DE4333229A1 - Vorrichtung zur Erfassung des Sauerstoffgehalts im Abgas einer für den Antrieb eines Kraftfahrzeugs verwendeten Brennkraftmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Erfassung des Sauerstoffgehalts im Abgas einer für den Antrieb eines Kraftfahrzeugs verwendeten BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung des Sauer
stoffgehalts im Abgas einer Brennkraftmaschine.
Es ist bekannt, den Sauerstoffgehalt von Abgasen mit Hilfe einer
Konzentrationszelle z. B. aus ZrO2-Keramik gegen einen Referenz
sauerstoffgehalt in einer Referenzatmosphäre zu messen. Die
Referenzatmosphäre kann bspw. durch die Umgebungsluft oder auch
durch ein Referenzgas in einem gegenüber der Umgebung abge
schlossenem bzw. nahezu abgeschlossenem Volumen gebildet werden.
Eine stabile Sauerstoffatmosphäre wird in diesem Volumen z. B. da
durch erreicht, daß durch Einprägen eines Stromes Sauerstoff aus dem
Abgas in das Volumen gepumpt wird. Eine solche gepumpte Referenz
atmosphäre besitzt gegenüber der Umgebungsluftreferenz den Vorteil,
daß eine Verfälschung der Referenzgasatmosphäre, bspw. durch Spritz
wasser oder Kraftstoffdämpfe in unmittelbarer Nähe der Vorrichtung,
vergleichsweise gering ist. Da die im allgemeinen sehr klein ge
wählten Referenzvolumen nicht gasdicht gegenüber der Umgebung sind -
z. B. durch Restporosität der ZrO2-Keramik oder durch
bewußt eingebaute Gaskanäle, die zu hohe Gasdrücke im Referenz
volumen vermeiden sollen - kann eine stabile Referenzatmosphäre nur
durch einen dauerhaft eingeprägten Strom aufrechterhalten werden.
Dabei besteht jedoch die Gefahr einer Zersetzung des Elektrolyten
durch die dafür notwendige angelegte Spannung insbesondere dann,
wenn das Abgas aus der Verbrennung eines kraftstoffreichen Gemisches
resultiert und einen entsprechend geringen Sauerstoffgehalt auf
weist.
Wenn die Pumpspannung über die Meßelektroden an den Elektrolyten an
gelegt wird, tritt außerdem eine temperaturabhängige Veränderung des
Meßsignals auf. Das Meßsignal Us, abgegriffen an einer abgasseitigen
Meßelektrode und einer referenzgasseitigen Referenzelektrode setzt
sich in diesem Fall additiv aus der am Elektrolyten aufgrund der
verschiedenen Sauerstoffpartialdrücke resultierenden Nernstspannung
Un und einem Spannungshub Ri*Ip zusammen, wobei Ri den Innenwider
stand Ri des Elektrolyten und Ip den als Folge der Pumpspannung
fließenden Pumpstrom Ip bezeichnet. Wegen der Temperaturabhängigkeit
des Sondeninnenwiderstandes Ri stellt das Produkt Ri*Ip gewisser
maßen eine temperaturabhängige Störung des Meßsignals dar.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in der An
gabe einer Vorrichtung zur Messung des Sauerstoffgehalts im Abgas
einer Brennkraftmaschine, wobei die Vorrichtung mit einem nahezu
abgeschlossenem Referenzgasvolumen arbeitet, ohne daß die genannten
Nachteile wie Zersetzung des Elektrolyten und zu große Störungen des
Meßsignals durch die Temperaturabhängigkeit des Innenwiderstandes
des Elektrolyten auftreten.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer nach dem Nernst-Prinzip
arbeitenden Konzentrationsmeßzelle mit einer Meßelektrode, einem
Festelektrolyten und einer Referenzelektrode und einer Reihen
schaltung aus einer Gleichspannungsquelle (Uv) und einem Vorwider
stand (Rv), welche die Meßelektrode mit der Referenzelektrode ver
bindet,
wobei die Meßelektrode mit dem Abgas der Brennkraftmaschine in Ver bindung steht und mit der Referenzelektrode, die mit einem Referenz gasvolumen in Verbindung steht, über den Festelektrolyten verbunden ist und wobei das Referenzgasvolumen vom Abgas und von der Umge bungsluft so getrennt ist, daß ein Teilchenaustausch zwischen dem Referenzgasvolumen und dem Abgas sowie zwischen dem Referenzgas volumen und der Umgebungsluft verhindert oder wenigstens erschwert ist und wobei die Ausgangsspannung der Konzentrationsmeßzelle ein Maß für den Unterschied der Sauerstoffkonzentrationen im Abgas der Brennkraftmaschine und dem Referenzgasvolumen darstellt und wobei die Ausgangsspannung der Gleichspannungsquelle und/oder der Wert des Vorwiderstandes so vorbestimmt sind, daß ein im Stromkreis aus Gleichspannungsquelle, Vorwiderstand und Konzentrationsmeßzelle fließender elektrischer Strom Ip unabhängig von der Ausgangsspannung der Konzentrationsmeßzelle stets so gerichtet ist, daß Sauerstoff vom Abgas zum Referenzgasvolumen transportiert wird und wobei im fetten Abgas bzw. hoher Sondenspannung ein sehr kleiner Netto-Strom fluß und bei magerem Abgas bzw. kleiner Sondenspannung ein deutlich höherer Netto-Stromfluß resultiert.
wobei die Meßelektrode mit dem Abgas der Brennkraftmaschine in Ver bindung steht und mit der Referenzelektrode, die mit einem Referenz gasvolumen in Verbindung steht, über den Festelektrolyten verbunden ist und wobei das Referenzgasvolumen vom Abgas und von der Umge bungsluft so getrennt ist, daß ein Teilchenaustausch zwischen dem Referenzgasvolumen und dem Abgas sowie zwischen dem Referenzgas volumen und der Umgebungsluft verhindert oder wenigstens erschwert ist und wobei die Ausgangsspannung der Konzentrationsmeßzelle ein Maß für den Unterschied der Sauerstoffkonzentrationen im Abgas der Brennkraftmaschine und dem Referenzgasvolumen darstellt und wobei die Ausgangsspannung der Gleichspannungsquelle und/oder der Wert des Vorwiderstandes so vorbestimmt sind, daß ein im Stromkreis aus Gleichspannungsquelle, Vorwiderstand und Konzentrationsmeßzelle fließender elektrischer Strom Ip unabhängig von der Ausgangsspannung der Konzentrationsmeßzelle stets so gerichtet ist, daß Sauerstoff vom Abgas zum Referenzgasvolumen transportiert wird und wobei im fetten Abgas bzw. hoher Sondenspannung ein sehr kleiner Netto-Strom fluß und bei magerem Abgas bzw. kleiner Sondenspannung ein deutlich höherer Netto-Stromfluß resultiert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt eine Schwächung der Tempe
raturabhängigkeit des Sondensignals US=UN+Ri*Ip speziell bei fetter
Gemischzusammensetzung und verhindert eine mögliche Zersetzung des
Elektrolyten, wie sie bei niedrigem Sauerstoffgehalt im Abgas (fette
Gemischzusammensetzung) und hohem Pumpstrom droht. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß bei verfälschter Referenz, wie sie bspw.
als Folge des Eindringens von Kraftstoffdämpfen in das Referenzgas
volumen bei stehendem Fahrzeug vorkommen kann, eine automatische
Beseitigung der Verfälschung eintritt, da während der Verfälschung
stets eine deutlich erniedrigte Sondenspannung resultiert, die einen
erhöhten Netto-Stromfluß generiert.
Die Fig. 1 stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, von dem
Fig. 2 ein elektrisches Ersatzschaltbild wiedergibt.
Fig. 1 zeigt im Schnitt eine Abgassonde 2 in einem Abgasrohr, von
dem eine Wand 1 dargestellt ist. Diese Wand trennt das Abgas einer
Brennkraftmaschine (links) von der Umgebungsluft (rechts). Die Ab
gassonde weist in ihrem abgasseitigen Teil einen Festelektrolyten 3
zwischen einer dem Abgas ausgesetzten Meßelektrode 4 und einer
Referenzelektrode 5 auf. Ein mit der Meßelektrode 5 in Verbindung
stehendes Referenzgasvolumen 6 steht weder mit dem Abgas noch mit
der Umgebungsluft in direktem Kontakt. Ein sich evtl. aufbauender
Überdruck im Referenzgasvolumen wird über eine indirekte Verbindung
zur Umgebungsluft, bspw. durch eine porös ausgeführte Meßzuleitung
10, abgebaut. Zwischen dieser Zuleitung 10, die mit der Referenz
elektrode verbunden ist, und einer Zuleitung 9, die mit der Meß
elektrode in Verbindung steht, ist eine Gleichspannungsquelle 8 (Uv)
und ein Vorwiderstand 7 (Rv) geschaltet. Das Meßspannungssignal US
dieser Vorrichtung wird zwischen den Zuleitungen 9 und 10 abge
nommen.
Die Fig. 2 zeigt ein Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen Vor
richtung, bei der der Elektrolyt 3 und die Elektroden 4 und 5 als
Spannungsquelle Un (10) und Widerstand Ri (9) dargestellt sind.
Die Gleichspannungsquelle bewirkt einen Pumpstrom Ip durch den
Elektrolyten, der in Verbindung mit dem Innenwiderstand Ri des
Elektrolyten einen Spannungshub Ri*Ip bewirkt. Die Konzentrations
zelle, gebildet aus dem Elektrolyten und den Elektroden produziert
eine Nernstspannung Un, die bei konstanter Temperatur vom Loga
rithmus des Quotienten der Partialdrücke im Referenzgasvolumen und
im Abgas abhängt. Das Meßspannungssignal Us setzt sich additiv aus
beiden Komponenten zusammen Uv-Un=Ip*(Rv+Ri). Dabei ist der Pump
strom Ip so gerichtet, daß er Sauerstoff aus dem Abgas zu dem Re
ferenzgasvolumen transportiert. Einem Absinken des Sauerstoff
partialdrucks im Referenzgasvolumen wird auf diese Weise entgegenge
wirkt. Vorteilhafterweise wird der Wert der Gegenspannung Uv so ge
wählt, daß er knapp oberhalb der höchstmöglichen Nernstspannung UN
der Konzentrationszelle liegt.
Die nachstehende Tabelle zeigt, wie sich der Pumpstrom Ip bei einem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem
Rv-Wert von 51 kOhm und einer Vorspannung von 1 Volt in Abhängigkeit
von der Gemischzusammensetzung und der Sondentemperatur ändert. Die
Nernstspannung Un=0,9 Volt gibt dabei fettes, die von 0,1 Volt
mageres Gemisch an. Der Sondeninnenwiderstand Ri=100 Ohm ist für
eine heiße und der von 10 000 Ohm für eine kalte Sonde typisch. Die
Werte für Us und Ip wurden über die Zusammenhänge Ip=(Uv-Un)/(Rv+Ri)
und Us=Un+Ri*Ip berechnet.
Die eingangs erwähnten Vorteile stellen sich aufgrund der folgenden
Zusammenhänge ein.
Zunächst schwächt die erfindungsgemäße Vorrichtung die Temperatur
abhängigkeit des Sondensignals Us=Un+Ri*Ip dadurch, daß die tempe
raturabhangige Variation des Sondeninnenwiderstandes Ri als Teil des
Pumpstromkreises zu einer gegenläufigen Veränderung des Pumpstroms
Ip führt, so daß sich die Auswirkung der Sondeninnenwiderstands
änderung auf den Spannungshub Ri*Ip verringert.
Einer möglichen Zersetzung des Elektrolyten bei niedrigem Sauer
stoffgehalt im Abgas (fette Gemischzusammensetzung) wird dadurch
begegnet, daß der Pumpstrom Ip bei der erfindungsgemäßen Schaltung
proportional zur Differenz der Vorspannung Uv und der Nernstspannung
Un der Konzentrationszelle ist. Der Wert dieser Differenz wird bei
fettem Gemisch klein, weil der niedrige Sauerstoffgehalt im Abgas zu
einer großen Nernstspannung führt. Auf diese Weise stellt sich der
Pumpstrom gewissermaßen als Funktion der Gemischzusammensetzung so
ein, daß im kritischen Fall eines fetten Gemisch ein vergleichsweise
kleiner Strom fließt und im unkritischen Fall des mageren Gemisches
ein höherer Strom fließt. Letzteres bewirkt einen erhöhten Sauer
stofftransport zum Referenzgasvolumen und verhindert, daß der Sauer
stoffpartialdruck im Referenzgasvolumen auf Dauer zu stark absinkt.
Bei verfälschter Referenz kann der O2-Partialdruck im Referenzgas
volumen unter den Wert des O2-Partialdrucks im Abgas absinken. Z.B.
können u. U. bei stehendem Fahrzeug Kraftstoffdämpfe in das Referenz
gasvolumen eindringen und den Sauerstoff zu einem großen Teil
binden. Sinkt der Partialdruck des Sauerstoffs im Referenzgasvolumen
unter den Wert des Sauerstoffpartialdrucks im Abgas ab, ändert die
Nernstspannung Un ihr Vorzeichen. Bei der erfindungsgemäßen Vor
richtung legt dann nicht mehr die Differenz, sondern die Summe der
Beträge der Vorspannung Uv und der Nernstspannung Un die Stärke des
Pumpstroms Ip fest. Dadurch erhöht sich der Pumpstrom und damit ver
bunden die Menge des vom Abgas zum Referenzgasvolumen trans
portierten Sauerstoffs. Letztlich bewirkt dies gewissermaßen eine
Spülung des Referenzgasvolumens mit Sauerstoff, was zur Beseitigung
der Verfälschung der Referenz führt.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Erfassung des Sauerstoffgehalts im Abgas einer
für den Antrieb eines Kraftfahrzeuges verwendeten Brennkraft
maschine, wobei die Vorrichtung wenigstens
- - eine nach dem Nernst-Prinzip arbeitende Konzentrationsmeßzelle mit einer Meßelektrode, einem Festelektrolyten und einer Re ferenzelektrode und eine
- - Reihenschaltung aus einer Gleichspannungsquelle (Uv) und einem Vorwiderstand (Rv) aufweist, welche die Meßelektrode mit der Referenzelektrode verbindet,
wobei die Meßelektrode mit dem Abgas der Brennkraftmaschine in Ver
bindung steht und mit der Referenzelektrode, die mit einem Referenz
gasvolumen in Verbindung steht, über den Festelektrolyten verbunden
ist und
wobei das Referenzgasvolumen vom Abgas und von der Umgebungsluft so getrennt ist, daß ein Teilchenaustausch zwischen dem Referenzgas volumen und dem Abgas sowie zwischen dem Referenzgasvolumen und der Umgebungsluft wenigstens erschwert ist und wobei die Ausgangs spannung der Konzentrationsmeßzelle ein Maß für den Unterschied der Sauerstoffkonzentrationen im Abgas der Brennkraftmaschine und dem Referenzgasvolumen darstellt und wobei
wobei das Referenzgasvolumen vom Abgas und von der Umgebungsluft so getrennt ist, daß ein Teilchenaustausch zwischen dem Referenzgas volumen und dem Abgas sowie zwischen dem Referenzgasvolumen und der Umgebungsluft wenigstens erschwert ist und wobei die Ausgangs spannung der Konzentrationsmeßzelle ein Maß für den Unterschied der Sauerstoffkonzentrationen im Abgas der Brennkraftmaschine und dem Referenzgasvolumen darstellt und wobei
- - die Ausgangsspannung der Gleichspannungsquelle und/oder der Wert des Vorwiderstandes so vorbestimmt sind, daß ein im Strom kreis aus Gleichspannungsquelle, Vorwiderstand und Konzen trationsmeßzelle fließender elektrischer Strom Ip unabhängig von der Ausgangsspannung der Konzentrationsmeßzelle stets so ge richtet ist, daß Sauerstoff vom Abgas zum Referenzgasvolumen transportiert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Be
trag der Gleichspannung Uv kleiner als das 1,5fache der höchsten
Ausgangsspannung der Konzentrationsmeßzelle, gemessen ohne Gleich
spannung und Vorwiderstand, ist.
3. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentrationsmeßzelle in Verbindung
mit weiteren Zellen verwendet wird.
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