DE4331716A1 - Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen - Google Patents
Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-SchaltanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erkennung von
Störlichtbögen, insbesondere zur Erkennung an
Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen.
In Niederspannungs-Schaltanlagen kann es durch immer höhere
Leistungsdichten, Fehlschaltungen, Fehlhandlungen des
Bedienpersonals, Überspannungen oder Geräteversagen zur
Ausbildung von Störlichtbögen kommen.
Um Verletzungen von Personen und Materialschäden durch
Störlichtbögen zu reduzieren, ist es bekannt, in der Verteilung
von Elektrizität Lichtbogenerkennungseinrichtungen einzusetzen,
die vorgeordnete Leistungsschalter zur schnellen Abschaltung
veranlassen oder die Vorrichtungen ansteuern, die einen
definierten Kurzschluß verursachen, der jedoch für Personen und
Anlage unschädlich ist. Die Dauer des Lichtbogens ist auf diese
Weise um bis zu einem Zehntel, teilweise auch mehr, reduziert,
so daß große Schäden vermieden und das Ausmaß der Nutzung der
Schaltanlage erhöht werden können.
Der Lichtbogen erzeugt einen Licht- Druck- Hitze- und Geräusch-
Effekt. Es ist bekannt, jedes dieser Effekte zur Detektion des
Lichtbogens zu verwenden.
Durch die DD 2 71 397 A1 ist eine Einrichtung zur Erkennung von
Störlichtbögen in gasisolierten Anlagen bekannt geworden, die im
wesentlichen die von der Bogensäule ausgehende Wärmewirkung des
Lichtbogens zur Erkennung nutzt. Hierbei ist ein
Lichtwellenleiter mit einer Lichtquelle an dem einen Ende und
ein photoelektrisches Bauelement an dem anderem Ende an den
Betriebsspannung führenden Teilen anliegend angebracht.
Die optischen Eigenschaften des Lichtwellenleiters werden durch
die Wärmeeinwirkung verändert, wodurch eine Minderung der
Intensität des empfangenen Signals bzw. eine Unterbrechung des
Signals eintritt.
Das Problem der Einkopplung von elektromagnetischen Störungen
tritt hierbei vorteilhafterweise nicht auf.
Durch eine Lichtundurchlässige Ummantelung kann zwar die
Einwirkung von Streu- und Fremdlicht in Niederspannungs-
Schaltanlagen ebenfalls wirksam verhindert werden, durch
glühende Teilchen kann aber der Lichtwellenleiter, insbesondere
durch die Ummantelung, abbrennen und beschädigt werden noch
bevor eine Fehlermeldung eintritt.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Einrichtung ist, daß die
thermische Wirkung des Störlichtbogen ausgenutzt wird, mit der,
aber eine sichere Erkennung im Bereich weniger Millisekunden
aufgrund der Aufheizzeit des Entladungskanals und der
thermischen Zeitkonstante des Lichtwellenleiters nicht möglich
ist.
Die Ermittlung von Temperaturen mittels Lichtwellenleiter ist in
der Energietechnik nicht ungewöhnlich, so ist es aus der etz
Bd.112 (1991) Heft 8 bekannt, diese zur Temperaturerfassung
längs von Energiekabeln einzusetzen.
Aus der DE-OS 32 37 648 ist es bekannt, einen Lichtleiter zur
optischen Erfassung von Stötlichtbogenentladungen zwischen einem
hochspannungsführenden Teil und der Metallkapselung einer
isoliermittelgefüllten Hochspannungsanlage anzuordnen.
Das Licht des Störlichtbogens in dem zu überwachenden Raum wird
an der Stirnseite des Lichtwellenleiters eingekoppelt.
Der zu überwachende Raum ist eng begrenzt und die Ausbreitung
von Licht wird dort nicht durch Schaltgeräte oder dergleichen
behindert. In Niederspannungs-Schaltanlagen treten keine hohen
Feldstärken auf, so daß diese Anlagen kompakt und platzsparend,
also dicht mit Schaltgeräten bestückt sind. Der Entstehungsort
eines Störlichtbogens kann weit von dem Lichtsensor entfernt
sein und zudem in einem ungünstigen Winkel liegen.
Eine häufige Fehlhandlung, die zu einem Störlichtbogen führt, ist
das Verbinden von Anlagenteilen unterschiedlichen Potentials
mittels Fremdkörper, wie Werkzeuge, Sicherungsaufsteckgriffe. Es
ist dann notwendig, die Ausbreitung des Störlichtbogens im
Bereich kleiner 5 Millisekunden zu verhindern, um insbesondere
Verletzungen des Bedienpersonals zu verhindern.
Zudem besteht bei Niederspannungs-Schaltanlagen die Gefahr einer
Fehlauslösung durch Fremdlicht, die beispielsweise durch die
Deckenbeleuchtung und offener Schaltschranktür verursacht wird.
Dies kann bei einem Hauptverteiler besonders von Nachteil sein,
weil ganze Produktionsabschnitte unterbrochen werden können.
Aus dieser Druckschrift geht jedoch nicht hervor, welche
Maßnahmen getroffen werden müssen, um insbesondere im
Sammelschienenraum einer Niederspannungs-Schaltanlagen ein sehr
schnelles Auslösen zu bewirken und eine Fehlauslösung zu
vermeiden.
In Niederspannungs-Schaltanlagen sind Schaltgeräte, wie
Leistungsschalter, Motorschutzschalter oder Schütze
untergebracht, die bei Schaltvorgängen Lichtbögen verursachen,
die im ungünstigsten Fall gleichzeitig auftreten können. Diese
Lichtbögen dürfen auch nicht zu einer Fehlauslösung führen.
Bekannt ist auch ein faseroptischer Sensor zum Erfassen von
elektrischen Lichtbogenentladungen, bei dem ein
Lichtwellenleiter mit seiner Mantelfläche Strahlungen aufnimmt,
wie in der DE-PS 31 29 041 gezeigt und beschrieben ist.
Am Anfang des Lichtwellenleiters ist eine Prüflichtquelle und am
Ende ein Lichtempfänger angeordnet, der das Prüf- und
Erfassungslicht empfängt. Der Lichtwellenleiter ist hier stark
gekrümmt. Dieser kann beispielsweise wendelförmig mit relativ
kleinen Biegeradien (Fig. 3) sein oder als Knoten (Fig. 2)
ausgebildet sein. In den Sensor kann nur in dem aktiven Bereich
Licht eingekoppelt werden, also im Bereich der Krümmungen.
In dieser Druckschrift werden jedoch keine Maßnahmen genannt,
wie eine Detektion in Sammelschienenräumen von Niederspannungs-
Schaltanlagen im Bereich kleiner 5 Millisekunden realisiert
werden kann, ohne die Gefahr einer Fehlauslösung durch
Fremdlichteinwirkung.
Ein- oder Austritt von Licht durch die Ummantelung des
Lichtwellenleiters an geraden Bereichen wird bei der
Lichtübertragung durch eine Totalreflexion zwischen Leiterkern
und Leitermantel verhindert.
Eine andere nach dem gleichen Wirkprinzip arbeitende
Lichtbogendetektoreinrichtung ist in der CH 676174 AS gezeigt
und beschrieben, deren aktiver Teil des Lichtwellenleiters,
beispielsweise 20 in Fig. 4, gewendelt ist.
Aus der DE-OS 35 42 550 ist bei gasisolierten
Hochspannungsanlagen mit Beobachtungsfenstern und
Lichtbogensensoren bekannt, das Beobachtungsfenster mit einem
Rot-Gelbfilter und den Lichtsensor mit einem Grün-Blaufilter zu
versehen, um Fehlauslösungen durch Fremdlicht zu vermeiden.
Der Sensor ist hier als photoelektrische Zelle ausgeführt.
Wie diese Einrichtung in dem Sammelschienenraum einer
Niederspannungs-Schaltanlage zur besonders schnellen Erkennung
von Störlichtbögen eingesetzt werden kann, wird nicht genannt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Einrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1 mit einfachen Mitteln zu schaffen,
die einen Störlichtbogen im Bereich weniger Millisekunden sicher
erfaßt ohne die Gefahr von Fehlauslösungen durch Fremdlicht.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst, während in den Unteransprüchen
besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
gekennzeichnet sind.
Dadurch, daß der Lichtwellenleiter relativ dicht an oder um die
spannungsführenden Teile angeordnet ist, bewirkt bereits das von
dem Lichtbogen in der Entstehungsphase emittierte Licht eine
signifikante Signalerhöhung bzw. Lichteinkopplung durch die
Ummantelung des Lichtwellenleiters, so daß teilweise unterhalb
einer Millisekunde eine signifikante Signalerhöhung zu
verzeichnen ist. Dagegen wird eine Einkopplung von Fremdlicht,
insbesondere durch die Deckenbeleuchtung, beispielsweise
bestehend aus Glühlampen oder anderen Leuchtquellen mit hohem
Rotanteil, in einfacher Weise wirksam verhindert, indem
handelsübliche Lichtwellenleiter mit blauem oder grünem Mantel
eingesetzt werden, so daß eine Fehlauslösung vermieden wird.
Dagegen wird das Licht des Störlichtbogens, durch die blaue oder
grüne Ummantelung, ohne das zusätzliche Anordnen von Filtern,
zum großen Teil eingekoppelt, weil starke Spektrallinien von
Kupfer in diesem Bereich liegen.
Lichtbögen, die durch Schaltgeräte, wie Leistungsschalter,
Motorschutzschalter oder Schütze, verursacht werden und für
Anlage und Personen unschädlich sind, entstehen dann in einem
Abstand vom Lichtwellenleiter, der keine Fehlauslösung bewirkt.
Besonders günstig ist es, wenn für Anlagen oder Anlagenteile mit
kleineren Kurzschlußströmen die Ummantelung grün gefärbt ist,
weil eine höhere Empfindlichkeit erreicht wird und für größere
Kurzschlußströme oder bei Hauptverteilungen die Ummantelung
blau gefärbt ist, weil die Einkopplung von Fremdlicht stärker
verringert wird, eine höhere Strahlungsleistung zur Verfügung
steht und die Schutztechnik dort sehr zuverlässig arbeiten muß.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Störpegel mindestens 30
Prozent jedoch höchstens 50 Prozent beträgt, weil dann
einerseits eine schnelle Erkennung möglich ist und andererseits
ein ausreichender Störabstand eingehalten wird.
Damit keine abschattende Wirkung eintritt und eine starke
Lichteinkopplung gegeben ist, wird der Lichtwellenleiter nicht
direkt auf die spannungsführenden Teile oder Stromsammelschienen
angeordnet ist, sondern im Bereich der Lichteinkopplung in einem
Abstand von höchstens 50 mm von den spannungsführenden Teilen
oder Stromsammelschienen angeordnet.
Um günstige Eigenschaften sowohl aus der Sicht der
Lichteinkopplung als auch aus der Sicht der mechanischen
Festigkeit zu erreichen, besteht der Lichtwellenleiter aus einer
Gradientenfaser mit einem Kern von etwa 0,06 mm, einem Mantel
von etwa 0,12 mm und einem zweiten Mantel oder Primärschutz
bestehend aus einem eingefärbten Acrylat mit einem Durchmesser
von etwa 0,25 mm.
Vorteilhafte Anordnungen des Lichtwellenleiters in einem
Sammelschienenraum ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche
10 bis 16.
Bei einer sehr hohen Anforderung an die Fehlauslösungssicherheit
ist es vorteilhaft, wenn ein Störpegel zwischen 6 und 15 Prozent
zulässig ist.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Anordnungsbeispiel des Lichtwellenleiters
an drei Stromsammelschienen,
Fig. 2 ein zweites Anordnungsbeispiel des Lichtwellenleiters
an drei Stromsammelschienen,
Fig. 3 ein drittes Anordnungsbeispiel des Lichtwellenleiters
an drei Stromsammelschienen,
Fig. 4 ein Anordnungsbeispiel des Lichtwellenleiters an drei
Stromsammelschienen und daran vertikal angeschlossenen
Stromschienen und
Fig. 5 ein anderes Anordnungsbeispiel des Lichtwellenleiters
an drei Stromsammelschienen und daran vertikal
angeschlossenen Stromschienen.
Die in den Fig. 1 bis 5 gezeigte Einrichtung ist jeweils zur
Überwachung eines Störlichtbogens in dem
störlichtbogengefährdeten Sammelschienenraum einer
Niederspannungs-Schaltanlage angeordnet.
Die Einrichtung 1 besteht aus einem Lichtwellenleiter 2, einer
elektronischen Schaltung 3 mit einer Leuchtdiode mit konstanten
Lichtstrahl bestimmter Wellenlänge am Anfang des
Lichtwellenleiters 1 und einem Empfänger am Ende des
Lichtwellenleiters 1. Dieser Lichtstrahl wird zur Überwachung
der Schutzeinrichtung genutzt. Hierdurch vermeidbare Störungen
sind die Drift von Bauelementen und das mechanische Beschädigen
des Lichtwellenleiters. Entwickelt sich in dem
Sammelschienenraum ein Störlichtbogen, wird dessen Licht in den
Lichtwellenleiter durch seine Ummantelung eingekoppelt. Dieses
zusätzlich eingekoppelte Licht führt zu einer Anhebung des von
einer Auswerteschaltung empfangenen Lichtpegels. Die
elektronische Schaltung 3 erzeugt eine dem Lichtpegel
proportionale Spannung.
Nach Überschreiten eines an der Auswerteschaltung einstellbaren
Schaltpegels wird ein Signal erzeugt, welches von einem selektiv
arbeitenden Schutzgerät 4 zum Abschalten des
störlichtbogenhavarierten Schaltanlagenteiles oder einer anderen
geeigneten Vorrichtung genutzt werden kann. Die
Auswerteschaltung befindet sich in einem nicht Störlichtbogen
gefährdetem Ort.
Der Lichtwellenleiter 2 besteht aus einer Gradientenfaser mit
einem Kern von etwa 0,06 mm, einem Mantel von etwa 0,12 mm und
einem zweiten Mantel oder Primärschutz bestehend aus einem
eingefärbten Acrylat mit einem Durchmesser von etwa 0,25 mm mit
einer grünen oder blauen Färbung. Hierdurch weist der
Lichtwellenleiter 2 sowohl aus der Sicht der Lichteinkopplung
durch Störlichtbögen als auch im Hinblick auf die
Unempfindlichkeit gegenüber Fremdlicht günstige Eigenschaften
auf. Die mechanische Festigkeit und erforderlichen Biegeradien
werden ebenfalls erreicht. Die optische Dämpfung des
Lichtwellenleiters beträgt 3 bis 4 dB/km bei 850 nm bzw. 0,5 bis
1,5 Db/km bei 1300 nm.
Lichtwellenleiter mit einer blauen Ummantelung weisen bei
größeren Strömen ein sicheres Erfassungsverhalten auf bei
geringer Wahrscheinlichkeit einer Fehlauslösung, während
Lichtwellenleiter mit grüner Ummantelung auch noch bei kleineren
Strömen, beispielsweise Ik= 4 kA, die Anforderungen an ein
schnelles und sicheres Erfassen erfüllen. Die Lichtwellenleiter
mit grüner Ummantelung ist also vorzugsweise im Bereich kleiner
Ströme einzusetzen, während die Lichtwellenleiter mit einer
blauen Ummantelung bei größeren Strömen sinnvoll ist.
In Niederspannungs-Schaltanlagen als Hauptverteilungen ist
aufgrund der größeren zur Verfügung stehenden Kurzschlußleistung
und der damit verbundenen großen Fehlerströme vorzugsweise der
Lichtwellenleiter mit der blauen Ummantelung einzusetzen. Ein
weiterer Aspekt ist, daß in Hauptverteilungen die Schutztechnik
sehr zuverlässig arbeiten muß, weil eine Fehlauslösung
schwerwiegende Folgen für angeschlossene Geräte haben kann.
Deswegen ist die weniger störanfällige blaue Ummantelung hier
zu bevorzugen, weil eine geringere Wahrscheinlichkeit einer
Fehlauslösung besteht und bei Lichtbogenfehlern in jedem Fall
eine ausreichende Strahlungsleistung zur Verfügung steht.
Durch die Verwendung von handelsüblichen Lichtwellenleitern mit
einer gefärbte Ummantelung, die bisher lediglich zur
Unterscheidung von anderen Lichtwellenleitern in der
vorgesehen war, sind zusätzliche Filter nicht
erforderlich.
Um eine hohe Anlagensicherheit zu gewährleisten, ist eine
zuverlässige Funktion der Erfassungsschaltung erforderlich. Es
muß gewährleistet sein, daß bei kleinsten Lichtbogenleistungen
die Erfassungseinrichtung sicher anspricht und trotzdem ein
ausreichender Störpegel-Nutzpegel eingehalten wird. Eine
Fehlauslösung bei zu kleinem Abstand Störpegel-Nutzpegel kann
zur Abschaltung wichtiger Verbraucher und ein Nichtansprechen
bei zu großem Abstand Störpegel-Nutzpegel zur Zerstörung der
Anlage führen.
Damit eine ausreichende Sicherheit vor Störlicht gegeben ist,
beträgt der maximale Störpegel in diesem Ausführungsbeispiel
mindestens 30 Prozent jedoch höchstens 50 Prozent des
Nutzpegels. Eine weitere Vergrößerung des Störanstandes erhöht
zwar die Sicherheit vor Störlicht, jedoch wird gleichzeitig die
Erfassung von Störlichtbögen erschwert, weil die Schaltschwelle
eventuell nicht mehr erreicht wird. Außerdem werden die
Erfassungszeiten größer, so daß eine Erfassung im Bereich
weniger Millisekunden nicht mehr erreicht ist.
Der Lichtwellenleiter ist in einem Abstand von etwa 50 mm von
den Sammelschienen entfernt angeordnet. Sowohl oberhalb als auch
unterhalb des Sammelschienensystems weist dieser in etwa den
gleichen Abstand auf. Der Abstand kann verringert werden. Der
Lichtwellenleiter sollte jedoch nicht direkt auf die
Sammelschienen angeordnet werden, weil dort die abschattende
Wirkung der Sammelschienen am größten ist.
Günstig ist es auch, den Lichtwellenleiter in einem Abstand
anzuordnen, der den Sammelschienenabstand entspricht.
Die Fig. 1 zeigt eine Anordnung mit drei Stromsammelschienen 5,
6 und 7 und einem Lichtwellenleiter 2, der senkrecht zu diesen
angeordnet ist und um alle drei Stromsammelschienen 5, 6 und 7
gewickelt ist, ohne diese zu berühren. Entsteht ein
Störlichtbogen zwischen zwei Stromsammelschienen, kann dieser
als linienförmige Strahlungsquelle angesehen werden. Der
Lichtwellenleiter 2 liegt dann parallel zu dem Störlichtbogen.
Die Strahlung wird radialsymmetrisch abgegeben und trifft den
Lichtwellenleiter an geraden oder schwach gekrümmten Stellen.
Das hierbei auftreffende Licht wird infolge von mikroskopischen
Krümmungen der Lichtwellenleiterachse eingekoppelt. Die auf die
Manteloberfläche des Lichtwellenleiters auftreffende Strahlung im
Strahlungsmaximum ist durch diese Anordnung hoch im Vergleich zu
dem Fremdlicht, so daß bereits in der Entstehungsphase des
Störlichtbogens, also im Bereich kleiner 5 ms, eine Erkennung
erfolgt. Durch die Filterwirkung der Ummantelung wird dieses
Verhalten noch günstiger.
Die Radien der Biegungen des Lichtwellenleiters sind hier und in
den nächsten Beispielen im Bereich der Lichteinkopplung relativ
groß, beispielsweise größer 40 mm, so daß das Fremdlicht
erschwert eingekoppelt wird.
Der Lichtwellenleiter 2 kann auch, wie in der Fig. 2 gezeigt
ist, mehrfach um jede Stromsammelschiene 5 gewickelt werden, und
zwar auch über die volle Länge oder über wesentliche Teile davon
angeordnet werden. Ein Störlichtbogen ist dann immer sehr nah an
dem Lichtwellenleiter, so daß genügend Licht in der frühen
Entstehungsphase eingekoppelt wird und eine besonders schnelle
Erkennung möglich ist. Zwar besteht hier die erhöhte Gefahr, daß
der Lichtwellenleiter bei einem Störlichtbogen zerstört wird,
dies erfolgt aber nach der Detektion.
Eine andere Anordnung des Lichtwellenleiter zeigt die Fig. 3.
Dort ist der Lichtwellenleiter vor den Stromsammelschienen
mäanderförmig angeordnet. Auch eine Anordnung hinter den
Stromsammelschienen ist möglich. Der Lichtwellenleiter 2
verläuft über weite Bereiche parallel zu den Stromsammelschienen
etwa in gleichem Abstand, so daß mit einer relativ geringen
Lichtwellenleiterlänge ein großes Erfassungsgebiet sicher
erfaßt wird.
Sind Anschlußschienen vorhanden, wie in der Fig. 4 abgebildet
ist oder auch Feldsammelschienen, dann kann der gleiche
Lichtwellenleiter auch um diese senkrechten Schienen gewickelt
sein.
In der Fig. 5 ist eine Anordnung gezeigt, bei der der
Lichtwellenleiter 2 auch zwischen Stromabgriffen gewickelt
werden kann. In diesem Bereich ist die Entstehung eines
Störlichtbogens am wahrscheinlichsten.
Zur Verhinderung von Fehlauslösung können in bekannter Weise
weiter Kriterien, wie Stromanstieg oder Spannungseinbruch,
herangezogen werden.
In einer Schaltanlage, insbesondere in einer Niederspannungs-
Schaltanlage, kann jeder Funktionsraum, wie Schienenraum,
Geräteraum und Anschlußraum, mit einem separaten
Lichtwellenleiter versehen sein.
Die Anordnung des Lichtwellenleiters kann auf Schottplatten und
anderen, in Stromschienennähe vorhandene, ebene Anlagenteile
erfolgen, wobei die Befestigung des Lichtwellenleiters durch
Aufkleben oder durch Aufkleben oder durch Befestigungselemente,
wie Befestigungsösen oder Abstandshalter, erfolgen kann.
In Hauptverteiler-Schienensystemen können für die Befestigung
Stromschienenhalterungen genutzt werden, beispielsweise an
Halterungen wie sie in der DE-PS 40 13 312 gezeigt und
beschrieben sind. Der Lichtwellenleiter kann dann durch dafür
vorgesehenen Bohrungen geführt werden.
In Hauptverteiler-Schienensystemen ist es besonders vorteilhaft,
wenn der Lichtwellenleiter längs zu den Stromsammelschienen
zentrisch im Schienenzwischenraum angeordnet ist.
Dagegen ist es in Geräteanschlußräumen besonders günstig, wenn
der Lichtwellenleiter quer zu den Stromschienen, als Schleife
oder wendelförmig, z. B. auf einer Schottplatte, angeordnet ist.
Bei Angangsschienen, die länger als 300 mm sind, ist eine
Längsverlegung günstig.
Der Lichtwellenleiter ist vorteilhafterweise in unmittelbarer
Nähe oder um spannungsführende Teile angeordnet, wobei eine
direkte Berührung der spannungsführenden Teile, bzw. eine
anliegende Anordnung, nicht ausgeschlossen ist, also auch unter
dem Begriff "in unmittelbarer Nähe" zu verstehen ist.
Claims (18)
1. Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere
an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-
Schaltanlagen zur Verteilung elektrischer Energie
bestehend aus einem Lichtwellenleiter, einem Lichtsender am
Anfang des Lichtwellenleiters und einem Lichtempfänger am
Ende des Lichtwellenleiters, dadurch gekennzeichnet, daß
der Lichtwellenleiter (2) in unmittelbarer Nähe oder um
spannungsführende Teile angeordnet ist, daß das Licht des
Störlichtbogens durch die Ummantelung des
Lichtwellenleiters (2) eingekoppelt wird und daß durch
diese Lichteinkopplung eine Erhöhung des Ausgangssignals
bewirkt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Ummantelung des Lichtwellenleiters (2) gefärbt ist, so
daß diese für die auftreffende Strahlung eine Filterwirkung
aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ummantelung des Lichtwellenleiters (2) blau oder grün
gefärbt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
für Anlagen oder Anlagenteile mit kleineren
Kurzschlußströmen die Ummantelung grün gefärbt ist und für
größere Kurzschlußströme oder bei Hauptverteilungen die
Ummantelung blau gefärbt ist.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Störpegel mindestens 30
Prozent, jedoch höchstens 50 Prozent beträgt.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (2) nicht
direkt auf die spannungsführenden Teile oder
Stromsammelschienen (5, 6, 7) angeordnet ist und im Bereich
der Lichteinkopplung in einem Abstand von höchstens 50 mm
von den spannungsführenden Teilen oder Stromsammelschienen
(5, 6, 7) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (2) aus
einer Gradientenfaser mit einem Kern von etwa 0,06 mm,
einem Mantel von etwa 0,12 mm und einem zweiten Mantel oder
Primärschutz bestehend aus einem eingefärbten Acrylat mit
einem Durchmesser von etwa 0,25 mm besteht.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) in einem Abstand angeordnet ist,
der den Sammelschienenabstand entspricht.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Radien der Biegungen des
Lichtwellenleiters (2) im Bereich der Lichteinkopplung
größer 40 mm sind.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) um mindestens eine
Stromsammelschiene (5) gewickelt ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) um mindestens drei
Stromsammelschienen (5, 6, 7) gewickelt ist, derart, daß pro
Windung des Lichtwellenleiters (2) mindestens drei
Stromsammelschienen (5, 6, 7) umfaßt werden und daß der
Lichtwellenleiter (2) senkrecht zu den Stromsammelschienen
(5, 6, 7) angeordnet ist (Fig. 1).
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) um mindestens drei
Stromsammelschienen (5, 6, 7) gewickelt ist, derart, daß pro
Windung des Lichtwellenleiters (2) höchstens eine
Stromsammelschiene (5) umfaßt wird (Fig. 2).
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) über weite Bereiche parallel zu
den Stromsammelschienen (5) verläuft (Fig. 3).
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) vor oder hinter den
Stromsammelschienen (5, 6, 7) mäanderförmig angeordnet ist
(Fig. 5).
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
ein gemeinsamer Lichtwellenleiter (2) um Feldsammelschienen
oder Stromabgriffe (8) und Hauptsammelschienen (9)
gewickelt ist (Fig. 4).
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an Sammelschienenanordnungen
der Lichtwellenleiter (2) zwischen Stromabgriffen (8) oder
Feldsammelschienen gewickelt ist (Fig. 5).
17. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtwellenleiter (2)
mittig zwischen zwei Stromsammelschienen (5, 6, 7) angeordnete
ist.
18. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Störpegel zwischen 6 und 15
Prozent beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4331716A DE4331716A1 (de) | 1992-09-21 | 1993-09-17 | Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9212672U DE9212672U1 (de) | 1992-09-21 | 1992-09-21 | Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen |
DE4331716A DE4331716A1 (de) | 1992-09-21 | 1993-09-17 | Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4331716A1 true DE4331716A1 (de) | 1994-03-24 |
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ID=6883956
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---|---|---|---|
DE9212672U Expired - Lifetime DE9212672U1 (de) | 1992-06-23 | 1992-09-21 | Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen |
DE4331716A Withdrawn DE4331716A1 (de) | 1992-09-21 | 1993-09-17 | Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE9212672U Expired - Lifetime DE9212672U1 (de) | 1992-06-23 | 1992-09-21 | Einrichtung zur Erkennung von Störlichtbögen, insbesondere an Sammelschienenanordnungen in Niederspannungs-Schaltanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE9212672U1 (de) |
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