DE4330722A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Absenkung des Emissionsausstoßes und zur Regelung der Leistung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Absenkung des Emissionsausstoßes und zur Regelung der Leistung einer fremdgezündeten BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Absenkung des Emissionsausstoßes und zur Regelung der Leistung
einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine mit einer im Abgaskanal
angeordneten Abgasturbine gemäß dem Oberbegriff des Haupt
anspruchs.
Aus der DE-OS 31 03 732 eine Abgas-Strömungsrückstau-Anlage
bekannt, bei der im Abgaskanal ein Drosselelement angeordnet
ist, welches zur Erzeugung einer Schichtladung im Zylinder in
Abhängigkeit von der Motorlast gesteuert wird.
Außerdem ist aus der DE-OS 39 23 370 ist ein sogenannter Turbo
compoundantrieb für eine Brennkraftmaschine bekannt, bei dem die
Leistung einer im Abgaskanal angeordneten Turbine mittels einer
Leistungsübertragungseinrichtung, die eine Untersetzung und eine
Freilaufkupplung aufweist, auf die Kurbelwelle der Brennkraft
maschine übertragen wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Regelung der Leistung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine
mit verbessertem Wirkungsgrad und gutem Übergangsverhalten bei
Laständerungen zu schaffen. Es ist weiterhin die Aufgabe der
Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit
verringertem Emissionsausstoß und verbessertem Warmlaufverhalten
zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei Ottomotoren wird bislang die Leistung über eine Ansaugluft
drosselung im Saugrohr mittels einer Drosselklappe geregelt. Im
Teillastgebiet entstehen durch diese Drosselmaßnahmen Verluste,
die zu einer Absenkung des motorischen Wirkungsgrades führen.
Zusätzliche Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung, wie die äußere
Abgasrückführung, können gegebenenfalls zu einer in gewissen
Grenzen ablaufenden Lastregelung beitragen. Das instationäre
Übergangsverhalten bei Laständerung kann sich verschlechtern, da
ein erhitztes Saugrohr oder noch nachströmendes Abgas aus den
Abgasrückführungskanälen zu Füllungsverlusten am Motor führt.
Generell ist eine Vermengung von Abgas mit Frischladung bei
Abgasrückführung als Nachteil anzusehen, weil dadurch ein
größerer Zündverzug entsteht und sich eine homogene Vermischung
des Frischgases mit der relativ zähen Abgasströmung schwierig
gestaltet.
Eine andere Möglichkeit zur teilweisen oder gesamten Last
regelung der Brennkraftmaschine besteht darin, eine Einrichtung
mit variablem Durchsatzverhalten im Abgaskanal anzuordnen. Durch
das Aufstauen des Abgases verbleibt nach dem Ausschubtakt eine
gewisse Restgasmenge im Zylinder. Im Ansaugtakt wird dann das
zähe Abgas von der Frischladung in Form einer Deckschicht über
lagert. Diese Deckschicht hat idealerweise, zumindest in der
Nähe der Zündkerze, eine stöchiometrische Luft/Kraftstoffver
teilung, so daß die Entflammungsphase und der Brennverlauf nicht
verschleppt wird.
Mit steigender Motorlast wird nun der Abgasdurchsatz erhöht, so
daß sich die im Zylinder verbleibende Restgasmenge verringert
und dadurch die Frischgasmenge erhöht. Somit kann durch Steue
rung der Einrichtung mit variablem Durchsatzverhalten die dem
Zylinder zugeführte Frischladung und somit die Leistung der
fremdgezündeten Brennkraftmaschine beeinflußt werden.
Der Einsatz einer Abgasturbine mit variablem Durchsatzverhalten
bringt den Vorteil, daß die beim Aufstauen des Abgases freiwer
dende Drosselenergie umgewandelt und über ein Untersetzungs
getriebe mit Freilaufkupplung an die Kurbelwelle übertragen
werden kann. Dadurch wird insbesondere bei großer Abgas
drosselung der Wirkungsgrad des Gesamtprozesses erhöht.
Insgesamt führt das Verfahren durch das im Zylinder verbleibende
heiße Restgas zu einer schnelleren Motorerwärmung beim Kaltstart
und gleichzeitig zu einer Senkung des gesamten Emissionsaus
stoßes. Bedingt durch den erhöhten Abgasgegendruck steigt der
Wärmeübergang am Katalysator, wodurch ein früheres Ansprechen
der katalytischen Abgasnachbehandlung erreicht wird. Die erhöhte
Ausschubarbeit des Kolbens wird durch eine geringere Saugarbeit
des Kolbens kompensiert, so daß der Ladungswechsel insgesamt auf
einem höheren Druckniveau abläuft. Das im Zylinder verbleibende
Restgas führt über die bekannten Vorgänge Absenkung des Sauer
stoffpartialdruckes und einer Zunahme der spezifischen Wärme
kapazität in der Zylinderfüllung zu einer geringeren Stickoxid
bildung im Abgas. Außerdem werden die Kohlenwasserstoffanteile
im Abgas verringert, weil diese vor allem im Bereich des Feuer
stegs gebildet werden und daher größtenteils zusammen mit dem
Restgas im Brennraum verbleiben.
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen gehen aus den Ansprüchen
und der Beschreibung hervor.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer Zeichnung , die eine
Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine
zeigt, näher beschrieben.
Der insgesamt mit 1 bezeichneten Brennkraftmaschine wird über
eine in der Ansaugleitung 2 optional angeordneten einstellbaren
Drosselklappe 13 Frischluft zugeführt. Nach der Zugabe von
Kraftstoff wird das Luft/Kraftstoffgemisch in einem der Zylinder
3 durch einen Zündfunken gezündet. Das Abgas wird dann an
schließend über einen Abgaskanal 4 abgeführt. Im Abgaskanal 4
ist ein Katalysator 5 und stromab vom Katalysator 5 eine Abgas
turbine 6 mit variablem Durchsatzverhalten angeordnet. Die
variable Turbinengeometrie kann durch ein verstellbares Leit
gitter, durch variable Düsen- oder Spiralquerschnitte oder auf
eine beliebige bekannte Art und Weise realisiert werden. Die
Abgasturbine 6 ist über ein Untersetzungsgetriebe, beispiels
weise einem Riementrieb 7, mit der Kurbelwelle 8 der Brennkraft
maschine 1 gekoppelt. Im Untersetzungsgetriebe 7 ist außerdem
eine nicht näher gezeigte Freilaufkupplung vorgesehen.
Ein Steuergerät 9 ist über Datenleitungen mit einem Leistungs
stellglied 10 der Brennkraftmaschine 1, mit der Abgasturbine 6,
mit der gegebenenfalls notwendigen Drosselklappe 13 und eventu
eller Betätigungseinrichtungen 11, 12 für die Gaswechselventile
verbunden. Außerdem können dem Steuergerät 9 alle benötigten
Betriebsparameter der Brennkraftmaschine 1 zur Verfügung ge
stellt werden. Der Fahrer kann seine Leistungsanforderung über
das Leistungsstellglied 10, beispielsweise einem Fahrpedal, an
das Steuergerät 9 übermitteln. Im Steuergerät 9 wird dann in
Abhängigkeit von der Stellung des Leistungsstellgliedes 10 ein
Sollwert für den Durchsatz der Abgasturbine 6 ermittelt und an
der Abgasturbine 6 entsprechend eingestellt. Im Leerlauf wird
der Durchsatz der Abgasturbine 6 auf den Minimalwert einge
stellt, so daß der Abgasstrom eine maximale Drosselung erfährt.
Dadurch verbleibt eine maximale Restgasmenge im Zylinder 3 und
über die Drosselklappe 13 wird eine minimale Frischluftmenge
zugeführt.
Mit zunehmender Leistungsanforderung wird der Durchsatz der
Abgasturbine 6 und der Drosselklappe 13 durch das Steuergerät 9
erhöht. Dadurch wird die Drosselung des Abgasstromes reduziert,
die Menge des in den Zylindern 3 verbleibenden Restgases
verringert und somit eine größere Frischladung eingebracht. Bei
Vollast wird schließlich der Durchsatz der Abgasturbine 6 auf
den Maximalwert eingestellt, so daß auch die den Zylinder 3
zugeführte Frischladung ihren Maximalwert erreicht. Somit ist es
möglich, durch die Steuerung des Durchsatzes der Abgasturbine 6
die den Zylindern 3 zugeführte Frischluftmenge und damit die
Leistung der Brennkraftmaschine 1 zu beeinflussen. Durch dieses
Verfahren kann im Teillastbereich und insbesondere im
Schubbetrieb der Ansaugunterdruck abgesenkt werden, so daß
weniger Öl über die Kolben in den Brennraum gezogen wird.
Für einen optimalen Betrieb der Brennkraftmaschine 1 sollten
auch die Steuerzeiten der Gaswechselventile angepaßt werden. Vor
allem im Teillastbereich sollte hierbei keine Überschneidung zu
gelassen werden. Das heißt, das Einlaßventil wird erst geöffnet,
wenn das Auslaßventil geschlossen ist. Hierzu gibt das Steuer
gerät 9 die entsprechenden Signale an die Betätigungseinrich
tungen 11, 12, die eine Phasenverschiebung für die Steuerzeiten
der nicht dargestellten Einlaß- und Auslaßventile bewirkt.
Darüber hinaus kann die Betätigungseinrichtung 11, 12 über das
Steuergerät 9 auch als Einrichtung zur Einstellung variabler
Steuerzeiten der nicht dargestellten Einlaß- und Auslaßventile
ausgeführt sein, wodurch sich der thermodynamische Ablauf weiter
verbessert. Für optimierte Steuerzeiten gilt, daß das
Einlaßventil erst nach OT öffnet, wenn das Auslaßventil
vollständig geschlossen ist und das im Zylinder verbleibende
gespannte Restgas Expansionsarbeit über den Kolben verrichtet
hat. Das Einlaßventil muß nach UT wieder so rechtzeitig
geschlossen werden, daß angesaugtes Gemisch nicht in den
Einlaßkanal zurück geschoben wird und so eine unnötige
Ladungsverschiebung auftritt.
Die bei der Abgasdrosselung freiwerdende Drosselenergie wird von
der Abgasturbine 6 in mechanische Energie umgewandelt und über
ein Untersetzungsgetriebe 7 mit Freilaufkupplung an die Kurbel
welle 8 übertragen. Dadurch wird insbesondere bei großer Abgas
drosselung der Wirkungsgrad des Gesamtprozesses erhöht. Die
Freilaufkupplung ist notwendig, damit unter ungünstigen
Bedingungen ein Antrieb der Abgasturbine 6 durch die Kurbelwelle
8 verhindert werden kann und somit Leistung an der Kurbelwelle 8
von der Abgasturbine 6 abgenommen wird.
Neben der gezeigten Leistungsregelung über eine Abgasturbine 6
mit variablem Durchsatzverhalten ist es auch denkbar, die Abgas
drosselung über eine einfache, im Abgaskanal 4 angeordnete
Drosselklappe vorzunehmen. Auch wäre es denkbar, bei einer
Ventilsteuerung mit variablen Steuerzeiten, bei der die
Auslaßventile direkt über die Betätigungseinrichtung 12 durch
das Steuergerät 9 angesteuert werden, durch frühzeitiges
Schließen einen Abgasrückstau zu erreichen. Beide Anordnungen
würden aber nicht die beschriebene Erhöhung des Wirkungsgrades
des Gesamtprozesses bewirken, sondern sich lediglich als
Verfahren zur Reduzierung des Emissionsausstoßes eignen.
Claims (3)
1. Fremdgezündete Brennkraftmaschine mit einer in einem Abgas
kanal angeordneten Abgasturbine zur Umsetzung von Abgasenergie,
mit einer Leistungsübertragungseinrichtung zur Übertragung der
Turbinenleistung auf die Kurbelwelle, wobei die Leistungsüber
tragungseinrichtung ein Untersetzungsgetriebe und eine Freilauf
kupplung aufweist, und mit einem Leistungsstellglied,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abgasturbine (6) mit variablem Durchsatzverhalten
verwendet wird und daß ein Steuergerät (9) zur Einstellung des
Durchsatzes der Abgasturbine (6) in Abhängigkeit von der
Stellung des Leistungsstellgliedes (10) vorgesehen ist.
2. Fremdgezündete Brennkraftmaschine gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich in der Ansaugleitung (2) eine durch das Steuer
gerät (9) einstellbare Drosselklappe (13) angeordnet ist.
3. Verfahren zur Regelung der Leistung einer fremdgezündeten
Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Abhängigkeit von der Stellung des Leistungsstellgliedes
(10) ein Sollwert für den Durchsatz der Abgasturbine (6) vorge
geben wird und daß der Durchsatz der Abgasturbine (6) auf diesen
Sollwert eingestellt wird, wobei der Sollwert ausgehend von
einem Minimalwert im Leerlauf bis zu einem Maximalwert im Voll
lastbetrieb der fremdgezündeten Brennkraftmaschine (1) erhöht
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4330722A DE4330722A1 (de) | 1993-09-10 | 1993-09-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Absenkung des Emissionsausstoßes und zur Regelung der Leistung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4330722A DE4330722A1 (de) | 1993-09-10 | 1993-09-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Absenkung des Emissionsausstoßes und zur Regelung der Leistung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4330722A1 true DE4330722A1 (de) | 1994-12-08 |
Family
ID=6497379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4330722A Withdrawn DE4330722A1 (de) | 1993-09-10 | 1993-09-10 | Verfahren und Vorrichtung zur Absenkung des Emissionsausstoßes und zur Regelung der Leistung einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4330722A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996021803A1 (de) * | 1995-01-10 | 1996-07-18 | Schatz Thermo Gastech Gmbh | Verfahren zur reduzierung der abgasemissionen eines verbrennungsmotors für kraftfahrzeuge mit abgaskatalysator |
DE10131937B4 (de) * | 2000-08-29 | 2017-03-09 | Ford Global Technologies, Llc (N.D.Ges.D. Staates Delaware) | Einrichtung und Verfahren zur Reduktion von Kraftfahrzeugemissionen |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB2080432A (en) * | 1980-07-22 | 1982-02-03 | South Western Ind Res | Differential compound engine |
DE3103732A1 (de) * | 1981-02-04 | 1982-09-02 | Martin 7156 Wüstenrot Schmidt | Abgas-stroemungsrueckstau-anlage |
DE3923370A1 (de) * | 1989-07-14 | 1991-01-24 | Daimler Benz Ag | Reduktionsgetriebe fuer einen turbocompoundantrieb einer aufgeladenen brennkraftmaschine |
-
1993
- 1993-09-10 DE DE4330722A patent/DE4330722A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |