DE4328884A1 - Verwendung von N-alkylierten 1,4-Dihydropyridincarbonsäureestern als Arzneimittel - Google Patents
Verwendung von N-alkylierten 1,4-Dihydropyridincarbonsäureestern als ArzneimittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von teilweise bekannten N-alky
lierten 1,4-Dihydropyridindicarbonsäureestern als antiatherosklerotische Arznei
mittel, insbesondere ihre Verwendung zur Restenoseprophylaxe nach Angioplastien
und gefäßchirurgischen Maßnahmen.
Es ist bereits bekannt, daß 4-Nitro-phenylsubstituierte 1,4-Dihydropyridine auch
eine Hemmung der Bildung fibromuskulären Plaques bewirken [vgl. DE 32 22 367].
Es wurde nun gefunden, daß N-alkylierte 1,4-Dihydropyridindicarbonsäureester der
allgemeinen Formel (I)
in welcher
R¹ für Wasserstoff, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Halogen oder Methyl steht,
R² für Wasserstoff, Halogen, Nitro, Hydroxy, Trifluormethyl oder Methyl steht,
R³ für Wasserstoff oder Cyano steht,
oder
R² und R³ gemeinsam einen ankondensierten Benzoring bilden,
R⁴ und R⁵ gleich oder verschieden sind und für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen stehen, das gegebenenfalls durch Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
R⁶ für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen steht,
neben ihrer hämorheologischen Wirkung überraschenderweise eine starke inhibi torische Wirkung der Glattmuskelzellproliferation besitzen und somit geeignet sind zur Verwendung bei der Bekämpfung von Atherosklerose, insbesondere zur Rest enoseprophylaxe nach Angioplastien und gefäßchirurgischen Maßnahmen.
R¹ für Wasserstoff, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Halogen oder Methyl steht,
R² für Wasserstoff, Halogen, Nitro, Hydroxy, Trifluormethyl oder Methyl steht,
R³ für Wasserstoff oder Cyano steht,
oder
R² und R³ gemeinsam einen ankondensierten Benzoring bilden,
R⁴ und R⁵ gleich oder verschieden sind und für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen stehen, das gegebenenfalls durch Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
R⁶ für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen oder für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen steht,
neben ihrer hämorheologischen Wirkung überraschenderweise eine starke inhibi torische Wirkung der Glattmuskelzellproliferation besitzen und somit geeignet sind zur Verwendung bei der Bekämpfung von Atherosklerose, insbesondere zur Rest enoseprophylaxe nach Angioplastien und gefäßchirurgischen Maßnahmen.
Besonders bevorzugt sind 1,2,6-Trimethyl-4-(4-trifluormethylphenyl)-1,4-dihydro
pyridin-3,5-dicarbonsäuredimethylester und 4-(4-Chlor-3-trifluormethylphenyl)-1-
cyclopropyl-2,6-dimethyl-1,4-dihydropyridin-3,5-dicarbonsäuredimethy-lester bei
der Bekämpfung von Atherosklerose, insbesondere zur Restenoseprophylaxe nach
Angioplastien und gefäßchirurgischen Maßnahmen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen somit ein nicht vorhersehbares,
wertvolles pharmakologisches Wirkspektrum.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen inhibieren die Glattmuskelzellproliferation.
Gefäßwandverletzungen führen zu einem neointimalen Zellwachstum und folglich
zu einer Einengung des freien Gefäßlumens. Dieser Vorgang ist die Hauptursache
für Restenoseprobleme nach gefäßeröffnenden Maßnahmen, wie perkutanen Angio
plastien, Endarteriektomien oder Bypass-Operationen.
Sie können deshalb in Arzneimitteln zur Behandlung und Prophylaxe von Rest
enose, z. B. nach Angioplastien und gefäßchirurgischen Maßnahmen eingesetzt
werden. Darüberhinaus können die erfindungsgemäßen Verbindungen auch zur
Behandlung von Atherosklerose eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind teilweise bekannt [vgl. DOS 40 11 695].
Zur Feststellung der antiproliferativen Wirkung der erfindungsgemäßen Verbin
dungen wird Ratten ein Ballonkatheter in die Halsschlagader eingeführt, dieser
aufgeblasen und die Innenseite des Blutgefäßes durch Bewegen des Katheters
verletzt [Clowes A.W., et al., Lab. Invest Vol. 49, No. 3, p. 327, 1983]. Diese
Schädigung bewirkt eine neointimale Glattmuskelproliferation, die Stenosen
verursachen. Das Ausmaß der Gefäßeinengung bei den Tieren wird nach ca. 2
Wochen durch histologische Aufarbeitung der Blutgefäße bestimmt, indem an
Gefäßquerschnitten die Fläche des Proliferationsgewebes vermessen wird. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen inhibieren überraschenderweise die Gefäß
einengungen signifikant, wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich ist.
Die neuen Wirkstoffe können in bekannter Weise in die üblichen Formulierungen
überführt werden, wie Tabletten, Dragees, Pillen, Granulate, Aerosole, Sirupe,
Emulsionen, Suspensionen und Lösungen, unter Verwendung inerter, nicht
toxischer, pharmazeutisch geeigneter Trägerstoffe oder Lösemittel. Hierbei soll die
therapeutisch wirksame Verbindung jeweils in einer Konzentration von etwa 0,5 bis
90 Gew.-% der Gesamtmischung vorhanden sein, d. h. in Mengen, die ausreichend
sind, um den angegebenen Dosierungsspielraum zu erreichen.
Die Formulierungen werden beispielsweise hergestellt durch Verstrecken der
Wirkstoffe mit Lösemitteln und/oder Trägerstoffen, gegebenenfalls unter
Verwendung von Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln, wobei z. B. im Fall
der Benutzung von Wasser als Verdünnungsmittel gegebenenfalls organische
Lösemittel als Hilfslösemittel verwendet werden können.
Die Applikation erfolgt in üblicher Weise, vorzugsweise oral oder parenteral,
insbesondere perlingual oder intravenös.
Für den Fall der parenteralen Anwendung können Lösungen des Wirkstoffs unter
Verwendung geeigneter flüssiger Trägermaterialien eingesetzt werden.
Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei intravenöser Applikation
Mengen von etwa 0,001 bis 1 mg/kg, vorzugsweise etwa 0,01 bis 0,5 mg/kg Körper
gewicht zur Erzielung wirksamer Ergebnisse zu verabreichen, und bei oraler
Applikation beträgt die Dosierung etwa 0,01 bis 20 mg/kg, vorzugsweise 0,1 bis
10 mg/kg Körpergewicht.
Trotzdem kann es gegebenenfalls erforderlich sein, von den genannten Mengen
abzuweichen, und zwar in Abhängigkeit vom Körpergewicht bzw. der Art des
Applikationsweges, vom individuellen Verhalten gegenüber dem Medikament, der
Art von dessen Formulierung und dem Zeitpunkt bzw. Intervall, zu welchem die
Verabreichung erfolgt. So kann es in einigen Fällen ausreichend sein, mit weniger
als der vorgenannten Mindestmenge auszukommen, während in anderen Fällen die
genannte obere Grenze überschritten werden muß. Im Falle der Applikation größerer
Mengen kann es empfehlenswert sein, diese in mehreren Einzelgaben über den Tag
zu verteilen.
Eine Mischung aus 5,22 g (0,03 mol) 4-Trifluormethylbenzaldehyd, 7,04 g (0,06
mol) Acetessigsäuremethylester und 2,07 g (0,03 mol) Methylamin-Hydrochlorid in
20 ml Pyridin wird 5 Stunden unter Rückfluß gerührt. Nach dem Abdestillieren des
Pyridins wird zwischen Wasser und Methylenchlorid verteilt, die organische Phase
gewaschen mit Wasser, getrocknet über Natriumsulfat und eingedampft. Der
Rückstand wird aus Methanol umkristallisiert.
Schmp.: 154-155°C
Ausbeute: 7,88 g (68,5% d.Th.)
Schmp.: 154-155°C
Ausbeute: 7,88 g (68,5% d.Th.)
Eine Lösung von 23,3 g (0,15 mol) 3-Cyclopropylamino-crotonsäuremethylester,
46,0 g (0,15 mol) (4-Chlor-3-trifluormethylbenzyliden)-acetessigsäuremethylester
und 17,7 g (0,15 mol) Pyridin-hydrochlorid in 100 ml Pyridin wird 7,5 h unter
Rückfluß gerührt. Nach dem Abdampfen im Vakuum wird der Rückstand zwischen
120 ml Methylenchlorid und 150 ml Wasser verteilt. Die organische Phase gibt nach
dem Eindampfen ein harziges Rohprodukt, das aus 100 ml Cyclohexan
umkristallisiert wird.
Schmp.: 131-135°C
Ausbeute: 35,0 g (52,6% d.Th.)
Schmp.: 131-135°C
Ausbeute: 35,0 g (52,6% d.Th.)
Eine Lösung von 4,17 g (0,02 mol) 4-Chlor-3-trifluormethylbenzaldehyd, 4,65 g
(0,04 mol) Acetessigsäuremethylester, 1,96 g (0,021 mol) Cyclopropylamin-
HydrochIorid in 20 ml Pyridin wird 4 h unter Rückfluß gerührt. Nach dem
Eindampfen wird der Rückstand zwischen 40 ml Methylenchlorid und 50 ml Wasser
verteilt. Aus der organischen Phase erhält man durch Eindampfen ein öliges
Rohprodukt, das mit Cyclohexan und n-Pentan zur Kristallisation gebracht wird.
Schmp.: 131-134°C
Ausbeute: 3,33 g (37,5% d.Th.).
Schmp.: 131-134°C
Ausbeute: 3,33 g (37,5% d.Th.).
Claims (7)
1. Verwendung von N-alkylierten 1,4-Dihydropyridindicarbonsäureester der
allgemeinen Formel (I)
in welcher
R¹ für Wasserstoff, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Halogen oder Methyl steht,
R² für Wasserstoff, Halogen, Nitro, Hydroxy, Trifluormethyl oder Methyl steht,
R³ für Wasserstoff oder Cyano steht,
oder
R² und R³ gemeinsam einen ankondensierten Benzoring bilden,
R⁴ und R⁵ gleich oder verschieden sind und für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen stehen, das gegebenenfalls durch Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
R⁶ für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoff atomen oder für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen steht,
bei der Bekämpfung von atherosklerotischen Erkrankungen.
R¹ für Wasserstoff, Nitro, Cyano, Trifluormethyl, Trifluormethoxy, Halogen oder Methyl steht,
R² für Wasserstoff, Halogen, Nitro, Hydroxy, Trifluormethyl oder Methyl steht,
R³ für Wasserstoff oder Cyano steht,
oder
R² und R³ gemeinsam einen ankondensierten Benzoring bilden,
R⁴ und R⁵ gleich oder verschieden sind und für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 8 Kohlenstoffatomen stehen, das gegebenenfalls durch Alkoxy mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen substituiert ist,
R⁶ für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit bis zu 6 Kohlenstoff atomen oder für Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen steht,
bei der Bekämpfung von atherosklerotischen Erkrankungen.
2. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß An
spruch 1 zur Behandlung und Prophylaxe von Restenosen.
3. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß An
spruch 1 zur Hemmung der Intimaproliferation in Glattmuskelzellen nach
Gefäßwandverletzungen.
4. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß An
spruch 1 zur Herstellung von Arzneimitteln zur Bekämpfung von athero
sklerotischen Erkrankungen.
5. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I) gemäß An
spruch 1 zur Herstellung von Arzneimitteln zur Prophylaxe und Bekämpfung
von Restenosen nach Gefäßverletzungen.
6. Antiatherosklerotisches Arzneimittel enthaltend mindestens eine Verbindung
der allgemeinen Formel (I) gemäß Anspruch 1.
7. Verfahren zur Herstellung von antiatherosklerotischen Arzneimitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine Verbindung der all
gemeinen Formel (I) gemäß Anspruch 1 gegebenenfalls unter Verwendung
von üblichen Hilfs- und Trägerstoffen in eine geeignete Applikationsform
überführt.
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---|---|---|---|
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AU76135/94A AU7613594A (en) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | Use of n-alkylated 1,4-dihydropyridine dicarboxylic acid esters as medicaments |
CZ96438A CZ43896A3 (en) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | The use of n-alkylated esters of 1,4-dihydropyridine-dicarboxylic acid as medicinal preparations, a medicament against sclerosis and process of its preparation |
PCT/EP1994/002723 WO1995005823A1 (de) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | Verwendung von n-alkylierten 1,4-dihydropyridindicarbonsäureestern als arzneimittel |
KR1019960700944A KR960703594A (ko) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | 약제로서의 N-알킬화 1,4-디히드로피리딘디카르복실산 에스테르의 용도(Use Of N-Alkylated 1,4-Dihydropyridine Dicarboxylic Acid Esters as Medicaments) |
JP7507325A JPH09501923A (ja) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | 薬剤としてのn−アルキル化された1,4−ジヒドロピリジンジカルボン酸エステル類の使用 |
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CA002170285A CA2170285A1 (en) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | Use of n-alkylated 1,4-dihydropyridine dicarboxylic acid esters as medicaments |
EP94926199A EP0714301A1 (de) | 1993-08-27 | 1994-08-16 | Verwendung von n-alkylierten 1,4-dihydropyridindicarbonsäureestern als arzneimittel |
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BG100367A BG100367A (en) | 1993-08-27 | 1996-02-19 | The use of esters of n-alkylated, 1,4-dihydropyrimidinedicarboxylic acids as medicamentous forms |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |