DE4331867A1 - Verfahren und Wickelvorrichtung zum Herstellen gewickelter Gegenstände, insbesondere Fruchtgummischnecken - Google Patents
Verfahren und Wickelvorrichtung zum Herstellen gewickelter Gegenstände, insbesondere FruchtgummischneckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines spiral- und/oder wendelförmig gewickelten Gegen
standes aus einem Materialstrang, insbesondere einem
Fruchtgummistrang o. dgl. sowie eine Wickelvorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, einen Materialstrang, insbesondere
in Form eines Metalldrahts zu gewickelten Gegenstän
den zu verarbeiten, insbesondere zu Spiralfedern oder
gewendelten Federn bzw. Schraubenfedern. Dabei wird
der Materialstrang typischerweise auf einen Kern ge
wickelt, ähnlich wie dies bei textilen Material
strängen und Spulen der Fall ist, wo teilweise viele
Lagen des Materials übereinandergewickelt werden.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, spiral- und/oder wendelförmig
gewickelte Gegenstände aus einem Materialstrang in
besonders einfacher und vorteilhafter Weise, insbe
sondere ohne Verwendung eines Kerns herzustellen.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren
dadurch gelöst, daß der Materialstrang kontinuierlich
einer Wickelvorrichtung mit mindestens zwei zyklisch
nacheinander eine Einfädelstation passierenden, zu
einer Drehbewegung antreibbaren, und sich längs einer
geschlossenen Laufbahn bewegenden Wickeleinheiten
zugeführt und bei Eintreffen einer Wickeleinheit in
der Einfädelstation zwischen dieser und der zuletzt
durch die Einfädelstation gelaufenen Wickeleinheit
durchtrennt und automatisch von der nunmehr in die
Einfädelstation eingelaufenen Wickeleinheit erfaßt
und aufgewickelt wird und daß jeder aus einem abgetrenn
ten Strangstück gewickelte Gegenstand von seiner Wickel
einheit abgeworfen wird, ehe diese wieder die Einfädel
station erreicht.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat sich eine Wickelvorrichtung bewährt, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß mindestens zwei zu einer konti
nuierlichen Bewegung längs einer geschlossenen Lauf
bahn antreibbare Wickeleinheiten vorgesehen sind,
daß jede der Wickeleinheiten zu einer ihrer Bewegung
längs der geschlossenen Laufbahn über lagerten Drehbe
wegung antreibbar ist, daß jede der Wickeleinheiten
mit Fangeinrichtungen zum Einfangen eines abgetrennten
Strangendes im Bereich einer längs der Laufbahn vorge
sehenen Einfädelstation und mit Abwerfeinrichtungen
zum Abwerfen eines auf ihr aus dem Strang gewickelten
Gegenstandes ausgestattet ist und daß Schneideinrich
tungen vorgesehen sind, durch die der kontinuierlich
zugeführte Materialstrang bei Eintreffen einer Wickel
einheit in der Einfädelstation in Laufrichtung des
Stranges vor dieser Station durchtrennbar ist.
Es ist ein besonderer Vorteil des Verfahrens und der
Wickelvorrichtung gemäß der Erfindung, daß der Material
strang nach Beginn seiner Verarbeitung kontinuierlich
zugeführt und ohne einen Eingriff von außen automa
tisch zu einzelnen gewickelten Gegenständen verarbei
tet werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens wird der kontinuierlich zugeführte
Strang auf sich selbst zu einer scheibenförmigen Spi
rale oder Schnecke gewickelt, so daß für den Wickel
vorgang keine Kerne benötigt werden und außerdem ein
praktisch geschlossenes tellerförmiges Gebilde ohne
eine auffällige Mittelöffnung größeren Durchmessers
erhalten wird.
Speziell sind Verfahren und Vorrichtung gemäß der
Erfindung für die Verarbeitung eines Fruchtgummi
stranges o. dgl. gedacht, aus dem scheibenförmige
oder schneckenförmige Gebilde hergestellt werden,
wobei zum Verzehr von der gewickelten Schnecke mehr
oder weniger lange Strangstücke abgezogen und abge
bissen werden können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Wickel
vorrichtung gemäß der Erfindung bewegen sich die Wickel
einheiten längs einer geschlossenen Laufbahn in Form
einer kreisförmigen Laufbahn, wobei es in Verbindung
mit dieser Ausgestaltung besonders günstig ist, wenn
der Antrieb der Wickeleinheiten zu ihrer Vorrückbe
wegung längs der Kreisbahn und zu ihrer Drehbewegung
um die eigene Achse durch eine Art Planetenradgetriebe
herbeigeführt wird. Die Verwendung eines Planetenrad
getriebes bietet dabei einerseits den wichtigen Vor
teil, daß für den Drehantrieb und die Vorrückbewe
gung nur ein einziges Antriebsaggregat vorgesehen
werden muß. Zusätzlich erreicht man mit einem Planeten
radgetriebe eine mechanische Zwangssynchronisation
von Vorrückbewegung und Drehbewegung der Wickelein
heiten, und zwar insbesondere in Verbindung mit einer
mechanischen Zwangssynchronisation der Fangeinrich
tungen.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung werden
diese Fangeinrichtungen als gabelförmige Fangeinrich
tungen mit zwei relativ dünnen, stabförmigen Fingern
ausgebildet, die bezüglich einer tellerförmigen Stütz
fläche der zugehörigen Fangeinrichtung axial zwischen
einer ausgefahrenen Stellung und einer zurückgezoge
nen Stellung bewegbar sind, wobei die Finger beim
Ausführungsbeispiel in der Einfädelstation aus ihrer
zurückgezogenen Stellung in ihre ausgefahrene Stellung
bewegt werden und dabei den zu verarbeitenden Mate
rialstrang bzw. dessen abgetrenntes Ende zwischen
sich erfassen, so daß der Materialstrang dann beim
Vorrücken der Wickeleinheit unter gleichzeitiger Dre
hung derselben um ihre Achse, die zumindest im wesent
lichen in der Mitte zwischen den beiden parallelen
Längsachsen der Finger liegt, zu einer Schnecke auf ge
wickelt wird.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung einer Wickelvor
richtung gemäß der Erfindung wird das "Einfädeln"
des Materialstranges, d. h. dessen Positionieren zwi
schen den sich axial in ihre ausgefahrene Stellung
bewegenden Fingern der Fangeinrichtung durch Führungs
einrichtungen unterstützt, die seitlich bis dicht
an die Einfädelstation herangeführt sind.
Ferner hat es sich in Ausgestaltung der Erfindung
als vorteilhaft erwiesen, wenn der Materialstrang,
speziell wenn es sich bei diesem um einen Strang aus
einem relativ weichen Material wie z. B. Fruchtgummi
o. dgl. handelt, in Laufrichtung des Stranges vor der
Einfädelstation insbesondere mittels einer Tänzer
rolle unter einer vorgegebenen Spannung gehalten wird,
wobei die Tänzerrolle Schwankungen der Liefergeschwin
digkeit für den Strang ausgleichen und insbesondere
ein von der Spannung des Materialstrangs abhängiges
Regelsignal für den Antrieb der Wickelvorrichtung
liefern kann.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer bevorzugten Ausfüh
rungsform einer Wickelvorrichtung gemäß der
Erfindung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Wickelvorrichtung
gemäß Fig. 1 längs der Linie II-II in dieser
Figur;
Fig. 3 eine Rückansicht der Wickelvorrichtung gemäß
Fig. 1;
Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht eines Auswerfers
der Wickelvorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Auswerfer gemäß
Fig. 4, wobei einige Teile weggebrochen und
andere im Schnitt dargestellt sind;
Fig. 6 eine vergrößerte Seitenansicht einer Fangvor
richtung der Wickelvorrichtung gemäß Fig. 1,
teilweise im Schnitt;
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Fangvorrichtung gemäß
Fig. 6 und
Fig. 8 einen Querschnitt durch die Wickelvorrichtung
gemäß Fig. 3 längs der Linie VIII-VIII in
dieser Figur.
Im einzelnen zeigen Fig. 1 bis 3 der Zeichnung eine
Wickelvorrichtung mit insgesamt drei Wickeleinheiten
10, die gemeinsam zu einer Bewegung längs einer Kreis
bahn angetrieben werden und gleichzeitig zu einer
Drehbewegung um ihre Mittelachse A.
Wie speziell aus der Querschnittsdarstellung gemäß
Fig. 2 deutlich wird, sind die Wickeleinheiten 10
mit Hilfe von Lagern 12 drehbar in einer kreisscheiben
förmigen Platte 14 gelagert, die nachstehend als Plane
tenscheibe 14 bezeichnet wird. Die Planetenscheibe
14 wird gemäß Fig. 3 mittels eines Riemens 16 von
einer Riemenscheibe 18 angetrieben, die ihrerseits
von einem Elektromotor (nicht gezeigt), insbesondere
einem regelbaren Gleichstrommotor über ein Getriebe
(nicht gezeigt) zu einer Drehbewegung angetrieben
wird.
Jede der an ihrem Umfang mit Hilfe eines Lagers 12
drehbar in der Planetenscheibe 14 gelagerten Wickel
einheiten 10 besitzt ein Antriebsritzel 20, welches
mit einer Zahnung am äußeren Umfang eines Sonnen-
oder Abwälzrades 22 kämmt. Das Abwälzrad ist seiner
seits drehfest an einer Achse bzw. Nabenanordnung
24 befestigt, die mittels eines Schwenkarms 26 an
einer fest mit einem Maschinenrahmen (nicht gezeigt)
verbundenen Halterung 28 angebracht ist. Die Planeten
scheibe 14 ist auf der Nabenanordnung 24 mit Hilfe
eines Lagers 30 drehbar gelagert.
Die Zuführung des zu gewickelten Gegenständen, nämlich
beim Ausführungsbeispiel zu Spiralen bzw. Schnecken
zu verarbeitenden relativ weichen Stranges 32 aus
Fruchtgummi o. dgl. zu der erläuterten Wickelvor
richtung erfolgt gemäß Fig. 1 der Zeichnung über eine
Zuführvorrichtung 34, die als Speicher zum Ausgleichen
von Schwankungen der Liefergeschwindigkeit des Stran
ges 32 ausgebildet ist und in der zwischen zwei Rollen
36 mittels einer Tänzerrolle 38 eine Schleife des
Strangmaterials gebildet wird, die je nach der Spannung
in dem Materialstrang 32 eine schwankende Länge be
sitzt.
Wie insbesondere aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 4
und 5 deutlich wird, ist jeder Wickeleinheit 10 ein
Auswerfer 40 zugeordnet. Die drei Auswerfer 40 sind
an der Planetenscheibe 14 jeweils symmetrisch zu einem
durch die Drehachse A der betreffenden Wickeleinheit
10 hindurchgehenden Radius des Planetenradgetriebes
befestigt. Jeder Auswerfer 40 besitzt ein federnd
nach außen vorgespanntes Druckstück 42, welches längs
zweier paralleler Führungsstangen 44 radial ver
schieblich ist und unter der Vorspannung einer Schrau
benfeder 46 steht, die sich einerseits an dem Druckstück
42 und andererseits an einem mit der Planetenscheibe
14 verbundenen Sockel 48 des Auswerfers abstützt.
Wie besonders aus Fig. 6 und 7 der Zeichnung deutlich
wird, ist jeder Wickeleinheit 10 ferner eine Fangvor
richtung zugeordnet, welche als Hauptelemente zwei
gabelförmig angeordnete axial bewegliche Finger 50
aufweist. Gemäß Fig. 6 und 7 sind die Finger 50 mittels
eines Montagekopfes 52 an einer Stange 54 befestigt.
Diese Stange 54 ist an einer Wippe 56 angelenkt, die
um eine im Abstand von der Planetenscheibe 14 durch
einen Ständer 58 gehaltene Achse 60 schwenkbar ist
und deren anderes Ende an einem Stempel 62 eines pneu
matischen oder hydraulischen Linearantriebs 64 ange
lenkt ist. In dem in Fig. 6 gezeigten ausgefahrenen
Zustand stehen die Finger 50 der Fangvorrichtung in
axialer Richtung über eine tellerförmige Fläche 66
der zugeordneten Wickeleinheit 10 vor. Wenn der Stempel
62 durch Betätigung des Linearantriebs 64 zurückgezo
gen, d. h. in Fig. 6 nach unten bewegt wird, dann werden
die Finger 50 in axialer Richtung soweit zurückgezogen,
daß sie nicht mehr über die tellerförmige Fläche 66
vorstehen.
An der Planetenscheibe 14 sind gemäß Fig. 1 zwischen
den einzelnen Wickeleinheiten 10 feststehende Führungs
rollen 70 und in radialer Richtung bewegliche, insbe
sondere pneumatisch betätigbare Führungsrollen 72 für
das strangmaterial vorgesehen. Einzelheiten der Aus
gestaltung und Montage einer der radial beweglichen
Führungsrollen 72 sind in der Querschnittsdarstellung
gemäß Fig. 8 der Zeichnung dargestellt. Die beweglichen
Führungsrollen 72 dienen dazu, ähnlich wie die Tänzer
rolle 38 der Speichervorrichtung die Spannung in dem
Materialstrang auch zwischen den einzelnen Wickelein
heiten konstant zu halten, indem sie sich mehr oder
weniger weit nach außen bewegen, wie dies in Fig. 1
angedeutet ist, wo der Strang in seiner innersten
Position in ausgezogenen Linien und für die äußerste
Position einer der beweglichen Führungsrollen 72 in
gestrichelten Linien eingezeichnet ist.
Gemäß Fig. 1 der Zeichnung ist ferner jeder der Wickel
einheiten 10 einer Schneidvorrichtung 74 zugeordnet.
Beim Ausführungsbeispiel sind die einzelnen Schneid
vorrichtungen 74 jeweils in der durch einen Pfeil ange
deuteten Drehrichtung der Planetenscheibe 14 unmit
telbar vor der zugeordneten Wickeleinheit 10 angeord
net. Jede Schneidvorrichtung besitzt ein pneumatisch
betätigbares Messer, welches bei seiner Betätigung
gegen einen als Auflagebolzen ausgebildeten Amboß
76 ausgefahren wird und dabei den Strang 32 durch
trennt.
Bei der erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung erfolgt
die Betätigung der Fangvorrichtungen 59 und der Schneid
vorrichtungen 74 synchron zur Drehung der Planeten
scheibe 14 pneumatisch oder hydraulisch mit einem
Druckmittel, welches der Schneidvorrichtung an einem
Drehverteiler 78 zugeführt wird, von dem das Druckmedium
in konventioneller Weise zu den einzelnen Aggregaten
geleitet wird, wobei die Verbindung zwischen dem Dreh
verteiler 78 und den einzelnen pneumatisch oder hydrau
lisch betätigbaren Aggregaten zur Verbesserung der
Übersichtlichkeit der Zeichnung nicht dargestellt
ist. Die Steuerung der pneumatisch oder hydraulisch
betätigbaren Aggregate 59 bzw. 74 erfolgt mittels
Kurvenelementen (nicht gezeigt), die bezüglich der
umlaufenden Planetenscheibe 14 in den gewünschten
Positionen insbesondere einstellbar am Maschinenrahmen
montiert sind.
Der Materialstrang 32, welcher der Wickelvorrichtung
aus einer vorgeschalteten Anlage (nicht gezeigt), insbe
sondere einem Extruder, kontinuierlich zugeführt wird,
wird bei der Aufnahme des Betriebes zunächst in der
aus Fig. 1 der Zeichnung ersichtlichen Weise in die
Zuführvorrichtung eingelegt und dann zwischen die
Finger 50 einer in der Einfädelposition befindlichen
Wickeleinheit 10 derart eingeführt, daß er noch etwas
in Richtung auf die nächste Wickeleinheit übersteht
und beispielsweise bis zu der angrenzenden Schneidvorrichtung
74 reicht, wobei die Einfädelstation beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in der 12-Uhr-Position
liegt.
Wenn nunmehr der Antrieb für den Planetenradträger
bzw. die Planetenscheibe 14 eingeschaltet wird, dann
drehen sich die Wickeleinheiten 10 mit der Planeten
scheibe 12, während sich ihre Ritzel 20 gleichzeitig
an der Zahnung des feststehenden Sonnenrades bzw.
des Abwälzrades 22 abwälzen, so daß die Wickeleinheiten
10 eine Drehung um ihre eigene Achse A ausführen.
Der auf zuwickelnde Strang 32, welcher zwischen die
Zinken bzw. Finger 50 der in der Einfädelposition
befindlichen Wickeleinheit 10 eingelegt wurde, wird
durch die Drehung der Wickeleinheit 10 um ihre Achse
A um die Finger 50 gewickelt, wobei auch das zunächst
überstehende Ende mit aufgewickelt wird. Auf diese
Weise entsteht auf den Fingern 50 eine enge Spirale
aus übereinandergewickelten Lagen des Stranges, wobei
ein dichtes Aufwickeln der Spirale oder Schnecke durch
das an der Schnecke anliegende Druckstück 42 des in
dieser Betriebsphase als Andrückeinheit arbeitenden
Auswerfers 40 unterstützt wird.
Sobald im Verlauf der Vorrückbewegung der Wickelein
heiten 10 bzw. im Verlauf der weiteren Drehbewegung
der Planetenscheibe 14 die nächste Wickeleinheit 10
zu der Einfädelstation gelangt, wird der Strang 32
in Laufrichtung hinter der bereits im Wickelbetrieb
arbeitenden Wickeleinheit 10 durchtrennt, während
gleichzeitig die Finger 50, die sich zuvor in ihrer
zurückgezogenen Stellung befunden haben, in ihre ausge
fahrene Stellung bewegt werden, wobei sie den durch
eine ausgangsseitige Führungsrolle 37 der Zuführvor
richtung 34 und die Führungsrollen 70 an der Planeten
scheibe 14 in einer definierten Lage geführt wird,
seitlich umschließen. Dabei ist es wichtig, daß durch
die Synchronisation der wie Planetenräder wirkenden
Wickeleinheiten 10 mit der Drehung des Planetenträgers
14 gewährleistet ist, daß die Finger 50 in der Einfädel
station, wenn die betreffende Wickeleinheit 10 ihre
höchste Stellung einnimmt, genau übereinander auf
beiden Seiten des zwangsweise immer in derselben Lage
geführten Stranges positioniert und ausgefahren werden
können. Kurz nach Erreichen dieser Stellung, in der
sich die Finger 50 um einige Winkelgrade gegen den
Strang 32 verdreht haben und somit den Strang fest
halten, wird der Strang 32 von der benachbarten Schneid
vorrichtung 74 durchtrennt, so daß nunmehr der Wickel
vorgang einschließlich des Aufwickelns des überste
henden Endes auf der neuen Wickeleinheit 10 beginnt,
während das restliche Strangstück, welches zu der
vorher aktiven Wickeleinheit führt, von dieser noch
fertig aufgewickelt wird. Wenn auf diese Weise das
Aufwickeln eines Strangstücks definierter Länge auf
der zuerst aktiven Wickeleinheit beendet ist, was
ungefähr nach einer Drehbewegung der Wickeleinheit
10 um etwa 200°abgeschlossen ist, werden die Finger
50 durch pneumatische Betätigung des nockengesteuerten
Linearantriebs 64 bis auf die Ebene der tellerförmigen
Fläche 66 zurückgezogenen, so daß die Schnecke bzw.
der gewickelte Gegenstand von den Fingern 50 freikommt
und durch die radiale Auswärtsbewegung des federnd
vorgespannten Druckstücks 42 des Auswerfers 40 bei
spielsweise auf eine Rutsche ausgeworfen wird, so
daß die betreffende Wickeleinheit 10, die sich in
Richtung auf die Einfädelstation weiterbewegt, wieder
für einen neuen Wickelvorgang zur Verfügung steht.
Die beschriebenen Operationen wiederholen sich während
des kontinuierlichen Betriebes der Wickelvorrichtung
zyklisch, solange der Materialstrang 32 von der vor
geschalteten Anlage über die Zuführvorrichtung 34
kontinuierlich zugeführt wird, ohne daß, abgesehen
von einem Störfall, wie z. B. einem Reißen des Stranges,
zwischendurch ein manuelles Eingreifen zum erneuten
Einfädeln des Stranges erforderlich wäre.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß beim Arbeiten
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. beim Arbeiten
mit einer Wickelvorrichtung der vorstehend beschriebe
nen Art alle Voraussetzungen für die Bearbeitung sehr
flexibler und relativ weicher Materialstränge und
die Voraussetzungen für einen reibungslosen und wirt
schaftlichen Betrieb erfüllt sind.
Insbesondere gelingt es mit dem Verfahren und der
Vorrichtung gemäß der Erfindung, eine konstante Länge
der aus dem Strangmaterial hergestellten Wickel, ein
automatisches Einfädeln bei jedem neuen Einsatz einer
Wickeleinheit und einen kontinuierlichen Betrieb ohne
manuelles Eingreifen zu erreichen. Dabei können gege
benenfalls gleichzeitig mehrere Stränge zu gewickelten
Elementen verarbeitet werden, wobei die Stränge pa
rallel zueinander in der für die Verarbeitung eines
einzelnen Stranges beschriebenen Weise verarbeitet
werden. Gegebenenfalls können dabei mehrere Wickel
vorrichtungen der betrachteten Art eingesetzt werden.
Insbesondere ist es ein Vorteil der Wickelvorrichtung
gemäß der Erfindung, daß Schwankungen der Strangge
schwindigkeit und bei der Verarbeitung von mehr als
einem Strang Schwankungen der Geschwindigkeiten von
Strang zu Strang ausgeglichen werden können. Dies
wird insbesondere dadurch möglich, daß der einmal
eingefädelte Strang vor dem Trennen des Stranges,
welches so durchgeführt wird, daß jedes Mal zuverläs
sig ein Strangstück derselben Länge auf gewickelt wird,
schon wieder automatisch gefangen ist, wodurch ein
automatischer, endloser, kontinuierlicher Betrieb
erreicht wird. Dabei wird die Forderung nach exakt
gleicher Materiallänge von Wickel zu Wickel unabhängig
von der Stranggeschwindigkeit erreicht.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß abweichend
von dem zuvor erläuterten Ausführungsbeispiel die
Möglichkeit besteht, nur eine einzige feststehende
Schneidvorrichtung zu verwenden, die unter Steuerung
durch Schaltnocken zum Zusammenwirken mit den den
einzelnen Wickeleinheiten individuell zugeordneten
Gegenelementen aktiviert wird.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen eines spiral- und/oder
wendelförmig gewickelten Gegenstandes aus einem
Materialstrang, insbesondere einem Fruchtgummi
strang oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Materialstrang kontinuierlich einer Wickel
vorrichtung mit mindestens zwei zyklisch nachein
ander eine Einfädelstation passierenden, zu einer
Drehbewegung antreibbaren, und sich längs einer
geschlossenen Laufbahn bewegenden Wickeleinheiten
zugeführt und bei Eintreffen einer Wickeleinheit
in der Einfädelstation zwischen dieser und der
zuletzt durch die Einfädelstation gelaufenen Wic
keleinheit durchtrennt und automatisch von der
nunmehr in die Einfädelstation eingelaufenden Wic
keleinheit erfaßt und aufgewickelt wird und daß
jeder aus einem abgetrennten Strangstück gewickelte
Gegenstand von seiner Wickeleinheit abgeworfen
wird, ehe diese wieder die Einfädelstation erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strang auf sich selbst zu einer scheibenför
migen Spirale gewickelt wird.
3. Wickelvorrichtung zum Herstellen eines spiral-
und/oder wendelförmig gewickelten Gegenstandes
aus einem Materialstrang zur Durchführung des Ver
fahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei zu einer kontinuier
lichen Bewegung längs einer geschlossenen Laufbahn
antreibbare Wickeleinheiten (10) vorgesehen sind,
daß jede der Wickeleinheiten (10) zu einer ihrer
Bewegung längs der geschlossenen Laufbahn überla
gerten Drehbewegung antreibbar ist, daß jede der
Wickeleinheiten (10) mit Fangeinrichtungen (59)
zum Einfangen eines abgetrennten Strangendes im
Bereich einer längs der Laufbahn vorgesehenen Ein
fädelstation und mit Abwerfeinrichtungen (40) zum
Abwerfen eines auf ihr aus dem Strang gewickelten
Gegenstandes ausgestattet ist und daß Schneidein
richtungen (74) vorgesehen sind, durch die der
kontinuierlich zugeführte Materialstrang (32) bei
Eintreffen einer Wickeleinheit (10) in der Einfä
delstation in Laufrichtung des Stranges vor dieser
Station durchtrennbar ist.
4. Wickelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die geschlossene Laufbahn für die
Wickeleinheiten (10) als Kreisbahn ausgebildet
ist.
5. Wickelvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einzelnen Wickeleinheiten (10)
nach Art von Planetenrädern in einem Planetenrad
träger (14) drehbar gelagert sind und über ein
mit einem Sonnenrad (22) kämmendes Ritzel zu einer
Drehbewegung um ihre Längsachse (A) antreibbar
sind.
6. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fangeinrichtungen
durch Fangvorrichtungen (59) gebildet sind, von
denen jede einer zugeordneten Wickeleinheit (10)
individuell zugeordnet ist und synchron zu der
Bewegung ihrer zugeordneten Wickeleinheit (10)
individuell betätigbar ist, um den Materialstrang
zu erfassen und freizugeben.
7. Wickelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Fangvorrichtung (59) als Fang
elemente (2) quer zu dem zu erfassenden Strang
(32) relativ zu einer tellerförmigen Stützfläche
ausfahrbare und zurückziehbare Finger (50) auf
weist.
8. Wickelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zahnteilungen der Ritzel
(20) der einzelnen Wickeleinheiten (10) einerseits
und die Zahnteilung des Sonnenrades (22) anderer
seits derart aufeinander abgestimmt sind, daß die
Finger in der Einfädelstation stets eine solche
Lage einnehmen, daß sich der eine Finger (50) ober
halb des Stranges (32) und der andere Finger (50)
unterhalb desselben befindet.
9. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh- und Vor
rückbewegung der Wickeleinheiten (10) und die Be
tätigung der Fangeinrichtungen (59) mechanisch
zwangssynchronisiert ist.
10. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3-9,
gekennzeichnet durch eine vorgeschaltete, als Spei
cher dienende Zuführvorrichtung (34) mit einer
Tänzerrolle (38).
11. Wickelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein regelbarer Antrieb vorgesehen
ist, dessen Drehzahl in Abhängigkeit von der Posi
tion der Tänzerrolle (11) regelbar ist.
12. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3-11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fangvorrichtungen
(59) und/oder die Schneidvorrichtung durch mit
den Wickeleinheiten (10) umlaufende Nocken steuer
bare pneumatische oder hydraulische Betätigungs
einrichtungen (64) umfassen.
13. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 3-12,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wickeleinheit
(10) ein Auswerfer (40) zum Anlegen des Stranges
(32) an den sich bildenden Wickel und zum Auswerfen
des fertigen gewickelten Gegenstandes nach dessen
Freigabe durch die Fangeinrichtungen (59) zugeord
net ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934331867 DE4331867A1 (de) | 1993-09-20 | 1993-09-20 | Verfahren und Wickelvorrichtung zum Herstellen gewickelter Gegenstände, insbesondere Fruchtgummischnecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934331867 DE4331867A1 (de) | 1993-09-20 | 1993-09-20 | Verfahren und Wickelvorrichtung zum Herstellen gewickelter Gegenstände, insbesondere Fruchtgummischnecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4331867A1 true DE4331867A1 (de) | 1995-03-23 |
Family
ID=6498091
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19934331867 Withdrawn DE4331867A1 (de) | 1993-09-20 | 1993-09-20 | Verfahren und Wickelvorrichtung zum Herstellen gewickelter Gegenstände, insbesondere Fruchtgummischnecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4331867A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29709569U1 (de) * | 1997-05-23 | 1997-07-17 | Cefo Elastic Profil Gmbh | Vorrichtung zum spiralförmigen Aufwickeln abgelängter Abschnitte von strangförmigem Wickelgut aus Weichmaterial |
US6783786B1 (en) | 2003-04-03 | 2004-08-31 | Conagra Foods, Inc. | Food winding method |
-
1993
- 1993-09-20 DE DE19934331867 patent/DE4331867A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29709569U1 (de) * | 1997-05-23 | 1997-07-17 | Cefo Elastic Profil Gmbh | Vorrichtung zum spiralförmigen Aufwickeln abgelängter Abschnitte von strangförmigem Wickelgut aus Weichmaterial |
US6783786B1 (en) | 2003-04-03 | 2004-08-31 | Conagra Foods, Inc. | Food winding method |
US6860195B2 (en) | 2003-04-03 | 2005-03-01 | Conagra Foods, Inc. | Food winding apparatus and system |
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