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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Verringern der Emissionen in einem Katalysator-Abgassystem
für ein
mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstetes Fahrzeug. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren, durch
die die so genannte "Aufwärmzeit" des Katalysators
bzw. katalytischen Konverters verringert werden kann, während gleichzeitig
die vom Motor zum Katalysator hin ausgestoßenen Rohemissionen verringert
werden.
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Auf dem Gebiet der Kraftfahrzeuge,
die mittels Verbrennungsmotoren betrieben werden, ist es eine allgemeine
Anforderung, dass die Konzentration schädlicher Substanzen im Motorabgas
so niedrig wie möglich
sein sollte. Diese schädlichen
Substanzen sind hauptsächlich
in Form von unverbrannten Rückständen von
Kohlenwasserstoffen (HC), Stickoxiden (NOx) und Kohlenmonoxid (CO)
vorhanden. In heutigen mit Ottomotoren ausgestalteten Kraftfahrzeugen
wird normalerweise eine Abgasreinigung mittels eines katalytischen
Konverters oder Katalysators durchgeführt, der im Abgassystem angeordnet
ist. In modernen so genannten Dreiwegekatalysatoren wird der Hauptteil
der zuvor erwähnten
schädlichen
Substanzen mittels verschiedener bekannter katalytischer Reaktionen
beseitigt.
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Heutige Katalysatoren erbringen einen
sehr hohen Reinigungsgrad, d. h. eine Umwandlung schädlicher
Abgasbestandteile zu Kohlendioxid und Wasser. Dies bedeutet, dass
sie bei der zweckmäßigen Arbeitstemperatur
des Katalysators eine sehr große
Menge schädlicher
Emissionen im Abgas beseitigen. Jedoch leiden sie an dem Problem,
dass sie eine bestimmte Zeit lang aufgewärmt werden müssen, um
die Betriebstemperatur zu erreichen, bei der ein optimaler Reinigungsgrad
erreicht werden kann. Die so genannte "Aufwärmtemperatur" des Katalysators
beträgt
ungefähr
200–350°C und kann
als die Temperatur definiert werden, bei der der Katalysator eine
50%ige Reinigung eines bestimmtem schädlichen Abgasbestandteils besorgt.
Während
der anfänglichen
Aufwärmphase
des Katalysators, die ungefähr
30–90
Sekunden dauert, kann der Katalysator, was die Beseitigung der schädlichen
Abgasbestandteile betrifft, nicht optimal arbeiten. Offenbar begründet dies
ein Problem, das beim Kaltstart eines Fahrzeuges auftritt.
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Ein möglicher Weg die Menge schädlicher Emissionen
während
der anfänglichen
Aufwärmphase
zu verringern, besteht darin, verschiedene Maßnahmen durchzuführen, um
die erforderliche Zeit zu verkürzen,
in der der Katalysator seine Aufwärmtemperatur erreicht. Während eines
Kaltstarts kann dies erreicht werden, indem im Abgassystem erhöhte Wärmeenergie
erzeugt wird, was anschließend
ein schnelles Erwärmen
des Katalysators bewirkt.
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Eine vorbekannte Vorrichtung, um
diese Zeitverkürzung
für das
Erreichen der Aufwärmtemperatur
zu erzielen, umfasst einen elektrisch beheizten Katalysator, der
stromauf vom Hauptkatalysator angeordnet ist. Jedoch bringt diese
Vorrichtung bestimmte Nachteile mit sich. Erstens sind die Kosten für einen
beheizbaren Katalysator beträchtlich.
Darüber
hinaus ist der Verbrauch an elektrischer Energie relativ hoch. Eine
zusätzliche
Energieversorgung, wie eine extra Batterie kann in dem Fahrzeug
erforderlich sein. Auch kann die Lebensdauer des beheizbaren Katalysators
ein Problem bilden.
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Eine andere Vorrichtung, die in der
Zeitschrift Motortechnische Zeitschrift, Band bzw. Jahrgang 55 (1994),
Heft 4 auf den Seiten 198–206
unter dem Titel "Die
Motoren im neuen Opel Omega" von
Heinz-Ewo Brand et al offenbart ist, umfasst Einrichtungen zum Einblasen
von Sekundärluft
in das Abgas. Diese Sekundärluft
wird mit dem Abgas in der Auslassöffnung und in einem Sammelraum
unmittelbar stromab der Auslassventile des Motors gemischt, was
zu einer Oxidation des aus den Abgasen und der Sekundärluft bestehenden
Gemischs führt.
Diese Oxidation führt zur
Erzeugung von Wärmeenergie,
die dem Katalysator zugeführt
wird, der demzufolge erwärmt
wird.
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Diese Vorrichtung beruht auf der
Tatsache, dass der Motor beim Kaltstart so betrieben wird, dass für einen
bestimmten stöchiometrischen
Kraftstoffüberschuss
im Luft-/Kraftstoffgemisch gesorgt wird, das dem Motor zugeführt wird.
Die Anreicherung des Luft-/Kraftstoff-Verhältnisses
auf einen Wert, der einen Lambda-Wert unterhalb λ = 1 ergibt, führt dazu, dass überschüssiger Wasserstoff
(H2), Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoffe (HC) in den Abgasen
erzeugt werden. Durch Verringern von λ auf einen Wert von zum Beispiel
ungefähr
0,7 wird die entsprechende Menge an Wasserstoff in den Abgasen bei
einem Betrag von ungefähr
5% des Volumens des Abgases liegen Solch niedrige Werte des λ-Parameters
können
durch Ändern
des Motorsteuersystems in der Weise erreicht werden, dass der Steuerungsausgang
für die
Kraftstoffeinspritzung so eingestellt wird, dass während der
Anfahrphase ein fettes Luft-/Kraftstoffgemisch sichergestellt ist.
Dies kann durch Verlängern
der Kraftstoffeinspritzzeit und/oder durch Verringern der Einlassluftmenge
des Motors geschehen. Weitere Verfahren zur Steigerung der Menge
des Wasserstoffs und anderer brennbarer Bestandteile im Abgas sind
ebenfalls verfügbar,
zum Beispiel eine Änderung
der Regelung der Kraftstoffeinspritzung oder Zündung, der Einstellung der
Regelung des Ventiltriebs des Motors oder sogar durch Anwendung
der Schichtverbrennung im Brennraum.
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Wie zuvor erwähnt wurde, wird die Sekundärluft mit
den Abgasen gemischt. Dies führt
zu einem Oxidationsprozess, der hauptsächlich aufgrund des in den
Abgasen vorhandenen Wasserstoffs stattfindet. Die Oxidationsreaktion
erzeugt einen hohen Betrag an Wärmeenergie,
die durch das Abgasrohr zum Katalysator geleitet wird, der infolgedessen schnell
aufgeheizt wird.
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Obgleich die oben erwähnte Vorrichtung
zur Verringerung der erforderlichen Zeit führt, bis die Aufwärmtemperatur
des Katalysators erreicht wird, leidet sie an dem Nachteil, dass
die Motorleistung negativ beeinflusst wird. Dies beruht auf der
Tatsache, dass die bekannte Vorrichtung nicht auf eine optimale Motorleistung
und Motordrehmoment abgestimmt werden kann. Was die Abstimmung des
Motors betrifft, sollte immer die Auslegung der Abgasrohre des Motors
berücksichtigt
werden, um ein Optimum an volumetrischem Wirkungsgrad des Motors
zu schaffen. Die Geometrie des Abgassammlers gemäß der Vorrichtung, die in dein
oben erwähnten
Artikel "Die Motoren
im neuen Opel Omega" beschrieben
ist, erlaubt keine derartige Abstimmung, die wesentlich ist, wenn
die Motorleistung optimiert werden soll.
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Ein anderer Nachteil der Vorrichtung
nach dem Artikel besteht darin, dass beim Kaltstart die Temperatur
des Katalysators wenig oder nicht berücksichtigt wird. Dies bedeutet,
dass der Motor so geregelt wird, dass er Wasserstoff erzeugt, wenn
dieser nicht benötigt
wird, zum Beispiel, wenn der Katalysator seine Aufwärm-Temperatur
bereits erreicht hat. Mit anderen Worten kann dein Motor überschüssiger Kraftstoff
zugeführt
werden und dies führt
zu erhöhtem
Kraftstoffverbrauch.
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Bei Motoren mit Abgasturbolader ist
die Zeitspanne bis zum Erreichen der optimalen Leistung des Katalysators üblicherweise
länger
als bei natürlich
ansaugenden Motoren. Dies beruht hauptsächlich auf der Tatsache, dass
der Turbolader als Kühler wirkt
und die Temperatur des Abgases absenkt, bevor es in den Katalysator
eintritt. Die zuvor erwähnten Vorrichtungen
zur Abgasoxidation sind bisher nicht für Motoren mit Turbolader verwendet
worden.
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Eine andere Vorrichtung zum Verringern
der Emissionen ist aus den Dokumenten WO-A-92/22734 und WO-A-93/07365 bekannt,
die eine Vorrichtung offenbaren, in der das Wasserstoff- und Sauerstoffgemisch
in eine getrennte Brennkammer eines Nachbrennersgeleitet wird, die
stromab des Abgasrohrs angeordnet ist. Wenn das Abgas die Brennkammer
des Nachbrenners erreicht, wird es mittels eine besonderen Zündvorrichtung
gezündet, unmittelbar
nachdem der Motor das erste Mal gezündet hat. Dies wird erreicht,
indem sichergestellt wird, dass die Konzentration von Wasserstoff
und Sauerstoff innerhalb bekannter Entflammungsgrenzen bleibt. Zum
Erreichen der erforderlichen Konzentrationen wird das Kraftstoff-/Luftgemisch
beträchtlich
angereichert, um zusätzlichen
Wasserstoff zu erhalten, während
zusätzlicher
Sauerstoff mittels einer zusätzlichen
Luftpumpe zugeführt
wird.
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Obgleich hiermit eine Verbesserung
erzielt wird, liegt ein schwerwiegender Nachteil dieser Vorrichtung
darin, dass eine Zündvorrichtung
in der Nachverbrennungs-Brennkammer erforderlich ist, um das Gasgemisch
zu zünden.
Solch eine Zündvorrichtung
stellt ein zusätzliches
Bauteil dar, das ausfallen kann. Darüber hinaus ist dies aus Sicht
des Verbrauchers aufgrund der sich ergebenden zusätzlichen
Kosten unerwünscht,
die mit dem teureren Abgassystem und den Folgekosten für den Service und/oder
den Austausch verbrauchter oder fehlerhafter Nachbrennerzündvorrichtungen
verbunden sind.
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Der Erfindung liegt so die Hauptaufgabe
zugrunde, die zuvor beschriebenen Nachteile zu überwinden und eine verbesserte
Vorrichtung zum Verringern der Emissionen in Katalysator-Abgassystemen bzw.
Abgassystemen mit katalytischem Konverter zu schaffen, die keinerlei
bedeutsame Verschlechterung der Motorleistung einschließt und eine
deutliche Verringerung der Zeitspanne bewirkt, die erforderlich
ist, um die Aufwärmtemperatur
des Katalysators zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zum Verringern der Emissionen in einem Katalysator-Abgassystem
für einen
Verbrennungsmotor gelöst,
wobei der Katalysator verringerte Emissionen liefert, nachdem eine
Aufwärmzeit
nach dem Starten des Motors verstrichen ist. Die Vorrichtung umfasst
ein Abgasrohr, das den Motor mit dem Katalysator verbindet, eine
ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildende Einrichtung zum Liefern eine
Gemischs von Luft und Kraftstoff an den Motor, eine Steuereinheit
zum derartigen Steuern der ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildenden
Einrichtung, dass eine hohe Konzentration an Wasserstoff und anderen brennbaren
Gasen, wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen in dem Abgas während des
Startens des Motors erzeugt wird, und eine Luftversorgungseinrichtung
für das
Liefern von Sekundärluft
stromabwärts
mindestens eines Motorabgasventils während des Kaltstarts des Motors
zum Bilden eines Gasgemischs mit dem Abgas. Der Motor ist mit einer
Vielzahl von primären
Abgas-Auslassrohren versehen, die zum Optimieren eines externen
Gasaustausch-Systems des Motors gestaltet sind. Ferner ist die Steuereinheit
dafür bestimmt,
die Erzeugung von Wasserstoff und den Betrieb der Luftversorgungseinrichtung
zu steuern, wodurch eine Abgas-Oxidation in dem Gasgemisch derart
erzeugt wird, dass während
der Oxidation erzeugte Wärmeenergie
dem Katalysator zugeführt
wird, wodurch für
eine Verringerung der Aufwärmzeit
des Katalysators gesorgt wird.
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Die Erfindung ist insbesondere für Motoren mit
so genannten primären
Abgas-Auslassrohren zweckmäßig. Diese
Rohre entsprechen in ihrer Anzahl der Anzahl der Zylinder des Motors.
Die primären
Abgas-Auslassrohre, im Folgenden einfach als "Primärrohre" bezeichnet, sind
als Rohrelemente gestaltet, die an den entsprechenden Zylinderauslässen des
Motors angeordnet sind. Die Primärrohre von
den Zylindern treffen zusammen, um einen Sammelraum zu bilden, zu
dem das Abgas aller Zylinder geleitet wird. Das Abgas wird durch
die Primärrohre, über den
Sammelraum und ein herkömmliches
Abgasrohr geleitet, das zum Katalysator führt. Die Geometrie jedes Primärrohres
wird abhängig
von den Strömungsanforderungen
ausgewählt,
die durch den Brennraum und den Einlasskrümmer und die Luft-/Kraftstoff-Einlassrohre
festgelegt sind. Auf diese Weise kann der Motor optimiert werden,
um eine hohe Leistung und einen hohen volumetrischen Wirkungsgrad
zu erreichen.
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Ein anderer wichtiger Faktor, der
durch die Geometrie der Auslassrohre und des Auslasskrümmers beeinflusst
wird, ist die Menge an Rückständen im
Brennraum. Eine optimale Auslegung kann den Kraftstoffverbrauch
verringern, ohne zu Problemen mit einer instabilen Verbrennung zu
führen.
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Vorzugsweise sind die primären Abgas-Auslassrohre
mit einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt ausgebildet,
wobei der zweite Abschnitt eine größere Querschnittsfläche als
der erste Abschnitt aufweist.
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Weiterhin liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Verringern der
Emissionen in Katalysator-Abgassystemen bzw. Abgassystemen mit katalytischem
Konverter für
Motoren mit Abgasturbolader zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
eine Vorrichtung zum Verringern der Emissionen in einem Katalysator-Abgassysteme
für einen
mit einer Turbolader-Einrichtung versehenen Verbrennungsmotor gelöst, der ein
Abgasrohr, welches den Motor mit dem Katalysator verbindet, eine
ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildende Einrichtung zum Liefern eines
Gemisches von Luft und Kraftstoff an den Motor, eine Steuereinheit zum
derartigen Steuern der Luft-/Kraftstoffgemisch bildenden Einrichtung,
dass eine hohe Konzentration von Wasserstoff und anderen brennbaren
Gasen, wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen, in dem Abgas während des
Startens des Motors erzeugt wird, und eine Luftversorgungseinrichtung
für das
Liefern von. Sekundärluft
stromabwärts
mindestens eines Motorabgasventils während des Kaltstarts des Motors
zum Bilden eines Gasgemisches mit dem Abgas umfasst. Die Steuereinheit
ist zum Erzeugen einer Abgas-Oxidation im Gasgemisch eingerichtet und
der Motor ist mit einem Abgas-Krümmer
versehen, dessen Volumen so abgestimmt ist, dass eine Abgas-Oxidation
im wesentlichen aller brennbaren Bestandteile in dem Gasgemisch
erreicht wird, bevor das Gasgemisch der Turbolader-Einrichtung zugeführt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auch gelöst mittels
einer Vorrichtung zum Verringern der Emissionen in einem Katalysator-Abgassystem
für einen
mit einer Turbolader-Einrichtung
ausgerüsteten
Verbrennungsmotor, der ein Abgasrohr, welches den Motor mit dem
Katalysator verbindet, eine ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildende
Einrichtung zum Liefern eines Gemischs von Luft und Kraftstoff an den
Motor, eine Steuereinheit zum derartigen Steuern der Luft-/Kraftstoffgemisch
bildenden Einrichtung, dass eine hohe Konzentration von Wasserstoff und
anderen brennbaren Gasen, wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen,
in dem Abgas während des
Startens des Motors erzeugt wird, und eine Luftversorgungseinrichtung
für das
Liefern von Sekundärluft
stromabwärts
mindestens eines Motorabgasventils während des Kaltstarts des Motors
zum Bilden eines Gasgemisches mit dem Abgas umfasst. Die Steuereinheit
ist zum Erzeugen einer Abgas-Oxidation im Gasgemisch eingerichtet,
wobei das Abgasrohr zur Bildung eines Bypass-Rohrs geteilt ist,
um Abgas um die Turbine zu leiten, und ein Ventil im Bypass-Rohr
angeordnet ist, das mit der Steuereinheit verbunden ist und während der
Abgas-Oxidation in eine Offen-Stellung gesteuert werden kann.
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Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Verringern der Emissionen
in Katalysator-Abgassystemen bzw. Abgassystemen mit katalytischem
Konverter zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels
eines Verfahrens zum Verringern der Emissionen in einem Katalysator-Abgassystem
für einen
Verbrennungsmotor gelöst,
bei dem der Katalysator verringerte Emissionen liefert, nachdem
eine Aufwärmzeit
während
des Starts des Motors verstrichen ist, wobei der Katalysator und
der Motor durch ein Abgasrohr verbunden sind und der Motor mit zumindest zwei
primären
Abgas-Auslassrohren versehen ist, die in einem Sammelraum zusammenlaufen,
welcher einen Teil des Aulasskrümmers
bildet. Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Liefern eines Gemisches von
Luft und Kraftstoff über
eine ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildende Einrichtung, Steuern
der Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildenden Einrichtung derart, dass
eine hohe Konzentration von Wasserstoff und anderen brennbaren Gasen,
wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen, im Abgas während des Starts
des Motors erzeugt wird, Liefern von Sekundärluft stromabwärts zumindest
eines Motorabgasventils während
eines Kaltstarts des Motors zum Bilden eines Gasgemischs mit dem
Abgas und Erzeugen einer Oxidation des Gasgemischs in den primären Abgas-Auslassrohren,
dem Abgas-Krümmer
und dem Abgasrohr, so dass mittels dieser Oxidation erzeugte Wärmeenergie
dem Katalysator zugeführt wird,
wodurch eine Verringerung der Aufwärmzeit des Katalysators erreicht
wird.
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Darüber hinaus liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Verringern
der Emissionen in Katalysator-Abgassystemen bzw. Abgassystemen mit
katalytischem Konverter zur Verwendung in Motoren mit Abgasturbolader
zu schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels eines Verfahrens
zum Verringern der Emissionen in einem Katalysator-Abgassystem für einen
Verbrennungsmotor gelöst,
wobei der Katalysator und der Motor durch ein Abgasrohr verbunden
sind und der Motor mit einer Turbolader-Einrichtung ausgerüstet ist und eine Vielzahl
von Abgasauslässen
in einem Sammelraum zusammenlaufen, der einen Teil eines Auslasskrümmers bildet,
wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist: Liefern eines Gemisches von
Luft und Kraftstoff über
eine ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch
bildende Einrichtung zum Motor, Steuern der Luft-/Kraftstoff-Gemisch
bildenden Einrichtung derart, dass eine hohe Konzentration von Wasserstoff
und anderen brennbaren Gasen, wie Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffen,
im Abgas während
des Starts des Motors erzeugt wird, Liefern von Sekundärluft stromabwärts zumindest
eines Motorabgasventils während
eines Kaltstarts des Motors zum Bilden eines Gasgemischs mit dem
Abgas und Erzeugen einer Oxidation des Gasgemischs in dem Sammelraum
in einer Weise, dass eine Abgas-Oxidation im wesentlichen aller
brennbaren Bestandteile in dem Gasgemisch stattfindet, bevor das
Gasgemisch zur Turbolader-Einrichtung geleitet wird, wobei die mittels
der Oxidation erzeugte Wärmeenergie dem
Katalysator zugeführt
wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung lediglich beispielhaft
und unter Bezugnahme auf besondere, in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Fahrzeugmotors und eines Abgassystems
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine
etwas vergrößerte Darstellung
eines Abgasauslasses, der erfindungsgemäß, verwendet wird,
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3 schematisch
den Oxidationsprozess im Abgas-Krümmer und
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4 schematisch
ein zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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1 zeigt
in vereinfachter Weise ein System, bei dem die erfindungsgemäße Vorrichtung
eingebaut ist. Das System ist in Verbindung mit einem Verbrennungsmotor 1 angeordnet,
der ein herkömmlicher
Saugmotor ist. In bekannter Weise wird der Motor 1 über einen
Einlasskrümmer 2 mit
einem Luft-/Kraftstoff-Gemisch versorgt. Ferner ist der Motor 1 mit einem
katalytischen Konverter bzw. Katalysator 3 verbunden, der
vorzugsweise die Bauart eines herkömmlichen Dreiwegekatalysators
aufweist, welcher zur Verringerung der schädlichen Substanzen Kohlenmonoxid
(CO), Kohlenwasserstoff (HC) und Stickoxiden (NOx) bestimmt ist,
die im Abgas vorhanden sind. Das Abgas wird vom Motor 1 über ein
Abgasrohr 4 ausgestoßen.
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Stromab des Motors 1 ist
das Abgasrohr 4 an den Auslasskrümmer 5 angeschlossen,
durch den das Abgas geleitet wird. 1 zeigt
drei Zylinderauslässe
in Form von primären
Abgas-Auslassrohren oder "Primärrohren" 6, 7, 8,
was zeigt, dass der Motor 1 von dem Typ ist, der sechs
Zylinder aufweist, die in zwei Bänken
mit jeweils drei Zylindern angeordnet sind. Es ist zu bemerken,
dass 1 eine vereinfachte
Ansicht des Motors 1 zeigt, und dass bestimmte Teile, wie
Zylinderkolben und Ventile des Motors nicht dargestellt sind. Es
ist auch zu bemerken, dass die Erfindung bei Motoren mit anderen
Zylinderanordnungen angewendet werden kann. Der Abgas-Krümmer 5 ist
so gestaltet, dass sich die Primärrohre 6, 7, 8 jeweils
von dem entsprechenden Zylinder des Motors 1 zu einem gemeinsamen
Raum, dem so genannten Sammelraum erstrecken, der stromauf des Abgasrohrs 4 angeordnet
ist. Der Hauptzweck der Primärrohre 6, 7, 8 ist
es, das externe Gaswechselsystem des Motors 1 zu optimieren.
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Wenn die Abgase durch den Katalysator 3 hindurchgeströmt sind,
werden sie durch das nicht dargestellte Schalldämpfersystem hindurch in die
Atmosphäre
ausgestoßen.
Dies ist durch einen Pfeil 9 angedeutet.
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Um ein geeignetes Luft-/Kraftstoffgemisch zu
erhalten, ist der Motor 1 mit einer Luft-/Kraftstoff-Gemisch
bildenden Einrichtung 10 ausgestattet, die im Einlasskrümmer 2 angeordnet
ist. Der Betrieb der Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildenden Einrichtung 10 wird
durch eine elektronische Steuereinheit 11 über eine
elektrische Verbindung 12 gesteuert. Die Gemisch bildende
Einrichtung 10 umfasst mindestens eine nicht dargestellte
Kraftstoffeinspritzeinrichtung und ein nicht dargestelltes Lufteinlassventil.
Die Steuereinheit 11 ist dafür bestimmt, das Luft-/Kraftstoff-Gemisch
an den Motor 1 entsprechend seiner Betriebsbedingungen
anzupassen.
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Die Steuereinheit 11 ist
auch mit verschiedenen Sensoren und Steuerfunktionen des Motors 1 verbunden.
Die Steuereinheit 11 ist an sich bekannt , sie ist jedoch
mit bestimmten zusätzlichen
Steuerfunktionen ausgestattet, wie aus Folgendem klar wird. Ein
Abgassensor, vorzugsweise in Form eines Sauerstoffsensors 13 ist
im Abgasrohr 4 angeordnet und liefert über eine elektrische Verbindung 14 ein
Signal an die Steuereinheit 11, das die Sauerstoffkonzentration
im Abgas anzeigt. Darüber
hinaus ist ein Temperatursensor 15 in Verbindung mit dem
Katalysator 3 angeordnet, um über eine weitere elektrische Verbindung 16 eine
Temperaturanzeige des Katalysators 3 an die Steuereinheit 11 zu
liefern. Es ist zu bemerken, dass die die Temperatur des Katalysators 3 betreffende
Information in der Steuereinheit 11 auch mittels eines
Softwaremodells beschafft werden kann, das eine Messung der Temperatur
als Funktion eines oder mehrerer verschiedener Betriebsparameter
des Motors 1, zum Beispiel der Temperatur des Kühlwassers
und der Umgebungstemperatur, liefert. Mittels solcher Parameter
kann in der Steuereinheit 11 ein Wert entsprechend einer "erwarteten" Katalysatortemperatur
berechnet werden. Dieser Wert kann verwendet werden, um das Vorrichtung
gemäß den im
Folgenden erläuterten
Prinzipien zu steuern. Es ist zu bemerken, dass kein separater Temperatursensor 15 erforderlich
ist, wenn die Temperatur des Katalysators 3 mittels eines
Softwaremodells berechnet werden soll.
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Mittels zusätzlicher (nicht gezeigter)
Sensoren. z. B. eines Sensors für
das Kühlwasser
des Motors und die umgebende Atmosphäre, eines Motordrehzahlsensors,
eines Kurbelwellen-Lagesensors des
Motors, eines Luftmassen-Durchflussmessgeräts und einer Drosselklappen-Winkelanzeige wird die
Steuereinheit 11 mit Informationen bezüglich des Betriebs des Motors
versorgt. In bekannter Weise steuert die Steuereinheit 11 das
Luft-/Kraftstoffgemisch gemäß aller
gegebenen Betriebsbedingungen des Motors.
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Erfindungsgemäß ist die Steuereinheit 11 dafür bestimmt,
den Betrieb des Motors 1 während des Kaltstarts in einer
Weise zu steuern, dass eine relativ hohe Wasserstoffkonzentration
im Abgas erhalten wird. Im Hinblick darauf wird das Luft-/Kraftstoffgemisch
für den
Motor 1 so gesteuert, dass ein stöchiometrisches Luft-/Kraftstoffverhältnis von
ungefähr λ = 0,6–0,8 erreicht
wird, d. h. dem Luft-/Kraftstoff-Gemisch wird ein Überschuss
an Kraftstoff gegeben, der gemäß den zuvor
beschriebenen bekannten Prinzipien eine bestimmte Menge an Wasserstoff und
Kohlenmonoxid im Abgas erzeugt.
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Zusätzlich zum Kraftstoffüberschuss,
der in dem dem Motor zuzuführenden
Luft-/Kraftstoff-Gemisch
vorhanden ist, sind die Motordrehzahl und der Zündzeitpunk Faktoren, die ebenfalls
die Menge an erzeugtem Wasserstoff bestimmen. Jedoch die Wasserstoffkonzentration
im Abgas wird im Wesentlichen durch den stöchiometrischen Kraftstoffüberschuss bestimmt.
Das angereicherte Luft-/Kraftstoff-Gemisch, das während dieses
Kaltstart-Vorgangs vorhanden ist, liefert eine Wasserstoffkonzentration
im Abgas, die vorzugsweise ungefähr
4– 6%
des gesamten Gasvolumens beträgt.
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Ferner und erfindungsgemäß sollte
dem Abgas zusätzliche
Luft oder Sekundärluft
zugefügt
werden, wobei ein Gasgemisch erzeugt wird, das Abgas und Sekundärluft enthält. Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird diese Sekundärluft
mittels eines Luftzuführsystems
in Form einer Luftpumpe 17 bzw. einer Luftversorgungseinrichtung zugeführt, deren
Auslass über
eine Luftleitung 18 mit dem Auslasskrümmer 5 verbunden ist.
Die Luftpumpe 17, die an die Steuereinheit 11 über eine
elektrische Verbindung 19 angeschlossen ist, wird vorzugsweise
so betrieben, dass sie in dem Zeitraum Sekundärluft liefert, in dem im Abgas
ein Überschuss
an Wasserstoff und Kohlenmonoxid erzeugt wird, d. h. in dem Zeitraum
bis zu einem gewünschten
Niveau der Reinigung des Abgases von schädlichen Bestandteilen durch
den Katalysator 3 während
des Kaltstarts. Das gewünschte
Niveau kann dem zuvor beschriebenen 50%-Wert entsprechen oder auch
nicht.
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Die Luftleitung 18 ist mit
einer Anzahl von Zweigluftleitungen 20, 21, 22 versehen,
deren Auslässe
in einem entsprechenden Primärrohr 6, 7 beziehungsweise 8 enden.
Es ist zu bemerken, dass die Anzahl der Zweigluftleitungen der Luftleitung 18 vorzugsweise
der Anzahl der Primärrohre
des Motors 1 entspricht.
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Die Luftpumpe 17 ist so
eingerichtet, dass sie durch die Steuereinheit 11 gesteuert
wird, um einen Sekundärluftstrom
aus der Atmosphäre
zu liefern, wobei der Strom durch eine Einlassleitung 23 angesaugt
wird, die einen Teil der Luftpumpe 17 bildet. Darüber hinaus
ist die Luftpumpe 17 so ausgelegt, dass sie einen Luftstrom
mit ausreichendem Druck liefert, um das gewünschte Luft-/Kraftstoff-Verhältnis im
Abgasgemisch sicherzustellen.
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Ferner und gemäß bekannter Prinzipien führt die
Wasserstoffkonzentration in den Abgasen in Verbindung mit dem Zufügen von
Sekundärluft
zum Abgas zu einer gesteigerten Oxidation brennbarer Bestandteile
im Abgas. Mehr im Einzelnen werden der Wasserstoff, Kohlenmonoxid
und Kohlenwasserstoff im Abgas mit dem durch die Sekundärluft zugeführten Sauerstoff
reagieren, wenn eine bestimmte Grenzwerttemperatur T1 im
Gasgemisch erreicht ist. Diese durchschnittliche Grenzwerttemperatur
T1 beträgt
ungefähr
300–450°C.
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Das erfindungsgemäße Abgassystem kann auch mit
einem so genannten Kohlenwasserstoff-Adsorber 24 ausgerüstet werden,
der stromauf vom Katalysator 3 angeordnet oder alternativ
in den Katalysator 3 integriert ist. Während des Betriebes des Motors 1 adsorbiert
der Kohlenwasserstoff-Adsorber 24 im Abgas vorhandene Kohlenwasserstoffverbindungen.
Wenn die Temperatur des Abgases, und damit auch des Kohlenwasserstoff-Adsorbers 24 einen
bestimmten Grenzwert überschreitet,
desorbiert der Kohlenwassertstoff-Adsorber 24 die bis dahin
darin gesammelten Kohlenwasserstoffe. Dieser Grenzwert, der das
Gleichgewichtsstadium darstellt, liegt üblicherweise unter der Aufwärmtemperatur
des Katalysators. Ein relativ langsames Ansteigen der Abgastemperatur,
das üblicherweise
bei herkömmlichen
Motoren auftritt, ergibt daher eine begrenzte Menge von adsorbiert
zurückbleibenden
Kohlenwasserstoffen, bis der Katalysator seine Aufwärmtemperatur
erreicht hat. Jedoch der schnelle Anstieg der Abgastemperatur aufgrund
der Erfindung verringert die vom Kohlenwasserstoff-Adsorber 24 desorbierte Menge
bevor der Katalysator 3 seine Aufwärmtemperatur erreicht hat.
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2 zeigt
in größerem Maßstab eine
perspektivische Ansicht eines Primärrohrs 6, d. h. einen der
in 1 dargestellten Zylinderauslässe. Die
Abgase des Motors 1 werden über zwei Auslassventile bzw.
Motorabgasventile 25, 26 ausgestoßen. Aus Gründen der
Klarheit zeigt 2 auch
einen Kolben 27, der einen Teil des Motors bildet. Für den Fachmann
ist leicht zu erkennen, dass der Motor zum Beispiel sechs Zylinder
aufweisen kann, von denen jeder ein Primärrohr mit der gleichen Gestalt
hat wie das in 2 dargestellte.
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Ferner ist die Zweigluftleitung 20 im
Primärrohr 6 derart
angeordnet, dass sie dicht bei den Motorabgasventilen 25, 26 endet.
Vorzugsweise ist die Zweigluftleitung 20 so angeordnet,
dass die eingeblasene Sekundärluft
auf einen Punkt gerichtet ist, der im Wesentlichen auf halbem Weg
zwischen den Motorabgasventilen 25, 26 liegt.
Die Zweigluftleitung 20 ist als eingeformte bzw. gegossene
Leitung im Zylinderkopf des Motors ausgebildet. Es ist zu anzumerken,
dass das Luftzuführsystem
alternativ mit einer Zweigluftleitung für jedes Motorabgasventil ausgelegt
sein kann.
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Erfindungsgemäß wird das Primärrohr 6 (ebenso
wie die anderen in 1 dargestellten
Primärrohre 7 und 8)
durch eine ersten rohrförmigen
Abschnitt 28 und einen zweiten rohrförmigen Abschnitt 29 gebildet.
Der zweite rohrförmige
Abschnitt 29 hat eine Querschnittsfläche, die diejenige des ersten
Abschnitts 28 übersteigt.
Vorzugsweise ist die Querschnittsfläche des zweiten Abschnitts 29 ungefähr zwei-
bis fünfmal
so groß wie
die Querschnittsfläche des
ersten Abschnitts 28 senkrecht zur Strömungsrichtung des Abgases gesehen.
Die Abschnitte 28, 29 sind vorzugsweise kreisförmig, aber
andere Formen sind innerhalb des Umfangs der Erfindung ebenfalls
möglich,
zum Beispiel können
sie rechteckig oder elliptisch sein. Der Übergang vom ersten Abschnitt 28 zum
zweiten Abschnitt 29 ist vorzugsweise ausgerichtet angeordnet,
d. h. bündig
mit der Oberseite des Zylinderkopfs des Motors 1.
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Im Folgenden wird die Arbeitsweise
der Erfindung beschrieben. Der Motor 1 arbeitet nach dem Viertaktverfahren.
Dies bedeutet, dass die Motorabgasventile 25, 26 während der
Kompressions- und Expansionsphasen des Motors 1 geschlossen
sind. Während
dieses Zeitraums wird der erste Abschnitt 28 über die
Zweigluftleitung 20 im Wesentlichen mit Sekundärluft gefüllt. Auch
der zweite Abschnitt 29 wird normalerweise zumindest zum
Teil mit Sekundärluft
gefüllt.
Wenn die Motorabgasventile 25, 26 geöffnet werden,
wird das Abgas ausgestoßen
und bildet zusammen mit der Sekundärluft das zuvor beschriebene
Gasgemisch. Der Betrieb der Luftpumpe 17 zum Einblasen
von Sekundärluft
wird durch die Steuereinheit 11 so gesteuert, dass eine
Oxidation des Gasgemischs bewirkt wird. Die Vorrichtung wird vorzugsweise
so betrieben, dass ein Luft-/Kraftstoffverhältnis des Gasgemischs von ungefähr λ = 1,0–1,3 erreicht
wird.
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Der Oxidationsprozess im Primärrohr 6 ist schematisch
in 3 dargestellt, die
die Temperatur T des Gasgemischs (d. h. des Gemischs aus Sekundärluft und
Abgas) als Funktion der Zeit t darstellt. Es ist zu bemerken, dass
das Gasgemisch beim Vergehen der Zeit t im Primärrohr 6 entlang strömt. Folglich bezieht
sich die Temperatur T zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht auf eine
spezielle Lage im Primärrohr 6.
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Wenn die Motorabgasventile 25, 26 geöffnet erden
(d. h. t = 0), verursacht das schnelle Mischen des Abgases mit der
Sekundärluft,
dass das Gasgemisch einen Teil seiner Wärmeenergie verliert und infolgedessen
seine Temperatur verringert wird (3 Schritt 30).
Jedoch die Oxidation des Gasgemischs, die dann nach einem kurzen
Zeitablauf stattfindet, wird die Temperatur steigern (Schritt 31).
Die Lage des zweiten Abschnitts 29, d. h. die Länge des
ersten Abschnitts 28, kann in einer Entfernung gewählt werden,
die von den Motorabgasventilen 25, 26 weiter entfernt
ist, weil ein Temperaturanstieg im ersten Abschnitt 28 stattfindet.
Ferner wird durch die Tatsache, dass das Gasgemisch im ersten Abschnitt 28 entlang strömt, die
Temperatur T des Gasgemischs aufgrund der Kühlwirkung verringert (Schritt 32),
die die inneren Wände
des ersten Abschnitts 28 auf das Gasgemisch ausüben.
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Wenn der "Puls" des
Gasgemischs den zweiten Abschnitt 29 erreicht, führt der Übergang
vom ersten Abschnitt 28 zum zweiten Abschnitt 29 zu
einer erneuten Verringerung der Temperatur (Schritt 33).
Dies findet aufgrund der Tatsache statt, dass das Gasgemisch, das
in den zweiten Abschnitt 29 strömt, mit einem relativ großen Gasvolumen
gemischt wird (d. h. mit einem Gemisch aus Abgas und Sekundärluft),
das dem zweiten Abschnitt 29 während der vorhergehenden Arbeitsphase
zugeführt
wurde. Das Volumen dieses "alten" Gasgemischs hängt vom
Anwachsen des Volumens vom ersten Abschnitt 28 zum zweiten
Abschnitt 29 ab, d. h. vom Verhältnis ihrer Querschnittsflächen.
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Das expandierende Volumen im zweiten
Abschnitt schafft einen Zugang zum Sauerstoff im "alten" Gasgemisch, so dass
die Abgasoxidation weiter abgewickelt werden kann. Dieses Mischen
wird durch Turbulenz unterstützt,
die im zweiten Abschnitt 29 erzeugt wird. Dies wiederum
führt zu
einem Anstieg der Temperatur T des Gasgemischs (Schritt 34). Das
Gasgemisch strömt
dann den zweiten Abschnitt 29 entlang, was hauptsächlich aufgrund
der Kühlwirkung
der Innenwände
des zweiten Abschnitts 29 noch einmal zu einer Verringerung
der Temperatur T führt
(Schritt 35). Danach erreicht das Gasgemisch den Sammelraum
(vergl. 1), wo alle
Primärrohre 6, 7, 8 zusammenlaufen.
Die Temperatur T nimmt im Sammelraum aufgrund der Volumensteigerung
noch einmal ab (Schritt 36). Schließlich wird die Abgasoxidation
im Sammelraum und entlang dem Abgasrohr 4 fortgesetzt (Schritt 37).
Die Wärmeenergie
des Gasgemischs wird auf den Katalysator 3 übertragen (und
auf den Kohlenwasserstoff-Adsorber 24, wenn eine solche
Einrichtung verwendet wird), der schnell aufgeheizt wird.
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Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt darin, dass bei jeder Oxidationsstufe, von den Motorabgasventilen 25, 26 bis
zum Abgasrohr 4, die kritische Temperatur, bei der Oxidation
stattfinden kann, immer überschritten
wird, weil das Mischen mit Luft bei jeder Stufe stattfindet. Auf
diese Weise ist es nicht erforderlich, eine getrennte Zündeinrichtung
zu verwenden, um das Gasgemisch zu zünden.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, dass ein großer
Teil der Abgasoxidation dicht beim Katalysator 3 stattfindet.
Auf diese Weise treten sehr geringe Verluste an Wärmeenergie auf,
bis das Gasgemisch den Katalysator 3 erreicht.
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Das Ein- und Ausschalten der Luftpumpe 17 zum
Einblasen von Sekundärluft
wird durch die Steuereinheit 11 gesteuert, um eine Oxidation
des Gasgemischs zu bewerkstelligen. Die Vorrichtung wird vorzugsweise
so gesteuert, dass ein Luft-/Kraftstoffverhältnis von ungefähr λ = 1,0–1,3 erreicht
wird. Auf diese Weise kann die Grenzwerttemperatur T1 überschritten
werden, so dass die Oxidation in drei verschiedenen Hauptstufen
stattfindet, d. h. unmittelbar stromab der Motorabgasventile 25, 26,
im Übergang zwischen
dem ersten Abschnitt 28 und dem zweiten Abschnitt 29 des
Primärrohrs 6 und
im Sammelraum des Auslasskrümmers 5.
Versuche haben ergeben, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung für einen Zeitbedarf
bis zum Erreichen der Aufwärmtemperatur des
Katalysators sorgt, der ungefähr
gleich 5–10
Sekunden ist.
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Die Oxidation findet derart statt,
dass alle notwendigen Bedingungen (was zum Beispiel die Temperatur
betrifft) erfüllt
sind. Die erste Stufe der Oxidation schafft eine Möglichkeit
die folgenden Stufen der Oxidation in einer größeren Entfernung von den Motorabgasventilen
anzuordnen als es andernfalls möglich
gewesen wäre.
Auf dies Weise ist es möglich,
den äußeren Gaswechsel
des Motors mittels höherer
Freiheitsgrade zu optimieren, die dieser "mehrstufige" Prozess schafft.
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Es ist zu bemerken, dass die Steuereinheit 11 aufgrund
dessen, dass sie Informationen bezüglich der Temperatur des Katalysators 3 enthält, darauf abgestimmt
ist, die Zufuhr der Sekundärluft
und die Erzeugung von Wasserstoff im Abgas abhängig von der Temperatur des
Katalysators zu steuern. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden,
dass der Temperatursensor
15 mit der Steuereinheit 11 verbunden ist.
Der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
abhängig
vom Temperaturwert gesteuert werden. Zum Beispiel können die
Erzeugung von Wasserstoff und die Zufuhr von Sekundärluft abgeschaltet
werden, wenn die Reinigung durch den Katalysator ein bestimmtes
Niveau erreicht hat. Dieses Niveau kann aus einem Temperaturwert
errechnet werden. Die Steuereinheit 11 kann auch so eingerichtet sein,
dass sie die Erzeugung von Wasserstoff und die Zufuhr von Sekundärluft auslöst, wenn
der Temperaturwert beim Starten des Motors niedriger als eine bestimmte
Grenze liegt. Gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel
errechnet die Steuereinheit 11 eine "erwartete" Katalysatortemperatur aus den Werten
der Umgebungstemperatur, der Temperatur des Kühlwassers des Motors oder anderen
verfügbaren Motorparametern.
Der Oxidationsprozess wird fortgesetzt bis durch den Katalysator 3 ein
gewünschtes Niveau
der Umwandlung schädlicher
Bestandteile im Abgas erreicht ist, wie aus der Katalysatortemperatur ermittelt
wurde. Ein bestimmter Temperaturwert kann für das Starten des Oxidationsprozesses
und ein anderer Temperaturwert kann für das Beenden des Oxidationsprozesses
verwendet werden.
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Es ist zu bemerken, dass der Anstieg
der Temperatur bei der erfindungemäßen Vorrichtung so schnell
erfolgt, dass ein wesentlicher Teil der Kohlenwasserstoffbestandteile
aus dem Kohlenwasserstoff-Adsorber nicht desorbiert wird, trotz
der Tatsache, dass dies normalerweise stattgefunden hätte (während des
Gleichgewichts).
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
die Steuereinheit 11 darauf abgestimmt sein, die Oxidation
derart zu steuern, dass im Wesentlichen keine Oxidation auftritt,
bis das Abgas den Katalysator erreicht. Dies wird erreicht durch
Einstellen des Zündverzugs
des Motors auf einen Wert, der im Wesentlichen normalem Leerlauf
entspricht, d. h. der Zündzeitpunkt
ist nicht verzögert.
Der Vorteil diese Betriebes liegt darin, dass im Abgas-Krümmer sehr geringe
Verluste an Wärmeenergie
auftreten.
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4 zeigt
schematisch ein System, das ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
enthält,
das in Verbindung mit einem Verbrennungsmotor 38 angeordnet
ist, der mit einer Turbolader-Einrichtung 39 versehen ist.
Die Turbolader-Einrichtung
ist vorbekannt und enthält
eine Turbine 40, durch die das Abgas über ein Abgasrohr 41 geleitet
wird. Das Abgas wird weiter zu einem Katalysator 42 geleitet,
der vorzugsweise ein herkömmlicher
Dreiwegekatalysator ist.
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Die Turbine 40 ist auf einer
Welle 43 angeordnet, die sie gemeinsam mit einem Verdichterlaufrad 44 hat,
das Luft aus der Atmosphäre über eine Einlassleitung 45 in
den Motor 38 drückt.
In herkömmlicher
Weise wird diese Einlassluft in einer ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch bildenden
Einrichtung 46 mit Kraftstoff gemischt, wobei die Gemisch
bildende Einrichtung 46 im Allgemeinen der zuvor beschriebenen ähnlich ist.
Die Gemisch bildende Einrichtung 46 wird durch eine elektronische
Steuereinheit 47 über
eine elektrische Verbindung 48 gesteuert. Die Gemisch bildende
Einrichtung 46 umfasst mindestens eine (nicht dargestellte)
Kraftstoffeinspritzeinrichtung und ein (nicht dargestelltes) Lufteinlassventil
und kann so gesteuert werden, dass das Luft-/Kraftstoffgemisch für den Motor 38 dessen
Betriebsbedingungen angepasst wird.
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Die Steuereinheit 47 ist
auch mit verschiedenen Sensoren und Steuerfunktionen des Motors 38 verbunden.
Dies ist im Allgemeinen ähnlich,
wie es unter Bezugnahme auf 1 beschrieben
wurde. Im Einzelnen umfasst das System einen Sauerstoffsensor 49,
der über
eine elektrische Verbindung 50 mit der Steuereinheit 47 verbunden
ist und einen über eine
weitere elektrische Verbindung 52 mit der Steuereinheit 47 verbundenen
Temperatursensor 51 für den
Katalysator 42.
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Die Steuereinheit 47 ist
dafür bestimmt,
den Betrieb des Motors 38 während des Kaltstarts in einer Weise
zu steuern, dass eine relativ hohe Konzentration von Wasserstoff
im Abgas erzielt wird. Darüber hinaus
ist die Steuereinheit 47 darauf eingerichtet, eine Luftversorgungseinrichtung
in Form einer Luftpumpe 53 zu steuern, die eine Einlassleitung 54 für Luft von
der Atmosphäre
und eine mit dem Abgas-Krümmer 56 verbundene
Luftleitung 55 am Auslass aufweist. Die Luftpumpe 53,
die über
eine elektrische Verbindung 57 mit der Steuereinheit 47 verbunden
ist, wird vorzugsweise so betrieben, dass sie während des Zeitraums, in dem
ein Überschuss
an Wasserstoff im Abgas erzeugt wird, Sekundärluft liefert. Weil das in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
eine Turbolader-Einrichtung 39 umfasst, ist der Abgasdruck
im Vergleich mit einem Motor ohne Turbolader-Einrichtung erhöht. Folglich
muss die Luftpumpe 53 daran angepasst sein, Luft mit einem
Luftdruck zuzuführen,
der hoch genug ist, um trotz des darin herrschenden hohen Druckes
Luft in den Abgas-Krümmer 56 zu
drücken.
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Der Motor 38 ist mit einem
Abgas-Krümmer 56 dargestellt,
der drei Zylinderauslässe 58, 59, 60 aufweist,
die zeigen, dass der Motor 38 ein Sechszylindermotor ist.
Um während
des Betriebes ein schnelles Ansprechen der Turbolader-Einrichtung 39 zu
erreichen, wird das Volumen des Abgas-Krümmers 56 vorzugsweise
so klein wie möglich
gehalten, während
dennoch die Verweilzeit des Abgases stromauf der Turbine 40 genügend lang
gehalten wird, um eine Abgasoxidation im Wesentlichen aller brennbaren
Bestandteile im Abgas zu erzielen, bevor das Gasgemisch zur Turbine 40 geleitet
wird.
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Die Luftleitung 55 ist mit
drei Zweigluftleitungen 61, 62, 63 konstruiert,
die jeweils einem der Zylinderauslässe 58, 59, 60 entsprechen.
Gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel
können
die Zylinderauslässe 58, 59, 60 mit
Primärrohren
der zuvor beschriebenen Art versehen sein.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel und während des
Kaltstarts des Motors 38 wird Sekundärluft mit dem Abgas gemischt.
Dies bewirkt eine Abgas-Oxidation, die die Wärmeenergie im Abgassystem steigert.
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Die Turbolader-Einrichtung ist mit
einem nicht dargestellten Nebenauslassventil versehen, das in Verbindung
mit der Turbine 40 angeordnet ist. Das Nebenauslassventil
kann geöffnet
werden, um einen Bypass zu bilden, wenn der Abgasdruck zu hoch werden
sollte.
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Vorzugsweise ist das Nebenauslassventil elektrisch
steuerbar. Jedoch kann auch ein druckgesteuertes Nebenauslassventil
verwendet werden. Das Nebenauslassventil ist an die Steuereinheit 47 über eine
weitere elektrische Verbindung 64 angeschlossen. Während des
Kaltstarts, d. h. wenn die Steuereinheit 47 festgestellt
hat, dass eine Abgas-Oxidation ausgelöst werden sollte, kann das
Nebenauslassventil so gesteuert werden, dass es seine geöffnete oder
teilweise geöffnete
Stellung einnimmt, um den Druck im Abgas-Krümmer 56 zu steuern. Dies
wiederum ermöglicht
es, die Oxidation zu optimieren.
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Ferner zweigt vom Abgasrohr 41 vorzugsweise
ein Bypass-Rohr 65 ab, das mit einem steuerbaren Bypass-Ventil 66 ausgestattet
ist. Das Bypass-Ventil 66 ist an die Steuereinheit 47 über eine elektrisch
Verbindung 67 angeschlossen. Mittels dieser Anordnung ist
die Steuereinheit darauf eingerichtet, die Wirkung des Bypass-Ventils 66 zu
steuern, so dass das Abgas im Bypass um die Turbine 40 strömt. Dies
ist besonders vorteilhaft während
des Kaltstarts, weil die Abgas-Oxidation dann im Bypass-Rohr 65 und
weiter stromab im Abgassystem stattfinden kann. Das in 4 dargestellte steuerbare
Bypass-Ventil 66 ist am stromauf gelegenen Ende des Bypass-Rohrs 65 angeordnet.
Alternativ kann das Bypass-Ventil 66 stattdessen
am stromabgelegenen Ende des Bypass-Rohrs angeordnet sein. Darüber hinaus
kann das Bypass-Ventil 66 integral mit dem zuvor beschriebenen
Nebenauslassventil ausgebildet sein, wodurch ein einzelnes steuerbares
Ventil gebildet wird, das zum Steuern des Abgases verwendet werden
kann.
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Das Bypass-Rohr 65 ist vorzugsweise
relativ groß dimensioniert.
Auf diese Weise kann das Volumen des Abgas-Krümmers 56 relativ klein
sein, was wiederum ein schnelleres Ansprechen des Turbobetriebs
herbeiführt.
Ferner bieten kleine Abmessungen des Abgas-Krümmers 56 den
Vorteil, dass das Motorsystem kompakter wird.
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Gemäß einem nicht in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel
können
die nicht dargestellten Primärrohre
und/oder das Bypass-Rohr 65 aus zwei oder mehr Abschnitten
mit verschiedenen Querschnittsflächen
bestehend konstruiert sein, ähnlich
wie es in 2 dargestellt
ist.
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Vorzugsweise ist die in 4 dargestellte Vorrichtung
mit einem Kohlenwasserstoff-Adsorber 68 stromauf
vom Katalysator 42 ausgerüstet. Die Betriebsweise dieses
Kohlenwasserstoff-Adsorbers ist die gleiche, wie sie zuvor beschrieben
wurde.
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Während
die erfindungsgemäße Vorrichtung unter
Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsbeispiele
beschrieben wurde, ist sie nicht auf diese beschränkt, sondern
kann innerhalb des Umfangs der Patentansprüche in weitem Maße variiert
werden. Zum Beispiel können
die Primärrohre
mit mehr als zwei Abschnitten mit unterschiedlichen Querschnittsflächen versehen
sein.
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Darüber hinaus kann gemäß einem
alternativen Ausführungsbeispiel
der zuvor beschriebene Kohlenwasserstoff-Adsorber weggelassen werden. Auch
kann bei noch einem anderen alternativen Ausführungsbeispiel das Bypass-Rohr 65 mit
seinem Bypass-Ventil 66 (vergl. 4) im Abgassystem wegegelassen werden.
Schließlich
können
im Fall, wo das Bypass- Rohr 65 verwendet
wird, die Zylinderauslässe
mit Primärrohren
der gleichen Art, wie es in 1 dargestellt
ist, versehen werden.