DE4330096C1 - Schreitwerk - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schreitwerk für die Verlegung
untertägiger Versorgungsaggregate gemäß den Merkmalen im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zum Betrieb von untertägigen Gewinnungs-, Förder- und
Ausbaueinrichtungen wird sowohl elektrische als auch
hydraulische bzw. pneumatische Energie benötigt. Die ent
sprechenden Versorgungsaggregate werden zumeist in einer
einen Gewinnungsstreb begleitenden Strecke an einer
Schiene verfahrbar aufgehängt, um entsprechend dem Abbau
fortschritt verlagert werden zu können. Zur Verlagerung
der Versorgungsaggregate dienen Schreitwerke. Diese um
fassen jeweils zwei an der die Versorgungsaggregate tra
genden Schiene zwangsgeführte und durch einen hydraulisch
beaufschlagbaren Schreitzylinder hintereinander gekop
pelte Bremskatzen mit gegen die Kraft von mechanischen
Bremsfedern hydraulisch beaufschlagbaren Bremslüftzylin
dern sowie eine zwischen einer Bremskatze und einer eben
falls an der Schiene zwangsgeführten Tragkatze eingeglie
derte Energieeinheit.
In die Energieeinheit ist eine Hydraulikpumpe integriert,
die als Zahnradpumpe ausgebildet ist und entweder durch
einen Elektromotor oder durch einen Luftmotor angetrieben
wird. Ferner ist in der Energieeinheit ein Hydrauliktank
angeordnet. Desweiteren weist die Energieeinheit eine
Schreitwerksteuerung auf, mit welcher der Pumpenmotor in
Betrieb genommen und wieder stillgesetzt sowie die ge
zielte Beaufschlagung des Schreitzylinders und der aus
Sicherheitsgründen mit mechanisch wirksamen Bremsfedern
ausgestatteten Bremslüftzylinder vorgenommen werden kann.
Die Verbindung zwischen den Arbeitsräumen des Schreitzy
linders sowie der Bremslüftzylinder einerseits und der
Energieeinheit andererseits erfolgt über Hydraulikschläu
che.
Im Hinblick auf die im Untertagebetrieb geltenden beson
deren Sicherheitsvorschriften werden die hydraulischen
Aggregate eines solchen Schreitwerks bislang mit einer
schwer entflammbaren Flüssigkeit betrieben (z. B. HFC-46).
Eine derartige Flüssigkeit ist jedoch wassergefährdend,
so daß mit aufwendigen Maßnahmen Vorsorge dafür getroffen
werden muß, daß wassergefährdende Stoffe nicht in das als
Grundwasser geltende Grubenwasser gelangen können. In
diesem Zusammenhang sei nur beispielsweise erwähnt, daß
Verlustmengen von mineralölhaltigen Produkten zu Über
schreitungen des MKW(mineralische Kohlenwasserstoffe)-
Grenzwerts von 0,1 mg/l und von glykolhaltigen Produkten
(schwer entflammbare Flüssigkeiten, wie z. B. HFC-46) bzw.
synthetischen Hydraulikflüssigkeiten (HFA-Emulsionen) zu
Überschreitungen des homogenisierten CSB-Werts von
20 mgO₂/l führen.
Der Erfindung liegt ausgehend von den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmalen die Aufgabe zu
grunde, ein Schreitwerk zu schaffen, das unter den ver
schärften Bestimmungen des Umweltschutzes und unter Be
achtung der schadstofffreien Belastung des Grubenwassers
betrieben werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in
den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 aufge
führten Merkmalen.
Kernpunkt der Erfindung ist der Sachverhalt, daß nunmehr
die hydraulisch beaufschlagbaren Aggregate des Schreit
werks gezielt so ausgelegt sind, daß sie mit dem im un
tertägigen Grubenbetrieb zur Verfügung stehenden Brauch
wasser betrieben werden können. Evtl. Undichtigkeiten der
Aggregate führen demzufolge nicht zu einer Schadstoffbe
lastung des Grubenwassers und damit nicht zu aufwendigen
Entsorgungsmaßnahmen. Um die hydraulischen Aggregate mit
Brauchwasser betreiben zu können, sieht die Erfindung
vor, die Hydraulikpumpe als hydrostatische Pumpe aus zu
bilden. An dieser können die notwendigen Dichtungsmaßnah
men für den Brauchwasserbetrieb einwandfrei durchgeführt
werden. Auch der Schreitzylinder, die Bremslüftzylinder
sowie die Fahrventile der Schreitwerksteuerung sind ohne
weiteres mit entsprechenden Maßnahmen so auszubilden, daß
sie mit Brauchwasser beaufschlagt werden können.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der hydrostatischen
Pumpe besteht in den Merkmalen des Patentanspruchs 2. Da
nach ist eine Radial- oder Axialkolbenpumpe in die Ener
gieeinheit eingegliedert.
Um die gewünschte Dichtigkeit zwischen den in der Regel
aus Graphitgrauguß bestehenden Kolben von Schreitzylinder
und Bremslüftzylindern und den inneren Laufflächen dieser
Zylinder sicherzustellen, ist entsprechend den Merkmalen
des Patentanspruchs 3 vorgesehen, daß die inneren Lauf
flächen des Schreitzylinders und der Bremslüftzylinder
bezüglich ihrer Rauhtiefe veredelt sind.
Eine solche Veredlung wird gemäß Patentanspruch 4 bevor
zugt dadurch bewirkt, daß die inneren Laufflächen ver
nickelt oder cadmiert sind.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeich
nungen veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 in der Seitenansicht im Schema ein Schreit
werk für untertägige Versorgungsaggregate und
Fig. 2 den Schreitzylinder des Schreitwerks der
Fig. 1, teilweise im Schnitt.
Mit 1 ist in der Fig. 1 ein Schreitwerk bezeichnet, das
zur schrittweisen Verlagerung von nicht näher dargestell
ten untertägigen Versorgungsaggregaten dient. Diese elek
trische, hydraulische oder pneumatische Energie für im
untertägigen Betrieb zum Einsatz gelangende Abnehmer, wie
beispielsweise Abbau-, Förder- oder Ausbauvorrichtungen,
bereitstellenden Versorgungsaggregate werden in der Regel
an einer in einer Strecke hängend verlegten, im Quer
schnitt I-förmigen Schiene 2 aufgehängt und entsprechend
dem Abbaufortschritt eines Gewinnungsstrebs sukzessive
verlagert.
Das an der auch die Versorgungsaggregate tragenden
Schiene 2 zwangsgeführte Schreitwerk 1 weist zwei mit
Tragrollen 3 versehene Bremskatzen 4, 5 auf, die durch
einen Schreitzylinder 6 mit Abstand hintereinander gekop
pelt sind. Hierzu sind sowohl das Gehäuse 7 als auch die
Kolbenstange 8 des Schreitzylinders 6 jeweils über Ge
lenkstücke 9 an die Bremskatzen 4, 5 angeschlagen.
Der Schreitzylinder 6 ist mit im untertägigen Grubenbe
trieb zur Verfügung stehendem Brauchwasser beaufschlag
bar. Dazu ist, wie die Fig. 2 erkennen läßt, die innere
Lauffläche 10 des Schreitzylinders 6 vernickelt.
Die Bremsen 11 der Bremskatzen 4, 5 werden durch Federpa
kete 12 an die Schiene 2 gepreßt. Zum Lösen der Bremsen
11 dienen Bremslüftzylinder 13, die ebenfalls durch
Brauchwasser beaufschlagbar sind und wie der Schreitzy
linder 6 bezüglich ihrer inneren Laufflächen vernickelt
sind.
Zwischen die Bremskatze 5 und eine mit Tragrollen 14 an
der Schiene 2 zwangsgeführten Tragkatze 15 ist unter Ein
schaltung eines Gelenkstücks 9 eine Energieeinheit 16
eingegliedert. Die Energieeinheit 16 umfaßt in einem Ge
häuse 17 einen mit Brauchwasser befüllbaren Tank 18, eine
mit Brauchwasser beaufschlagbare Radialkolbenpumpe 19 so
wie einen die Radialkolbenpumpe 19 antreibenden Elektro-
oder Luftmotor 20.
Desweiteren läßt die Fig. 1 erkennen, daß der Energie
einheit 16 eine Schreitwerksteuerung 21 zugeordnet ist,
die zwei mit Brauchwasser beaufschlagbare Fahrventile 22
besitzt, die durch Fahrhebel 23 von Hand betätigbar sind.
Die Schreitwerksteuerung 21 ist über Hydraulikschläuche
24 mit der Energieeinheit 16 verbunden. Die Hydraulik
schläuche zwischen den Arbeitsräumen des Schreitzylinders
6 sowie der Bremslüftzylinder 13 einerseits und der Ener
gieeinheit 16 andererseits sind zur Aufrechterhaltung der
Zeichnungsübersichtlichkeit weggelassen.
Die Tragkatze 15 weist noch eine Kupplungsstange 25 auf,
die mit den Versorgungsaggregaten verbindbar ist.
Zur Verlagerung des Schreitwerks 1 wird über die Schreit
werksteuerung 21 zunächst bei eingefallenen Bremsen 11
der Bremskatzen 4, 5 die Bremse 11 der Bremskatze 4 durch
Beaufschlagung ihres Bremslüftzylinders 13 gelöst. An
schließend wird der Schreitzylinder 6 im Ausfahrsinne be
aufschlagt. Nach Beendigung des Schreithubs wird der
Bremslüftzylinder 13 der Bremskatze 4 entlastet, so daß
unter der Einwirkung des Federpakets 12 die Bremse 11
einfällt und die Bremskatze 4 wieder an der Schiene 2
festliegt. Gleichzeitig wird der Schreitzylinder 6
entlastet.
Nunmehr wird durch Beaufschlagung des Bremslüftzylinders
13 der Bremskatze 5 deren Bremse 11 von der Schiene 2 ge
löst und anschließend der Schreitzylinder 6 im Ein
fahrsinne beaufschlagt. Dadurch wird die Bremskatze 5 in
Richtung auf die Bremskatze 4 verlagert und damit auch
die Energieeinheit 16, die Tragkatze 15 sowie die daran
gekoppelten Versorgungsaggregate. Nach Beendigung des
Schreithubs wird der Bremslüftzylinder 13 der Bremskatze
5 entlastet, so daß deren Bremse 11 wieder einfällt und
die Bremskatze 5 an der Schiene 2 festlegt. Gleichzeitig
wird der Druck vom Schreitzylinder 6 genommen. Letztlich
werden der Elektro- oder Luftmotor 20 und damit auch die
Radialkolbenpumpe 19 stillgesetzt.
Bezugszeichenliste
1 Schreitwerk
2 Schiene
3 Tragrollen
4 Bremskatze
5 Bremskatze
6 Schreitzylinder
7 Gehäuse v. 6
8 Kolbenstange v. 6
9 Gelenkstücke
10 Lauffläche v. 6
11 Bremsen v. 4, 5
12 Federpakete
13 Bremslüftzylinder
14 Tragrollen
15 Tragkatze
16 Energieeinheit
17 Gehäuse v. 16
18 Tank
19 Radialkolbenpumpe, Axialkolbenpumpe
20 E- oder Luftmotor
21 Schreitwerksteuerung
22 Fahrventil
23 Fahrhebel
24 Hydraulikschläuche
25 Kupplungsstange
2 Schiene
3 Tragrollen
4 Bremskatze
5 Bremskatze
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11 Bremsen v. 4, 5
12 Federpakete
13 Bremslüftzylinder
14 Tragrollen
15 Tragkatze
16 Energieeinheit
17 Gehäuse v. 16
18 Tank
19 Radialkolbenpumpe, Axialkolbenpumpe
20 E- oder Luftmotor
21 Schreitwerksteuerung
22 Fahrventil
23 Fahrhebel
24 Hydraulikschläuche
25 Kupplungsstange
Claims (4)
1. Schreitwerk für die Verlegung untertägiger Versor
gungsaggregate, das zwei an einer hängend verlegten
Schiene (2) zwangsgeführte und durch einen hydrau
lisch beaufschlagbaren Schreitzylinder (6) hinterein
ander gekoppelte Bremskatzen (4, 5) mit gegen die
Kraft von mechanischen Bremsfedern (12) hydraulisch
beaufschlagbaren Bremslüftzylindern (13) sowie eine
zwischen einer Bremskatze (5) und einer ebenfalls an
der Schiene (2) zwangsgeführten Tragkatze (15) hän
gend eingegliederte Energieeinheit (16) aufweist, in
die eine Hydraulikpumpe (19), ein Pumpenmotor (20)
und ein Hydrauliktank (18) integriert sind und wel
cher eine von Hand betätigbare Schreitwerksteuerung
(21) zugeordnet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die als hydrostatische Pumpe ge
staltete Hydraulikpumpe (19), der Schreitzylinder
(6), die Bremslüftzylinder (13) und die mit zwei
Fahrventilen (22) sowie zwei Fahrhebeln (23) ausge
stattete Schreitwerksteuerung (21) mit dem im unter
tägigen Grubenbetrieb zur Verfügung stehenden Brauch
wasser beaufschlagbar sind.
2. Schreitwerk nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die hydrostatische
Pumpe (19) als Radial- oder Axialkolbenpumpe ausge
bildet ist.
3. Schreitwerk nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die
inneren Laufflächen (10) des Schreitzylinders (6) und
der Bremslüftzylinder (13) bezüglich ihrer Rauhtiefe
veredelt sind.
4. Schreitwerk nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
inneren Laufflächen (10) des Schreitzylinders (6) und
der Bremslüftzylinder (13) durch Vernickeln oder
Cadmieren veredelt sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19934330096 DE4330096C1 (de) | 1993-09-06 | 1993-09-06 | Schreitwerk |
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DE19934330096 DE4330096C1 (de) | 1993-09-06 | 1993-09-06 | Schreitwerk |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE4330096C1 (de) |
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1993
- 1993-09-06 DE DE19934330096 patent/DE4330096C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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