DE4331734A1 - Zugversuchs-Vorrichtung - Google Patents
Zugversuchs-VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine druckfluidbetriebene Zugversuchs-Vorrichtung ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Vorrichtung ist vorgesehen zur Durchführung von Versuchen, wie etwa
der Messung der Adhäsionseigenschaften eines Überzuges auf einer Unterla
ge oder Prüfung von Materialien mit geringer Elastizität im Zugversuch.
Während eines Zugversuchs ist es von wesentlicher Bedeutung, daß die Zug
kräfte gleichmäßig über den Querschnitt des Prüflings verteilt werden. Eine
geringe Unregelmäßigkeit kann dazu führen, daß nur ein Teil des Quer
schnitts des Prüflings den gemessenen Kräften ausgesetzt ist. Dies kann zur
Folge haben, daß zu niedrige gemessene Werte der Zugfestigkeit der Probe
festgestellt werden und die Messungen kaum reproduzierbar sind. Elastische
Prüflinge können eine ungleichmäßige Spannung in gewissem Maße ausglei
chen. Im Falle von dünnen Prüflingen jedoch, wie etwa bei der Messung der
Adhäsion eines Überzuges an einer Unterlage und der Zugprüfung von unela
stischen Materialien, können die Materialien ungleichmäßige Lasten nicht
ausgleichen.
Die Zugprüfung von Materialien, die eine geringe Elastizität aufweisen, wird
daher mit einer außerordentlich teuren, spezialisierten Einrichtung durchge
führt, die durch höchstqualifiziertes Personal bedient werden muß, das spe
ziell eingearbeitet worden ist.
Die Adhäsion eines Überzuges, beispielsweise einer Lackierung, an einer zu
grundeliegenden Fläche ist bei vielen Anwendungsfällen von zentraler Bedeu
tung. Eine unzureichende Adhäsion an der Unterlage kann dazu führen, daß
der Überzug sich löst und abschälen läßt und damit der Schutz verlorengeht,
den der Überzug für die zugrundeliegende Fläche bewirken sollte. Es gibt da
her vielfach Mindestanforderungen für eine derartige Adhäsion, die jedoch
mit Hilfe reproduzierbarer und zuverlässiger Messungen nachprüfbar sein
müssen. Bei Überzügen und auch bei Materialien geringer Elastizität treten
vielfach die gleichen Probleme auf. Eine ungleichmäßige Belastung kann
nicht durch die Elastizität des Überzuges ausgeglichen werden, da der Über
zug relativ dünn ist.
Es ist eine Anzahl von Vorrichtungen zur Messung der Adhäsion eines Über
zuges an einer Unterlage bekannt. Diese Vorrichtungen basieren auf einem
Prüfkolben, der mit Hilfe eines Klebstoffes an der Unterseite befestigt ist und
senkrecht von der Unterlage nach oben gezogen wird. Die Kraft, die benötigt
wird zur Trennung des Überzuges von der Unterlage, liefert ein Maß für die
Adhäsion des Überzuges an der Unterlage. Zur Erzielung zuverlässiger und
reproduzierbarer Meßergebnisse ist es wichtig, daß die Zugkraft senkrecht
zur Oberfläche ausgeübt wird und über die Prüffläche gleichmäßig verteilt ist.
Wenn die Zugkraft nicht senkrecht zur Unterlage gerichtet ist, kann dies
zum Abziehen des Überzuges von einer Seite her führen. Dadurch ergeben
sich ungenaue und nicht reproduzierbare Meßergebnisse für die Adhäsion.
Die GB-PS 1 179 149 beschreibt eine Vorrichtung, die mit einem Torsions
arm ausgerüstet ist und daher mit einer Torsionskraft belastet ist, die schwer
zu vermeiden ist. Diese Vorrichtung ist weiterhin mit Beinen versehen, die
mit Hilfe von Muttern eingestellt werden können, damit eine senkrechte
Zugkraft aufgebracht werden kann. Es kann jedoch schwierig oder sogar un
möglich sein, die Beine genau so einzustellen, wie es zur Erzielung einer
gleichmäßigen Verteilung der Kräfte auf die Prüffläche erforderlich ist, näm
lich mit einer Abweichung weniger als einigen µm.
Die SE-PS 379 243 offenbart eine Vorrichtung, die drehbar auf zwei Beinen
angebracht ist. Diese Vorrichtung liefert ein relativ zuverlässiges Meßergeb
nis, ist jedoch groß, schwer und abhängig von der Verwendung eines Gaszy
linders. Dies macht die Vorrichtung für die Verwendung in der Praxis relativ
ungeeignet.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Zugversuchs-Vorrichtung zur Durch
führung von Prüfungen, wie etwa der Messung der Adhäsion eines Überzuges
einer Unterlage oder der Zugprüfung von Materialien, die im wesentlichen
unelastisch sind, zu schaffen, die zuverlässige und reproduzierbare Ergebnis
se liefert.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine Prüfvorrichtung zu schaffen, die
leicht zu verwenden ist, einfach aufgebaut ist und nur in geringem Maße Be
dienungsfehlern ausgesetzt ist, und die sowohl an Ort und Stelle als auch im
Labor eingesetzt werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich im einzelnen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1.
Bei der erfindungsgemäßen, druckfluidbetriebenen, dynamischen Zugver
suchs-Vorrichtung wird ein Prüfling, der an einer zugrundeliegenden Ober
fläche angebracht ist, an der Vorrichtung befestigt und dadurch Zugkräften
ausgesetzt, daß die Vorrichtung von der Oberfläche abgehoben wird. Die Vor
richtung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie sich an der zugrundeliegenden
Oberfläche auf drei oder mehr Beinen abstützt, die durch zusammenwirkende
Kolben verbunden sind.
Zur Sicherstellung, daß die Kolben den selben Druck aufweisen und daß da
her die Zugkräfte gleichförmig auf die Testoberfläche verteilt werden, wird
das Druckfluid gemäß der Erfindung an alle Kolben durch miteinander ver
bundene Leitungen abgegeben.
Die erfindungsgemäße Prüfvorrichtung ist leicht zu bedienen, da ein Prüfkol
ben oder ein Prüfling an der Prüfvorrichtung mit Hilfe einer Schnellkupplung
befestigt werden kann.
Das erfindungsgemäß verwendete Druckfluid kann ein hydraulisches oder
auch ein pneumatisches Medium sein.
Die Erfindung soll nunmehr genauer anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert werden.
Die einzige Figur ist ein Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Adhäsions
prüfung, die vorgesehen ist zur Prüfung der Adhäsion eines Überzuges 1 auf
einer Unterlage. Der Überzug kann beliebiger Art sein, beispielsweise ein An
strich. Ein Prüfkolben 2 wird auf den Überzug 1 mit Hilfe eines Klebstoffs ge
klebt, der auf diesem Gebiet üblicherweise verwendet wird. Der Prüfkolben 2
ist an der Prüfvorrichtung mit Hilfe einer Schnellkupplung befestigt, die aus
Kugeln 3, einem äußeren Ring 4, einem inneren Ring 5 und einer Feder 14
besteht und an der Prüfvorrichtung mit Hilfe einer Schraube 7 befestigt ist.
Drei oder mehr zusammenwirkende, durch ein Druckfluid, insbesondere ein
Hydraulikfluid betriebene Kolben 6 liegen in einem Zylindergehäuse 8 und
werden beispielsweise mit Hilfe eines Hydraulikfluids 13 unter Druck ge
setzt, das über ein verbundenen Leitungssystem zugeführt wird, so daß alle
Kolben dem selben Druck ausgesetzt sind. Unregelmäßigkeiten der zugrun
deliegenden Fläche, und zwar entweder des Überzuges oder des Untergrun
des, und gekrümmte Flächen werden daher derart ausgeglichen, daß der
Prüfkolben von dem Überzug mit einer Kraft hochgezogen wird, die gleich
mäßig über die gesamte Prüffläche verteilt ist.
Das Hydraulikfluid 13 wird in die Prüfvorrichtung mit Hilfe einer Pumpe oder
eines anderen Druckerzeugers über eine Schnellkupplung 12 eingeleitet. Der
Druck des Hydraulikfluids ist somit proportional zu der Kraft, mit der der
Prüfkolben 2 von der Unterlage abgehoben wird.
Dichtungen 9, 10 bewirken eine Abdichtung zwischen dem Zylindergehäuse 8
und dem Kolben 6 und zwischen dem Zylindergehäuse 8 und einem Oberteil
11.
Die gleiche Vorrichtung kann ebenfalls verwendet werden für Zugprüfungen
von Materialien, die eine geringe Elastizität aufweisen, wie etwa gehärteter
Stahl, Keramikmaterialien und Knochen. Der Prüfkolben 2 kann durch den
Prüfling ersetzt werden, der zu untersuchen ist, oder kann durch eine Halte
rung für den Prüfling ersetzt werden. Am anderen Ende ist der Prüfling an
der zugrundeliegenden Fläche befestigt. Die zusammenwirkenden Kolben 6
stellen eine gleichmäßige Verteilung der Kräfte über den Querschnitt des
Prüflings sicher, so daß reproduzierbare und zuverlässige Meßergebnisse ent
stehen, wie es auch bei der Adhäsionsmessung der Fall ist.
Wie bereits erwähnt, kann das Hydraulikfluid durch ein Gas ersetzt werden,
und anstelle der hydraulischen Kolben können pneumatische Kolben verwen
det werden. Die Prüfvorrichtung kann eine unterschiedliche Anzahl von Bei
nen aufweisen, wenn dies aus verschiedenden Gründen erforderlich ist.
Claims (6)
1. Druckfluidbetriebene dynamische Zugversuchs-Vorrichtung bei der ein
Prüfling, der an einer zugrundeliegenden Fläche angebracht ist, an der Vor
richtung befestigt und Zugkräften ausgesetzt wird, indem die Vorrichtung
von der zugrundeliegenden Fläche angehoben wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung an der zugrundeliegenden Fläche auf drei oder mehr
Beinen abgestützt ist, die mit zusammenwirkenden Kolben (6) verbunden
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein verbun
denes Leitungssystem zur Zufuhr von Druckfluid zu allen Kolben (6) vorgese
hen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckfluid ein Hydraulikfluid ist und die Kolben (6) Hydraulikkolben sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Druckfluid ein Gas ist und die Kolben (6) pneumatische Kolben
sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Prüfling an der Vorrichtung mit Hilfe eines Prüfkol
bens (2) befestigbar ist, der an einem Ende an der Vorrichtung und am ande
ren Ende am Prüfling befestigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Befestigung des Prüflings oder des Prüfkolbens (2) ei
ne Schnellkupplung (3-5) vorgesehen ist.
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