DE4333709C2 - Verfahren zum Herstellen einer Kalibrierprobe, insbesondere für die Emissionsspektroskopie, und damit hergestellte Kalibrierprobe - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Kalibrierprobe, insbesondere für die Emissionsspektroskopie, und damit hergestellte KalibrierprobeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ver
fahren zum Herstellen einer Kalibrierprobe, insbesondere für die Emis
sionsspektroskopie, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie aus
DE 40 32 322 A1 bekannt, und eine damit hergestellte
Kalibrierprobe, wobei die Kalibrierprobe als Inhalts
stoffe einen Grundwerkstoff und wenigstens ein Legierungs
element aufweist.
Mittels der Emissionsspektroskopie kann die Zusammensetzung
von metallischen Werkstoffen, beispielsweise Aluminiumwerk
stoffen, qualitativ und/oder quantitativ ermittelt werden.
Dabei wird die zu untersuchende Probe örtlich zur Emission
von Strahlen angeregt, indem sie beispielsweise durch Funken
entladung, Lichtbogen oder Laser punktförmig erhitzt wird.
Das sich anschließende Spektralanalyseverfahren als solches
ist allgemein bekannt und braucht an dieser Stelle nicht
näher erläutert zu werden.
Um qualitive und/oder quantitative Aussagen über die Zusam
mensetzung der Probe aus dem durch die Analyse erhaltenen
Spektrum machen zu können, ist es erforderlich, das Spektral
analysegerät in regelmäßigen Zeitabständen, beispielsweise
täglich, zu rekalibrieren und/oder eine Grundeinstellung vor
zunehmen. Dazu werden als Kalibrierproben sogenannte Rekali
brierproben oder Kalibrierstandards verwendet, die bekannte
Zusammensetzungen aufweisen. Ein Kalibrierstandard besitzt
dabei eine genau definierte Zusammensetzung, während eine
Rekalibrierprobe lediglich eine bekannte, dem Kalibrierstan
dard angepaßte Zusammensetzung aufweist. Außer für eine
Grundeinstellung ist es daher ausreichend, für
die Kalibrierung eines Spektralanalysegerätes eine Rekali
brierprobe zu verwenden. Im folgenden wird überwiegend
von einer Kalibrierprobe gesprochen.
Die Kalibrierproben werden entsprechend der normalen Meß
methode ebenfalls örtlich zur Emission von Strahlen angeregt
und einer anschließenden Spektralanalyse unterzogen. Aus
dem daraus erhaltenen Spektrum kann eine Zuordnung der
Wellenlänge und der Intensität der emittierten Strahlung zu
einem Inhaltsstoff und dessen Gewichtsanteil erfolgen.
Im allgemeinen wird dabei so vorgegangen, daß eine sogenann
te Niedrig- und Hochprobe zur Kalibrierung des Spektralanaly
segerätes verwendet werden. Die Hochprobe enthält dabei
einen hohen Gewichtsanteil des betreffenden Legierungsele
ments bzw. der Legierungselemente, während die Niedrigprobe
lediglich einen sehr geringen Anteil aufweist. Durch die er
haltenen Meßwerte können beispielsweise durch Interpolation
beliebige Zwischenwerte ermittelt werden, die bei der Unter
suchung von Proben auftreten können.
Für exakte Messungen ist es daher zum einen erforderlich,
daß die Kalibrierproben hinsichtlich der Genauigkeit der
mengenmäßigen Zusammensetzung den gestellten Anforderungen
genügen. Zum anderen ist es erforderlich, daß die Inhalts
stoffe in der Kalibrierprobe gleichmäßig verteilt sind, da
bei dem Analyseverfahren lediglich eine örtliche Anregung erfolgt, so daß bei evtl.
Inhomogenitäten der Kalibrierprobe nicht alle Inhaltsstoffe oder nur ein nicht
repräsentativer Bruchteil derselben im Spektrum wiedergegeben sein könnten. Dies würde
zu einer Verfälschung der zugrundeliegenden Kalibrierkurve des Spektralanalysegerätes
führen, wodurch teilweise erhebliche Fehler der Analysedaten der zu untersuchenden
Proben verursacht werden könnten.
Inhomogenitäten treten insbesondere bei der Herstellung von Kalibrierproben mittels
Gießen auf, da z. B. durch unterschiedliche Erstarrungsgeschwindigkeiten der Inhaltsstoffe,
beispielsweise von Aluminium-Silicium-, Aluminium-Blei- oder Aluminium-Zinn-
Legierungen, Seigerungen gebildet werden. Zur Vermeidung derartiger Inhomogenitäten ist
es aus der eingangs genannten DE 40 32 322 A1 bekannt,
einen Kalibrierstandard für Metalle und Legierungen aus Metallkörpern als
Schnellverfestigungsprodukte herzustellen. Als Metallkörper kommen beispielsweise
Körner, Folien, Stäbe, Drähte oder ein Pulver zur Anwendung. Eine Standardprobe wird
dann durch Mischen und Formen der Metallkörper erhalten.
Ein solcher o. g. Metallkörper kann mittels direktem Abschreckungsgießverfahren oder auch
durch feine Pulverisierung des gegossenen Barrens hergestellt werden. Bevorzugt wird ein
feines Pulver, das durch schnelle Verfestigung eines Metalls mittels eines
Zerstäubungsprozesses hergestellt ist.
Beispielsweise wird gezeigt, wie eine Al-Legierungsschmelze durch Rotation eines
perforierten Schmelztiegels gesprüht wird. Man erhält granulare bzw. körnige Metallkörper
mit Korngrößen von 0,3 bis 3 mm bei einer Kühlrate von 100 bis 1000 K/s. Diese
Metallkörper werden im Anschluß durch Extrusion oder Pressen zu einem Stab kompaktiert
und dann in gewünschte Längen zugeschnitten, um Kalibrierproben zu erhalten.
Es kann jedoch bei der Herstellung der Kalibrierproben gemäß diesem Verfahren nicht
ausgeschlossen werden, daß während der Vielzahl der Verfahrensschritte
(Metallkörperherstellung, Mischen, Formen bzw. Metallkörperherstellung, Kompaktieren)
Gaseinschlüsse gebildet werden können, die sich bei den Kalibriermessungen für das
Spektralanalysegerät negativ auswirken können. Ferner besteht ein Nachteil in der Vielzahl
der Verfahrensschritte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfacheres Verfahren zur Herstellung von
Kalibrierproben für die Emissionsspektroskopie zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß
bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
durch die in seinem kennzeichnenden Teil
angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen sind
in den anhängigen Ansprüchen angegeben.
Dadurch, daß der Abstand zwischen der Zerstäubervor
richtung und der jeweils der Zerstäubervorrichtung zugekehr
ten Oberfläche der Auffangvorrichtung bzw. des Vorformlings
im wesentlichen konstant gehalten wird, in dem die Auffang
vorrichtung in Abhängigkeit von der Dicke des Vorformlings
relativ zum Zerstäuber von diesem abgezogen wird,
sind die zerstäubten Teilchen jeweils bezüglich ihrer Ver
weilzeit, Auftreffgeschwindigkeit und Auftrefftemperatur
gleichen Bedingungen ausgesetzt, die insgesamt zu einer
Verbesserung der Homogenität auch bezüglich der
Kornbildung innerhalb der einzelnen Teilchen des Vorform
lings und somit der Kalibrierprobe führen.
Grundsätzlich ist das Herstellungsverfahren gemäß der Er
findung für Kalibrierproben nicht auf bestimmte Grundwerk
stoffe oder Legierungselemente beschränkt. Das Verfahren
eignet sich jedoch besonders für die Herstellung von Kali
brierproben auf Aluminiumbasis, da insbesondere hochlegier
te Aluminiumlegierungen aufgrund von Dichteunterschieden
und/oder Kristallbildung zu Entmischungen neigen. Auch kann
das Verfahren bei der Herstellung von Kalibrierproben mit
Vorteil verwendet werden, deren Legierungselemente zu Agglo
merationen, Koagulationen oder Seigerungen neigen.
Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfin
dung kann es vorgesehen werden, daß wenigstens ein Legie
rungselement durch Partikelinjektion beim Sprühkompaktieren
zugegeben wird. Dies ist insbesondere bei einer Aluminium
legierung mit Legierungselementen vorteilhaft, die zu starken
Seigerungen neigen, beispielsweise Aluminium-Blei-Legierungen.
Dabei wird das Legierungselement als Elementpulver oder eine
Schmelze des Legierungselementes durch wenigstens einen zu
sätzlichen Sprühstrahl mittels Zusatzdüsen in den Sprühstrahl
der Schmelze und/oder auf die dem Sprühstrahl zugewandte
Oberfläche des Sprühgutes in den Werkstoff eingebracht.
Damit können ggf. in der Schmelze auftretende Inhomogenitäten,
beispielsweise durch Dichteunterschiede, keine Auswirkung
auf die gleichmäßige Verteilung, beispielsweise des Bleis
im Vorformling haben.
Aufgrund der feindispersen Zerstäubung der Schmelze, ist
es möglich, einen homogenen Vorformling sowohl bei hochle
gierten als auch bei niedriglegierten Kalibrierproben zu
erhalten. Durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
für Kalibrierstandards ist sichergestellt, daß sowohl die
sogenannten Hochproben als auch die sogenannten Niedrigpro
ben eine homogene Verteilung ihrer Inhaltsstoffe aufweisen
und weiterhin nahezu frei von Gaseinschlüssen sind.
Ferner besteht in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, Ka
librierproben mit mehreren Legierungselementen in nahezu
beliebiger Zusammensetzung herzustellen. Dies hat den Vor
teil, daß für die Grundeinstellung bzw. die Rekalibrierung
eines Spektralanalysegerät lediglich ein Analyseverfahren
mittels eines Kalibrierstandards bzw. einer Rekalibrier
probe durchgeführt werden muß. Soll beispielsweise eine
Versuchsreihe von Proben durchgeführt werden, die Aluminium
als Grundwerkstoff und Eisen, Silicium, Kupfer und Nickel
als Legierungselemente enthalten, kann das Spektralanalyse
gerät durch die Verwendung eines Kalibrierstandards mit den
entsprechenden Legierungselementen kalibriert werden. Eine
Kalibrierung des Spektralanalysegerätes anhand mehrerer Ka
librierstandards aus jeweils einer Aluminium-Eisen-, Alumi
nium-Silicium-, Aluminium-Kupfer- und Aluminium-Nickel-
Legierung ist nicht mehr erforderlich. Auch können die Le
gierungselemente unabhängig von ihren Eigenschaften zuein
ander ausgewählt werden, da durch das erfindungsgemäße
Herstellungsverfahren Seigerungen und Entmischungen wei
testgehend vermieden werden, die insbesondere bei bestimm
ten Zusammensetzungen von Legierungselementen auftreten.
Zur Herstellung der Kalibrierproben aus dem Vorformling kann
vorgesehen werden, daß der verfestigte Vorformling mittels
Warm- und/oder Kaltumformung zu einer Stange umgeformt wird.
Aus dieser Stange können mittels spanender Bearbeitungsver
fahren die Kalibrierproben mit entsprechendem Durchmesser
und entsprechender Dicke gesägt, gefräst und/oder gedreht
werden. Die Oberfläche, die durch die punktförmig aufge
brachte Hitze örtlich angeregt wird, kann durch mechanische
Feinstbearbeitung, beispielsweise Schleifen, den Anforde
rungen entsprechend nachbearbeitet werden.
Die Erfindung wird nun anhand der Beispiele näher verdeut
licht. In den Beispielen wird der Anteil
des betreffenden Elementes in Gewichts-% bezeichnet. Die in
der entsprechenden Zeile bzw. Spalte wiedergegebenen Werte
entsprechen der Zusammensetzung eines Kalibrierstandards.
Zusätzlich sind noch in der Zeile bzw. Spalte
der maximale Gehalt in Gewichts-% bzw. der
minimale Gehalt in Gewichts-% des betreffenden Inhaltsstoffes
einer Rekalibrierprobe wiedergegeben. Die Beispiele 1 bis
5 stellen jeweils Aluminium-Silicium-Legierungen dar, wobei die
Beispiele 1, 3 bis 5 hochlegierten Proben und das Beispiel 2
einer niedriglegierten Probe entsprechen. In Beispiel 6
ist eine Aluminium-Zink-Legierung wiedergegeben.
Aus den Beispielen wird deutlich, daß aufgrund der homoge
nen Verteilung der Inhaltsstoffe Kalibrierproben hergestellt
werden können, die eine Vielzahl von Legierungselementen
in nahezu beliebiger Konzentration aufweisen können. Auch
bei einer lediglich punktförmigen Erhitzung zur Anregung
einer Strahlenemission ist sichergestellt, daß alle Inhalts
stoffe gleichmäßig erfaßt werden, wodurch ein repräsenta
tives Spektrum ermittelt werden kann.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen einer Kalibrierprobe, insbesondere
für die Emissionsspektroskopie, aus einem Grundwerkstoff und
wenigstens einem Legierungselement, wobei eine Schmelze des
Grundwerkstoffs und des wenigstens einem Legierungselement
hergestellt wird, die Schmelze mittels einer
Zerstäubervorrichtung unter Zufuhr eines Inertgases in
feindisperse Teilchen zerstäubt wird, die Teilchen auf einer
Auffangvorrichtung zu einem Vorformling verfestigt werden
und aus dem Vorformling die Kalibrierprobe gefertigt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand zwischen der Zerstäubervorrichtung und der
der Zerstäubervorrichtung zugekehrten Oberfläche des
Vorformlings konstant gehalten wird, indem in Abhängigkeit
von der zunehmenden Dicke des Vorformlings die
Auffangvorrichtung relativ zur Zerstäubervorrichtung von
dieser wegbewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein Legierungselement durch wenigstens einen
zusätzlichen Sprühstrahl in den Sprühstrahl der Schmelze
und/oder auf die dem Sprühstrahl zugewandte Oberfläche des
Sprühgutes in den Grundwerkstoff eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Grundwerkstoff Aluminium verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Inertgas Stickstoff (N₂) verwendet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Intertgas Argon (Ar) verwendet wird.
6. Kalibrierprobe, insbesondere für die Emissionsspektroskopie,
die als Inhaltsstoffe einen Grundwerkstoff und wenigstens
ein Legierungselement aufweist und nach einem der Ansprüche
1 bis 5 hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Inhaltsstoffe in feiner, gleichmäßiger Verteilung und mit
einer maximalen Korngröße von 100 µm vorliegen.
7. Kalibrierprobe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserstoffgehalt kleiner als 1 ppm ist.
8. Kalibrierprobe nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sauerstoffgehalt kleiner als 300 ppm
ist.
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