DE4327124C2 - Schlackenabkühlvorrichtung - Google Patents
SchlackenabkühlvorrichtungInfo
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- C21B3/04—Recovery of by-products, e.g. slag
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- C21B3/08—Cooling slag
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum umweltfreund
lichen Abkühlen von flüssigen und/oder teigigen bis fe
sten metallurgischen Schlacken mittels Luftgranulation in
einer staubdicht verschlossenen Kammer.
Zum Abkühlen von metallurgischen Schlacken, insbesondere
solchen, die aus dem Hochofen oder einem LD-Konverter
stammen, sind Luftgranulationsanlagen bekannt (Nippon
Steel Technical Report No. 17, June 1981, S. 41-46), bei
denen die Schlackenviskosität immer in einem engen Be
reich liegen muß. Sobald die Schlacken bereits zu teigig
geworden sind, ist eine Abkühlbehandlung mit solchen An
lagen, die eine Verteilerrinne oder ein Zwischengefäß
(Tundish) besitzen, nicht mehr möglich.
Insbesondere bei der Edelstahlerzeugung ist der Umfang
teigig anfallender Schlacken verhältnismäßig groß und
kann bis zu 100% der insgesamt anfallenden Schlacken
menge betragen. Beim Abkippen solcher bereits teigig ge
wordener und teilweise auch schon erstarrter Schlacken in
eine Verteilerrinne oder in ein Zwischengefäß wird deren
bzw. dessen Ausmauerung schnell zerstört. Solche Anlagen
sind daher praktisch nur für die Abkühlung und gleichzei
tige Granulation von flüssigen Schlacken geeignet.
Die Verteilerrinne bzw. das Zwischengefäß wird bei den
bekannten Luftgranulationsanlagen benötigt, um die Luft
düsen in genauer Position auf den aus der Verteilerrinne
ausfließenden Schlackenstrahl richten zu können. Wenn der
Abstand der Luftdüsen und die Richtung der von diesen er
zeugten Luftstrahlen zu dem aus der Verteilerrinne aus
tretenden flüssigen Schlackenstrahl nicht stimmt, kommt
es nicht zu einer Granulation.
Ferner ist aus der US-PS 3 395 995 die Abkühlung und Gra
nulation von flüssigen, metallurgischen Schlacken mittels
Wasserstrahlen bekannt, die unmittelbar auf den aus dem
Schlackengefäß austretenden Schlackenstrahl gerichtet
sind und bei sich änderndem Kippwinkel des Gefäßes auf
konstanten Abstand zum Schlackenstrahl geregelt werden.
Um dies zu ermöglichen, ist ein verfahrbares Zwischenge
fäß vorgesehen, in das die flüssige Schlacke ausgekippt
wird.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zu schaffen, mit der nicht nur flüssige, sondern
auch teigige bis feste metallurgische Schlacken abgekühlt
werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei der Vorrichtung der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
in der Kammer ein Kippstuhl zur Aufnahme eines Schlacken
kübels, ein einen Druckluftstrahl erzeugender Düsenstock
und an einer der Kammerwände ein mit Druckluftdüsen aus
gestatteter ausschwenkbarer Manipulator angeordnet sind.
Dabei sind der Druckluftstrahl auf die aus dem gekippten
Schlackenkübel austretenden heißen Schlacken ausgerichtet
und der Düsenstock zu den austretenden heißen Schlacken
auf konstanten Abstand verschiebbar oder verfahrbar gere
gelt.
Bevorzugt ist dabei, daß der Düsenstock mit zuschaltba
ren unterschiedlich breiten Druckluftstrahlen erzeugenden
Düsenöffnungen ausgestattet ist. In der Kammer kann ge
genüber dem Düsenstock eine gekühlte Prall
wand angeordnet sein, gegen die der Luftstrahl die flüs
sige Schlacke bläst. Beim Auftreffen der verdüsten
Schlackentropfen auf die Prallwand werden die Schlacke
teilchen spratzig geformt.
Der Boden der Kammer kann vorzugsweise mit wassergekühl
ten Bodenplatten belegt sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst die gestellte Auf
gabe, flüssige, metallurgische Schlacken abzukühlen, denn
durch den Druckluftstrahl, der unmittelbar auf den flüs
sigen Schlackenstrahl gerichtet ist, der aus dem gekipp
ten Schlackenkübel austritt, wird eine wirksame Abkühlung
und vorzugsweise gleichzeitig eine Zerkleinerung der
Schlacke bewirkt, ohne daß dabei entstehender Staub in
die Umgebung emittiert wird. Eine gegenüber dem Düsen
stock angeordnete gekühlte Prallwand unterstützt dabei
den Abkühl- und Zerkleinerungseffekt.
Die wassergekühlte Prallwand ist vorzugsweise
verschiebbar und auf einen zum Düsenstock variablen
Abstand einstellbar, um neben der Abkühlung der
flüssigen Schlacken gleichzeitig auch eine
Schlackengranulation mit unterschiedlichem Kornaufbau
zu erzeugen.
Die wassergekühlten Bodenplatten verhindern ein Anbacken
der noch nicht ganz abgekühlten Schlackenbestandteile an
dem Kammerboden.
Durch den an einer der Kammerwände angeordneten, aus
schwenkbaren und mit Druckluftdüsen ausgestatteten Mani
pulator ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aber
auch eine wirksame Abkühlung von teigigen bis festen
Schlacken möglich. Der Manipulator kann überall dorthin
dirigiert werden, wo eine Abkühlung, im Falle von flüssi
gen Schlacken eine zusätzliche Abkühlung, der Schlacken
bewirkt werden soll. Man kann so mit einer einzigen Vor
richtung Schlacken unterschiedlichen Aggregatzustandes
abkühlen.
Insgesamt sind die Vorteile der erfindungsgemäßen Vor
richtung darin zu sehen, daß einerseits flüssige Schlacken
nicht nur abgekühlt, sondern gleichzeitig auch wirk
sam granuliert werden können. Dies geschieht primär mit
Hilfe des Düsenstockes, dessen Druckluftstrahl auf die
heiße, aus dem gekippten Schlackenkübel austretende flüs
sige Schlacke gerichtet wird. Mit Hilfe des ausschwenkba
ren Manipulators kann eine weitere Abkühlung erfolgen.
Andererseits können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vor
richtung aber auch bereits teigig gewordene und feste me
tallurgische Schlacken erfolgreich abgekühlt werden. Dies
geschieht in diesen Fällen im wesentlichen mit dem aus
schwenkbaren, mit Druckluftdüsen ausgestatteten Manipula
tor; dabei hat der aus dem Düsenstock austretende Druck
luftstrahl nur eine unterstützende Wirkung.
Die Räumung der Kammer kann mittels Frontlader erfolgen, der nach
dem Öffnen eines Tors in die Kammer gelangen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht der Vorrichtung und
Fig. 2 eine Draufsicht.
In der Kammer 1 ist ein Kippstuhl 2 zur Aufnahme eines
Schlackenkübels 3 angeordnet. Ferner enthält die Kammer 1 einen
Düsenstock 5, der auf den aus dem gekippten
Schlackenkübel 3 ausfließenden flüssigen Schlackenstrahl
4 einen Druckluftstrahl richtet. Der Düsenstock 5 ist
verfahrbar oder verschiebbar gelagert, damit er
immer auf konstantem Abstand zum Schlackenstrahl 4, unabhängig von
dem Kippwinkel des Schlackenkübels 3 im Kippstuhl 2 gehalten werden
kann. Bei einer Änderung des Kippwinkels des Schlackenkübels
verändert sich nämlich der Radius des bogenförmig aus fließenden
Schlackenstrahls und macht ein Nachregeln der Stellung des
Düsenstocks 5 erforderlich, um den konstanten Abstand zu wahren.
Der Düsenstock 5 kann auch mit zuschaltbaren Dosen ausgestattet
sein, um immer den Schlackenstrahl 4 auf voller Breite erfassen zu
können. Bei schwach gekipptem Schlackenkübel 3 wird die Breite des
Schlackenstrahls 4 geringer als bei stärkerer Kippung.
Gegenüber dem Düsenstock 5 ist eine wassergekühlte Prallwand 6
angeordnet, gegen die der aus dem Düsenstock 5 austretende, gegen
den Schlackenstrahl 4 gerichtete Druckluftstrom gerichtet wird.
Beim Aufprall der zerstäubten Schlacke auf die Prallwand 6 wird die
Schlacke in spratzige Körner zerkleinert. Ohne Prallwand formen
sich die zerstäubten Schlacketeilchen kugelig ein. Der Boden der
Kammer 1 ist mit wassergekühlten Bodenplatten 7
ausgestattet.
Im Falle der Abkühlung von teigigen bis festen
metallurgischen Schlacken geschieht die Abkühlung dieser
Schlacken primär durch den ausschwenkbaren Manipulator 9
gemäß der Darstellung in Fig. 2. Beweglich in der
Kammer 1 ist zusätzlich ein mit Druckluftdüsen 8
ausgestatteter ausschwenkbarer Manipulator 9 angeordnet.
Dieser kann im Falle der Abkühlung teigiger oder
flüssiger Schlacken zur Unterstützung des Düsenstocks 5
auf die bereits erstarrten Schlacketeilchen oder
Metallbrocken gerichtet werden, um diese weiter
abzukühlen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum umweltfreundlichen Abkühlen von flüssigen
und/oder teigigen bis festen metallurgischen Schlacken
mittels Luftgranulation in einer staubdicht
verschlossenen Kammer, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Kammer (1)
- - ein Kippstuhl (2) zur Aufnahme eines Schlackenkübels (3),
- - ein einen Druckluftstrahl erzeugender Düsenstock (5) und
- - an einer der Kammerwände ein mit Druckluftdüsen (8) ausgestatteter ausschwenkbarer Manipulator (9) angeord net sind,
wobei der Druckluftstrahl auf die aus dem Schlackenkübel
(3) austretenden heißen Schlacken (4) ausgerichtet und
der Düsenstock (5) zu den austretenden heißen Schlacken
(4) auf konstantem Abstand verschiebbar oder verfahrbar
geregelt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Düsenstock (5) mit zuschaltbaren, unterschiedlich
breiten Druckluftstrahlen erzeugenden Düsenöffnungen aus
gestattet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß dem Düsenstock (5) eine gegenüberliegende
gekühlte Prallwand (6) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden der Kammer (1) mit wasser
gekühlten Bodenplatten (7) belegt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4327124A DE4327124C2 (de) | 1992-08-13 | 1993-08-13 | Schlackenabkühlvorrichtung |
Applications Claiming Priority (3)
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DE4226784 | 1992-08-13 | ||
DE4327124A DE4327124C2 (de) | 1992-08-13 | 1993-08-13 | Schlackenabkühlvorrichtung |
Publications (2)
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DE4327124A1 DE4327124A1 (de) | 1994-02-24 |
DE4327124C2 true DE4327124C2 (de) | 1995-07-20 |
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ID=25917481
Family Applications (1)
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DE4327124A Expired - Fee Related DE4327124C2 (de) | 1992-08-13 | 1993-08-13 | Schlackenabkühlvorrichtung |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4327124C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT407841B (de) * | 1999-08-27 | 2001-06-25 | Holderbank Financ Glarus | Vorrichtung zum granulieren und zerkleinern von flüssigen schlacken oder schaumschlacken |
CN102453781A (zh) * | 2011-12-13 | 2012-05-16 | 河南科技大学 | 一种高温液态钢渣粒化装置及粒化工艺 |
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AT405511B (de) * | 1997-10-29 | 1999-09-27 | Holderbank Financ Glarus | Verfahren zum granulieren und zerkleinern von schmelzflüssigem material sowie vorrichtung zur durchführung dieses verfahrens |
AT405512B (de) * | 1997-11-03 | 1999-09-27 | Holderbank Financ Glarus | Verfahren zum granulieren und zerkleinern von schmelzflüssigem material sowie vorrichtung zur durchführung dieses verfahrens |
AT406955B (de) * | 1999-01-28 | 2000-11-27 | Holderbank Financ Glarus | Verfahren und vorrichtung zum granulieren und zerkleinern von flüssigen schlacken |
AT409136B (de) * | 2000-05-19 | 2002-05-27 | Tribovent Verfahrensentwicklg | Einrichtung zum zerstäuben und zerkleinern von flüssigen schmelzen |
AT410219B (de) * | 2001-05-10 | 2003-03-25 | Tribovent Verfahrensentwicklg | Verfahren zum zerstäuben von schmelzflüssigem material, wie z.b. flüssigen schlacken, glasschmelzen und/oder metallschmelzen sowie vorrichtung zur durchführung dieses verfahrens |
DE10326952B4 (de) * | 2003-06-05 | 2006-04-20 | Yerihemzon-Logvynskyi, Leonid, Dr. | Verfahren und Vorrichtung zur Granulation flüssiger Schlacken |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3395995A (en) * | 1965-02-05 | 1968-08-06 | United States Steel Corp | Method and apparatus for granulating slag |
-
1993
- 1993-08-13 DE DE4327124A patent/DE4327124C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4327124A1 (de) | 1994-02-24 |
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