Die vorliegende Erfindung betrifft einen
Zeitaktmechanismus für das Einlaßventil eines
Viertaktmotors nach dem Gattungsbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die Erfindung findet
insbesondere Anwendung bei einem Motor, der
Miller-Cyclen ebenso wie Otto-Cyclen verwendet,
wobei das Expansionsverhältnis auf einen hohen Wert
eingestellt wird und das Kompressionsverhältnis
entsprechend den Betriebsbedingungen des Motors
erhöht wird nahe dem kritischen Pegel, bei dem
Verbrennungsklopfen auftritt, um die
Ausgangsleistung zu erhöhen und die Verbrennung zu
verbessern.
Bekannte Viertaktmotoren sind so aufgebaut, daß das
Kompressionsverhältnis und Expansionsverhältnis
den gleichen Wert aufweisen. Das
Kompressionsverhältnis ist durch das
Verbrennungsklopfen begrenzt, das bei Vollastbetrieb
auftritt. Bei einem nicht aufgeladenen Motor beträgt
der Maximalwert des Kompressionsverhältnisses
gewöhnlich ungefähr 10 : 1. Bei einem aufgeladenen
Motor kann das Kompressionsverhältnis nicht über
einen Wert von ungefähr 8,5 : 1 erhöht werden. Daher
nimmt das Expansionsverhältnis einen Wert zwischen
8,5 : 1 und 10 : 1 ein. Das Verbrennungsgas unter hohem
Druck und mit hoher Temperatur, das in dem Zylinder
erzeugt wird, expandiert nicht ausreichend und wird
somit nicht ausreichend in Arbeitsleistung
umgesetzt. Das Gas wird sodann als Auspuffgas mit
hoher Temperatur ausgestoßen. Somit ist der
thermische Wirkungsgrad gering.
Wie im Stand der Technik bekannt, vermindert solches
Auspuffgas mit hoher Temperatur nicht nur den
thermischen Wirkungsgrad, sondern erhöht auch
die thermische Beanspruchung des Zylinderkopfes.
Diese thermische Last kann Brüche im Zylinderkopf
hervorrufen und das Auslaßventil aufheizen bis zu
einem Punkt, an dem seine Festigkeit vermindert
wird. Manchmal bricht das Ablaßventil oder wird
beschädigt. In einem aufgeladenen Motor erhöht eine
Verminderung des Expansionsverhältnisses ferner die
Abgastemperatur. Infolgedessen übersteigt die
thermische Beanspruchung in dem Motor den
statthaften Pegel. Unter diesen Umständen wird die
Abgastemperatur durch ein reiches
Luft/Brennstoff-Gemisch herabgemindert. Dies erhöht
den Kraftstoffverbrauch.
Bei einer Turbo-Aufladung wird dem
Abgas-Turbinengehäuse und anderen Komponenten eine
exzessive thermische Beanspruchung zugeführt. Dies
beeinflußt nachteilig die Zuverlässigkeit.
Bei einem Viertaktmotor, der eine Mischung ansaugt,
die im wesentlichen aus gleichen Verhältnissen von
Brennstoff und Luft besteht, ist es üblich, den
Betrag der Luft/Brennstoff-Mischung, die dem Motor
zugeführt wird mit dem Drosselventil zu vermindern,
um die Belastung zu vermeiden. Der durch das
Drosselventil hervorgerufene Negativdruck erhöht den
Leistungsverlust unter Teillastbedingungen. Ferner
wird die Dichte des komprimierten
Luft/Brennstoff-Gemisches vermindert, was
seinerseits zu einer unvollständigen Verbrennung
oder zu einer Abnahme in der
Verbrennungsgeschwindigkeit führt. Infolgedessen
wird die angegebene thermische Leistungsfähigkeit
vermindert.
Insbesondere, wenn eine Neuzirkulation des
Verbrennungsgases und eine Verbrennung eines mageren
Luft/Brennstoff-Gemisches bewirkt werden, um die
Dämpfungsverluste zu vermindern und den NOx-Gehalt
zu vermindern, findet eine schlechte Verbrennung
statt und die Ausgabe von HC wird erhöht. Daher kann
eine Beschränkung bezüglich des Betrages an giftigen
Emissionen auferlegt werden. Wenn ein Motor in
kalten Gebieten gestartet wird, ist es schwierig,
geringe Emissionen zu erzielen, da das
Kompressionsverhältnis nicht genügend hoch ist. Bei
einem herkömmlichen Viertaktmotor, bei dem das
Kompressionsverhältnis und das Expansionsverhältnis
nahezu auf den gleichen Wert eingestellt sind,
erlegt das Verbrennungsklopfen dem maximalen
Kompressionsverhältnis (Beschränkungen) in der zuvor
beschriebenen Weise auf. Demzufolge ist das
Expansionsverhältnis ebenfalls begrenzt. Dies
resultiert in verschiedenen Problemen einschließlich
einer Abnahme der thermischen Leistungsfähigkeit
unter Vollast und der Abnahme der Zuverlässigkeit
des Motors aufgrund der exzessiv hohen
Abgastemperatur. In dem Fall eines aufgeladenen
Motors, wo das Kompressionsverhältnis auf einen
niedrigeren Wert eingestellt ist, ist die
Abgastemperatur noch höher. Ein reiches
Luft/Brennstoff-Gemisch wird benutzt, um die
Temperatur zu erniedrigen. Dies erhöht den
Kraftstoffverbrauch. Ferner wird die thermische
Belastung der Abgasturbine eines Turboladers erhöht,
und infolgedessen müssen die Abgasturbine und das
Gehäuse aus teuren hitzebeständigen Legierungen
gefertigt werden.
Wenn der Motor unter Teillast betrieben wird, tritt
ferner eine Abnahme der Dichte des komprimierten
Luft/Brennstoff-Gemisches auf. Wenn eine
Neuzirkulation des Abgases und ein mageres
Luft/Brennstoff-Gemisch benutzt werden, um die
Dämpfungsverluste und NOx zu vermindern, so
resultiert daraus eine arme Verbrennung.
Infolgedessen kann die geforderte Neuzirkulation des Verbrennungsgases und ein
ausreichend mageres Luft/Brennstoff-Gemisch nicht verwendet werden. Es ist
unmöglich, das Kompressionsverhältnis weiter zu erhöhen, um die
Kompressionstemperatur anzuheben und eine bessere Verbrennung und somit eine
Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades zu erreichen.
Aus der DE 37 30 001 A1 ist bereits ein Ventilbetätigungsmechanismus für eine
Verbrennungskraftmaschine bekannt, der der Lösung eines Teils der vorstehend
erwähnten Probleme dient. Dort wirkt neben dem auf der eigentlichen
Nockenwelle sitzenden Nocken ein weiterer Exzenternocken auf einer
Exzenterantriebswelle über einen Kipphebel auf das Einlaßventil ein. Durch
Drehung des zusätzlichen Exzenternockens kann der Zyklus des Einlaßventils
beeinflußt werden, indem über die axiale Drehung einer Hohlwelle ein auf dem
Ventilschaft aufliegendes Gleitstück verstellt wird. Diese Lösung ist mechanisch
sehr aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, einen einfachen Zeittaktmechanismus für das Einlaßventil
eines Viertaktmotors anzugeben, der einen optimalen Betrieb des Motors gestattet.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die
kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Zeittaktmechanismus sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Mit der Erfindung wird unter Vollast des Motors das Kompressionsverhältnis so
eingestellt, daß der größte Wert eingenommen wird, der aufgrund der durch das
Verbrennungsklopfen auferlegten Beschränkungen statthaft ist und das
Expansionsverhältnis wird größer als das Kompressionsverhältnis eingestellt, um
den thermischen Wirkungsgrad zu erhöhen und somit die Abgastemperatur zu
erniedrigen und, wenn der Motor unter Teillast betrieben wird, wird das
Kompressionsverhältnis weiter erhöht, um die thermische Wirksamkeit zu
verbessern, indem eine gute Verbrennung sichergestellt wird, wenn eine
Neuzirkulation des Abgases oder eine magere Kraftstoffmischung verwendet wird.
Der Viertaktmotorr umfaßt: ein Auslaßventil; ein Einlaßventil, welches bei 60° bis
140° nach
Erreichen des unteren Totpunktes geschlossen wird,
wobei das Expansionsverhältnis des Motors im Bereich
von 11:1 bis 16:1 eingestellt wird und höher gemacht
wird als das gesamte Kompressionsverhältnis; eine
Nockenwelle, die das Einlaßventil antreibt; eine
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung auf
der Nockenwelle; einen Verbrennungs-Klopfsensor, der
den Einsatz des Verbrennungsklopfens feststellt; und
eine Betätigungsvorrichtung für die Steuerung der
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
aufgrund des Ausgangssignals des Sensors, um das
Schließen des Einlaßventils zu verzögern, wodurch
das Kompressionsverhältnis im wesentlichen
eingestellt wird.
Bei der zuvorbeschriebenen Vorrichtung wird das
Einlaßventil normalerweise im Bereich des unteren
Totpunktes des Ansaughubes geschlossen, wenn sich
der Motor unter Vollast befindet. Unter diesen
Bedingungen wird das Kompressionsverhältnis gleich
wie das Expansionsverhältnis eingestellt und ist zu
hoch, um den Auftritt des Verbrennungsklopfens zu
erlauben.
Der Verbrennungs-Klopfsensor erfaßt sofort das
Verbrennungsklopfen und veranlaßt die
Betätigungsvorrichtung zum verzögerten Schließen des
Einlaßventils. Insbesondere wird das Ventil während
des Kompressionshubes geschlossen, um die Dauer des
Kompressionshubes zu verkürzen. Daraus folgt im
wesentlichen, daß das Kompressionsverhältnis
abfällt, so daß das Verbrennungsklopfen vermieden
wird. Zu diesem Zeitpunkt fällt das
Kompressionsverhältnis auf einen Wert in die Nähe
von Werten, die von einem normalen Motor angenommen
werden. Wenn der Motor aufgeladen ist, so werden die
Dichte der komprimierten Luft und die Temperatur
weiter erhöht, so daß das Verbrennungsklopfen noch
wahrscheinlicher auftritt. Der Klopfsensor arbeitet
mit der Betätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
zusammen, um den Zeitpunkt des Schließens des
Einlaßventils weiter zu verzögern. Daraus folgt, daß
das Kompressionsverhältnis weiter abfällt, aber das
Expansionsverhältnis höher als das eines
gewöhnlichen Motors ist und daß daher der thermische
Wirkungsgrad verbessert wird.
Wenn der Motor unter Teillast betrieben wird, wird
die Öffnung des Drosselventils verringert, um das
Kompressionsverhältnis wesentlich zu erniedrigen,
wodurch das Klopfen vermieden wird. Der
Schließzeitpunkt des Einlaßventils wird nach vorne
verschoben, um das wesentliche
Kompressionsverhältnis zu erhöhen. Das höchste
Kompressionsverhältnis wird aufgrund der
Feststellung des Klopfens mittels des Klopfsensors
ausgewählt. Eine gute Verbrennung unmittelbar vor
Auftritt des Klopfens wird erzielt. Demzufolge wird
der angegebene Wirkungsgrad und die thermische
Wirksamkeit verbessert.
Unter Teillastbedingungen vermindert die
Rezirkulation des Abgases die Drosselverluste. In
gleicher Weise wird überschüssige Luft zugelassen
durch die Verwendung eines mageren
Luft/Kraftstoff-Gemisches, um die Drosselverluste zu
vermindern. Wenn der Zyklus so gewählt wird, daß er
sich einem Luftzyklus annähert, um die thermische
Wirksamkeit zu verbessern und den NOx-Gehalt zu
vermindern, so zeigen normale Motoren eine arme
Verbrennung. Gemäß der Erfindung wirkt der
Verbrennungs-Klopfsensor mit der
Betätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung zusammen,
um den Zeitpunkt des Schließens des Einlaßventils
nach vorne zu verschieben in die Nähe des kritischen
Momentes, wo das Klopfen auftritt. Somit wird das
wesentliche Kompressionsverhältnis erhöht und
dadurch ebenfalls die Kompressionsdichte und die
Temperatur. Infolgedessen wird die Verbrennung
verbessert.
Die Erfindung sei nunmehr anhand eines Beispieles
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 ein schematisches Diagramm eines
Viertaktmotors gemäß der Erfindung ist,
Fig. 2 einen Querschnitt durch wesentliche Teile des
Motors gemäß Fig. 1 darstellt, die
Fig. 3 und 4 Querschnitte der
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung gemäß
Fig. 1 (Fig. 4 ist vergrößert) und die
Fig. 5 und 6 Diagramme, die die
Leistung des Motors gemäß Fig. 1 zeigen.
Der grundlegende Aufbau eines Viertaktmotors gemäß
der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Dieser
Viertaktmotor umfaßt einen Zylinder 1, einen Kolben
2, der in dem Zylinder 1 arbeitet, eine Pleuelstange
3, einen Zylinderkopf 4, eine Zündkerze 5 innerhalb
des Zylinders 1, eine Einlaßöffnung 6 und ein
Kraftstoff-Einspritzventil 9. Der Kolben 2 setzt
über die Pleuelstange 3 eine nicht dargestellte
Kurbelwelle in Drehbewegung. Ein Einlaßnocken 7 und
ein Einlaßventil 8, das durch den Nocken 7 geöffnet
und geschlossen wird, sind innerhalb der
Einlaßöffnung 6 angeordnet. Ein Auslaßventil 11 ist
in der Auslaßöffnung 10 angeordnet. Die Zündkerze 5
führt Zündoperationen synchron mit der Kurbelwelle
des Motors aus. Das Einlaßventil 8 und das
Auslaßventil 11 werden durch einen bekannten
Ventil-Betätigungsmechanismus ebenfalls synchron mit
der Kurbelwelle geöffnet und geschlossen. Das
Auslaßventil 11 wird in einem herkömmlichen Zeittakt
geöffnet und geschlossen. Das Einlaßventil 8 wird in
einem Zeittakt geöffnet und geschlossen, der durch
eine Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
gemäß den Betriebszuständen des Motors in einer
später noch zu beschreibenden Weise verändert wird.
Wie in Fig. 2 dargestellt, befindet sich ein
Einlaßstutzen 12 in Verbindung mit der Einlaßöffnung
6, um einen Einlaßdurchgang zu bilden, in welchem
ein Drosselventil 13 angeordnet ist.
Gemäß den Fig. 3 und 4 ist eine
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
dargestellt, die einen Mechanismus für die
Betätigung des Einlaßventils 8 umfaßt. Dieses Ventil
8 wird durch den Nocken 7 geöffnet und geschlossen,
der einen Teil einer Nockenwelle 14 bildet, welche
in einem Lager 15 gelagert ist. Eine linksgängige
schraubenförmige Keilverzahnung 14a befindet sich an
einem Ende der Welle 14. Ein Zeittaktgetriebe 16 ist
mit der nicht dargestellten Kurbelwelle über
Zahnräder verbunden. Eine rotierende Welle 17 bildet
einen integralen Bestandteil mit dem Zahnrad 16 und
ist in Lagern 18, 19 eines Stützarmes 20 gelagert,
der mit dem Motor verbunden ist. Eine rechtsgängige
schraubenförmige Keilverzahnung 17a ist an dem einen
Ende der Welle 17 angeordnet und mit der
linksgängigen schraubenförmigen Keilverzahnung 14a
über ein Einstellglied 21 verbunden. Ansätze 21a und
21b sind an der Innenfläche des Gliedes 21 angeformt
und greifen in die Keilverzahnungen.
Ein Einstellhebel 22 ist auf einem Zapfen 23
gelagert. Ein Ende des Hebels 22 greift in einer
Ausnehmung 31c an dem Einstellglied 21. In dem
vorliegenden in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel kann die Nockenwelle 14 in einer
gewünschten Richtung relativ zu der rotierenden
Welle 17 gedreht werden, indem das Einstellglied 21
nach links bewegt wird. Die Welle 14 kann in der
entgegengesetzten Richtung gedreht werden, indem das
Einstellglied 21 nach rechts bewegt wird. Auf diese
Weise wird der Zeittakt, zu dem die Nockenwelle 14
gedreht wird, durch axiale Bewegung des
Einstellgliedes 21 verändert. Infolgedessen wird der
Zeittakt des Öffnens und Schließens des
Einlaßventils 18 eingestellt.
Fig. 1 zeigt einen Viertakt-Otto-Motor gemäß der
Erfindung, wobei der Motor mit der
zuvorbeschriebenen
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
ausgerüstet ist. Ein Verbrennungs-Klopfsensor 24 ist
an der Außenwand des Motors angeordnet, der durch
den Buchstaben E angedeutet ist. Der Sensor 24
erzeugt ein Signal aufgrund der Vibration des
Motors, die durch das Verbrennungsklopfen
hervorgerufen wird. Das Signal wird über
Anschlußleitungen 25 und 26 einer
Betätigungsvorrichtung 28 zugeführt, die über eine
Spannungsversorgung 27 gespeist wird.
Wenn die Betätigungsvorrichtung 28 das das Klopfen
anzeigende Signal empfängt, so verschiebt sie eine
Stange 30 nach links, wobei ein Stift 29 auf der
Stange 30 gelagert ist. Sodann wird der Hebel 22 im
Uhrzeigersinn um den Zapfen 23 gedreht, um das
Einstellglied 21 nach rechts zu verschieben. Der
Augenblick, zu dem das Einlaßventil 8 öffnet, wird
daraufhin in der zuvorbeschriebenen Weise verzögert.
Demzufolge wird das wirksame Kompressionsverhältnis
des Motors verringert. Ebenfalls in Fig. 1
dargestellt sind ein Kurbelgetriebe 31, das auf dem
vorderen Ende 32 der Kurbelwelle gelagert ist und
ein Auspuffrohr 33. Das Kurbelgetriebe 31 treibt das
Zeittaktgetriebe 16 an. Da der Lader des Motors von
herkömmlicher Bauweise ist, ist er nicht dargestellt.
In Betrieb dieses Viertakt-Otto-Motors ist das
Expansionsverhältnis auf beispielsweise 11 : 1 bis
16 : 1 eingestellt, d. h. sehr viel größer als das bei
normalen Otto-Motoren eingestellte Verhältnis
(10 : 1). Im Vollastbetrieb schließt das Einlaßventil
8 nahe bei 50° nach dem unteren Totpunkt des
Ansaughubes in der gleichen Weise wie einem
gewöhnlichen Motor aufgrund der
Betätigungsvorrichtung 28. Zu diesem Zeitpunkt ist
das Kompressionsverhältnis im wesentlichen gleich
dem Expansionsverhältnis. Wenn in diesem Zustand der
Motor gestartet wird, ist es wahrscheinlich, daß das
Verbrennungsklopfen auftritt, da das
Kompressionsverhältnis zu hoch ist. Jedoch wird ein
solches Klopfen durch den Klopfsensor 24 sofort
festgestellt, der ein Ausgangssignal an die
Betätigungsvorrichtung 28 überträgt, welches sodann
die Stange 30 bewegt, um den Zeittakt des Schließens
des Einlaßventils 8 in der zuvorbeschriebenen Weise
zu verzögern. Somit wird das Ventil 8 geschlossen,
bevor der Ansaughub endet.
In dem zuvorbeschriebenen Beispiel arbeitet der
Klopfsensor 24 mit der
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
zusammen. Das Klopfen kann jedoch vorhergesagt
werden aufgrund der Betriebsbedingungen des Motors
durch Feststellung der Wassertemperatur des Motors,
der Motordrehzahl, der Stellung des Gaspedals und
der Zusammensetzung der Luft/Kraftstoff-Mischung,
die dem Motor zugefügt wird. In einem modifizierten
Ausführungsbeispiel kann die
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung gemäß
einer solchen Vorhersage betätigt werden, um den
Zeitpunkt des Schließens des Einlaßventils 8 zu
verändern.
Es sei nun Bezug genommen auf das p-v-Diagramm gemäß
Fig. 5. Das Ansaugen der Luft beginnt im Punkt 1 oder
am oberen Totpunkt des Ansaughubes und endet im
Punkt 6, d. h. dem unteren Totpunkt. Ein
Kompressionshub beginnt im Punkt 7. Wenn sich die
Kompression fortsetzt, so folgt diese Operation der
angezeigten gestrichelten Linie. Am oberen Totpunkt
(Kompression) ist das Luft/Kraftstoff-Gemisch
adiabatisch komprimiert. Der Kompressionsdruck ist
durch Punkt 7 angezeigt. Ein exzessiver Druck und
eine damit einhergehende hohe Temperatur erzeugen
Klopfen, was unmittelbar durch den Klopfsensor 24
detektiert wird. Die Betätigungsvorrichtung 28
verzögert das Schließen des Einlaßventils 8 aufgrund
des Ausgangssignales des Sensors 24. Auf diese Weise
wird nach dem Feststellen des Klopfens das
Einlaßventil 8 offengehalten, nachdem der Ansaughub
beendet ist. Luft, die einmal über das Einlaßventil
8 zugeführt worden ist, und das noch während des
Kompressionshubes geöffnet ist, wird zurück aus dem
Zylinder 1 in die Einlaßöffnung gedrückt, die aus
der Einlaßöffnung 6 und dem Einlaßrohr 12 besteht.
Das Einlaßventil 8 schließt im Punkt 2 während des
Kompressionshubes ungefähr 90° nach dem unteren
Totpunkt. Daher beginnt der effektive
Kompressionshub im Punkt 2 und endet im Punkt am
oberen Totpunkt der Kompression. Der durch den Punkt
3 angezeigte Kompressionsdruck ist geringer als der
in den Punkten 4 und 7. Gleichzeitig fällt die
Kompressionstemperatur ab. Demzufolge wird ein
Klopfen vermieden.
In einem herkömmlichen Motor, wo das
Kompressionsverhältnis auf 10 : 1 eingestellt ist, um
das Klopfen zu vermeiden, wird das
Expansionsverhältnis ebenfalls in der
zuvorbeschriebenen Weise auf 10 : 1 eingestellt. Der
angezeigte innerhalb des Zylinders erzeugte Betrag
an Arbeit ist durch den Bereich vorgegeben, der
durch die Linien 2-3-4-8-2 in Fig. 5 angedeutet ist.
Bei dem neuen Motor ist der Expansionshub durch die
Linie 4-5 vorgegeben, die länger als die Linie 4-8
ist, die den Expansionshub eines herkömmlichen
Motors anzeigt. Daher ist das Expansionsverhältnis
höher. Der angezeigte Betrag an Arbeit ist durch den
Bereich vorgegeben, der durch die Linien 2-3-4-5-6-2
in Fig. 5 umschlossen wird. Der Bereich entsprechend
des neuen Motors ist größer als der Bereich
entsprechend des herkömmlichen Motors, wobei der
vergrößerte Bereich durch den gestrichelten Teil
vorgegeben ist, der durch die Linien 2-8-5-6-2
umschlossen ist. D. h., der angezeigte Arbeitsbetrag,
der durch den neuen Motor geleistet wird, ist größer
als der des herkömmlichen Motors. Obgleich der
Betrag des Luft/Brennstoff-Gemisches, das zwischen
den Punkten 1 und 2 zugeführt wird, d. h. der Bertrag
des verbrauchten Kraftstoffes nicht verändert wird,
wird die Ausgangsleistung erhöht. Demzufolge wird
der thermische Wirkungsgrad verbessert.
Wie zuvor beschrieben, ist der Arbeitsbetrag größer
bei gleichem Kraftstoffverbrauch. In anderen Worten,
wenn die Expansion von dem Punkt 8 zu dem Punkt 5
erweitert wird, fällt die Abgastemperatur, und es
werden somit die thermischen Belastungen
verschiedener Komponenten des Motors verringert.
Wenn der Motor aufgeladen ist, so tritt das Klopfen
aufgrund des hohen Ansaugdruckes auf. In diesem Fall
arbeitet der Klopfsensor 24 mit der
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
zusammen, um den Zeitpunkt des Schließens des
Einlaßventils 8 weiter zu verzögern und das
wesentliche Kompressionsverhältnis weiter zu
verringern. Der Punkt 2 in Fig. 5 wird weiter nach
links verschoben. Zu diesem Zeitpunkt fällt das
wirksame Kompressionsverhältnis weiter, aber das
große Expansionsverhältnis wird nicht verändert.
Demzufolge ist es unwahrscheinlich, daß der
thermische Wirkungsgrad gestört oder die
Abgastemperatur angehoben wird.
Wo die atmosphärischen Bedingungen oder die
Betriebsbedingungen des Motors eine Erhöhung des
Kompressionsverhältnisses erlauben, beispielsweise
wenn die Temperatur der Wand der Verbrennungskammer
gering ist, wie dies bei einem Betrieb des Motors
unter geringer Last der Fall ist, so kann der Betrag
an Luft, welche in den neuen Motor E hereingenommen
wird und die Ausgangsleistung erhöht werden, indem
der Schließzeitpunkt des Einlaßventils 8 verzögert
und das Kompressionsverhältnis erhöht wird.
Infolgedessen wird der Punkt 2 in Fig. 5 nach rechts
verschoben. Dies bedeutet, daß das Automobil aus dem
Ruhezustand mit einer Rate beschleunigen kann, die
zeitweilig die Beschleunigung übersteigt, die
erzielt wird, wenn das Automobil unter hohen
kontinuierlichen Lastbedingungen betrieben wird. Auf
diese Weise kann die Beschleunigungsfähigkeit des
Automobils erhöht werden.
Der Betrieb des Motors unter Teillast sei nunmehr
unter Bezugnahme auf das p-v-Diagramm gemäß Fig. 6
beschrieben, in welchem der besseren
Übersichtlichkeit wegen der negative Druck um einen
Faktor 5 im Vergleich zu dem positiven Druck
übertrieben dargestellt ist. Bei einem herkömmlichen
Motor wird der Fluß der angesaugten Luft durch das
Drosselventil vermindert. Während des Ansaughubes
fällt der Zylinderdruck auf den Punkt 10. Der
Ansaughub endet im Punkt 11. Zu diesem Zeitpunkt
fällt die Temperatur der angesaugten Luft, da eine
adiabatische Expansion zwischen dem Punkt 1 und dem
Punkt 10 auftritt. Der Luftfluß wird durch den
Arbeitsbetrag beschleunigt, der durch den Bereich
vorgegeben ist, welcher durch die Linien
1-10-11-12-1 oder durch die Differenz zwischen dem
Druck in Punkt 1 und dem Druck in Punkt 10
vorgegeben ist. In diesem Zeitpunkt wird die
Bewegung der Luft in Wärme umgesetzt und die
Temperatur der Luft auf die atmosphärische
Temperatur zurückgebracht. Die Temperatur im Punkt
11 nähert sich der atmosphärischen Temperatur.
Während des Kompressionshubes, der in Punkt 11
beginnt, erreicht der Druck den atmosphärischen
Druck in Punkt 12. Die Linie 1-12 zeigt den Betrag
des angesaugten Luft/Kraftstoff-Gemisches,
ausgedrückt in atmosphärischem Druck, an. Im Punkt
13 bzw. im oberen Totpunkt des Kompressionshubes
gleichen das Kompressionsverhältnis und die
Kompressionstemperatur denjenigen Werten, die unter
Vollast erhalten werden, aber die Dichte und die
Verbrennungsgeschwindigkeit sind geringer als unter
Vollast. Das p-v-Diagramm ist durch die Linie 13-22
vorgegeben, die in Fig. 6 gestrichelt ist. Ein
Arbeitsbetrag, der durch den schraffierten Bereich
vorgegeben ist, welcher durch die Linien 13-14-22-13
umrundet ist, geht verloren. Zu diesem Zeitpunkt ist
der angezeigte Arbeitsbetrag durch den Bereich
vorgegeben, der durch die Linien 12-13-22-15-16-12
umrundet ist. Somit ist unter diesen Umständen der
thermische Wirkungsgrad gering.
Insbesondere, wenn eine Neuzirkulation des Abgases
oder ein mageres Luft/Kraftstoff-Gemisch verwendet
wird, um eine Luftverschmutzung zu vermeiden oder
die thermische Wirksamkeit zu verbessern, besteht
eine Tendenz zu einer armen Verbrennung. Wie zuvor
beschrieben, wird der angezeigte thermische
Wirkungsgrad gestört. Die Folge ist, daß eine
Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades des
Otto-Motors unter Teillast behindert wird.
Im Ansaughub des neuen Motors wird der Einlaßdruck
auf den Punkt 10 durch das Drosselventil 13
abgesenkt. Der Ansaughub endet im Punkt 17, und es
beginnt sodann ein Kompressionshub. Das Einlaßventil
8 bleibt jedoch geöffnet bis zum Schließen in Punkt
11 während des Kompressionshubes. Daraus folgt, daß
der effektive Kompressionshub im Punkt 11 beginnt.
Im Punkt 13 werden der Kompressionsdruck und die
Temperatur gleich jenen Werten, die mit einem
gewöhnlichen Motor erhalten werden. Da das
Expansionsverhältnis in dem neuen Motor höher
eingestellt ist, ist der angezeigte Arbeitsbetrag
größer als der Arbeitsbetrag bei dem herkömmlichen
Motor, wobei der erhöhte Betrag durch den Bereich
angezeigt ist, der durch die Linien 16-15-18-19-16
umrundet ist. Demzufolge kann der thermische
Wirkungsgrad verbessert werden.
Dort, wo das Abgas neu zirkuliert entsprechend dem
Betrag, der durch die Linie 1-12 angedeutet ist oder
ein mageres Luft/Kraftstoff-Gemisch verbrannt wird
durch Ansaugen von überschüssiger Luft zusammen mit
einem Luft/Kraftstoff-Gemisch des zuvorbeschriebenen
theoretischen Mischungsverhältnisses entsprechend
der Linie 1-12, findet oftmals eine arme Verbrennung
statt. Bei dem neuen Motor wird das Einlaßventil 8
im unteren Totpunkt bzw. im Punkt 17 in Fig. 6
geschlossen, um den Kompressionshub im Punkt 17 zu
starten. Das Luft/Kraftstoff-Gemisch wird bis zum
Punkt 21 komprimiert, beispielsweise mit einem
Kompressionsverhältnis von 16 : 1. Auf diese Weise
werden sowohl der Druck als auch die Temperatur
erhöht, um dadurch eine gute Verbrennung zu erzielen.
Wenn zu diesem Zeitpunkt ein Klopfen durch ein
exzessives Kompressionsverhältnis hervorgerufen
wird, so wirkt der Klopfsensor 24 mit der
Betätigungsvorrichtung 28 zusammen, um den
Schließzeitpunkt des Einlaßventils 8 zu verzögern
und das effektive Kompressionsverhältnis zu
vermindern, um das Klopfen in der zuvor
beschriebenen Weise zu vermeiden. Ferner kann das
Klopfen vermieden werden, in dem der Betrag des neu
zirkulierten Abgases oder der Betrag an Luft erhöht
wird, so daß das Luft/Kraftstoff-Gemisch ein Klopfen
nicht hervorrufen kann. Eine gute Verbrennung und
ein großes Expansionsverhältnis können einen hohen
thermischen Wirkungsgrad sogar unter
Teillastbedingungen hervorrufen, die Drosselverluste
erzeugen.
Auch beim Start des Motors kann der neue Motor das
Kompressionsverhältnis bis zu dem
Expansionsverhältnis erhöhen, indem der
Schließzeitpunkt des Einlaßventils 8 nach vorne
verstellt wird. Dies erhöht sowohl das
Kompressionsverhältnis als auch die Temperatur.
Somit kann der Motor bei geringen Temperaturen
leichter gestartet werden.
Wie bis hierher beschrieben, wird gemäß der
vorliegenden Erfindung das Expansionsverhältnis des
Motors unter Vollast höher als das
Kompressionsverhältnis eingestellt. Das Klopfen wird
durch einen Klopfsensor beim Einsetzen des Klopfens
erfaßt. Der Schließzeitpunkt des Einlaßventils wird
durch eine
Ventilbetätigungs-Zeittakt-Einstellvorrichtung
aufgrund des Ausgangssignales des Klopfsensors
verzögert, so daß das wirksame
Kompressionsverhältnis eingestellt wird. Somit wird
das Kompressionsverhältnis des Motors nahe an dem
kritischen Wert, an dem das Klopfen auftritt,
gehalten, unabhängig davon, ob der Motor aufgeladen
ist, unter Last nicht aufgeladen ist oder unter
Teillast betrieben wird, wobei eine Neuzirkulation
von Abgas oder ein mageres Luft/Kraftstoff-Gemisch
zur Anwendung kommt. Demzufolge kann der thermische
Wirkungsgrad in großem Umfang verbessert werden
durch eine gute Verbrennung und ein hohes
Verbrennungsverhältnis.
Wenn das Expansionsverhältnis des neuen Motors im
wesentlichen gleich dem Expansionsverhältnis von
Dieselmotoren eingestellt ist, so zeigt der neue
Otto-Motor einen höheren Wirkungsgrad als
Dieselmotoren. Der Otto-Motor, bei dem der
Verbrennungsdruck gering ist, zeigt geringere
Reibungsverluste. Ferner reduzieren das geringe
Gewicht des Kolben und der Pleuelstange die
Reibungsverluste noch weiter. Der
Kraftstoffverbrauch des Otto-Motors kann geringer
als der von Dieselmotoren gemacht werden.
Dieselmotoren emittieren größere Anteile an NOx, HC,
CO und anderen Substanzen als Otto-Motoren, die
Rhodium-Katalysatoren benutzen. Gegenwärtig besteht
keine praktizierbare Technik für die
Partikelentfernung. Auf der anderen Seite ist der
neue Motor Dieselmotoren in der thermischen
Wirkleistung überlegen. Ferner kann der neue Motor
die gegenwärtigen Emissionsauflagen erfüllen.