lochdorn 23 das einzig auszuwechselnde
Teil in Anpassung an das Ausgangsgewicht des Rohlings 6a
ist, was wiederum den weiteren Vorteil hat, daß durch das
Auswechseln des separaten Lochdorns keine Verschleißpro
bleme auftreten und ein exaktes Füllen des durch die bei
den Gesenke 3 und 4 gebildeten Hohlraums neben einem ge
nauen Endgewicht garantiert ist.
Fig. 1b verdeutlicht die Stauchphase, während der die
obere Werkzeugaufnahme 2 mit dem Obergesenk 3 abgesenkt
wird und den Rohling 6a in seine Vorform 6b bringt, wobei
der Lochdornfuß 23a komplett in den Rohling eintaucht und
das Obergesenk 3 und Teile der oberen Werkzeugaufnahme 2
zumindest teilweise durch den Ring 17 der Zentrier- und
Beladeeinrichtung 16 fahren. Das Eintauchen des Lochdorn
fußes 23a in den gestauchten Rohling 6b wird durch Absen
ken des Innenkolbens 9 auf den Lochdornkopf 23b und wei
teres Eindrücken des Lochdorns 23 mittels des Innenkol
bens 9 erreicht. In dieser Phase zeigt sich bereits die
wichtige Funktion des Außenrings 25, der nämlich die ra
dial nach außen gerichtete Verformung des Rohlings 6a/6b
umfangsseitig begrenzt, d. h. das Material kann nicht über
den Innenumfang des Außenrings 25 hinausfließen, der
durch die Hydraulikzylinder 26 in seiner oberstmöglichen
Position gehalten wird, die in den Schmiedephasen durch
den Anschlag seiner Oberkante an der Unterseite des Ober
gesenks 3 definiert ist (siehe Fig. 1b).
Unterbrechungslos folgt nach dieser Stauchphase die in
Fig. 1c dargestellte Füllphase, während der das Oberge
senk 3 mit dem oberen Werkzeughalter 2 weiter abgesenkt
wird, bis der endgültig definierte Hohlraum zwischen den
beiden Gesenken 3, 4 völlig ausgefüllt ist.
Während dieses weiteren Absenkens des Obergesenks 3 wird
der Außenring 25 gegen seine nach oben gerichtete Vor
spannkraft nach unten gedrückt, bis er den Außenumfang
des Untergesenks 4 komplett umfassend und das Untergesenk
4 nach oben überragend auf dem unteren Werkzeugträger 5
aufliegt und somit in der in Fig. 1c dargestellten Posi
tion die Gesenkform zwischen Ober- und Untergesenk 3 bzw.
4 nach außen abschließend umgibt. Wenn das Obergesenk 3
seine untere Stellung erreicht hat - und somit auch ein
exakter Ausgleich der Blockvolumentoleranz erreicht ist -
also am Ende der Füllphase, die mit dem kompletten Aus
füllen der Gesenkform, wie sie in Fig. 1c dargestellt
ist, endet, beginnt der Lochvorgang, bei dem der zentri
sche Durchgang im Nabenbereich des geschmiedeten Rades
hergestellt wird, und zwar durch weiteres Absenken des
Innenkolbens 9 mit dem Lochdorn 23 in und durch das
Radmaterial, während welcher Phase der Ausstoßer 13 nach
unten zurückgezogen wird, so daß der Lochdorn 23 und der
von ihm ausgelochte Lochrest bzw. Putzen 27 durch die
zentrale Bohrung des Ausstoßrings 14 und die zentrale
Durchgangsbohrung 12 des unteren Werkzeugträgers 5 nach
unten herausfallen und abgeführt werden kann.
Der Rohling ist nun in einem Zuge in die geschmiedete
Radform gebracht worden und kann der Presse entnommen
werden. Dies geschieht durch Hochfahren des Ausstoßers
13, der mit seinem Absatz unterhalb seiner Spitze 13a in
Anlage an den Ausstoßring 14 gelangt, diesen bei weiterem
Hochfahren anhebt und damit auch das sich mit seiner Nabe
auf ihm abstützende Rad 6b (siehe Fig. 1d). Nun werden
die Klemmbacken bzw. Bogenzähne 18 der Zentrier- und Be
ladeeinrichtung 16 wieder nach innen eingefahren und um
greifen mit ihren Klemmflächen außenseitig das Rad 6d,
das dann nach Rückzug des Ausstoßers 13 horizontal seit
lich in die in Fig. 3 gestrichelt dargestellte Ent- bzw.
Beladeposition verschwenkt werden kann, in der durch Öff
nen bzw. Lösen der Klemmbacken bzw. Bogenzähne 18 das Rad
6d zum Abtransport freigegeben wird.
Damit ist das Schmieden des Rades aus einem zylindrischen
Rohling beendet, das erfindungsgemäß in einem Zuge ohne
die bisher notwendigen Gesenkwechsel durchgeführt werden
kann, so daß sogleich ein neuer Schmiedevorgang, beste
hend aus Beladen, Stauchen, Füllen und Entladen begonnen
werden kann.
Claims (32)
1. Verfahren zum Herstellen eines Rades, insbesondere
eines vorgeformten Eisenbahnrades (6d),
- - in einem Arbeitsgang, der
- - das Beladen der Presse mit einem Rohling oder Block (6a),
- - ein Vorformen durch Stauchen des Rohlings
- - ein anschließendes Füllen des Gesenkhohlraumes durch weiteres Pressen und
- - ein Lochen des vorgeformten Rades sowie
- - eine daraufhin erfolgende Entnahme des geschmie deten Rades (Entladen) umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Beladen unter zentrischer Ausrichtung eines
zylindrischen Rohlings oder Blocks erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Lochdorn im Rahmen des Belade
schritts zentrisch auf dem Rohling abgelegt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lochen während
des Füllens beginnt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blockvolumen
toleranz durch Abmessungswahl für den Lochdorn, ins
besondere seiner Fußlänge ausgeglichen wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ohne Gesenkwechsel
der Arbeitsgang vielmals durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Lochdorn und
der Putzen nach dem Füllen nach unten abgeführt wer
den.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet
daß die Abfuhr von Lochdorn und Putzen vor dem Entla
den erfolgt.
9. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 mit
- - einem Obergesenk (3) mit einer zentrischen Durch gangsbohrung (8),
- - einem Untergesenk (4) mit einer zentrischen Durchgangsbohrung (11),
- - einer Zentrier- und Beladeeinrichtung (16),
- - einem das Untergesenk im Umfangsbereich umgeben den und es überragenden Außenring (25) und
- - einem Lochdorn (23).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet
daß das an einer oberen Werkzeugaufnahme (2) gehal
terte Obergesenk (3) heb- und senkbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Außenring (25) die Obergesenkbewe
gungen zumindest streckenweise mitmacht.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring
(25) zumindest zeitweise mit dem Obergesenk (3) in
Wirkverbindung steht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wirkverbindung durch Anlage der Oberkante des
Außenrings (25) an der Unterseite des Obergesenks (3)
erreicht wird.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenring
(25) ständig unter nach oben gerichteter
Druckbeaufschlagung steht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch
hydraulische Druckbeaufschlagung.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch
mehrere den Außenring (25) unterseitig abstützende
Hydraulikzylinder (26).
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 16, gekennzeichnet durch einen mittels eines Ma
nipulators (Transportarm) (24) zentrisch auf dem Roh
ling ablegbaren, losen separaten Lochdorn (23).
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Lochdorn (23)
ein abgesetzter Vollzylinder ist, wobei der Bereich
größeren Durchmessers als Fuß (23a) sich dem Rohling
(6a) zunächst befindet.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fußhöhe bzw. -länge (lf) dem jeweils zu
verarbeitenden Rohling (6a) zum Ausgleich dessen Ge
wichtstoleranz angepaßt ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 19, gekennzeichnet durch einen den oberen Werk
zeugträger (2) und das Obergesenk (3) zentrisch
durchdringenden, zumindest zeitweise auf den Kopf
(23b) des Lochdorns (23) einwirkenden Innenkolben
(9).
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 20, gekennzeichnet durch einen den unteren
Werkzeugträger (15) und das Untergesenk (4) zentrisch
durchdringenden Ausstoßer (13).
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, gekennzeichnet durch
einen von der Ausstoßerspitze (13a) mitnehmbaren, auf
dem Untergesenk (4) bzw. dem unteren Werkzeugträger
(5) zentrisch ablegbaren Stütz- oder Ausstoßring
(14).
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 22, gekennzeichnet durch eine zentrische Dorn-
und Putzenabfuhr durch das Untergesenk (4) und den
unteren Werkzeugträger (5) hindurch.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 23, gekennzeichnet durch einen mehrere Klemm
backen tragenden Ring (17) als Zentrier- und Belade
einrichtung (16).
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (17) aus einem zu seinem Zentrum hin of
fenen U-Profil besteht.
26. Vorrichtung nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Klemmbacken aus in ihrem Endbereich
Klemmflächen aufweisenden, zum Ringzentrum hin ausge
richteten, im Ring (17) schwenkbeweglich gelagerten
Bogenzähnen (18) bestehen.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 24
bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken
bzw. Bogenzähne (18) gemeinsam und gleichförmig in
der Ringebene verstellbar sind.
28. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 24
bis 27, gekennzeichnet durch drei Klemmbacken bzw.
Bogenzähne (18).
29. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 24
bis 28, gekennzeichnet durch einen den Ring tragenden
Schwenkarm (19).
30. Vorrichtung nach Anspruch 29, gekennzeichnet durch
eine vertikale Schwenkachse (22) außerhalb des Pres
sensäulenbereichs.
31. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 24
bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurch
messer des Rings (17) größer als der Außendurchmesser
des Obergesenks (3) und des oberen Werkzeugträgers
(2) ist.
32. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 24
bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken
bzw. Bogenzähne (18) mindestens teilweise in das U-
Profil des Rings (17) tauchen können.
Priority Applications (5)
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---|---|---|---|
DE9316057U DE9316057U1 (de) | 1993-10-06 | 1993-10-06 | Vorrichtung zum Herstellen eines Rades, insbesondere eines vorzugsweise vorgeformten Eisenbahnrades |
DE4333944A DE4333944A1 (de) | 1993-10-06 | 1993-10-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines Rades, insbesondere eines vorzugweise vorgeformten Eisenbahnrades |
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CZ942460A CZ246094A3 (en) | 1993-10-06 | 1994-10-06 | Process for producing a wheel, particularly a pre-formed railway wheel and apparatus for making the same |
JP6242843A JPH07164094A (ja) | 1993-10-06 | 1994-10-06 | 車輪、就中特に予備成型した鉄道車両用車輪の製造方法と製造装置 |
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Family Applications (1)
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IT (1) | IT1274946B (de) |
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- 1994-10-05 IT ITRM940639A patent/IT1274946B/it active IP Right Grant
- 1994-10-06 JP JP6242843A patent/JPH07164094A/ja active Pending
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CZ246094A3 (en) | 1996-01-17 |
JPH07164094A (ja) | 1995-06-27 |
IT1274946B (it) | 1997-07-29 |
ITRM940639A0 (it) | 1994-10-05 |
ITRM940639A1 (it) | 1996-04-05 |
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