DE4325212A1 - Medizinisches Gerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein medizinisches Gerät mit einem eine
Auflagefläche und eine Aufstiegsseite aufweisenden Patienten
lagerungstisch und einem Geräteteil, wobei das Geräteteil und
der Patientenlagerungstisch relativ zueinander verstellbar
sind. Grundsätzlich kann es sich bei der Aufstiegsseite zwar
um eine beliebige (möglichst gut zugängliche) Seite des Pati
entenlagerungstisches handeln, jedoch wird es sich in vielen
Fällen bei der Aufstiegsseite um eine Längsseite des Patien
tenlagerungstisches handeln.
Bei derartigen medizinischen Geräten, es kann sich hier bei
spielsweise um Röntgendiagnostikanlagen oder um akustische
Therapiegeräte, z. B. Lithotripter, handeln, tritt das Problem
auf, daß das Geräteteil eine Behinderung darstellt, wenn ein
Patient von der Aufstiegsseite her die Auflagefläche bestei
gen will bzw. von medizinischem Personal von der Aufstiegs
seite her auf die Auflagefläche gebettet werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein medizinisches
Gerät der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der
Patient ohne Behinderung auf die Auflagefläche gelangen kann
bzw. gebettet werden kann.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein medi
zinisches Gerät mit einem eine Auflagefläche und eine Auf
stiegsseite aufweisenden Patientenlagerungstisch und wenig
stens einem Geräteteil, wobei zumindest das Geräteteil oder
der Patientenlagerungstisch relativ zu dem jeweils anderen
Teil derart verstellbar ist, daß das Geräteteil und der Pati
entenlagerungstisch eine Aufstiegsposition einnehmen, in der
diejenigen Bereiche des Geräteteiles, die in vertikaler Rich
tung gemessen einen Abstand von weniger als 100 cm von der
Auflagefläche aufweisen, horizontal und quer zu der die Auf
stiegsseite begrenzenden Kante des Patientenlagerungstisches
gemessen von dieser einen Abstand aufweisen, der nicht gerin
ger als 40 cm ist. Bei dem erfindungsgemäßen medizinischen
Gerät ist somit sichergestellt, daß das Geräteteil dann, wenn
sich das Geräteteil und der Patientenlagerungstisch relativ
zueinander in ihrer Aufstiegsposition befinden, keine Behin
derung darstellen kann, gleichgültig ob der Patient die Auf
lagefläche aus eigener Kraft besteigt oder von medizinischem
Personal auf die Auflagefläche gebettet wird.
Grundsätzlich kann vorgesehen sein, daß entweder nur das Ge
räteteil relativ zu dem Patientenlagerungstisch oder nur der
Patientenlagerungstisch relativ zu dem Geräteteil verstellbar
ist, um die Aufstiegsposition zu realisieren. Besonders vor
teilhaft ist es aber, wenn gemäß einer Variante der Erfindung
sowohl das Geräteteil als auch der Patientenlagerungstisch
relativ zueinander verstellt werden, um die Aufstiegsposition
zu realisieren. In diesem Falle kann nämlich der Verstellbe
reich für das Geräteteil bzw. den Patientenlagerungstisch ge
ringer als im Falle der Verstellung nur eines Teiles sein,
mit dem Vorteil, daß unter Umständen eine geringfügige Erwei
terung des Verstellweges ohnehin erforderlicher Verstellmög
lichkeiten ausreicht, um die Aufstiegsposition realisieren zu
können.
Für den Fall, daß das Geräteteil an einem C-förmigen Bogen
angebracht ist, sieht eine Variante der Erfindung vor, daß
dieser zur Erreichung der Aufstiegsposition von der Auf
stiegsseite weg verschiebbar und/oder längs seines Umfanges
verstellbar ist.
Bei dem Geräteteil kann es sich um das Bestandteil einer
Röntgendiagnostikanlage, insbesondere einen Röntgenstrahler,
einen Röntgenbildverstärker oder einen Träger für ein Be
standteil der Röntgendiagnostikanlage handeln.
Das medizinische Gerät kann auch mehr als ein in der be
schriebenen Weise relativ zu dem Patientenlagerungstisch ver
stellbares Geräteteil aufweisen.
Für den Fall, daß es sich bei dem medizinischen Gerät um ein
eine Therapieeinheit aufweisendes Gerät handelt, ist gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß die The
rapieeinheit dann, wenn das Geräteteil und der Patientenlage
rungstisch die Aufstiegsposition einnehmen, in eine Parkposi
tion verstellbar ist, in der ihre oberhalb der Auflagefläche
befindlichen Bereiche horizontal und quer zu der die Auf
stiegsseite begrenzenden Kante des Patientenlagerungstisches
gemessen einen Abstand aufweisen, der nicht geringer als
40 cm ist. Es ist dann sichergestellt, daß weder das Geräte
teil noch die Therapieeinheit eine Behinderung darstellen
können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeich
nungen am Beispiel eines erfindungsgemäßen Therapiegerätes
zur Behandlung mit akustischen Wellen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 in grob schematischer Darstellung das erfindungsge
mäße Gerät in einem ersten Betriebszustand in einer
Stirnansicht,
Fig. 2 in zu der Fig. 1 analoger Darstellung einen zweiten
Betriebszustand, und
Fig. 3 das Therapiegerät in einer Seitenansicht.
Das erfindungsgemäße Gerät weist einen Sockel 1 auf, auf dem
ein Schlitten 2 in einer senkrecht zur Zeichenebene und damit
parallel zur Längsachse eines Patientenlagerungstisches 3
verlaufenden Richtung y verstellbar ist. Auf dem Schlitten 2
ist ein Tragteil 4 in einer Richtung x längsverschieblich an
gebracht, die quer zur Richtung y und damit zur Längsachse
des Patientenlagerungstisches 3 verläuft. Die Lagerungsplatte
5 des Patientenlagerungstisches 3 ist in z-Richtung höhenver
stellbar. Zu diesem Zweck weist der Patientenlagerungstisch 3
zwei in Längsrichtung des Patientenlagerungstisches 3 im Ab
stand voneinander angeordnete Teleskopsäulen 6 auf.
An dem Tragteil 4 ist eine Röntgen-Ortungseinrichtung ange
bracht. Diese weist einen Röntgenstrahler 7 und einen Rönt
genbildverstärker 8 auf, die an den Enden eines C-Bogens 9
einander gegenüberliegend angebracht sind.
Der C-Bogen 9 ist mit dem Tragteil 4 in nicht näher darge
stellter Weise derart verbunden, daß er längs seines Umfanges
um seine Mittelachse M in Richtung des gekrümmten Doppelpfei
les α verstellt werden kann. Es besteht somit die Möglich
keit, einen auf dem Patientenlagerungstisch 3 gelagerten Pa
tienten unter unterschiedlichen Richtungen zu durchstrahlen.
In Fig. 1 befindet sich die Röntgen-Ortungseinrichtung in ih
rer ersten Durchstrahlungsrichtung, in der der Zentralstrahl
Z der Röntgen-Ortungseinrichtung mit der Vertikalen den Win
kel α₁ einschließt. Die Stellung C-Bogens 9 für die zweite
Durchstrahlungsrichtung ist strichliert angedeutet. Hier
schließt der Zentralstrahl Z mit der Vertikalen den Winkel α₂
ein.
An dem Tragteil 4 ist außerdem mittels eines Trägers 10 eine
Therapieeinheit, nämlich eine Quelle 11 fokussierter akusti
scher Wellen angebracht. Diese kann durch Verstellen des Trä
gers 10 in der mit w bezeichneten Richtung von einer in Fig.
1 dargestellten Arbeitsposition, in der sie durch eine Aus
nehmung 14 der Lagerungsplatte 5 ragt, relativ zu dem Trag
teil 4 in eine in Fig. 2 dargestellte Parkposition verstellt
werden. Die Quelle 11 weist einen flexiblen Ankoppelbalg 15
auf, mit dem sie bei der Behandlung zur akustischen Koppelung
an der Körperoberfläche des Patienten anliegt.
Zur Durchführung einer Behandlung wird anhand der mittels der
Röntgen-Ortungseinrichtung bei Durchstrahlung unter den un
terschiedlichen Durchstrahlungsrichtungen gewonnenen Informa
tion der jeweils zu behandelnde Bereich in die Wirkzone der
ihre Arbeitsposition einnehmenden Quelle 11 positioniert.
Dies geschieht durch geeignete Verstellung des Schlittens 2
in y-Richtung, des Tragteiles 4 in x-Richtung und der Lage
rungsplatte 5 in z-Richtung.
Bei der Quelle 11 kann es sich beispielsweise um eine fokus
sierte Stoßwellen abgebende elektromagnetische Druckimpuls
quelle handeln, wie sie z. B. in der US-PS 4 674 505 näher be
schrieben ist.
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, stellen zwei Geräteteile,
nämlich einerseits der Röntgenbildverstärker 8 und anderer
seits die Quelle 11 eine Behinderung dar, wenn der Patient
die Lagerungsplatte 5 besteigen will bzw. auf diese gebettet
werden soll. Sowohl das Besteigen der Lagerungsplatte 5 durch
den Patienten als auch des Bettens des Patienten auf der La
gerungsplatte erfolgt im Falle des beschriebenen Gerätes von
der von dem Tragteil 4 abgewandten, im folgenden als Auf
stiegsseite 12 bezeichneten Längsseite der Lagerungsplatte 5
her.
Es wird deutlich, daß der Röntgenbildverstärker deshalb
stört, weil er sich relativ dicht oberhalb der Auflagefläche
13 der Lagerungsplatte 5 befindet. Die Quelle 11 stellt des
halb eines Behinderung dar, weil sie in ihrer Arbeitsposition
über die Auflagefläche 13 nach oben vorsteht.
Im Falle des erfindungsgemäßen Gerätes können der Patienten
lagerungstisch 3 bzw. dessen Lagerungsplatte 5 einerseits und
die genannten Geräteteile, nämlich der Röntgenbildverstärker
8 und die Quelle 11, relativ zueinander derart verstellt wer
den, daß sie eine Aufstiegsposition einnehmen, in der die
jenigen Bereiche der Geräteteile, also des Röntgenbildver
stärkers 8 und der Quelle 11, die sich oberhalb der Auflage
fläche 13 befinden und in vertikaler Richtung gemessen von
dieser einen Abstand a bzw. b von weniger als 100 cm aufwei
sen, horizontal und quer zu der die Aufstiegsseite 13 begren
zenden Längskante des Patientenlagerungstisches 3 bzw. der
Patientenlagerungsplatte 5 einen Abstand c bzw. d aufweisen,
der nicht geringer als 40 cm ist.
Diese Position wird gemäß Fig. 2 erreicht, indem zum einen
das Tragteil 4 in x-Richtung von dem Patientenlagerungstisch
3 weg, vorzugsweise um das maximal mögliche Maß, verstellt
wird, die Quelle 11 in w-Richtung ebenfalls von dem Patien
tenlagerungstisch 3, vorzugsweise in ihrer Parkposition, weg
verstellt wird, die Lagerungsplatte 5 in z-Richtung nach un
ten, vorzugsweise in ihre tiefste Position, verstellt wird
und außerdem der C-Bogen 9 in α-Richtung derart verstellt
wird, daß sich ein vergrößerter, vorzugsweise der maximal
mögliche Abstand des Röntgenbildverstärkers von der Aufstie
gsseite 12 ergibt.
Anhand der Fig. 2, die einen Patienten P beim Besteigen der
Lagerungsplatte 5 zeigt, der Patient P nimmt gerade eine sit
zende Position ein, wird deutlich, daß weder der Röntgenbild
verstärker 8 noch die Quelle 11 eine Behinderung darstellen
können. Insbesondere besteht keinerlei Einschränkung der
Kopffreiheit durch den Röntgenbildverstärker 8.
Anhand der Fig. 2 wird zugleich deutlich, daß es auch ohne
jegliche Behinderung durch den Röntgenbildverstärker 8 und
die Quelle 11 möglich ist, einen Patienten auf die Patienten
lagerungsplatte 5 zu betten.
Wenn der Patient eine liegende Position auf der Auflagefläche
13 einnimmt, in der sich derjenige Bereich der Körperoberflä
che, über den die akustischen Wellen eingekoppelt werden sol
len, im Bereich der Ausnehmung 14 befindet, wird zunächst die
Patientenlagerungsplatte 5 in z-Richtung in ihre oberste
Position gebracht. Anschließend wird die Quelle 11 in w-Rich
tung in ihre Arbeitsposition gebracht. Der jeweils zu behan
delnde Bereich kann nun geortet und in die Wirkzone der von
der Quelle 11 ausgehenden akustischen Wellen gebracht und mit
diesen behandelt werden.
Nach Abschluß der Behandlung wird wieder die in Fig. 2 darge
stellte Aufstiegsposition realisiert, diesmal, um es dem
Patienten P zu ermöglichen, die Patientenlagerungsplatte 5
ohne Behinderung durch die genannten Gerätekomponenten zu
verlassen bzw. um den Patienten bequem von der Patientenlage
rungsplatte 5 abnehmen zu können.
Infolge des Umstandes, daß die Patientenlagerungsplatte in
der Aufstiegsposition abgesenkt ist, wird es dem Patienten
erleichtert, diese zu besteigen bzw. dem medizinischen Perso
nal erleichtert, einen Patienten, beispielsweise von einem
Bett auf die Lagerungsplatte 5 zu betten.
Besonders vorteilhaft ist im Falle des beschriebenen Gerätes,
daß zur Realisierung der Aufstiegsposition ohnehin vorhandene
Verstellmöglichkeiten des Gerätes ausgenutzt werden können.
Claims (5)
1. Medizinisches Gerät mit einem eine Auflagefläche (13) und
eine Aufstiegsseite (12) aufweisenden Patientenlagerungstisch
(3) und wenigstens einem Geräteteil (8, 11), wobei zumindest
das Geräteteil (8, 11) oder der Patientenlagerungstisch (3)
relativ zu dem jeweils anderen Teil (3 bzw. 8, 11) derart
verstellbar ist, daß das Geräteteil (8, 11) und der Patien
tenlagerungstisch (3) eine Aufstiegsposition einnehmen, in
der diejenigen Bereiche des Geräteteiles (8, 11), die in ver
tikaler Richtung gemessen einen Abstand (a, b) von weniger
als 100 cm von der Auflagefläche (13) aufweisen, horizontal
und quer zu der die Aufstiegsseite (12) begrenzenden Kante des
Patientenlagerungstisches (3) gemessen von dieser einen Ab
stand (c, d) aufweisen, der nicht geringer als 40 cm ist.
2. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1, wobei sowohl das Ge
räteteil (8, 11) als auch der Patientenlagerungstisch (3) re
lativ zueinander verstellt werden, um die Aufstiegsposition
zu realisieren.
3. Medizinisches Gerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Ge
räteteil (8) an einem C-förmigen Bogen (9) angebracht ist,
der zur Erreichung der Aufstiegsposition von der Aufstiegs
seite (12) weg verschiebbar und/oder längs seines Umfanges
verstellbar ist.
4. Medizinisches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wo
bei das Geräteteil (8) Bestandteil einer Röntgendiagnostikan
lage (7, 8, 9) ist, insbesondere ein Röntgenstrahler (7), ein
Röntgenbildverstärker (8) oder ein Träger (9) für einen Be
standteil (7, 8) der Röntgendiagnostikanlage (7, 8, 9).
5. Medizinische Gerät, welches eine Therapieeinheit (11) auf
weist, wobei die Therapieeinheit (11) dann, wenn das Geräte
teil (8) und der Patientenlagerungstisch (9) die Aufstiegs
position einnehmen, in eine Parkposition verstellbar ist, in
der ihre oberhalb der Auflagefläche (13) befindlichen Berei
che horizontal und quer zu der die Aufstiegsseite (12) be
grenzenden Kante des Patientenlagerungstisches (3) gemessen
von dieser einen Abstand (d) aufweisen, der nicht geringer
als 40 cm ist.
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