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Wasserdruck-Stiftnietmaschine. Bei hydraulischen Nietmaschinen mit
einem feststehenden und einem beweglichen Döpper sowie mit zwei Blechschließerkolben
zur Herstellung von \ ietungen mit Bolzennieten (Stiftnietung j -mtiß durch den
beweglichen Döpper die ganze Nietarbeit getätigt werden, d. h. die beiden Nietköpfe
müssen in richtiger Form und Größe erscheinen, was dadurch erreicht wird, daß die
Blechschließerkolben eine Relativbeweg-ting gegenüber den Döppern machen. Wenn der
bewegliche Döpper seine Druckarbeit beginnt, darf der dazu gehörende Blechschließerkolben
nur halb so rasch vorgehen als der Döpperkolben.
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Diese verschiedenen Bewegungen «erden erreicht durch besondere im
Inneren oder außerhalb der Nietmaschine befindlichen Differentialkolben. Bei gleichbleibendem
Druck in der Druckwasseranlage ist eine derartige Nieimaschine nur für eine bestimmte
Nietabmessung richtig, bei anderen \ ietdurchinessern, also bei anderen Döpper-
und Blechschließerdrücken, muß der Druck des Kraftwassers ein anderer werden, was
entweder durch Regulierteuerungen unter Inkaufnahme von Wasserverlust oder durch
mehrstufige Kolben in der Nietmaschine oder durch besondere Multiplikationen ohne
Wasserverlust geschieht.
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Durch unsere Neuheit, die Verbindung des Multiplikators mit dem zur
Betätigung der Blechschließersteuerung notwendigen Hilfskolben, wird erreicht, daß
-kleinere Wasserverluste zwischen dem Blechschließergegenkolben und dein Hilfskolben
nicht schädlich wirken, daß in dein Inneren der Nietmaschine keine schwer zugänglichen
Dichtungen sind, die leicht zu Störungen Veranlassung geben, daß der außenliegende
Hilfskolben leicht zu überwachen ist und daß die für die verschiedenen Nietdurchmesser
notwendigen Drücke auf die Döpper und die Blechschließer jederzeit richtig gegenseitig
abgestimmt sind.
In der Zeichnung stellen dar: Abb. z Ruhestellung
des Multiplikators und der Nietmaschine mit in dem Werkstück eingelegten Bolzen,
Abb.2 Vordruckstellung, in welcher die Blechschließerkolben das Werkstück zusammenpressen
und die Döpper an dem Nietbolzen zur Anlage kommen, wobei der Multiplikator noch
in Ruhestellung ist, Abb. 3 Endstellung des Multiplikators und der Nietmaschine
mit fertig gepreßtem Niet. Es bezeichnen a das Gestell der Nietrnaschine, b den
Multiplikator, c das zu nietende Werkstück, d den Nietbolzen, e den Nietkolben,
f den Döpper des Nietkolbens, g den Blechschließerkolben, 1a die Blechschließerkrone,
i den Mitnehmer am Blechscbließerkolben, k den Vordruckkolben, l den Rückzugkolben
der Nietmaschine, irr den Blechschließergegenkolben, it die Blechschließerkrone,
o den Gegenkopf, p den feststehenden Döpper, q den Hilfskolben zum Multiplikator,
r und s die Niederdruckkolben zum Multiplikator, t den Hoch(lruckkolben zum Multiplikator,
1t die Rückzugkolben zum Multiplikator, v das Füllventil, ze, die Steuerung, x die
Rohrleitung zwischen dem Blechschließergegenkolben in und dem Hilfskolben q.
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Die Arbeitsweise ist folgende: In der Ruhestellung (Abb. r) wird das
zu nietende Werkstück c mit dein Nietbolzen d in die Nietmaschine gelegt derart,
daß das Werkstück c an der Blechschließerkrone ;t und der Nietbolzen d an dem feststehenden
Döpper p anliegt. Dabei sind der Nietkolben e und der Blechschließerkolbeng in der
hinteren Endlage, der Rückzugkolben l steht unter Druck vom Akkumulator aus, der
Blechschließergegenkolben in ist in der vorderen Endlage, die N iederdruckkolben
r und s des Multiplikators sowie der Hilfskolben q sind in der unteren Endlage,
die Rückzugkolben fit stehen unter Druck vom Akkumulator aus, das Füllventil v ist
zwangläufig geöffnet.
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Um die Stellung nach Abb. 2 zu erreichen, wird durch die Steuerung
w vom Akkumulator aus Druckwasser auf den Vordruck-Kolben k gegeben, wodurch der
Blechschließerkolben g vorgeschoben wird, bis die Blechschließerkrone
Ir entsprechend dein Druck auf den Vordruckkolben k auf dem Werkstück c fest
anliegt. Beim Vorgehen des Blechschließerkolbens g zieht er mittels des Mitnehmers
i. den Nietkolben e mit vor, bis der bewegliche Döpper f auf dem Nietbolzen
d ansteht; das Werkstück ist nunmehr zwischen den beiden Blechschließerkronen
lt und n. eingespannt und der Nietstift d auf beiden Seiten gleichmäßig verteilt.
Durch das Vorziehen des -Nietkolbens e füllt sich dessen zugehöriger Zylinderraum
durch das Füllventil v mit Füllwasser.
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Zum Pressen der beiden Nietköpfe nach Abb. 3 werden nun je nach dem
erforderlichen Nietdruck die Niederdruckkolben r oder s zusammen durch die Steuerung
w vom Akkumulator aus unter Druck gesetzt, (las Füllventil v schließt sich, der
Nietkolben e erhält vom Hochdruckkolben t des Multiplikators Druck, gleichzeitig
erhält der Blechschließerkolben g einen seiner vollen Kolbenfläche entsprechenden
Druck. Durch das Hochgehen des Kolbens r- wird der Nietkolben e mit Döpper
f vorgeschoben, der Hilfskolben q folgt dem Kolben r. Dadurch «eicht der
Blechschließergegenkolben m unter dem Druck des Blechschließerkolbens g infolge
der Rohrleitung x aus, und zwar erfolgt dieses Ausweichen bei symmetrischen Nietköpfen
mit der halben Geschwindigkeit des Nietkolbens e. Der Blechschließerkolben g hat
nun die gleiche Geschwindigkeit wie der Blechschließergegenkolben in und
die Hälfte der des -Nietkolbens e, weil die Druckflächen der Kolben in und
q sowie e und t in diesem Verhältnis 'der Geschwindigkeiten zueinander
stehen. Die Nietköpfe werden also auf beiden Seiten gleichmäßig gebildet.
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Die Überwachung des Hilfskolbens q ist durch die Anordnung am Multiplikator
b eine sehr einfache, und Störungen durch etwaige kleinere Wasserverluste können
nicht eintreten, weil durch das Nachdrücken der Rückzugkolben fit die Kolbenräume
in und q sowie die Rohrleitung x stets voll mit Wasser gefüllt bleiben, was
einen technischen Fortschritt gewährleistet.
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Der Rückzugkolben L kann finit gesteuertem und mit konstantem Druck
arbeiten, um dadurch Stufen im Blechschließerdrucke entsprechend der des Niederdruckes
zu erzielen.