DE4333853A1 - Schmuck-Klipp - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schmuck-Klipp zur Befes­ tigung an der Nase oder am Ohr.

Bekannte Schmuck-Klipps bestehen aus einem ein- oder mehrteiligen Schmuckelement, an dem ein Stift befestigt ist, der durch ein Perforationsloch in der Nase oder dem Ohr des Trägers bzw. der Trägerin hindurchgesteckt und auf der Rückseite durch ein auf steckbares oder auf­ schraubbares Sicherungsteil fixiert ist. Die Notwendig­ keit der Gewebeperforation ist für viele Menschen eine Hemmschwelle, die sie vom Tragen derartiger Schmuck- Klipps abhält. Dabei ist nicht nur der Vorgang der Per­ foration unangenehm, sondern häufig entzündet sich die Haut im Lochbereich unter dem Einfluß des eingesetzten Stiftes. Wenn der Stift zur Schmerzverminderung und zur Ermöglichung des Abklingens der Entzündung längere Zeit aus dem Perforationsloch herausgenommen wird, besteht die Gefahr, daß es zuwächst oder sich zumindest ver­ kleinert, so daß das Wiedereinsetzen des Stiftes schwierig ist und die Manipulationen erneut Hautreizun­ gen hervorrufen. Bei perforierten Nasenflügeln kommt erschwerend das Durchstoßen des Schleimhautbereichs hinzu. Außerdem ist der eingesetzte Stift beim Naseput­ zen hinderlich und kann die Schleimhaut verletzen. Im übrigen ist das Anlegen des bekannten Schmuck-Klipps umständlich, weil das Sicherungsteil z. B. am Ohr "blind" auf den Stift aufgesetzt werden muß, was wegen der sehr kleinen Abmessungen von Stift und Sicherungs­ teildurchlaß nicht einfach ist.

Bei Ohr-Klipps ist es bekannt, anstatt eines Stiftes mit Sicherungsteil eine Federklammer an dem Schmuck­ element anzubringen, die sich federnd an dem Ohrläpp­ chen festklemmt. Allerdings sind derartige Ohr-Klipps teuer. Außerdem ist ihr Halt an dem Ohr nicht zuver­ lässig, weil die Spannkraft der Federklammer im Laufe der Zeit von dem Träger bzw. der Trägerin unbemerkt nachläßt und der Ohr-Klipp abrutscht. Der Aufbau der Federklammer verlangt eine gewisse Technik, die sich bei einem Ohr-Klipp auf der Rückseite des Ohrläppchens verstecken läßt, die jedoch bei Anwendung einer solchen Federklammermechanik in der Nase nicht nur sichtbar, sondern auch störend ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schmuck-Klipp zu schaffen, der ohne Gewebeperforation sowohl an der Nase als auch am Ohr einfach anbringbar ist.

Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schmuck-Klipp in Gestalt eines offenen Bügels aus plastisch biegbarem Material mit zwei Schenkeln, die gegen die Innen- und Außenfläche einer Wand der Nase oder des Ohres eines Trägers (einer Trägerin) anklemmbar sind.

Der anklemmbare Schmuck-Klipp wird an einer gewünschten unperforierten Stelle der Nase oder des Ohres so an­ gesetzt, daß der Bügel den Rand z. B. des Nasenflügels, des Ohrläppchens oder eines Teiles der Ohrmuschel um­ greift. Sodann werden die beiden Schenkel gegeneinander gedrückt, wobei sich der Abstand zwischen den Enden der beiden Schenkel verkleinert und z. B. das Ohrläppchen zwischen ihnen fest eingeklemmt wird. Da die Klemmung nicht als vorgegebene Federspannung, sondern als nach der subjektiven Empfindung des Schmuck-Klipp-Trägers von diesem selbst eingestellte, unveränderliche Klemm­ kraft wirksam ist, ist sie für den Träger praktisch nicht spürbar und der Schmuck-Klipp stört ihn nicht. Diese Befestigungsart ist langzeitig zuverlässig, da das plastisch biegbare Material nicht ermüdet. Ohne gegebenenfalls schmerzhafte Perforation der Haut kann der erfindungsgemäße Schmuck-Klipp an beliebigen Stel­ len der Nase und des Ohres angebracht werden, wodurch sich eine große Vielfalt von Variationsmöglichkeiten ergibt, die der Phantasie des Trägers freien Spielraum läßt. Mit dem Wegfall von Perforationen entfällt auch die Gefahr von Entzündungen der Haut.

Der Bügel hat vorzugsweise C- oder U-Form, so daß er ein harmonisch geformtes Teil ohne Vorsprünge bildet, die Verletzungen, z. B. im Bereich der Nasenschleim­ haut, verursachen könnten. Unter den Begriff "C-förmi­ ger Bügel" fällt auch ein Ring mit einer Lücke, an der die beiden Schenkelenden durch plastische Biegung des Bügels in die Haut hineindrückbar sind. Bei einem "U- förmigen Bügel" mit vorzugsweise gerundeter Basis bil­ den die beiden Schenkel eine Maulöffnung, in der die Wand der Nase oder des Ohres eingeklemmt wird. Bevor­ zugt haben beide Schenkel etwa gleiche Länge. Sie kön­ nen gerade sein oder es kann mindestens ein Schenkel eine gegen den anderen Schenkel gerichtete Krümmung aufweisen, die sich in die Haut hineinwölbt und den Halt des Schmuck-Klipps verbessert.

Der Schmuck-Klipp kann so ausgestaltet sein, daß minde­ stens einer der beiden Schenkel mindestens ein schmüc­ kendes Dekorationselement aufweist. Bei nur einem Deko­ rationselement wird beispielsweise bei Anbringung an dem Nasenflügel der geschmückte Schenkel an der Außen­ seite des Nasenflügels angebracht, während der andere Schenkel sich innen befindet. Wenn beide Schenkel ein schmückendes Dekorationselement aufweisen, können z. B. beide Schenkel mit je einer Drahtspirale oder dgl. ver­ ziert sein, so daß z. B. das Ohrläppchen auf der Vor­ der- und auf der Rückseite ein Dekorationselement auf­ weist.

Am Ende mindestens eines der Schenkel ist vorteil­ hafterweise eine bauchige oder abgeflachte Verdickung ausgebildet. Diese verbessert die Eindringung des be­ treffenden Schenkelendes in die Hautoberfläche und er­ höht die Klemmhaftung. Außerdem wird hierdurch jegliche Verletzungsgefahr ausgeschlossen.

In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann mindestens einer der beiden Schenkel mehrarmig ausgebildet sein. Durch die Mehrarmigkeit des Schenkels erhält dieser mehrere Andrückpunkte, die mit einem oder mehreren Andrückpunkten des gegenüberliegenden Schen­ kels zusammenwirken, wodurch die Haltekraft verbessert wird.

Als plastisch verformbares Material dient biegbarer Draht aus Edelmetall, vorzugsweise Silberdraht, oder Kunststoff, das die Anforderungen der weichen Ver­ formbarkeit und der Hautverträglichkeit gleichermaßen erfüllt.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin­ dung schematisch dargestellt.

Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausfüh­ rungsform eines Schmuck-Klipps;

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Schmuck-Klipp nach Fig. 1;

Fig. 3 eine etwas abgewandelte Ausführung eines Schmuck-Klipps;

Fig. 4 einen Schmuck-Klipp mit zwei Dekorationselemen­ ten;

Fig. 5 einen ringförmigen Schmuck-Klipp und

Fig. 6 einen Schmuck-Klipp mit einem mehrarmigen Bü­ gelschenkel.

Gemäß Fig. 1 und 2 besteht ein Schmuck-Klipp aus bieg­ barem Draht, vorzugsweise 0,8 mm starkem, verhärtetem Sterling-Silberdraht, der zu einem Bügel 10 gebogen ist. Drahtmaterial mit gleichen oder ähnlichen plasti­ schen Verformbarkeitseigenschaften wird bei allen ge­ zeigten Ausführungsformen verwendet. Der Bügel 10 hat im wesentlichen U-Form. Zwei Schenkel 11 und 12 sind an einem Ende durch eine gerundete Basis 13 miteinander verbunden. Der eine Schenkel 11 kann eine in Richtung des anderen Schenkels 12 weisende leichte Krümmung auf­ weisen und an seinem Ende eine kugelförmige Verdickung 14 tragen, die an den Bügel 10 angeformt ist. Am ande­ ren Schenkel 12 ist ein beliebig gestaltetes, an der Innenfläche vorsprungloses, schmückendes Dekorations­ element 15 angeordnet, das der Verdickung 14 des Schen­ kels 11 gegenüberliegt. Zur Befestigung des Schmuck- Klipps, z. B. an einem Nasenflügel, wird der Bügel 10 auf den Rand des Nasenflügels aufgeschoben, bis die maximale Einstecktiefe erreicht ist. Sodann werden die Schenkel 11 und 12 gegeneinander gedrückt, wobei sich der Bügel 10 plastisch verformt. Die kugelförmige Ver­ dickung 14 und das Dekorationselement 15 sowie Teile der Schenkel 11 und 12 klemmen die Nasenwand zwischen sich ein und fixieren auf diese Weise den Schmuck-Klipp am Nasenflügel. Zur Abnahme des Schmuck-Klipps werden die Schenkel 11 und 12 geringfügig aufgebogen, so daß der Bügel 10 von der Nase freikommt. Der Schmuck-Klipp läßt sich beliebig häufig anlegen und abnehmen, ohne daß die Haltekraft des plastisch biegbaren Bügels 10 nachläßt.

Der Schmuck-Klipp des Beispiels nach Fig. 3 ist aus einem U-förmigen Bügel 20 aus biegbarem Draht gebildet, dessen Schenkel 21, 22 gerade und zueinander etwa pa­ rallel verlaufen. Eine gerundete Basis 23 verbindet das eine Ende der beiden Schenkel 21, 22 miteinander. Ein Dekorationselement 25 am Schenkel 22 kann ein knopf- oder plattenförmiger, verzierter Körper sein, an dem ein nicht gezeichnetes Gehänge angebracht sein kann, das die Schmuckwirkung des Schmuck-Klipps erhöht. An dem freien Ende des Schenkels 21 befindet sich eine ab­ geflachte Verdickung 24, die dem Dekorationselement 25 gegenüberliegt und mit diesem zwei Druckbacken bildet, zwischen denen ein Nasenflügel oder das Ohrläppchen eingeklemmt werden.

Bei dem Beispiel nach Fig. 4 sind an den beiden Schen­ keln 31 und 32 eines U-förmigen Bügels 30 mit gerun­ deter Basis 33 als Dekorationselemente 35 Spiralen be­ festigt. Die Spiralen haben gleiche Größe und sind zu­ einander symmetrisch angeordnet, so daß bei Anbringung eines derartigen Schmuck-Klipps, z. B. am Ohrläppchen, auf der Rückseite und auf der Vorderseite des Ohrläpp­ chens ein Dekorationselement 35 sichtbar ist.

Eine weitere Möglichkeit der Ausbildung eines Schmuck- Klipps ist in Fig. 5 gezeigt. In diesem Fall ist ein C- förmiger Bügel 40 aus Draht als Kreisring gestaltet, der Schenkel 41 und 42 aufweist, die in kugelförmigen Verdickungen 44 enden, welche einander an einer Lücke 46 direkt gegenüberliegen. Die Kreisringform des Bügels 40 dient lediglich als Beispiel für ähnliche Formen, die C-förmig gestaltet sind und auch in abgeknicktem Linienverlauf geführt sein können.

In Fig. 6 ist eine Ausführungsmöglichkeit gezeigt, bei der ein U-förmiger Bügel 50 zwar mit zwei Schenkeln 51, 52 ausgestattet ist, bei der jedoch der eine Schenkel 51 aus zwei Armen 51a und 51b gebildet ist. An den En­ den der Arme 51a und 51b befinden sich Verdickungen 54. Der Schenkel 52 trägt ein Dekorationselement 55. Dieses kann gegebenenfalls auch an den Armen 51a und 51b des Schenkels 51 angeordnet sein. Die beiden Arme 51a und 51b liegen auf einer gemeinsamen Linie nebeneinander, die zur Ebene der U-Form des Bügels 50 quer verläuft, so daß sich mit dem Schenkel 52 drei Andrückstellen ergeben, von denen zwei auf der einen Seite z. B. eines Ohrläppchens und einer auf der gegenüberliegenden Seite des Ohrläppchens liegen. Diese Ausbildung erhöht die Haltbarkeit der Klemmverbindung des Bügels 50 an der Wand der Nase oder des Ohres.

Claims (6)

1. Schmuck-Klipp in Gestalt eines offenen Bügels (10) aus plastisch biegbarem Material mit zwei Schen­ keln (11, 12), die gegen die Innen- und Außenflä­ che einer Wand der Nase oder des Ohres eines Trä­ gers anklemmbar sind.

2. Schmuck-Klipp nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Bügel (10; 20; 30; 40; 50) C- oder U-Form hat.

3. Schmuck-Klipp nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Schenkel (11, 12) mindestens ein schmückendes De­ korationselement (15) aufweist.

4. Schmuck-Klipp nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende mindestens eines der Schenkel (11, 12; 21, 22; 41, 42; 51, 52) eine bauchige oder abgeflachte Verdickung (14; 24; 44; 54) ausgebildet ist.

5. Schmuck-Klipp nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der beiden Schenkel (51, 52) mehrarmig ausgebildet ist.

6. Schmuck-Klipp nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das plastisch ver­ formbare Material biegbarer Draht aus Edelmetall, vorzugsweise Silberdraht, oder Kunststoff ist.