DE4325481C2 - Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern und Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern und Verfahren zur Herstellung einer solchen VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
von Formkörpern, insbesondere Kunststofformkörpern, mit
einem wenigstens zwei Formeinsatzelemente und
Temperiermittelräume aufweisenden Werkzeugkörper wobei
die Formeinsatzelemente den Formkörperhohlraum
umschließen und wobei zwischen den Temperiermittelräumen
und dem Formkörperhohlraum eine Wärmeausgleichsschicht
mit hoher Wärmeleitfähigkeit vorgesehen ist sowie ein
Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung.
Bei der Herstellung von Formkörpern, insbesondere
Kunststoff-Formkörpern werden - je nach Geometrie des
herzustellenden Formkörpers - mehrteilige, meist
zweiteilige Formen benutzt, welche einerseits den
Formkörperhohlraum umschließen und andererseits zur
Entnahme des ausgehärteten Formkörpers voneinander
getrennt werden müssen. Je nach Art der herzustellenden
Formkörper müssen diese bestimmte Bedingungen
hinsichtlich ihrer Oberflächenbeschaffenheit erfüllen.
Dies gilt insbesondere für solche Formkörper, welche
später als Datenträger dienen, wie beispielsweise CDs.
Die vorliegende Erfindung sei daher am Beispiel der
Herstellung von CD-Rohlingen näher erläutert, auch wenn
die Erfindung sich nicht auf die Herstellung lediglich
flacher Formkörper beschränkt. Durch die rasche
Verbreitung von CDs im HiFi-Bereich und auch die
sprunghaft angestiegene Verbreitung als CD-ROM im EDV-
Bereich haben dazu geführt, daß der Artikel CD ein
Massenartikel geworden ist. Dies bedeutet für die
Herstellung von entsprechenden Formkörpern, daß letztlich
die Länge der Zykluszeiten den Herstellungspreis und
somit die Stellung des Herstellers auf dem Markt
bestimmen.
Bei bekannten Vorrichtungen zur Herstellung von (CD-)
Formkörpern werden zwei symmetrische Formeinsatzelemente
verwendet, welche jeweils einen spiralförmig angeordneten
Temperierkanal zur Aufnahme des Temperiermittels
aufweisen. Dazu wird jedes Formeinsatzelement in
Längsrichtung aufgetrennt, die entsprechenden
Temperierkanäle in beide Hälften eingefräst und
anschließend vakuumverlötet. In der Vergangenheit hat man
nun versucht, die Zykluszeiten dadurch zu verkürzen,
indem man die Temperiermittelräume möglichst dicht an den
Formkörperhohlraum verlegt hat. Hierbei war es jedoch
nicht möglich, die Formeinsatzelemente zur Verringerung
der Zykluszeit sehr kalt zu fahren, da eine absolut
gleichmäßige Temperatur in der Wandung des
Formkörperhohlraums nicht gewährleistet werden konnte.
Vielmehr entstanden durch Temperierfehler
Oberflächenbeeinflussungen auf der hergestellten
Kunststoffscheibe, die zu Spannungen und
Ungleichmäßigkeiten und damit zur völligen
Unbrauchbarkeit der so hergestellten CD-Scheiben geführt
haben. Folglich mußten die Temperiermittelräume in einem
gewissen Mindestabstand von der Wand des
Formkörperhohlraums angeordnet werden, damit die
Wanddicke eine Vergleichmäßigung der Temperatur bei der
Kühlung bewirken konnte.
Aus der GB-PS 815 388 ist eine eingangs genannte und
zuvor näher beschriebene Vorrichtung zum Herstellen von
Formkörpern, nämlich Schallplatten, bekannt. Die dort
vorhandene Wärmeausgleichsschicht ist als gewöhnliche
Kupferlegierungsschicht ausgebildet. Die Flächenpressung
in einer Preßform für Duroplaste ist dabei nicht so hoch,
daß eine Schädigung der Formen zu befürchten ist. Diese
bekannten Formen lassen sich jedoch nicht ohne weiteres
auf die Spritzgießtechnik übertragen, da dort
Forminnendrücke von teilweise über 1000 bar auftreten,
welche dann in Form einer Flächenpressung über die
Kühlkanalstege auf die Kupferschicht übertragen wird.
Eine Beschädigung oder gar Zerstörung der Formen ist die
Folge.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern und ein
Verfahren zur Herstellung einer solchen Vorrichtung zu
schaffen, wobei durch kürzere Zykluszeiten die
Produktivität der Vorrichtung bzw. des entsprechenden
Herstellungsverfahrens erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1 dadurch gelöst, daß die
Wärmeausgleichsschicht aus Kupfer oder Kupferlegierungen
und Kraftübertragungselementen besteht.
Verfahrensmäßig besteht die Lösung der Aufgabe durch die
folgenden Schritte:
- - Herstellen eines Formeinsatzelementes mit einem Hohlraum für die Aufnahme des Elementes mit Temperiermittelräumen und des Wärmeausgleichselementes,
- - Fertigen eines Elementes mit Temperiermittelräumen,
- - Fertigen eines Wärmeausgleichselementes,
- - Einsetzen des Wärmeausgleichselementes und des Elementes mit den Temperiermittelräumen in den Hohlraum des Formeinsatzelementes und
- - Fügen von Formeinsatzelement, Wärmeausgleichselement und Element mit Temperiermittelräumen.
Die Erfindung bezieht sich also auf eine Methode,
Temperierfehler, die entstehen würden, wenn sehr nah an
der Formkörperhohlraumwand temperiert wird,
auszugleichen. Dieser Ausgleich des Temperierfehlers
geschieht über eine Wärmeausgleichsschicht, deren
Wärmeleitfähigkeit erheblich über der des Formenstahls
liegt. Durch die hohe Wärmeleitfähigkeit werden die
Isothermen, die sich üblicherweise konzentrisch um einen
Temperiermittelraum anordnen, "verwischt". Erste Versuche
haben erwiesen, daß die Wärme in der Wärmeleitschicht mit
etwa der siebenfachen Geschwindigkeit abgeführt wird.
Dies sorgt für eine homogene Temperatur an der
Formkörperhohlraumwand und führt letztlich zur
Verringerung der Zykluszeiten aufgrund der erheblich
besseren Kühlwirkung.
Erfindungsgemäß besteht die Wärmeausgleichsschicht aus
Kupfer bzw. Kupferlegierungen und Kraftübertragungs
elementen. Die Kraftübertragungselemente sind deshalb
notwendig, damit der beim Pressvorgang auftretende Druck,
welcher normalerweise durch den Formenstahl aufgefangen
wird, auch durch die "weichere" Wärmeausgleichsschicht
aufgefangen bzw. an die andere Seite der
Wärmeausgleichsschicht weitergegeben werden kann. Als
Kraftübertragungselemente können dabei Stahlkugeln
dienen. Nach einer weiteren Lehre der Erfindung ist es
jedoch auch möglich, als Kraftübertragungselemente
"honeycomb"-Strukturelemente vorzusehen.
Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, daß als
Wärmeausgleichsschicht ein vorgefertigtes
Wärmeausgleichselement hoher Wärmeleitfähigkeit verwendet
wird. Die Herstellung eines vorgefertigten
Wärmeausgleichselements ist deshalb zweckmäßig, da das
unmittelbare Eingießen flüssigen Kupfers oder einer
flüssigen Kupferlegierung in das Formeinsatzelement zu
Spannungen und Fehlern der Formeinsatzelemente führen
kann.
Bei der Herstellung der Vorrichtung zur Herstellung von
Formkörpern wird also zunächst ein Hohlraum in den
Formeinsatzelementen geschaffen, welcher einerseits das
Wärmeausgleichselement und andererseits das Element mit
Temperiermittelräumen aufnimmt. Zweckmäßigerweise wird
das Wärmeausgleichselement und auch das die
Temperiermittelräume aufweisende Element mit dem
Formeinsatzelement gleichzeitig durch Hochtemperatur-
oder Hartlöten miteinander verbunden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. In der einzigen Figur ist lediglich ein
einziges Formeinsatzelement dargestellt, wie es
beispielsweise in Verbindung mit einem weiteren
spiegelsymmetrischen Formeinsatzelement bei der
Herstellung von CDs verwendet wird.
Dabei weist das Formeinsatzelement 1 Temperiermittelräume
2 und eine Wand 3 zur Begrenzung des nicht dargestellten
Formkörperhohlraums auf. Im dargestellten und insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Wand 3 des
Formeinsatzelementes 1 als ebene Fläche ausgebildet.
Damit nun die Temperiermittelräume 2 relativ nahe an die
Wand 3 herangebracht werden können, ist erfindungsgemäß
zwischen Temperiermittelräume 2 und Wand 3 eine
Wärmeausgleichsschicht 4 vorgesehen.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird die
Wärmeausgleichsschicht 4 als vorgefertigtes
Wärmeausgleichselement ausgebildet, welches in einen im
Formeinsatzelement 1 hergestellten Hohlraum 5 eingelegt
und anschließend mit dem Formeinsatzelement 1,
vorzugsweise durch Hochtemperatur-Hartverlöten, verbunden
wird. Dabei ist das Wärmeausgleichselement durch
eingearbeitete, nicht dargestellte,
Kraftübertragungselemente verstärkt. Auf die
Wärmeausgleichsschicht kommt dann zur "Füllung" des
Hohlraumes 5 ein Temperiermittelraumelement 6, welches,
ebenfalls vorzugsweise durch Hochtemperatur-Hartverlöten,
mit dem Formeinsatzelement 1 verbunden wird. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl das
Wärmeausgleichselement 4 als auch das
Temperiermittelraumelement 6 als Hohlzylinderscheiben
ausgebildet. Die Erfindung läßt sich jedoch auch bei
Vorrichtungen zur Herstellung nicht symmetrischer
Formkörper verwirklichen.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Formkörpern,
insbesondere Kunststofformkörpern, mit einem wenigstens
zwei Formeinsatzelemente und Temperiermittelräume
aufweisenden Formwerkzeug, wobei die Formeinsatzelemente
den Formhohlraum umschließen und wobei zwischen den
Temperiermittelräumen und dem Formträgerhohlraum eine
Wärmeausgleichsschicht mit hoher Wärmeleitfähigkeit
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wärmeausgleichsschicht (4) aus Kupfer oder
Kupferlegierungen und Kraftübertragungselementen besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Kraftübertragungselemente Stahlkugeln vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Kraftübertragungselemente "honeycomb"-strukturelemente
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Wärmeausgleichsschicht (4) ein vorgefertigtes
Wärmeausgleichselement hoher Wärmeleitfähigkeit vorgesehen
ist.
5. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung nach
den Ansprüchen 1 bis 4,
gekennzeichnet durch folgende
Schritte:
- - Herstellen eines Formeinsatzelementes mit einem Hohlraum für die Aufnahme des Elementes mit Temperiermittelräumen und des Wärmeausgleichselementes,
- - Fertigen eines Elementes mit Temperiermittelräumen,
- - Fertigen eines Wärmeausgleichselementes,
- - Einsetzen des Wärmeausgleichselementes und des Elementes mit den Temperiermittelräumen in den Hohlraum des Formeinsatzelementes und
- - Fügen von Formeinsatzelement, Wärmeausgleichselement und Element mit Temperiermittelräumen.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fügen
von Formeinsatzelement, Wärmeausgleichselement und Element
mit Temperiermittelräumen durch Hochtemperaturlöten
geschieht.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fügen
von Formeinsatzelement, Wärmeausgleichselement und Element
mit Temperiermittelräumen durch Hartlöten geschieht.
Priority Applications (7)
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