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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Vorrichtung zur Befestigung
einer Trachealkanüle
und gehört
zu dem Gebiet der Tracheostomaröhrenhalter.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Halteband für eine Tracheostomaröhre oder Trachealkanüle für tracheotomierte
Patienten.
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Hintergrund der Erfindung
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Aufgrund
von Krankheiten ist es manchmal notwendig, dass eine Person tracheotomiert
wird, d.h. eine Öffnung
wird in der Kehle der Person zu deren Luftröhre (Trachea) chirurgisch hergestellt.
Es gibt verschieden Ursachen dafür,
z.B. kann es erwünscht
sein, dass die Atmung erleichtert werden soll, oder dass nach einem
schweren Unfall für
die Behandlung in einem Beatmungsgerät eine direkte Verbindung mit
der Trachea notwendig ist. Andere Gründe können das Auftreten von Asthmaanfällen, Lungenkrankheit
oder Schlafapnoe bei sehr schwergewichtigen Personen sein. Bei manchen
Patienten ist es auch notwendig, operativ den Larynx zu entfernen
(Laryngektomie). Entsprechend der allgemein verwendeten Terminologie
ist eine tracheotomierte Person eine Person, die eine Tracheotomie
hat und noch den Larynx (mit Epiglottis und Stimmbändern) besitzt,
während
eine laryngektomierte Person eine Person ist, die eine Tracheotomie
hat, aber deren Larynx in einer Operation entfernt worden ist.
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Nach
erfolgter Tracheotomie atmet die Person durch die Tracheotomie normalerweise
ein und aus. Damit das Atmen für
den einer Laryngektomie unterzogenen Patienten nach der Operation
noch möglich
ist, wird ein so genanntes Tracheostoma an der Außenseite
der Kehle geöffnet.
In das Tracheostoma kann eine Tracheostomaröhre eingesetzt werden, um eine
distale Verbindung zur Trachea herzustellen, und um eventuell ein
proximales Filtergehäuse
aufzunehmen. Die Tracheostomaröhre
muss auf eine geeignete Weise am Patientenhals befestigt werden.
Zu diesem Zwecke sind Haltebänder
entwickelt worden.
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Stand der Technik
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Zum
Stand der Technik wurden verschiedene Tracheostomaröhrenhalter
ermittelt, wobei die Schriften
US
4,331,144 ,
US 5,529,062 ,
US 5,671,732 sowie WO 2005/084740
den derzeitigen Stand der Technik darstellen. In den Beschreibungen dazu
werden Ausführungen
genannt, welche sämtliche
eine Tracheostomaröhre
oder eine Trachealkanüle
an einem unelastischen Halsband mithilfe von Klettbandstreifen befestigen.
Hierbei wird jeweils ein Klettbandstreifen durch einen jeweiligen
Schlitz in einem seitlichen Flügel
der Tracheostomaröhre
geführt und
auf sich selbst zurückgeführt und
somit die Tracheostomaröhre
am Halteband befestigt.
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Das
Halteband gemäß der Schrift
US 4,331,144 weist elastische
Eigenschaften auf, indem ein Gummibandelement im Halteband festgenäht ist. Das
Halteband ist zweigeteilt und wird mithilfe eines Klettverschlusses
geschlossen.
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Des
Weiteren sind andere Haltebänder
gewerblich erhältlich.
Ein Typ besteht aus einem schmalen Band, welches mit scharfkantigen
Haken versehen ist. Die Haken werden am Band dadurch befestigt,
dass das das Band durch eine Schnalle an den Haken geführt wird.
Ein weiterer Typ besteht aus einem einteiligen Band, welches Band
der Trachealkanüle
mithilfe eines Klettverschlusses befestigt wird.
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Sämtliche
bekannten Haltebänder
weisen jedoch erhebliche Nachteile auf.
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So
sind z.B. die Klettbandstreifen schmal und haben scharfe Seitenkanten.
Dies verursacht Bruchstellen und Risse an den Flügeln der Trachealkanülen, insbesondere
wenn die Flügel
aus Silikongummi hergestellt sind. Die Ursache für die Brüche und Risse sind die scharfkantigen
Seiten der Klettbänder,
die durch die Schlitze in den Flügeln
geführt sind.
Die Seitenkanten wirken wie eine feinzahnige Säge. Die oben genannten scharfkantigen
Haken haben den gleichen negativen Effekt auf die Flügel.
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Die
scharfen Kanten könne
auch zu Hautabschürfungen
am Hals in der Nähe
des Tracheostomas durch Bewegungen des Patienten führen. Dies wird
durch den Patienten als unangenehm empfunden und kann zu Infektionen
und weiteren Komplikationen führen.
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Die
Haltebänder
sind teuer in der Herstellung, beispielsweise aufgrund der vielen
einzelnen Elemente und der notwendigen Montageschritte. So ist beispielsweise
das federnde Gummiband sowohl teuer, wenig ästhetisch und plump.
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Außerdem sind
die Haltebänder
klobig und haben kein ansprechendes Design.
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Des
Weiteren sind die Bänder
im Allgemeinen sehr breit und verringern ihre Breite erst sehr nahe
an der Trachealkanüle.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile der herkömmlichen
Vorrichtungen, die zur Halterung einer Tracheostomaröhre dienen,
zu überwinden
und eine patientenfreundliche Lösung
anzugeben.
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Die
oben genannte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Vorrichtung der
Erfindung die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erhalten hat.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
beispielhaften Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden,
wobei auf die beliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird.
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Es
zeigen:
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1 die
Elemente einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Haltebandes
sowie eine beispielhafte Trachealkanüle,
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2 eine
perspektivische Ansicht mit den Haltebandelementen gemäß 1,
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3 eine
perspektivische Ansicht mit den zusammengefügten Haltebandelementen gemäß 2,
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4 eine
perspektivische Ansicht mit den Haltebandelementen gemäß 2 und
der Trachealkanüle
gemäß 1,
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5 eine
perspektivische Ansicht mit den Haltebandelementen gemäß 2 und
einer alternativen Trachealkanüle,
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6 die Elemente einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Haltebandes
in weiteren Ansichten,
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7 eine
perspektivische Ansicht mit einem beispielhaften Befestigungshaken
an einem Ende des Haltebandes zur Befestigung der Trachealkanüle am Halteband,
und
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8 eine
Schnittansicht des Befestigungshakens aus 7.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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In
der 1 werden die Bestandteile einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,
sowie eine beispielhafte Tracheostomieröhre oder Trachealkanüle gezeigt.
Genauer zeigt 1 ein erstes, längliches,
flaches Haltebandelement 10 mit einem endseitigen ersten
hakenförmigen
Halteelement 13 zur Befestigung an einer Trachealkanüle 30.
Das ersten hakenförmigen
Halteelement 13 passt in einen ersten Schlitz 32 in
einem ersten seitlichen Flügel 31 der Trachealkanüle 30.
Ein zweites, längliches,
flaches Haltebandelement 20 weist ein endseitiges zweites hakenförmiges Halteelement 23 zur
Befestigung an der Trachealkanüle 30 auf.
Das zweite hakenförmige Halteelement 23 passt
in einen zweiten Schlitz 34 in einem zweiten seitlichen
Flügel 33 der
Trachealkanüle 30.
Das zweite Haltebandelement 20 umfasst außerdem ein
Klettverschlusselement 21 zur Befestigung am ersten Haltebandelement 10.
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Eines
oder beide der Haltebandelemente 10, 20 sind aus
einem elastischen, federnden Material aufgebaut, um hohe Belastungen
auf die Trachealkanüle 30 bei
starken Kopfbewegungen zu vermeiden. Dies ist wesentlich kostengünstiger
als ein separates Gummielement, gemäß dem Stand der Technik. Dadurch
dass das erfindungsgemäße Halteband
somit in sich selbst federnde Eigenschaften aufweist, erhält man eine
preiswerte und kompaktere, leicht herzustellende Lösung, ohne
ein separates, an das Halteband aufgenähtes Federelement zu benötigen.
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Die
in 1 dargestellte Trachealkanüle 30 weist ein Rohrelement 35 auf,
welches wenn es in das Tracheostoma eingesetzt ist, zur Trachea
gewandt ist. Des Weiteren umfasst die Trachealkanüle 30 eine
proximale Öffnung 36,
zwei seitliche Halteflügel 31, 33,
mit jeweiligen Befestigungsschlitzen 32, 33 auf.
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Die
Befestigung der Trachealkanüle
am Halteband geschieht mithilfe von geschmeidigen biegsamen hakenförmigen Halteelementen 13, 23 aus
Plastik, welche an die Haltebandelemente geschweißt sind.
Die Verschweißung
der Halteelemente an das Band stellt eine Lösung dar, die sowohl preiswert,
sicher, zuverlässig
und ästhetisch
ansprechend ist. Die Haltelemente 13, 23 könne alternativ
auch mit dem Band verklebt werden oder an diesem angenäht sein. Die
Ausformung mit sanften Übergängen ohne scharfe
Kanten der hakenförmigen
Halteelemente, siehe 7 und 8, stellt
sicher, dass die Flügel der
Trachealkanüle
nicht beschädigt
werden. Dies ist insbesonders wichtig, wenn die Flügel 31, 33 aus
einem weichen Material, wie beispielsweise Silikongummi, ausgeführt sind.
Genauer bestehen die Halteelemente aus einem am jeweiligen Halteband
befestigten Hakenunterteil, einem Steg, und einem Hakenoberteil.
Dies ist anhand des Hakenelementes 23 in den 7 und 8 illustriert,
wobei das Hakenelement 23 ein Hakenunterteil 231,
einen Steg 232 und ein Hakenoberteil 233 umfasst.
Der Steg 233 verbindet das Hakenunterteil 231 mit
dem Hakenoberteil 233. Hier wird die Ausführung ohne
scharfe Kanten besonders deutlich.
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Die
eine Oberfläche
des ersten Haltebandelementes 10 ist als der erste Teil
eines Klettverschlusses, bekannt unter dem Markennamen VELCRO®, ausgeführt, d.h.
aus einem geeigneten Textilmaterial. Genauer ist die Oberfläche als
eine Oberfläche
mit textilen Ösen
oder Schlaufen ausgebildet, in welche dann Haken eines entsprechenden
zweiten Klettverschlusselementes eingreifen können. Im vorliegenden Fall
weist das zweite Haltebandelement 20 ein entsprechendes
Klettverschlusselement 21 mit Klett-Haken auf. Die Klettverschlusshaken
des Klettverschlusselementes 21 werden an den oben beschriebenen
Schlaufenteil befestigt, wenn der Patient das Band um seinen Hals
anbringt. Das Klettverschlusselement 21 ist beispielsweise
mit dem Bandelement verschweißt,
verklebt oder daran festgenäht. Somit
können
das erste Haltebandelement 10 und das zweite Haltebandelement 20 mithilfe
des Klettverschlusses miteinander verbunden werden, wie dies in 3 dargestellt
ist. Da die komplette vom Patientenhals abgewandte Oberfläche des
ersten Haltebandelementes 10, welche zum Klettverschlusselement 21 des
zweiten Haltebandelementes 20 gewandt ist und mit Letzteren überlappend
um den Patientenhals und an diesen anliegend befestigt wird, als
Schlaufen-Klettverschlusselement ausgebildet ist, kann das erste
Klettverschlusselement 21 Klettverschlusselement 21 Haltebandelement 10 auf
eine gewünschte
Länge abgeschnitten
werden. Dies kann der Patient selber vornehmen und somit kann mit
einer Haltevorrichtung 10, 20 ein breites Patientenspektrum
versorgt werden, ohne dass Spezialanpassungen notwendig sind.
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Das
Halteband weist eine betont, sich deutlich verjüngende Form am jeweiligen zur
Trachealkanüle
gewandten Ende, wie in den Abbildungen zu erkennen ist. Im Gegensatz
dazu den Konstruktionen gemäß dem Stand
der Technik, wo der Anschluss mit einem sehr steilen Winkel geschieht,
bietet die vorliegende Ausführungsform
eine vom Anwender in größerer Ausdehnung
akzeptierten und bevorzugten Form. Die Anwender möchten nämlich nur
sehr ungern zeigen, dass sie überhaupt
eine Anordnung in dieser Körperregion
benutzen. Die sich verjüngende Form
bietet somit ein mehr diskretes Halteband, das im Kehlenbereich
des Patienten weniger aufdringlich und auffällig ist.
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6a–d zeigen
die verbundenen ersten und zweiten Haltebandelemente 10, 20 jeweils
in einer ersten Seitenansicht (6a), einer
Draufsicht (6b), einer zweiten Seitenansicht
(6c) und einer Ansicht von unten betrachtet 6d).
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In 4 wird
illustriert, wie die Elemente 10, 20, 30 miteinander
verbunden sind, wenn sie um den Hals eines Patienten gelegt werden.
Der Patientenhals ist nicht dargestellt, befindet sich aber innerhalb der
beiden Haltebandelemente, wobei diese an den Hals anliegen. Wenn
die Haltevorrichtung auf diese Art und Weise vom Patienten getragen
wird, ist die Trachealkanüle 30 somit
im Tracheostoma von den beiden miteinander verbundenen elastisch
federnd um den Hals des Patienten gelegten Haltebandelementen 10, 20 gesichert.
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In 5 wird
eine alternative Trachealkanüle 40 gezeigt,
die anstatt des gebogenen Rohrabschnittes 35 der obigen
Trachealkanüle 30,
eine gerade Ausformung des in das Tracheostoma einführbaren Rohrelementes
aufweist.
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Die
am Patientenhals anliegenden Oberflächen der Haltebandelemente
sind vorzugsweise aus einem patientenfreundlichen, weichen Textilmaterial gefertigt.
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Der
Fachmann wird nachvollziehen können, dass
offensichtliche Modifikationen der beschriebenen Beispiele möglich sind,
ohne vom Umfang der beigefügten
Ansprüche
abzuweichen.
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- 10
- erstes
Haltebandelement
- 13
- erstes
hakenförmiges
Halteelement
- 20
- zweites
Haltebandelement
- 21
- Klettverschlusselement
(Haken)
- 23
- zweites
hakenförmiges
Halteelement
- 30
- Trachealkanüle
- 31
- erster
seitlicher Trachealkanülenflügel
- 32
- Schlitz
- 33
- erster
seitlicher Trachealkanülenflügel
- 34
- Schlitz
- 35
- Röhre zur
Trachea
- 36
- proximale Öffnung
- 40
- Trachealkanüle
- 231
- Hakenunterteil
- 232
- Steg
- 233
- Hakenoberteil