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Seilpostanlage. Gegenstand der Erfindung ist eine Seilpostanlage,
deren Greiferwagen auf der Aufgebestelle, beispielsweise einer Hauptstelle, vermittels
einer gemeinsamen Aufgebetasche beschickt «erden, um verschiedene Abwurfstellen
zu bedienen, ohne daB ziz diesem Zweck eine Veränderung am Wagen selbst zu erfolgen
braucht. Die Wagen sind einheitlich gebaut und unterscheiden sich voneinander nur
durch die Formgebung der Auslösehebel, die den
richtigen Abwurf
regeln, und durch Steuerhebel, die die richtige Aufnahme der Schriftstücke regeln.
Gegebenenfalls erfüllt ein Hebel am Wagen beide Aufgaben.
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Die Beschickung der ZVagen durch die gemeinsame Aufgebetasche wird
durch einstellbare Anlaufschienen bewirkt, die mit den erwähnten Hebeln der Wagen
zusammenwirken und es hierdurch ermöglichen, einen der das Gleis befahrenden Wagen
zur Entnahme des in der Tasche befindlichen Schriftstücks zu veranlassen, während
die übrigen Wagen ohne Berührung der Tasche hindurchlaufen.
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Als Steuerhebel für diesen Zweck können, wie schon erwähnt, die Auslösehebel
der Wagen dienen; wenn man den zur Beschickung der Wagen dienenden Anlaufschienen
eine ähnliche Lage gegeneinander bzw. gegen das Gleis gibt, wie sie die den Abwurf
auf den verschiedenen Abwurfstellen regelnden Anlaufschienen haben.
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Durch mehrfache Anordnung dieser Einrichtung auf einer Aufgebestelle
kann man finit wenigen Taschen eine große Anzahl von Abwurfstellen bedienen. Beispielsweise
reichen vier Systeme mit vier Aufgebetaschen für vier Wagengruppen aus, um bei fünf
Wagen in jeder Gruppe 2o Abwurfstellen zu bedienen. Auf dem Aufgebetisch bzw. am
Auf -gebeschrank wird dabei nicht wesentlich mehr Platz als bei der üblichen Anordnung
mit vier Aufgebetaschen erfordert, die aber nur für vier Abwurfstellen (vier Wagen)
ausreichen. Für- die enggedrängt neben- bzw. übereinander liegenden Anlaufschienen
mit ihren zur Tischfläche empor bzw. zur Schrankvorderwand geführten Steuerwellen
ist der nötige Rauen stets vorhanden. Die Steuerhebel der Wagengruppen haben bei
dieser vierfachen Anwendung des Systems eine vierfach -verschiedene Lage im Fahrraumquerschnitt
des Wagens, und die Gruppen der einstellbaren Anlaufschienen sind dementsprechend
am Umfang dieses Raumquerschnitts verteilt. Unter derselben Voraussetzung können
die vier Systeme auch auf zwei oder vier verschiedene Aufgebestellen verteilt werden.
Schließlich können alle Stellen der Anlage mit der erfindungsgemäßen Einrichtung
versehen werden Die Aufgebetasche wird nicht gesteuert; sie ist ortsfest, und zwar
entweder völlig unbeweglich oder derart nachgiebig gelagert, daß sie den das Schriftstück
entnehmenden Greiferarmen des Wagens in einer zum Gleis senkrechten Richtung folgen
kann und nach Freiwerden selbsttätig in die Ruhelage zurückkehrt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachstehenden Erläuterung
der Abbildungen ersichtlich.
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In der Abb. i stellt a. den Querschnitt des Gleises dar, das von Bügeln
ziz gehalten wird und in Führungsrinnen des Wagenkörpers b nach bekannter Art eingreift.
Der Wagen besitzt zwei für gewöhnlich aneinandergelegte Greiferarme c, d und einen
Arm f, durch den die Greifer c, d gesteuert werden, wenn die Rolle g des Armes f
@ auf eine parallel zum Gleis liegende Schiene aufläuft. Der Arm f wird dabei in
der Richtung des Pfeiles i zur Seite gedrückt und bewegt einen Hebel, der im Innern
des Wagens die Greifer auseinandersperrt. Die Greifer lassen alsdann das zwischen
ihnen etwa befindliche Schriftstück fallen und sind fähig, ein neues Schriftstück
aufzunehmen.
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Die in Abb. i veranschaulichte Stelle ist eine Aufgebestelle, die
beispielsweise mit fünf beweglichen Anlaufschienen s, t, zc, v, w
für die Beschickung der Wagen aus der gemzinsamen Aufgebetasche p ausgerüstet ist.
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Abb. 2 zeigt die Seitenansicht dieser Schienen mit den zur Tischfläche
hochgeführten Steuerwellen s1, t1, ui, v1, 1zAUl, die durch je einen Hebel mit der
zugehörigen Schiene gekuppelt sind. Die anderen Enden der Schienen sind bei k in
gleicher Weise gelenkig gelagert, so daß sie in paralleler Lage in die bei s' in
Abb. i und 3 gezeigte Arbeitsstellung bewegt werden, wenn der über der Tischfläche
befindliche Handhebel i der betreffenden Schiene umgelegt wird.
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Abb. 3 zeigt die Einrichtung in der Draufsicht. Die Tafel der Hebel
i ist der Deutlichkeit halber seitlich herausgezeichnet. Die Schienen s,
t, u, 'v, w sind winklig geformt und veranlassen dadurch beim Auflaufen der
Rolle g des in der Pfeilrichtung 2 fahrenden Wagens b das beschriebene Trennen der
Greiferbacken c, d, beim Ablaufen der Rolle g ein allmähliches Zusammenführen der
Greiferbacken. Beim Trennen tritt der Backen c auf die Außenseite der Aufgebetasche
p, wie bei c' angedeutet ist, während der Backen d seinen Weg bis d' geradlinig
fortsetzt. Hat die Rolle den Höhepunkt der Schiene s (in der Lage s' derselben)
überschritten, so nähert sich der Backen c dem Backen d, und beide ergreifen, weiterlaufend,
schließlich das Schriftstück, während die in einer Parallelführung nachgiebig gelagerte
Tasche p in der Richtung des Pfeiles 3 nachfolgt, bis die Backen sie loslassen und
das Schriftstück entnommen ist. Die Tasche kehrt alsdann unter Wirkung des Gewichts
r in die Ruhelage zurück. In der Arbeitslage s' bleibt die Schiene s durch eine
Klinke x so lange gesperrt, bis nach Aufnahme des Schriftstückes die Rolle g die
Klinke x auslöst.
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Die Aufgebetasche kann ohne Änderung der Steuerschienenanlage auch
unnachgiebig angebracht sein. Dann schleift während des Ab-
Laufs
der Rolle g von der Schiene s' der Greiferbacken c an der Außenseite der Tasche
entlang, während der Greiferbacken d sich der Tasche nähert, da der Druck der Rolle
g, der die Backen c, d bis dahin auseinandersperrte, aufhört. In diesem Falle ist
der Träger der Greiferarme nachgiebig am Wagen gelagert und wird durch eine Feder
an ihn herangezogen, sobald der Backen c von der Tasche p frei wird.
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Soll die Aufgebestelle fünf weitere Abwurfstellen bedienen, so sind
fünf weitere Schienen oberhalb der Schienen s, t, u, v, w anzuordnen. Dieselben
können statt dessen unterhalb des Gleises a angeordnet werden, wobei die betreffenden
Wagen dann mit nach unten herausgeführten Rollenarmen f, g versehen sind. Die zugehörige
Tafel der Handhebel i wird dann bei ~l (.,IM. 3) angeordnet. Weitere derartige
Steuertafeln haben bei ,.-^,2, N3 Platz und steuern Schienen, die auf der linken
Seite des Gleises liegen und auf die nach oben oder unten gelagerten Rollen am Wagen
wirken.
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In Abb. q. sind vier verschiedene Wagen mit verschieden eingestellten
Rolleng dargestellt, die je eine andere Abwurfstelle bedienen und von je einem anderen
Schienensystem s, t, ?t, v, w gesteuert werden. In jedem dieser Systeme können
fünf verschiedene Lagen der Rollen benutzt werden; die oberen Rollen werden teils
nach rechts, teils nach links gedrückt, ebenso die unteren. Ihre Kupplung mit dem
Greiferarmsysten muß entsprechend verschieden sein, damit bei diesem Wegdrücken
der Rolle die Greifer sich öffnen. Von jeder Art Wagen können mehrere vorhanden
sein, um den Verkehr mit der betreffenden Abwurfstelle zu vermehren.
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Sind zwei oder mehr erfindungsgemäß eingerichtete Aufgebestellen in
der Anlage vorhanden und sollen dabei die Sendungen einer Stelle an der anderen
vorbeilaufen, so werden die Rollenstellungen an den Wagen auf die verschiedenen
Aufgebestellen verteilt und die Anlaufschienen der letzteren entsprechend versetzt,
damit die schon beschickten Wagen nicht auf der unrichtigen Aufgebestelle beeinflußt
und entladen werden. Sollen ferner mehrere Aufgebestellen dieselbe Abwurfstelle
bedienen, so erhalten die betreffenden Wagen besondere Auslösehebel oder auf den
Hebeln f besondere Rollen, die nicht mit den Schienen s, t, u,
v, w, sondern nur mit der besonderen festen Entladeschiene der Abwurfstelle
zusammenwirken. Solche besonderen festen Entladeschienen können auch bei Aufgebestellen
selbst vorgesehen werden, wofür Unter-oder oberhalb der Systeme s, t, 7r,
v, w Plag vorhanden ist.