DE2108050B2 - Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen von MetallpulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver, mit einer aufrecht stehenden
und zumindest teilweise mit einem inerten Gas gefüllten Hauptsammelkammer, die an ihrem oberen Ende
mit einer Einlaßdüse für die Zufuhr des zu zerstäubenden Metalls aus einem mit geschmolzenem Metall
gefüllten Behälter und von den Metallstrahl umgebenden Inertgas und an ihrem unteren Ende mit einer
Auslaßöffnung für das Metallpulver versehen ist, und mit einer mit der Hauptsammelkammer verbundenen
Druckrcgeleinrichtung zur Aufrechterhaltung eines
vorgegebenen Druckes in der Hauptsammelkammer.
Es ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 100429),
bei der der mit dem geschmolzenen Metall gefüllte Behälter ein zur Atmosphäre hin offener Tiegel ist,
in den das geschmolzene Metall durch ein kippbares Gefäß geschüttet wird. Hierdurch kann eine unerwünschte
Oxydation auftreten. Die Zerstäubung des aus dem Tiegel austretenden Metallstrahls wird durch
einen ringförmigen konischen Wasserstrahl bewirkt, in dessen Ringraum das den Metallstrahl umgebende
Inertgas in einer solchen Menge eingeführt wird, daß der ilen kegelförmigen Hohlraum umgebende Wasserstrahl
nicht zusammenbrechen kann. Auch wenn das für die Zerstäubung verwendete Wasser zuvor gekocht
oder mit oxydationshemmenden Mitteln versehen wird, wie es aus der britischen Patentschrift
719 047 bekannt ist, hat sich in der Praxis herausgestellt, daß bei vielen zu pulverisierenden Metallen
Oxydation und Verunreinigung der Pulverteilchen eintritt. Das Ausmaß von Oxydation und Verunreinigung
wird dadurch weiter vergrößert, daß die Hauptsammelkammer zu einem nicht geringen Teil mit einem
geschlossenen Wasservolumen aufgefüllt ist. In der Hauptsammelkammer ist ein festes Volumen des
Schutzgases eingeschlossen. Beim Einsetzen der Zerstäubung erwärmt sich dieses Gasvolumen sehr
sc'riiirll, so daß die mit der Hauptsammelkammer verbundene
Druckregeleinrichtung anspricht, um in ihr den vorgegebenen Druck aufrechtzuerhalten. Da bei
einem festen Volumen ein derartiger TemperaUiransdeg
zur Erniedrigung der Gasdichte führt, muß das ebenfalls in die Hauptsammeikammer eingespritzte
Wasser einen beträchtlichen Abteil der Kühlung der zerstäubten Metallteilchen übernehmen. Insgesamt
handelt es sich bei der Zerstäubung in der bekannten Vorrichtung um einen dynamischen Vorgang, bei dem
sich die Zerstäubungsparameter ständig ändern, so daß Schwankungen in der Partikelgröße des Metallpulvers
auftreten können. Weiterhin ist es möglich, daß die Pulverteilchen zusammensintern oder miteinander
verschmelzen und daß hohle Pulverpartikel entstehen, in deren Inneren Inertgas eingeschlossen
ist.
Weiterhin ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Phtahlsäureanhydrid in Granulatform bekannt
(USA.-Patentschrift 1 837 869), bei der geschmolzenes
Phtahlsäureanhydrid aus einem Behälter mit Hilfe eines Sprühkopfes zersprüht wird. Zwischen dem mit
dem geschmolzenen Anhydrid gefüllten Behälter und der Sammelkammer wird keine Druckdifferenz aufrechterhalten.
Die Temperaturerhöhung in der Sammelkammer wird allein durch den Wärmeinhalt des
zerstäubten Phtahlsäureanhydrids bestimmt. Um ein Ansetzen des Anhydridgranulats an der Innenwandung
der Sammelkammer zu vermeiden, ist vorgesehen, die Außenwandung des Gefäßes mit Heizspiralen
zu umgeben. Die in der Sammelkammer vorhandene Luft wird im Gegenstrom zu dem aus dem Sprühkopf
austretenden Anhydrid geführt und durch eine an die Sammelkammer angeschlossene Kühleinrichtung geführt,
so daß die mit dem aus dem Sprühkopf austretenden Anhydrid zusammentreffende Luft vorgewärmt
wird.
Auch ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver
bekannt (deutsche Auslegeschritt 1 176 967), bei der das zerstäubte Metall mit Hilfe
von kühlem Inertgas zu Pulver abgekühlt wird. Eine besondere Kühleinrichtung ist aber nicht vorgesehen,
sondern die vom Inertgas aufgenommene Wärme wird einfach an die Rohrleitungen abgegeben. Bei der bekannten
Vorrichtung wird darüber hinaus das Inertgas zum Hindurchdrücken eines feinen Stroms von geschmolzenem
Metall durch die Einlaßdüse benutzt. Die Beaufschlagung des Spiegels des geschmolzenen
Metalls ist aber unabhängig von dem Druckaufbau in der Sammelkammer.
Schließlich ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver bekannt (britische Patentschrift
559 049), bei der das zu zerstäubende Metall mit Hilfe des Ineitgases aus dem Behälter herausgedrückt wird,
während gleichzeitig das Inertgas den austretenden Strahl umgibt. Die Sammelkammer ist weder mit einer
Kühleinrichtung noch mit einer Druckregeleinrichtung versehen.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver der im
Oberbegriff des vorstehenden Hauptanspruches genannten Art zu schaffen, bei der das geschmolzene
Metall auch durch das Inertgas geschützt ist und beim ^o
Pulvcrisicrungsvorgang möglichst wenig Inertgas an die Umgebung abgegeben wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der mit geschmolzenem Metall gefüllte Behälter in einer mit
der Hauptsammeikammer in Verbindung stehenden fi5 Schmelzkammer angeordnet ist. die Druckregeleinrichtung
auch mit der Schmelzkammer verbunden ist und den Arbeitsdruck des allein die Kühlung der Mctallpartikel
bewirkenden Inertgases in der Hauptsammeikammer auf einem vorgegebenen Wertebereich
unterhalb des in der Schmelzkaramer herrschenden Druckes hält, und die Hauptsammeikammer mit einer
Kühleinrichtung verbunden ist, die der Hauptsammeikammer erwärmtes Gas entzieht und es gekohlt
in die Hauptsammeikammer zurückfördert.
Sowohl die Hauptsammeikammer als auch die Schmelzkammer sind mit dem Inertgas gefüllt, jedoch
wird in der Schmelzkammer mit Hilfe der Druckregeleinrichtung ein höherer Druck aufrechterhalten, so
daß sich zwischen der Schmelzkammer und der Hauptsammeikammer eine Förderdruckdifferenz
einstellt. Beim Einsetzen des Pulverisierungsvorganges führt das Eintreten des Gasstrahls in die Hauptsammelkammer
zu einer Druckerhöhung. Gleichzeitig aber tritt eine Druckerhöhung infolge der Wärmezufuhr durch das geschmolzene Metall ein. Die
Kühleinrichtung sorgt nun dafür, daß die Druckdifferenz zwischen der Schmelzkammer und der Hauptsammclkammcr
aufrechterhalten hicibt. ohne daß die Gasdichte in der Hauptsammeikammer durch Ablassen
von Inertgas herabgesetzt werden müßte, wodurch eine hinreichende Abkühlung der Metallpartikel nicht
mehr gewährleistet wäre.
Daher lassen sich in der erfindungsgemäßen Vorrichtung im wesentlichen stabile Betriebsbedingungen
aufrechterhalten, so daß eine optimale Zerstäubung sichergestellt ist, die zu Metallpulverpartikeln der gewünschten
Größenordnung und des gewünschten Reinheitsgrades führt.
Vorzugsweise ist unterhalb der Einlaßdüse in der Hauptsamnvj!kammer eine Ablenkvorrichtung angeordnet,
die einen unrichtig durch die Einlaßdüse geführten Metallstuhl abfängt und umlenkt, wodurch
eine Vom-!reinigungdes bereits erzeugten Metallpulvcrs
odei ein Verstopfen der Vorrichtung verhindert
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung ist gekennzeichnet durch einen zweiten Behälter
mit einer Hilfssammelkammer, die mit der Auslaßöffnung in Verbindung steht und einen Träger
mit einer nach unten geneigten Tragfläche, längs der die Metallpartikel unter Austausch von Wärme entlangwandern,
sowie eine Zusatzkühleinrichtung enthait, die dem Träger Warme entzieht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nun an Hand der Figuren näher beschrieben werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbe:- spiels,
Fi j! 2 eine vergrößerte Teilansicht der Hauptsammelkammer
und der Schmelzkammer, wobei die Druckfühler und Steuereinrichtungen der Druckregeleinrichtung/ur
Aufrechterhaltung der Druckdifferenz /.wischen den beiden Kammern dargestellt sind,
Fig. 3 eine schematische Teildarstellung der Einlaßdüsc
zur Zerstäubung der Metallschmelze,
Fi g. 4 eine vergrößerte Teildarstellung des unteren
Abschnittes der Hauptsammeikammer mit einem oberhalb der Auslaßöffnung angeordneten Ablenkkegel,
Fig. 5 eine vergrößerte Seitenansicht der in Fig. 1
gezeigten Hilfssammelkammer,
F i g. 6 einen Schnitt der in Fi g. 5 gezeigten Hilfssammelkammer
längs der Linie 6-6, und
Fig. 7 einen vergrößerten Schnitt der gemäß Fig. 1
an die 1 laupisammelkammcr angeschlossenen Wärmcaustauschleitungcn.
Wie die Fig. 1 und 2 am deutlichsten zeigen, enthält
die erfindungsgemäße Vorrichtung mehrere miteinander verbundene Behälter, die eine Vakuumschmelzkammer
10, eine Hauptsammeikammer 12, eine Hilfssammelkammer 14 und ein Sammelgehäuse
16 bilden. Der die Schmelzkammer 10 bildende obere Behälter ist mit einer geeigneten Heizvorrichtung versehen,
so daß sich ein Block des zu zerstäubenden Metalls schmelzen läßt, und enthält ferner eine Gießvorrichtung,
durch die das Schmelzbad in regulierten Mengen in Gaszerstäubungseinrichtung eingegeben
werden kann. Die Schmelzkammer läßt sich hermetisch abdichten, so daß die Erhitzung der zu zerstäubenden
Metallcharge unter Vakuum oder in Anwesenheit einer trockenen Inertgasatmosphäre vorgenommen
werden kann und dadurch eine nennenswerte Oxydation vermieden wird.
Der die Schmelzkammer 10 bildende Behälter ist über einen Flansch 18 mit dem oberen Abschnitt 20
eines länglichen Behälters, der die Hauptsammeikammer 12 bildet, verbunden. Eine Gaszerstäubungsdüse
bekannter Bauart ist an oder nahe dem Verbindungsflansch 18 angeordnet, wodurch die Metallcharge
unter Zerstäubung in den oberen Endabschnitt der Hauptsammeikammer in Form fein verteilter
flüssiger Metalltröpfchen eingefördert wird, die während des Durchwanderns ihres nach unten führenden
Bewegungspfades erstarren. Eine der verschiedenen, verwendbaren Zerstäubungsdüsen ist
beispielsweise in Fig. 3 gezeigt und enthält einen Gießtrichter 22 mit einem nach unten verlaufenden
Schacht 24, der mit einer Öffnung versehen ist, durch die der geschmolzene Metallstrom 26 ausgefördert
und aufgespalten oder zerstäubt wird, wenn er in Berührung mit einem oder mehreren Hochdruckgasstrahlen
28 kommt, die aus mehreren Düsen 30 ausgestoßen werden, welche konvergent und in Umfangsrichlung
verteilt gehaltert sind. Während eines Zerstäubungsablaufs wird das geschmolzene Metall
mittels eines Tiegels 31 ständig in den Trichter nachgefüllt. An Stelle der in Fig. 3 beispielsweise gezeigten
Düseneinrichtung lassen sich auch andere Gaszerstäubungseinnchtungen
und andere Einrichtungen zum Aufspalten einer geschmolzenen Metallcharge in
Tropfen gewünschter Größe verwenden.
Der die Hauptsammeikammer 12 bildende Behälter besteht aus dem oberen Abschnitt 20, einem mittleren
zylindrischen Abschnitt 32 und einem unteren konischen Abschnitt 34, die hermetisch abgedichtet
miteinander verbunden sind. Die nach unten und außen gerichtete Neigung der Wände des oberen
konischen Abschnittes 20 ermöglicht ein divergentes Auseinanderströmen der zerstäubten Metallpartikel,
ohne daß diese, solange sie sich noch im geschmolzenen Zustand befinden, auf die Scitenwände des Behälters
auftreffen, wenn sie an einer Stelle in die Hauptsammeikammer eingespritzt werden, die im
wesentlichen der Lage des die Einlaßdüse enthaltenden Vcrbindungsflansches 18 entspricht. Die geschmolzenen
Metallpartikel fallen unter dem Einfluß der Schwerkraft durch den mittleren zylindrischen
Abschnitt 32 nach unlen und werden dabei zunehmend abgekühlt und schließlich zu kegelförmigen
Teilchen des gewünschten Größenbereichs verfestigt. Die verfestigten Metallteilchen geraten schließlich in
Anlage an die Innenflächen des unteren konischen Abschnittes 34 und werden nach unten zu einer geflanschten
Auslaßöffnung 36 geführt, über die sie in
die Hilfssammelkammer 14 ausgefördert werden. Um eine unerwünschte Reaktion zwischen den heißen
Melallpartikeln und dem die Sammelkainmer bildenden Behälter zu unterbinden, bestehen die Abschnitte
20, 32 und 34 vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, der einer Oxydation widersteht, wenn er einer Luftatmosphäre
ausgesetzt wird.
Zur weiteren Abkühlung der die Hauplsammelkammer verlassenden zerstäubten Metallpartikel ist
ίο der untere konische Abschnitt 34 vorzugsweise gekühlt,
beispielsweise durch eine Reihe von Kühlschlangen 38, die in wärmeleilfähiger Berührung mit
den Außenflächen des unteren Abschnittes stehen und diesem bei Umwälzung eines geeigneten Kühl-
1S mittels durch die Kühlschlangen Wärme entziehen.
Zum Kühlen des unteren Endabschnittes der Sammelkammer läßt sich normales Leitungswasser oder
eines der bekannten Kältemittel verwenden.
Zusätzlich zur unmittelbaren Kühlung der Wände der Sammelkammer, beispielsweise durch die Kühlschlangen
38, wird ein weiterer Wärmeentzug von dem in der Hauptsammeikammer befindlichen Inertgas
durch zwei Wärmeaustauschleitungen (s. Fig. 1 und 7) erreicht, die in Längsrichtung des mittleren
»5 zylindrischen Abschnittes 32 verlaufen und sich im
wesentlichen diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
Jede der Wärmeaustauschleitungen ist von identischer Bau- und Betriebsweise, und daher wird lediglieh
eine einzige Wärmeaustauschschleife im einzelnen beschrieben. Wie Fig. 1 zeigt, sind zwei
geflanschte Einlaßstutzen 40 mit dem oberen Ende des mittleren zylindrischen Abschnitts 32 verbunden
und stehen mit dem Inneren der Hauptsammelkammer an einer Stelle in Verbindung, die derjenigen
Stelle entspricht, an der das Inertgas die höchste Temperatur hat. Das Inertgas wird über die beiden Einlaßbtutzen
in eine U-förmige Leitung 42 gesaugt (s. Fig. 7), die einen konischen Filter 44enthält, der äu-Serst
feinkörnige, im Gas mitgeführte Metallpulverpartikcl
zurückhält. Das gefilterte Gas strömt anschließend über die Wärmeaustauschflächen eines
Wärmelausch-Rohrbündels 46, das über die Versorgungsleitungen
48 an eine Kühlmittelquelle angeschlossen ist, die beispielsweise Wasser oder ein bekanntes
Kältemittel enthält.
Das Absaugen des inerten Wärmeaustauschgases aus dem oberen Ende der Hauptsammeikammer, das
zu einer Gasströmung durch den Filter und das Wärmeaustauschbundel
führt, wird durch ein Unterdruckgebläse ei leicht, das einen Lüfter SO und einen
Motor 52 enthält, die in Axialrichtung im unteren Abschnitt
der U-förmigen L-eitung 42 angeordnet sind,
wie Fig. 7 am deutlichsten zeigt. Das gekühlte und gefilterte, vom Gebläse ausgeförderte Gas strömt
nach unten und in die Auslaßstutzen 54 (s. Fig. U.
die am unteren linde des mittleren zylindrischen Abschnittes
32 befestigt sind und mit der Hauptsammeikammer, in die das gekühlte Gas befördert wird, in
Verbindung stehen. Die Kühlschlcifen sorgen somii fur cine ständige Umwälzung und Kühiung des War
mciauseh-lncrtgascs im Gegenstrom zur Flioßrich
tung des Metaüpulvcrs. Der durch da* Gebläse in je
der Warmcaustauschschlcifc erzeugte üntcrdrucl
sorgt fm eine Druckvcrrringcrung des Incrtgascs an
oberen linde der Hauptsammclkammcr, was sich un teislut/cnd auf die Stabilisierung des aus dem Trichte
:«usflulknden Mctallslroms 26 und auf die Unterbin
dung eines unregelmäßigen Betriebsverhaltens und/ oder Verstopfens der Zerstäubungsdüse auswirkt.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ferner vorzugsweise ein gelochter Ablenkkegel 56 vorgesehen
(s. Fig. 4), der im unteren Endabschnitt der Hauptsammeikammer an der geflanschten Auslaßöffnung
36 angeordnet ist. Der Ablenkkegel 56 dient zum Abfangen und Aufspalten und/oder Ablenken
eines nach unten strömenden, geschmolzenen Metallstrahls, wie er bei einer unerwünschten Störung der
Gaszerstäubungsdüse entsteht, wodurch das geschmolzene Metall, das sich andernfalls mit bereits
angesammelten Metallpulverpartikeln verschmelzen und agglomerieren würde, an einem unmittelbaren
Betreten der Hilfssammelkammer 14 gehindert wird.
Der Ablenkkegel 56 ist derart ausgebildet, daß die verfestigten Metallpartikel während des normalen
Betriebs durch die darin vorgesehenen öffnungen wandern und nach unten in die Hilfssammelkammer
gelangen. Infolge der besonderen, in Fig. 1 gezeigten Anordnung ist die Düsenöffnung 18, in der die Gaszerstäubungseinrichtung
angeordnet ist, ferner vertikal fluchtend gegenüber der geflanschten Auslaßöffnung
36, über der der Ablenkkegel liegt, angeordnet. Der Ablenkkegel kann gegenüber der in Fig. 4 gezeigten
Lage nach oben in einen Bereich der Hauptsammelkamnier verschoben sein, an dem die auf den
Kegel auftreffenden Metallpartikel soweit erstarrt sind, daß sie beim Auftreffen auf die Maschen des
Ablenkkegels nicht merklich verformt werden.
Nach dem Durchwandern des Ablenkkegels und der Auslaßöffnung 36 der Hauptsammeikammer gelangen
die verfestigten Metallpartikel in die Hilfssammelkammer, die durch einen schräg geneigten, zylindrischen
Behälter 58 gebildet wird, der an seinem oberen Π nde mit einer geflanschten Einlaßöffnung 60
versehen ist, die dichtend mit der geflanschten Auslaßöffnung 36 verbunden werden kann. An seinem
unteren oder im Sinne der Fig. 1 und 5 rechts gelegenen Ende ist der Behälter 58 dichtend mit einem Sammeltrichter
62 verbunden, in den das gekühlte Metallpulver ausgefördert wird. Wie Fig. 5 zeigt, ist die
Wandung des Behälters 58 vorzugsweise mit einer öffnung 64 versehen, über der eine Leuchte 66 dichtend
angeordnet ist, so daß das Innere der Hilfssammelkammer 14 beleuchtet und das gesammelte Metallpulver
über eine Inspektionsöffnung 68 betrachtet werden kann, die in einer geflanschten, dichtend am
oberen Ende des Behälters 58 befestigten Klappe 70 ausgebildet ist.
Wie die Fig. 5 und 6 am deutlichsten zeigen, ist im Inneren des zylindrischen Behalters 58 eine gekühlte
Platte 72 angeordnet, die mit einer entsprechenden Neigung nach unten zum Sammeltrichter 62
verläuft. Die Deckfläche der Platte ist im wesentlichen
eben ausgebildet und verläuft quer zum zylindrischen Behälter 58, wobei die Längskanten mit einer geeigneten,
nachgiebigen Dichtung 74 versehen sind, so daß ein Hindurchtreten von Pulverpartikeln nach unten
zwischen den Längskanten der gekühlten Platte verhindert wird. Die gekühlte Platte 72 verläuft im
wesentlichen über die gesamte Länge des zylindrischen Behälters 58 und ist am oberen Ende mit einer
Prallplatte 76 versehen, die unmittelbar unter der Einlaßöffnung 60 liegt. Die Prallplatte 76 besteht aus
einem abriebfesten Material, das einem Abrieb, der sich aus dem Auftreffen der Metallpartikel ergibt, widersteht.
Wie Fig. 6 zeigt, ist die gekühlte Platte 72 ferner mit mehreren Kühlschlangen 78 versehen, die
in unmittelbarer Wärmeaustauschberührung mit der Plattenunterseite stehen und durch die ein geeignetes
Kühlmittel umgewälzt wird, das über die Versorgungsleitungen 80 zu- und abgeführt wird, die durch
die Unterseite des zylindrischen Behälters 58 über abgedichtete Öffnungen nach oben verlaufen.
Die verfestigten Metallpartikel treffen bei ihrem Eintritt in die Hilfssammelkammer zunächst auf die
ίο Oberfläche der Prallplatte 76 auf und rollen anschließend
auf der Deckfläche der Kühlplatte nach unten, wobei sie in unmittelbarer Wärmeleitberührung mit
der Kühlplatte stehen, wodurch eine weitere Abkühlung der Metallpartikel erreicht wird. Die gekühlten
Metallpartikel fallen von dem unteren Rand der Kühlplatte und sammeln sich im Sammeltrichter 62,
der über einen flexiblen Balg 82 mit der geflanschten Einlaßöffnung 84 auf der Oberseite des Sammelgehäuses
16 verbunden ist. Am unteren inneren Ende der Einlaßöffnung 84 ist ein Stellschieber 86 angeordnet,
in dessen Öffnungslage das im Sammeltrichter befindliche Metallpulver ausgefördert wird, so daß es
gesiebt und klassifiziert und anschließend hermetisch abgedichtet verpackt werden kann, bevor es aus dem
Sammelgehäuse entnommen wird. Während der Entnahme des Metallpulvers aus dem Sammelgehäuse
kann der Stellschieber oder abnehmbare Flansch 86 geschlossen werden, so daß der übrige Teil der Anlage
von der Luftatmosphäre isoliert wird.
Mit der insoweit beschriebenen Vorrichtung läßt sich eine Gaszerstäubung der Metallschmelze während
einer beträchtlichen Betriebsdauer durchführen, ohne daß eine Überhitzung des Wärmeaustausch-Inertgases
in der Hauptsammeikammer auftritt, so daß instabile Betriebsbedingungen unterbunden werden,
die eine Proauktion von Metallpulver mit nichtoptimalen
Eigenschaften zur Folge haben. Um sicherzustellen, daß der richtige Gasdruckunterschied
zwischen der Schmelzkammer und der Hauptsammelkammer aufrechterhalten wird und die zur Aufrechterhaltung
des richtigen Druckunterschiedes erforderliche Inertgaszufuhr und -entnahme durchgeführt
wird, ist eine Regeleinrichtung vorgesehen, die den Gasdruck in diesen Kammern abtastet. Wie Fig. 2
am deutlichsten zeigt, ist die Schmelzkammer 10 mit einem einstellbaren Hochdruck-Entlüftungsventil 88
versehen, das Gas an die Umgebung ausströmen läßt, wenn der Innendruck der Schmelzkammer einen vorgegebenen
Maximalwert übersteigt. Normalerweise wird in der Schmelzkammer ein Überdruck von etwa
0.14 bis 0,21 ata aufrechterhalten. Der in dei Schmclzkammer tatsächlich vorhandene Druck kanr
an einem Druckanzeigegerät 90 abgelesen werden Die Schmelzkammer ist ferner mit einem Druckfühlei
92 versehen, der einen geeigneten Druckschalter bekannter Bauart enthalten kann und mit einem Vergleichsrclais
94. einem Inertgas-Füllventil 96 und ei nem Niederdruck-Incrtgaseinlaßventil 98 elektriscr
verbunden ist. In ähnlicher Weise ist im Inneren dei Hauptsammelkammei 12 ein Druckfuhler 100 ange
ordnet, der elektrisch mit dem Vergleichsre!?is 94 um
einem Incrtgas-Füllventil 102 verbunden ist. Du
Hauptsammelkammcr selbst steht mit einer A isaug cinrichiung in Verbindung (s. Fig. 2), die einen Zy
klonabscheider 104 enthält, der an seinem Ausganj
an ein Vakuum-Eckventil 106 angeschlossen ist, des sen Auslaß mit einem automatischen Druckregelventi
108 verbunden ist, das elektrisch an das Vergleichsre
lais 94 angeschlossen ist. Das automatische Druckregelventil
ist an seinem Auslaß mit dem Einlaß eines Gebläses 110 verbunden, das den Auslaß des automatischen
Druckregelventils mit Unterdruck beaufschlagt, so daß sich aus der Hauptsammeikammer in
Abhängigkeit von der Schaltlage des automatischen Regelventils 108 Inertgas absaugen läßt.
Wenn während des Betriebs das zu zerstäubende Metall in die Schmelzkammer eingegeben wurde, wird
die gesamte Vorrichtung abgedichtet und bis zu einem Druck von vorzugsweise weniger als 2 X 10" mm Hg
evakuiert. Vorzugsweise wird das Schmelzen des Metallblocks gewöhnlich durchgeführt, während die
Vorrichtung unter Vakuum steht, und daraufhin wird die Vorrichtung vor Durchführung des Ausgießens
der Metallschmelze wieder mit einem geeigneten Inertgas, beispielsweise Argon, bis 7u einem Druck
von etwa 0,14 bis 0,21 ata gefüllt. Dies wird durch Betätigen und öffnen der Inertgas-Füllventlle 96 und
102 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt, also unmittelbar z°
vor Zufuhr der Metallschmelze zur Gaszerstäubungseinrichtung, herrscht in der Schmelzkammer und der
Hauptsammeikammer der gleiche Druck. Da jedoch ein Differenzdruck zwischen der Schmelzkammer und
der Hauptsammeikammer von Vorteil für die ERzielung eines gleichförmigen Arbeitsverhaltens der Zerstäubungsdüse
und einer Stabilisierung des zerstäubten Metallstrahls ist, wird das Vergleichsrelais 94 so
eingestellt, daß ein vorgegebener Druckunterschied, beispielsweise 0,07 bis 0,14 ata zwischen der Schmelzkammer
und der Hauptsammeikammer erreicht wird.
Unmittelbar vor dem Gießvorgang wird das Gebläse 110 eingeschaltet und das Vakuum-Eckventil
106 geöffnet, so daß Inertgas aus der Hauptsammeikammer in einem Mengenstrom abgesaugt wird, der
von der Schaltlage des durch das Vergleichsrelais 94 gesteuerten automatischen Druckregelveniils 108 abhängt.
Unter der Annahme, daß die erneute Füllung der Schmelzkammer und der Hauptsammeikammer
zunächst bis zu einem Druck von 0,21 ata durchgeführt und das Vergleichsrelais auf einen Druckunterschied
von 0,14 ata eingestellt wurde, saugt die mit der Hauptsammeikammer verbundene Entnahmevorrichtung
Inertgas, aus der Haupisammclkarr.rricr
ab, so daß diese vorgegebenen Betriebsbedingungen aufrecht erhalten werden. Gleichzeitig mit dem Einschalten
des Drucksteuergebläses 110 wird unter Druck stehendes Inertgas den Düsen 30 der Zerstäubungseinrichtung
(F i g. 3) zugeführt und Kühlmittel durch die Schlangen 38, die Wärmeaustausch-Rohrbündel
46 und die Kühlleitungen 78 geführt und die Axialgebläse in den Kühlschleifen werden eingeschaltet,
so daß das Inertgas über die Kühlschleifen umgewälzt wird.
Bei Einsetzen des Gießvorganges wird die Schmelzkammer 10 infolge des Füllens des Trichters
22 von der Hauptsammeikammer 1.2 getrennt, und daraufhin wird zusätzliches Inertgas durch Betätigung
des Inertgas-Einlaßventils 98 in die Schmelzkammer eingegeben, um während der gesamten Betriebszeit
den vorgegebenen Druckpegel, beispielsweise 0,21 ata in der Schmelzkammer aufrecht zu erhalten.
Während der Durchführung der Gaszerstäubung der Schmelze sucht sich infolge der Temperaturerhöhung
des Gases in der Hauptsammeikammer und infolge der Zufuhr von zusätzlichem Inertgas in die Hauptsammelkammer
über die Düsen 30 der Gaszerstäubungseinrichtung ein Druck in der Hauptsammeikammer
aufzubauen, und dieser Druckaufbau wird ständig durch den Druckfühler 100 überwacht, der
mit dem Vergleichsrelais 94 in Verbindung steht, das seinerseits die Betätigung des automatischen Druckregelventils
108 steuert, so daß der Hauptsammeikammer die richtige Gasmenge entnommen wird. Während der stetigen Zerstäubung der Schmelze wird
das Inertgas ständig durch die beiden Wärmeaustauschschleifen geführt, die mit dem Inneren der
Hauptsammelkaminer in Verbindung stehen, so daß der Druckaufbau und gleichzeitig die Menge des entnommenen
Inertgases äußerst klein gehalten werden und gleichzeitig sichergestellt wird, daß eine ausreichende
Dichte des Inertgases aufrechterhalten wird, so daß sich eine zufriedenstellende Kühlung der flüssigen
Metallpartikel ergibt.
Insgesamt schafft die Erfindung also eine Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver äußerst hohen
Reinheitsgrades, die einen Behälter mit einer Hauptsammelkammer enthält, welche mit einem Inertgas
gefüllt ist, das als Wärmeaustauschmedium dient, um die in die Kammer eingespritzten, flüssigen Metallpartikel
abzukühlen und zu verfestigen. Die Vorrichtung enthält ferner Wärmeaustauschleitungen zum
Kühlen und Umwälzen des Wärmeaustauschgases durch die Hauntsammelkammer und eine gekühlte
,Hilfssammelkammer, in der die kugelförmigen Pulverteilchen weiter abgekühlt werden. Geeignete Steuervorrichtungen
sind zum Aufrechterhalten der richtigen Druckpegel in der Vorrichtung vorgesehen,
wodurch sich Metallpulver mit optimalen physikalischen Eigenschaften herstellen lassen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zum Herstellen von Metallpulver, mit einer aufrechtstehenden und zumindest
teilweise mit einem Inertgas gefüllten Hauptsammeikammer, die an ihrem oberen Ende mit einer
Einlaßdüse für die Zufuhr des zu zerstäubenden Metalls aus einem mit geschmolzenem Metall gefüllten
Behälter und von den Metallstrahl umgebendem Inertgas und an ihrem unteren Ende mit
einer Auslaßöffnung für das Metallpulver versehen ist, und mit einer mit der Hauptsammelkammer
verbundenen Druckregeleinrichtung zur Auf rechcerhaltung eines vorgegebenen Druckes in
der Hauptsammeikammer, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit geschmolzenem Metall gefüllte Behälter (22) in einer mit der Hauptsammeikammer
(12) in Verbindung stehenden Schmelzkammer (10) angeordnet ist, die Druckregeleinrichtung
(94, 100, 102, 104, 106, 108, 110) auch mit der Schmelzkammer (10) verbunden
ist und der Arbeitsdruck des allein die Kühlung der Metallpartikel bewirkenden Inertgases in
der Hauptsammeikammer (12) auf einem vorgegebenen Wertebereich unterhalb des in der
SthmelzkamiTKτ (10) herrschenden Druckes hält
und die Hauptsammeikammer (12) mit einer Kühleinrichtung (12, 44, 46 48. 50) verbunden
ist, die der Hauptsammelkammer erwärmtes Gas entzieht und es gekühlt in die Hauptsammelkammer
zurückfordert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühleinrichtung (42, 44,
46, 48, 50) das Gas am oberen Ende der Hauptsammelkammer (12) absaugt und das gekühlte
Gas am unteren Ende in die Kammer zurückführt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks
Wärmeabfuhr vom Behälter mindestens ein Teil (34) der Behälterfläche mit einem Kühlmittel in
Wärmeaustauschkontakt steht.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßdüse
(18, 22, 24. 26) senkrecht fluchtend über der Auslaßöffnung (36) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet, durch eine unterhalb
der Einlaßdüse (18, 22, 24, 26) in der Hauptsammelkammer (12) angeordnete Ablenkvorrichtung
(5b), die einen unrichtig durch die Einlaßdüse geführten
Metallstrahl abfängt und umlenkt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühleinrichtung eine außerhalb des Behälters verlaufende Strömungsmittelleitung (42), die an
ihren Enden mit dein oberen bzw. unteren Kammerende in Verbindung steht, eine in der Leitung
angeordnete Wärmetauscheinrichtung (46). die mit dem vorbeiströmenden Gas in Wärmetauschkontakt
steht und diesem Wärme entzieht, und ein Gebläse (50) enthält, das Gas vom oberen Abschnitt
der Hauptsammelkammer (12) in die Leitung (42) und an der Wärmetausche' ι ichtung
(46) vorbeisaugt und das gekühlte Gas anschließend in den unteren Abschnitt der Kammer (12)
zurückführt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zweiten Behälter (58) mit einer Hilfssammelkammer (14),
die mit der Auslaßöffnung (36) in Verbindung steht und einen Träger (72) mit einer nach unten
geneigten Tragfläche, längs der die Metallpaiü/iel
unter Austausch von Wärme entlang wandern, sowie eine Zusatzkühleinrichtung (78, 80) enthält,
die dem Träger (72) Wärme entzieht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Sammeltrichter (62), der mit dem
Auslaßende der Hilfssammelkammer (14) in Verbindung steht und die aus dieser ausgeförderten,
gekühlten Metallpartikel sammelt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckregeleinrichtung (94, 100, 102, 104, 106, 108, 110) DruckfühJer (92, 100), die den Gasdruck
in der Hauptsammelkammer (12) und der Schmelzkammer (10) abtasten und eine Stellvenlilcinr
ichtung (108) aufweist, die die der Haupt Sammelkammer (12) entnommene Gasmenge reguliert.
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